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Shards

At the End of Nightfall ... no one will be safe ... [Trailer online]
von

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With all our Might and Glory

Stadt des Ewigen Anfangs, DigiWelt

Samstag, 1. September 2007

8:57 Uhr
 

Schwere Wolken bedeckten den Himmel und ließen Regen erwarten. Es war beinahe so dunkel wie bei Nacht. In den Wäldern vor der Stadt des Ewigen Anfangs sammelten sich die Truppen, die die DigiAllianz zur Befreiung der Stadt entsendet hatte. Es waren nicht sehr viele, damit die Scherben nicht zu früh auf sie aufmerksam wurden.

Die Anführer der verschiedenen Regimenter versammelten sich um Leomon, ehe der Angriff begann. „Die Stadt ist von einer großen Steinkuppel überdeckt, die von vier Säulen gehalten wird“, erklärte das Löwendigimon knapp. „Dort drin halten sich relativ schwache Digimon auf, DemiDevimon und Vilemon, die die DigiBabys aufziehen und aussortieren. Es muss aber noch eine Art Oberaufseher oder einen Gouverneur geben, der das Kommando über die Stadt hat. Wir wissen allerdings nicht, wer es ist.“

„Dann ist es am besten, wenn wir das schnellstens herausfinden“, sagte Tai. „Das sollte auch unser Motto für heute sein: So schnell wie möglich. Die Scherben dürfen gar nicht merken, dass wir die Stadt zurückerobern.“

„Eines dürfen wir auch nicht vergessen“, gab Matt zu bedenken. „Ich weiß, dass es uns allen schwer fallen wird, aber der Feind wird wahrscheinlich versuchen, die DigiEier als Schutzschild zu benutzen. Trotzdem müssen wir mit unverminderter Härte kämpfen.“

Die anderen nickten. „Besser ein paar zerstörte Eier jetzt, als dass sie bis zum Ende des Krieges Digimon-Babys töten“, murmelte Tai bitter.

Das Funkgerät in seiner Hand krächzte und Codys Stimme ertönte. „Unter Wasser ist alles klar. Sie haben hier keinerlei Wachposten.“

Leomon hatte den DigiRittern auf der Herreise eröffnet, dass sie einen alten Unterschlupf der Dunklen gefunden hatten, in dem sie Funkgeräte und andere nützliche Dinge entdeckt hatten. Sogar ein leistungsfähiger Laptop für Izzy war dabei gewesen, den er in kürzester Zeit benutzbar gemacht hatte. Aus irgendeinem Grund schienen die Digimon die Verwendung dieser Geräte abzulehnen, aber für die Menschen waren sie nützlich.

Cody bildete mit Submarinemon und einigen fischartigen Coelamon den Spähtrupp ihres Marineregiments. Sie durchtauchten den See, der ganz in der Nähe lag, um der Allianz auch diesen Weg zu erschließen. Es war relativ schwül, leichter, weißer Nebel lag über der Wasseroberfläche und würde ihnen gut zu Diensten sein.

„In Ordnung, Cody“, sagte Tai. „Dann schwimmt zurück zu den anderen und beginnt mit dem Angriff.“

„Dann legen wir also auch los.“ Matt, der bisher mit verschränkten Armen an einem Baum gelehnt hatte, stieß sich davon ab und wandte sich zu WereGarurumon um.

Leomon zog sein Schwert. „Vergesst die Strategie nicht“, schärfte es den anderen ein. „Angriff!“, brüllte es schließlich mit trommelfellzerfetzender Lautstärke.

Sofort sausten die Sturmtruppen der DigiAllianz los, zu denen auch WarGreymon, WereGarurumon und Yolei auf dem Rücken von Halsemon gehörten. Die Digimon hatten diese Digitationsformen gewählt, um möglichst präzise und schnell angreifen zu können. WarGreymon würde seine Planetenkraft nicht einsetzen, da es sonst unter Umständen die Stadt endgültig zerstören könnte.

Während Tai und Matt ihren Digimon hinterherliefen, tauchten die Sturmtruppen bereits unter der Kante der Kuppel hindurch ins Innere der Stadt. Rapidmon war als erstes im feindlichen Gebiet. Eine Horde schnellbeiniger, affenähnlicher Apemon stürmte unter lautem Gekreische hinterher.

Man hörte das Krachen und Zischen von Attacken, dann das Schnellfeuer von Rapidmon und laute Rufe. Ein Kreischen von Metall auf Stein ertönte, dann fraß sich WarGreymons Megakralle durch die Spitze der Kuppel. Stein und Staub bröselte herab. Sofort erhob sich ein Schwarm Vilemon und DemiDevimon aus der Öffnung und versuchte, die zur Stadt stürmenden Digimon von oben aufzuhalten.

Das war das Zeichen des Allianzgeschwaders. Aus den Bäumen ringsum ertönten Klickgeräusch und lauten Surren, dann schnellten Snimon, Kuwagamon und sogar zwei viel größere Okuwamon aus dem Geäst hervor, und dahinter durchbrach der riesige Körper von Garudamon die Baumwipfel. „Los, Garudamon!“, feuerte Sora von einem Ast aus ihr Digimon an, dessen Flügelklinge infernalisch heiß durch die Reihen die Reihen der geflügelten Gegner schnitt. Gleich darauf schnellten die Insektendigimon in die dunkle Wolke der Scherben und schnitten, schlugen und bissen die feindlichen Digimon zu Datenstaub.

Als Tai und Matt unter dem Rand der Kuppel hindurchliefen, blieben ihnen nur Sekunden, um sich zu orientieren. Wirres Geflatter verdeckte fast den Blick auf die ausgegrauten Spielzeuge und Kissen der Stadt. In der Mitte war eine kleine Hütte aus Holz errichtet worden, und weit oben, unterhalb der Kuppel, klebten hölzerne Verstrebungen, auf denen Nester wie Ausschlag prangten.

Rapidmon feuerte blitzschnell seine Rapidfeuer-Raketen auf die Nester und die flatternden Vilemon gleichermaßen. WarGreymon wehrte mit bloßen Klauen Giftpfeile von DemiDevimon ab und stieß hier und da nach seinen Gegnern, hielt sich aber eher zurück, während WereGarurumon oben in den Verstrebungen herumturnte und Fledermaus um Fledermaus mit seiner Wolfskralle zerschlitzte oder mit einem sauberen Garuru-Kick aus dem Weg katapultierte.

Yolei und Halsemon landeten neben Tai und Matt. „Alles klar, jetzt!“, rief das Mädchen. Halsemon digitierte zu Hawkmon zurück und ein roter Lichtstrahl zappte von ihm in Yoleis DigiVice, das sie hochielt, während sie so ausgelassen wie in alten Tagen rief: „DigiArmorEi der Aufrichtigkeit, erstrahle!“ Hawkmon wurde erneut von Licht umfangen und stand kurz darauf als Shurimon vor ihnen. Auf langen, an Weinranken erinnernden Beinen sprang es auf dem Schlachtfeld hin und her und löschte die herumflatternden Scherben mit perfekt gezielten Wurfsternen aus.

Nun erreichte auch der Haupttrupp das Innere der Kuppel. Meramon, Ogremon und eine Horde Kokatorimon und Rockmon drängten sich Matt, Tai und Yolei vorbei. Erregt lachend schlug das grünhäutige Oger-Digimon auf alles ein, was sich ihm bis auf Armeslänge näherte. Auch Leomon war auf einmal neben den DigiRittern. „Sie werden sich bald wieder formiert haben“, sagte es.

In dem Moment gaben die vier Säulen ein ohrenbetäubendes Knirschen von sich, während immer noch weitere Digimon hereinströmten. Matt fuhr herum und sah, wie die Säulen langsam wegknickten – ein Abwehrmechanismus, der die Kuppel senken und die Stadt vor Angreifern schützen sollte. Auch wenn die Feinde ihn zu spät aktiviert hatten, konnten sie ihre Armee damit in zwei Hälften teilen, und das war nicht gut.

Aber Izzy, den Leomon kurzerhand zu Jerrymon in den strategischen Stab abkommandiert hatte, hatte das kommen sehen und eine Gegenstrategie entwickelt. Ohne ein Stichwort zu benötigen, stampften die Rockmon unter den sich senkenden Kuppelrand, acht an der Zahl, und ließen das tonnenschwere Bauwerk auf ihre mächtigen Schultern sinken. So entstanden acht neue, lebendige Säulen, die die Kuppel ebenso gut trugen.
 

„Cody, wo bleiben die Seestreitkräfte?“, blaffte Tai ungeduldig aus den Kopfhörern von Codys Headset. Er und Armadillomon tauchten kurz vor dem Strand auf.

„Sind schon unterwegs, bleib cool.“ Die Coelamon, Octomon und Crabmon kämpften sich eben an Land, aber wie die meisten Wasserdigimon waren sie dort schwerfällig und es würde eine Weile dauern, bis sie die Stadt erreichten.

„Das geht viel zu langsam!“, versuchte Tai den Lärm der Schlacht zu überbrüllen. „Wir müssen jetzt auch von der anderen Seite angreifen, sonst formieren sich die Vilemon und wir bekommen wieder ihre Attacken zu spüren!“

„Wenn’s nicht schneller geht, dann geht’s eben nicht schneller!“ Auch Cody wurde nun laut. „Sie tun, was sie können!“

Tai murmelte irgendetwas, das er nicht verstand, dann hörte Cody, wie er jemanden neben sich, wahrscheinlich Matt, anfuhr: „Und wo bleibt Joe, verdammt?“

Mit finsterem Blick stellte Cody das Headset-Mikro auf stumm. „Was hat er denn heute? Er ist total ungeduldig und übereifrig.“

„Naja, er will diese Schlacht einfach um jeden Preis gewinnen“, sagte Submarinemon, während um sie herum die letzten Digimon an Land krochen. Sie selbst würden mit den Spähern im Wasser blieben, um ihnen den Rücken freizuhalten.

„Ja, das wollen wir alle, aber muss er mich deswegen gleich so anfahren?“

„Cody“, sagte Submarinemon sanft. „Du solltest ihm das nicht übel nehmen. Diesen Kampf kämpft er schließlich nicht für sich selbst.“

Darüber musste Cody erst eine Weile nachdenken, ehe ihm einfiel, wie auffallend oft Mimi Tai in letzter Zeit in seinem Zimmer besucht hatte. „Verstehe“, murmelte er.
 

Verschwitzt und mit rotem Kopf und Gomamon in den Armen, tauchte Joe neben ihnen auf. „Entschuldigt“, rief er keuchend. „Ich bin gestolpert und dann nicht an den Minotarumon vorbeigekommen …“

„Heb dir deine Entschuldigung für ein andermal auf!“ Tai zeigte auf die Spitze der Kuppel, wo die Vilemon und DemiDevimon sich, außer Reichweite der meisten Allianzdigimon, zusammengerottet hatten und eine geordnete Schlachtformation in der Luft bildeten. „Sieh zu, dass Gomamon seinen Platz einnimmt.“

Joe ließ Gomamon zu Boden springen und sofort digitierte es zu Ikkakumon. „Gebt Ikkakumon Deckung!“, befahl Leomon, und die Apemon sprangen herbei und wehrten mit ihren Knochenkeulen die Giftspritzen ab, die ein paar Demidevimon auf das neu hinzugekommene Digimon schleuderten. Schon digitierte Ikkakumon noch einmal und wurde zu dem riesigen Tsudomon, das mit seinem massigen Körper gerade noch Platz unter der Kuppel hatte.

Einen Moment später regenete es Albtraumschock-Strahlen und Giftpfeile von der oberen Hälfte der Kuppel herab, eine Wolke aus finsteren Energiestößen und im Licht der überall ausgebrochenen Feuer aufblitzenden Spritzen mit grinsenden Fratzen darauf. Tsudomon bückte sich und schob mit seinen kräftigen Armen die meisten Allianzdigimon, die es erreichen konnte, unter sich. Die Energieblitze und die giftigen Nadeln prallten wirkungslos an seinem stacheligen grünen Panzer ab.

Nun endlich krochen auf der anderen Seite der Kuppel die Meeresdigimon heran. „Fossilbitz!“ Ein kollektiver Hagel aus glühenden Krallen der Coelamon fuhr unter den Fledermausschwarm unter der Kuppel, durchdrungen von einzelnen Tintenschüssen der Octomon, die das Gefieder der Albtraumsoldaten verklebten und sie abstürzen ließen. Auch die anderen Allianzdigimon griffen nun wieder an. Meramon schoss Feuerkugeln aus seiner Faust in die Höhe und die Kokatorimon versteinerten die umherflatternden Vilemon, die abstürzten und als unfreiwillige Geschosse noch ein paar DemiDevimon erschlugen. Die Luft war voller Rauch, Lärm, Gekreische und umherfliegenden Datenmengen. Yolei fühlte eine leichte Panik in ihr hochkriechen, als sie das sah. Sie hatte schon früher Digimon sterben sehen, aber nie so viele auf einmal. Teilweise konnte man gar nichts mehr sehen, weil die funkelnden Fragmente der gestorbenen Digimon die Sicht trübten. Sie hatte zitternd die Finger ineinander verschränkt und drückte sie so fest zusammen, dass es wehtat. Da spürte sie, wie Leomon ihr beruhigend seine mächtige Pranke auf die Schulter legte.

„Hab keine Angst“, sagte es mit seiner samtenen Stimme. „Es wird nicht mehr lange dauern.“

„Sieht doch ganz gut aus“, sagte Tai soeben zufrieden, und mit diesen Worten schien er die Katastrophe heraufzubeschwören.

Die hölzerne Hütte in der Mitte der Stadt, der die Digimon bisher kaum Beachtung geschenkt hatten, zerbarst in einem Knall und etwas Großes, Langes schlängelte sich in die Luft. Yolei starrte auf die Digimon, die aus dem Gebäude und dem Höhleneingang, der darunter sichtbar wurde, herauskamen. Sie erhaschte einen Eindruck von Flügeln und schwarzem Fell, dann tauchten die Schatten aus der Rauchwolke und Yolei erkannte sie. Es war ein Aidramon, wie das, auf dem Ken früher oft geritten war, nur war dieses hier schwarz. Und nicht Ken saß zwischen den knochenartigen Hörnern, sondern ein ebenso finsteres Digimon, das auf den ersten Blick wie ein zu klein geratenes Monzaemon aussah: Teddybärenvisage, Nähte, die die Arme und Beine aus Stoff am Körper hielten, und die gleichen lustigen Stummelbeine. Allerdings glühten die Augen des Digimons blutrot und sein linker Arm endete in einer krallenbewehrten Hand. Es schrie irgendeinen Befehl, den Yolei nicht verstand, aber sie war sich sicher, dass dies der Herr über der Stadt war – und wahrscheinlich der stärkste Feind auf diesem Schlachtfeld.

„Es ist ein WaruMonazemon!“, schrie Tai. „WarGreymon! Schnapp es dir!“

WarGreymon ließ von seinen Feinden unter der Kuppeldecke ab und drehte sich um seine eigene Achse, schoss in einer pfeilschnellen Pirouette auf das Airdramon herab. WaruMonzaemon riss an den Zügeln, die dem Drachendigimon angelegt waren, und Airdramon schlängelte sich wie Rauch an dem tödlichen Kreisel vorbei. WarGreymon stieß in den Boden, eine Wolke aus Staub und zerfetztem Stoff von den Kissen und Decken der Stadt des Ewigen Anfangs wirbelte auf. WaruMonzaemon ließ ein Brüllen hören und winkte hektisch mit den Armen. Die Hälfte der Vilemon und DemiDevimon hörten damit auf, Attacken auf Zudomons Rückenpanzer prasseln zu lassen, und nahm stattdessen die Verstärkung vom See aufs Korn. Die Coelamon, Crabmon und Octomon kreischten, brüllten oder schrien auf und versuchten dem Energiegewitter zu entkommen, aber sie waren an Land zu träge. Hilflos mussten die DigiRitter mitansehen, wie sich ein Meeresdigimon ums andere in Datenwirbeln auflöste. Ein Octomon wurde von einem Stakkato aus Albtraumschocks umgeworfen; ein Coelamon brach zusammen, ein Dutzend Giftspritzen im weichen Rückenfleisch.

„Marineregiment, Rückzug!“, erscholl Leomons Stimme über dem Schlachtenlärm. „Zurück ins Wasser!“

Immer noch im Hagel der anderen Digimon gefangen, konnten die DigiRitter kaum etwas tun, obwohl Shurimon, WereGarurumon, Rapidmon und einige andere die Fledermäuse aus dem Himmel pflückten wie reife Äpfel. Die Meeresdigimon drängten sich rückwärts zum Kuppelrand zurück, als WaruMonzaemon sein Aidramon knapp über dem Boden lenkte und pfeilschnell an einem der Rockmon-Stützpfeiler vorbeischoss. Seine Kralle zog einen Schweif aus Gesteinsmehl und Datenfragmenten hinter sich her, als sie das Rockmon mittendurch zerteilte. Mit einem dröhnenden Röhren löste es sich endgültig auf und die Kuppel sackte an der Stelle tiefer. Ohne auch nur innezuhalten, flog Aidramon weiter zum nächsten Rockmon.

„Es versucht, ihnen den Rückweg abzuschneiden“, brachte Tai atemlos hervor und fuchtelte in Richtung der Meeresdigimon.

„Überlasst es mir!“, donnerte eine Stimme von oben. Rapidmon erschien wie ein grüner Blitz neben Warumonzaemon und hielt mit Aidramons Geschwindigkeit mit. Es richtete seine Kanonen auf das Teddybärendigimon, das in einer scheußlichen Grimasse sein von Schnüren zusammengehaltenes Maul aufriss – und Rapidmon wurde von einem Feuerball aus Airdramons Rachen erwischt, der es quer über das Schlachtfeld schleuderte und gegen die gegenüberliegende Kuppelwand prallen ließ.

„Dieser Idiot!“ Tai riss sich sein Stirnband vom Kopf und trat darauf. „WarGreymon!“

Sein Digimon-Partner versuchte soeben mit seinem Rückenschild den Rückzug der Meeresdigimon gegen den Attackenhagel zu schützen. Das typische, bröselnde Geräusch eines sterbenden Digimons zeigte den Tod eines weiteren Rockmons an. Die Kuppel neigte sich gefährlich. „Hey! WarGreymon! Wir brauchen dich hier!“

Matt packte Tai hart am Arm. „Ruhig. Wir werden auch ohne es mit ihm fertig.“ So ruhig und sachlich, wie Tai es nie gekonnt hatte, zückte er sein Funkgerät und kontaktierte Izzy. „Wir haben ein Problem. Die Säulen haben wir durch Rockmon ersetzt, aber ein WaruMonzaemon zerstört sie, und es ist hier zu viel los, als dass wir es aufhalten könnten. Wenn die Kuppel runterbricht, ist unsere Marine erledigt und wir sind hier drin gefangen; oben kommen wir kaum raus. Hast du eine Idee?“
 

Izzy wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die taktische Einheit hatte auf einem Hügel unweit des Geschehens Stellung bezogen und erhielt von etlichen Kiwimon laufend Informationen über den Kampf. Es war hektisch genug, mit allem Schritt zu halten, und eigentlich hatte Izzy gehofft, dass alles nach Plan lief und sie nicht weiter gebraucht wurden. Aber nun galt es, die Zahnräder in seinem Kopf zum Glühen zu bringen.

„Ich könnte selbst zum Schlachtfeld und die Kuppel stützen“, schlug Jerrymon vor.

„Das dauert doch viel zu lange!“, rief das dürre, alienartige Vademon, ein weiteres Mitglied des Taktischen Stabs, mit schriller Eunuchenstimme.

Izzy vergrub sein Kinn in der Handfläche und grübelte. „Ich hab’s!“, rief er. „Matt, habt ihr noch Kokatorimon übrig?“

„Jede Menge“, krächzte Matts Stimme aus dem Walkie-Talkie.

„Dann hör mir genau zu!“
 

Matt nickte, lauschte und rief dann mit lauter Stimme den Digimon zu, was sie machen sollten. Die Apemon zögerten erst, doch Leomon trat entschlossen vor und nickte. Dann liefen sie los.

Matt sah, wie Tai ihn angrinste. „Was?“, fragte er.

„Dass du so eine laute Stimme hast, mein Freund …“, sagte Tai. „Und sie hat extra melodisch geklungen. Ist das deine Sängerstimme?“

Matt antwortete nicht. Sie hatten mittlerweile nur noch drei Rockmon, die die Kuppel in der Nähe der Marine stützten. Hinter Zudomons Rücken war die Steinwand längst zu Boden gekracht. Die Apemon hoppelten zwischen den Angriffen der Vilemon und DemiDevimon hindurch und stemmten nun selbst den Kuppelrand in die Höhe. Ihre Arme zitterten vor Anstrengung, und mehr als eines wurde von den Albtraumschocks der Vielmon erledigt, kaum dass es stillstand. „Jetzt!“, schrie Matt. Er fühlte sich tatsächlich ein wenig wie auf einem Konzert. Alles war laut, und er musste es übertönen. Nur dass das da vorne keine hysterischen Fans waren, sondern die Digimon, über deren Leben er entschied. Und es war kein begeistertes Kreischen, das er hörte, sondern Schreie des Todes.

Die Kokatorimon bauten sich in einer Linie auf. „Versteinerungsblitz!“ Grüne Blitze schossen aus den Augen und Schnäbeln der Digimon und trafen die Apemon, ließen ihre Haut ergrauen und zu festem Stein werden, verwachsend mit Boden und Kuppel – zwei Dutzend neuer Steinsäulen, die sie stützten.

Nur wenige Augenblick später vernichtete WaruMonzaemons Kralle die letzten verbleibenden Rockmon. Die Kuppel sackte noch einmal mit einem gefährlichen Knirschen nach unten, aber die steinerne Apemon-Reihe hielt sie an einer Seite ein Stück weit geöffnet. Die Coelamon, Crabmon und Octomon, die noch übrig waren, schlüpften durch den Spalt ins Freie und somit in Sicherheit, während WaruMonzaemon und Aidramon ihren vernichtenden Rundflug ein zweites Mal begannen. WarGreymon setzte seinen Schild zurück auf seinen Rücken und erwartete sie grimmig, und als Shurimon und Rapidmon das Airdramon attackierten und ein weiteres Mal seine exzellenten Ausweichmanöver herausforderten, begann WarGreymon sich wieder um seine Achse zu drehen. „Megakralle!

Das Airdramon versuchte den begonnenen Looping fortzusetzen, aber diesmal waren seine Bewegungen so ineinander verschlängelt, dass sie vorhersehbar waren. WarGreymons Megakralle shredderte durch das Maul des Drachendigimons, ehe es irgendwo am Bauch des Schlangenkörpers wieder hervortrat, und das Airdramon zerbarst in einem Datenwirbel.

WaruMonzaemon schlug einen Salto in der Luft, den man seinem stämmigen Körper gar nicht zutraute, und landete mit wehendem Umhang auf den Beinen, wo es sich WereGarurumon gegenübersah.

„Was für hartnäckige Freunde die DigiAllianz doch gefunden hat“, sagte es und kniff grimmig ein Auge zu einem glühenden Schlitz zusammen. Seine Stimme klang rau und abstoßend. „Aber ich werde euch schon noch die Macht eines wahren Albtraumsoldaten demonstrieren. Bärenkralle!

Es hieb blitzschnell nach WereGarurumon, das jedoch noch schneller war. Mit einem anmutigen Kick trat es WaruMonzaemons Arm zur Seite. „Jetzt bin ich dran. Wolfskralle!“ WereGarurumons blutrote Krallen zogen helle Linien im Zwielicht nach sich und zerteilten das Teddybärendigimon der Länge nach.

„Super!“, rief Tai und sah nach oben. Der Tod ihres Anführers hatte den Kampfgeist der Vilemon und DemiDevimon endgültig gebrochen. Sie stoben auseinander und quollen durch das Loch in der Kuppeldecke wie Rauch durch einen Schornstein.
 

„Da kommen noch mehr!“, meldete ein Okuwamon mit seiner merkwürdigen Insektenstimme. Sora sah von ihrem Aussichtspunkt aus, wie ein ganzer Schwarm Fledermausdigimon aus der Kuppel stieg, allerdings nicht, um das Insektengeschwader und Garudamon anzugreifen, sondern allem Anschein nach, um zu fliehen.

„Ihnen nach!“, kommandierte das zweite Okuwamon und die Kuwagamon und Snimon folgten ihm, um die fliehenden Fledermäuse zur Strecke zu bringen.

„Aber … Sie fliehen doch, müssen wir sie wirklich …“, murmelte Sora, mehr zu sich selbst.

Garudamon tauchte aus der Luft zu ihr hinab. „Wenn sie entkommen, werden sie die Hauptarmee benachrichtigen. Ich vermute, sie wollen das verhindern.“

Sora war sich da nicht so sicher. Der Anblick, wie die zangenbewehrten Käfer die viel kleineren Digimon aus der Luft und aus dem Leben rissen, war so grausam und bestialisch, dass sie sich für einen kurzen Momen sogar fragte, ob sie auf der richtigen Seite stand. Aber sie musste hart bleiben. Sie fochten diesen Kampf, eben weil sie wollten, dass die Digimon in Frieden wiedergeboren werden konnten.
 

Das Marineregiment hatte hohe Verluste zu beklagen; mehr als die Hälfte aller Meeresdigimon war getötet worden, und dafür gaben sich Tai, Matt und Izzy selbst die Schuld, weil sie zugestimmt hatten, sie mitkämpfen zu lassen. Der andere Teil der Armee war jedoch in erfreulich gutem Zustand. Die Stadt des Ewigen Anfangs war komplett von feindlichen Digimon gesäubert worden.

Nachdem alle die Kuppel verlassen hatten, lösten die Kokatorimon die Versteinerung der Apemon auf. Die Affendigimon sprangen auf Kommando zurück und ließen die Kuppel endgültig zu Boden wummern. Dann bohrte Digmon einen einfachen Zugang, und somit hatten sie sogar eine wirkungsvolle Mauer gegen weitere Angriffe.

Anschließend betraten die DigiRitter, Leomon und Jerrymon und einige andere die Stadt wieder, um sich die Zerstörung anzusehen. Viele DigiEier waren vernichtet worden, aber mindestens genausoviele lagen noch auf ihren Kissen oder am Boden, waren wie in einer eigenen Selbstverteidigungsstrategie zu den Rändern der Stadt zu kleinen Haufen zusammengekullert. Es wäre viel katastrophaler ausgefallen, hätten sich die Angriffe der Allianz nicht vornehmlich auf die Kuppeldecke beschränkt.

Sora seufzte. „Jetzt wird ihnen niemand mehr etwas tun.“

„Aber wir dürfen die Stadt nicht unbewacht lassen“, sagte Jerrymon. „Wir werden Truppen aus unserer Armee abziehen und hier stationieren müssen.“

„Trotzdem, ich glaube, das war es wert“, sagte Tai und sah sich um.

Und dann durchbrach zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne die Wolkendecke und sandte ihre warmen Strahlen durch das Loch in der Kuppeldecke, und ein Wunder geschah. Gestreichelt von dem sanften Licht, begannen sich die DigiEier zu regen, pulsierten von innen heraus, wackelten, und brachen schließlich auf. Ein Digimon nach dem anderen kämpfte sich aus seiner Schale, als hätten sie nur auf das Ende ihres Jochs gewartet. Schließlich erfüllte ein ganzer Chor von quietschenden, vergnügten Baby-Rufen die Stadt des Ewigen Anfangs, während Botamon, Punimon, Yuramon und Poyomon zwischen den Eierschalen umherwuselten, mit den Schalen spielten oder einfach so auf den rußgeschwärzten Decken herumrollten und –sprangen. Auch sie waren eine Armee – eine Armee der Hoffnung für eine neue Zukunft der DigiWelt.

„Na toll, jetzt müssen wir noch mehr Digimon abkommandieren, zum Babysitten“, seufzte Tai. Die anderen lachten.
 

Vor der Stadt des Ewigen Anfangs, DigiWelt

Samstag, 1. September 2007

21:41 Uhr
 

Um ihren Sieg, den ersten seit langem, zu feiern, entfachte die DigiAllianz auf einer nahen Waldlichtung ein großes Lagerfeuer. Ausgelassen saßen die Digimon darum herum. Gekomon gaben ihre zweifelhaften Musiktalente von sich, während Woodmon auf ihren Baumstammleibern den Takt dazutrommelten, und Floramon tanzten anmutig um das Feuer im Kreis. Die DigiRitter ließen sich von den anderen natürlich zum Festmahl überreden, es gab getrocknetes Obst und gebratenes Fleisch, dazu schaumige Suppe und starken Reisschnaps; nichts Besonderes, aber das dafür reichlich. Ogremons betrunkenes Grölen übertönte die anderen, und als es sich eine Schale Suppe in den Rachen schütten wollte, ging die Hälfte daneben. Sein Husten ging wieder in ein Lachen über, und als Meramon neben ihm eine scherzhafte Bemerkung machte, krakeelte Ogremon nur noch lauter und schlug dem Flammendigimon kräftig auf die Schulter – nur um sich gleich darauf jaulend die verbrannte Hand zu halten und weiter zur Belustigung aller beizutragen.

Matt und Sora saßen eng aneinander gerückt, sich an den Händen haltend, und sahen den Floramon beim Tanzen zu. Die Atmosphäre hatte so etwas Hoffnungsvolles, Friedliches, wie sie es seit ihrer Ankunft in der DigiWelt nicht erlebt hatten. Etwas weiter entfernt hatte sich auch Mimi, die beim Kampf nicht dabei hatte sein wollen, zu den Feiernden gesellt. Sie hatte sich neben Tai gesetzt, aber sie sahen sich wie in stiller Übereinkunft nicht in die Augen und sprachen auch nicht miteinander. Izzy, Cody und Joe waren auf der anderen Seite damit beschäftigt, einigen Gekomon und Otamamon von ihren früheren Abenteuern zu erzählen, die die Amphibiendigimon gierig in sich aufsogen, während Yolei nur einmal kurz, wie als Entschuldigung, an einer Schale mit Reisschnaps nippte und dann zu den Floramon stürmte und ausgelassen johlend mittanzte. Nach der zweiten Runde packte sie Cody und Izzy an den Händen und zog sie mit sich, was den beiden furchtbar peinlich war. Die Digimon lachten rau und herzlich darüber.

Schließlich verstummten das Trommeln und die schrillen Blechbläser der Gekomon, und die Gekomon und Otamamon rotteten sich vor dem Lagerfeuer zusammen. Eines der grünen Froschdigimon klatschte in die Hände und begann mit für ein Gekomon erstaunlich angenehmer Stimme zu singen.

Hört die Geschichte, wie alles beginnt

von dem Krieg, der bis heute sein Ende nicht nimmt.

Vor vielen Jahren, so wurd‘ uns gesagt

machten böse Mächte auf uns Digimon Jagd.

Fünf Kinder der Menschen wurden auserseh’n

um dem finsteren Feind entgegenzugehn.

Und das war das Bündnis, das ihn dann bezwang

doch weh uns, der Friede währte nicht lang.

Das Gekomon verstummte und trat zurück, überließ es einem Otamamon, das mit höherer, noch klarerer Stimme fortfuhr, während die anderen Gekomon und schließlich auch die Digimon am Feuer im Takt klatschten.

Erneut kam das Übel von jenseits der Welt

und wieder war’s schlecht um uns alle bestellt.

Ein finsteres Wesen, so wurd‘ uns erklärt,

von der Rachsucht verschwundener Arten genährt.

Es erwählte zum Kampf sich vier dunkle Meister,

gebannt wurden unsere schützenden Geister.

Dann hielt Sora den Atem an, als aus der Menge der im Takt wogenden blauen und grünen Amphibien plötzlich Piyomon trat und das Lied weiterträllerte.

So wurde das Bündnis von einstiger Zeit

erneut dem Licht und der Hoffnung geweiht.

Und wieder wurde das Böse gebannt

von Menschen und Digimon, Hand in Hand.

Piyomon verbeugte sich, wurde ein wenig rot über dem Schnabel und flatterte zu Sora herüber, die es auffing. „Habe ich gut gesungen?“

Sora lächelte und streichelte es über den gefiederten Kopf. „Oh ja. Ich wusste gar nicht, dass du so schön singen kannst.“

„Hey, Joe!“, rief Tai quer über das Feld. „Was für ein Glück, dass Agumon und Gomamon nicht gesungen haben, was?“

Joe lachte zurückhaltend, erinnerte sich aber noch genau an ihre Karaokeversuche im Schloss von ShogunGekomon. Während Agumon und Gomamon lautstart protestierten, sah Sora, wie Mimi ein Lächeln aufs Gesicht trat.

Die Darbietung war aber noch nicht zuende, denn als nächstes trat wieder das Sänger-Gekomon vor.

Nach Jahren des Friedens wurden wir unterdrückt

Schwarze Ringe machten Freunde verrückt

Der DigimonKaiser, er griff nach der Macht

Erstmals hat ein Mensch die Not uns gebracht.

Die Wechsel zwischen Otamamon und Gekomon wurden nun schneller. Das Kaulquappendigimon fuhr fort:

Wieder durchbrachen die Menschen den Bann

der Feind ward geschlagen, der Frieden begann.

Die vier großen Geister erstarkten in Macht

Doch wurde ihr Schlaf von Asuras bewacht.

Sora lauschte nun genau, denn ab hier begann die Geschichte der neuen DigiRitter.

Die Welt ward von neuen Erlösern geeint

Doch einer von ihnen, er wurde zum Feind.

Befreite das Böse, erwählte Vasallen

Und fand an dem DigiKrieg großen Gefallen.

So ist dies der Feind, dem den Tod wir geschworen

Doch aus der Vergangenheit Hilf‘ ist geboren.

Die letzten Verse sangen die beiden zusammen.

Zurück sind die einstigen Streiter des Lichts

noch nicht zerbrochen ob des schweren Gewichts.

Die Menschen, denen wir Unrecht getan

treiben nun die Erlösung voran.

Dann wurde es still im Wald, und nach und nach begannen die Digimon zu applaudieren. Sora begriff, dass es mehr war als ein Unterhaltungslied zweifelhafter Barden. Die letzten Zeilen des Liedes hießen sie in der Mitte der DigiAllianz willkommen. Die Digimon hatten nicht vergessen, dass sie ihnen in der Vergangenheit geholfen hatten, und dass sie bereit waren, es wieder zu tun.

Plötzlich, als die Versammlung der Gekomon und Otamamon sich schon aufzulösen begann, stand Matt neben ihr auf und ging schweigend in die Mitte des Platzes. Aller Augen richteten sich auf ihn. Er räusperte sich und begann selbst zu singen. Sora bewunderte, wie er weder zögerte noch erst lauter werden musste; die Lautstärke passte genau und von Anfang an. Er blieb dem Rhythmus und der grundlegend fröhlichen Melodie treu, auch wenn seine Reime manchmal nicht ganz so sauber abschlossen wie die der Digimon, aber immerhin sang er aus dem Stegreif. Sora wusste, dass er die meisten Songs seiner Band selbst schrieb, aber sich solche Reime in der kurzen Zeit auszudenken, dazu gehörte wirklich Talent.

Was ihr hier hörtet, das ist alles wahr

doch ist es nicht alles, was seither geschah.

Der Dunkle, Taneo, einst Verfechter des Guten

ließ nicht nur Digimon in seinen Taten bluten.

Er wollte nicht ablegen all seine Macht

als Gennai die DigiRitter zum Tor hat gebracht

Er blieb in der DigiWelt, befreite die Scherben

doch während sie hier alles Leben verderben

hat er auch eine Armee aufgestellt

und sandte seine Häscher auch in unsere Welt

Seine einstigen Freunde sollten sie töten

Und wir erfuhren zu spät von den Nöten

Nur eine der DigiRitter war noch am Leben

nur sie, Fumiko, konnte Hoffnung uns geben

sandte uns schließlich in die DigiWelt

wo wir uns den Dunklen gestellt.

Seine Stimme war sanft, zeugte aber von einer gewissen Härte. Die Digimon lauschten gebannt. Soras Herz schlug schneller. Wie weit würde er gehen? Wollte er ihnen alles erzählen? Sie hatten Karis Tod noch nie vor jemandem ausgesprochen, und hier war die halbe DigiAllianz versammelt und sie feierten gerade einen Sieg – wollte er das wirklich tun? Sie sah zu Tai hinüber, der mit versteinerter Miene dasaß, einen harten Zug um den Mund. Sora schluckte und fürchtete sich plötzlich, auch wenn sie nicht wirklich sagen konnte, vor wem. Oder um wen. Matts Stimme wankte nicht, als er den düstersten Abschnitt ihrer Geschichte begann.

Den ersten Kampf gewannen wir nicht

die Dunklen töteten Kari, das Licht

mein Bruder, ihr Liebster, voll Trauer und Zorn

hat den Kampf gegen sich selbst letztendlich verlor’n

Er schloss sich alsdann den Scherben an

während für uns eine neue Aufgabe begann

Zu suchen, was Dunkle wie Scherben gegehren,

die Karten, die ihren alten Meister beschwören.

In einem Schloss voller Horror und Angst …

Er stockte, bar eines passenden Reimes. Schließlich räusperte er sich und setzte neu an.

In einem Schloss voller dunkler Macht

haben wir die Karten an uns gebracht

Doch Takeru, mein Bruder, geblendet

hat sie uns im Kampfe entwendet.

Einer getötet und zwei verloren

und Takeru ward zum Triumvirator erkoren.

Mit einer getötet und zwei verloren meinte er zweifellos Palmon, Davis und Veemon. Seine Stimme wurde kraftvoller, sichtlich entschlossener, als er das Lied zuende führte.

Doch wir sind nicht gebrochen, und wir sind noch am Leben

und das muss nun reichen, euch Freiheit zu geben!

Mit aller Macht, bei unsrer Ehre

Siegen werden unsere prächtigen Heere!

Diesmal dauerte es länger, bis der Applaus ertönte. Die Digimon mussten erst verarbeiten, was sie gehört hatten. Matt hatte kein noch so unangenehmes Detail geschont. Vor allem, dass er vor versammelter Meute zugab, dass der neue Triumvirator Takeru einer von ihnen, schlimmer noch, sein eigener Bruder war, das war ein gewagter Zug. Aber er hatte ihnen die Wahrheit gesagt, ihnen nichts verschwiegen. Und Sora hatte das Gefühl, dass die meisten der Digimon nun selbst einen anderen Eindruck von T.K. bekamen, so abscheulich sie ihn auch nach wie vor finden mochten.

Schließlich ertönte ein gedämpftes Klatschen. Sora wandte den Kopf und sah zu ihrer Überraschung, wie Tai aufgestanden war und applaudierte. Sein Gesicht war immer noch wie versteinert, aber seine Augen zeugten von Anerkennung. Matt senkte kurz den Blick und sah dann seinen besten Freund nickend an. Während um sie herum der Applaus wie Feuer um sich griff, setzte Matt sich wieder zu Sora. „Du warst toll“, flüsterte sie ihm zu.

„Danke.“

Sora musterte wieder Tai, der sich gesetzt hatte und eine Schüssel Suppe von einem Woodmon entgegennahm. Sie glaubte nun, zu verstehen, was Matt mit dem Lied wirklich bezweckt hatte. Es war ein Riesenschritt vorwärts gewesen, von Karis Tod zu erzählen, noch dazu auf lyrische Weise. Die Tatsache, dass sie nun davon sprechen konnten, bedeutete, dass sie langsam darüber hinweg kamen und die Tragödie als passiert ansahen.

Kurz herrschte gewisse Tragik unter den versammelten Digimon, die jedoch nicht lange anhielt. Trotzdem drehte sich weiterhin alles um Lieder – Ogremon wollte unbedingt, obwohl ihm alle anderen davon abrieten, ein Kriegerlied zum Besten geben, fiel aber auf seinem torkelnden Weg in die Mitte der Lichtung auf die Nase und blieb schnarchend liegen, was die schon wieder ausgelassene Stimmung noch weiter anheizte.

Als es schon nach Mitternacht war, merkte Tai, wie Mimi demonstrativ die Suppenschale des Woodmons ablehnte, kurz in die Runde sah, dann flüchtig in seine Augen, und dann aufstand und zwischen den Bäumen verschwand. Tai sah ihr unschlüssig hinterher, als Agumon ihn in die Rippen stieß. „Na los, geh ihr schon hinterher!“ Tai nickte und folgte ihr.

Er fand sie in der Stadt des Ewigen Anfangs, die nur von einem schmalen Streifen Sternenlicht erhellt wurde. Die DigiBabys schliefen allesamt in steinbraunen Wiegen. Als Wächter hatten die Allianzdigimon nur ein Apemon vor dem Durchgang der Kuppel postiert, das sich schlafend den Bauch kratzte. Tai glaubte nicht, dass das etwas machte. Wenn alles gut gegangen war, wusste noch gar niemand von der Rückeroberung der Stadt, und ihre eigene Armee war ganz in der Nähe.

Mimi hockte inmitten der noch nicht geschlüpften DigiEier auf einer gepolsterten Decke, die ein Brandfleck zierte. Tai setzte sich neben sie. Er fürchtete, das Schweigen der Feier würde sich nun hier fortsetzen, als sie sagte: „Es ist nicht dabei.“

„Sicher nicht? Es sind so viele Eier.“

Mimi schüttelte traurig den Kopf. Ihre braunen Locken schaukelten sanft. „Ich spüre es. Palmon ist nicht dabei. Und es ist auch kein Digimon unter den Babys, das zu Tanemon werden könnte.“

„Hm.“ Tai räusperte sich unbehaglich und streckte sich dann. „Mach dir keine Sorgen. Wir haben nur einmal erlebt, dass eines unserer Digimon wirklich wieder zu einem DigiEi wurde, und das war Angemon auf der File-Insel, und das war was Besonderes, weil es T.K. ja direkt vor die Füße gefallen ist. Wahrscheinlich wird es noch ein wenig dauern, bis es wiedergeboren wird, aber es wird bestimmt passieren. Wahrscheinlich dauert es auch nicht bei allen gleich lang.“

Mimi schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Danke“, sagte sie.

„Wofür?“

„Cody hat mir erzählt, wie sehr du alle angetrieben hast.“

„Oh, das …“ Tai kratzte sich verlegen am Kopf. „Weißt du, ich wollte eigentlich nicht …“

„Danke. Ich weiß, du hast das nur für mich getan.“

„Oh, ähm …“ Tai wurde rot und ärgerte sich darüber. Mimi kicherte hinter vorgehaltener Hand.

„Was gibt‘s da zu lachen? Ich habe es wirklich nicht … also …“ Er war aufgesprungen, aber plötzlich stockte er.

„Hast du es denn nicht für mich getan?“ Ihr Blick wurde traurig, und obwohl er wusste, dass es nur gespielt war, wollte er das Thema so nicht beenden.

Also holte er tief Luft. „Natürlich hab ich es für dich getan. Ich wollte, dass du Palmon wiederhast und glücklich wirst. Aber das heißt nicht, dass … naja, vielleicht ein wenig, aber …“

Es kam nur noch zusammenhangloses Gebrabbel aus seinem Mund. Mimi fiel auf, wie süß er war, wenn er verlegen war, was schließlich nicht oft vorkam. Sie stand ebenfalls auf und fasste ihn an den Händen. „Siehst du?“, sagte sie leise. „Deswegen: Danke.“ Dann verschloss sie seinen Mund mit den Lippen.

„Mimi“, murmelte er, als sie sich von ihm löste und ihm in die Augen sah. Selbst mit dem Mond am Himmel konnte sie nur seine Konturen sehen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihm ihr Kinn auf die Schulter.

„Es ist wunderbar ruhig hier“, flüsterte sie. „Ich weiß, Palmon wird zurückkommen, deswegen brauche ich gar keinen Trost mehr, aber … könntest du mich … vielleicht trotzdem ein wenig halten?“

Ohne zu zögern legte Tai die Arme um sie, und sie spürte, wie ihr warm wurde. Ihre Hand ruhte auf Tais Brust, sie konnte sein Herz schlagen hören, schnell und kräftig. Für einen Moment erwartete sie, ihre Herzen würden im Einklang schlagen, doch dem war natürlich nicht so. Seufzend ließ sie ihre Gedanken in seiner Umarmung treiben. Ein sanfter Wind kam auf. Plötzlich packte Tai sie an den Schultern und schob sie von sich. „Was …?“, machte sie, als sie seine Augen sah. Das Braun darin schien im Mondlicht zu schimmern, die Pupillen waren groß und eindringlich. Seine Lippen bewegten sich stumm, ehe er ein Wort herausbrachte. Sein Griff war fest, fast schmerzhaft, und als er sprach, war seine Stimme so entschlossen, als müsste er sich gegen ein Digimon behaupten.

„Mimi, ich will nicht, dass wir uns wieder voneinander entfernen. Ich weiß, dass du glaubst, alles wird anders, wenn du erst Palmon zurück hast – weil ich Kari nie zurück bekommen werde. Ich weiß das, weil ich es selbst glaube. Aber ich will nicht, dass es geschieht. Ich will dich weiterhin im Arm halten, dich weiterhin trösten und mit dir reden, dich froh stimmen und durch deine Haare streicheln und dich berühren und dich küssen! Ich will nicht, dass es so wird wie früher, auch nicht, dass es anders wird, es soll genauso bleiben, wie es jetzt ist, weil ich dich liebe!“

Als er tief einatmete – er hatte die Worte ohne Luft zu holen hervorgesprudelt – stand Mimi ebenso atemlos da. Schließlich schlichen sich glitzernde Tränen in ihre Augen, nicht genug, um ihr über die Wangen zu laufen, aber genug, um ihre Sicht zu verschleiern. Sie war so gerührt, als er es aussprach. Natürlich hatte sie es gewusst, sie beide hatten um ihre Gefühle füreinander gewusst. Vielleicht war es auch gar nicht dieses Liebesgeständnis, das Mimis Herz vor Gefühlen wie einen Wildbach sprudeln ließ, sondern das andere. Dass er nicht wollte, dass es aufhörte. Dass sie einander stets so nah sein würden, wie in diesem Moment. „Tai … Ich …“

„Nein!“, unterbrach er sie, seine Stimme lauter. Er fasste ihre Hände. „Sag nichts. Du willst sagen, dass wir die Zeit nicht aufhalten können, und dass wir erst sehen müssen, wie es wird, und dass …“

Diesmal unterbrach sie ihn, indem sie ihm den Finger auf den Mund legte. Lächelnd sagte sie: „Dummerchen. Warum sollten uns nur so traurige Dinge wie Tod und Einsamkeit verbinden?“ Sie küsste ihn kurz auf die Lippen, und diesmal fühlte es sich … anders an. Befreiter, offener. Ehrlicher. Etwas flammte in ihrer Brust auf, eine kühle, beruhigende Flamme. „Auch wenn wir uns verändern, auch wenn sich die Dinge um uns herum verändern, ich will nie mehr ohne dich sein. Egal, was passiert.“

„Auch wenn ich den Verstand verliere, wenn ich nie wieder ich selbst werde?“, fragte er und klang verzweifelt. „Wenn ich mit T.K. anschließe oder Taneo, wenn ich mich selbst vergesse und ein neuer DigimonKaiser werde? Auch dann?“

„Ganz besonders dann“, sagte sie ernst. Natürlich. Es bedrückte ihn am meisten, dass er mit alledem vielleicht nicht fertig werden könnte, wie T.K. und Davis. Dass er etwas täte, das jedem nur Leid brächte. Das Gefühl in ihrer Brust verstärkte sich.

„Mimi“, hauchte Tai schließlich erstaunt. „Du … du glühst!“

Zuerst wusste sie nicht, was er meinte, aber dann sah sie an sich herunter. In ihrer Brust hatte das Symbol der Aufrichtigkeit zu leuchten begonnen, wie damals, als sie gegen Apocalymon gekämpft hatten. Ihr Körper wurde in grünliches Licht getaucht, das sich mit dem Licht des Mondes vermischte und ihre Haut schließlich silbrig schimmern ließ. Sie lächelte. „Du siehst, ich meine es ehrlich.“

Tai war sprachlos. Ja, ihre Wappen leuchteten auf, wenn ihre Partner digitierten, aber oft war das nur noch rein an den Zweck dieser Digitation gebunden. Mimi hatte ihren Partner verloren. Dass ihr Symbol, das Wappen der Aufrichtigkeit, nun leuchtete, war der großartigste Vertrauensbeweis, den sie ihm geben konnte. Er erwiderte ihr Lächeln. „Du siehst wunderschön aus.“ Er schloss sie wieder in die Arme. „Mein silbernes Mädchen.“ Er küsste sie erneut, länger diesmal und so innig, dass Mimi sich schon fast mit Gewalt lösen musste, um Atem zu schöpfen. „Aber Tai“, kicherte sie aufgekratzt. „Doch nicht hier vor den Kindern.“

„Oh …“ Tai sah sich zu den schlafenden DigiBabys um. Er hatte sie total vergessen. Mimi zog ihn an den Händen mit sich. „Wo dann?“, fragte er grinsend. Er hatte nichts dagegen, das Schlachtfeld zu verlassen und einen friedlicheren Ort aufzusuchen.

„Ich wusste gar nicht, dass es so viel Auswahl gibt.“

„Etwa in den Wald?“, neckte er sie. „Wo es feucht und schmutzig und kalt ist?“

„Da ist es ebenso gut wie hier, oder?“, gab sie keck zurück.

Sie sah ihn nicht an, aber sie hörte sein Grinsen, als er sagte: „Dann hör aber besser auf zu leuchten wie ein radioaktiver Pilz, sonst sieht uns eine ganze Armee zu.“

„Spinner“, sagte sie lachend, aber das Leuchten wurde tatsächlich schwächer und war verschwunden, als sie die Stadt verließen. Das Apemon schlief immer noch tief und fest. Wahllos lief Mimi auf ein Waldstück zu, das möglichst weit weg von dem Lagerfeuer lag, das über den Baumwipfeln zu sehen war. In ihrem Bauch flatterten keine Schmetterlinge, sondern eher ein Schwarm angriffslustiger Wespen, und ihr Herz pochte wie wild. Warum war sie nur so nervös? Gab es einen besonderen Grund? Sie fühlte sich, als hätte sie sich gerade erst in Tai verliebt. Zum wiederholten Male.

Im Schutz der Bäume drückte Tai sie sanft gegen einen Baumstamm und es folgte der nächste Kuss, wieder ein wenig anders als der vorherige, wärmer und ruhiger. Mimi spürte die raue Rinde hinter sich. Die Berührung seiner Fingerspitzen an ihren Schultern war sanft, vorsichtig, als bestünde sie aus zerbrechlichem Porzellan, doch sie brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Feuchte, angenehme Waldluft drang in ihre Nase. Sie konnten einander kaum ausmachen, so dicht waren die Baumkronen, die den Mond aussperrten. Im Wald war es still, nur das entfernte Trommeln der Woodmon war zu hören und hier und da ein Lachen, und Mimi konzentrierte sich nur auf das Gefühl, das sie innerlich verzehrte, das verrückte, heiße Kribbeln in ihrem Bauch.

Nur wäre Tai nicht Tai gewesen, hätte er nicht die Stille mit unnötigen Worten gebrochen. „Sag mal … du bist doch wieder single, oder?“

Machte er sich jetzt etwa darüber Sorgen? Es kam so plötzlich, dass sie nicht wusste, ob sie lachen oder wütend werden sollte, also murmelte sie nur: „Ähm, ich dachte, das wüsstest du schon …“

„Ich wollte nur … sichergehen. Du hattest ja in Amerika einen Freund, oder?“, fragte er.

Natürlich wusste er von Michael. Sie hatte kein Geheimnis darum gemacht, als sie zusammengekommen waren, schon gar nicht, da die meisten ihrer Freunde den amerikanischen DigiRitter ohnehin kannten. Aber nun an ihn denken zu müssen war ihr so zuwider, dass sie schnippisch sagte: „Ja, aber das ist vorbei. Er bedeutet mir nichts mehr. Hättest du aufgehört, wenn ich dir gesagt hätte, dass ich noch mit ihm zusammen bin?“

Sie spürte einmal mehr das Grinsen auf seinem Gesicht. „Ich weiß nicht. Vielleicht hätte ich gleich wieder vergessen, dass ich gefragt habe.“

„Dann frag doch gar nicht erst“, meinte sie milde lächelnd. „Die Vergangenheit hat doch wohl keine Bedeutung mehr.“

Er strich ihr durchs Haar. „Das stimmt. Da hast du recht.“

So war es und nicht anders. Nichts hatte mehr Bedeutung hier in der Dunkelheit, die zum ersten Mal seit langem nicht ihr Feind, sondern ihr Schutzwall war und sie vor allen Sorgen und Ängsten abschirmte. Und während sie sich, an den rauen Stamm des gewaltigen Baumes gelehnt, eng umschlungen Liebesbekundungen zuflüsterten, schien das zu passieren, was sie beide noch vor kurzem herbeigesehnt hatten: Die Zeit schien stehen zu bleiben und der Moment verfing sich in der Ewigkeit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooorry die Verspätung^^ Dafür ist das Kapitel länger als die anderen :D Ich hätte es zwar schön in der Mitte teilen können, aber ich wollte sowohl die Action als auch den Ausklang hier drin haben.
Es war bisher die größte Schlacht, ich hoffe, sie hat euch gefallen :) Die Feier im Anschluss war für mich auch wieder witzig zu schreiben (ich bin ein richtiger Ogremon-Fan geworden XD) und so ein Lied, das die Vorgeschichte noch ein wenig zusammenfasst, wollte ich auch unbedingt drin haben :) Ich bin richtig stolz darauf, wie es geworden ist XD Und es hatte ja so gesehen auch eine tiefere Bedeutung. Man beachte, dass Matts Teil sich tatsächlich nicht so schön reimt wie der von den Gekomon, die das Lied ja lange vorbereitet haben XD Von Matts letzten Zeilen ist übrigens auch der Kapiteltitel abgewandelt.
Vom Schluss hoffe ich, dass er nicht langatmig oder kitschig war, den zu schreiben ist mir gar nicht so leicht gefallen^^
Das nächste Kapitel heißt dann: The Pirate’s final Harbor ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  4FIVE
2013-09-22T09:09:23+00:00 22.09.2013 11:09
Huhu~ da bin ich wieder! Nachdem ich jetzt endlich mal wieder ein wenig Luft habe, dachte ich mir, beende ich, was ich angefangen habe. :)

Das Kapitel an sich hat mir gut gefallen. Nicht durchschnittlich und nicht sehr gut. Es war eines der besseren, aber keines der sehr guten. Aus einem Grund: Tai/Mimi. Ich mag das Pairing, darum habe ich mich über die Tatsache, dass du es (nach den letzten Kapiteln ja nicht mehr so überraschend) explizit machst. Allerdings hat mir die Szene dazu nicht so gut reingepasst. Ich vermute, du wolltest einen Kontrast zu der Schlacht schaffen, das ist dir auch gelungen, ich persönlich lese in dieser Geschichte aber lieber keine expliziten Pairings. Da geht mir fast ein wenig die Epik verloren.

Wie dem auch sei, das alles hat dieses Gedicht wettgemacht. An diesem Punkt bin ich mir fast sicher, dieses Kapitel schon einmal kommentiert zu haben, aber ich habe nachgesehen, also scheinbar doch nicht. Hmm, das ist verwirrend und flasht mich grad total, aber was soll's.
Anyways, das Gedich war toll. Matts Part klang in der Tat holpriger, was man ihm verzeihen kann, weil aus dem Stehgreif zu reimen ab der dritte Zeile echt schwer ist.

Generell habe ich das Kapitel gerne gelesen, es hat mich aber nicht so mitgerissen wie die ersten und die Mitte. Vielleicht fiebere ich gegen Ende hin noch mal total mit! Bin mir dessen fast sicher.

Liebe Grüße,
4FIVE.
Von:  fahnm
2013-05-04T23:11:59+00:00 05.05.2013 01:11
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^
Von:  Taiora87
2013-05-04T21:36:44+00:00 04.05.2013 23:36
Was ist eigentlich aus Davis geworden ? Der ist schon einige Kapitel nicht vorgekommen .
Antwort von:  UrrSharrador
05.05.2013 17:49
Ziellos in der DigiWelt herumreisen ;) Bekommt aber planmäßig wieder einen Auftritt im nächsten Kapitel.
Von:  EL-CK
2013-05-04T09:59:35+00:00 04.05.2013 11:59
Wow
Das Kapitel war - wie eigentlich immer - einfach der hamma...

Die schlacht war so realistisch, dass ich das Gefühl hatte dabei zu sein....

Die Feier am Ende war auch lustig....das Lied mit all seinen Strophen war wirklich wichtig, aufschlussreich und auch erlösend...

Die Szene mit Tai und Mimi einfach sweet.... hoffentlich finden sie Palmon's Ei (bald) wieder.....
Von:  Kaninchensklave
2013-05-04T09:04:23+00:00 04.05.2013 11:04
Ein Tolles Kap

nun habes sie es geschafft und die Stad des Ewigen anfangs zurück erobert
und das Matt in seinem Lied seinen gefühlen freien Laufgelassen hat war gut
denn nur so können es auch die anderen Nachvollziehen was er für einen schmerz in sich trägt

aber was keiner weiss ist das T.K sehr viel weiter gedacht und geplant hat
denn er hat nicht vor Pietmon zurück zu hohlen sondern es dort zu lassen wo es ist
denn sein Ziel ist eindeutig er möchte die Dunklen vernichten und dann die Karten und die Scherben ebenfalls zerschlagen und dafür ist Ihm jedes Mittel recht

nun wird es aber langsam Zeit das mit den daten von Kari auf zu klären denn  auch Palmon wird zurück kehren spätesten nache der Leucht Aktion von Mimi wird das Ei wieder erscheinen

GVLG
Antwort von:  UrrSharrador
05.05.2013 17:51
Hi!
Danke für dein Kommi :)
Lass dich überraschen ;)
Von:  Juju
2013-05-04T09:03:41+00:00 04.05.2013 11:03
Nee, nix sorry, hier wird nichts verziehen. :P
Nein Spaß, ich freue mich riesig und habe gerade mit Freuden das Kapitel gelesen. Ich habe gar nichts anderes mehr um mich herum mitbekommen und das, obwohl ich so leicht abzulenken bin. :D
Es war jedenfalls ein super Kapitel. Der Kampf war einfach toll beschrieben und ich konnte alles gut mitverfolgen und habe sogar mitgefiebert. Wie erst alles gut anfing, dann kam ein kleiner Wendepunkt und dann hatte Izzy doch wieder eine zündende Idee. Das mit Izzy war überhaupt ziemlich cool irgendwie. Es passt so zu ihm, dass er bei den Strategen saß und sich einen Plan ausgedacht hat. Ich mag ihn so gern. :D
Yoleis Zweifel zwischendurch kamen ebenfalls gut rüber und waren authentisch. Ich konnte sie mir gut vorstellen, wie sie sich erst voller Eifer in den Kampf stürzt und dann auf einmal doch Zweifel bekommt, ob es wirklich richtig ist.
Cody war auch süß mit seinem "bleib cool", als Tai ihn nervte. :D Kann aber auch anstrengend sein. Er gibt sich Mühe, erfüllt seine Augabe und Tai meckert nur rum, dass es ihm zu langsam ist. Aber er hat es ja für Mimi gemacht. Hach, sehr schön. :)
Dass Sora draußen geblieben ist und beobachtet hat, fand ich irgendwie auch passend. Und Matts Teil, wie er laut alle herumkommandiert und Izzys Plan weitergibt und Tai ihn daraufhin so angrinst. :D Ich konnte es mir richtig vorstellen. Und WereGarurumon finde ich übrigens sehr cool. Toll, dass du es eingebracht hast und es WaruMonzaemon den letzten Kick geben durfte. Aber wie WarGreymon Airdramon getötet hat, war schon... krass. :O Ich bin froh, dass ich das nicht mit ansehen musste haha.
Mann, du hast das echt alles so cool durchdacht. Würdest du mal mit einer Gruppe in die Digiwelt reisen, wärst du sicher der Stratege, der cool bleibt und sich super Pläne ausdenkt. Ich wäre eher so der Mimi-Typ, glaub ich. Rumjammern, dass es zu heiß/zu kalt ist, dass ich Hunger habe, dass ich keine Lust mehr habe... :D
Die Feier war super, Ogremon ist wirklich toll. :D Aber ein megagroßes Kompliment hast du dir für das Lied verdient. Das ist dermaßen gut geworden, ich bin ganz hin und weg. Wie kommst du nur auf sowas? Ich kann gar nicht gut reimen, ich habe schon Mühe, mir zwei sich reimende Zeilen auszudenken (weshalb Matts Lieder in meinen Storys ja auch immer schon vorher existieren xD). Ist jedenfalls toll geworden und jetzt hat jeder Leser noch mal einen Überblick über die ganze Geschichte. Schön fand ich auch, dass Matt aufgestanden ist und die Geschichte der DigiRitter vorgetragen hat und Karis Tod wieder zum Thema wurde. Sehr traurig.
Sooo und nun zu Tai und Mimi. :D Hach ja. Bei Tais Liebesgeständnis hatte ich auch Tränen in den Augen. (Gott, ich bin so ne Pussy xD.) Es war soooooooooooo süß und ich liebe ihren Teil. Ich konnte sie mir erst richtig vorstellen, wie sie beim lagerfeuer saßen und sich nicht ansahen und dann eben doch gemeinsam weggehen. Agumon war übrigens niedlich hihi. Als Mimi dann feststellen musste, dass Palmon nicht dabei war, dachte ich, das wird kein sehr fröhlicher MiChi-Teil, aber ist es ja dann doch noch geworden. Mimis Wappen hat geleuchtet. <3 Und dann Tais Kommentar mit dem radioaktiven Pilz. :D Und dann verziehen sie sich extra in den Wald, damit sie niemand sieht und knutschen rum. :D Oh Mann, das ist so süß. Wie schön, dass sie zusammen gefunden haben und offenbar auch zusammen bleiben wollen. :)
Ja also es war ein tolles Kapitel und mir war der Schluss überhaupt nicht zu langatmig und zu kitschig. :D Aber ich steh ja auch auf sowas. Du findest genau die richtige Mischung zwischen Action, Abenteuer und Romantik, dass die Romantik eben nur eine Nebensache ist. Das finde ich super.
Bitte lade schnell das nächste Kapitel hoch, der Titel klingt vielversprechend. Ich fand übrigens auch den Titel dieses Kapitels total toll.
Antwort von:  Juju
05.05.2013 12:30
Mir fällt gerade noch ein, dass ich gar nichts mehr zu Tais Bemerkung über Agumon und Gomamon gesagt habe. xD Dabei fand ich die Stelle so lustig, wie du auf die Karaokefolge angespielt hast. Zumal sich Tai und Joe beim Singen ja auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. :D


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