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Gedankengänge

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Snow

"Ich muss mit dir reden."

"Reden wir nicht grade?"

"Mit reden meine ich so, wie ihr Menschen es tut und nicht das was ich hier grade tue."

"So und was tust du denn grade, was man nicht als reden bezeichnen kann?"

"Die Träume meines Herrn beeinflussen und meine Gedanken in seinen Kopf teleportieren ."

"Gut, das ist ein Argument. Aber hör auf mich Herr zu nennen."

"Aber du bist eben mein Herr. Ich bin an dich gebunden, bis einer von uns sein Leben lässt."

"Nette Metapher aber eindeutig etwas zu Depressiv. Du solltest dringend zum Therapeuten gehen."

"Wenn du einen geeigneten findest, meinetwegen. Können wir jetzt wieder über wichtigeres reden?"

"Ja meinetwegen, also du willst mit mir reden? Wo und wann? Ich werde da sein."

"Ich weiß es noch nicht. Das Wandern auf der Erde ist sehr anstrengend für uns. Außerdem muss ich mir eine menschliche Form anlegen."

"Das kannst du tun?"

"Der Blader sollte immer wissen, wie stark sein Bit ist."

"Das ist mein Text."

"Ich bin dein Bit."

"Touché."

"Danke. Also ich weiß noch nicht genau, wann das passieren wird aber ich werde auf jeden Fall zu dir kommen und du wirst mich erkennen."
 

Dieses Gespräch war nun schon drei Wochen her und bisher hatte sich die weiße Wölfin nicht gezeigt. Auch hatte er keine einzige Nachricht oder einen Hinweis bekommen, wie es ihr geht oder wie weit sie war mit dem Sammeln. Sie hatte ihm zwar gesagt, dass es etwas dauern würde, bis sie genug Energie dafür besaß und das sie deswegen diese Gespräche nicht fortführen könnte. Aber er machte sich Sorgen um sie, schließlich war ihr Vorhaben nicht ungefährlich und bei dem Versuch könnte sie auch sterben. Ein Gedanke der ihm ganz und gar nicht gefiel. Aber ändern konnte er das nicht, auch wusste er nicht mal über was die Wölfin mit ihn reden wollte.
 

Der rothaarige Blader wanderte durch den verschneiten Gorki-Park. Seit sich die Wölfin bei ihm gemeldet hatte, hat sich Yuriy es sich angewöhnt jeden Tag zwei lange Spaziergänge zu machen, damit sie bessere Möglichkeiten hatte ihn zu erreichen. Jedenfalls war dies besser als den ganzen Tag in seinem dunklen Zimmer zu sitzen und nach zu denken. Das konnte er auch genauso gut auch hier draußen an der frischen Luft machen, dann würde er wenigstens nicht so kränklich blass aussehen. Seit der Weltmeisterschaft waren nun drei Monate vergangen und seit zwei Monaten lebte der Junge, mit anderen Kindern aus der Abtei, in einer Kinderwohnanlage mit Speziell ausgebildetem Personal. Für ihn klang es zwar immer noch nach einem Heim für schwer erziehbare Kinder aber seine Meinung zählte nicht, da er ja nur ein Jugendlicher war. Aber es gab auch einige Kinder, die so viel Glück hatten und nach Hause gebracht wurden zu ihren Eltern oder ihren Verwandten. Tja und die, die keine Familie mehr hatten oder bei denen die Kinder aus unerfindlichen Gründen nicht aufgenommen werden konnten, wurden dann in dieses Heim gesteckt . Bei Yuriy gab es aber einen anderen Grund, warum er in diesem Heim lebte. Er gehörte zu den wenigen Kinder, die damals von ihren Eltern an diese Abtei verkauft worden waren. Sein Vater war ein suspendierter Soldat, der nach der Entlassung zur Flasche gegriffen hatte und seine Mutter hatte sich schon vor seiner Geburt mehr für Bekanntschaft mit verschiedenen Männern interessiert, als für die Ehe. Das die Beiden deswegen sehr arm waren, war kein Wunder und die Gelegenheit ihren Sohn für lebensgefährliche Experimente zu teuer verkaufen nutzen sie sofort ohne mit der Wimper zu zucken.

Die Anderen aus seinem Team waren schon kurz nach der Auflösung der Biovolt zu ihren Eltern gekommen. Bryan lebte jetzt in St. Petersburg, was knapp Neun Stunden von Moskau entfernt war. In Orel lebte Ian bei seiner Tante und deren Ehemann und Spencer lebte von nun in der Ukraine in einen Ort namens Kharkiv.

Tja und nun war Yuriy alleine hier in Moskau und musste sich so durchschlagen. Von den anderen Kindern aus dem Haus wurde er ja größtenteils gemieden. Den wirklichen Grund kannte er nicht aber wahrscheinlich hatten die Kinder einfach nur Angst vor ihm. Schließlich war der Rothaarige zu der Abteizeit noch der gefühllose Krieger gewesen, wie jeder aus dem Team. Die Anderen hatten sie auf der einen Seite aus Angst gemieden aber auch durch die Einschüchterung von Boris und den anderen Wissenschaftler. Hätten die Jungen während des Experiment Kontakt zu anderen Kindern gehabt, hätten sie vielleicht doch noch irgendwie Gefühle entwickelt. Das wäre das Ende der jahrelangen Entwicklung und Planung gewesen und Boris wollte um jeden Preis verhindern, dass seine Lebensarbeit durch Gefühle zerstört wurde.
 

Leise seufzte Yuriy auf und setzte seinen Weg durch den großen Park fort. Heute waren wirklich viele Leute unterwegs, schließlich kam endlich nach einer Woche voller Schneestürme die Sonne wieder heraus und diese lockte die Bewohner von Moskau aus ihren Häusern. Für ihn war es zu viel eigentlich, weswegen er normalerweise solche überfüllten Plätze mied. Größere Gruppen machten ihn irgendwie nervös und verunsicherten ihn, weil er es nicht schaffte die Menschen einzuschätzen. Er wurde als Stratege ausgebildet und konnte in jedem Match die Strategie seines Gegners erkennen. Im Kampf denken alle Menschen gleich und handeln immer so offensichtlich. Aber im normalen Leben konnte man Menschen nicht einschätzen weil sie völlig planlos handeln konnten. Deswegen hatte der Rothaarige ja auch ein bisschen Angst vor seinen Mitmenschen, weil er sie nie einschätzen konnte, was jetzt gleich tun könnten. Bryan, Spencer und Ian waren eine Ausnahme, schließlich kannte er sie schon als sie noch klein waren und wuchsen zusammen auf. Außerdem hatten die Drei genau das gleiche Problem wie er, nur reagierten sie anders. Bryan wurde zum Beispiel sehr aggressiv, wenn er durch große Menschenmengen verunsichert wurde. Ian hatte wiederum eine recht merkwürdige Art mit seiner Angst um zugehen. Er fing an in alphabetischer Reihenfolge die Namen aller chemischen Elemente fehlerfrei auf zu sagen. Was Spencer tat, dass wusste Yuriy nicht. Der blonde Hühne erzählte es Niemanden. Er wusste dass er irgendwas aufsagte aber man hörte einfach nicht was Spencer sagte, weil er sehr extreme nuschelte.
 

Während die meisten Leuten den Weg in die Mitte vom Park nahmen und zu den großen Platz mit den Teich gingen, bog der Rothaarige nach links in den kleinen Wald ab. Hier gab es außer ihm keine Menschenseele worüber Yuriy sehr froh war einen Moment nur für sich zu haben. In Gedanken versunken wanderte er den Weg entlang und machte sich darüber Gedanken was die weiße Wölfin nun von ihm wollte.

Dann aber hob er verwundert den Kopf, irgendwie fühlte er sich beobacht. Yuriy sah sich genau um, konnte aber Niemanden sehen zwischen den Bäumen, bis ein kleines Knacken eines brechenden Astes ihn herum fahren ließ. Zwischen zwei Bäumen trat eine junge Frau aus den Schatten, betrat die kleine Lichtung auf der sich der Rothaarige gerade befand. Yuriy sah sie nur mit großen Augen an, konnte nicht wirklich glauben was er sah. Sie hatte Hüftlanges hellblondes Haar mit einigen schneeweißen Haarsträhnen. Die Augen waren in einem Blauton, der sogar Yuriys Augenfarbe in der Helligkeit überbot. Die Haut war genauso blass wie seine Haut und trotzdem neben den blauen Augen der einzige farbige Fleck bei ihr. Sie trug ein schneeweißes Schnürkorsette, mit silberfarbenden Zierbändern vorne. Auf dem Saum des Oberteils war hellgrauer Pelz genäht und auch der bodenlange, ebenfalls weiße Rock hatte unten am Saum grauen Pelz. Um den Hals trug sie ein schwarzes Samthalsband mit einem Anhänger in Form einer Schneeflocke aus Kristall. Was das auffälligste an der Frau aber war, dass sie trotz der Schneeschicht sie Barfuß unterwegs war. An den Beinen trug sie weiße Bänder, die die Waden hoch geflochten wurden.
 

Yuriy sah immer noch mit großen Augen zu der jungen Frau, die ca. einen Meter vor ihm stehen geblieben war. Er ging langsam dichter an sie heran, musterte sie nochmal Haargenau. Irgendwie sah sie jemanden bestimmten ähnlich, nur konnte er jetzt grade nicht diese Frau zuordnen. Dann aber bei den Anblick ihres Lächeln fiel bei dem Rothaarigen der Groschen.

"Wolborg?"

Die Frau nickte leicht, lächelte den Jungen an und überbrückte die letzte Entfernung zu den Beiden, umarmte den noch völlig perplexen Jungen.

"Ich freue mich dich endlich mal zu sehen Yuriy. Auch wenn unserer Treffen nicht unter einen guten Stern steht."

"Aber wieso...ich meine das kleine Mädchen...ich dachte das wärst du gewesen?"

"Eine frühere Form von mir die nicht so viel Energie verbraucht wie meine wahre Gestalt. Aber komm beide Formen haben doch eine große Ähnlichkeit oder nicht? Ich hab mir auf Jedenfall Mühe bei der Kleinen gegeben."
 

Kurz dachte Yuriy zurück und verglich diese hübsche junge Frau mit dem kleinen Mädchen, welches er sonst in seinen Träumen gesehen hatte. Die Kleine hatte zwar auch blonde Haar gehabt aber um einige Töne dunkler als Wolborg jetzt hatte und nicht offen sondern zu zwei Seitenzöpfen gebunden. Die Augenfarbe war genau gleich und auch das fröhliche Lächeln war das Gleiche. Wobei die Kleine noch zwei kleine Grübchen bekam beim Lächeln. Klein Wolborg trug ein einfaches weißes Stoffkleid mit einem hellblauen Pelzponcho. Dazu einfache schwarze Stiefel mit kleinem Pelzsaum an den Schaftenden.

Es gab schon Gleichheiten zwischen den beiden Wolborgs aber wusste man nicht dass die Beiden ein und dieselbe Person waren, so würde man nicht darauf kommen. Man wurde eher auf Mutter und Tochter beziehungsweise Schwestern tippen. Aber das würde Yuriy ihr lieber nicht erzählen, sie wirkte einfach so stolz auf ihre Beiden Formen.

"Also Wolborg, wieso bist du nun hier und wolltest mich unbedingt sprechen? Ich meine dein Auftauchen ist für dich nicht gerade ungefährlich und es muss ja was wirklich wichtiges sein, wenn du extra dafür hierher kommst,“ fragend sah der Rothaarige zu der Frau, die etwas zusammenzuckte, während ihr fröhliches Lächeln aus dem Gesicht verschwand.

"Komm suchen wir uns ein friedliches Plätzchen, wo ich dir alles sagen werde,“ murmelte Wolborg nur leise, drehte sich um und ging den Weg entlang zurück zum Park. Als die Beiden den Wald verlassen haben setzte sie ihren Weg fort in Richtung einiger Parkbänke.

"Ich bin hier um mich von dir zu verabschieden Yuriy."

"Was soll das heißen Wolborg? Wieso willst du dich verabschieden, wo willst du denn hin?"

"Mein Sein hat von nun an keinen Sinn mehr hier auf der Welt. Du wirst es wahrscheinlich nicht verstehen aber ich kann nicht mehr bei dir bleiben. Ich muss gehen."

"Dann erkläre mir es mir, damit ich es verstehe. Ich will wissen warum meine beste Freundin mich verlässt."
 

Die junge Frau seufzte leise auf und setzte sich schließlich auf eine der vielen kleinen Holzbänken, die in größeren Abständen am Wegesrand standen. Die zentimeterdicke Schicht von Schnee auf der Sitzfläche schien ihr gar nichts aus zumachen. Jedenfalls zeigte sie keine Reaktion bei der Berührung des Schnees.

"Also gut, ich werde es dir erzählen Yuriy. Ich werde dir die Geschichte von uns BitBeasts erzählen. Du musst wissen unser Anfang liegt nun schon Jahrtausende zurück und wir waren auch anders, ganz anders als wie wir jetzt sind. Wir waren die Schutzgeister der Welt und stärkten die Natur mit unseren Kräften der Elemente. Die Menschen auf der Welt hatten ihren Glauben und lebten Frieden miteinander. Durch ihren Glauben wurden auch unsere Kräfte stärker. Aber dann veränderte sich plötzlich alles verändert. Der Glaube und die Hoffnung der Menschen verschwanden und damit verschwanden auch unsere Kräfte. Wir wurden immer schwächer und auf der Welt herrsche von nun an Krieg, Verrat und Misstrauen. Es war eine schreckliche Zeit für die Menschen und auch für uns. Wir konnten unsere Aufgabe nicht mehr erfüllen und mussten Hilflos zusehen wie Viele von uns sterben mussten. Tja und irgendwann hat sich alles verändert. es hat sich was in uns verändert unsere Gefühle, Wünsche und Aufgaben einfach alles. Der Kampf ums Überleben hatte sich gemeldet. Wir mussten uns an die Menschen binden und haben deren kriege und Schlachten gekämpft. Anstatt zusammen zuarbeiten für das Wohl der Welt, kämpften wir gegeneinander und töteten uns sogar. Es gab keine Einheit, keine Gruppen und auch kein Vertrauen mehr in uns. Die Dunkelheit hat sich auch in unsere Körper gefressen und so ist es heute noch immer.

Einst waren wir die mächtigen Schutzgeister, wir wurden von den Menschen in Ehre gehalten und bekamen den Namen Lacourges, was heiliger Schutz heißen soll. Aber jetzt sind wir nur noch BitBeaster, Geister die sich mit verlorenen Tierseelen vereinen um wenigsten einen Körper zu bekommen. wir müssen Kämpfe für die Menschen ausführen um Energie zu bekommen, damit wir nicht irgendwann sterben. es ist eine Schande was aus uns geworden ist."
 

Wolborg seufzte leise auf und ließ den Kopf etwas traurig hängen, währen Yuriy neben ihr saß und nicht wusste was er tun sollte. Was konnte man den auch schon tun, wenn man selbst keine Gefühle besaß, aber jemaden neben sich hatte, der traurig war. Er wusste einfach nicht was er tun sollte und war leicht überfordert mit der Situation. Also blieb er lieber still und dachte darüber nach was sie ihm erzählt hatte über die BitBeasts beziehungsweise über die Lacourges. Es war ein schöner Namen, fand Yuriy und er klang auch viel Ehrenhafter als BitBeaster. Aber eine Sache verstand er nicht so wirklich von dem, was Wolborg ihm erzählt hatte.

"Was meinst du mit Einheit und Gruppe?"

"Wie du weißt hat jeder von uns ein zugeschriebenes Element und es gibt mehrere von uns mit einem Element. So haben wir uns entschieden Gruppen zu bilden, damit jede Elementarklasse gemeinsam arbeitet und nicht jeder alleine arbeiten muss. Naja und jede Gruppe wurde von einem angeführt, der die Aufgaben entscheidet und das Element auch bei den großen Versammlungen vertritt. Meistens war es der stärkste oder der Älteste solche Wahlen sind immer friedlich abgelaufen. Aber diese Zeit ist endgültig vorbei und es wird wohl nie wieder die Zusammenarbeit von BitBeasts geben."

"Meistens? gab es denn auch schon mal Ausnahmen?"

"Ja die gab es. Drigger zu Beispiel sie ist die Jüngste gewesen von den Alten und trotzdem sollte sie die Gruppe anführen. Naja die Entscheidung endete in einen Chaos. Der vorige Anführer starb an Schwäche und alle wollten ein BitBeast vorschlagen der im Alter ihr um einiges voraus war. Aber nicht nur die Gruppe wählt den Anführer sondern auch die Anführer der anderen Elemente, schließlich müssen wir alle zusammen arbeiten und mit einander klar kommen und das wäre bei der Entscheidung nicht passiert. er war ein Draufgänger, hielt sich nie an Regeln und hielt sich für den Größten."

"Naja da hätte ich aber auch Drigger gewählt aber gab es noch einen Grund oder nur diesen."

"Sie ist eine sehr gute Strategin. Schon vor den Tod von Blitro hat sie zusammen mit ihm gearbeitet und er hat ihre Pläne sehr geschätzt und uns gegenüber auch erwähnt von wem der Plan kam. Sie war genau richtig für den großen Kreis. Aber die Anderen waren nicht damit einverstanden und verließen die Gruppe und starben, weil sie nicht mehr unter den Schutz den BitBeasts."

"Wieso sagst du eigentlich immer euren jetzigen Namen und nicht euren früheren Namen. Ich meine der klingt doch viel schöner und naja..."

"natürlich ist unser früherer Name viel schöner und zeigt auch mehr wie wichtig wir einst für die Welt waren. Aber er ist Vergangenheit. Es wird niemals wieder so wie früher werden und somit wird dieser Name bald ganz vergessen sein. Die wenigsten kennen noch den Namen und ich bin die einzige die ihn noch ab und an ausspricht."
 

„Ja aber ich verstehe nicht wieso du gehen musst.“

„Weil ich so nicht bei dir bleiben kann Yuriy. Ich beziehe meine Kräfte aus der Energie eines Kampfes und von meinen Gegnern. Du hast aufgehört zu bladen, weil du nun endlich etwas aus dir heraus machen möchtest und nicht weil man sich dazu zwingt. Das kann ich ja verstehen aber ohne die Energie aus den Kämpfen, kann ich meine Kräfte nicht mehr erneuern und irgendwann werde ich zu wenig Energie besitze, dann werde ich sterben. Ich hab nur diese zwei Möglichkeiten. Entweder ich verlasse dich, suche mir einen neuen Herren und bleibe am Leben oder ich bleibe bei dir solange ich noch kann und werde irgendwann sterben.“
 

„Ich will nicht dass du stirbst aber ich will auch nicht dass du mich verlässt. Ich will mich nicht entscheiden, nicht wenn es um dich geht und du leiden musst.“

„Du musst dich aber entscheiden, beides kannst du nicht wünschen.“

„Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, ich fange wieder an zu bladen. So schlimm finde ich es gar nicht und vielleicht macht es mir ja sogar Spaß so wie es andere Kindern das macht.“

„Du musst das nicht machen Yuriy, ich meine es würde dich doch nur an die Vergangenheit erinnern und „

„Ich werde es versuchen Wolborg, es wird mich schon nicht umbringen und vielleicht macht es mir ja wirklich Spaß, wenn ich es freiwillig machen und man mich dazu zwingt."

"Ist es wirklich okay für dich es zu tun. Ich meine..."
 

Yuriy nahm Wolborgs Hände in seine, drückte sie leicht und brachte sie somit zu schweigen. Sanft lächelte er sie an und nickte leicht mit dem Kopf um ihr zu zeigen, dass es wirklich ernst meinte und es versuchen wollte aus sich heraus und nicht weil er sich bedrängt fühlte.

Wolborg strich sanft über die Hände vom Rothaarigen und lächelte ihn an. Man konnte deutlich sehen, dass sie wirklich froh über die Entscheidung von ihrem Schützling.
 

"Wissen eigentlich sehr viele von Euch oder bin ich der einzige der eure Geschichte weiß?" fragte der Rothaarige nach einigen Minuten der Stille.

"Nun ich glaube Kai weiß es. Dranzer hat ihm das bestimmt erzählt, wenn er danach gefragt hat. Die beiden haben eine wirklich tiefe Verbindung zu einander. Aber ansonsten glaube ich weiß Niemand von unserer Geschichte soweit ich es weiß. Ich hatte aber schon lange keinen Kontakt mehr mit anderen BitBeasts außer Falborg, Seaborg und Wyborg

"Gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit euch zu helfen? Ich meine es muss doch irgendwie möglich sein, dass ihr nicht mehr so leiden musst."

"Um das zu erreichen müsstest du die Menschheit ändern. Früher haben wir unsere Kräfte aus der positiven Energie der Erde und er Menschen bezogen. Durch diese Veränderung, das Ausbreiten des Bösen wurde die Energie vergiftet und machte uns sehr krank. Wir mussten uns dieser Veränderung beugen und uns den Willen der Menschen unterwerfen."
 

Eine bedrückende Stille breitete sich zwischen den Beiden aus, während jeder seinen Gedanken nach ging. Yuriy fühlte sich schuldig auf eine gewisse Art und Weise, So wie die Wölfin redet, musste sie diese Veränderung und die Menschen wirklich verachten. Er konnte das sehen an ihren Augen, selbst wenn sie es leugnen wurde. Ihre Augen wirkten zwar kalt und gefühlslos aber wenn man richtig hinsah konnte man jede Gefühlsregung in den Augen erkennen.

Aber das Verhalten von ihr verwirrte den jungen Russen, schließlich war Wolborg zu ihn wie eine große Schwester, sie unterstützte ihn und gab ihn schon seit so langer Zeit immer wieder Ratschläge, munterte ihn auf, wenn er am Boden war und weder schien ihr seine Anwesenheit unangenehm zu sein noch hegte sie einen Groll gegen ihn.. Wie also konnte sie ihn mögen, wenn sie eigentlich die Menschheit hasste. Dieses Verhalten verwirrte den Rothaarigen, einfach weil es so untypisch war und selbst bei Menschen war dieses Verhalten ungewöhnlich selten.
 

„Ich verstehe das nicht Wolborg. Wieso ..ich meine du verachtest die Menschen für eure Versklavung aber zu mir bist du so anders, ich meine für mich bist du eine große Schwester, du bist so freundlich zu mir und du stehst zu mir. Ich verstehe das einfach nicht.“

Yuriy sah auf seine Hände, die ein wenig angefangen haben zu zittern und er sie deswegen faltete, damit man das Zittern nicht mehr sah. Wolborg sah den Rothaarigen überrascht an, nahm aus Reflex den Jungen in den Arm und drückte ihn vorsichtig an sich. Sie hätte nicht gedacht, dass Yuriy so sehr sich damit beschäftigen würde. Aber anderseits hätte sie mit dieser Reaktion rechnen müssen, schließlich kannte sie den Rothaarigen seit seiner Kindheit, sie wusste, was ihm alles in der Abtei passiert war und was ihm im Auftrag von Boris alles angetan wurde.

„Ich verachte die Menschen nicht, also nicht direkt sondern die Dummheit. Uns wurde damals sehr viel Leid angetan und wir wurden auf die mieseste Art und Weise gedemütigt, weil die Menschen damals so dumm waren und sich verführen ließen von der Finsternis. Aber so wie sich die Welt verändert hat, haben sich auch die Menschen geändert und nicht Jeder hat die gleichen Gedanken und Vorgehensweise wie die Menschen von damals. Du bist anders Yuriy und gehörst garantiert nicht zu den Menschen von damals. Außerdem bist du mir sehr wichtig mein Kleiner, ich mag dich doch und ich konnte dich niemals hassen.“

Nun war es an Yuriy verwirrt zu gucken, während sich Wolborg einen Spaß daraus machte den Jungen durch das Haar zu streichen und es ordentlich zu verwuscheln. Dem entsprechend sah Yuriy auch schon nach wenigen Augenblicken so aus, als hätte er in eine Steckdose gefasst. Frustriert seufzte er auf und versuchte mit seinen Händen die haare zu richten, was leider nicht ganz so erfolgreich war. "Mann Wolborg, du weißt doch das ich für die Haare ewig brauche. Wieso machst du das nur“, fragte Yuriy Zähneknirschend, während seine Hände weiter durchs Haar strichen.
 

"Ganz einfach, mit glatten Haaren siehst du viel knuffiger aus, als diesem hoch gestylten Haarbrett“, kam nur die Antwort von der Blonden, die kurz mit den Schultern zuckte und schon fast unschuldig drein sah. Mit dem Blick, den sie grade aufgesetzt hatte, würde Niemand vermuten was sie in Wirklichkeit war und das hinter dieser unschuldigen Art ein Wolf steckte. Wenn sie wollte konnte Wolborg wirklich furchteinflößend sein und früher hatte selbst er etwas Angst vor ihrer Brutalität gehabt. In Yuriys Augen war Wolborg wie eine zarte Rose, der Anblick war einfach wunderschön und berauschte einem die Sinne. Aber eine falsche Bewegung und die Dornen würden einen verletzten. Nur in diesen Fall waren die Dornen messerscharfe Klauen und Zähne, die mit Leichtigkeit einen Knochen brechen konnten. Aber bisher hatte sie es nie zum Äußeren kommen gelassen, immer hielt sich Wolborg zurück. Warum sie das tat erzählte sie Yuriy nie, vielleicht wollte sie einfach nicht, dass er Angst vor ihr hatte. Aber dann fragte er sich wie er vor seiner eigenen selbst ernannten Schwester Angst haben sollte. Zu ihm war sie schließlich immer freundlich und nett gewesen. Im Geheimen versprach Yuriy sich selber irgendwann Wolborg noch einmal zu fragen wegen dieser Sache.

Eine kleine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ Yuriy leicht hoch schrecken. Wolborg war aufgestanden und sah sich etwas in dem mittlerweile Menschenleeren Park um. Ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper, fast so als wäre ihr kalt und ihren Augen hatten einen leichten glasigen Blick angenommen. Die weiße Haut hatte einen leichten bläuchlichen Schimmer angenommen, wie gefrorenes Meerwasser. Irgendwie bekam es Yuriy mit de Angst zu tun, schließlich musste er jetzt wieder an die Worte der Wölfin denken.
 

~Das Wandeln auf der Erde ist für uns eine große Anstrengung und verbraucht eine Menge an Energie, sodass wir nur eine kurze Zeit in dieser Form bei euch verweilen können. Für einen tag auf der Erde mussten wir einen Schlaf von mehreren tausend Jahren verbringen. Das Böse zerrt sehr an unseren Kräften und verschlingt sie förmlich. Nur in den Blades sind wir wirklich sicher. ~
 

Wolborg hat wahrscheinlich ihre gesamte Energie aufgebraucht, die sie für dieses Treffen gesammelt hatte. Wahrscheinlich lag das Zittern und die verfärbte Haut daran, dass Wolborg nun zurück musste. Etwas war den jungen Russen eigentlich gar nicht gefiel, schließlich genoss er die Zeit mit ihr wirklich, war dies die einzige Möglichkeit sich Jemanden anzuvertrauen, der einen verstand und auch mochte. Mit einem kurzen traurigen Blick, sah er zu der blonden Frau, die noch immer den Park nach etwas Unbekannten absuchte. Das Zittern wurde bereits stärker und der Blauton ihrer Haut immer kräftiger. Lange konnte sie dies nicht mehr aushalten, dass merkte Yuriy.

"Du musst jetzt gehen hab ich Recht? Das Zittern wird immer stärker und deine haut ist schon ganz blau."

"Leider ja, ich wurde gerne hier bei dir bleiben aber die Kraft fehlt mir dazu. Aber vergiss nicht Tala, ich bin immer bei dir und werde dir helfen, wenn du mich brauchst."

"Ich weiß Wolborg, schließlich bist du doch meine große Schwester“, mit einen Lächeln sah er zu Wolborg, die das lächeln erwiderte, bevor sie sich von Yuriy abwand und sich einige Schritte entfernte.

Ein leises trauriges Heulen verdrängte die stille und Yuriy war sich sicher, dass das Wolborg war auch wenn sie ihre Lippen nicht bewegt hatte und der Ruf so klang, als wäre er aus weiterer Ferne. Augenblicklich wirbelte ein Windstoß den Pulverschnee auf und der Rothaarige musste seine Augen verdecken, damit die feinen Schneeflocken ihn nicht in die Augen stachen. Als der Schnee sich wieder gelegt hatte, war die junge Frau verschwunden und an ihrer Stelle stand Wolborgs Wolfsgestalt vor Yuriy. Sie tapste auf den Rothaarigen zu und stupste mit ihrer Nase leicht gegen die Hand von ihm. Mit einen Lächeln ging Yuriy in die Hocke, schlang seine Arme um den buschigen Hals und drückte sich an das Tier. Seine Hände strichen eine ganze weile noch sanft durch das warme und weiche Fell, bevor er sich dann endgültig los reißen konnte und sich erhob. Kurz senkte die Wölfin den Kopf, als Verabschiedung und schritt dann von dannen. Ihre Gestalt schimmerte erst leicht und von einem Wimperschlag auf den Anderen war die mächtige Wolfsgestalt verschwunden und hatte keinen einzigen Pfotenabdruck im Schnee hinterlassen.

Noch lange sah Yuriy in die Richtung in der Wolborg verschwunden war, die Sonne war bereits dabei zu sinken, als er sich endlich von dem Platz losreißen konnte. Er dachte über den heutigen Tag nach und über das neue Wissen, was er erhalten hatte. Aber all dies war ihm nicht wichtig, das einzig wichtige für ihn war, dass Wolborg weiter leben konnte und bei ihm blieb. Mit langsamen Schritten verließ er den verlassenen Park. Es würde ohnehin Niemand auf ihn warten und für die Erwachsenen in der Wohnanlage war er so gesehen nur ihre Geldquelle. Wirklich sich mit den Kindern beschäftigten sie sich auch nicht.. Wolborg würde die nächste Zeit auch nicht auftauchen können in seinen Träumen, da sie sich von den heutigen Tag bestimmt erholen musste. Aber sie war in Sicherheit und würde ihn auch nicht verlassen, der Rest war dem Rothaarigen in diesen Moment auch egal.
 

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Eigentlich sollte Snow nur ein einfacher Einstieg in das Projekt werden mit ca. 2000 Wörtern. Nun habe ich aber sogar meine letzte FF überboten. Ich hoffe euch hat es gefallen und hinterlasst ein Kommentar.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Majesticsiten
2013-05-14T18:07:07+00:00 14.05.2013 20:07
Die Grundidee hinter der Geschichte ist wirklich klasse! Ich kann mir gut vorstellen, dass man daraus ein umfangreicheres Projekt entwickelt, in dem es dann vielleicht sogar um die 'Befreiung' der Bitbeasts geht! :) Verschiedene Bitbeasts und deren 'Besitzer' arbeiten zusammen, andere Leute (z. B. ...ähm... Boris) versuchen sie davon abzuhalten und sowas.
Man kann die Problematik der Kampfenergie super herausarbeiten, usw.
Na ja, das sind meine Gedanken dazu, ich denke, du hast aber sicherlich deine ganz eigene Idee, mit der Geschichte umzugehen und dein neues Projekt zu erarbeiten.
Ich finde deine Entscheidung, mehr aus dieser Grundidee herauszuholen wirklich toll und hoffe, dass du gut damit voran kommst, denn das Ergebnis würde mich wirklich sehr interessieren (z. B. worauf du letzten Endes den Schwerpunkt legst und wie du das Ganze ausgestalten wirst, usw.)! :)
Ich wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg für dein Vorhaben!
Von:  Finvara
2012-05-22T17:02:18+00:00 22.05.2012 19:02

Jetzt kommt endlich beim Kommentar, Anna. Ich liebe diesen OS. Wirklich. Am meisten lieb ich die Szene in der du ihre Reaktionen in den Menschenmengen aufzaehlst. Amuesant, aber auch unglaublich traurig. Wirklich. Irgendwie macht es deutlich wie sehr sie alle gelitten haben muessen. Deswegen finde ich Tala um so mutiger, dass er versucht seinen Weg zu gehen. Und kaempft. Er schafft das. Man spuert schon allein beim Eingangsgespraech, wie nahe sich Wolborg und er stehen. Wunderschoen, warmherzig und ich musste einfach lachen.
Jedes mal, wenn ich Wolborgs menscheliche Beschreibung lese, muss ich an unsere Idee denken. Weisst du noch, dieses Bits in Menschengestaltding. Ich werd es nie mehr los. Wirklich :D
Ansonsten gefaellt mir die Idee mit der Verwandlung und der Art, dass sie es nicht oft kann gut. Ebenso das Zusammenarbeiten mit den Anfuehren und so. Du koenntes ein ganzes Universum erschaffen.
Ich mag das Ende, das Tala trotz allem was geschehen ist weiter bladen will, damit Wolborg Energie hat. Es zeigt noch einmal die Verbundenheit, die Liebe zwischen ihnen. Hoffen wir nur, dass er es schafft all das Wolborg zu liebe zu ueberwinden, Spass beim bladen zu haben. So eine enge vertraute zu verlieren waere wirklich nicht zu verkraften.
Du solltest den OS vielleicht noch mal gegenlesen. Beim ueberfliegen gerade eben ist mir aufgefallen, dass du extrem mit E am Ende geschrieben hast und beim Gespraech, als Wolborg eine Frau ist, hast du oft nach einem Punkt klein weiter geschrieben.
Als Schlusswort, danke fuer diesen OS. Das Schlagwort habe ich vergessen. Mir bleibt nur noch hin zu fuegen das Wolborg nach Dizzy das beste ist!

Von:  Destinysoul
2012-02-20T08:11:47+00:00 20.02.2012 09:11
So, jetzt das Kommentar von mir:

Erstmal will ich dir ein paar Verbesserungsvorschläge geben, immerhin ist konstruktive Kritik wichtig und in jedem Fall gut gemeint.

Ich würde dir vorschlagen die FF nocheinmal durchzugehen und die Fehler (Rechtschreibung, Kommasetzung) zu beseitigen. Sie sind etwas störend und hindern den Lesefluss.

Beispielsweise hast du manche Wörter in einem Satz doppelt oder nennst Yuriy Tala (Was ja eigentlich stimmt).

Am besten ist es, du gibst die FF jemand anderes zum Korrigieren. Eigene Fehler sieht man immer sehr schwer, da spreche ich aus Erfahrung (Die Inu FF mal korrigieren müsste *hust*)

Und jetzt will ich mir mal anmaßen, den Inhalt zu kommentieren:
Mir gefiel die Idee sehr gut, die du mit den BitBeasts hattetest.
Die Beziehung von Wolborg und Tala (liegt mir eher als Yuriy^^") ist wirklich einfach nur sehr süß geworden. Die Beschreibung von ihr war gut, man konnte die Eisprinzesson wirklich vor sich sehen. Tala tut mir auch Leid, dass seine Familie so wenig auf ihn gibt. Aber wenigstens hat er einen Grund gefunden, wieder bladen anzufangen und die CHance darin etwas gutes zu finden.
Ich muss Wolborg aber zustimmen, Tala mit glattem Haar ist eine Wucht, der ist unheimlich niedlich.

Fazit: Die FF ist wirklich gut gelungen und unheimlich süß, Tala Liebhaber können sie genießen und ihre Fantasie spielen lassen, was aus dem jungen Russen wird.

Weiter so.

Liebe Grüße
Destinysoul


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