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Green Eyes

von

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Auftrag

Loki´s POV:
 

Seit zwei Wochen hatte ich nicht mehr mit Thor gesprochen und langsam bemerkten die Asen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Thor hatte zu seinem Geburtstag von Vater eine eigene Kampftruppe bekommen in der, welch Wunder, auch Sif, Volstagg, Hogun und Fandral untergebracht waren.

Seit unserem Streit allerdings schien Thor seine Männer härter den je ranzunehmen. Er ließ sie extra lange Gewaltmärsche absolvieren, trainierte Tag und Nacht und nahm jeden Auftrag an, den er in die Finger bekommen konnte. Seine Einheit wurde immer ungehaltener, aber gegen den Kronprinzen Asgards konnte man schlecht das Wort erheben, sodass ich an einem Abend, an dem ich noch in der Bibliothek saß, plötzlich von Sif und den drei, meiner Meinung nach, Vollidioten, gestört wurde.

„Was wollt ihr?“, fragte ich ungehalten und versuchte mich, trotz ihrer Anwesenheit, auf den Text vor mir zu konzentrieren. Seit kurzem studierte ich die Eigenheiten der Magie und versuchte mir so einen Vorteil gegenüber Thor herauszuspielen, denn das ich es an Körperkraft niemals mit ihm würde aufnehmen können, war mir klar.

„Wir wollen das du dich wieder mit Thor verträgst.“, sagte Sif und ich hob den Blick um sie eiskalt anzusehen. Sie zuckte kurz zusammen, bevor sie sich wieder fasste und fortfuhr: „Bitte, Loki! Seit Wochen ist Thor unerträglich. Er scheint allen Ernstes vorzuhaben uns in den Tod zu treiben, mit seinem Training und, beim Allvater, ich habe noch keine Muße nach Wallhall zu fahren.“

Volstagg, Hogun und Fandral nickten und ich überlegte kurz. Allerdings hatte ich keinesfalls die Absicht, mich bei Thor zu entschuldigen. Er hatte mich, auf mehr als eine Weise verletzt und ich wollte, dass er genauso litt wie ich.

Allerdings wollte ich mir es auch nicht mit den Vieren verscherzen, denn sie zum Feind zu haben, könnte mir später einmal zum Verhängnis werden.

Nachdem ich also ausreichend meine Möglichkeiten abgewogen hatte, schlug ich mein Buch zu und stand auf. Ich sah wie Sif und die Anderen erleichtert ausatmeten und Sif fragte: „Du willst also mit ihm reden?“

Diesmal konnte ich mir nicht verkneifen sie ungläubig anzusehen und antwortete: „Nein! Thor hat mich beleidigt und verletzt und solange er sich nicht bei mir entschuldigt hat, werde ich ganz sicher nicht mit ihm reden.“

Und mit diesen Worten verließ ich die Bibliothek.

Das mein Plan schon zwei Tage später scheitern sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, doch als es so weit war hätte ich mich am liebsten in meinem Zimmer verkrochen und die Decke über den Kopf gezogen.
 

Odin hatte mich an diesem Tag zu sich in den Thronsaal rufen lassen und als ich dort ankam, sah ich auch Thor mit seinen Freunden dort stehen. Ich musste zugeben, dass die Vier wirklich alles andere als gut aussahen und auch Thor wirkte gereizt und überspannt, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und als ich vor dem Thron stand, deutete ich eine Verbeugung an und sagte: „Vater. Du hast mich rufen lassen?“Odin nickte und unterschrieb noch ein Dokument, bevor er uns seine ganze Aufmerksamkeit widmete.

„Thor, Loki. Ich habe für euch beide einen wichtigen Auftrag.“, begann er und ich versuchte mir meinen Missmut nicht anmerken zu lassen, dass mein erster Auftrag mit Thor sein sollte. Doch mein Bruder hatte sich mal wieder wenig unter Kontrolle und sagte sogleich: „Wenn dieser Auftrag so wichtig ist, Vater, warum muss ich dann ein Kind mitnehmen?“

Ich ballte die Hände zu Fäusten und bat innerlich um Ruhe und Geduld. Odin selbst sah Thor aus seinem verbliebenen, eisblauen Auge streng an und erwiderte: „Genau deswegen, Thor! Du bist impulsiv und leicht zu reizen und auch wenn es dir nicht gefallen mag, Loki hat weitaus mehr Selbstbeherrschung als du. Doch bevor das hier in eine sinnlose Diskussion ausartet, hört lieber was ich zu sagen habe.“

Thor, der schon den Mund geöffnet hatte um zu widersprechen, schloss ihn wieder und verschränkte die Arme. Ein Zeichen, dass er ganz Ohr war.

„Ich habe schlechte Nachrichten aus Nornheim bekommen.“, begann Odin und plötzlich sah der mächtigste Mann Asgards sehr müde aus: „Wie es scheint planen die Nornen ein Komplott gegen Asgard. Um das zu verhindern, habe ich um eine Audienz bei ihrem Fürsten Dareos gebeten, doch er hat mir zu verstehen gegeben, dass er auf meine Anwesenheit in seinem Reich keinen Wert legt. Somit blieb mir nichts anderes übrig als um eine Audienz für Asgards Kronprinzen zu bitten. Diese Bitte konnte er nicht ausschlagen und aus diesem Grund schicke ich dich dorthin, Thor. Finde heraus was dieser Dareos plant und berichte mir alles was dir verdächtig erscheint. Sollte es wirklich zu einem Krieg kommen, wirst du die erste Einheit führen, doch tut alles um das zu verhindern. Ich will keinen Krieg mit ihnen.“

Thor und ich nickten ernst und als Odin uns mit einer Handbewegung entließ, standen wir kurz darauf zusammen mit seinen Freunden vor dem Thronsaal.

„Das hört sich nicht gut an.“, sagte er und ich konnte nur nicken. Es waren die ersten Worte, die Thor und ich seit unserem Streit sprachen und als ich zu ihm aufblickte, sah ich, dass seine himmelblauen Augen auf mir lagen und mich traurig musterten.

Sif und ihre drei Anhängsel verschwanden unauffällig, während Thor und ich noch in dem Gang standen. Er war wie leer gefegt. Kein Diener oder Wächter auf dem Weg zum Thronsaal und irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los, dass Odin etwas damit zutun hatte.

„Es tut mir Leid.“

Erschrocken sah ich zu Thor, der auf seine Stiefelspitzen starrte und bevor ich auch nur einen Ton sagen konnte, fuhr er fort: „Ich hätte nicht so hässliche Dinge sagen dürfen. Ich war im Unrecht und es tut mir wahnsinnig Leid. Bitte vergib mir, Bruder.“ Und als er mich wieder anblickte, war meine ganze Wut und die Enttäuschung verflogen und als ich wieder nickte, riss mich Thor in seine Arme.

Es war ein wundervolles Gefühl, wider in Thor´s Armen zu liegen und ich wünschte mir unbewusst, dass dieser Moment nie enden würde, doch mein Wunsch wurde natürlich nicht erhört.

Als er mich losließ, wischte sich Thor kurz, aber verräterisch über das Gesicht und sagte dann zu mir: „Wir sollten uns jetzt vorbereiten, Bruder. Wir sehen uns morgen am Bifröst.“

Er erschwand schnell und ich lächelte. Endlich hatte ich meinen Bruder wieder.
 

Am nächsten Morgen standen wir in aller Früh bei der Regenbogenbrücke und auch wenn man es mir nicht ansehen konnte, war ich trotzdem nervös. Dies war meine erste Reise in eine der anderen Welten und das Wissen um meine Aufgabe lastete schwer auf meinen Schultern.

„Mach dir keine Sorgen, Bruder. Ich werde dich beschützen.“, sagte Thor, als er neben mich trat. Im Gegensatz zu mir trug er eine schwere, silberne Kriegsrüstung. Der rote Umhang betonte seine muskulösen Schultern und als ich auf seinen Gürtel sah, stellte ich erstaunt fest, dass er nicht das Schwert trug, welches er sonst immer für den Kampf verwendete. An seinem Gürtel baumelte Mjölnir, der Kriegshammer, der in einem sterbenden Stern geschmiedet worden war.

Thor bemerkte scheinbar meinen Blick und grinste mich an: „Ich habe vor meiner Prüfung eine Vision von Mjölnir erhalten und dachte ich könnte ihn mal ausprobieren.“ Ich nickte, doch da fuhr er schon fort: „Aber sag mal, Bruder, glaubst du wirklich, dass so eine dünne Rüstung ausreichend Schutz bietet?“

Theoretisch hatte Thor Recht. Die dunkelgraue Rüstung die ich trug, war sehr dünn und leicht. Eine Rüstung, die man zu Besprechungen mit dem Kriegsrat trug, doch

ich blickte ihn herausfordernd an und sagte: „Wenigstens einer von uns muss so aussehen, als hätte er wirklich friedliche Absichten.“

Thor lachte und als auch seine vier Freunde endlich da waren, konnten wir die Metallkuppel betreten und stellten uns vor den Durchgang. Ich hörte, wie Heimdall sein Schwert in dem Schacht versenkte und spürte wie die Macht durch die stählerne Kugel floss, bevor mich ein heftiger Sog erfasst und fortriss. Auf dem Weg in eine andere Welt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Witch23
2012-12-27T11:46:06+00:00 27.12.2012 12:46
Es war überraschend wie einfach die beiden sich dann letztlich wieder versöhnt haben, aber ich verstehe gerade nicht die aussage davor.
Das mit im Zimmer verkrochen und Decke über den Kopf ziehen. Mal schauen wann das geklärt wird.
Von:  YuuichirouHyakuya
2012-09-27T14:50:03+00:00 27.09.2012 16:50
ich hab auf FF.de bereits vorgelesen, will dir aber hier deine Kommis geben, damit du hier auch welche hast ^^
das letzte Kapi hab ich während dem Urlaub auf dem Handy gelesen zwischen den matrazen und decken meiner mitbewohner, daher kein Kommi ^^"
ich hab die FF mittlerweile hier auf Mexx und auf FF.de auf Favo, damit ich auch ja kein Kapitel verpasse
ich liebe die FF und liebe die Art wie du Thor und Loki schreibst =)


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