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One-Night-Stand

von

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Ein erster Kuss

Eigentlich möchte ich mich auf mein Frühstück konzentrieren, aber das ist nicht wirklich möglich, da meine Mutter Leander und mich die ganze Zeit anstarrt und vom einen zum anderen blickt.

Als es mir reicht, blicke ich auf, sie direkt an. „Was ist?“, will ich wissen und sie zieht ertappt den Kopf ein.

„Du hattest Recht,“ gibt sie dann zu und ich habe keine Ahnung, von was sie redet. Zeit, nachzufragen, lässt sie mir aber nicht. Stattdessen meint sie: „Ich war nicht fair zu dir. Ich hätte dir von Anfang an eine Chance geben sollen.“

Ich knirsche mit den Zähnen und weiß nicht, was ich darauf erwidern soll. Unsicher blicke ich zu Leander, aber er besieht nur ausdruckslos sein Frühstück.

„Du hast es mir aber auch nicht leicht gemacht,“ rechtfertigt sich meine Mutter, weil ich nicht antworte, und holt sich so meine Aufmerksamkeit wieder zurück. Ich habe keine Ahnung, was ich Falsch gemacht haben soll und das muss sie mir ansehen, dann sie klärt mich umgehend auf: „Immerhin hast du mir zu verstehen gegeben, dass du ihn nicht liebst.“

Mit ‚ihn’ meint sie natürlich Leander und das weiß dieser auf. Deshalb blickt er nun doch auf und mich an.

„Ich weiß,“ sage ich tonlos und weiß nicht, worauf meine Mutter nun raus will. Möchte sie sich entschuldigen? Mir Vorwürfe machen? Müssen wir jetzt schon wieder über dieses Thema reden?

Unruhig rutsche ich auf dem Stuhl umehr. Darauf habe ich keine Lust.

„Da wusste ich einfach nicht, ob ich das Ganze ernst nehmen soll oder nicht…“ Sie sieht mich an und in ihrem Blick sind so viele Emotionen, das es mich fast überfordert, ihr in die Augen zu sehen. Ein wenig wirkt sie reumütig, aber irgendwo ist es auch ein Angriff, ein Vorwurf.

„Ich liebe dich, ob du nun schwul bist, oder nicht, weil du mein Sohn bist. Aber ich war so unsicher, ob du es überhaupt ernst meinst… das kannst du mir nicht übel nehmen. Und auch jetzt… “ Sie bricht ab und ich würde ihr am liebsten würde ich ihr sagen, dass ich ihr aber übel nehmen kann, dass sie gehofft hat, ich würde es tatsächlich nicht ernst nehmen – und es wohl noch immer hofft, so wie es jetzt klingt. Stattdessen sehe ich ein, dass es tatsächlich ein Fehler war, nicht einfach von Anfang an zu behaupten, Leander zu lieben. Und genau deshalb sage ich: „Wohl nicht.“

Zufrieden nickt sie und sieht plötzlich sehr versöhnlich aus: „Ich wird es akzeptieren, wenn du mir jetzt ehrlich antwortest.“

Ich schlucke und weiß genau, was sie gleich fragen wird. Dennoch nicke und sie fährt fort. „Liebst du ihn?“

Tief sauge ich die Luft in meine Lungen, als wäre es das letzte Mal, dass ich zum Atmen komme werde und blicke dann erst sie und dann Leander an, der mich neugierig mustert und offenbar genauso auf eine Antwort wartet, wie meine Mum. Ohne den Blick von ihm zu lösen, nicke ich. „Ja.“

Was ich darauf hin ernste, ist ein überraschter Blick und ein Lächeln, seitens Leander, und tatsächlich ein Lächeln seitens meiner Mutter.

„Dann ist es okay,“ sagt sie und ich sollte mich darüber freuen, kann es in diesem Moment aber nicht, weil ich viel zu sehr mit Leander beschäftigt bin.

„Wirklich?“, fragt dieser mich und ich kann nichts weiter sagen, außer: „Wirklich.“

Und als er daraufhin so glücklich lächelt, kann ich nicht anders, als mich ebenfalls unglaublich glücklich zu fühlen. „Geht es dir denn genauso?“, will ich wissen, und er erwidert: „Ich dachte, das wäre mittlerweile klar.“

Und weil es tatsächlich klar ist, sage ich nichts mehr dazu, sondern beuge mich einfach nur noch zu ihm und küsse ihn, als wäre es der letzte Kuss meines Lebens. Und das, wo es doch eigentlich der erste meines neuen Lebens ist. Nämlich der meines neuen Lebens mit Leander.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Midnight
2012-08-07T20:08:56+00:00 07.08.2012 22:08
Die Story ist super süß und sehr gut geschrieben =)
Deine Geschichte hat mir richtiges Herzklopfen beschert, weil ich so gebannt war, wie es denn nun weitergeht. Mit jedem Kapitel, die ich in einem Rutsch durchlesen musste! Jedes Mal habe ich mich ein bisschen mehr in deine Charas verliebt und mit ihnen mitgefiebert.

Trotzdem,war dieses Ende irgendwie vorherzusehen und vor allen auch wünschenswert. Gerade weil ich gute Enden mag.
Deine Story hat eine gute Mischung aus Drama, Zucker, Romantik und Spannung. Vielen dank für dieses Leseerlebnis =D

Liebe Grüße Middy <3
Von:  Last_Tear
2012-07-28T01:34:16+00:00 28.07.2012 03:34
>wird
werde

^-^
Netter Epilog xD Und keine Sorge, das vorherige Kapi les ich auch noch <.< Irgendwann wenn es nicht mehr so heiß ist und so XD
*knuffz*

Von:  Shunya
2012-07-27T21:25:58+00:00 27.07.2012 23:25
Der Epilog war echt klasse!!! *O*
Ich fand das Gespräch mit der Mutter wirklich sehr gut und ich finde es wirklich genial, wie es ausgegangen ist, besonders, als die Tobi noch mal fragte, ob er Leander wirklich liebt.
Klasse Ende! :D
Alles in allem wieder eine tolle FF und es hat Spaß gemacht sie zu lesen. Die Charas wachsen einem ja doch mit der Zeit ans Herz (besonders Jakob *hüstel*) XD lol
Und es war mal wieder ein interessantes Thema. :D
So, ich werd mich jetzt K&V widmen ;P
Und ich freue mich schon auf das Special dazu und natürlich auf dein nächstes Werk!!! *O*
Haaaaaach~ ich hab noch so viel von dir zu lesen. Herrlich~ XD
Von:  tenshi_90
2012-07-27T20:04:48+00:00 27.07.2012 22:04
Das ist wirklich ein sehr schönes Ende und die beiden sind so ein süßes Paar :-)

Sehr tolle Story :-)
Von:  Deedochan
2012-07-27T14:02:02+00:00 27.07.2012 16:02
danke für die Story :P Putzig und erfrischend! Aber... ich muss schon sagen, ich bin ein wenig enttäuscht von der Länge des Epiloges! Ein bisschen mehr hätte ich schon gerne gelesen :P

glg
und bis zur nächsten Story!

Deedo
Von: abgemeldet
2012-07-27T13:27:24+00:00 27.07.2012 15:27
Oh Sandra, irgendwie komme ich nicht so ganz mit mit der Liebe deines Sohnes - was ist passiert mit seinem Vater?? Hat er dich nicht geliebt, warst du nur ein Vorwand oder bist du noch zu sehr verletzt? Schade, dass das nicht so klar wird. Da fehlt ein bisschen die Charaktertiefe zum Nachvollziehen ihrer Antwort - ein bisschen strange.
Hier hat mir jetzt ein bisschen der Witz gefehlt. Schade, aber es ist ein ernstes Ende.

Aber nun gut. Leander, der Schnuffel hat es ja erfolgreich in Tobis Herzilein geschafft, möge er lange dort verweilen!
Leander go! XD
Von: abgemeldet
2012-07-27T09:53:07+00:00 27.07.2012 11:53
Es ist irgendwie nur noch ein halbes Lächeln, das ich gerade aufbringe. Aber hm, ich fange mit dem an, was mir generell an deinen Geschichten gefällt und wieso ich jede neue lese (auch wenn ich so kommentarfaul bin ._.").
Jede Geschichte bringt mich zum Schmunzeln und macht mich automatisch fröhlich und ich empfinde gaaaaanz viel fluff und plüsch, egal wie ich vorher drauf war. Das ist echt ein Talent.
Außerdem mag ich deinen Humor und die Art, wie du schreibst. Sie ist so locker leicht, man liest sich da durch und fühlt sich augenblicklich gefangen.
Das widerum passt gut zu den Charakteren, die einfach sind. Man könnte sie problemlos für echte Menschen halten, sie atmen, lachen und stehen einem bildlich vor Augen. Jeder Charakter hat einen Haufen liebenswerte Eigenschaften und ein paar Macken und wenn man sie manchmal hauen möchte, weil sie begriffstutzig sind und dumme Sachen tun, dann hat man sie trotzdem zu sehr ins Herz geschlossen, um mit der Geschichte einfach aufzuhören.

Aber - und zumindest für mich ist das ein Problem - deine Geschichten ähneln sich viel zu sehr. Die positiven Aspekte machen alles gut, aber dann gibt es negative.
Zum Beispiel das Grundprinzip, grob gesagt. Die Hauptpersonen begegnen sich. Einer von ihnen hat ein Problem und einen guten Freund, der ihm hilft. Dann nach kurzer Zeit verlieben die beiden Hauptfiguren sich und die Probleme, die die beiden miteinander haben, lösen sich in nichts auf. Nicht immer gibt es ein vollständiges Happy end, aber so gut wie.
Versteh mich nicht falsch, ich liebe deine Happy Ends und wenn sich einige Bausteine ähneln, stellt das kein Problem dar, finde ich. Es wird sich nur langsam zu ähnlich und... zu kurz.
Jede Geschichte wird kürzer, der Plot schneller erzählt, die Probleme schneller gelöst und dadurch irgendwie ein wenig lieblos.

Ich denke, man hätte aus Leander und Tobias viel mehr machen können.
Z.b. wird oft von Tobias Vater geredet, aber immer nur im gleichen Aspekt, nämlich dass seine Exfrau wegen ihm Schwule hasst. Aber was ist denn mit ihm? Wo ist er? Und besonders, wie steht Tobias zu ihm? Ich nehme an, er hat aus Solidarität zu seiner Mutter keinen Kontakt mit ihm, aber da wird einem als Leser kaum ein Hinweis hingeworfen.
Die Mutter selbst und auch Leanders Vater finde ich kaum liebevoller gestaltet. Leanders Vater war zack da, hat nicht wirklich einen Charakter zugeschrieben bekommen, sondern wurde nur eben benutzt um ein Problem zu lösen.
Was ich von Tobias Mutter halten soll, weiß ich ebenfalls nicht. Viele ihre Eigenschaften, die zwar erwähnt wurden, kamen nicht richtig rüber. Sie wirkt nie richtig wütend oder schuldbewusst. Vermutlich ist es mein persönlicher Geschmack, dass mir das Ende mit der Liebeserklärung nicht recht gefallen hat. Wieso kann sie seine Sexualität nur akzeptieren, wenn er Leander liebt? Und wenn er einfach schwul sein wollte, ohne sich zu binden? Ist es dann wieder böse? Das hat für mich einen bitteren Nachgeschmack.

Och komme mir ja irgendwie schlecht vor, das zu schreiben. Weil ich deine Geschichten wirklich liebe und mich so sehr auf die Mini-Fortsetzung von Kaffee und Vanille freue. So gesehen hatte Kaffee und Vanille auch nie wirklich eine tiefgründige Geschichte, unentdeckte Geheimnisse und Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Aber was Kaffe und Vanille hatte, war eine eigene Welt mit Charakteren, in denen Mühe und Details steckten. Ich vermisse diese Welt.
Von:  dragon493
2012-07-26T22:47:58+00:00 27.07.2012 00:47
tolles Ende
das seine Mutter es akzeptiert hat find ich gut
die Story war auch sehr gut
Lg dragon493


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