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Short Stories

von

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Narben

Die Sommerhitze war unerträglich.

Der überfüllte Zug mit den eng aneinander gepressten Menschenmassen machte das nicht besser.

Alex stand nahe der Tür und regte sich über die Hitze auf. Keinen Schritt von ihm Entfernt stand ich. Wir hielten uns an den baumelden Griffen über unseren Köpfen fest. „Verdammt wenns nicht bald mal kühler wird, dreh ich durch!“ Schimpfte er.

„Ich liebe dich.“ Murmelte ich.

„Was, hast du was gesagt?“ Er drehte den Kopf zu mir.

„Ich liebe dich.“ Wiederholte ich.

Nun drehte er sich ganz zu mir und sah mich an.

Ich sah ihm in die Augen. Schon lange wollte ich im das sagen.

Mein Blick schweifte über seine Schultern aus dem Fenster raus.
 

„Achtung!“ schrie ich und stieß ihn zur Seite.
 

Ein Bus krachte in den Zug.
 

__________________
 

„Wach auf. Bitte.“

Alex kam jeden Tag ins Krankenhaus zu Daniel.

Seit dem Zugunglück lag er im Koma.

Er hatte Alex zur Seite gestoßen und somit sein eigenes Leben riskiert während Alex mit kleinen Schnittwunden davon kam.
 

„Bitte, wach auf!“

Dies war der letzte Tag an dem Alex Daniel besuchen konnte.

In 2 Stunden würde er mit seinen Eltern Weg ziehen.

Fast ein Jahr lang kam er nun jeden Tag nach der Schule ins Krankenhaus und blieb bis die Besuchszeit zu ende war.
 

„Bitte, wach endlich auf…

Du musst endlich aufwachen.“

Er nahm Daniel Hand und flüsterte: „Wach auf.“

Tränen rollten über sein Gesicht während er den Kopf auf das Bett fallen lies.
 

„Warum wachst du nicht auf?!“

_________________
 

„Wach auf. Bitte.“
 

Alex, bist du das?
 

„Bitte, wach auf!“
 

Alex?
 

„Bitte, wach endlich auf…

Die Stimme wird leiser.
 

Nein, bitte geh nicht, Alex!
 

„Warum wachst du nicht auf?!“
 

Langsam öffnete ich die Augen.

Es war ziemlich hell.

Eine Tür links neben mir ging auf.
 

Meine Eltern kamen herein.
 

„Ist euch kalt?“ Fragte ich.

Mutter hatte kleine tränen in den Augen.

„Nein, wieso?“ antwortete sie mit kleinlauter Stimme.

„Weil ihr Wintermäntel trägt. Es ist doch glühen heiß.“

Vater und Mutter sahen sich an. Ein Mädchen stand neben Mutter.

„Es ist Winter, Liebling.“ Sagte Mutter als sie zu mir kam und mir sanft über den Kopf strich.

„Du lagst fast 2 Jahre im Koma.“

Ich sah das Mädchen an.

„Dann bist du Caro meine kleine Schwester?“

Sie nickte.
 

„Wo ist Alex?“ fragte ich.

Ich merkte das Mutter die Frage unangenehm war.

„Er ist nicht da.“ Sagte sie sanft

„Wo ist er, wie geht es ihm?“

„Es geht ihm gut.“ Antwortete dieses mal Vater.

„Wo ist er?“ Fragte ich noch mal.

„Er ist vor fast einem Jahr weggezogen, Liebling…“

„Das kann nicht sein.“ Entgegnete ich. „Ich habe seine Stimme gehört!“

Meine Eltern sahen sich an.

„Ich bin aufgewacht weil ich seine Stimme gehört habe!“
 

In Gedanken fügte ich hinzu: „Weil er mir vorgeworfen hat, nicht aufzuwachen.“
 

__________________
 

Fast 3 Jahre ist es her seit ich vom Koma aufgewacht bin.

Inzwischen gehe ich auf eine entfernte Uni, nachdem ich eine Klasse wiederholen musste um meinen Abschluss zu machen.
 

Alex ist mir inzwischen 2 Jahre voraus.

Vielleicht aber auch nicht, den ich hab keine Ahnung wo er steckt.

Niemand konnte mir sagen wo seine Familie hingezogen ist. Ich weiß nicht was er jetzt macht, oder nicht macht.
 

Nachdem ich vom Krankenhaus entlassen wurde, kam ich auf Rhea.
 

Mein rechtes Bein ist etwas mehr in Mitleidenschaft gezogen worden, weshalb ich leicht hinke. Ab und an spüre ich noch einen stechenden Schmerz darin, aber dafür hab ich Medikamente bekommen.

Eine große Narbe vom Bauch weg über meinen Oberkörper ziert meine Vorderseite, aber abgesehen davon kann ich mein Leben inzwischen wieder normal genießen.
 

An der Uni hab ich mich gut eingelebt.

Keiner hat gefragt weshalb ich hinke.

Ich bin einfach „der der hinkt“ und das ist nicht mal negativ gemeint.

Wenn so viele Menschen auf einem Fleck sind, kennt man nicht den Namen von jedem, aber so erkennt man mich zumindest.
 

Im Moment wohne ich in einer WG, zusammen mit 3 anderen Typen.

Sie gehen alle auf die gleiche Uni wie ich.
 

Als ich gerade auf meinem Bett lag und vergessen hatte die Türe zu meinem Zimmer zu schließen kam Andrew die Wohnung herein, zusammen mit einem Freund.

Da ich mit dem Rücken zur Tür lag, sah ich sie nicht, doch Andrews Organ war nicht zu überhören.
 

„…da sind wir endlich. Jetzt siehst du auch mal die Bruchbude in der ich wohne!“ erzählte er seinem Begleiter.
 

Von der Wohnungstür aus hatte man einen wunderbaren Blick in mein Zimmer, weshalb ich es erst recht bereute die Tür nicht geschlossen zu haben.
 

„Hey Daniel, hast du nichts für die Uni zu tun oder warum liegst du hier so faul rum?“

„Kümmere dich um deinen Scheiß!“ motzte ich.

„haha freundlich wie eh und je!“ Er wandte sich seinem Begleiter zu, klopfte ihm auf den Rücken und verdeutlichte ihm damit zu folgen: „Ignorier ihn einfach, er ist n total mürrischer Kauz!“
 

„Haha wär ich nicht drauf gekommen.“ Antworte der Begleiter

Sofort schrillten bei mir die Alarmglocken.
 

Alex.
 

Diese Stimme würde ich unter tausenden wieder erkennen.
 

Ich drehte mich ruckartig um, um mich zu vergewissern.
 

Tatsächlich.

Da stand er.

Keine 2 Meter von mir entfernen.
 

Mein ehemals bester Freund.

Der Mann, dem ich vor über fünf Jahren meine Liebe gestanden hatte.
 

„Alex…“ sagte ich.

Er drehte sich noch mal um und sah mich an.
 

In seinen Augen sah ich, das er mich erkannte.
 

„Daniel.“
 

Daniel.

Mein Name.

Nicht mehr.
 

Daniel.
 

„Wow, sag bloß ihr kennt euch?“ unterbricht Andrew die Stille in der Alex und ich uns nur angestarrt haben.
 

„Ja…“ antwortet Alex und geht einen Schritt auf mich zu.

Ich selbst rühre mich immr noch nicht.
 

„Wenn ich euch zwei hübschen störe, sagt es.“ Andrew.

„Nein, schon okay.“ Erwidere ich und deute Alex damit mit Andrew zu gehen, was er auch tat nachdem er meine Zimmertür schloß.
 

Ich rollte mich wieder zusammen und starrte wie zuvor die Wand mir gegenüber an.
 

Ich hatte ihn gesucht und nicht gefunden. Und jetzt, da er vor mir stand, schickte ich ihn mit meinem Mitbewohner weg.
 

Ich hab keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, als Andrew zu mir ins Zimmer kam.
 

„hey.“

„Hey…“
 

Er streckte seinen Arm über mich in desen Fingern ein kleiner gefalteter Zettel war.
 

Ich starrte den Zettel an.
 

„Für dich.“ Sagte er.
 

Ich nahm den Zettel als Andrew noch anfügte: „Von Alex, soll ich dir geben.“
 

Danach verließ er wieder mein Zimmer.
 

Behutsam entfaltete ich den Zettel.
 

Darauf stand eine Nummer.

Eine Handynummer.

Alex’s Handynummer.
 

Ich las die Zahlen.
 

„Ich weiß…“ sagte ich zu mir selbst.
 

Ich weiß.

Ich kenne diese Nummer.

Er hatte immer noch die selbe Handynummer.
 

Genau wie ich.
 

____________
 

Ich ging den Flur der Uni entlang zum nächsten Raum.
 

„Daniel!“
 

Es war Alex der hinter mir meinen Namen rief.

Ich blieb stehen und drehte mich um.
 

„Was ist?“

„Ich… hab dich gesucht.“

„Dann ist deine Suche hiermit beendet. Glückwunsch.“
 

Ich wusste selbst nicht, wieso ich so abweisend zu ihm war.
 

„Ich… Können wir reden?“

„Klar, sag mir wann und wo.“

„Nein, jetzt.“

„…“

„Bitte, Daniel…“

„Ich muss zur Vorlesung.“ Ich drehte mich um und ging weiter.

„Es tut mir leid!“

Ich blieb stehen.

„Es tut mir leid..“ Wiederholte er. „Wenn... Wenn du mich nicht weggeschubst hättest…“

„Wärst du jetzt nicht hier“ beendete ich für ihn den Satz.

„Dann könntest du jetzt noch laufen!“ ergänzte er.

Schwach schüttelte ich den Kopf.

„Machst du dir etwa vorwürfe?“

„Ja.“

„Ich würde es wieder tun.“

„Was?“

„Ich sagte, ich würde es wieder tun.“

„Das habe ich gehört.“

„Was fragst du dann…“

„Wieso würdest du es wieder tun?“

„Müssen wir diese Unterhaltung auf dem Flur führen?“
 

„Daniel, kommst du endlich?“ ertönte eine Stimme um das Flureck.

Ich drehte mich um und ging weiter.
 

________
 

Mein Bein schmerzte in dieser Nacht wieder furchtbar.

Es war kaum zum aushalten.

Ich stand auf, ging ins Bad und nahm eine meiner Schmerztabletten.

Es dauerte bis sie wirkten, aber danach konnte ich beruhigt weiter schlafen.
 

_______
 

Alex und ich lagen in meinem Bett.

Mein ehemals bester Freund war nun mein Freund.
 

Wir lagen eng zusammen und sahen einander an.
 

So könnte es für immer bleiben.
 

Allerdings hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn die Nacht anders verlaufen wäre.

Ich hatte meinen Kopf auf Alex Arm als mein Bein anfing zu schmerzen.

Ich zuckte zusammen. Warum jetzt?
 

Ich versuchte mich zusammen zu reisen. Doch Alex wurde wach.
 

„Was ist los?“ fragte er

„Nichts.“ Antworte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Dafür schwitz du aber ganz schön“

„grrr“
 

Ich versuchte aufzustehen um mir im Bad meine Tabletten zu holen.

Skeptisch beobachtete mich Alex.

Doch nachdem ich nur einen Schritt mit meinem rechten Bein machte, knickte ich mit einem „Auu“ zusammen.
 

Alex hüpfte auf um mir zu helfen, doch egoistisch stieß ich ihn weg.

Ich wollte seine Hilfe nicht.

Ich wollte nicht das er mich so sieht.
 

Aber ich musste mich geschlagen geben.
 

Ich sagte ihm wo die Tabletten waren und bat ihm mir sie mit einem Glas Wasser zu bringen.
 

Danach saßen wir auf dem Bett während ich die Tablette nahm erklärte ich ihm, das ich ab und an stärkere schmerzen im Bein hatte.
 

„Es tut mir Leid.“

„Hör auf dich zu Entschuldigen.“

„Aber-„

„Ich habs dir schon mal gesagt, ich würde es wieder tun.“

„Bereust du es den gar nicht?“
 

Kurz blickte ich ihm in die Augen.
 

„Naja, ich lebe noch, und du auch.“ Und ich wollte mir nich ausmalen was passiert wäre, wenn ich ihn nicht zur Seite gezogen hätte.
 

______
 

Alex beginnt Daniel das Oberteil auszuziehen.

Beide können es kaum mehr erwarten.

Als Daniels Oberkörper über Alex sichtbar wird, erstarrt er.
 

„Was?“ fragte ich ihn.

Alex starrte meinen Oberkörper an.
 

Eine lange Narbe ragte über diesen.
 

Langsam lies ich mich neben ihm ins Bett fallen.
 

Gerade als Alex den Mund öffnete, kam ich ihm zuvor

„Hör auf dich ständig zu entschuldigen.“

Er schloss seinen Mund wieder.
 

Und so lange wir nebeneinander da, ohne das einer von uns beiden etwas sagte.
 

Irgendwann begann Alex mit seinen Fingern meine Narbe nachzufahren.

Rauf und wieder runter.

Rauf und wieder runter.

Immer und immer wieder.
 

„Davon geht sie auch nicht weg.“ Entgegnete ich.

„Du spürst das?“

„Natürlich.“
 

Er fuhr weiter mit seinen Fingern die Narbe entlang während er mich auf die Stirn küsste



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JamieLinder
2012-03-21T21:05:41+00:00 21.03.2012 22:05
Also... Die Idee an sich ist intressant.
Allerdings verwirrt mich der Text mehr als nur ein wenig.
Vorallem ab dann wo [Szenen fehlen] steht.
Aber schon am Anfang musste man sich an das Lesen gewöhnen.
Ich brauchte ein/zwei Seiten ehe ich verstand, was mit den Absätzen gemeint war. Ich möchte jetzt nicht nur Kritik schreiben. Ich mag deine Idee die Story anzugehen, aber du schreibst zu schnell. Detailierter wäre besser um mehr Informationen zu bekommen. Okay, es sind Short Storys, aber ein paar Informationen wären schon inordnung...
Trotzdem GUTE IDEE.:D


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