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Ich bin für immer dein

Diego/Lolita
von

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Vertrauen

Während Diego in der Waschecke war, stand Lolita am Fenster des Schlafzimmers und starrte in die Dunkelheit hinaus.

Sie spielte nervös mit dem kleinen Band, das das Kleid um ihre Taille zusammenzog. Ihr Blick fiel auf das breite Himmelbett.

Sie hatte keine Ahnung wie man es tat, und die jämmerlichen Versuche ihrer Mutter, es ihr zu erklären, liefen jedes Mal darauf hinaus, dass diese rot anlief und hysterisch anfing zu kichern. Lolita wusste nur so viel: es war das persönlichste und intimste, das zwei Menschen teilen können.

Sie liebte Diego über alles und sie war bereit mit ihm bis ans Ende der Welt zu gehen, aber die Ungewissheit plagte sie. Es war nicht so, als würde sie es nicht wollen, aber sie hatte Angst.
 

Als Diego seine Hand auf ihre Schulter legte, zuckte sie unwillkürlich zusammen.
 

"Tut mir leid, habe ich dich erschreckt?", fragte er grinsend.
 

Sie schüttelte nur hektisch den Kopf, denn sie fürchtete kein Wort heraus zu bekommen.
 

Diego entging nicht, dass sie sich seltsam aufführte. Seid er sie ins Schlafzimmer geführt hatte, sagte sie kein Wort mehr und war steif wie ein Brett. Immer wieder fiel ihr Blick flüchtig auf das Himmelbett und blitzschnell schaute sie weg.

"Die erste Nacht in einem fremden Haus ist immer seltsam", sagte er aufmunternd und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Bei seiner Berührung zuckte sie unmerklich zurück und wich seinem Blick aus. Jetzt verstand er...

"Lolita..."
 

Sie weigerte sich ihm in die Augen zu sehen, so dass er ihr Kinn in seine Hand nahm und sie sanft zu sich drehte. Mit großen Augen sah sie ihn an.

"Lolita. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich verspreche dir ich werde nichts tun, was du nicht willst."
 

Seine Worte klagen sanft und verständnisvoll, doch sein trauriger Blick irritierte sie.

Wie konnte er nur denken, dass sie Angst vor ihm hätte?
 

"Diego, ich..."
 

Plötzlich drang aus der Ferne ein schrilles Horn und ließ Diego aufschrecken. "Sie rufen mich!" Er ließ von Lolita ab und eilte zur Tür. "Ich werde bald zurück sein!" Dann war er verschwunden.
 

Lolita blieb allein zurück und starrte aus dem Fenster, wo sie Zorro auf seinem Pferd Viento in die Dunkelheit reiten sah.

Sie seufzte. Selbst jetzt, in ihrer ersten gemeinsamen Nacht als Ehepaar, kam er seiner Bestimmung nach.

Obwohl sie ein bischen gekränkt war, war sie stolz auf ihn. Er war Zorro, der Rächer. Der Held. Ein Vorbild. Und ihr Mann.
 

Sie dachte an all die Momente, in denen er sie in Zukunft noch alleine lassen würde, weil irgendjemand seine Hilfe brauchte.

Er hatte keinen einfachen Weg gewählt und trug seine schwere Last mit sich rum. Eine Last, die keinem anvertrauen konnte. Außer ihr. Lolita gehörte zu den wenigen, die sein Geheimnis kannten, weil er ihr vertraute.
 

Er vertraute ihr.
 

Und was tat sie? Sie verweigerte sich ihm. Nein, schlimmer noch: sie hatte ihm das Gefühl gegeben Angst vor ihm zu haben.

Sie wollte ihm auch zeigen, dass sie ihm vertraute! Sie hatte Angst, doch mit Diego an ihrer Seite brauchte sie sich nicht fürchten. Er hatte sie schon so oft gerettet und egal was geschehen war, sobald er in ihrer Nähe war, konnte sie nichts mehr abschrecken.
 

Entschlossen trat sie an die Tasche, die sie in der Kommode verstaut hatte, und zog sie heraus.
 

~
 

Diego kam einige Stunden später nach Hause und warf seinen schwarzen Hut auf die Anrichte im Wohnzimmer. Seine Maske, der schwere Mantel und Stiefel waren beschmutzt und zeugten von der Hetzjagd durch die schlammigen Wälder, als er versuchte die Banditen zu schnappen, die den Hof einer Familie in Brand gesteckt hatten.

Er legte den Mantel ab und ließ sich auf das lange Sofa fallen. Lolitas verängstigter Blick kam ihm in den Sinn. Er würde diese Nacht im Wohnzimmer schlafen. Die nächste Nacht vielleicht auch. Und vermutlich noch viele weitere Nächte.
 

Er hörte leise Schritte und sprang alarmiert mit gezogenem Degen auf.

Als er Lolita erkannte ließ er den Degen sinken. "Lolita, du bist noch wach?"
 

Sie trat aus dem Türrahmen hinein ins helle Licht der Öllampe.
 

Diego schnappte nach Luft.
 

Sie hatte ein kurzes hellblaues Seidennachthemd an, das den Blick auf ihre hellen schlanken Beine preisgab. Die feine Spitze hörte genau am oberen Rand ihrer Brust auf, ließ aber noch die zwei kleinen Wölbungen darunter erkennen.

"Ich habe auf dich gewartet", sagte sie mit zittriger Stimme. Sie war nervös, keine Zweifel, aber sie ging zielsicher auf ihn zu. Als sie nur noch wenige Zentimeter von ihm trennte, bemerkte er, dass das Kleid fast durchsichtig war.

Mit einem Zug an einer kleinen Schleife löste sie das Kleid und es fiel wellenartig zu Boden.

Sie hätte am liebsten die Arme um ihren nackten Körper geschlungen und ihn verdeckt, aber sie wollte auch ein Mal tapfer sein und hielt seinem Blick stand.
 

Atemlos stand er vor ihr und bekam kein Wort heraus. "Lolita, ich..."
 

Weiter kam er nicht, denn sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Als sie ihre Lippen von ihm löste, waren ihre Wangen rot und ihr Blick hungrig. "Ich habe keine Angst", flüsterte sie dicht an seinem Gesicht. "Nicht wenn du bei mir bist."
 

Diegos Sinne spielten verrückt und er zog sie an sich hoch, küsste sie leidenschaftlich.



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