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Ein Bild, tausend Worte

von

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„Kannst du mich hören?“
 

Gott, er kam sich so lächerlich vor. Kälte kroch durch seine Beine. Dunkelheit vernebelte seinen Blick. Erdrückende Stille ließ ihn nichts hören.

Eigentlich wollte er sich nicht bewegen, doch seine Beine trugen ihn weiter hinein und es war, als lege sich eine klammernde Hand um sein Herz.
 

So viel hatte er hier erlebt, so unglaublich viel und doch reichte die Zeit nicht einmal aus, um die Hälfte seines Lebens zu füllen.

Doch die wichtigsten Ereignisse waren für immer gespeichert.

In seinem Kopf.

In seinem Herzen.
 

„Bitte antworte“
 

Die Treppenstufen knarrten, das Geländer fühlte sich rau an. Der Flur sah aus wie immer. Vielleicht ein wenig staubig. Und leer.

Aschfahles Mondlicht fiel durch das Fenster am Ende des Flures.

Das Zimmer seines Bruders war auf der rechten Seite gewesen. Die Tür stand offen. Nur das kleine Babybett in der Mitte des Raumes war vorhanden.

Und das Mobile darüber. Nun nur noch ein farbloser Staubfänger.
 

„Ich brauche dich“
 

Dumpfer Schmerz schoss durch seine Knie. Einfach ignorieren. Seine rauen Hände klammerten sich an das splitternde Holz der Kinderkrippe. Egal, ob es ebenfalls schmerzte, oder er am Ende unzählige Splitter in den Fingern hatte.

Er lehnte seine Stirn an die Hände.

Sie fühlten sich eiskalt an und seine Stirn viel zu heiß.
 

„Bitte“
 

Das Wort klang vollkommen verzerrt. Seine Kehle schnürte sich zu, seine Augen brannten vor ungeweinten Tränen.

Er hatte Alles verloren.

Alles!
 

Sein einstiges Leben war ihm, bevor seines überhaupt richtig angefangen hatte, entrissen worden.

Junge Jahre wurden damit verbracht, Dinge zu jagen, an die die meisten Menschen nicht ein mal glaubten.

Und was hatte es ihm gebracht?
 

Er musste seinen Bruder betrügen und belügen, damit dieser sein sicheres Leben aufgab.

Jessica starb.

John starb.

Ellen und Jo waren tot.

Bobby gelähmt.

Und unzählige Unschuldige tot, verletzt, gezeichnet für immer.
 

„Ich bitte dich, ich weiß, dass du da bist!“
 

Missouri hatte gesagt, ihr Geist wäre nie ganz aus dem Haus verschwunden.

Nach so vielen Jahren war er endlich zurückgekehrt.

Zurück nach Hause, mit einer leisen Hoffnung.
 

Sam war tot.

Der kleine Sammy, verschollen in einem Loch in der Erde, das sich aufgetan hatte.

Verloren für immer, um dort Luzifer festzuhalten.

Er hatte sich geopfert, für die Menschheit.

Für die Mitglieder seiner Familie, die noch am Leben waren.
 

Aber einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte er versucht, sich aufzubewahren.

Nach all den Jahren in seiner Heimat.

Der Geist seiner Mutter.

Er sollte hier sein. Er musste!

Doch sie antwortete nicht.
 

„Und jetzt hast auch du mich verlassen“

Er war allein.



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