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Der letzte Streich

Fred/George
von

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Fred Weasleys Himmel

„Freddie…“

Jemand sprach mit ihm.

Jemand schüttelte ihn.

Warum schmerzte sein Kopf?

Und warum lag er auf etwas Kalten?

„Freddie! Mach die Augen auf!“

Augen?

Aufmachen?

Vor seinen Augen tanzten so schöne bunte Lichter, dann mussten sie doch offen sein.

„Freddie! Wenn das ein Scherz sein soll, ist das nicht witzig?“

Scherz?

Wo?

Vielleicht waren seine Augen doch nicht geöffnet?

Er versuchte die Lider zu heben.

Ja, sie waren geschlossen.

Aber es war so unendlich schwer sie zu öffnen.

Er brauchte drei Versuche, bis er es endlich schaffte.

Rote Haare, die verdächtig nach weicher Zuckerwatte aussahen kamen in sein verschwommenes Blickfeld.

Ein nackter, weißer Oberkörper.

Er roch Popcorn.

Er roch George Weasley.

„Ich bin im Himmel.“, nuschelte er schwerfällig. Auch seine Arme, die er um die Person über sich schlang, ließen sich nicht so einfach anheben.

„Mich trifft was am Kopf…“ - daran erinnerte er sich – „…Ich mach die Augen wieder auf und du liegst nackt über mir… ich muss tot sein.“ Er vergrub sein Gesicht an dem Hals seines Bruders. Endlich. Nun waren sie für immer vereint.

„Tut mir leid, dass ich deine Seele gekocht hab… ich hab gedacht, dass hält sie aus.“ – „Freddie…“ – „Hmm?“ – „Lass mich los.“ – „Aber…“ verwirrt ließ er die Arme sinken.

War George vielleicht doch sauer?

„Sieh dich um.“

Sein Bruder half ihm, sich etwas aufzusetzen.

Seit wann sah der Himmel aus wie ein Friedhof?

Irgendwie hatte er ihn sich immer ganz anders vorgestellt.

Und warum glühte dort etwas im Schnee?

Und warum lagen überall Metallteile?

Metallteile, die aussahen, wie von einem Kess-

Er keuchte.

„Wir sind nicht tot!“ – „Sieht nicht so aus nein…“

„Wir leben.“ – „Ja, Freddie. Wir leben.“

„Nein…WIR leben!“

Er sah zu seinem Bruder.

Spürte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Er ließ sie seine Wangen runter rinnen, denn es war egal.

Es hatte funktioniert.

George Weasley war nicht tot. Sie waren nicht im Himmel.

Sie waren hier auf dem Friedhof, am Ende der Winkelgasse, vor dem Grab, dessen Inschrift freudig verkündete:
 

Fred und George Weasley – bis zum bitteren Ende.
 

Felix Felicis war nicht nötig gewesen. Wie es auch immer funktioniert hatte, es hatte funktioniert.

Er, Fred Weasley, hatte ihn zurück geholt.

Er schlang die Arme um seinen liebsten Bruder und diesmal waren sie nicht schwer, sie waren leicht, zogen ihn an seine Brust.

Sein Herz an seinem.

Durch seine Kleidung spürte er den Gleichschlag.

Er sah ihm in die Augen, auch wenn sein eigener Blick schon wieder verschwamm. Diesmal durch die Tränen.

Dann legten sich endlich die Lippen auf seine, die der solange vermisst hatte. Und endlich spürte Fred Weasley: er war komplett.

Der Sturm in ihm kam zur Ruhe.

Seine Erinnerungen ordneten sich wie von selbst.
 

Gleichzeitig und vorsichtig lösten sie den Kuss.

„Kannst du aufstehen?“, fragte George. Seine Stimme zitterte.

„Ja…“

Schwankend kam Fred Weasley wieder auf die Beine. Wollte seinen Bruder endlich genauer betrachten.

George Weasley war…

nackt.

NACKT!

Am vierundzwanzigsten Dezember. Im ersten verschneiten britischen Winter seit Jahren.

Sein Mantel war klamm, trotzdem warf er ihm, ihn schnell um die Schultern. Hexte ihm ein paar Schuhe an. Eigentlich hätten es Winterstiefel werden sollen, doch reichte seine Kraft gerade einmal für ein paar Hausschuhe.

Kein Wunder, dass seine Stimme zitterte.

Er packte Georges Hand und zog ihn mit sich über den Friedhof.

Immer wieder strauchelten sie, weil einer von ihnen das Gleichgewicht verlor.
 

Doch irgendwie fanden sie zu ihrem Geschäft zurück. Die Treppe hoch. Aus den eiskalten Sachen und unter die Dusche.

Lauwarmes Wasser, das Fred brühend heiß vorkam prasselte auf sie herunter. Würde er nicht Georges Hände auf seinem Rücken spüren und Georges Rücken unter seinen Händen, würde er nicht glauben, dass er wirklich hier war.

Er trat einen kleinen Schritt nach hinten um ihn ansehen zu können.

Es war eindeutig George Weasley.

Jedes Muttermal war an der richtigen Stelle.

Jede Sommersprosse.

Seine Grübchen, jetzt wo er ihn anlächelte, waren da, wo sie hingehörten.

Die schlanken Finger- jeder einzelne von ihnen genauso lang wie die seinen- auf seinem Rücken zogen dieselben Kreise wie früher.

Und doch war er anders.

Seine Augen waren blauer als früher.

Sie strahlten ein kleines bisschen mehr.

Seine Haare waren feiner geworden, das sah er selbst jetzt, wo sie nass waren.

Seine Haut war heller. Er bemerkte es, als er mit der Hand über Georges Wange strich, wie dieser es die letzten fünf Jahre bei ihm getan hatte.

Und da waren diese Schatten.

Auf seinem rechten Arm.

Über seinem Herzen.

An seiner linken Lende und auf seinem…

„Tut mir Leid, George…“, flüsterte Fred und zog ihn das Stück, das er auf Abstand gegangen war, an sich heran.
 

„Vielleicht… hätte ich nicht den Schachbrettgemusterten Bezug nehmen sollen…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-07-23T13:01:26+00:00 23.07.2012 15:01
Juhu es hat geklappt! Ich bin so froh, dass es (mal abgesehen von dem kleinen Missgeschick mit dem Muster, aber ein bisschen Verlust ist wohl immer irgendwie dabei) problemlos funktioniert hat und die Beiden endlich wieder vereint sind! =)
Von:  Twinkle
2012-07-22T16:02:32+00:00 22.07.2012 18:02
Nein wie cool *__* Bei dem Schachbrettgemusterten George bin ich vor lachen vom Stuhl gekippt ^^ Deine Ideen sind echt unübertrefflich gut ^__^


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