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Maskierter Morgen

von

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[File 10] Englischlehrerin

Gin saß auf einem Stuhl, die Beine auf dem Schreibtisch und die Mütze ins Gesicht gezogen. Er schlief nicht. Er ließ alles um sich herum passieren und lauschte den Geräuschen, womit er seine Sinne schärfte. Die meisten Mitglieder, die den Raum betraten, erkannte er an ihrem Gang. Einige bewegten sich fast tänzerisch durch die den Raum, während andere einen schweren Gang an den Tag legten. Wodka gehörte zu dieser Gruppe. Doch es war nicht Wodka, der in den Raum eintrat.

„Glaubst du wirklich, dass bringt die Anderen davon ab dich anzusprechen?“, wollte die blonde Frau wissen. Sie war vollkommen in Schwarz gekleidet und trug dazu einen Hut, der ihr Gesicht weitestgehend verdeckte, wenn sie in der Öffentlichkeit stand.

„Was willst du, Vermouth?“

„Das ist ja eine nette Begrüßung von dir, dabei haben wir uns doch so lange nicht mehr gesehen. Ich hätte gedacht, du würdest dich freuen mich zu sehen.“

„Wie du meinst“, gab Gin von sich. Er zog seine Mütze nach oben und fixierte die Schauspielerin mit seinem Blick. „Diesmal nicht in Verkleidung?“

„Das hab ich hier nicht nötig.“

„Also? Was willst du hier? Du kommst doch nicht einfach so hier her“, warf Gin ein.

„Ich wollte mal sehen, wie es läuft.“

„Ja, klar. Und ich bin der Weihnachtsmann.“

„Du solltest nicht immer so schlecht drauf sein, Gin, das könnte dir irgendwann einen Herzinfarkt verschaffen“, entgegnete Vermouth.

„Die gute, alte Vermouth, ist doch immer um meine Gesundheit besorgt. Und jetzt raus mit der Sprache.“

„Wie du willst, Gin. Dein Partner macht sich gerade die Hosen voll“, grinste die Blonde.

Gin verdrehte die Augen. „Und weswegen?“ Warum musste auch er so einen inkompetenten Partner abkriegen? Auch wenn Wodka seine Aufgaben, ohne Rücksicht auf Verluste, erledigte, musste er oft gestoppt werden.

„Der Kleine hat Angst“, machte sich Vermouth über ihn lustig. Auch sie konnte nicht fassen, was für einen Partner Gin an die Seite bekam. Eigentlich konnte es keinen geben, der Akai gut genug ersetzen konnte, aber wie sollte man auch mit einem FBI Agenten arbeiten?

Gin verzog das Gesicht. „Das war mir klar. Sag mir warum!“

„Er kann die kleine Akemi nicht mehr finden.“

„Was?“, wollte Gin wissen und sah sie streng an.

„Sie ist verschwunden. Wenn du mich fragst, ist sie untergetaucht und wartet nun, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Vielleicht ist sie aber auch für immer abgehauen“, gab Vermouth von ich und lehnte sich an die Tür.

„Nein, nicht so lange ihre Schwester noch hier ist. Schick sofort jemanden, der ihre Anwesenheit überprüft“, raunte der Mann in Schwarz.

„Nur die Ruhe, Gin. Erstens, ich bin nicht dein Diener. Also hör gefälligst auf mir Befehle zu erteilen. Und zweitens, wird das bereits gemacht“, zischte die Schauspielerin.

„Mir doch egal, wer du bist. Du bist sein Liebling und nicht meiner.“
 

Shinichi streckte sich. Die Zeit verging und er erfuhr nichts über die Männer in Schwarz, jene Männer die er am Abend im Tropical Land traf. Sie waren vom Erdboden verschwunden, so als hätten sie nie existiert. Nichts half um sie zu finden, sodass er diesen ‚Fall‘ ad acta legte und sich wieder den wichtigeren Dingen im Leben widmete. Dazu gehörte auch die Schule, die er sich eigentlich sparen konnte, aber Ran bestand darauf. Sie holte ihn jeden Morgen an der Villa ab.

„Ich bin schon gespannt, wie unsere neue Englischlehrerin sein wird“, sprach Ran und blickte ihren Kindergartenfreund an.

„Englischlehrerin?“

„Ja, die Neue.“

„…“

„Du hast keine Ahnung?“ Ran seufzte auf. „Was machst du eigentlich, wenn du in der Schule bist? Hörst du unseren Lehrerin überhaupt richtig zu?“

„Natürlich tu ich das. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass man uns was von einer neuen Lehrerin erzählt hat“, gab Kudo von sich.

„Es ist aber so. Letzte Woche hat doch…“

Shinichi unterbrach sie. „Letzte Woche war ich an einigen Tagen nicht da. Oder ich ging früher.“

„Ach ja, das war wegen deinen Fällen“, murmelte Ran.

„Na siehst du. Also solltest du nicht über mich urteilen“, sprach er. „Hast du denn schon was über die neue Lehrerin gehört?“

„Nicht wirklich viel. Sie soll ganz nett sein und einen Akzent haben. Scheinbar ist sie Amerikanerin. Mehr konnte ich aber nicht heraus bekommen“, antwortete Ran.

„Eine Amerikanerin?“ Shinichi hob die Augenbraue. „Seit wann kommen Amerikaner zum Unterrichten nach Japan?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht hat sie in den Staaten keine Anstellung gefunden und ist dann hier her gekommen.“

„Dann müsste sie aber japanisch sprechen“, murmelte Kudo.

„Und wenn sie das kann? Oder sie hat es extra für die Schule gelernt.“

„Kann sein.“
 

„Good morning”, fing Jodie an. Sie lächelte die Schüler ihrer Klasse freundlich an und sah sich in der kleinen Runde um. Shinichi Kudo erkannte sie sofort. Aber das war auch kein Wunder. Von Shu war sie weitestgehend instruiert worden, was auch ein Bild des Oberschülers zur Folge hatte. „I’m Jodie Saintemillion, you can call me Jodie-sensei. I’m your new English teacher”, stellte sie sich anschließend vor.

Nicht nur die Mädchen waren von ihr begeistert, auch die Jungen fanden Gefallen an der gutaussehenden Englischlehrerin.

„So, ich denke, wir fangen damit an, dass sich jeder von euch einmal vorstellt, right?“

Die Schüler nickten.

„So, who will be the first one?“, fragte sie nach. “You mustn’t be shy”, zwinkerte sie anschließend.

Auch wenn sie eigentlich FBI Agentin war, nahm sie ihre Arbeit als Lehrerin sehr ernst. Immerhin sollte das alles kein Zuckerschlecken werden. Während sich die Schüler vorstellten, nahm sie ein Blatt Papier heraus, malte die Platzordnung auf und schrieb zu jedem Schüler einen kleinen Kommentar. Als sie bei Shinichi Kudo angelangt war, hörte sie ausführlich zu. Sie beäugte den Oberschüler kritischer als die anderen, was allerdings wenig auffiel.

„Okay. That was it for today. No homework”, lächelte die Blonde. Die Klasse freute sich. Selten hatten sie Tage, an denen es keine Hausaufgaben gab. Wenigstens mussten sie jetzt nichts übersetzen oder einen Aufsatz schreiben.

Jodie steckte sämtliche Notizen in ihre Tasche und verließ dann den Klassenraum. Ruhig ging sie zu ihrer nächsten Unterrichtsstunde.
 

„Sie scheint doch ganz nett zu sein“, gab Ran von sich und blickte zu Shinichi und Sonoko, die auf ihren Plätzen saßen.

„Mir gefällt sie. Ich hab das Gefühl sie versteht Spaß“, nickte Sonoko.

„Kein Wunder, sie hat die halbe Stunde mit uns gelacht“, kicherte Ran. „Ich frag mich, ob die Lehrer in den Staaten alle so locker drauf sind.“

„Das ist unterschiedlich“, mischte sich Shinichi in das Gespräch ein. „Einige sind streng, andere sind eher locker. Gehst du auf eine Privatschule sind die meisten Lehrer streng.“

„Haben dir das deine Eltern erzählt?“

Der Oberschüler nickte.

„Ich frage mich, ob Jodie-sensei deine Eltern irgendwann mal gesehen hat.“

„Das kann ich dir auch nicht beantworten. Die Straßen sind groß und in New York leben eine ganze Menge Menschen“, gab Kudo von sich. „Mich stören die Notizen, die sie sich von uns gemacht hat.“

„Ach was. Das war bestimmt, weil es ihr erster Tag hier war“, entgegnete Sonoko.

„Ja, genau. Sie will einfach alles richtig machen. Und in einigen Tagen braucht sie bestimmt keine Notizen mehr“, fügte Ran ein.

„Soll mir recht sein“, murmelte der Detektiv und lehnte sich, in seinem Stuhl, nach hinten.
 

Nach dem Unterricht ging Jodie aus dem Schulgebäude heraus. Einigen Schülern, die sich von ihr verabschiedeten, winkte sie hinterher. Sogleich zog sie ihr Handy aus der Jackentasche. „Ich bins“, sprach sie. „Keine Auffälligkeiten, alles normal“, fügte sie leise an.

„Gut. Kommen Sie gut zurecht?“, wollte James am anderen Ende der Leitung wissen.

„Ja, geht schon. Heute war ja nur die erste Stunde“, erzählte sie. „Da haben wir nicht viel gemacht. Reine Vorstellungen.“

„Behalte diesen Kudo weiter in Auge.“

„Keine Sorge. Ich glaube nicht, dass ich irgendwas zu befürchten hab.“

„Seien Sie trotzdem vorsichtig. Bei ihnen kann man nie wissen.“

„Ich weiß“, nickte die Blonde. „Gibt es schon irgendwas Neues von Shu?“

James seufzte. „Er hat sie wiedergesehen.“

„Hmm…“

„Wir besprechen das, wenn Sie zu Hause sind.“

„Alles klar. Ich rufe dann wieder an“, sprach sie in das Handy und legte auf.
 

Shinichi lehnte hinter der Mauer, seine Augen waren geschlossen und er wartete auf Ran. Nur wenige Wortfetzen bekam er von dem Gespräch mit, versuchte es aber wieder zu verdrängen. Manchmal klappte es sofort, an anderen Tagen blieb es noch lange verankert. Nachdenklich sah er der Englischlehrerin hinterher. Was für ein komisches Gespräch, dachte er sich. Wahrscheinlich sah er nur Gespenster.

„He! Shinichi!“

„Wie? Was?“, leicht erschrocken sah er in das Gesicht seiner Freundin. „Ran…“

„Sag bloß, du hast mich nicht bemerkt“, kicherte das Mädchen. „Du bist mir ja einer. Ich dachte, ihr Detektive würdet eure Umwelt nie aus dem Auge lassen.“

„Tun wir auch nicht. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht einmal ablenken lassen dürfen.“

„Ach? Und was hat den großen Schülerdetektiv abgelenkt?“, wollte Ran wissen.

„Unsere Englischlehrerin.“

„Hmm?“

„Ich hab zufällig ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen bei denen ich mir nicht vorstellen kann, was sie meint“, gestand der Schüler.

„Also wirklich“, Ran schüttelte den Kopf. „Das du hinter allem aber auch einen Sinn verstehen willst. Manchmal ist das nicht so einfach. Wahrscheinlich hat sie mit einem Freund telefoniert. Es ist doch schön, wenn sie hier schon Leute kennen gelernt hat.“

„Wahrscheinlich“, murmelte Shinichi.
 

Drei Tage vergingen. Die nächste Englischstunde führte Jodie ohne einen Notizzettel durch und auch sonst machte sie sich keine Notizen. Sie gingen berühmte Werke durch. Momentan hangelten sie sich an Shakespeare heran. Als es zum Unterrichtsende klingelte, sahen die Schüler zu ihr hoch.

„Oh yes. You’re right. Your homework for the next lesson will be reading“, erzählte sie. “Prepare the next five Sites. Happy Weekend”, lächelte sie.

Einige Schüler waren nicht gerade davon begeistert, aber wenigstens war lesen eine Aufgabe, der sie nachkommen konnten. So schwer war es nicht.

„Mr. Kudo? Can you wait, please?“

„Sure”, gab der Angesprochene von sich.

„Was hast du gemacht?“, flüsterte Ran ihm leise zu.

Shinichi zuckte mit den Schultern, packte seine Tasche zusammen und trat nach vorne zu seiner Lehrerin. „You want to talk with me.“

„Yes. Aber wir können gerne in deiner Sprache reden“, lächelte sie. „Du sprichst wirklich ein sehr gutes Englisch.“

„Danke. Aber das ist doch sicher nicht das Einzige, was Sie mir sagen wollten.“

„That’s right“, nickte die Blonde. „Sorry. Manchmal fällt mir die Umstellung noch ein wenig schwer. Ich möchte in der nächsten Unterrichtsstunde das Lesen ein wenig interaktiver gestalten. Deine Mitschüler sollen das Gefühl haben, als wären sie mitten im Geschehen.“

„Und wie kann ich da helfen?“, wollte der Oberschüler wissen.

„Ich dachte mir, du bereitest die Szenen so vor, dass du sie weitestgehend ohne Hilfe vorstellen kannst.“

Shinichi hob die Augenbraue. „Ich soll die Szenen also auswendig lernen und dann vorspielen?“

„Right. Und was sagst du?“

„Gut“, nickte der Oberschüler.

„Good. Dann schönes Wochenende.“

„Danke. Ihnen auch.“
 

Nachdenklich ging Shinichi nach draußen zu Ran. Sie wartete bereits, und auch Sonoko war wieder einmal dabei.

„Was wollte Miss Jodie von dir?“, platzte es gleich aus Rans bester Freundin.

„Sie hat mich gebeten, dass ich mir die Szenen genauer ansehe und mit viel Gefühl rüber bringen“, murmelte Kudo. Wäre es doch nur Sherlock Holmes gewesen. Aber nein, er bekam Romeo and Juliet ab.

„Oh“, nuschelte Ran. „Dann sollten wir vielleicht das Kino verschieben.“

Shinichi schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. Ich fang erst morgen damit an. Also können wir heute ruhig weg gehen.“

„Bist du dir sicher? Vielleicht solltest du heute die ganzen anderen Hausaufgaben erledigen“, warf Ran ein.

„So lange wird das nicht dauern“, gab er zurück.

„Schönes Wochenende.“

„Eh? Danke, Ihnen auch, Jodie-sensei“, rief Ran der Lehrerin zu.
 

Es war Abend. Die Zeit verstrich. Jetzt waren sie schon seit einiger Zeit in Japan und es passierte nichts Verdächtiges. Die Organisation schien vom Erdboden verschluckt zu sein, aber vielleicht ahnten sie auch, was los war. Jodie saß in ihrem Auto und beobachtete die Straße. Keine Menschenseele. Sie seufzte leise auf und sah auf den Beifahrersitz. Neben ihr lag eine schwarze Tasche mit einigen Instrumenten, die sie für die Arbeit brauchte. Aber erst einmal musste sie eine gute Gelegenheit finden.

Nur durch Zufall bekam sie das Gespräch von Ran und Shinichi mit. Heute Abend würde sie ein leeres Haus vorfinden und das war alles, was sie brauchte. Als sich zwei Gestalten näherten, duckte sich Jodie und drückte ihren Kopf ganz weit nach unten. Sie stand an einer Ecke, abseits der Villa. Wahrscheinlich würde sie keiner entdecken, aber dafür musste sie alles richtig machen.

Sobald ihr Kopf unten war, fing sie an bis Einhundert zu zählen. Es war ein Tipp, den sie von ihrem damaligen Vorgesetzten bekam. War sie mit dem Zählen fertig, konnte sie ihren Kopf langsam wieder hoch richten und sich sicher sein, dass die Personen den Wagen nicht mehr im Blickfeld hatten.

Langsam richtete sich Jodie auf. Sie blickte nach hinten und sah die beiden Gestalten, die sie als Ran und Shinichi identifizierte, um die Ecke biegen. Jetzt konnte es beginnen. Sie nahm die Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus. Dann setzte sie sich eine Mütze auf den Kopf und verdeckte, soweit es möglich war, ihr Gesicht. Mit schnellen und wohl bedachten Schritten machte sie sich auf den Weg zur Kudo-Villa. Sie hatte Zeit, nicht zu viel Zeit, aber Zeit. Bis zum Kino würde es eine Weile dauern, dann noch der Film und der Weg nach Hause.

Jodie ging an die Tür. Zuerst klopfte sie an. Auch wenn sie wusste, dass keiner mehr da sein durfte, wollte sie sicher gehen. Überraschungen gab es viele und all die, die auftauchen konnten, wollte sie vermeiden. Natürlich machte keiner auf. Es war die perfekte Ausgangslage. Die Villa war nicht beleuchtet. Die FBI Agentin ließ die Tasche langsam auf den Boden gleiten und kniete sich neben diese. Sie zog einen Schlüssel heraus. Woher ihr Kollege diesen hatte, wollte sie gar nicht erst wissen. Aber er half ihr, um in die Villa zu kommen. Gemeinsam mit der Tasche trat sie ein, zog dann eine Taschenlampe hervor und leuchtete sich den Weg.

Jodie beäugt die große Eingangshalle und den Flur, ehe sie an die Treppe kam. Eltern die sich das leisten konnten, mussten wirklich reicht sein. Aber davon konnte sie sich nun nicht ablenken lassen. Es war wichtig, dass sie ihre Arbeit durchführte. Langsam stieg die Agentin die Treppen nach oben…
 

Jodies Handy klingelte. „Was zum…“, murmelte sie und zog es hervor. Ihr Boss rief an. „Was gibt es? Ich bin gerade in der Villa“, flüsterte sie.

„Kommen Sie sofort raus. Kudo ist wieder auf dem Rückweg.“

„Was? Aber das kann doch nicht sein“, gab Jodie von sich. „Ich hab noch zwei Wanzen“, warf sie ein.

„Das ist egal. Wir lassen es wie es ist. In einer halben Stunde müsste er wieder zu Hause sein. Er bringt gerade seine Freundin nach Hause.“

„Verstanden. Ich mach mich sofort auf den Weg.“

„Seien Sie vorsichtig und lassen Sie sich nicht erwischen“, entgegnete James.

„Natürlich“, nickte die Blonde und legte auf. Dann fluchte sie und nahm die Tasche. Mit schnellen Schritten lief sie die Treppe nach unten und ging zurück in den Eingangsbereich. Penibel hatte sie darauf geachtet, keine Spuren zu hinterlassen. Das Licht der Taschenlampe stellte sie aus, öffnete dann die Haustür und verschloss sie wieder, nachdem sie draußen war. Jetzt musste sie sich beeilen. Jodie lief zum Einfahrtstor und von dort zu ihrem Wagen.

Sie hatte es noch geschafft. Zwar fehlten zwei Wanzen für die komplette Überwachung, aber sie mussten mit dem Leben, was sie hatten. Mehr ging nicht. Sie nahm ihr Handy wieder in die Hand und rief bei ihrem Boss an.

„Bin draußen.“

„Hat er Sie erwischt?“

„Nein. Keiner war da. Mich hat auch keiner gesehen“, entgegnete sie.

James wirkte erleichtert. „Gut gemacht. Welche Zimmer wurden nicht verwanzt?“

„Das Elternschlafzimmer und der Flur“, murmelte sie leise. Den Flur wollte sie als letztes machen, da sie dort wieder heraus kam.

„Nicht schlimm. Sein Zimmer, die Bibliothek und das Wohnzimmer sind die wichtigsten Orte“, entgegnete James.

„Ich werde mir nachher die Aufzeichnung anhören. Wir können nur hoffen, dass er die Wanzen nicht entdeckt.“

„Haben Sie sie dort versteckt, wo wir besprochen haben?“

„Ja“, kam es von Jodie.

„Dann sollte es keine Probleme geben. Akai hat die Orte ausgesucht. Also sind sie sicher genug.“

„Verstanden. Dann ist mein Auftrag für heute Abend erledigt“, sprach Jodie. „Ach Boss? Wissen Sie, warum der Kinobesuch nicht stattfand?“

James runzelte die Stirn. „Unser Mittelsmann erzählte, dass der Film, den sich die Beiden ansehen wollten, bereits ausgesetzt war.“

„Hmm…merkwürdig“, murmelte die Agentin. „Als hätte jemand gewollt, dass ich erwischt werde.“

„Nun sehen Sie aber Gespenster.“

„Wahrscheinlich. Ich sollte wirklich ins Bett“, lachte Jodie. „Ich melde mich morgen noch einmal.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  charlie94
2012-08-19T18:06:47+00:00 19.08.2012 20:06
tolles kapi!!!!!
es geht in einem ruhigen atmosphäre spannend weiter :D
ich freue mich schon riesig afdas nchste kapi ;)
lg charlie


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