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Seelenjäger

Custos Mortis II
von

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Der Brief

Am nächsten Morgen war Nolan wieder einmal froh, Nel bei sich zu haben. Nicht nur, dass sie ein Frühstück vorbereitet hatte, im Anschluss war sie ihm sogar wortlos zur Hand gegangen, um das Schlafzimmer seiner Eltern wieder aufzuräumen.

Die Einbrecherin hatte ganze Arbeit geleistet, um alles zu verwüsten, aber noch immer war ihm unklar, wonach sie wohl gesucht haben mochte. Er glaubte nicht, dass Kieran über Vermögensgegenstände verfügt hatte oder sonst etwas, das es wert wäre, sich in einen Kampf zu begeben und sogar jemanden zu töten. Auch wenn sie sicher nicht menschlich gewesen war, er traute niemandem zu, einfach so jemanden umzubringen.

„Was glaubst du, war das für ein Wesen?“, fragte Nel in die Stille hinein, während sie die Kleidung seiner Mutter sortierte und neu zusammenlegte.

„Keine Ahnung“, antwortete er ehrlich. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Egal wie vielen Feinden er bereits gegenübergestanden war – so viele waren es eigentlich gar nicht gewesen – darunter hatte er nie jemanden gesehen, der sich in eine Fledermaus verwandeln konnte, um zu fliehen. Ob sie eine Dämonin gewesen war? Aber das machte dann noch weniger Sinn...

Nel legte einen Stapel Blusen in die Kommode und blickte dann zu den Betten hinüber. „Du trägst dieses Schwert immer mit dir, oder?“

Nolan, der nicht ganz verstand, was sie meinte, folgte ihrem Blick und entdeckte ebenfalls Landis' Schwert auf dem Bett seines Vaters. Ihm war nicht einmal aufgefallen, dass er es mit sich nach oben genommen hatte an diesem Morgen. „Na ja... schon irgendwie. Es ist nicht gern allein, so seltsam es auch klingen mag.“

Sie kommentierte das nicht, denn etwas anderes hatte längst ein Fragezeichen auf ihr Gesicht gezaubert: „Warum haben deine Eltern eigentlich in getrennten Betten geschlafen? Ich dachte immer, Ehepaare schlafen zusammen?“

Darauf wusste er auch keine Antwort. Er selbst hatte sich diese Frage nie gestellt, denn für ihn war es von klein auf selbstverständlich gewesen, dass sie nicht in einem Bett schliefen. Deswegen konnte er nur raten: „Vielleicht, weil mein Vater manchmal erst nachts heimkam oder morgens schon früh gehen musste. Oder weil einer der beiden einen unruhigen Schlaf hatte?“

Es gab viele Gründe, die das erklären könnten und eine richtige Antwort konnte ihm niemand mehr geben, daher gab Nel sich damit zufrieden. „Das kann natürlich sein, ja.“

Schweigend machten sie weiter und als es auf Mittag zuging, hatten sie alles verräumt – und als Nolan die Schublade der Kommode schloss, fiel ihm das erste Mal in seinem Leben der dunkle Schrank ins Auge, der in einer Ecke des Zimmers stand als würde er sich dort verstecken wollen.

Augenblicklich kam es ihm vor als würde dieses Möbelstück ihn zu sich locken wollen, damit es ihm etwas sagen könnte, ehe es wieder in die dunklen Schatten verschwand, um nicht von anderen gefunden werden zu können. Aber dennoch fühlte er sich wie festgewachsen, er konnte sich kaum noch rühren, geschweige denn auf den Schrank zugehen, um sich anzuhören, was er sagen wollte. Das Blut rauschte in seinen Ohren und machte es ihm unmöglich etwas zu hören – bis Nel ihn am Arm griff. „Alles in Ordnung?“

Er wandte sich ihr zu und nickte hastig. „Ja, alles okay. Aber dieser Schrank...“

Vielleicht war er auch nur eine Einbildung gewesen? Möglicherweise existierte er gar nicht, was erklären würde, warum er ihn bislang noch nicht gesehen hatte.

Nels Blick ging an ihm vorbei, sie neigte den Kopf. „Was ist denn da drin?“

Etwas in ihm schien zu zerbrechen, als sie ihn ebenfalls sehen konnte. Er war also echt – aber er wollte dennoch nicht herausfinden, was in ihm war.

Im Gegensatz zu Nel, die bereits auf ihn zulief, ohne von der finsteren Aura abgestoßen zu werden und ihn kurzerhand öffnete, was eigentlich, wenn er es recht überdachte, reichlich unhöflich war. Aber gerade als er sich zu ihr drehte, um sie zurechtzuweisen, fiel sein Blick auf den Inhalt des Schranks und erneut hielt er erschrocken inne.

Was genau er im Inneren des dunklen Möbelstücks erwartet hatte, wusste er nicht, aber mit Sicherheit kein dunkler Umhang und ein dazu passender Hut mit breiter Krempe und auch keine Bücher – und vor allem keine fein säuberlich aufgereihte Auswahl an den verschiedensten Waffen, die allein schon durch ihre Farbe deutlich zeigten, dass sie nicht normal waren.

Er entdeckte ein Schwert mit blauer Klinge, das leicht zu glühen schien; ein Speer mit einer elfenbeinfarbenen Spitze, die von tanzenden Funken umgeben war; ein Fächer, dessen rosa Schimmer fröhliche Stimmung zu verbreiten schien; ein Meteorhammer, dessen moosgrünes Glühen überraschend beruhigend wirkte – und mitten zwischen all diesen außergewöhnlichen Waffen, fast schon unscheinbar, befand sich eine einfache, abgenutzte Armbrust.

Nolan verspürte den plötzlichen Impuls, die Hand auszustrecken, um sie zu berühren, doch er ließ es bleiben, aus Furcht, dass eine der anderen Waffen ihn angreifen könnte.

„Was sagtest du, war dein Vater von Beruf?“, fragte Nel, nicht minder überrascht als er.

„Händler... dachte ich jedenfalls immer.“

Kieran hatte ihm nie wirklich von seiner Arbeit erzählt, ihm immer nur geschildert, wo er gewesen war und wie es dort ausgesehen hatte, Erzählungen, an die er sich immer noch gern erinnerte. Aber hier kam ihm nun das erste Mal der Gedanke, dass Kieran möglicherweise einen ganz anderen Beruf ausgeübt hatte – nur was für einen?

Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, als er sich vorstellte, dass sein Vater unter Umständen umhergezogen war, um Menschen umzubringen. Etwas, das er sich nicht einmal bei Landis hatte vorstellen wollen, aber bei Kieran? Nein, es durfte einfach nicht sein!

Mit all diesen verschwommenen Erinnerungen in seinem Inneren und der geringen Aussicht, dass sein Vater vielleicht doch immer die Person geblieben war, zu der er aufblicken konnte und die er geliebt hatte, durfte es nicht möglich sein, dass er ein niederträchtiger Mörder gewesen war.

Nolan weigerte sich einfach, das zu akzeptieren und trat deswegen näher an den Schrank heran, um sich die Bücher anzusehen und daraus etwas ableiten zu können, das ihm besser gefallen würde.

Die Titel sagten ihm auf jeden Fall schon auf den ersten Blick, dass man so etwas nicht in einem normalen Laden bekommen würde, mehr noch, jedes Buch beschäftigte sich mit der Jagd nach Dämonen und der Vernichtung derselben.

„Dein Vater war wohl... ein Dämonenjäger“, zog Nel denselben Schluss wie er. „Hat er dir wirklich nie davon erzählt?“

„Nicht ein Wort.“

Aber plötzlich erschienen ihm die Geschichten seiner Mutter in einem gänzlich neuen Licht und beantworteten ihm die Frage, weswegen er sie bislang vergeblich in Märchenbüchern gesucht hatte. All ihre Erzählungen waren die Abenteuer von Kieran gewesen, während er Dämonen gejagt hatte.

Das rückte seinen Vater für ihn erneut in eine vollkommen neue, ungewöhnliche Rolle. Er war nun nicht mehr nur der Mann, der stets einen kühlen Kopf behielt und auf fast jede Frage eine diplomatische Antwort wusste, er war auch der strahlende Held all dieser Erzählungen, der es nie geschafft hatte, den Dämonen auf anderen Wegen zu begegnen als im Kampf.

Langsam begann Nolans Kopf von all diesen Überlegungen und überraschenden Wendungen zu schwirren und seine Gedanken zu kreisen – und plötzlich war da wieder diese Erinnerung, wie er gemeinsam mit Kieran bei Nacht durch einen Wald lief, sein Vater hielt die Armbrust, während er voranschritt und sich einen Weg durch das Unterholz bahnte. Nolan spürte seine Anspannung, seine Furcht, während er sich immer wieder umsah und plötzlich zu seinem Sohn herumfuhr, um ihn vor etwas zu warnen, viel zu spät.

Doch erneut endete die Erinnerung mit einem schmerzhaften Brennen auf seinem Rücken. Wovor auch immer Kieran ihn gewarnt hatte, es musste für eine dieser Verletzungen verantwortlich sein und nicht sein Vater. Eine Erkenntnis, die ihn immer noch mit Erleichterung durchflutete.

„Hm? Was ist denn das?“ Nel griff in den Schrank hinein und zog einen Umschlag hervor, der zwischen den Büchern hervorgeschaut hatte, um ihn zu betrachten.

Doch schon einen Moment später, hielt sie ihn Nolan hin. „Der ist für dich.“

Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den Umschlag, auf dem tatsächlich sein Name stand. Erst nachdem mehrere Sekunden verstrichen waren, nahm er ihr diesen ab und zog den eng beschrieben Bogen Briefpapier hervor. Er schloss einen kurzen Moment die Augen und öffnete sie dann wieder, um zu lesen, was Kieran – seine Handschrift war unverkennbar – ihm darin hatte mitteilen wollen.
 

Nolan...

Wie beginnt man einen Brief, an eine Person, die einen höchstwahrscheinlich hasst?

Würde ich dich mit Lieber ansprechen, könntest du dich mit Sicherheit verhöhnt fühlen. Ein Hey dagegen wäre derart salopp, dass du dich von diesem Brief veralbert fühlst. Wenn du ihn überhaupt liest.

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich diesen Brief beginnen und was ich darin schreiben soll.Es gibt keine Entschuldigung für die Schmerzen, die du durch mich erleiden musstest, aber du verdienst zumindest eine Erklärung, auch wenn ich nicht weiß, ob dir das, was ich dir schreiben kann, genügen wird.

Zuerst einmal mag in dir der Eindruck entstanden sein, dass ich dich nicht geliebt hätte. Das ist allerdings nicht wahr. Du warst für mich wie ein Sohn, auch wenn du kein Teil von mir warst, eine Tatsache, die ich dir gleich erklären möchte.

Und eben weil du für mich wie ein Sohn warst, habe ich lange mit mir gerungen, ehe ich diesen Weg eingeschlagen habe.

Aber von Anfang an, bestimmt beschäftigt dich eher die Frage, was ich damit meine, dass du für mich nur wie ein Sohn warst.

Mit Sicherheit wirst du dich an dieser Stelle fragen, was das bedeuten soll, bist du doch bei Aydeen und mir aufgewachsen. Dieser Brief dient auch als Erklärung dafür, da ich überzeugt bin, dass deine Großeltern es dir nie erzählen würden.

Du erinnerst dich bestimmt daran, dass ich dir erzählte, ich sei Händler – eine Lüge, die du mir hoffentlich verzeihen wirst, wenn du erst einmal die Wahrheit kennst – aber auch wenn das nicht stimmt, so ist es doch wahr, dass ich durch ganz Király gereist bin. So lernte ich eines Tages auch deine Großeltern und ihre Zwillingstöchter kennen; Aydeen und Etaín.

Etaín war sehr interessiert in ein Mitglied meiner Gilde, einen Mann, den ich wahrlich gehasst und verabscheut habe, aber sie war ihm verfallen und entschieden, ihn zu heiraten.

In dieser Zeit geriet ich in einen unglücklichen Zwischenfall, der mich dazu zwang, Urlaub zu nehmen, den ich nutzte, um Richard und Asterea bei ihrer beginnenden Beziehung zu helfen.

Es dauerte zwei Jahre, bis ich schließlich nach Jenkan zurückkehren konnte, um mir anzusehen, was aus dem verhassten Mitglied und Etaín geworden war. Wobei mich mehr Aydeens Schicksal interessierte, da ich sie als viel zu guten Menschen in Erinnerung hatte und solche Leute in meinem Leben nie lange durchgehalten hatten.

Ich konnte kaum glauben, dass Etaín da bereits einen einjährigen Sohn – dich – hatte. Von ihrem Verlobten war allerdings keine Spur mehr zu sehen, Aydeen erzählte mir, dass er deine Mutter verließ, als sie mit dir schwanger geworden war. Eigentlich keine ungewöhnliche Situation, sollte man glauben – aber bei Etaín hatte es dafür gesorgt, dass sie wahnsinnig geworden war. Das ging sogar so weit, dass...

Nun, wir wissen nicht genau, was geschehen ist, aber es war während meines Aufenthalts, dass du die Treppe herunterfielst. Du schienst nicht weiter verletzt, aber deine Großeltern beschlossen, dass es so nicht weitergehen konnte. Allerdings sahen sie auch ihren Ruf in Gefahr, solltest du von jemand anderem als Etaín in Jenkan aufgezogen werden.

Ich weiß nicht mehr, was in jenem Moment über mich kam. Der Gedanke, dass ich als Waisenkind aufwachsen musste und dabei unglücklich war oder der Wunsch, den Sohn dieses verhassten Kollegen bei mir zu haben, um meine Treue zur Gilde zu beweisen, indem ich ihn zu einem einmaligen Jäger ausbilde, aber wie auch immer.

Ich schlug vor, dich in Cherrygrove aufzuziehen und damit dort niemand misstrauisch werden würde, beschloss Aydeen, sich als meine Frau und deine Mutter auszugeben.

Ein verrückter Plan, oder?

Bestimmt glaubst du davon kein Wort – aber hast du dich nie über die getrennten Betten im Schlafzimmer gewundert? Mit Sicherheit hast du das.

Auch wenn sich alle über meine plötzliche Familie wunderten, ging alles gut.

Bis ich vier Jahre später aufgrund eines Vorfalls schließlich meine Arbeit verlor. Mit Sicherheit erinnerst du dich an diese Zeit noch sehr gut, fingst du doch damals an, mich nicht mehr als Vater zu sehen.

Zu meinem Erstaunen hielt Aydeen in all dieser Zeit zu mir, wie eine Frau es sonst tat, obwohl sie in keiner Weise mit mir verheiratet war. Dies war schließlich der Grund, warum ich mich in sie verliebte, statt sie nur noch als Freundin zu sehen.

Ich bedaure, dass ich es ihr nie gesagt und mich stattdessen in meine Depressionen geflüchtet habe.

Mein Verlangen, dich zu einem Jäger zu machen, kollidierte mit meinen Vatergefühlen, die für dich erwacht waren und die verhindern wollten, dass ich dir dasselbe antue, was mit mir geschehen war und das nahm mir jedes Ziel in meinem Leben und ließ mich gebrochen zurück.

Als dann auch noch Aydeen starb, wurden meine Depressionen schlimmer, denn nun war ich auf mich allein gestellt und gleichzeitig musste ich mich weiterhin um dich kümmern, während du dich immer weiter von mir entferntest.

Und dann, du warst gerade zehn Jahre alt geworden, kam es zu einem weiteren Zwischenfall, der mich schließlich den Weg einschlagen ließ, an den du dich erinnerst.

Es mag dir wie eine Ausrede vorkommen, aber ich gehörte einer Gilde von Dämonenjägern an. Nur Mitglieder einer bestimmten Familie, egal wie entfernt ihr Zweig vom Stamm war, konnten ihnen angehören, aber um Dämonen zu bekämpfen, sie zu töten, müssen sie hassen.

Ich konnte dich nicht hassen lassen, ich wollte, dass du ein schönes Leben, fernab dieser düsteren Kämpfe führst. Doch eines Tages wurde mir klar, dass nur du, der gutherzige Nolan, eine Änderung bewirken kannst, die dafür sorgt, dass kein Jäger mehr hassen muss: Nur du würdest dich mit Dämonen anfreunden können, um sie ihre Einsamkeit vergessen zu lassen.

Aber dafür durftest du nicht Dämonen hassen, denn sonst wärst du in derselben Sackgasse gefangen wie wir anderen alle. Also bat ich jemanden, deine Erinnerungen zu beeinflussen, damit du all den Schmerz, den Dämonen dir als Mitglied der Familie antun würden, auf mich schieben würdest. Ich brachte dich dazu mich zu hassen, auch wenn es mir das Herz brach, nur damit du die Welt verbessern könntest.

Ich schreibe dir diesen Brief nicht, weil ich deine Vergebung will, weil ich weiß, dass das, was ich getan habe, nicht zu vergeben ist. Nein, wie gesagt, es geht nur um eine Erklärung.

Außerdem wollte ich dir sagen, dass deine Großeltern dir nicht ganz die Wahrheit erzählt haben: Deine Mutter lebt, sie ist eine Insassin der Irrenanstalt von Jenkan. Ich weiß nicht, wie empfehlenswert es wäre, sie besuchen zu gehen, aber wenn du es tun möchtest, besitzt du jedes Recht dazu.

Zum Abschluss möchte ich nur noch sagen, dass ich hoffe, dass du zu einem guten, aufrechten Mann geworden bist, trotz – oder vielleicht gerade wegen – meiner Behandlung. Vielleicht hast du es ja sogar geschafft, ein Held zu werden. Wenn du diesen Brief liest, konnte ich das wohl nicht miterleben und der Gedanke betrübt mich tatsächlich in gewisser Weise. Trotz allem, was vorgefallen ist warst du immerhin mein Sohn, wenngleich vielleicht auch nur für einige Jahre und ich wünschte wirklich, wir hätten viel mehr schöne Zeiten erleben können.

Du warst die einzige Familie, die ich je kennenlernen durfte.

Ich danke dir für deine Zeit, deine Liebe, dein Verständnis und deine Geduld.
 

Kieran
 

Nolan ließ den Brief nur langsam wieder sinken. Seine Hand zitterte ein wenig, während die Buchstaben in seinem Kopf Kreise drehten.

Du warst für mich wie ein Sohn, auch wenn du kein Teil von mir warst und Deine Mutter lebt jagten sich umher, als würde sie einander fressen wollen, damit endlich wieder Frieden in seinem Inneren einziehen könnte. Erzählte dieser Brief wirklich die Wahrheit? Hatten seine Eltern ihn all die Jahre belogen?

Es würde sich jedenfalls mit diesen verschwommenen Erinnerungen decken und sie auch erklären. Aber das änderte nichts an seiner anhaltenden Verwirrung, die nicht wieder fortgehen wollte.

Nel blickte ihn besorgt an und wollte ihn gerade fragen, was los sei, als ein lautes Klopfen an der Haustür ihr das Wort abschnitt und Nolan den Kopf heben ließ, dankbar darüber, dass er endlich von etwas abgelenkt wurde.

Ohne auf Nel zu achten, hastete er die Treppe hinab und hoffte, dass es sich bei dem Besuch um Nadia handelte, denn er konnte sie dringend brauchen, um mit ihr über diese ganze Sache zu reden. Nel hatte er immerhin gerade erst kennengelernt, da wollte er sie nicht unbedingt mit solchen Dingen geradezu erschlagen.

An der Tür angekommen, hielt er nicht einmal inne, um noch einmal zu Luft zu kommen, sondern öffnete sie sofort – um direkt danach eine Enttäuschung zu erleben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-11-29T21:54:49+00:00 29.11.2012 22:54
Hier bin ich. :D
Zur Stelle, um Nolan anzuschmachten und wieder etliche Tränen zu vergießen, weil ich schon genau weiß welcher Brief gemeint ist und auch von wem er ist ... bei dem Gedanken werde ich jetzt schon ganz traurig und ich habe noch gar nicht richtig angefangen. Q___Q
Vielleicht sollte ich während dem Lesen dann lieber nicht weiter "Another Life" von Entwine laufen lassen, weil es die Stimmung noch trauriger machen könnte ... ja, ich höre es schon wieder. :,D
Warum lese ich eigentlich hier immer so bald wie möglich weiter, während andere Kapitel noch warten? Liegt es daran, dass es mein Geburtstagsgeschenk ist oder weil Nolan einfach so awsome ist? Und warum stelle ich mir selbst solche komischen Fragen in einem Kommentar? Warum fange ich nicht an zu lesen? Heh, gute Idee, ich lese jetzt einfach. :) *anfang zu lesen*
Oh, moment noch!
> Cheer up, @Hyruhi dear~ ♥
I will. Promise~ ♥
JETZT fange ich wirklich an. >:D *lesen tut*

> Am nächsten Morgen war Nolan wieder einmal froh, Nel bei sich zu haben.
Nel: Ich bin eben eine angenehme Gesellschaft. :3
Ciela: Ich glaube, er meint ein bisschen was anderes. :O

> Nicht nur, dass sie ein Frühstück vorbereitet hatte,
Ciela: Genau das meinte ich, unter anderem. :,D
Nel: Hmpf~ Habe ich gern gemacht! >.<

> Die Einbrecherin hatte ganze Arbeit geleistet,
Deshalb nennt man sie "Einbrecher". Sie sind dazu berufen, in fremden Häusern Unordnung zu machen. Denn sie müssen es hinterher ja auch nicht wieder aufräumen. O_O
Teepo: Was laberst du da wieder für einen Schwachsinn? -.-
Ciela: DU bist ein gutes Beispiel. :D
Teepo: =_="

> wonach sie wohl gesucht haben mochte.
Ja, wonach wohl? Hm.
Nach dem Brief ja wohl nicht? Ich habe das Gefühl, es eigentlich schon mal gesagt bekommen zu haben. *am Kopf kratz*
Aureus: Bettelst du um Spoiler? Soll ich dir helfen? :)
Ciela: Ich bettel nicht, ich weiß es nur wirklich nicht mehr! >.<
Aureus: Du könntest im Austausch einen Spoiler über mich oder die Geschichte rausrücken, in der ich vorkomme. :)
Ciela: Wa- Nein! Was willst du von mir? o_Ô
Rion: Aureus?! Aureus! Aureus, ist hier! Mein Held! *___*
Deror: Und schon bin ich abgeschrieben. D:
Ciela: Was macht ihr alle hier?!
Aureus: Wir verschleiern mit Hilfe dieser Unterhaltung, dass du einen Spoiler willst. Wir sind schließlich nett. ^___^
Cerasus: Aureus, komm lieber zu mir und iss einen Apfel. *zu sich wink*
Rion: Dipaloma-Äpfel?
Ciela: WEG! Lasst mich in Ruhe weiterlesen. Himmel, nochmal. ò_ô"

> Auch wenn sie sicher nicht menschlich gewesen war, er traute niemandem zu, einfach so jemanden umzubringen.
Manchmal bist wirklich zu naiv, Nolan. D;
Gutherzig, keine Frage, aber auch naiv.

> Egal wie vielen Feinden er bereits gegenübergestanden war – so viele waren es eigentlich gar nicht gewesen
XDDDDDDDDD
Dieser Einwurf, herrlich. XD

> darunter hatte er nie jemanden gesehen, der sich in eine Fledermaus verwandeln konnte, um zu fliehen.
Also, manche Vampire können das auch. O_O
Alle außer Edward natürlich. Der kann nur ... in der Sonne glitzern und sieht dabei nicht mal gute aus. *hust*

> „Du trägst dieses Schwert immer mit dir, oder?“
Jetzt muss ich an Crisis Core denken ... weil ich da sowieso momentan so oft dran denke. Die Stelle, wo Cloud zu Zack sagt "Ich habe es dich noch nie benutzen sehen.". Hach ... *versinkt in Fangirl-Träumereien*
Ich sollte vielleicht an diesem Douji weiterzeichnen. X3

> Es ist nicht gern allein, so seltsam es auch klingen mag.“
Das klingt so traurig. :(

> „Warum haben deine Eltern eigentlich in getrennten Betten geschlafen? Ich dachte immer, Ehepaare schlafen zusammen?“
Nicht, wenn irgendetwas in der Ehe nicht stimmt. Was auch immer das ist. Ich kenne das, denn meine Eltern sind nun seit über 20 Jahren, oder knapp 30 (?) zusammen und meine Mutter schläft schon seit Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahren auf der Couch im Wohnzimmer. ú_û
Nun gut, sie sagt zwar, mein Vater schnarcht ihr einfach nur zu laut, aber ... XD

> ehe es wieder in die dunklen Schatten verschwand, um nicht von anderen gefunden werden zu können.
Das klingt so geheimnisvoll! *___*
Und erinnert mich an den Spiegel in dem Hotel aus "Traum vom Tod". :3

> Etwas in ihm schien zu zerbrechen, als sie ihn ebenfalls sehen konnte.
Owww ... :(

> was eigentlich, wenn er es recht überdachte, reichlich unhöflich war.
XDDDDDDDDD
Nel: Was denn? Nolan hat sich nicht bewegt, also hab ich eben was getan. D:
Ciela: Oh, Nel ... :,D

> und vor allem keine fein säuberlich aufgereihte Auswahl an den verschiedensten Waffen,
Ich freue mich gerade gar nicht, dass er jetzt auf den Inhalt gestoßen ist. >.<

Oh, die Aufzählung der Waffen gefällt mir wahnsinnig gut! Ich mag vor allem, dass jede Waffe ihr eigenes Merkmal besitzt. *___*

> Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, als er sich vorstellte, dass sein Vater unter Umständen umhergezogen war, um Menschen umzubringen.
Nun gut, Anbetracht dessen, was so zum Schluss vorgefallen war, kann ich diesen Gedankengang schon ein wenig nachvollziehen. Ich will trotzdem nicht, dass Nolan die Wahrheit erfährt, über die Lazari und Kieran. Ich mache mir Sorgen um ihn. >.<
Aureus: Ich könnte was über die A'mali erzählen, da gibt es 'ne Menge positives! Zum Beispiel- :D
Cerasus: Lass es, bitte~ ;)
Aureus: Okay, alles was du willst. :)

> dass er ein niederträchtiger Mörder gewesen war.
Kieran war ein Held. Ein großer, großer Held. Q___Q

> jedes Buch beschäftigte sich mit der Jagd nach Dämonen und der Vernichtung derselben.
Aureus: Dämonenjagd klingt so böse. D:
Ceraus: Dann sei doch froh, dass du so was nicht machen musst. ^^
Aureus: Hast recht. :)

> All ihre Erzählungen waren die Abenteuer von Kieran gewesen, während er Dämonen gejagt hatte.
Das ist gerade irgendwie ... mitreissend, dass sie ihm immer die Geschichten von Kieran erzählt hat, Nolan selbst aber nie wusste, dass sein Vater sie erlebt hat. Q___Q

> und plötzlich war da wieder diese Erinnerung, wie er gemeinsam mit Kieran bei Nacht durch einen Wald lief,
W-Wann ist das gewesen?! O___O

> Er schloss einen kurzen Moment die Augen und öffnete sie dann wieder, um zu lesen, was Kieran – seine Handschrift war unverkennbar – ihm darin hatte mitteilen wollen.
Jetzt ist es also soweit ... Kieran's Brief. Auf den warte ich schon seit Beginn der Geschichte. Ich bin schon jetzt total aufgewühlt. Ich will gar nicht wissen, wie es Nolan gehen muss. Oke, lesen wir. >.<

> Wie beginnt man einen Brief, an eine Person, die einen höchstwahrscheinlich hasst?
Q________________________________________________Q
Erste Zeile und ich bin schon fertig mit der Welt. *schnief*

> Würde ich dich mit Lieber ansprechen, könntest du dich mit Sicherheit verhöhnt fühlen. Ein Hey dagegen wäre derart salopp, dass du dich von diesem Brief veralbert fühlst. Wenn du ihn überhaupt liest.
He, an die Stelle erinnere ich mich noch. =)
Ich finde die auch heute noch toll, weil sie total glaubhaft und lebendig rüberkommt.

> Das ist allerdings nicht wahr. Du warst für mich wie ein Sohn, auch wenn du kein Teil von mir warst, eine Tatsache, die ich dir gleich erklären möchte.
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Q___Q *schnief*

> Aydeen und Etaín.
*blinzel*
"Etaín" ... O_O *blinzel*

> dass du die Treppe herunterfielst
Mal eine ganz blöde Bemerkung am Rande von mir: Kann es sein, dass in Nolans Familie, also mit Kieran und Aydeen, Treppen immer eine entscheidende Rolle spielen?

> damit du all den Schmerz, den Dämonen dir als Mitglied der Familie antun würden, auf mich schieben würdest.
Q_________________________________________________________________Q

Ich musste den Brief jetzt zum Schluss in einem Rutsch durchlesen, darum habe ich nicht weiter zitiert. Ich hätte nämlich sonst fast jeden Satz zitieren können, was dann nur mit "Awww", "Owww" und "Q___Q" gefüllt gewesen wäre, deswegen erläutere ich an der Stelle nun nochmal so, wie ich den Brief fand:
Ich fand ihn einfach ... unglaublich. Ich weiß nicht, wie ich an Nolans Stelle reagieren würde, wenn ich so einen Brief von meinem Vater finden würde, darum bin ich darauf im folgenden schon sehr gespannt.
Was ich an dem Brief besonders mag, ist, dass man wirklich das Gefühl hat, jemand hätte ihn so geschrieben. Und obwohl er im Großen und Ganzen sehr bedrückend war, hat er auch Stellen, die einfach nur schön sind und man am liebsten weinen möchte. Kieran hat seine Gefühle in diesem Brief ziemlich gut rübergebracht. Wie lange er wohl dafür gebraucht hatte, diesen Brief zu schreiben? Ich kann auf jeden fall verstehen, dass er auf schriftlichen Wege Nolan dies mitgeteilt hat. Wie hätte es auch anders funktionieren sollen? Ich kenne es einfach auch nur von mir selbst, dass ich schriftlich am besten sagen kann, was ich fühle.
Ich bin auf jeden Fall begeistert von dem Brief. Er hat vieles mit einem Schlag offen gelegt. Das meiste daraus wusste ich jetzt zwar schon, aber wenn wirklich nichts davon weiß, muss das ziemlich viel auf einmal sein. Nolan tut mir also einerseits ziemlich leid, aber andererseits bin ich froh, dass er nun die Wahrheit über Kieran weiß, auch wenn ich mir nun Sorgen um ihn mache, wie dieses Wissen sich bei ihm auswirken wird.
Aber dass er derjenige ist, der sich mit Dämonen anfreunden wird ... ja, das kann ich nur absolut unterstreichen. Das ist typisch für Nolan. XD
Und das Kieran die Schuld auf sich genommen hat, damit Nolan trotz allem auch wirklich Freundschaft mit ihnen schließen können wird ... ist einfach unglaublich heldenhaft, finde ich. Auch wenn es Nolan sicherlich seelisch mitgenommen hat, zu denken, sein eigener Vater hätte ihm all dies angetan, ist es doch einfach heldenhaft und aufopfernd. Ich hoffe, Nolan ist ihm nach diesen Brief nicht mehr allzu böse.
So, ich hoffe, ich habe alles gesagt und lese nun noch den letzten Rest des Kapitels.

> Erzählte dieser Brief wirklich die Wahrheit? Hatten seine Eltern ihn all die Jahre belogen?
Ja, natürlich kann man denken, dass das alles nicht wahr ist. Anderseits glaube ich nicht, dass Kieran sich sonst die Mühe gemacht hätte, ihn zu schreiben. Ich weiß nicht, es würde einfach nicht zu ihm passen.

> dankbar darüber, dass er endlich von etwas abgelenkt wurde.
Aber irgendwann muss er sich damit auseinadersetzen. :(

> um direkt danach eine Enttäuschung zu erleben.
Wer da wohl jetzt vor der Tür stehen mag? D:

Das Kapitel war toll, einfach wegen dem emotionalen Brief. Sicher, es mag jetzt nichts spannendes passiert sein und man könnte behaupten, es war langweilig, war es aber nicht. Wer sich so sehr für die Charaktere interessiert wie ich es tue, für den war dieses Kapitel geradezu ein Feuerwerk an Aufregung und Geschehnissen. Deswegen fand ich es wirklich gut und bin total gerührt. Q___Q
Ich musste nur an dieser einen Stelle kurz schmunzeln (was glaub ich beim letzten Mal auch schon so war):
> Außerdem wollte ich dir sagen, dass deine Großeltern dir nicht ganz die Wahrheit erzählt haben: Deine Mutter lebt, sie ist eine Insassin der Irrenanstalt von Jenkan. Ich weiß nicht, wie empfehlenswert es wäre, sie besuchen zu gehen, aber wenn du es tun möchtest, besitzt du jedes Recht dazu.
Ich weiß, es ist eigentlich ganz und gar kein Grund zum lachen und ich schäme mich auch sehr dafür. Aber so im ersten Moment denkt man nur: Toll, die noch lebende Mutter sitzt im Irrenhaus.
Im nachhinein aber wirklich nur schrecklicher Gedanke. Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergehen wird und versinke noch eine Weile vor Begeisterung mit meinen Gedanken in diesem Kapitel. >.<



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