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Forgotten in time!

von

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Im Lager des Feindes

Mamoru war wie versteinert, als sie die Windnarbe auf sich zurasen sah. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass ein Halbdämon wie Inu Yasha ein solch mächtiges Schwert wie Tetsusaiga besaß.

Doch ihre Augen belogen sie nicht. Sie riss sich im letzten Moment zusammen, und sprang etwas ungeschickt zur Seite. Jedoch hatte sie etwas zu kurz reagiert, und die Windnarbe streifte sie an der rechten Seite. Dabei ließ Mamoru ihr Säbel mit einem schmerzhaften Schrei fallen.

Wo war Yue, wenn man sie brauchte?
 

Inu Yasha staunte nicht schlecht, als die Youkai so spät reagierte. Nun stand sie da und hielt sich den rechten, verletzten Arm. Der Kimono von Mamoru tränkte sich langsam in ein dunkles Rot.

„Warum willst du eigentlich, dass ich mit dir mitkomme? Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“, Inu Yasha schwang sein Schwert und hielt es in Mamorus Richtung, „Wir kennen uns nicht!“

„Sie schienen auf jeden Fall auf der Suche nach dir zu sein!“, Miroku hatte sich aufgerichtet und hatte mit Inu Yasha gesprochen, ohne diesen anzusehen. Sein Blick war an Mamoru haften geblieben, „Sie haben jede Menge Dörfer verwüstet, um dich zu finden. Das „Warum“ würde mich jedoch auch interessieren!“ Inu Yasha schaute Miroku sichtlich verwirrt an. Sie hatten ihn gesucht? Und Dörfer, die auf dem Weg lagen, haben sie verwüstet?

„Wo ist sie?“, eine kühle Stimme riss Inu Yasha aus dem Gedanken. Er fuhr augenblicklich herum und erblickte Sesshômaru. Er schaute ihn ungläubisch an. „Was willst du denn hier?“, sofort brauste Inu Yasha auf. Egal wie gut sie sich ergänzt hatten, um Naraku zu erledigen, wie richtige Brüder, würden die beiden nie zueinander stehen, „Die da ist wegen mir hier! Also kannst du gleich wieder abhauen!“

Sango runzelte die Stirn. Wie kleine Kinder, dachte sie, gerade eben noch, wollte Inu Yasha, dass Mamoru verschwindet. Aber durch Sesshômarus Auftauchen schien sich das geändert zu haben, jetzt ging es nicht mehr darum, dass dieser Youkai verschwindet. Jetzt ging es darum, wer sich mit Mamoru messen durfte.

Sesshômaru ging aber nicht auf Inu Yashas Gepöbel ein, „Wo ist sie? Wo ist Rin?“

Inu Yasha stutzte, „Rin?“, er schaute zu Kaede, die nun die Tür zu ihrer Hütte öffnete. Drinnen saß Rin und hielt eine Blume in der Hand. Als sie Sesshômaru erblickte, hellte sich ihr Gesicht augenblicklich auf. „Sesshômaru-samaaa…“, sie wollte raus stürmen, hielt jedoch auf eine Bewegung von Sesshômaru sofort inne. „Bleib drinnen und komm erst raus, wenn ich dich hole!“, er schaute sie nicht direkt an, sein Blick ruhte auf der Blume, die Rin in der Hand hielt. Sie strömte den gleichen Duft aus, als diese Yue, die er vorhin getroffen hatte. „Wo hast du dir her, Rin?“ Rin schaute auf die Blume, die so groß war, dass sie sie wie ein Baby in den Armen tragen konnte. „Es war eine Frau hier, die hat sie mir gegeben! Sie ist schön nicht wahr?“, ihre Augen strahlten vor Freude. Ihre Sesshômaru war wieder da, er war gekommen um sie zu beschützen. Sie drückte die Blume an sich und schnupperte dran, „Aber sie riecht nach nichts!“ Sesshômaru wunderte diese Aussage nicht, der Duft der Blume war so gering, dass ein extrem gutes Gespür vonnöten war, um den Geruch überhaupt wahrnehmen zu können. Er wandte sich zu Mamoru, als er sich sicher war, dass diese Blume keine Gefahr für Rin darstellen würde. Aber blieb aufmerksam, man konnte nie wissen und er hatte schon viel gesehen…
 

Mamoru starrte das kleine Mädchen mit der Blume an. Sie versuchte sich zu erklären, wie es sein konnte, dass es eine von Yues Blumen bei sich trug. Egal was sie sich ausdachte, sie kam immer wieder zur Schlussfolgerung, dass Yue sie ihr gegeben haben muss. Denn diese Blume, war eigentlich nichts anderes, als eine Illusion. Yue hätte sie geradeso gut in etwas anderes verwandeln können, in einen Stein, oder einen Vogel. Aber sie kannte Yue nun schon eine Weile, oder sie kannte sie zumindest so gut, dass sie wusste, dass Yue Blumen einfach mochte, und ihren Illusionen gerne diese harmlosen, schönen Äußerlichkeiten steckte.

Aber warum war sie hier gewesen? Warum hatte sie ihr nicht geholfen? Sie hatte sie im Stich gelassen, schon wieder.

[So oft habe ich versucht, eine Freundschaft mit dir aufzubauen, und du verrätst mich? Mich und unsere ganze Mission??]

Sie wusste, dass Yue sie per Gedankenübertragung hören konnte. Ihr Meister hatte ihnen dafür extra einen kleinen Stein gegeben, den beide in einer Kette um den Hals trugen. Aber Yue machte selten gebraucht davon, und gekämpft hatte sie bisher auch noch nicht. Die Drecksarbeit hatte sie mal wieder ihr überlassen.

[Du hältst dich wohl für was besseres, was? Wenn ich das unserem Meister erzähle, wirst du schon sehen, was du davon hast!]

[Ich bin bereits im Schloss, Mamoru. Ich habe Kagome mit genommen… Inu Yasha wird also von selbst zu uns kommen, und du, meine Liebe, wirst ihn herführen!]

Yue hatte gleichgültig wie immer geklungen. Mamoru regte dies nun noch mehr auf. Sie ballte eine Faust mit beiden Händen und verzog zeitgleich das Gesicht, weil ihr rechter Arm schmerzte.

[Wie kommst du drauf, dass ich das tun würde?? Du hättest mich einweihen sollen! Du Hättest mir helfen sollen! Ich hätte tot sein können!!!]

Mamoru kochte innerlich vor Wut. Doch Yue war davon nicht zu beeindrucken.

[Hör mal, dein geliebter Meister weiß bereits von dem ganzen Plan und er ist einverstanden! Und du willst dich ihm doch nicht wiedersetzen, oder?]

„Er weiß davon?“, Mamorus Wut war schlagartig verschwunden. Der Gedanke, dass ihr Herr und Meister von dem ganzen Plan wusste, veränderte natürlich vieles. Eigentlich alles!

Es war bestimmt seine Idee gewesen, und Yue hatte nur einen Befehl befolgt, und es war Teil des Plans, sie nicht einzuweihen, um den Feind so in die Irre zu führen. Die glaubten ja jetzt alle, dass Yue ihr eigenes Ding durchzieht!

Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, und sie schaute die kleine Truppe herablassend an. „Ihr seid schon ein seltsamer Club… Ein Dai-Youkai, der von sich behauptet niemanden zu brauchen, aber extra wegen diesem kleinen Menschenmädchen herkommt, um sie zu beschützen. Zwei Menschen…“, sie blickte zu Sango und Miroku, „Ahja, und Inu Yasha!“, sie stellte sich aufrecht hin und stellte sich so hin, als würde sie ernsthaft überlegen, „Aber fehlt da nicht jemand? Hm~“

Sie beobachtete Inu Yasha aus den Augenwinkeln, „Da war doch noch jemand! Dieses Mädchen, mit den schwarzen Haaren!“ Sie beobachtete mit Genugtuung, wie Inu Yasha ein Licht aufging. Das Entsetzen und die Wut, die sich auf seinem Gesicht ausbreiteten, bereiteten ihr Freude.
 

„Was habt ihr mit ihr gemacht??“, Inu Yasha hatte geschrien und hielt Testusaiga fest im Griff, „Was habt ihr mit Kagome gemacht?“ „Ahja, Kagome hieß die! Stimmt!“, sie wusste, dass sie Inu Yasha provozierte. Aber sie wollte sich einen Spaß mit ihm erlauben, „Na, weiß du, wir haben sie mit zu uns genommen! Man kann dieses arme Mädchen doch nicht bei so einem elendigen Hundepack wie euch lassen!“ Freude über Inu Yashas sichtliches Leid, und der Ekel der bei dem Wort „Hundepack“ mitschwang, ließen Sesshômaru aufhorchen. Er konnte sich noch immer nicht erklären warum, aber irgendetwas war an dieser ganzen Sache faul. Es war als würde er ein Déjà-vu erleben.

Von außen merkte man es ihm zwar nicht an, aber innerlich überlegte er hin und her. Da war was gewesen, vor sehr langer Zeit…
 

Währenddessen war Yue bei Haku angelangt. Beide standen auf dem Dach eines recht großen Schlosses. Von hier aus hatten sie einen Überblick über den ganzen Innenhof. Dort herrschte reges Treiben, jede Menge Männer saßen an großen Tischen zusammen und grölten und pöbelten. Es war schrecklich laut. Einige waren sturzbetrunken, und unterhielten sich gegenseitig mit sexistischen Witzen und dummen Sprüchen. Andere wiederrum saßen zusammen und schlangen einen Teller nach dem anderen herunter. Sie stopften das Essen regelrecht in sich rein, als hätten sie seit Tagen nichts mehr zu essen gehabt. Einer stopfte sich den Mund so voll, dass er nicht einmal mehr richtig schlucken konnte. Als er versuchte, es mit Alkohol runter zu spülen, ging es beinahe schief und er… Yue wandte sich angewidert ab. Sowas musste sie nicht sehen. Ihr Blick schweifte zu den wenigen, die ernsthaft ihre Kampfkünste trainierten. Diese Männer konnte man jedoch an einer Hand abzählen. Sie gab Haku ein Zeichen, und beide flogen sie zu den drei Männern hin. Sie landete direkt vor ihnen.
 

Einer der Männer führte gerade einen kraftvollen Schwerthieb aus, als Yue plötzlich vor ihm stand. Die Schneide des Schwertes kam nur wenige Zentimeter von ihren Rippen entfernt zum Stehen. „Yue, was machst du hier? Und wer ist das?“, der breit gebaute Mann, der sie eben fast getroffen hätte, sprach leise, zeitgleich wollte er aber vor Freude schreien. Diese Mischung ergab ein seltsames Resultat. Yue kicherte leise, verstummte aber sofort wieder, als sie die entsetzten Gesichter der drei Männer sah. Der Blick des Kerles, der eben geflüstert geschrien hatte, wanderte nervös zu der feiernden, besoffenen Meute. „Es ist okay, Kovu!“, sie nahm sein kantiges Gesicht in beide Hände und lächelte ihn warmherzig an, „Das gehört alles zum Plan!“ „Zum Plan? Welchen Plan denn, Yue?“, ein Mann hinter Kovu hatte gesprochen. Er war etwas schmaler als Kovu, und hatte lange, hellblaue Haare, „Sieh dir doch an, was hier los ist! Seine Männer haben das ganze Schloss eingenommen, und Kamui tut nichts! Der redet ständig von Familie und Zusammenhalt! Aber das einzige was die können, ist sich wie Schweine benehmen!“ Yue drehte sich nicht um, sie wollte diese Männer nicht sehen, „Ja ich weiß… Aber die da wird uns vielleicht helfen!“, sie nickte in Kagomes Richtung, „Er wollte, dass wir Inu Yasha herbringen, deswegen habe ich dessen Freundin einfach entführt und…“ „Ja, warum tust du denn auch noch das, was er sagt?“, der schmale Mann sprach zwar leise, aber man konnte ihm seine Entrüstung trotzdem anhören. „Akira, du musst mir vertrauen! Es ist alles gut! Wenn Inu Yasha herkommt, wird er ja nicht alleine kommen!“ „Warum? Wer kommt denn noch mit ihm?“, Kovu sah sichtlich verwirrt aus, „Was hast du denn geplant?“ Yue wollte gerade antworten, als der dritte Mann zu sprechen begann. „Wer ist das kleine Mädchen da neben der Frau?“ Yue lächelte, „Sie wird unser Ticket sein! Es gibt da jemanden, der sie sicher wiederhaben will. Und dafür muss er auch erst mal herkommen! Und er wird sicherlich stark genug sein um…“ der letzte Teil des Satzes ging in einem Sturm von Jubel und Gebrülle unter. Yue drehte sich um, und gab währenddessen Haku das Zeichen mit den beiden Mädchen zu verschwinden.
 

Ein stattlicher Mann war aus dem Gebäude getreten. Neben ihm stand ein etwas kleinerer, schrecklich ausgelaugter Kerl. Der Mann ging erhobenen Hauptes die Treppen zum Innenhof runter, dem Gebrüll und Gejubel entgegen. Sein langes, schwarzes Haar wehte dabei sanft im Wind. „Was ich diesen Kerl hasse!“, grummelte Kovu, und die anderen beiden stimmten ihm zu. Doch Yue schenkte diesem Kerl dahinten keine Aufmerksamkeit. Ihr Blick war auf dem Mann, der oben stehen geblieben war, haften geblieben. Er sah müde aus, sein Gesicht war eingefallen und seine Augen waren stumpf und leer.

Yue konnte es nicht fassen!
 

„Kamui…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phantomkeks
2013-06-03T15:04:41+00:00 03.06.2013 17:04
*.* sehr gutes Kapitel.
Tut mir leid, dass ich erst sooo spät zum lesen komme ^^
Ich habe es sehr genossen es zu lesen
Und als Selbst ernannter Beta-Leser und jetzt schon riesen Fan, schreibe ich dir selbstverständlich auch wenn mir fehler ins auge fallen sollten.
Aber Kompliment, du hast detailiert geschrieben! Ich komme mir schon vor als wäre ich ein Teil der Geschichte... der stille beobachter ^^ Grüßle Keks


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