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Unumkehrbar

Story of Shen [KFP]
von

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Akt I, Szene II – Im Thronsaal – Die Weissagung

Shen war äußerst zufrieden mit sich. Seine Forschung war weit vorangekommen in den letzten Wochen. Fast schon hatte er die optimale Mischung für das Schwarzpulver gefunden. Die optimale Mischung für seine Waffe. Eine Waffe, die so mächtig sein würde, dass selbst die Kung Fu Meister die Stadt, ja, selbst der große, legendäre Oogway sie nicht würden aufhalten können.

Doch warum auch sollten sie ihn aufhalten wollen? Die Waffe würde die Waffe der Pfauen sein und standen die Kung-Fu-Schulen nicht hinter ihnen? Mit den Waffen könnten sie China, das im Moment in so viele kleine Herzogtümer und Reiche geteilt war, vereinen, könnten es wieder an die Macht bringen, ihm zu seinem alten Glanz verhelfen. Ja, sie würden die Welt beherrschen können!

Im Moment war die Waffe jedoch noch nicht perfekt! Also wartete er, übte er sich in Geduld und forschte weiter, den Tag erwartend, an dem er seinen Eltern die Waffe würde vorführen können. Dann konnte er seine Eltern stolz machen!

Doch all diese Gedanken verblassten eines Tages.

Der junge Lord war erneut am Forschen. Er experimentierte mit verschiedenen Mischungen. Mal etwas mehr Kaliumnitrat und weniger Schwefel. Dann etwas mehr Kohlepulver, weniger Nitrat. Er wusste, wenn die Sprengkraft des Pulvers zu groß war, könnte es die Waffe von innen heraus zerstörten. War sie nicht groß genug, wäre die Waffe wirkungslos.

Dabei nahm er keine Rücksicht darauf, dass seine Federn teilweise von endlos vielen Explosionen angekohlt waren.

Da jedoch öffnete der Anführer seiner Wölfe die Tür zu seinem Zimmer.

„Was willst du?“, fragte Shen ohne von seiner Arbeit aufzusehen, wusste der Wolf doch, dass er wenig von Respektlosigkeit hielt.

„Lord Shen.“ Schnell verbeugte sich der Wolf vor ihm. „Eure Eltern haben nach der Seherin gerufen.“

Weiterhin ließ sich der junge Lord nicht von seiner Arbeit abbringen. „Und?“

„Nun.“ Der Wolf schien verunsichert. „Ich glaube, mein Lord, dass es um Euch geht.“

„Was bringt dich auf diesen Gedanken?“

Der schwarze Wolf schien noch verunsicherter. „Nun, mein Lord, sie haben Eure Federn sammeln lassen.“

„Hmm.“ Nun hielt Shen inne und sah auf. „Vielleicht, so scheint es, sollte ich mit meinen Eltern reden“, beschloss er dann, wobei er lediglich seine Gedanken laut aussprach. Dann wandte er sich an seinen Diener. „Danke, du kannst gehen.“

Mit einer weiteren Verbeugung verließ der Wolf den Raum und Shen tauschte sein einfaches Arbeitsgewand gegen eine Seidenrobe. Er klopfte die Asche von seinem Gefieder – so gut es ging – ehe er sich auf den Weg zur obersten Etage des Pfauenturms machte, wo der Thronsaal seiner Eltern lag.

Als er auf den letzten Stufen der Treppe stand sah er bereits den bläulichen Schimmer des Dampfes, den die Seherin beschwor. Auf einmal zurückhaltend lugte er in den Thronsaal und sah die Ziege vor seinen Eltern stehen. Eine nebelige Wolke, die sich langsam verformte, zwischen ihnen.

„Lord Shen beschreitet einen dunklen Pfad“, erklang die Stimme der Seherin. „Ein Pfad an dessen Ende nur Zerstörung liegt.“

Das ist falsch!, dachte Shen, doch noch hielt er sich zurück. Natürlich brachte seine Waffe Zerstörung, doch musste man nicht auch in einem Wald manchmal Bäume fällen, damit andere Wachsen konnten? Musste man nicht Opfer bringen um ein größeres Gut zu verfolgen? Und seine Waffe sollte die zerstören, die ihnen gegenüber standen. Nicht sie, nicht seine Familie, nicht seine Stadt.

Die Seherin sprach weiter: „Wenn der junge Lord den Pfad weiter beschreitet, wird sich ihm ein Krieger entgegenstellen. Ein Krieger, Schwarz und Weiß, wird den jungen Lord zerstören.“

Shens Augen verengten sich. Das konnte nicht sein! Wie sollte ihn jemand besiegen? Wieso sollte es überhaupt jemand versuchen?

Konnte es sein, dass die Seherin sich irrte?

Und wenn nicht...

Er zog sich zurück, denn ihm wurde eins klar. Er konnte es nicht zulassen! Er würde China wieder vereinen, selbst wenn dies Krieg bedeutete! Selbst wenn er Opfer dafür würde bringen müssen.

Ein schwarz und weißer Krieger. Die Panda.

Nein, niemand würde ihm im Weg stehen! Er konnte sein Schicksal noch ändern!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Merkur
2012-03-01T16:09:40+00:00 01.03.2012 17:09
Das Kapitel ist toll geworden! Es deutet schon auf die kommenden Ereignisse hin, verrät aber nicht zu viel, so dass es spannend bleibt. Super auch, wie du deinen Schreibtstil immer den Gegebenheiten und den Charakteren anpasst. Man erkennt die Figuren auch in deinem Stil immer wieder und wie schon bei deiner letzten Geschichte hab ich das Gefühl, die Figuren aus dem Film direkt bei mir im Wohnzimmer zu haben, einfach klasse :D Was mir aber an dem ganzen Kapitel am besten gefällt, ist die Vorstellung von Shen, mit verkohlten Federchen ganz in seine Forschung versunken *_* Das stell ich mir einfach so niedlich vor <3
Ähem ja, was ich sagen will: Du verstehst es einfach, mich glücklich zu machen. Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, dass es weiter geht!


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