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Digimon Tamers X

Rise of the Chaostamers
von

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Härtere Situationen erfordern härtere Mittel

Niedergeschlagen saßen die 3 Tamerinnen mit ihren Digimon im Wohnzimmer um den kleinen Tisch herum. Niedergeschlagen nicht nur von dem verlorenen Kampf an der Maya-Pyramide.

„Ich kann es nicht fassen, dass er immer noch nicht zurück ist.“ sagte Mika bedröppelt. „Gut. Er ist sauer. Aber das war öfters schon der Fall und er ist immer wieder gekommen.“ Sie seufzte, stand auf und ging zu ihrem Handy. „Was mich aber am meisten bedrückt ist, dass er nicht mal mir schreibt wo er ist oder wie es ihm geht.“

Blackgaomon trottete hinüber zu seiner Tamerin und klopfte ihr behutsam auf die Schulter. „Das wird schon wieder.“

Chitu meldete sich zu Wort. „Ich wollte nie, dass es solche Ausmaße annimmt. Das hätte ich ehrlich nicht gedacht.“

„Dir macht niemand einen Vorwurf.“ mischte Youbi sich mit ein.

„Das glaub ich auch nicht. Denn er ist genauso daran schuld wie ich. Wenn nicht sogar noch mehr.“ konterte Chitu.

„Ach hört auf, das bringt doch nichts sich darüber jetzt zu streiten.“ schnaubte Blackagumon.

Ein Windstoß, der plötzlich aufgekommen war, wirbelte einige lose Blätter durch die Wohnung.

„Argh nein!“ ärgerte sich Chitu und sprang von ihrem Platz. „Dabei waren sie doch alle so gut geordnet.“

„Ich helfe dir.“ sagte Dorumon und fing sofort an die Blätter wieder einzusammeln.

„Wir müssen das Fenster und das Balkongeländer bald reparieren lassen. Ich mache mir jetzt einen Tee. Möchte wer?“ meinte Mika halb geistesabwesend und blickte erwartungsvoll zu den anderen. Als diese den Kopf schüttelten verschwand sie in die Küche.

„Das geht ihr echt nah.“ schmunzelte Youbi.

„Das ist doch klar. Immerhin sind die beiden ja gut befreundet.“ meinte Blackgaomon. „Wie würdest du dich fühlen, wenn du auf einmal nichts mehr von Chitu hören würdest, selbst wenn du ihr schreibst oder versuchst sie anzurufen?“

„Wahrscheinlich nicht anders.“ gab sie geschlagen zurück.

Eine Weile sortierten Chitu, Youbi, Dorumon, Blackagumon und Blackgaomon die Blätter. Währenddessen war nichts zu hören als das rascheln der Dokumente und gelegentlich mal ein klackern aus der Küche.

Als plötzlich Mikas Handy anfing laut zu bimmeln zuckten alle erschrocken zusammen. Aus der Küche hörte man Porzellan zerschellen und keine Sekunden später hechtete Mika zum Handy.

Sie sah nicht auf das Display sondern nahm voller Erwartung das Gespräch an.

„Mika am Apparat.“

Ihr Lächeln verschwand mit jeder Sekunde mehr aus dem Gesicht, als sie dem Gespräch lauschte. Eine Weile lang hörte sie nur ruhig zu.

„Aber das kann nicht sein. Wie? Und wann? Er war doch noch so jung und fit.“

Eine Träne kämpfte sich aus ihrem rechten Augenwinkel.

Wieder herrschte Stille. Gebannt schauten die anderen Mika beim telefonieren zu. Niemand wusste so recht was sie machen sollten. Dann war das Gespräch vorbei.

„Mika, was ist los?“ fragte Blackgaomon.

„Mein Onkel ist gestorben.“ sagte sie stumm. Youbi nahm sie tröstend in den Arm.

„Das tut mir leid.“ sagte sie.

„Naja. Das einzige, was ich daran positives sehen kann...“ schluchzte Mika. „Wird für uns alle positiv sein. Ich hab sein Haus geerbt, wir können bald umziehen.“
 

Noch bevor das Gotsumon am Boden aufschlug, löste es sich in Daten auf. Blackguilmon wollte sie schon laden, als Keru sagte: „Nein. Lass sie.“

Verdutzt sah das Digimon seinen Tamer nach, wie dieser nachdenklich über eine die weite Felsenwiese schritt, in der sie von dem Gotsumon angegriffen worden waren. Normalerweise hatte Keru nichts dagegen, wenn Blackguilmon die Daten seiner Gegner lud.

„Gotsumons Daten sind es nicht Wert.“, erklärte der Tamer. „Sollen sie sich ruhig in der Stadt des ewigen Anfangs wieder in ein Digiei verwandeln.“

Blackguilmon nickte zustimmend, ahnte jedoch, dass etwas anderes dahinter steckte. Es kannte Keru inzwischen viel zu gut. Während die beiden zwischen den Felsen umher kraxelten, überlegte es, ob es wohl an dieser Kari lag, dass Keru heute nicht ganz auf der Höhe war. Nein. Auch das konnte nicht sein. Nach jedem „Date“, wie Keru es nannte, ging es Blackguilmons Partner blendend. Das Digimon wusste zwar nicht viel mit dem Begriff „Date“ anzufangen, es schien aber was Gutes zu sein.

„Wann triffst du dich eigentlich wieder mit dieser Kari?“, fragte Blackguilmon.

Verwundert blieb Keru stehen, fasste sich aber schnell wieder und ging weiter. „Wieso fragst du?“

„Neugier.“, antwortete Blackguilmon. „Außerdem geht es dir nach so einem „Date“ immer viel besser.“

„Was soll das jetzt wieder heißen, „nach so einem Date geht es mir immer besser.“?“, fragte Keru, leicht gereizt, weil sich Blackguilmon alles aus der Nase ziehen ließ.

„Immer wenn du so nachdenklich bist, bist du nicht mehr ganz derselbe. Aber sobald du dich mit Kari getroffen hast, dann bist du wieder so wie früher.“, erklärte das Digimon.

„Und was soll jetzt wieder „wie früher“ heißen?“, wollte Keru wissen. Mittlerweile klang er sichtlich genervt.

„Na so wie damals, bevor wir die anderen verlassen haben.“, antwortete Blackguilmon unbedacht.

„Diese Zeiten sind vorbei!“, fuhr Keru seinen Partner an. „Wenn ich mich wirklich deswegen verändert habe, dann solltest du dich daran gewöhnen. Denn wir werden niemals wieder zurückgehen.“

Blackguilmon zuckte erschrocken zusammen. Noch nie hatte Keru ihn so angefahren. Anscheinend hatte Blackguilmon da einen Nerv getroffen. Den Rest des Weges zum Tor legten sie schweigend zurück. Keiner von ihnen verspürte das Bedürfnis sich mitzuteilen. Keru schon mal dreimal nicht. Er war nie wirklich gesprächig gewesen und bevorzugte bei manchen Gelegenheiten die Stille. Blackguilmon respektierte das. Machte sich aber dennoch seine Gedanken zu der gesamten Situation. Das Digimon konnte sich noch so sehr anstrengen. Es kam immer zu dem gleichen Schluss. Für alle Beteiligten wäre es besser, wenn sie sich wieder den Chaostamern anschließen würden.
 

Die Beerdigung von Mikas Onkel war schon vorbei. Die sechs Verbliebenen innerhalb der Chaos-WG hatten schon angefangen die ersten Kartons zu beladen und die ersten Möbelstücke zu der neuen Behausung gefahren.

Das neue Haus war wirklich viel gemütlicher. Es lag zwar fast in derselben Gegend wie die alte Wohnung, doch vom Wohnkomfort lag die alte Wohnung weit entfernt. Es war ein gemütliches Häuschen mit einem eigenen Garten und zwei Etagen plus Keller. Im Garten befanden sich zwei Kirschbäume und eine Schaukel, die am großen Apfelbaum befestigt worden war. Ebenso eine Magnolie. Ein Teich mit ein paar Goldfischen zierte das Bild noch mehr. Besonders die Seerosen rückten den Garten ein paar Schritte Richtung Paradies.

Als sie wieder ein paar Kisten in das neue Haus schleppten gab Mika mit dem Haus an. „Endlich kriegt jeder von uns sein eigenes Zimmer. Oben sind vier Zimmer und ein Badezimmer. Ich krieg natürlich das größte Zimmer, da es mein Haus ist. Im Erdgeschoss sind Wohnzimmer, Küche, Esszimmer und ein weiteres Bad. Im Keller haben wir einen Lagerraum und einen Waschkeller, selbst einen Hobbyraum haben wir da unten.“

„Mika du bist so eine Egoistensau! Denk mal an uns, wir brauchen auch Platz.“ meckerte Chitu.

„Was denn, an euch hab ich auch gedacht. Prügelt euch um die größten Zimmer. Keru hat dann halt Pech und kriegt das kleinste. Wer nicht da ist, selbst schuld.“ gab sie irgendwie beleidigt zurück und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Also bekommt Keru mit seinem Riesendino das kleinste Zimmer? Seid ihr wahnsinnig? Der legt doch alles in Schutt und Asche.“ protestierte Chitu.

„Was schlägst du vor?“ wollte Youbi wissen.

„Ich nehme freiwillig das kleinste Zimmer und Keru sollte eins von den größten bekommen. Was der Rest hat ist mir Schnuppe.“ meinte Chitu.

„Da hat aber jemand Schuldgefühle.“ sagte Mika getarnt in einem Hustenanfall.

„Denk du das mal ruhig. Ich argumentiere sachlich. Hätte Keru das kleinste Zimmer, würde alles in minutenschnelle kaputt sein.“ Sie drehte sich weg und stolzierte mit ihrer Kiste nach oben, vermutlich in das ihr kleines, neues Zimmer.
 

Die nächsten paar Tage waren sie damit beschäftigt ihre eigenen, sowie die Gemeinschaftszimmer, wie Bad, Küche und Wohnzimmer, ein zu richten. Das allererste was in der Wohnung stand, war der Computer. Nach und nach füllten sich alle Zimmer. Die Betten wurden aufgebaut. Mika hat sich ihr Futonbett, dass sie sonst immer mit Keru geteilt hatte, in ihr Zimmer gestellt. Ein neues für Keru hatte sie schon besorgt. Es sah nun alles sehr wohnlich aus. Chitu strich ihr Zimmer in lila. Youbi schwörte eher auf giftgrün. Mika hat ihr Zimmer in verschiedenen blautönen gestrichen. Nur in Kerus Zimmer waren die Wände leer und die Kartons standen weiterhin mittig des Zimmers. Unberührt. Da er sich immer noch nicht gemeldet hatte, hat Mika die Initiative ergriffen und für ihn das Zimmer gestaltet. Sein Zimmer wurde rot mit schwarzen Elementen.

„Ich kann die doch nicht so stehen lassen.“ meckerte Mika.

„Aber...“, versuchte Blackgaomon zu argumentieren, um sich vor der handwerklichen Arbeit zu drücken. Er hasste handwerkliches. Wenn er an solches dachte, dann rollten sich ihm die Krallen hoch.

„Nichts aber! Ich möchte, dass wenn er nach Hause kommt alles hier steht. Stell dir mal vor. Er kommt reichlich spät, sagen wir mal Mitternacht, unerwartet zurück. Er ist unglaublich müde und ach. Ich glaube nicht, dass er Lust hat dann sein Bett noch auf zu bauen.“

„Aber... Warum dann noch ausgerechnet die Schränke?“

Mika grinste. „Einfach um dich zu quälen.“

Blackgaomon gab klein bei.

Letztendlich tat Mika diese Aufbauarbeiten aber nur, um die lange Wartezeit zu überbrücken.



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