Zum Inhalt der Seite

Talente und Experten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

8tes Viertel: Goldener General

Alex hatte sich auf einen Zierstein nahe dem Flughafenausgang gesetzt. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie der ganzen Sache zugestimmt hatte. Zugegebener maßen hatte sie während dem Winter Cup jedoch selbst gesagt, sie würde die Generation der Wunder im Auge behalten. Nun hatte sie den Salat. Vor nicht mehr als vier Wochen war ein unerwarteter Anruf von dem gefürchteten Kapitän der ebenso gefürchteten Generation eingetroffen, indem er sie fragte ob sie sich dazu aufbringen könnte sie zu trainieren.
 

Eine Art Aufregung konnte sie deutlich spüren. Nach allem waren die Spieler, die bald aus der Tür treten würden, bereits jetzt Edelsteine und sollten während dieses Trainings zu reinen Diamanten geschliffen werden. Sie hatte sich jedenfalls vorgenommen ihre Fähigkeiten viel weiter auf zu plieren. Dass sie so möglicherweise Kagami in seinem nächsten Spiel in Schwierigkeiten bringen würde, interessierte sie herzlich wenig. Über Konsequenzen konnte sie sich danach immer noch Gedanken machen.
 

Lange ließen die Spieler nicht auf sich warten, nach einander kamen sie aus dem Ausgang heraus. Akashi wie immer an der Spitze. Sie schmunzelte leicht, als sie die Augenringe um Aomines und Murasakibaras Augen bemerkte, die beiden sahen wirklich müde aus. Sie versuchte bei dem Anblick nicht zu lachen.

Obwohl die Spieler Todmüde waren, ließen sich die anderen vier nichts davon anmerken. Sie war erleichtert, dass nicht ihre bedrohliche Aura zu spüren. Fast sahen sie wie ganz normale Teenager aus, übersah man die ungewöhnlichen Haarfarben und die Muskelstrenge.

Kise war so fröhlich wie immer und begrüßte sie mit einem Lächeln und einem Wink. Sie hatte ihn im Halbfinale bereits zu schätzen gelernt, seine Fähigkeiten hatten sie wirklich erstaunt. Er war wohl der einzige, der wirklich auf ihrer Wellenlänge war, einige Charaktereigenschaften hatte sie jedenfalls mit ihm gemein. Sie war sicher auch sicher, dass er sich als Model in den Staaten wohlfühlen würde.
 

Ihr Blick fiel auf Kuroko, sie hatte sich seit dem Anruf des Kapitäns darüber Gedanken gemacht, wie sie ihn trainieren konnte. Ihr war nur bis jetzt keine zufriedenstellende Idee gekommen. So einzigartig seine Fähigkeit war, so schwierig war es sie zu verfeinern.

„Willkommen in Los Angeles, Jungs.“, begrüßte sie die Generation schließlich mit einem Lächeln.
 

„Danke, dass sie sich Zeit für uns nehmen, Garcia-san.“, Kuroko verbeugte sich bei diesen Worten vor ihr und lächelte leicht. Er war ihr wirklich Dankbar für die kommende Trainingszeit, möglicherweise mehr als sie ahnen würde.

„Wir werden als erstes im Hotel einchecken, danach können wir alles klären.“, kam Akashi sofort auf den Punkt. Leichte Verwunderung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, weil er selbst bei ihr keine Wiederworte erwartete. Ein Blick auf die Spieler gab ihr aber zu verstehen, dass sie wirklich erst einmal einchecken sollten.
 

„Wie kommt ihr zum Hotel?“, fragte sie schließlich und war nicht überrascht als sich alle Augen auf Akashi richteten. Er hatte ihnen den ganzen Flug über nichts erzählt und eine riesige Geheimniskrämerei daraus gemacht, wo sie wohnen würden und wie sie dort überhaupt hinkamen.
 

„Ich habe bereits jemanden angerufen, machen sie sich um uns keine Sorgen.“.

Skeptisch hob Alexandra eine Augenbraue. Ihr Blick schweifte noch einmal über die Spieler, dann seufzte sie.
 

„Gut, ruft mich an wenn ihr fertig seid.“
 

Kuroko und Midorima wechselten einen Seitenblick, selbst ihnen gegenüber hatte Akashi kein Wort zu viel über den Ausflug verraten. Umso erstaunter waren sie, als eine Limousine plötzlich vor ihnen hielt. Gut, man musste zugeben, dass sie nicht wirklich erstaunt darüber waren. Familie Akashi hatte noch nie Geldprobleme gehabt und das würde wohl auch nie passieren.

Die Fahrt zum Hotel verlief ruhig. Jeder von ihnen war damit beschäftigt aus dem Fenster zu starren und hin und wieder hörten sie Kise murmeln, er wolle unbedingt in eines dieser Geschäfte. Genug Geld dafür hatte er.
 

„Sie müssen Akashi Seijuro sein.“, kurz nachdem sie aus der Limo ausgestiegen waren trat ein Mann auf sie zu und führte sie ins Hotel. „Wie von ihnen verlangt haben wir drei Suite bereitgestellt, mit Blick auf den Strand und Balkon.“

Der Mann hantierte nervös an seiner Krawatte herum, während er sprach. Er gab ihnen die Schlüssel und lies das Gepäck nach oben bringen, während er ihnen erklärte welche Annehmlichkeiten das Hotel noch zu bieten hatte.
 

„Danke.“, war alles was Akashi sagte, ehe sie sich auf den Weg in ihre Zimmer machten.
 

Erleichtert atmete der Angestellte aus Es war eine Qual den Sohn seines Chefs zu bedienen. Erstrecht wenn nicht nur er sondern auch seine Begleitung einschüchternd wirkte. Läge es nicht an ihren Schlitzaugen, hätte er sie wohl nicht einmal als Japaner erkannt.
 

„Kurokocchi, kommst du mit mir in ein Zimmer?“, fragte Kise, sofort nachdem sie außer Sichtweite waren. Bevor eine Antwort Kurokos Lippen verlassen konnte, schlang sich ein Arm um seine Schultern und er wurde zurück gezogen - weg von dem Model -, das daraufhin schmollend zu Aomine sah.

„Vergiss es Kise, Tetsu kommt mit mir.“
 

Midorima seufzte, es war wirklich immer das Gleiche mit den beiden. Sie würden sich um Kuroko streiten, obwohl alleine der Phantom Spieler entscheiden würde was er tat.
 

„Nein.“, kam es auf einmal von Akashi, „Ihr beide werdet ein Zimmer teilen, Daiki, Ryōta.“
 

„Was?“, schrien sie wie aus einem Mund. Murasakibara bemitleidete ihren kleinsten Spieler, der immer noch zwischen ihren Forwards stand, sicherlich hatte er einen Hörschaden von den Schreien bekommen.
 

„Stellt ihr mich in Frage?“, fragte Akashi unberührt und direkt. Seine Augen trafen auf Blau und Gold. Sofort verneinten die beiden Spieler panisch und fingen den Schlüssel auf, der ihnen zugeworfen wurde. Niedergeschlagen trottete Kise zu der Nummer, hinter ihm folgte Aomine genervt. Er war nicht so besessen von Kuroko wie Kise und eigentlich war ihm das Model auch angenehm, aber mit ihm in einem Zimmer zu wohnen war die Hölle.

Stumm sahen die verbeilenden Spieler ihnen hinterher.
 

„Immer dasselbe.“, murrte Midorima.
 

„Was du nicht sagst.“, stimmte Murasakibara ihm zu und kramte etwas zu essen aus seiner Hosentasche.
 

„Da wir das geklärt haben, können wir frei entscheiden.“, meinte Akashi seufzend.

Der Riese biss in den Riegel, er überlegte nicht lange, genauer genommen gar nicht. Die Worte hatten seinen Mund bereits verlassen, als er realisierte was er gesagt hatte.
 

„Dann will ich mit Kuro-chin in ein Zimmer.“
 

Überrascht sahen die drei Spieler ihn an. Es war allgemein unter ihnen bekannt, dass die beiden früher Freunde gewesen waren, sich mit der Zeit aber immer mehr zerstritten hatten. Seit dem Winter Cup schienen jegliche Bindungen zwischen der Generation der Wunder verrutsch zu sein. Wenn Murasakibara jemandem entgegen kam, war es etwas vollkommen anders als wenn Kuroko jemandem entgegen kam.

Auf das Gesicht des Phantoms legte sich ein Lächeln. Sie beide sahen zu Akashi, der ihnen fast wiederwillig den Schlüssel gab.

Die beiden Kapitäne sahen zu wie sich die Tür schloss und blickten sich dann an.

„Lass uns auch rein gehen Shintarō. Alex wird schon auf einen Anruf warten und wir sollten bald fertig sein.“
 

~
 

Aomine ließ sich als erstes in das Bett fallen. Es dauerte nicht lange bis sich auf Kise in das bequeme zweite Bett kuschelte. Eine Weile war es still.

„Man“, murmelte er in das Kissen hinein und blickte dann zu Aomine, „Ich wollte mit Kurokocchi in ein Zimmer.“

Der gebräunte Spieler sah ihn ausdruckslos an, ehe er erwiderte: „Du solltest langsam von deinem Trip runter kommen.“

Erstaunt sah Kise ihn an, er blinzelte überrascht. „Aber…“, begann er, wurde jedoch von dem anderen unterbrochen.
 

„Ich habe keine Ahnung auf welche Weise du Tetsu magst“, der Spieler hätte sich für diesen Satz am liebsten ins Gesicht geschlagen. Es hörte sich an, als würde er Kises Sexualität in Frage stellen. „Aber ich bin mir sicher Tetsu hat langsam genug.“

Kise setzte sich auf und blickte ihn überlegend an, ehe sich ein kleines Grinsen auf sein Gesicht stahl. „Bist du eifersüchtig?“
 

„Nein!“, kam es prompt von dem gebräunten Spieler. Das Grinsen des Models wurde breiter. Genervt schloss Aomine die Augen. Er hatte keine Lust dieses Thema zu diskutieren, zumal es dabei nichts zu diskutieren gab.

„Freu dich einfach das Kagami nicht da ist.“, war das Letzte was er zu dem Model sagte, ehe er sich erhob um ins Badezimmer zu gehen.
 

Kise sah ihm nach, ein Schmunzeln auf seinem Gesicht. Er war der erste gewesen, der erkannt hatte, dass Momoi in Kuroko verliebt gewesen war. Im Gegensatz zu seinen Teamkameraden hatte er ein Gespür für solche Gefühle und er konnte sicher sagen, dass Aomine angetan von ihrem Phantom Spieler war. Er ließ sich zurück auf das Bett fallen.

Nur wegen dem gebräunten Japaner hatte er überhaupt angefangen Basketball zu spielen und er war sein einziger richtiger Gegner, sein Erzfeind. Niemand würde diese Position ersetzen können, nicht Kagami und auch kein anderes Wunder. Aber so sehr er auch zu dem Ass aufblickte, gab es jemand den er gelernt hatte noch mehr zu bewundern: Kuroko Tetsuya. Wer wirklich glaubte, er sei nur ein Schatten für sie, der kannte die Generation der Wunder schlecht. Kise wusste nicht mehr, wann seine Besessenheit gegenüber Kuroko angefangen hatte, möglicherweise nachdem er die wahre Stärke des Phantoms gesehen hatte.
 

Es dauerte nicht lange bis Aomine aus dem Bad trat, er sah ihn kurz an. Schien etwas sagen zu wollen und ließ es dann aber doch sein.
 

Der gebräunte Japaner hatte sich über die Worte seines Teammitglieds Gedanken gemacht. Es stimmte, dass er Tetsuya mehr Beachtung schenkte als den anderen, aber er war nun mal sein Partner. Sein ganzer Körper verkrampfte sich. Nein, er war schon lange nicht mehr sein Partner, das Licht des Schattens. Er hatte diese Position verloren, egal wie oft sie nun zusammen herum hingen. Kagami hatte seinen Platz eingenommen und er konnte nichts dagegen tun, weil er Tetsu verraten hatte. Er leckte sich unsicher über die trockenen Lippen. Was sah Kuroko überhaupt noch in ihm? Für was hatte ihr Schatten gekämpft? Für die Generation der Wunder, für Seirin oder für sich selbst? Er seufzte und beschloss seine Sachen auszupacken. Er würde ihn selbst fragen müssen, um Antworten zu bekommen.
 

~
 

Die beiden Kapitäne hatten sich im Zimmer zwischen den beiden anderen Zimmern eingenistet und packten stumm ihre Sachen aus.

„Was genau hast du geplant?“, durchbrach Midorima die Stille, weil er sie nicht mehr aushielt. Sein Blick traf sich mit Akashis Augen. Grün traf auf Heterochrom. Eine Weile starrten sie einander an, ehe sich der Blick des Vize-Kapitäns senkte. Akashi lächelte.
 

„Ich wollte mit euch trainieren, um euch stärker zu machen. Nicht nur durch Alexandra Garcias Techniken und Training.“, gestand er und holte sein Shōgi-Brett heraus. Einer der Steine fiel auf den Boden. Midorima hob ihn auf und legte ihn in Akashis ausgestreckte Hand.
 

„Goldener General.“
 

Die Augen des Brillenträgers weiteten sich. Seine Nacken Haare stellten sich auf.
 

„Du…“
 

Akashi hob einen Zeigefinger und presste ihn kurz an Midorimas Lippen. Ein Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht gebildet und seine Augen waren leicht geweitet, wie immer wenn er aufgeregt war. Mit einer fließenden Bewegung hatte er das Brett abgelegt und sich frische Kleidung zum Anziehen geschnappt. Mit wenigen Schritten gelangte er zur Tür und ließ Midorima alleine im Zimmer stehen.

Der Vize-Kapitän stand unbeweglich im Raum. Er zog seine Brille ab und massierte sich die Nase. Als er den Kopf in den Nacken entwich seiner Kehle ein trockenes Lachen.
 

„Scheiße.“, sagte er kaum hörbar lachend, nicht nur seine Worte schienen nicht zu seinem sonstigen Ich zu passen, auch sein Gesichtsausdruck war viel zu entspannt. „Du versuchst wirklich Monster aus uns zu machen.“

Nach einer Weile setzte er sich auf das Bett und nahm seinen MP3 Player aus der Tasche.
 

„ Hier ist Oha-Asa mit ihrem neusten Horoskop. Krebs Sie ahnen, was passiert, lange bevor es wirklich aktuell ist. Sie liegen richtig damit! Was Ihr Liebesleben betrifft, sprechen Sie sich offen aus. Klären Sie alte Missverständnisse, die Ihnen den Spaß verderben. Und noch etwas: viel Spaß! Ein Glücksbringer brauchen sie heute nicht, den tragen sie nämlich schon in sich.°“

Leicht runzelte er die Stirn und alle Gedanken an Akashis Worte waren vergessen. Was tat man, wenn man kein Liebesleben besaß? Wie konnte er sein Horoskop so erfüllen? Er blickte zu der Tür zum Bad. Er war sich sicher, dass Akashi nicht so bald heraus kommen würde und konnte so nicht auf Rat hoffen. Wer weiß, was bis dahin schon alles passiert sein könnte? Er sprang auf und eilte aus dem Zimmer, der erste der ihm einfiel – außer seinem Kapitän – der das Problem lösen konnte war ganz klar ihr sechster Mann.
 

Akashi derweil war froh sich endlich mal wieder entspannen zu können, so gemütlich es in der First Class auch war. Nach allem saß man trotzdem fast einen Tag lang im Flugzeug und das tat niemandem gut.

Er war froh, dass Shintarō sofort verstanden hatte, was er ihm damit sagen wollte. Nicht um sonst war er damals der Vize-Kapitän von Teikō geworden. Man konnte sagen, dass er von allen mit ihm am besten auskam, auch wenn Tetsuya fast gleichauf mit ihm stand. Beide hatten ihre unerlässlichen Vorteile, wobei jedes Mitglied ihrer Generation unerlässlich war.
 

Er hoffte dieses Training würde sie endlich so weit bringen, wie er es wollte.

Das erste was Murasakibara und Kuroko getan hatten, war den Zimmer-Service an zu rufen, damit der Riese auch in seinem Bett schlafen konnte ohne darin zu sitzen. Die Angestellten hatten sich schnell darum gekümmert. Murasakibara ging dennoch alles zu langsam, der sich nach einer Weile einfach in Kurokos Bett gelegt hatte, weil die Angestellten sein Bett bereits heraus geschleppt hatten.

Das Phantom räumte bereits seine Sachen ein und beobachte dabei das andere Wunder. Er sah aus wie ein Riesenbaby, das versuchte sich in Fötus -Stellung in das viel zu kleine Bett zu zwängen. Wie Murasakibara nun einmal war, hatte er im Flugzeug kein Auge zu bekommen und war wohl im Allgemeinen zu beschäftigt damit gewesen, den Frachtraum leer zu essen. Kuroko bemitleidete die Stewards immer noch.
 

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und das Phantom sah verwundert Midorima entgegen, der seinen MP3 Player in der Hand hielt und ihn ansah als hänge sein Leben davon ab.
 

„Sag mir was ich tun soll, Kuroko!“, meinte er verzweifelt und kam mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er packte ihn an den Schultern und fing an ihn panisch zu rütteln. „Ich habe doch kein Liebesleben!?“

Ungläubig blickte der Kleinere ihn an, während er sich fragte was zum Teufel er mit dem Liebesleben seines Vize-Kapitäns zu tun hatte. Mit einem Blick auf den Bildschirm des Geräts verstand er jedoch worum es ging, jedenfalls teilweise.

„Was sollst du tun, Midorima-kun?“

Erleichtert, dass wenigstens einer seine Probleme ernst nahm, ließ er von ihm ab. „Ich soll alte Missverständnisse klären, die in meinem Liebesleben vorgefallen sind.“
 

Eine Weile dachte Kuroko über die Worte nach, er war kein Horoskop-Freak so wie sein Gegenüber und befolgte erst gar nicht solch einen Rat.

„Ich bin mir sicher, dass du die Worte auch auf Freundschaften übertragen kannst.“, meinte er schließlich, unsicher ob seine Überlegung ihn zufrieden stimmen würde. Midorima ließ sich auf das Bett von Murasakibara fallen und bemerkte erst jetzt das der Riese im falschen Bett schlief. Er musterte ihn skeptisch und öffnete dann den Mund, es kam jedoch kein laut daraus. Er schüttelte seinen Kopf und konzentrierte sich auf das eindeutige Wichtigere, sein Problem.
 

„Ich denke das würde auch klappen.“, erklärte er nach einer Weile, ehe er sich fragte welche Missverständnisse geklärt werden müssten.

Kuroko entschloss sich ins Bad zu gehen, nach allem hatte er noch nicht geduscht und wollte unbedingt fertig sein, bevor sie sich zu Alexandra begaben. Mit einem letzten Blick auf Midorima, der noch eine Weile damit beschäftigt sein würde über sein Problem zu brüten und einem zu Murasakibara, der friedlich schlief, schloss er die Tür hinter sich.
 

Erst als das Schloss einrastete bemerkte Midorima das er alleine gelassen worden war. Ein schlafendes Riesenbaby konnte schließlich hart als Gesellschaft bezeichnet werden. Umso mehr Zeit für ihn über sein Problem nach zu denken.

Kuroko blickte sich leicht erstaunt in dem riesigen Bad um. Ein fünf Sterne Hotel kannte er nur aus Prospekten und es erschreckte ihn, das dieses Bad größer war als sein eigenes. Er legte seine frischen Sachen ab und zog sich aus. Das kühle Wasser ließ ihn zunächst erzittern, aber er brauchte es um wieder wach zu werden.
 

Er freute sich auf das Training und war gespannt wie sie sich weiter entwickeln würden, sowohl in ihrem Können, als auch in ihrem Charakter. Er hoffte letztendlich auch die letzte Mauer zwischen ihnen einreisen zu können. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, wenn er daran dachte wie es noch vor einigen Monaten zwischen ihnen gestanden hatte. Er fragte sich ob es falsch war sie wieder um sich haben zu wollen. Ihre Jahre in Teikō konnte ihnen niemand weg nehmen und die schmerzhaften Erinnerungen der vorigen Jahre auch nicht. Würden sie sich nicht wieder ins Verderben stürzen, wenn sie weiter zusammen trainierten und spielten? Ein zittriger Seufzer verließ seine Lippen und er stellte den Wasserhahn wieder ab.
 

Murasakibara öffnete langsam die Augen und Gähnte, schlaf trunken setzte er sich auf und sah sich um. Sein Blick viel verwundert auf Midorima, der angestrengt und in Gedanken versunken auf den Boden starrte. Er wusste fast automatisch was mit ihm los war, es konnte nur etwas wegen seines dämlichen Horoskopes sein. Von allen kannte er zusammen mit Akashi den Brillenträger schon am längsten und ihn konnten insgesamt nur drei Dinge so sehr beschäftigen, dass er nichts mehr mitbekam.
 

Sein Horoskop, Basketball und die Beziehung zwischen Akashi und Kuroko.

Bei dem Gedanken an die beiden Spieler, konnte er sich nie davon abhalten zu bemerken wie ähnlich sie sich manchmal waren. Sie beide führten die Menschen in ihrer Umgebung von Natur aus an. Akashi indem er sich Respekt verschaffte, mit seinem gefährlichen und gebieterischen Auftreten und Kuroko indem er sie aus den Schatten heraus lenkte, ohne dass sie es mit bekamen. Nicht umsonst hatte sich die Generation der Wunder um die beiden Spieler aufgebaut. Midorima und er hatten den besten Draht zu Akashi, Kise und Aomine hatten sich von Beginn an auf das Phantom konzentriert.
 

Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht. Seine anderen Teammitglieder hatten Angst vor der Wut der beiden Spieler, er nicht. Er bewunderte sie dafür. Sie, die kleinsten von ihnen, waren die Stärksten, die Anführer. Würden sie in ihrer Kombination spielen, würden sie wohl noch stärker sein als die Aomine und Kuroko Kombination. Wie um seinen Gedanken zu bestätigten öffnete sich sowohl die Tür zu ihrem Zimmer, als auch die Tür ihres Bades, gleichzeitig.

Heraus drahten Akashi und Kuroko, beide mit Nassen Haaren und frisch geduscht. Er bemerkte noch nicht einmal, dass er sie anstarrte. Sie sahen sich in diesem Moment ähnlicher als je zuvor. Sie bemerkten seinen Blick und der Kapitän erhob die Stimme, den Riesen skeptisch musternd.
 

„Ich habe eben mit Garcia-san gesprochen. Wir treffen uns in einer halben Stunde an einem Restaurant in der Nähe.“

Die drei anderen Spieler nickten, als sich plötzlich Midorimas Augen weiteten.

„Jetzt weiß ich‘s!“, rief er triumphierend, „Ich werde das Missverständnis aufklären, dass ich Kagami nicht als ebenbürtig erachte.“
 

Stille machte sich unter ihnen breit, es war ungewöhnlich für Midorima so enthusiastisch zu klingen. Er war zwar eine Tsundere, aber er war schließlich eine Midorima-Tsundere. Leichte röte zeichnete sich auf dem Gesicht des Vize-Kapitäns ab, als er seinen Ausbruch realisierte. Er kämpfte das verlegene Lächeln, dass sich versuchte zu Formen, weg und hoffte dadurch nicht seinen ganzen Stolz verloren zu haben.

Akashi machte sich nicht einmal die Mühe zu fragen, um was es ging. Nach solch einem Ausbruch musste es das Horoskop sein.
 

~
 

Alexandra war erstaunt, dass die Spieler sich in einem doch recht feinen Restaurant mit ihr trafen. Ihr vielen fasst die Augen aus, als sie die sechs erblickte. Sie trugen keine Anzüge, eleganter als sonst wirkten sie dennoch. Eine erwachsenere Aura als sonst umgab sie. Sie war anders, aber nicht ungefährlicher als ihre Aura auf dem Basketballfeld. Höchstwahrscheinlich dachten sich die anderen Gäste, sie würde sich mit irgendwelchen Yakuza treffen, schnell schüttelte sie den Gedanken ab.
 

„Guten Tag, Garcia-san.“, begrüßte die Generation der Wunder sie synchron. Fast beängstigt blieb sie stehen, sie fühlte sich wie das Scharf im Rudel von Wölfen. Sich innerlich anschreiend, dass sie keine Memme war, fing sie sich wieder und überwand die letzten Schritte zu dem Tisch. Akashi lächelte sie überlegen an, er wusste ganz genau wie die Generation auf sie wirkte. Er deutete ihr an sich ihm gegenüber zu setzen.
 

„Wundern sie sich nicht, Akashicchi hat so seine Angewohnheiten.“, flüsterte Kise neben ihr, um sie etwas zu beruhigen. Sie nickte kaum merklich. Wenigstens einer von ihnen versuchte ihr beizustehen, das beruhigte sie wenigstens etwas.

Sie bestellten ihr Essen und kamen dann sofort zur Sache, oder vielmehr Alex kam zur Sache, weil sie die Stille am Tisch nicht mehr aushielt.

„Also, wie lange bleibt ihr hier?”
 

Akashi hatte ihr zwar gesagt wie lange sie ungefähr nach Amerika kommen würden, aber er hatte damals noch keine genauen Angaben machen können.

„Vier Wochen.“, erklärte er knapp, entschloss sich dann aber ihr eine größere Erklärung zu geben, „unsere Schulen hatten alle in der ersten Woche Training und werden noch einmal in der letzten Woche Training haben.“

Ihr Mund formte ein ‚O‘, sie war wirklich überrascht.

„Dann“, sie stockte kurz, um zu überlegen, „ Dann habt ihr ja gar keine richtigen Ferien.“
 

Selbst Kagami hätte nicht seine ganzen Ferien mit Basketball von morgens bis abends verbracht und das würde die Generation erwarten, viel mehr befanden sie sich schon darin. Wie sie die Manager und Coachs der Schulen kannte, würden sie ein Übermaß an Mindeststunden am Tag trainieren und hier würde das auch nicht anders aussehen.
 

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, antwortete er: „Wir haben uns gedacht, wenn wir schon in Amerika sind bleiben wie hier. Das bedeutet ja nicht das wir jeden Tag nur von morgens bis nachts trainieren.“

Beruhigt lehnte sie sich zurück, als ihr plötzlich auffiel, dass er nicht von morgens bis abends sondern morgens bis nachts gesagt hatte. Ihr Blick glitt zu Kise, doch er war selbst etwas geschockt.
 

„Wenn du das so sagst, Akashi, dann bedeutet das wir haben grade mal vier Tage die wir nicht trainieren.“, gab Aomine seine Gedanken preis. Ein Grinsen hatte sich auf die Lippen des Kapitäns gelegt.

„Wir sind hier um zu trainieren, Aomine-kun, also wieso nicht?“, gab Kuroko zu bedenken. Alex bemerkte nur am Rande etwas Seltsames an der Stimmlage des Phantoms. Etwas stimmte nicht, sie konnte es aber nicht genau deuten.

„Ihr solltet euch dennoch ein paar Tage frei halten.“, gab sie zu bedenken und wurde daraufhin dankend von Kise, Aomine und Murasakibara angesehen.
 

„Wo wohnt ihr eigentlich?“, stellte sie nun die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt hatte. Es war nicht wunderlich wenn sie fragte, schließlich hatte man nicht jeden Tag besuch, der in der First Class flog und mit einer Limousine abgeholt wurde.
 

„In einem fünf Sternehotel.*“, antwortete Midorima graderaus heraus.

„Wa-Was?“, Alex sah ihn entgeistert an. „Wie könnt ihr euch das leisten?“

Er schob seine Brille hoch. „Wir nagen nicht am Hungertuch.“

„Huh?“ Mehr, musste sie zugeben, viel ihr darauf nicht ein.

Er rollte mit den Augen. „Wir sind Reich.“
 

Bevor sie fragen konnte, warum sie gleich ein fünf Sterne Hotel nehmen mussten, gab ihr Murasakibara die Antwort.
 

„Der abendliche Turndownservice** kommt uns recht gelegen, wenn wir vom Training zurück kommen.“
 

Das war ein wirklich guter Grund, musste sie feststellen. Sie würden sich nur noch ins Bett fallen lassen müssen, wenn sie nachts nach dem Training ins Hotel kamen, Wort wörtlich. Zu etwas anderem als Fallen waren sie wohl dann auch nicht mehr möglich. „Ich hätte nicht gedacht, dass alle von euch reich sind.“, gab sie murmelnd zu.
 

„Alle Stimmt auch nicht, Kuroko nicht. Wobei seine Eltern auch mehr verdienen als normale Geschäftsleute.“, erklärte Midorima mit einem Blick auf ihren Phantom Spieler.
 

Alex wurde wieder bewusst, warum der Junge so anders war als seine Kameraden, er spielte nicht nur ganz anders als sie, nein er war auch noch ein ganz anderer Mensch. Kein Wunder das die Generation der Wunder so von sich überzeugt war. Plötzlich fiel Alex wieder etwas ein.
 

„Aomine, hast du nicht Streetbasketball gespielt?“
 

Der Power Forward grinste, wusste er doch worauf sie hinaus wollte.

„Wer sagte, dass meine Eltern durch legale Geschäfte reich geworden sind?“
 

Am liebsten hätte sie ihren Kopf gegen den Tisch geschlagen oder wäre weg gerannt. Nun: So viel zum Thema Yakuza.
 

~

Loser und Unwissende

Höchstwahrscheinlich dachten sich die anderen Gäste, sie würde sich mit irgendwelchen Yakuza treffen, schnell schüttelte sie den Gedanken ab oder versuchte es zumindest.

„Sollten wir die Polizei rufen?“, hörte sie jemanden flüstern.

„Nein, bloß nicht! Ich will mich nicht mit denen anlegen. Sieh dir die doch mal an! Der Riese ist bestimmt ein Bodyguard oder sowas. Sieht verdammt gefährlich aus“, meinte eine zweite Stimme.

„Der gebräunte Blauhaarige sieht aus als würde er gleich jemanden umbringen und der Rothaarige erst! Ziemlich gruselig findest du nicht?“

„Hast du den Grünhaarigen gesehen? Bestimmt irgendein Businessmann, der die Bank von innen ausraubt! Oder der Blonde! Schleicht sich bestimmt bei den Reichen ein!“

Ihr Image war am Ende dieses Abends sowas von am Ende, falls sie jemand erkannte.

„Hey! Seit wann Sitz der Blauhaarige da?!“

*
 

°MSN Horoskop
 

*In fünf Sternehotels in Amerika und Asiatischen Ländern ist der Anspruch höher als in Deutschland, ein Fünf Sternehotel in diesen Ländern würde also mit einem sechs oder sieben Sternehotel vergleichbar sein, wenn es das geben würde.
 

**Der abendliche Turndownservice ist ein Service, der in so gut wie allen fünf Sternehotels vorhanden ist. Das Zimmer wird dabei für den Gast zur Nachtruhe vorbereitet. Da dort die Betten mit einer Tagesdecke bedeckt sind, wird dem Gast die etwas umständliche Entfernung der Decke abgenommen. Oft wird auch ein Nachtlicht eingeschaltet und die Vorhänge geschlossen. Hotels der Spitzenklasse lassen sich dabei oft noch weitere Annehmlichkeiten einfallen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Soma_
2012-10-27T21:01:53+00:00 27.10.2012 23:01
Das Kapitel war wie immer Super genial!
Ich musste an manchen Stellen so grinsen oder konnte mir die Szenen so gut vorstellen das es echt passend war! Ich mochte auch den panischen Midorima der schon Angst hatte das sein Leben vorbei geht wenn er das mit dem Horoskop nicht packt xD!!!
Und wie Murasakibara in dem viel zu kleinen Bett war xD... das konnte ich mir eh super vorstellen... weil auf ner Klassenfahrt mein Kumpel damals auch in jüngeren Jahren bereits... 2,05 groß war... nur die hatten kein größeres bett... er als oauf das Hochbett und den Schrank als "Verlängerung" missbraucht ^^"... arme sau xD
soviel dazu!
Ich hab auch den Loser und Unwissende so geliebt xD Das ist wieder einer meiner Lieblingszusätze! Das Image wäre wahrlich im Eimer xD

LG
Shizu ♥
Von:  lenia
2012-10-26T12:28:24+00:00 26.10.2012 14:28
SO, jetzt schreibe ich doch mal ein kommi.
Ich mag deine fanfiction sehr gerne, verfolge sie schon eine weile und muss sagen das ich mit jedem kapitel wieder beeindruckt bin, wie gut du schriebst.
Deine story ist wirklich interessant und cih finde die charactere kein stück ooc. Da gibst du dir wirklich alle mühe.
Ich hoffe sehr das es noch eine weile geht. Und bin hochgespannt wie das ganze geplant ist.

Liebe grüße
lenia
Von:  Alix
2012-10-25T20:28:31+00:00 25.10.2012 22:28
Hi, erst einmal: Ich finde die Fanfiction toll. Die Story gefällt mir und es ist an sich gut geschrieben.
Mir sind nur ein paar kleine Dinge aufgefallen auf die du achten solltest.
ICh bin mir nicht sicher ob es nur ein Tippfehler war, allerdings ist es mehrmals passiert also... Du schreibst "er verrenkte die Augen" Man kann Augen nicht verrenken. Entweder meinst du "verengen" oder "verdrehen", aber "verrenken" geht nicht.
Du schreibst auch immer "Versprächen" ich bin mir sicher du meinst "Versprechen".
Außerdem stimmt die Groß- und KLeinschreibung oder das Zusammenschreiben von Wörtern nicht immer.
Aber wie gesagt, es ist eine gute Geschichte und es hat mir großen Spaß gemacht sie zu lesen. Ich freue mich auf weitere Kapitel.
Von:  angel_of_sand
2012-10-25T18:06:57+00:00 25.10.2012 20:06
so ein episches Kapitel :`D
ich dachte am Anfang des Kapitels,das Pairing AoKi wäre hier angedeutet(...eh...ich hoffe,du weißt,wie ich das meine ^-^*),dann war ich etwas verwirrt und habe gehofft,es kommt zu AoKuro (x`D)
nja ~

ich liebe diese "Zusatzzeilen" nach jedem Kapitel :`D
sie sind immer total lustig ~


Zurück