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Maskierter Morgen

von

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[File 5] Erster Auftrag

Kogoro saß am frühen Morgen an seinem Schreibtisch in der Detektei und ging einige alte Akten durch. Er seufzte und dachte zurück an alte Zeiten. Damals bekam er noch Aufträge, aber irgendwann nahm ihm Shinichi Kudo alles weg. Die Menschen gingen lieber zu dem Schülerdetektiv, anstatt sich von einem erfahrenen Ex-Polizisten und jetzigen Detektiven helfen zu lassen. Kogoro ballte die Faust. Warum musste er sich von so einem Jungen auch immer nur vorführen lassen? Er konnte doch viel mehr, auch wenn seine Schlussfolgerungen nicht immer richtig waren.

„Paps!“

„Hmm?“, Kogoro blickte nach oben, gähnte dann. „Was ist denn los, Ran?“

„Kannst du hier nicht einmal ein wenig aufräumen? Was sollen denn deine Klienten davon halten, wenn es hier so unordentlich aussieht?“, wollte Ran leicht mürrisch wissen.

Kogoro verdrehte die Augen. „Sei doch nicht so, Mausebeinchen.“

„Trotzdem. Wenn ich bei Shinichi bin, dann…“

„Was?“, raunte Mori. „Wieso bist du bei diesem Rotzbengel?“

„Paps, was redest du denn da? Du weißt doch ganz genau, dass Shinichi mein bester Freund ist und wir viel zusammen unternehmen. Dazu gehört es auch, dass ich ab und an bei ihm bin“, entgegnete Ran.

„Aha“, murmelte Mori und blickte seine Tochter streng an. „Und? Wie ist es bei ihm?“

„Eh? Paps? Was…was meinst du damit?“

„Du weißt schon. Wie sieht es bei ihm aus? Wie kriegt er seine ganzen Klienten?“

Ran rollte mit den Augen. „Er macht gar nichts. Seine Klienten kommen aus freien Stücken zu ihm. Wobei, es gibt Unterschiede zwischen euch.“

„Lass dir das doch nicht aus der Nase ziehen, Ran. Sag schon, was macht er anders?“, wollte Kogoro wissen.

„Bei ihm ist es immer aufgeräumt. Egal in welches Zimmer du gehst, es ist sauber. Er schaut sich nicht Yoko Okino an, generell schaut er nicht fern, wenn er auf Klienten wartet. Er ist nicht überheblich und er fordert für seine Dienste keine hohen Summen“, zählte das Mädchen auf.

„Er ist ja auch nur ein kleiner Schülerdetektiv“, entgegnete Mori.

„Trotzdem hat er mehr Klienten“, murmelte sie leise.

„Reib es mir nur weiter unter die Nase, Ran“, seufzte Kogoro.

„Tschuldige, Paps…“
 

Die Tür der Detektei ging auf und ein junges Mädchen kam hinein. Man erkannte sofort, dass sie viel Jünger als Ran war. „Entschuldigung?“, leicht verschüchtert trat sie weiter in die Detektei ein.

„Hmm?“ Mori horchte auf und blickte an die Tür. Er war leicht verzückt, entfernte sich von Ran und ging auf das Mädchen zu. „Komm doch rein. Was kann ich für dich tun?“, wollte er von ihr wissen.

„Paps!“, raunte Ran und tippte mit ihrem Fuß auf dem Boden herum. „Du solltest ihr zuerst etwas zu Trinken anbieten“, warf das Mädchen ein, ehe sie zu der Fremden blickte. „Möchtest du einen Tee?“

„Nein, Danke“, sprach das Mädchen leise.

„Dann setz dich doch und sag mir, was ich für dich tun kann“, schlug Kogoro vor und wies auf das Sofa.

„Danke“, lächelte sie leicht und setzte sich hin.

„Also“, Kogoro setzte sich ihr gegenüber, während sich Ran an das Sofa lehnte. „Was kann ich für dich tun?“

„Mein Name ist Masami Hirota, ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Er ist verschwunden“, schluchzte die Gefragt.

„Dein Vater ist verschwunden?“, fragte Ran schockiert und hielt sich die Hand an den Mund.

Masami nickte und sah zu Mori. „Ich habe gehofft, dass Sie ihn finden könnten. Ich weiß, ich hab nicht viel Geld, aber ich würde Ihnen mein gesamtes Taschengeld geben. Bitte suchen Sie ihn.“

Kogoro blickte zu Ran, die von der Geschichte des Mädchens berührt war. „Paps? Bitte, du musst den Auftrag annehmen“, bat Ran ihren Vater.

Kogoro gab sich geschlagen und nickte. „Also gut, ich werde deinen Vater suchen. Kannst du mir irgendwas zu ihm erzählen?“, wollte er wissen.

„Ja, natürlich, ja“, gab Masami aufgeregt von sich. „Sein Name ist Kenzo Hirota. Er ist 48 Jahre alt und ungefähr 1.70 m groß. Außerdem ist er nach Tokyo gezogen, um bei einem Taxiunternehmen zu arbeiten. Ich hab die meisten Unternehmen, die ich kenne, angerufen, aber keiner will irgendwas über ihre Fahrer sagen“, erzählte das Mädchen. „Ich hab auch ein Foto von ihm.“

„Zeig mal her“, wies Kogoro sie an.

Masami nickte und zog ein Foto aus ihrer kleinen Tasche heraus. „Das ist er“, lächelte sie anschließend.

„Er sieht nett aus“, sprach Ran. „Und er scheint Katzen zu mögen.“

„Mein Vater ist auch wirklich nett. Die Katze auf seinem Arm ist Kai. Daneben besitzt er noch drei andere Katzen: Go, O und Tai“, erzählte Masami.

„Also gut, Masami. Ich werde mich um diesen Fall kümmern und deinen Vater finden.“

„Wirklich? Vielen, vielen, vielen Dank, Herr Mori.“

„Kein Problem. Ich melde mich dann bei dir, wenn ich deinen Vater gefunden habe“, entgegnete Kogoro.

„Danke, Danke, Sie wissen gar nicht, wie viel mir das bedeutet“, gab Masami von sich. Das junge Mädchen stand von ihrem Platz auf, verbeugte sich leicht und ging dann anschließend aus der Detektei heraus. Als sie sich in Sicherheit wähnte, zog sie ihr Handy aus der Tasche heraus, wählte eine Nummer und wartete, bis sich ihr Gesprächspartner meldete. „Es gab keine Probleme. Er sucht ihn“, sprach sie ruhig, ehe sie wieder auflegte.
 

„Und Paps? Hast du schon eine Idee, wo du Herrn Hirota finden kannst?“, wollte die Langhaarige von ihrem Vater wissen.

„Natürlich“, nickte Kogoro siegessicher. „Er ist Taxifahrer, also ruf ich bei den gängigen Taxiunternehmen an.“

Skeptisch blickte Ran zu ihrem Vater. „Das hat Masami doch auch getan.“

„Aber sie ist ein Kind, ich bin ein Detektiv. Mir geben sie sicher Auskunft.“

„Ich hoffe, du hast Recht und findest ihn. Masami tut mir so leid“, murmelte Ran leise.

„Mach dir da keine Sorgen. Wahrscheinlich ist er zu Hause und hat vergessen sich bei seiner Familie zu melden. Ich kenn solche Fälle“, entgegnete Kogoro und zuckte mit den Schultern.

„Hoffentlich“, wisperte Ran.
 

„Du siehst so bedrückt aus“, entgegnete Shinichi.

„Hmm?“

„Was ist los?“, wollte der Detektiv wissen.

„Paps hat heute einen Auftrag angenommen“, murmelte das Mädchen, während sie ihren Milkshake trank. Das Cafe Poirot war immer gut besucht, aber trotzdem hatten sie nie Probleme einen Sitzplatz zu bekommen.

„Verstehe“, sprach Shinichi und verschränkte die Arme. „Sollte es euch nicht freuen, dass irgendwelche Leute zu deinem Vater gehen?“

„Haha“, gab Ran von sich.

„Ist der Fall kompliziert?“

„Ich weiß nicht.“

„Lass mich raten, dein Vater weiß nicht, wie er den Fall lösen soll? Gut, dann gib mir mal ein paar Infos und ich schau, was sich da machen lässt“, schlug er vor.

„Ich weiß nicht. Wenn Paps erfährt, dass ich mit dir darüber spreche…“

„Dann sag es ihm nicht“, meinte Kudo. „Und wenn ich den Fall löse, führst du ihn auf die richtige Fährte.“

Ran hob die Augenbraue. „Seit wann lässt du meinen Vater einen Fall lösen? Bist du krank?“

„Was? Nein“, beschwichtigend hob Shinichi die Hände hoch. „Ich arbeite momentan an einem größeren Fall, da wäre euer Fall eine kleine Fingerübung.“

„Aber Shinichi…“

„Also? Was ist? Je schneller du mir die wichtigsten Kernpunkte nennst, desto eher kann ich dir helfen.“

„Also gut“, seufzte das Mädchen leise auf. „Kenzo Hirota ist verschwunden. Seine Tochter Masami bat uns ihn zu suchen. Er soll in Tokyo bei einem Taxiunternehmen arbeiten. Und dort verliert sich unsere Spur. Paps hat zwar das Unternehmen ausfindig gemacht, aber keine weiteren Anhaltspunkte bekommen.“

„In wie fern?“

„Wir wissen nur, dass er jeden Abend die gleiche Strecke hin und her fuhr. Außerdem gaben sie uns seine Adresse, aber aus der Wohnung ist er bereits ausgezogen und der alte Vermieter weiß keine neue Adresse. Wir stehen vor dem Nichts“, murmelte sie leise. „Ich weiß nicht, was Paps Masami sagen wird, wenn sie heute Abend anruft.“

„Das ist wirklich ein wenig dürftig. Gibt es irgendwas über den Fahrgast mit dem er die Strecken fuhr?“

„Nein“, schüttelte Ran den Kopf. „Es gibt dazu keine Unterlagen.“

„Hmm…sonst noch irgendwas? Hobbys? Nebenjobs?“, wollte der Detektiv wissen.

„Nein“, antwortete Ran. „Wobei…er hat vier Katzen. Ähm…Go, Kai, Tai und O“, zählte das Mädchen auf.

„Go, Kai, Tai, O“, wiederholte Shinichi nachdenklich.

Ran nickte.

Nachdenklich blickte sich Shinichi um, ehe er wieder zu Ran sah. „Irgendwoher kommt es mir bekannt vor…“

„Du hast eine Idee?“, auch wenn sie ihren Freund gut kannte, war sie trotzdem verwundert, dass er so schnell auf eine Spur.

„Gib mir noch einen Moment.“

„Hast du schon gehört, Gokai Taio hat das gestrige Rennen mit seinem Pferd gewonnen“, erzählte ein junger Mann seiner Freundin.

„Lass mich raten, du hast gestern darauf gewettet?“, wollte seine Freundin wissen.

„Natürlich“, kicherte der Mann.

„Ran, ich habs“, gab Shinichi von sich. „Ihr müsst auf der Pferderennbahn nach sehen. Eure gesuchte Person hat seine Katzen nach dem Jockey benannt.“

„Was? Wirklich?“, das Mädchen hatte ein großes Lächeln auf den Lippen, während sie aufstand. „Ich muss sofort zu Paps. Danke Shinichi.“
 

Erleichtert saß Ran zwei Tage später bei ihrem Vater in der Detektei und lehnte sich in das Sofa zurück. „Ich bin so froh, dass wir Masami helfen konnten“, sprach sie.

Kogoro sah von seinem Schreibtisch und der Zeitung, die er gerade las, hoch. „Ich hab dir doch gesagt, dass das ein einfacher Fall sein wird. Kogoro Mori, der Meisterdetektiv, löst jeden Fall“, gab der Angesprochene von sich.

Ran verdrehte die Augen. „Paps…du hast bisher einen Fall gelöst. Da kannst du dich doch nicht gleich für einen Meisterdetektiv halten“, seufzte das Mädchen.

„Warum nicht? Aus einem gelösten Fall können sehr schnell zwei werden. Und jetzt wo man weiß, dass ich Fälle löse, egal welche, werden wir viel mehr Klienten haben“, lachte er.

„Das weiß ich ja nicht“, nuschelte Ran leise.

„Was willst du damit sagen?“, wollte Mori wissen.

„Ach gar nichts. Ich bin nur realistisch“, entgegnete Ran.

„Wie du meinst. Mal sehen, wann unser nächster Klient hier herein schneit.“ Wieder wandte er sich an seine Zeitung und sah sich die einzelnen Artikel an. „Vielleicht stehe ich ja auch da drin.“

„Glaubst du? Ich denke nicht, dass Masami die Reporter deswegen einschaltet.“

„Sie nicht“, kicherte Mori leise. „Aber ich werd heute mit einem darüber sprechen.“

„Oh nein, Paps. Das kannst du nicht ernst meinen.“

„Warum nicht? Es ist eine gute Werbung für meine Detektei“, zuckte der Angesprochene mit den Schultern.

„Wie du meinst…“, nuschelte das Mädchen.

„Hmm…das ist ja merkwürdig.“

„Was ist los, Paps?“

„Kenzo Hirota wurde erhängt in seiner Wohnung gefunden“, las Kogoro vor.

„Erhängt?“, Ran legte ihre Hände vor den Mund. Sie war schockiert, ehe sich anschließend Angst in ihren Augen wiederspiegelte. „Oh mein Gott, was ist mit Masami?“

„Hier steht nichts über sie“, murmelte Mori. „Ich ruf sie an“, sprach er anschließend und nahm den Hörer des Telefons in die Hand. Er wählte ihre Nummer und wartete.

„Und?“, wollte Ran wissen, nachdem ihr Vater auflegte.

„Die Nummer ist nicht erreichbar. Merkwürdig.“

„Oh nein. Hoffentlich ist ihr nichts passiert“, gab Ran von sich.

„Ich werd den Inspektor anrufen“, entgegnete Kogoro und nahm wieder den Hörer vom Telefon.

„Ja, hier Mori. Es geht um den ermordeten Kenzo Hirota“, fing er an. „Ja, er war ein Fall von mir. Seine Tochter suchte ihn…Aha…ja…verstehe…in Ordnung…auf Wiedersehen.“

„Und?“

„Der Inspektor sagte mir, dass Herr Hirota keine Tochter hat. Außerdem sieht alles nach Selbstmord aus.“

„Was? Aber das kann doch nicht sein“, wisperte Ran.

Mori zuckte mit den Schultern. „Er prüft den Fall und ruft mich an, wenn es irgendwelche neuen Erkenntnisse gibt.“
 

Ran klopfte mehrfach an die Tür der Villa. Sie wurde hektisch, da es keine neuen Erkenntnisse zu dem Tod von Kenzo Hirota gab. Man ging nur von einem Selbstmord aus, aber was war mit der Tochter des Opfers? Hatte sie ihren Vater gefunden und vor Angst untergetaucht? Oder war irgendwas anderes los.

„Shinichi“, rief das Mädchen und klopfte erneut an die Tür der Villa.

„Ich bin ja da“, kam es von drinnen, ehe Shinichi die Tür aufmachte. „Was ist denn los, Ran?“, wollte der Oberschüler wissen.

„Hast du heute schon Zeitung gelesen?“

Shinichi nickte. „Ja, warum?“

„Kenzo Hirota wurde erhängt aufgefunden“, schluchzte Ran und trat in die Villa ein.

„Oh…weiß man schon genaueres?“, fragte der Oberschüler nach.

„Nein“, murmelte Ran und lehnte sich drinnen gegen die Tür. „Es ist so schrecklich. Wir wissen nicht, was mit Masami passiert ist.“

„Jetzt mal ruhig und langsam, Ran. Er wurde erhängt aufgefunden. Mord oder Selbstmord?“

„Der Inspektor sagt Selbstmord“, antwortete die Gefragte.

„Hmm gut…Selbstmord“, murmelte Shinichi. „Weiter. Irgendwelche Auffälligkeiten?“

„Nein, eigentlich nicht…Paps sagte, dass Herr Hirota keine Tochter hat“, entgegnete das Mädchen.

„Sekunde mal, seine Tochter wollte, dass ihr ihn sucht und jetzt stellt sich heraus, dass er keine Tochter hat? Das ist wirklich merkwürdig“, gab Kudo von sich.

„Vielleicht sind die Informationen auch falsch und die Polizei will Masami beschützen“, sprach Ran.

„Wäre natürlich auch möglich. Aber wenn nicht…hältst du es für möglich, dass Masami darin verwickelt ist?“

„Du meinst, sie soll ihn erhängt haben? Nein“, Ran schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein. Sie ist doch erst ein junges Mädchen. Außerdem ist er viel schwerer als sie.“

„Das muss nichts heißen, Ran. Manchmal kann man noch so unscheinbar wirken und ist in Wahrheit der Täter“, gab Kudo von sich. Er dachte nach und rümpfte die Nase.

„Das glaub ich nicht. Masami macht so etwas nicht.“

„Könnt ihr sie erreichen?“, wollte Shinichi deswegen wissen.

„…“

„Ihr könnt sie also nicht erreichen. Dann spricht vieles gegen sie“, murmelte der Oberschüler. „Okay sag mir mal, wie er reagiert hat, als er seine Tochter traf.“

„Er war ein wenig…schockiert sie zu sehen. Aber ich dachte mir nichts dabei. Er hat eben nicht mit ihr gerechnet, vielleicht wollte er ihr auch die Gegend nicht zu muten“, warf sie ein.

„Oder er hatte Angst vor ihr.“

„Shinichi…“, schluchzte Ran. Tränen machten sich in ihren Augen breit. Sie konnte es nicht glauben. Masami konnte nicht die Täterin sein. Das war so…unfair.

„Tut mir leid, Ran. Manchmal sind es Menschen, die wir gerne haben. Aber es kommen auch gute Zeiten“, versuchte er sie zu beruhigen.

„Aber…aber…“, wisperte sie, als ihr Handy anfing zu klingeln.

„Geh ruhig ran.“

„Danke“, sprach sie, zog ihr Handy aus der Tasche heraus und nahm ab. „Paps? Was gibt es?“, wollte sie von ihm wissen. „Ja..wirklich? Ja, ich verstehe…das ist gut…haben sie Masami gefunden?...Verstehe…und was will der Inspektor weiter machen?...Gut, halte mich am Laufen“, lächelte das Mädchen.

„Was gab es? Du hast auf einmal so gute Laune“, entgegnete Shinichi.

„Sie haben einen Mann gefunden, der sich als Bruder von Herrn Hirota ausgab. Er beging Selbstmord, schrieb aber vorher noch einen Brief mit seinem Geständnis. Paps sagt, sie haben ein graphologisches Gutachten machen lassen und die Handschrift ist echt. Das heißt, dass Masami nicht schuldig ist. Du weißt ja nicht, wie glücklich ich bin“, erzählte das Mädchen.

„Zwei Tote…“, murmelte Kudo.

„Sie untersuchen noch alles, aber wenigstens wissen wir jetzt, wer Herrn Hirota umgebracht hat“, entgegnete sie.

„Hat dein Vater gesagt, ob das Mädchen wieder auftauchte?“

Ran schüttelte den Kopf. „Sie bleibt verschwunden. Aber vielleicht hatte sie einfach nur Angst. Die Polizei wird jetzt nach ihr suchen und sie beruhigen.“

Shinichi nickte. „Ich hoffe, du hast Recht und es wird so einfach.“

„Nun sieh das alles doch nicht so schwarz. Nicht hinter allem muss irgendein Fall stecken“, gab Ran von sich.

„Ich weiß“, grinste Shinichi und kratzte sich am Hinterkopf. „Gewohnheiten kann man nicht so einfach abschalten.“
 

„Ich bin hier. Wo sind Sie?“, rief Akemi am Hafen. Es war dunkel und keine Menschenseele war vor Ort.

„Da bist du ja endlich, Masami Hirota – nein, Akemi Miyano.“ Eine Gestalt, in Schwarz gekleidet, trat hervor.

„Warum haben sie das getan?“

„Was getan?“ Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen.

„Sie wissen es ganz genau. Warum haben sie Hirota umgebracht?“

„Das weißt du doch selber ganz gut. Der Kerl wollte mit der Kohle fliehen“, zischte er.

„Ja und? Ich hab sie doch wieder beschafft. Hier Ihr Anteil“, entgegnete die junge Frau und warf ihm den Koffer zu Füßen.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich damit zufrieden gebe.“

„Was? Aber Sie sagten doch…“, Akemi wich nach hinten und zog ihre Pistole, die sie auf den Mann richtete. „Glauben Sie nicht, dass Sie mich so einfach bekommen werden. Ich hab nur Ihren Anteil vom Geld mit und wenn sie mich jetzt umbringen sollten, werden Sie nie an den Rest kommen.“

„Und wenn schon. Irgendwann wird das Geld schon wieder auftauchen. Außerdem brauch ich mich nur dann in deiner Wohnung umzusehen“, sprach er, richtete ebenfalls seine Waffe auf Akemi und schoss.



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