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Vertigo

NaruSasu
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin öfter gefragt worden, ob ich für Vertigo nicht eine zensierte Version hochladen kann und zuerst war ich dagegen, weil Vertigo nur als PWP geplant war. Aber dann hat sich irgendwie doch etwas Plot reingeschlichen und ich hab auch beschlossen, eine Fortzusetzung zu schreiben und damit die Minderjährigen von euch die auch lesen und vor allem verstehen können hab ich nun beschlossen, die "Vorgeschichte" zensiert hochzuladen und hier ist sie! 8D Viel Spaß :] Komplett anzeigen

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Vertigo -zensiert-

Seufzend schob Sasuke Uchiha seine Brille mit dem Zeigefinger höher auf seinen Nasenrücken und erhob sich langsam. Er war mit seinen frisch gewordenen 31 Jahren nun noch wirklich nicht alt, aber verdammt, wie oft er sich in den letzten Wochen und sogar Monaten doch so gefühlt hatte! Und manchmal, da wünschte er sich tatsächlich, dass er so alt wäre, wie er sich fühlte, nur damit er endlich in Rente gehen konnte!
 

Mit gerümpfter Nase nahm Sasuke den alten Lappen von der Ecke des Pultes, um damit die penibel ordentliche Schrift vom Whiteboard zu wischen. Seine Schrift und seine kläglichen Versuche, seinen Studenten die englische Sprache näher zu bringen.
 

Er war Englisch- und Japanischprofessor an der Sophia-Universität in Tokio und in den letzten fünf Jahren hatte es kaum einen Tag gegeben, an dem sich Sasuke nicht gefragt hatte, wieso er sich dieses Elend und diese Höllenarbeit nur angetan hatte. War er wirklich solch ein Masochist? Der Job als Professor war hart, kostete einiges an Nerven und ging vor allem an die Substanz.
 

Besonders an Tagen wie dem heutigen, an denen einige seiner strunzdummen Studenten die englische Grammatik selbst nach der dritten ausführlichen Erklärung immer noch nicht kapieren wollten! Das waren die Leute, die Sasuke am meisten aufregten und bei denen er keinen blassen Schimmer hatte, wie sie es auf die Universität geschafft hatten. Er leitete zwar den Anfängerkurs, aber dennoch musste man doch ein gewisses Grundverständnis für die Sprache haben!
 

Aber glücklicherweise waren nicht alle seiner Studenten so. Es gab Lichtblicke, es gab Menschen, die intellektuell mit ihm auf einer Ebene standen und mit denen er sinnreiche Diskussionen führen konnte. Menschen, deren Essays ihm ein zufriedenes Kopfnicken entlockten.
 

Aber der Kurs, den er gerade unterrichtet hatte… Das war einer seiner schlimmeren Kurse gewesen, aber Gott sei Dank nicht der schlimmste mit dem geschwätzigen Volldeppen Inuzuka, den Sasuke wirklich jede verdammte Kursstunde mindestens zweimal ermahnen musste.
 

Er zog die Mundwinkel missmutig nach unten, als er daran denken musste, dass er eben diesen Kurs am Freitag wieder unterrichten musste und vertrieb deswegen mit einem Kopfschütteln die unliebsamen Gedanken.
 

Das Whiteboard war sauber, aber dafür waren seine Fingerspitzen nun voller Farbe, also ging Sasuke seufzend zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen und die Spuren des schwarzen Eddings loszuwerden.
 

Er hatte gerade erst die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt und den Wasserhahn aufgedreht, da erschien ein Kopf im Türrahmen. „Äh, hi?“
 

Sasuke runzelte die Stirn und betrachtete den Jungen, der ihn so unsicher angrinste. Das Gesicht und die blonden, total zerzausten Haare kamen ihm nicht bekannt vor, also konnte er keiner seiner Studenten sein. An so ein markantes Gesicht und solch strahlend blaue Augen hätte er sich sicherlich erinnert. „Ja, bitte?“
 

„Äh...“ Der Junge kam einen Schritt hinein und sah sich kurz im leeren Raum um, ehe seine Aufmerksamkeit wieder auf Sasuke ruhte. „Sie sind hier Lehrer, oder?“ Er zog eine Hand aus der Tasche seiner tief sitzenden und schmutzigen Jeans, um sich damit über den Nacken zu reiben.
 

Sasuke schnaubte, weil diese dämliche Frage nun wirklich überflüssig gewesen war, schenkte dem Anderen aber dennoch eine Antwort: „Professor, aber ja. Bin ich“
 

Er sah kurz auf seine Hände, um sicherzustellen, dass sie nun sauber waren, und drehte den Wasserhahn wieder zu. „Wieso?“, fügte er misstrauisch hinzu.
 

„Heh, Sie sehen auch wie der typische Leh- äh, Professor aus mit der Brille und dem Hemd und dem strengen Blick und so.“ Die Hand des Jungen wanderte zu seinem Gesicht, um sich mit dem Zeigefinger über die Nase zu reiben. „Sind schon alle weg? Ich such nämlich einen Kumpel von mir, der müsste bei Ihnen eine Vorlesung gehabt haben und ich wollte ihn eigentlich abholen, aber sieht so aus, als wäre der Penner abgehauen…“
 

Sein Blick verfinsterte sich und er murmelte ein paar äußerst… Kreative, das musste Sasuke ihm lassen, Flüche vor sich hin. Er kratzte sich an der Wange, als er Sasukes leicht hochgezogene Augenbraue sah und zupfte am Kragen seines orangen Shirts herum. „Können Sie mir da helfen?“
 

Sasuke fiel auf, dass er scheinbar Probleme damit hatte stillzustehen, da der Junge immer etwas mit seinen Armen und Füßen machte. Etwas, das Sasuke langsam aber sicher auf die Nerven ging und ihn an eine gewisse andere Person erinnerte.
 

Er war sich relativ sicher, dass er bereits wusste, wen der Junge mit Kumpel meinte…
 

„Vielleicht“, antwortete Sasuke, während er nach ein paar Papiertüchern griff. „Das kommt drauf an.“
 

„Kiba.“ Der Blonde grinste ihn an und kam einen Schritt näher auf ihn zu. „Ich such Inuzuka, Kiba.“
 

Ha, hatte er es doch geahnt…! Er war wirklich ein Freund von ihm. „Ich kenn Inuzuka-san“, bestätigte Sasuke und zerknüllte die Tücher, um sie in den Mülleimer zu werfen. „Allerdings werde ich dir da nicht weiterhelfen können, weil ich seinen Kurs heute nicht unterrichtet habe.“
 

„Aw, fuck!“ Der Junge schnipste mit den Fingern und fuhr sich rubbelnd durchs Haar. „Haben Sie eine Ahnung, welchen Kurs er jetzt haben könnte oder so?“
 

Sasuke gab ein Schnauben von sich. Als ob er die Stundenpläne seiner Studenten auswendig könnte. „Nein“, antwortete er und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Da kann ich dir nicht weiterhelfen.“
 

„Fuck“, fluchte der Andere erneut vor sich hin und ließ die Arme mit einem Stöhnen fallen. „Naja, hab ich eben Pech gehabt… Aber Sie sind ein Professor von Kiba, oder?“
 

Sasuke ging zurück zu seinem Pult und fing an, sein Lehrmaterial in seine Ledertasche zu räumen. „Ja. Ich unterrichte ihn in Japanisch.“
 

„Ohh.“ Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit einem Grinsen gegen den Türrahmen. „Er ist ein ziemlicher Chaot, huh? Ist er immer noch so schlimm wie früher und stört ständig den Unterricht und macht bescheuerte Witze und so?“
 

„Andauernd.“ Seufzend rieb sich Sasuke über die Schläfe. Nur der Gedanke daran bereitete ihm bereits Kopfschmerzen. „Er ist definitiv einer meiner anstrengendsten Studenten.“
 

„Hah, das glaub ich gern!“ Der Junge schüttelte lachend den Kopf. „Wir waren früher in derselben Schule und so, müssen Sie wissen. Er war eine Stufe über mir und unsere Klassen haben sich immer die Turnhalle geteilt und so haben wir uns kennengelernt.“
 

„Hm“, machte Sasuke. Es verwunderte ihn ehrlich gesagt zwar etwas, dass der Kerl ihn scheinbar in ein Gespräch verwickeln wollte, aber trotz seiner nervigen Anflüge von… motorischer Unruhe hatte er irgendwie einen seltsamen Charme, der auch der Grund war, dass Sasuke ihn noch nicht abgewimmelt hatte.
 

Er war einfach nicht gut im… Smalltalk und versuchte Gespräche dieser Art deshalb weitestgehend zu vermeiden. Das gelang ihm natürlich nicht immer, er unterrichtete viele Studenten und traf sie oder auch seine Kollegen öfter mal in seiner Freizeit, aber dennoch war Sasuke allgemein gesprochen so unsozial, wie sein Job als Universitätsprofessor es zuließ.
 

„Du erinnerst mich an ihn“, sagte er, während er sein Lehrbuch in die Tasche räumte. „Als du sagtest, dass du nach einer Person suchst, war mir sofort klar, von wem du sprichst.“
 

„Oh, echt?“ Der Andere lachte überrascht auf und kratzte sich am Kopf. „Ich hoffe mal, das ist nicht negativ gemeint?“, fragte er mit funkelnden Augen nach.
 

Sasuke schenkte ihm als Antwort nur ein kleines Schmunzeln und wollte gerade etwas erwidern, da ertönte auf einmal ein lautes Vibrieren und Musik begann zu spielen.
 

I’m sexy and I know it…
 

Sasuke runzelte irritiert die Stirn, während der Blonde mit einem Fluchen seine Hose abtastete. „Sorry“, sagte er, als er sein Smartphone gefunden hatte. „Das ist Kiba, Moment.“ Er hielt sich das Handy ans Ohr und drehte Sasuke den Rücken zu. „Alter, Kiba! Wo bist du, Mann?!“
 

Sasuke schüttelte den Kopf und verstaute die letzten Unterrichtsmaterialien in seiner Tasche. Er versuchte dem Gespräch nicht zu belauschen, doch das war gar nicht mal so einfach, da der Kerl eine ziemlich laute Stimme hatte und fast schon ins Handy schrie.
 

„Woher soll ich das denn wissen, ey?! Da wollte ich mal ein guter Kumpel sein und dich von der Uni abholen und dann bist du schon längst wieder weg, Mann! … Ja… Ja, ja, ist ja gut, Kiba!“
 

Seufzend fuhr er sich durchs Haar und drehte sich wieder in Sasukes Richtung. Sasuke hob den Kopf und ihre Blicke trafen sich. Als der Junge ihn leicht anlächelte blickte Sasuke schnell wieder weg.
 

„Nee, ich will erst was futtern, ich hab Kohldampf und keinen Bock, selbst etwas zu kochen“, fuhr der Junge fort und zog die Augenbrauen zusammen. „Wollen wir uns in der Stadt treffen oder so? Dann können wir in Burger King was fressen, da hab ich jetzt echt Bock drauf. … Ja… Mh, jepp. Ja, okay, bis gleich, Mann! Tschau, Kiba!“
 

Er steckte sein Handy wieder in die Hosentasche und sah zu Sasuke, der gerade seine Tasche schloss. „Gefunden“, sagte er mit einem Grinsen. „Kiba ist bei mir zuhause und hat sich gewundert, warum ich nicht aufmache, deswegen hat er gerade angerufen und so, heh.“
 

„Ah“, brummte Sasuke nur und strich sich die Falten aus dem Hemd. Ihm fiel auf, wie abwartend der Andere ihn ansah, also zog er überrascht eine Augenbraue in die Höhe. Für ein paar Sekunden lang sahen sie sich schweigend an.
 

Sasuke räusperte sich. „Na dann…“, sagte er unbeholfen, weil er keine Ahnung hatte, wieso der Typ immer noch da war und ihn so eindringlich ansah. „Guten Appetit…“
 

„Mh?“, machte der Blonde und zuckte leicht zusammen. „Sorry, ich…“ Er öffnete den Mund, doch anstatt seinen Satz weiterzuführen ließ er seine Zunge über seine Lippen gleiten.
 

„Danke“, sagte er stattdessen und ließ seinen Blick ein paar Zentimeter nach unten wandern, bevor er Sasuke wieder in die Augen sah. „Danke, äh…? Heh, jetzt weiß ich gar nicht, wie der freundliche Professor heißt, den ich um Hilfe gebeten hab...“
 

„Uchiha“, erwiderte Sasuke und richtete die Ärmel seines weißen Hemdes.
 

„Uchiha“, wiederholte der Blonde und ein Lächeln erhellte seine Züge. „Also danke, Uchiha-san! Schönen Tag noch!“ Er führte seinen Zeige- und Mittelfinger zu seiner Schläfe und salutierte, dann drehte er sich um und bewegte sich in Richtung Tür.
 

„Oh, übrigens…!“, meinte er plötzlich, als er schon halb draußen war, und drehte sich um, damit er Sasuke ein Grinsen zuwerfen konnte. „Sie sollten die Ärmel Ihres Hemdes hochgekrempelt lassen, das steht Ihnen viel besser.“ Zwinkernd schnalzte er mit der Zunge und dann war er schließlich weg.
 

Sasuke blinzelte langsam und ließ seinen Blick ein paar Sekunden lang auf die Tür gerichtet, ehe er in den Wandspiegel über dem Waschbecken sah. Seine blasse Haut und dunkle, immer top gestylten Haare, die ihm teilweise ins Gesicht hingen, begrüßten ihn.
 

„Mh“, summte er leise und richtete seine Brille, ehe er kopfschüttelnd den Blick abwandte und nach seiner Tasche griff, um sie um seine rechte Schulter zu schlingen. „Komischer Kauz.“
 

Er verließ den Saal und machte sich auf den Weg zu seinem Auto, um nach einem anstrengenden Arbeitstag endlich nachhause fahren zu können. Erst nach mehreren Sekunden fiel ihm auf, wie seine Fingerspitzen mit dem Ärmel seines Hemdes spielten, also schnaubte er und schob beide Hände stattdessen in die Taschen seiner Hose.
 

~ xXx ~
 

„Du musst dringend mal wieder flachgelegt werden, Sasuke.“
 

Die fast schon beiläufige und monotone Art und Weise, mit der Shikamaru ihn unterbrach, um ihm dies mitzuteilen, überraschte Sasuke und ließ ihn verstummen. „…Was?“, konnte er nach einer Zeit des kurzen Schweigens herausbringen und sah seinen besten Freund irritiert an.
 

Shikamaru Nara war schon seit Kindergartentagen sein bester Freund und gehörte damit zu Sasukes kleinem Freundeskreis. Dank seines Berufs hatte er viele Bekannte und Kollegen, aber wirkliche Freunde hatte er nur eine Hand voll.
 

Aber das genügte Sasuke auch. Er war niemand, der Freundschaften wie Trophäen sammelte und vor allem war er ein Mensch, der nur sehr selten und mit einigen Schwierigkeiten andere Personen an sich heran ließ. Shikamaru war neben seiner Familie also definitiv die Person, der er am meisten vertraute.
 

Außerdem war er ein Genie. Shikamaru hatte einen unglaublichen IQ von über 200 und seine außerordentliche Intelligenz war einer der Gründe, weswegen Sasuke so gerne in seiner Gesellschaft war.
 

Sie waren auf einem Niveau und konnten auch über anspruchsvolle Dinge reden, Diskussionen über die Politik und ähnliches führen, anstatt sich aufs Wetter und Smalltalk zu begrenzen. Sasuke wusste also, was für schlaue Gedanken in seinem Kopf herum schwirrten und deswegen irritierte ihn Shikamarus Berufswahl umso mehr:
 

IT-Fachmann.
 

Shikamaru vergeudete sein Talent und sein Können mit solch einem Beruf und Sasuke versuchte immer und immer wieder, ihn zu einer anspruchsvolleren Tätigkeit zu bewegen, aber Shikamaru war zufrieden mit seinem Job.
 

Er mochte Computer, weil sie berechenbar waren, außerdem hatte er Sasuke mal gesagt, dass er sein Büro im zwölften Stock eines hohen Gebäudes liebte, weil er dort so gut die Wolken beobachten konnte… Wirklich ein seltsamer Vogel.
 

„Du hast mich gehört.“ Shikamaru puhlte mit dem kleinen Finger in seinem Ohr herum und zuckte träge mit der linken Schulter. „Du weißt gar nicht, wie lästig du dich seit ein paar Wochen verhältst. Du meckerst die ganze Zeit rum oder regst dich über irgendwas auf. Du bist fast schon so schlimm wie Temari.“
 

Er seufzte und hob beide Hände, um seinen Zopf zu richten. „Wir machen diese regelmäßigen Cafébesuche, damit ich endlich mal weg kann von meiner andauernd meckernden Frau und jetzt fängst du damit an, mich vollzujammern.“
 

Sasuke richtete sich gerade auf. Mit solch einer Furie wie Temari verglichen zu werden war definitiv eine Beleidigung, die an seinem Ego kratzte. „Ich jammer nicht“, stritt er mit verengten Augen ab und griff nach seiner Tasse Kaffee. „Ich beschwere mich öfter mal, ja, aber das ist kein Jammern.“
 

„Sasuke.“ Seufzend ließ Shikamaru die Hände in seinen Schoß fallen. „Du jammerst und das ist lästig. Du brauchst einfach etwas, um Stress abzubauen und es ist erwiesen, dass Sex dabei hilft.“ Er schnippte einen Kuchenkrümel vom Tisch. „Wann hattest du das letzte Mal Sex, kannst du mir diese Frage beantworten?“
 

Der Dunkelhaarige öffnete den Mund, schloss ihn nach ein paar Sekunden aber wieder.
 

Shikamaru hatte schon Recht… Er fühlte sich seit ein paar Wochen extrem angespannt und hatte noch mehr schlechte Laune, als es sonst der Fall war. Außerdem war es wirklich schon etwas länger her, seit in seinem Bett das letzte Mal etwas los gewesen war…
 

Wie lange genau, darüber wollte er sich keine Gedanken machen. Die Antwort wäre zu peinlich gewesen, deswegen vermied er es auch, genauer darüber nachzugrübeln. Aber über ein Jahr war es mindestens schon her seitdem er das letzte Mal Sex gehabt hatte, das wusste er und das war in der Tat ziemlich lange.
 

„Ich bin Single“, sagte Sasuke und führte die Tasse zu seinen Lippen. „Ich hab niemanden, der mir bei solch einer Art des… Stressabbaus helfen könnte.“ Er warf der dunkelbraunen Flüssigkeit einen bösen Blick zu, fast so, als wäre es die Schuld des Kaffees, dass er schon so lange ohne Partner war.
 

„Man muss nicht vergeben sein, um mit jemanden schlafen zu können“, erwiderte Shikamaru und zuckte mit den Schultern. „Oder du suchst dir eben einen Freund.“
 

„Nein“, zischte Sasuke sofort und knirschte mit den Zähnen. Oh nein, einen Freund wollte er im Moment nicht haben, dafür knabberte er noch zu sehr an der Enttäuschung, die seine letzte Beziehung gewesen war. Sein Exfreund hatte ihn von vorne bis hinten nur verarscht und war nur des Geldes wegen mit ihm zusammen gewesen.
 

Seine Familie war nämlich sehr wohlhabend und er verdiente mit seinem Beruf auch nicht gerade wenig und das sah man ihm und den Klamotten, die er trug und dem Auto, das er fuhr, auch an. Und anscheinend lockte sein offensichtlicher Wohlstand solche Arschlöcher wie seinen Exfreund an wie das Licht die Motten.
 

„Okay. Dann Sex ohne Beziehung.“ Shikamaru lehnte seine Wange gegen seine geschlossene Faust und sah Sasuke mit gesenkten Lidern an. „Du bist sehr konservativ erzogen worden und lebst auch nach dieser Erziehung, ich weiß, aber dennoch sind One-Night-Stands nichts Verwerfliches, wofür man sich schämen müsste.“
 

„Das ist mir durchaus bewusst.“ Sasuke nippte an seinem Kaffee und stellte die Tasse wieder auf die Untertasse. Er war nun auch wirklich nicht so konservativ und altmodisch wie seine Eltern und hatte nichts gegen One-Night-Stands, aber selbst mit einer wildfremden Person die Nacht zu verbringen und sie dann nie wiederzusehen…?
 

Das war ein sehr gewöhnungsbedürftiger Gedanke, einer, bei dem er sich nicht ganz wohl fühlte. Vielleicht war er im Herzen ein Romantiker, aber er fand schon, dass man Sex nur mit einer Person haben sollte, die man auch liebte. Es war schließlich etwas besonders Intimes und sollte seiner Meinung nach nun wirklich nicht mit jeder zweiten Person, die einem über den Weg lief, verübt werden.
 

Aber andererseits musste er auch ehrlich mit sich selbst sein und verdammt, Shikamaru hatte nun einmal einfach Recht! Er musste wirklich dringendst wieder flachgelegt werden!
 

„Ich kann sehen, wie sich die Rädchen in deinem Kopf drehen.“ Seufzend massierte sich Shikamaru die Schläfe. „Es ist bald Wochenende, Sasuke, also wieso gehst du nicht ins Stargate und guckst einfach mal, was sich so ergibt? Vielleicht findest du einen attraktiven Mann und dann kannst du einfach mal gucken, was so passiert und wie die Chemie zwischen euch ist.“
 

„Mmh…“ Mit einem Summen strich sich Sasuke die Haarsträhnen aus der Stirn und stützte sein Kinn auf dem Handrücken seiner ineinander verflochtenen Hände ab. Der Vorschlag war gar nicht mal so schlecht.
 

Es war schon ewig her, dass er das letzte Mal in einem Club gewesen war und einfach mal etwas für sich und sein Vergnügen getan hatte. Er hatte momentan auch nicht allzu viel zu tun und keine Essays oder Übungsabfragen zu korrigieren, also würde dem eigentlich auch nichts im Wege stehen.
 

Sollte er diesen Freitagabend also wirklich ins Stargate gehen, einen der bekanntesten Gayclubs in ganz Tokio und sogar Japan? Er war schon öfter dort gewesen und wusste, dass das Stargate seinem guten Ruf gerecht wurde und auch einiges an attraktiven Gästen zu bieten hatte…
 

„Ich guck mal, was sich arrangieren lässt“, meinte Sasuke und griff erneut nach seiner Kaffeetasse.
 

Freitagabend ins Stargate. Das klang doch nach einem verflucht guten Plan.
 

~ xXx ~
 

Er war noch nicht mal fünf Schritte hereingetreten und schon bereute Sasuke seine Entscheidung. Es war eng, es war laut, es war stickig und noch dazu Freitagabend, kurz nach 21 Uhr und er war tatsächlich im Schwulenclub Stargate.
 

Es war schon ewig her, dass er das letzte Mal da gewesen war und das wurde ihm nun auch schlagartig bewusst. Es war noch viel lauter und voller, als er es in Erinnerung gehabt hatte, aber das konnte auch daran liegen, dass er genau zur besten Zeit gekommen war…
 

Vielleicht hätte er ein paar Stündchen mit seinem Besuch warten sollen, doch nun war es auch schon zu spät. Sasuke wusste, dass er nicht wiederkommen würde, wenn er einmal gegangen war, also riss er sich zusammen und quetschte sich durch die Menge von tanzenden Leuten, die ihre Chance natürlich sofort nutzten, um ihn an äußerst… Intimen Stellen anzufassen.
 

Mit grimmiger Miene pustete er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, schlug eine Hand weg, die sich mutig auf seinen Hintern gelegt hatte, und kämpfte sich dann weiter seinen Weg durch die Menschenmasse. Die Tanzfläche war nichts für ihn, da war ihm alles zu beengt und hitzig, deswegen bewegte er sich auch schnurstracks in Richtung Bar.
 

Es dauerte eine Weile, da er immer wieder aufgehalten und angetanzt wurde, doch nach der gefühlt tausendsten Abweisung und der fünfhundertsten Hand, die er von seinem Arsch ziehen musste, war er schließlich beim Tresen angekommen und setzte sich mit einem Seufzen auf einen der freien Barhocker.
 

Sasuke wusste um seine Attraktivität und machte auch kein Geheimnis daraus, dass er sich ihrer bewusst war, doch nach einiger Zeit war das dauernde Angebaggere nicht mehr schmeichelhaft, sondern nervte einfach nur noch.
 

Selbst an der Bar musste er mehrere deutlich angetrunkene Kerle abweisen, die sich auf den leeren Barhocker rechts von ihm setzten und ihm lallende Komplimente und eindeutige Angebote ins Ohr säuselten.
 

Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, ins Stargate zu kommen, aber andererseits hatte er ja auch gewusst, worauf er sich einließ. Es war ziemlich gefährlich, alleine ins Stargate zu kommen und er hatte es dennoch gewagt, also musste er nun auch mit der Konsequenz leben:
 

Andauernd angegraben zu werden.
 

Er knöpfte sein schwarzes Hemd auf, um mehr von seinem blassen Brustbein zu entblößen und fächerte sich mit dem Kragen etwas Luft zu. Es war verdammt stickig und er konnte eine Abkühlung nun wirklich gebrauchen.
 

Sasuke trommelte mit den Fingern gegen den Tresen, während er ungeduldig darauf wartete, dass der Barkeeper endlich damit aufhörte, den rothaarigen Kerl mit den vielen Piercings auf der anderen Seite der Bar anzuflirten, um stattdessen seine Bestellung aufzunehmen.
 

Seufzend strich er sich eine Haarsträhne hinters Ohr und beschäftigte sich in der Zwischenzeit damit, die Umgebung nach passablen Männern abzusuchen. In dem bunt flimmernden Discolicht war es ziemlich schwer, die Züge der Gäste genauer auszumachen, aber es reichte um festzustellen, ob sie attraktiv waren oder nicht.
 

Die meisten der Kerle waren jung, fiel Sasuke auf. Anfang oder Mitte zwanzig. Zu jung für ihn. Er stand eher auf Männer, die in seinem Alter waren und das hieß 30+, obwohl Ende zwanzig für ihn auch noch okay war.
 

Außerdem waren viele sehr feminin wirkende Typen da, etwas, womit Sasuke persönlich gar nichts anfangen konnte. Er wollte keinen Kerl haben, der aussah wie eine Frau und sich die Beine rasierte. Er stand auf Männer, Männer! Also musste sein potenzieller Partner auch maskulin aussehen und sich so geben.
 

Bis jetzt war ihm in der Masse noch niemand aufgefallen, der seinen Kriterien entsprach, aber da der Barkeeper endlich beschlossen hatte, seinen Job nachzugehen und sich nun um ihn zu kümmern, vertagte Sasuke das Suchen auf später und bestellte sich erst einmal einen Jack Daniels.
 

„Kommt sofort, Süßer.“ Der Barkeeper zwinkerte ihn an und Sasuke beobachtete, wie er ein Glas mit dem Whiskey und einigen Eiswürfeln füllte und es dann zu ihm herüber schob.
 

„Danke“, sagte er mit einem Nicken, deutlich überrascht davon, wie schnell ihm sein Getränk doch gebracht worden war. So lange, wie er hatte warten müssen, bis er seine Bestellung hatte aufgeben können, hatte er damit gerechnet, auch eine halbe Ewigkeit warten zu müssen, bis er seinen Durst endlich löschen konnte.
 

Sah so aus, als wollte der Barkeeper so schnell wie möglich zurück zu seinem rothaarigen Flirt.
 

Sasuke führte das Glas zu seinen Lippen und schloss mit einem zufriedenen Seufzen die Augen, als er das leichte, angenehme Brennen in seiner Kehle spürte. Lippenleckend stellte er das Glas wieder ab und legte die Beine übereinander, bevor er seinen Blick erneut durch den vollen Club gleiten ließ.
 

Ein knutschendes Paar fiel ihm ins Auge und er beobachtete ein paar Sekunden lang, wie sie hemmungslos herumfummelten, dann ließ er seinen Blick weiterziehen. Diesmal konnte er sogar ein paar gutaussehende Kerle entdecken, doch diese waren alle schon mit einem anderen Typen beschäftigt, also musste Sasuke sie aus seiner Liste der potenziellen Flirtpartner streichen.
 

Er konnte immer wieder einen stechenden Blick auf sich spüren, doch jedes Mal, wenn er sich umdrehte, konnte er niemanden entdecken, von dem er herrührte. Irritiert rollte Sasuke mit den Schultern und gönnte sich noch einen Schluck Jack Daniels, da spürte er es wieder. Diesmal verlor er keine Zeit, drehte sich sofort um und…
 

…Und blickte in die weit aufgerissenen Augen von Kiba Inuzuka, einem seiner Studenten.
 

Fluchend drehte Sasuke den Kopf zur Seite und konnte aus den Augenwinkeln sehen, dass Kiba dasselbe getan hatte. Fuck, das war… Fuck. Das war wirklich unangenehm. Er hatte seine Studenten schon oft in seiner Freizeit getroffen, viel zu oft für seinen Geschmack, aber noch nie in solch einem prekären Ort wie in einem Schwulenclub.
 

Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut. Japan war noch lange nicht so tolerant, wie es sich manchmal gab und Sasuke wusste, dass er seinen Beruf als Lehrer verlieren konnte, wenn herauskam, dass er homosexuell war.
 

Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, trommelte mit den Fingern nervös gegen sein fest umklammertes Glas Whiskey und sah aus den Augenwinkeln dann schließlich nach, ob Kiba noch zu ihm sah.
 

Doch er konnte seinen Studenten nirgendwo mehr in der Menge erkennen, aber ehrlich gesagt hatte er das auch nicht erwartet, denn Kiba hatte ebenso so peinlich berührt ausgesehen, wie sich Sasuke fühlte.
 

Langsam führte er das Glas Jack Daniels zu seinen Lippen, als sich plötzlich jemand mit einem „Uff!“ auf den freien Barhocker neben ihn plumpsen ließ. „Hi!“
 

Sasuke verharrte in seiner Bewegung und neigte den Kopf leicht zur Seite, um den Neuankömmling betrachten zu können. Blonde, wirre Haare und strahlend blaue Augen begrüßten ihn. Überrascht hob er beide Augenbrauen in die Höhe. Das war doch… „…Hi.“
 

„Heh.“ Der Typ lehnte einen Arm auf den Tresen und beugte sich näher zu Sasuke. „Erinnerst du dich an mich?“, fragte er grinsend nach und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Wange.
 

„Ja.“ Sasuke nippte an seinem Whiskey und stellte das Glas wieder ab. „Das tu ich.“
 

Wie hätte er solche Augen auch nur vergessen können? Das war der Freund von Kiba, der ihn vor ein paar Tagen nach Hilfe gefragt hatte. Es war überraschend, ihm im Stargate wiederzufinden, aber da er ja vorhin auch Kiba gesehen hatte hätte er damit eigentlich rechnen sollen.
 

„Cool.“ Der Blonde strahlte ihn an, scheinbar sehr zufrieden mit dieser Antwort. „Freut mich echt, dich wiedezusehen.“
 

„Mh“, machte Sasuke nur und runzelte leicht die Stirn.
 

Du. Der Typ duzte ihn nun und siezte ihn nicht mehr, wie er es bei ihrem ersten Treffen noch getan hatte. Einerseits verabscheute es Sasuke, wenn man ihn nicht mit dem nötigen Respekt behandelte, den er verdiente, aber andererseits…
 

Er war ja nun als Privatperson hier, als Sasuke, und nicht als Uchiha-sensei, deswegen konnte er schon verstehen, dass er ihn duzte und es war okay für ihn. Solange er ihn nicht als „Mann“ oder „Alter“ oder ähnliches ansprach war das in Ordnung.
 

„Soooo…“ Der Kerl fing an, mit den kurz geknabberten Fingernägeln leicht gegen das Holz des Tresens zu klopfen und warf ihm ein schräges Grinsen zu. „Ein Gayclub also, huh? Heißt das, du bist schwul?“
 

Sasuke schnaubte. Was für eine äußerst intelligente Frage, aber was sollte er schon groß von Leuten erwarten, die mit Kiba befreundet waren? „Nein“, sagte er und stützte sein Gesicht mit einer Hand ab, „Ich tu nur so.“
 

„Wow, ich hab’s mit einem echten Komiker zu tun, was?“ Der Blonde rollte mit den Augen, die Lippen immer noch geformt zu einem kleinen Grinsen. „Ich mein, es hätte ja auch sein können, dass du bisexuell bist oder so, keine Ahnung.“ Er zuckte mit den Schultern und ließ seine Hände in den Schoß fallen. „Ich bin auf jeden Fall stockschwul, heh.“
 

„Mh.“ Summend griff Sasuke nach seinem Getränk und nahm einen Schluck. „Ich kann Frauen sexuell auch nicht allzu viel abgewinnen.“
 

„Also in anderen Worten genauso schwul wie ich.“ Der Typ lachte leise und legte seine Hand auf Sasukes Knie. „Aber hey, jetzt kenn ich deine sexuelle Ausrichtung aber weiß immer noch nicht wie du heißt! Ich kenn nur deinen Nachnamen!“
 

Sasuke blickte auf die Hand an seinem Bein, entfernte sie allerdings nicht. „Ich kann weder deinen Vor-, noch deinen Nachnamen“, erwiderte er und richtete die Brille auf seiner Nase.
 

Der Blonde riss die Augen auf. „Fuck“, fluchte er und schlug sich mit der flachen Hand stöhnend gegen die Stirn. „Ich hab mich nie vorgestellt, was? Mein Name ist Naruto!“ Grinsend hielt er Sasuke die Hand unter die Nase. „Uzumaki, Naruto!“
 

Naruto… Das war wirklich ein außergewöhnlicher Name, aber irgendwie passte sie zu ihm, fand Sasuke. Er kannte ihn zwar nicht allzu gut und traf ihn gerade erst das zweite Mal, aber dennoch konnte er sagen, dass Naruto alles andere als ein gewöhnlicher Geselle war.
 

„Sasuke“, erwiderte er und nahm die ihm so penetrant angebotene Hand, um sie zweimal hart zu schütteln.
 

„Sasuke…“ Naruto ließ den Namen von seiner Zunge rollen und nickte dann zufrieden. „Gefällt mir.“
 

„Hn.“ Der Dunkelhaarige richtete den Blick auf seinen Whiskey und schüttelte leicht das Glas. Die Eiswürfel, die dabei gegeneinander stießen, gaben ein klackerndes Geräusch von sich. Da das Glas bereits halbleer war, entschloss er sich, den Rest mit einem einzigen Schluck zu leeren.
 

Er leckte sich über die Lippen und bemerkte dabei, dass Naruto den Bewegungen seiner Zunge mit den Augen gefolgt war. Er neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihn mit gesenkten Lidern an, eine Augenbraue fragend in die Höhe gezogen.
 

Naruto schenkte ihm ein kleines Lächeln und sah sich um, ehe sein Blick wieder auf Sasuke landete. „Also…“, fing er langsam und mit langgezogenen Vokalen an. „Bist du alleine hier, Sasuke?“
 

„Ja“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken, während er mit dem Zeigefinger über den Rand seines Glases strich. „Bin ich.“
 

„Gut.“ Naruto krallte die Finger leicht in Sasukes graue Jeans; eine überraschend besitzergreifende Geste. „Ich übrigens auch, heh.“
 

„Wirklich?“ Skeptisch hob Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. „Bist du nicht mit Inuzuka-san hier?“
 

Naruto öffnete den Mund, biss sich auf die zitternde Unterlippe und brach dann in schnaufendes Gelächter aus. „Scheiße, hast du ihn also doch gesehen?!“
 

Sasukes Mundwinkel zuckten amüsiert. „So intensiv, wie er mich angestarrt hat, war es ziemlich schwer, ihn nicht zu sehen.“
 

„Oh Mann.“ Immer noch lachend schüttelte Naruto den Kopf. „Der ist total ausgerastet, als er dich gesehen hat und konnte seinen Augen kaum trauen, ey! Es ist ihm aber auch sau unangenehm gewesen, als du in unsere Richtung geblickt hast, deswegen hat er sich sofort verpisst, der kleine Schisser!“
 

„Hm“, machte Sasuke nur und presste die Lippen zusammen. Er konnte Kibas Reaktion sehr gut nachvollziehen, auch ihm war es sehr unangenehm gewesen, von seinem eigenen Studenten in einem berühmt-berüchtigten Schwulenclub gesehen zu werden, allerdings ließ er sich im Gegensatz zu Kiba nichts von diesem Unbehagen anmerken.
 

„Aber ich denk, ich hätte da ähnlich reagiert“, meinte Naruto und kratzte sich an der Wange. „Besonders, weil er mir schon einiges von dir erzählt hat und du laut seinen Angaben ein ziemlicher Spießer und so bist.“ Mit einem spitzbübischen Grinsen pikste er Sasuke in die Seite. „Deswegen war er wohl umso überraschter, dich hier und in einem so angesagten und modernen Club anzutreffen und ich muss zugeben, dass ich das auch bin!“
 

„Wieso?“, fragte Sasuke nach und neigte den Kopf zur Seite. „Etwa nur, weil ich ein Professor bin? Ist eure Denkweise da wirklich so klischeehaft, dass ihr denkt, Professoren gehen in ihrer Freizeit niemals raus oder in den Club?“
 

„Nein, nein, das nicht!“ Naruto schüttelte den Kopf und hielt defensiv beide Hände in die Luft. „Ich will nicht unverschämt sein und das ist auch wirklich nicht als Beleidigung gemeint oder so, aber du siehst tatsächlich sehr… Spießig aus.“
 

Er rieb sich mit einem verlegenen Grinsen den Nacken und ließ seine blauen Augen über Sasukes Oberkörper gleiten. „Aber hey, du bist meinem Ratschlag gefolgt, wie ich sehe!“ Lächelnd deutete er auf Sasukes Arme. „Du hast dir die Ärmel hochgekrempelt! Das sieht echt besser aus!“
 

„Das hab ich nur gemacht, weil mir warm war“, sagte Sasuke und drehte den Kopf zur Seite. Naruto musste ja nun wirklich nicht wissen, dass er wegen seinen Worten in den letzten Tagen tatsächlich vermehrt die Ärmel seiner Hemden hochgekrempelt hatte.
 

„Heh“, machte Naruto nur und sah ihn mit funkelnden Augen an, die deutlich aussagten, dass er ihm kein einziges Wort glaubte. „Natürlich, aber ich kann es dir nicht verübeln. Mit solch einem sexy Kerl wie mir an deiner Seite wird den meisten Leuten heiß.“
 

„Mh, du bist sehr von dir selbst eingenommen“, bemerkte Sasuke amüsiert, der solch eine Eigenschaft auch von sich selbst kannte.
 

„Hab ja auch allen Grund dazu.“ Naruto zwinkerte ihn an und streckte frech die Zunge heraus. „Ich bin sogar so sehr von mir selbst eingenommen, dass ich dich nun zu einem Drink einladen werde. Also, Sasuke?“
 

Er setzte sein charmantestes Grinsen auf und strich mit den Fingerspitzen leicht über den Tresen, während er sich mit dem Oberkörper näher zu Sasuke lehnte. „Kann ich dir einen Drink spendieren?“
 

„Hmm, ich weiß nicht.“ Mit einem Summen blickte Sasuke zu dem leeren Glas in seinen Händen, ehe er den Blick auf Naruto richtete. „Kannst du das?“
 

„Ich glaub, das kann ich.“ Naruto leckte sich über die Lippen und lächelte ihn an. „Und das werde ich auch.“ Er nahm Daumen und Zeigefinger in den Mund, um laut zu pfeifen und den Barkeeper mit der Hand zu ihnen zu winken. „Was möchtest du denn trinken, mh? Du hast die freie Wahl.“
 

„Mhm…“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „Ich denke, ich nehme noch einen Jack Daniels.“
 

„Gute Wahl, das Zeug ist lecker.“ Naruto nickte mit einem Grinsen und wartete, bis sich der Barkeeper von dem rothaarigen Kerl losreißen konnte, mit dem er immer noch flirtete, um zu ihnen zu eilen. „Einen Jack Daniels für meinen Freund“, bestellte er und ließ seine Hand für einen kurzen Moment auf Sasukes Oberarm ruhen, „Und für mich einen Wodka Red Bull. Geht beides auf mich.“
 

Der Barkeeper nickte und sagte etwas, doch Sasuke konnte ihn nicht hören. Dafür war er viel zu sehr abgelenkt von Narutos Hand auf seinem Körper. Jedes Mal, wenn der Blonde ihn berührt, fing Sasukes Körper an zu kribbeln; ein gleichermaßen entnervendes, wie auch betörendes Gefühl.
 

Es dauerte glücklicherweise nicht lang, bis ihnen ihre Getränke geliefert worden. Sie nahmen ihre Gläser in die Hand und sahen sich in die Augen, während sie damit anstießen. „Danke für den Drink“, meinte Sasuke und führte den Whiskey zu seinem Mund.
 

Naruto, der bereits einen gierigen Schluck getrunken hatte, schmatzte. „Kein Ding“, sagte er und winkte ab, ehe er sein Gesicht gegen seine Faust lehnte und Sasuke beobachtete.
 

Sasuke stellte sein Glas vorsichtig auf dem Tisch ab, nachdem er getrunken hatte, und erwiderte den Blick. Eine Zeit lang sahen sie sich schweigend an und erst, als Fingerspitzen hauchzart über sein Knie strichen, wurde Sasuke wieder bewusst, dass Narutos linke Hand immer noch auf seinem Bein ruhte.
 

„Ich war wirklich überrascht, dich hier zu sehen“, sagte Naruto erneut, ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Hier sind fast nur jüngere Kerle anzutreffen, deswegen war ich echt positiv überrascht, als ich dich hab an der Bar sitzen sehen.“
 

„Jüngere Kerle“, wiederholte Sasuke langsam und strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Ich hoffe sehr für dich, dass du damit nicht andeuten wolltest, dass ich alt sei.“
 

„Ach was, nein!“ Lachend drückte Naruto sein Knie und schüttelte den Kopf. „Das wollte ich damit nicht sagen, echt nicht! Ich find dich sehr attraktiv, glaub mir.“ Er ließ seine Hand zu Sasukes Oberschenkel hinauf wandern und dann wieder zurück zu seinem Knie, ein schelmisches Funkeln in den Augen. „Ich meinte damit nur, dass die meisten Leute hier in meiner Alterskategorie sind.“
 

„Hn“, machte Sasuke und nippte an seinem Whiskey. „Und wie ist deine Alterskategorie?“
 

„Alt genug“, war Narutos Antwort. Er drückte erneut sein Bein. „Wie alt bist du, Sasuke?“
 

„Wie alt schätzt du denn?“, fragte Sasuke schmunzelnd nach, eine Augenbraue leicht in die Höhe gezogen.
 

„Hmmmmm….“ Nachdenklich verengte Naruto die Augen, ein grübelnder Ausdruck im Gesicht, während seine Augen über Sasukes gesamten Körper huschten. „Weiß nicht…“, meinte er ehrlich und kräuselte leicht die Nase. „27 vielleicht? 28?“
 

„Mh.“ Sasuke summte, sehr zufrieden mit dieser Antwort. „Danke für das Kompliment.“
 

Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. „Heißt das, du bist älter?“, fragte er ungläubig nach.
 

„Ich bin 31“, erwiderte Sasuke schmunzelnd.
 

„… Oh.“ Narutos Lippen öffneten sich einen Spalt breit bei dieser Antwort und Sasuke gefiel die Überraschung, die er so deutlich in seiner Mimik trug, sehr. „Das hätte ich echt nicht geschätzt, cool. 31 ist ein heißes Alter. Männer über dreißig sind echt sexy.“
 

Sasuke schmunzelte nur stillschweigend vor sich hin und widmete sich wieder seinem Jack Daniels. Er wurde fast immer für einige Jahre jünger gehalten und das erfreute ihn jedes Mal aufs Neue. Wem schmeichelte es chließlich nicht, wenn man ihm das Alter nicht ansah?
 

„Grins nicht so selbstgefällig.“ Gut gelaunt stieß Naruto ihn mit seiner Schulter an und streckte die Hand nach seinem Getränk aus, hielt dann aber inne, um stattdessen suchend seine Hose abzutasten. „Hey, stört es dich, wenn ich eine qualme?“
 

„Ja“, antwortete Sasuke sofort und verengte warnend die Augen. „Das tut es.“
 

Rauchen war etwas, das er schon seit seiner frühsten Kindheit verabscheute. Der Grund war wahrscheinlich sein Vater, der damals wie ein Schlot seine geliebten Pfeifen geraucht hatte. Ein Laster, für das er mit dem Leben bezahlt hatte – Sein Vater war vor drei Jahren an Lungenkrebs verstorben.
 

„Aww, echt?“ Naruto zog einen Schmollmund und starrte auf die gerade frisch aus seiner Tasche gezogene Packung Marlboro. „Naja, ich wollte eigentlich eh damit aufhören.“ Er zuckte mit den Schultern und packte die Zigaretten wieder weg, stattdessen holte er nun ein Päckchen Kaugummi hervor. „Deswegen die hier als Ersatz.“
 

„Sind das Nikotinkaugummis?“, fragte Sasuke interessiert nach, während er an seinem Whiskey nippte.
 

„Nö, Hubba Bubba.“ Grinsend riss Naruto die Packung auf und steckte sich einen der grünen Kaugummis in den Mund. „Willst du auch einen?“, bot er ihm an.
 

„Hubba Bubba…“ Schnaubend strich sich Sasuke die Haarsträhnen aus dem Gesicht und lehnte sein Angebot mit einem Kopfschütteln ab. „Sind die nicht für Kinder?“
 

Sofort blies Naruto beleidigt die Wangen auf. „Hubba Bubba ist geil, Mann!“, verteidigte er die Marke energisch und verstaute das Päckchen wieder in seiner Hosentasche. „Ich mag kein Pfefferminz, deswegen ess ich nur Fruchtkaugummis und die sind am besten.“
 

Sasuke spitzte leicht die Lippen, als ihm der starke Geruch von Apfel in die Nase stieg. „Der Geruch ist sehr penetrant“, kommentierte er und führte sein Jack Daniels Glas zu seinen Lippen, um seiner Nase ein besseres Aroma zu bieten.
 

Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich mag fruchtig“, sagte er, während er mit geöffnetem Mund und genießerischer Miene seinen Kaugummi kaute.
 

„Hn“, machte Sasuke nur und widmete sich seinem Alkohol.
 

Eine Zeit lang herrsche ein angenehmes Schweigen zwischen ihnen, in dem Sasuke der laut dröhnenden Elektromusik lauschte und sich damit beschäftigte und darüber amüsierte, das Balzverhalten deutlich alkoholisierter Männer zu beobachten.
 

Narutos Hand hatte irgendwann wieder ihren Weg zu seinem Knie gefunden und verharrte dort, während er sich mit einem Kerl unterhielt, der ihn angeflirtet hatte und den er auch relativ schnell wieder abwimmelte.
 

„Soo…“, meinte Naruto einige Minuten später, nachdem er den letzten Schluck von seinem Red Bull Wodka getrunken und sich mit dem Handrücken über den Mund gerieben hatte. Er griff nach dem Kaugummi, den er während des Trinkens auf den Bierdeckel geklebt hatte und steckte ihn sich wieder in den Mund, was Sasuke dazu veranlasste, etwas angewidert die Nase zu rümpfen.
 

„Hast du heute schon die Tanzfläche unsicher gemacht, Sasuke?“
 

„Nein“, erwiderte Sasuke und presste die Lippen zusammen. Angespannt zog er die Schultern etwas in die Höhe. „Das habe ich aber auch nicht vor.“
 

„Was?!“ Naruto sah ihn fassungslos an. „Wieso das denn?! Wie kann man ins Stargate gehen ohne tanzen zu wollen?!“
 

„Tanzen ist nicht mein Ding“, antwortete Sasuke knapp und spielte mit den Eiswürfeln seines inzwischen fast leer getrunkenen Getränks.
 

„Echt? Aber du bist doch hergekommen, um Spaß zu haben, oder nicht?“ Verwirrt runzelte Naruto die Stirn und kratzte sich am Kopf. „Wie kann man Spaß haben, ohne ein bisschen zu tanzen?“
 

„Ich hab Spaß an der Bar“, sagte Sasuke und entlockte Naruto mit seiner emotionslosen Stimme ein erheitertes Lachen.
 

„Oh ja, du hörst dich auch so an, als hättest du einen Mordsspaß. Dazu noch deine lockere, entspannte Haltung!“ Mit funkelnden Augen legte Naruto beide Hände auf Sasukes Schultern und fing an, ihn zu massieren.
 

Sasuke brummte und zog die Schultern in die Höhe, um die Hände wegzubekommen, doch Naruto blieb hartnäckig und ließ nicht von ihm ab.
 

„Du bist steif wie ein Brett, Sasuke.“ Naruto schnalzte mit der Zunge und ließ seine Hände Sasukes Wirbelsäule herunter streichen, bis er sie wieder auf seine Schultern legte und ihn weiter massierte. „Entspann dich mal ein bisschen, komm schon! Lass uns ein bisschen Spaß zusammen haben und tanzen, mh?“
 

„Ich tanze nicht“, sagte Sasuke und konnte sich ein leises Stöhnen nicht verkneifen, als Naruto mit dem Daumen einen verkrampften Muskel löste.
 

„Komm schon, Sasuke!“ Narutos Stimme war beharrlich. Er beugte sich so nahe an ihn, dass Sasuke seinen Atem im Gesicht spüren konnte. Er roch fein nach Wodka, der Apfelgeruch überwog allerdings und kreierte so eine interessante, exotische Mischung. Naruto roch gut.
 

„Ich bin gute Gesellschaft“, versuchte er es weiter und strich mit dem Daumen hauchzart über Sasukes Nacken, was ihm sofort eine Gänsehaut beschaffte. „Wirklich. Ich weiß, wie man Spaß hat und ich will, dass du auch Spaß hast! Ich will dir dabei helfen zu relaxen, Sasuke. Du bist total verspannt und ich kann das auch verstehen, dein Job ist schließlich stressig, also lass mir dir bitte dabei helfen, dich zu entspannen.“
 

Entspannen… Das war der Hauptgrund gewesen, weswegen Sasuke überhaupt beschlossen hatte, Shikamarus Rat zu folgen und den Freitagabend im Stargate zu verbringen – um die ganze Anspannung loszuwerden.
 

Naruto war auch ein wirklich attraktiver und freundlicher Geselle und Sasuke glaubte ihm, dass er wusste, wie man Spaß hatte, aber dennoch war Tanzen einfach nicht sein Ding. Er mochte es nicht, er kam sich dabei immer so beobachtet und vor allem… Bescheuert vor.
 

Er war 31 Jahre alt, was sollte er in Mitten einer Maße von Kerlen, deren Großteil sicherlich noch nicht mal volljährig war und sich mit gefälschten Ausweisen hereingemogelt hatte?
 

Narutos Finger strichen ein letztes Mal von seinen Schultern bis zu seinem Steißbein herunter, dann erhob sich Naruto und hielt Sasuke mit einem ermutigenden Lächeln die Hand hin. „Jetzt komm schon, Sasuke, lass mich nicht hängen und tanz ein wenig mit mir. Fünf Minuten reichen auch, um mich zufrieden zu stellen.“
 

Mit gerunzelter Stirn starrte Sasuke auf die ihm angebotene Hand. Wieso war Naruto so erpicht darauf, mit ihm zu tanzen? Ihm musste in den letzten 45 Minuten doch aufgefallen sein, dass Sasuke nun wirklich kein Partylöwe und der falsche Ansprechpartner war, wenn man nach einer spaßigen und unbekümmerten Zeit suchte.
 

Aber der Blonde ließ nicht locker. Er war öfter angebaggert worden, während er mit Sasuke an der Bar saß, aber er hatte allen einen Korb gegeben und war stattdessen bei ihm geblieben, Sasuke Uchiha, der „spießige Professor“. Warum? Sasuke verstand nicht, was Naruto nur so faszinierend finden konnte, dass er kaum von seiner Seite weichen wollte und jedem, der es auch nur wagte, Sasuke anzusehen, einen bösen Blick zuwarf.
 

„Ich bin hartnäckig“, sagte Naruto grinsend und wackelte mit den Fingern herum. Erst jetzt fiel Sasuke auf, dass er einen Ring an seinem Daumen trug. „Ich werde kein Nein akzeptieren und werd dich solange fragen, bis du zustimmst. Wenn du deine Nerven also schonen willst, dann solltest du dich mir lieber früh als spät beugen.“
 

Sasuke wusste, dass das keine leere Drohung war, also richtete er mit Daumen und Zeigefinger seufzend seine Brille. „Aber nur fünf Minuten“, brummte er und warf ihm einen bösen Blick zu.
 

Naruto strahlte ihn an. „Das reicht!“, sagte er aufgeregt und mit einem fetten, glücklichen Grinsen auf den Lippen. „Das reicht vollkommen!“
 

Erneut seufzend leerte Sasuke seinen Whiskey mit einem Schluck und nahm Narutos Hand, um sich hochziehen zu lassen.
 

„Was war das?“, fragte Naruto mit funkelnden Augen nach und nickte mit dem Kopf in Richtung Tresen. „Ein letzter Versuch, dir Mut anzutrinken?“
 

„So etwas Ähnliches“, erwiderte Sasuke und blickte auf die gebräunten, schwieligen Finger, die auf seinem Handrücken ruhten. Vorher war es ihm gar nicht so wirklich bewusst gewesen, aber selbst im bunten Discolicht konnte er den starken Kontrast zwischen ihren Hauttönen wahrnehmen.
 

Naruto, der seinem Blick gefolgt war, drückte sanft seine Hand, schenkte ihm ein Lächeln und zog einen ganz und gar nicht begeistert aussehenden Sasuke in Richtung Tanzfläche. Naruto wollte sich zuerst mitten ins Geschehen mischen, doch da Sasuke das zu voll und eng war entschieden sie sich stattdessen dafür, sich etwas weiter abseits ein Eckchen zu suchen.
 

Hier war es durchaus angenehmer und vor allem auch nicht mehr so laut, sodass sie sich nicht anbrüllen mussten, um verstanden zu werden.
 

„Skrillex ist geil!“, rief Naruto, als die ersten Beats eines neuen Songs ertönten und fing an, sich im Takt der Musik zu bewegen, ein glückliches Grinsen auf den Lippen.
 

Sasuke, der keine Ahnung hatte, wer oder was ein Skrillex war, nickte einfach nur und schob die Hände in seine Hosentasche, um irgendetwas mit ihnen zu machen und sie nicht so blöd an seiner Seite herum hängen zu lassen.
 

„Komm schon!“ Naruto legte die Hände auf seine Taille und presste sich näher an ihn. Nicht so nah, dass sich ihre Körper berührten, aber dennoch sehr, sehr nah. „Du hast gesagt tanzen, Sasuke, und nicht fünf Minuten herumstehen!“
 

„Ich kann nicht tanzen“, murrte Sasuke und wehrte sich dagegen, als Naruto versuchte, seine Hüfte im Takt des Beats zu bewegen. Gott, das war eine schlechte Idee gewesen, er kam sich so unglaublich… Bescheuert vor!
 

„Tanzen ist einfach!“, meinte Naruto und lehnte sich so nah an ihn, dass seine Lippen beim Sprechen beinahe Sasukes Ohr streiften. Naruto war etwas kleiner als er, aber nicht so viel, dass er sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um in sein Ohr zu sprechen. „Mach die Augen zu und fühl einfach, Sasuke, fühl.“
 

Er kniff Sasuke sanft in die Taille und umfasste seine Handgelenke, um seine Hände aus seiner Hosentasche zu ziehen. „Hör auf zu denken und fühl einfach. Fühl die Musik, fühl den Beat, fühl… Fühl mich.“
 

Naruto legte Sasukes Hände auf seine Hüfte und überbrückte die geringe Distanz, um ihre Körper vollständig zusammen zu pressen. Sasuke erstarrte, als er Narutos überraschend schnell klopfendes Herz gegen seine Brust hämmern spüren konnte und krallte die Finger leicht in Narutos weißes Tanktop.
 

„Fühlen“, wiederholte Naruto murmelnd, während er die Arme um Sasukes Nacken schlang. „Nicht denken.“
 

Sasuke schluckte und blieb unbeholfen stehen, während Naruto anfing, sich zu bewegen und zu tanzen, doch als Narutos zitternder Atem seinen Hals kitzelte und er seinen Schritt leicht gegen Sasukes presste, konnte der Dunkelhaarige nicht anders und stieß seine Hüfte vorsichtig nach vorne, um den Druck zaghaft zu erwidern.
 

„Genau“, wisperte Naruto in sein Ohr und kreiselte leicht die Hüften. „Genau so, Sasuke. Fühl.“
 

Fühlen, das tat Sasuke. Und zwar Narutos Glied und wie es mit jeder Berührung, jedem Stoß und jeder Reibung härter und härter wurde. Aber auch Sasuke wurde langsam hart und je enger und intimer er mit Naruto tanzte, desto erregter wurde er.
 

Es war lange her, seitdem er das letzte Mal einem Mann so nah gewesen war. Nach den ganzen Monaten des Alleinseins ohne Partner kam ihm nun alles so überraschend… Neu vor. Fast so, als wäre das sein erstes Mal mit einem Kerl.
 

„Oh fuck, jaaa… Mh.“ Naruto stöhnte und nahm Sasukes Hände, um sie auf seinen Hintern zu legen. „Nicht so schüchtern, Sasuke, fass mich richtig an, komm schon.“
 

Sasuke leckte sich über die trockenen Lippen und sah mit gesenkten Lidern über Narutos Schulter auf den prallen Hintern, den er nun in seinen Händen hielt. Angespornt von Narutos leisem Stöhnen und seinem gehetzten Atem, der so verführerisch seinen Hals kitzelte und ihm die Nackenhaare aufstellte, krallte er die Finger in seinen Arsch und drückte ihn.
 

„Nngh…“ Naruto schien nicht zu wissen, ob er sich an die Hände oder Sasukes Schritt pressen sollte, also ließ er seine Nase leicht über Sasukes Wange streichen und drehte sich dann um, um seinen Rücken gegen Sasukes Oberkörper und vor allem sein Hinterteil gegen Sasukes Schritt zu drücken.
 

„Fuck, du fühlst dich groß an“, sagte der Blonde atemlos, während er seine Arme nach hinten und um Sasukes Nacken legte und damit anfing, sich mit dem Hintern an Sasukes bestem Stück zu reiben. „S-Shit, mhh…“
 

Sasuke legte mit zusammengekniffenen Augen den Kopf in den Nacken, die Lippen leicht geöffnet, sein Atem gehetzt und ruckartig. Verdammt, das fühlte sich wirklich so unglaublich gut an! Naruto fühlte sich gut an!
 

Seine Scham und Unsicherheit von vorhin waren vergessen und wurden stattdessen durch eine riesige Lust und Erregung ersetzt. Es war lange her, seitdem ein Kerl ihn so in Wallung gebracht hatte und Sasuke genoss jede einzelne Sekunde davon.
 

Er öffnete die Augen, als sich nach ein paar Minuten ein anderer Typ zu ihnen gesellte und sich von hinten an ihn schmiegte. Naruto entging das natürlich nicht und drehte sich um, um dem Fremden klarzumachen, dass Sasuke seins war.
 

„Ich bin deins?“, wiederholte Sasuke mit erhobener Augenbraue, als der Kerl endlich verschwunden war, und sah Naruto an. „Mh, davon wüsste ich aber.“
 

„Du bist meins“, stellte Naruto mit einem lustvollen Knurren klar und krallte eine Hand in Sasukes dunkles Haar, die blauen Augen glasig vor lauter Erregung, „Zumindest für den Moment und vielleicht auch für heute Nacht.“
 

In der Absicht, das vehement abzustreiten, öffnete Sasuke den Mund, doch stattdessen verließ seine trockenen Lippen nur ein ersticktes Stöhnen, als die Hand in seinem Haar seinen Kopf gewaltsam in den Nacken zwang.
 

„Du bist meins“, wiederholte Naruto und leckte sich über die Lippen. „Also versuch gar nicht erst, es abzustreiten.“
 

Sasuke sah ihn mit halbgeschlossenen Augen an, überrascht aber gleichzeitig auch angeturnt von Narutos plötzlicher Dominanz.
 

„Sag es“, raunte Naruto und zog mit mehr Kraft an seinem Haar. „Sag es, Sasuke.“
 

Sasuke zischte, als seine Kopfhaut anfing zu brennen, tat aber nichts, um sich aus Narutos Griff zu lösen oder seine Worte zu bestätigen.
 

Naruto gab ein Knurren von sich, trug aber ein spitzbübisches Glitzern in den Augen, das Sasuke zeigte, dass das alles nur ein Spielchen und nicht allzu ernst gemeint war. „Sag es“, befahl er.
 

Sasuke fühlte, wie sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten, als Naruto brutal an seinem Haar zog und da er sich nicht die Scham geben wollte, vor Naruto – wenn auch aus Schmerz – zu weinen, schluckte er langsam und nickte kaum merklich mit dem Kopf.
 

Naruto konnte wohl erahnen, dass er von ihm keine verbale Bestätigung bekommen würde, also nickte auch er, ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen, und ließ ihn wieder los. „Sehr schön“, murmelte er und massierte mit den Fingerspitzen leicht Sasukes Kopfhaut, um den Schmerz so etwas zu lindern.
 

„Du bist nicht mehr so verkrampft wie eben, das gefällt mir“, teilte Naruto ihm lächelnd mit und strich ihm eine Haarsträhne hinter sein Ohr, ehe er die Hand fallen ließ. „Allerdings bist du immer noch etwas… Steif, also lass mich dir helfen, dich zu entspannen.“
 

Er warf Sasuke einen vielsagenden Blick zu und schnappte sich seine Hand, um ihn in eine relativ leere und versteckte Ecke des Clubs zu ziehen. Sasuke brummte, als Naruto ihn mit dem Rücken voran sanft aber bestimmt gegen die schwarze Wand drückte und wollte sich gerade beschweren, da ging Naruto lippenleckend vor ihm auf die Knie und legte beide Hände auf seinen Hosenbund.
 

Wie erstarrt und mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen beobachtete Sasuke, wie Naruto sich vorbeugte und seine Lippen auf seinen bekleideten Bauch presste, während sich seine Hände an die Arbeit machten, seinen Gürtel und seine Hose zu öffnen.
 

Er steckte sich Daumen und Zeigefinger in den Mund, um seinen Kaugummi herauszunehmen und ihn an die Wand zu kleben. Sasuke rümpfte angewidert die Nase, richtete seinen Blick aber schnell wieder auf Narutos Gesicht, als er lauthals mit den Lippen schmatzte und so wieder die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
 

Naruto zog den rechten Mundwinkel für ein schiefes, seltsam erotisches Grinsen in die Höhe und sah ihm in die Augen, während er seinen Mund nach unten wandern ließ und den Reißverschluss von Sasukes Hose zwischen die Zähne nahm. Ganz, ganz langsam zog er den Reißverschluss mit seinem Mund herunter, wobei seine Nase leicht gegen Sasukes bekleidete Erektion stupste, und zog die Hose dann mit einem Ruck bis zu seinen Knien herunter.
 

Sasuke keuchte, als die hitzige Luft des Clubs gegen seine nun nackten Oberschenkel streifte und ihn aus seinem tranceähnlichen Zustand erwachen ließ. „Naruto“, zischte er warnend und umfasste seinen Hinterkopf, um ihn weitestgehend davon abzuhalten, sich zu bewegen. „Was soll das werden?“
 

„Ich will, dass du dich entspannst“, wimmerte Naruto, beide Hände um Sasukes Oberschenkel geschlungen. „Ich will dir nur die Anspannung nehmen, das ist alles! Also komm schon…“
 

„Bist du bescheuert?! Hier?!“ Sasuke knirschte mit den Zähnen und sah sich panisch um. Als Naruto versuchte, seine Hose noch etwas weiter herunter zu ziehen, schlug er seine Hände weg und zog sie wieder etwas höher, um mehr von seinen Beinen zu verdecken.
 

„Das macht doch den Reiz aus“, sagte Naruto und beugte sich ein wenig näher. Sein heißer Atem drang durch das dünne, leicht gestretchte Material seiner Boxershorts und kitzelte Sasukes Glied so verführerisch, dass er seine Hüfte reflexartig nach vorne stieß.
 

„Ohhh, fuuck, ja…“ Naruto stöhnte und verhärtete seinen Griff. „Komm schon, Baby, bitte! Das sieht keiner, wir sind doch in einer versteckten Ecke! Und falls es doch jemand sieht, dann lass sie zusehen und wir liefern ihnen eine gute Show, also bitte!“
 

Sasukes Kehle wurde staubtrocken bei diesen Worten und er beobachtete mit gesenkten Lidern, wie Naruto sein Gesicht gegen seinen Bauch rieb und ihn mit flehendem Blick ansah. Dieser Anblick, Naruto zwischen seinen Knien und vor allem der Ausdruck in seinen Augen, der deutlich werden ließ, dass er Sasuke wirklich wollte, all das war so unglaublich erotisch, dass sein gesamter Körper auf einmal anfing zu beben vor lauter Lust und er eine Gänsehaut bekam, die ihm vom Kopf bis zu den Zehen ging.
 

Mit schnell klopfendem Herzen sah sich Sasuke um, während Narutos Hände über seine Beine strichen. Naruto hatte nicht gelogen, sie waren in einer relativ abgelegenen Ecke und an einer Stelle, die man leicht übersehen konnte.
 

Sollte er es also wirklich wagen… Sollte er sich wirklich mitten im Club von Naruto einen blasen lassen? Mitten in der Öffentlichkeit und mit der Gefahr, dass sie jemand dabei entdeckte? Ein war ein Risiko, ein großes Risiko, das Sasuke normalerweise nie eingehen würde, aber andererseits konnte er nicht leugnen, wie verflucht geil er gerade war und dass er es wirklich wollte.
 

Er wollte, dass Naruto ihm einen Blowjob gab.
 

Er wollte es, aber dennoch konnte er die Gedanken nicht abschütteln, die ihm sagten, dass er es nicht tun sollte. Er war doch jemand mit Anstand, er hatte es nicht nötig, sich in der Öffentlichkeit oral befriedigen zu lassen. Was war, wenn sie jemand sah? Was war, wenn sie jemand sah, der Sasuke kannte und wusste, dass er Professor war und-
 

Sasuke stöhnte überrascht auf und zuckte heftig zusammen, als Naruto seine momentane Ablenkung nutzte, um ihm die Boxershorts herunterzuziehen und das war alles, was es brauchte, um Sasukes Zweifel und Unsicherheiten wegzublasen.
 

Im wahrsten Sinne des Wortes.
 

~ xXx ~
 

Mehrere Sekunden lang rührten sich die beiden nicht und versuchten stattdessen, wieder zu Atem zu kommen und ihre Lungen mit Luft zu füllen. Sasuke ließ seinen Blick auf die Decke gerichtet, selbst als er spürte, wie Naruto ihn sorgfältig wieder bekleidete.
 

Naruto erhob sich mit einem Ächzen und Sasuke senkte den Kopf, um ihn ansehen zu können. Er rechnete mit irgendeinem dummen Spruch, aber ganz sicher nicht damit, dass sich Narutos Hände auf seine Wangen legen und er plötzlich ihre Münder zusammenkrachen lassen würde.
 

Sasuke keuchte überrascht, als er mit solch einem Hunger geküsst wurde, dass ihm fast schon schwindelig wurde und musste sich erst einmal fangen, bevor er beide Hände auf Narutos Hüfte legte und eifrig zurückküsste.
 

Naruto war ein wenig ungeschickt in seiner Leidenschaft und biss Sasuke ausversehen ein wenig zu hart in die Unterlippe, als er ihre Körper zusammenpresste und Sasuke mit seinem Gewicht an die Wand drückte. Es war ein wenig unangenehm, da einer von Narutos Ellbogen gegen seine Luftröhre drückte, aber Sasuke bekam keine Möglichkeit, sich zu beschweren, da es nicht so aussah, als wollte Naruto seinen Mund irgendwann bald von Sasukes lösen.
 

Naruto schmeckte nach einer seltsamen Mischung zwischen Sperma und Apfel, als Sasuke die Zunge in seinen Mund gleiten ließ und ihn erkundete. Eine Mischung aus bitter und süß, eine seltsame Mischung, die aber dennoch einen gewissen Reiz hatte und Sasuke dazu veranlasste, noch mehr von ihm schmecken zu wollen.
 

Sein Oberschenkel quetschte sich zwischen Narutos gespreizten Beinen und Naruto verlor keine Zeit damit, sich an ihm zu reiben. Sasuke konnte sie spüren, seinen Schwanz und wie unglaublich hart er war und musste stöhnen, die Finger inzwischen in Narutos Hüfte gebohrt.
 

„S-Shit, du bist so heiß“, raunte ihm Naruto zu, nachdem sie sich schweratmend voneinander gelöst hatten und küsste ihn erneut; diesmal kurz und unschuldig. „So verfickt heiß, Sasuke.“
 

Sasuke gab nur ein wohliges „Mmh“ von sich, als Naruto die Lippen auf sein Kinn presste und sich seinen Kiefer entlang einen Weg bis zu seinem Ohr küsste. Heißer, unregelmäßiger Atem schlug gegen seine Haut und ließ Sasuke erschaudern.
 

„Lass uns zu dir fahren, Sasuke.“
 

Sasuke erstarrte bei diesen Worten, die Augen groß vor Überraschung. Naruto wollte… Er wollte mehr? Oder wie sollte er diese Aussage sonst verstehen? „Wie… Bitte?“
 

„Lass uns zu dir fahren“, wiederholte Naruto und drückte ihm einen feuchten Kuss auf den Kiefer. „Die Nacht ist noch jung und ich hab noch etwas mit dir vor, aber nicht… Nicht hier.“ Seine Nase rieb über Sasukes blasse Wange. „Okay?“
 

Sasuke schluckte, die Kehle auf einmal rau wie Schleifpapier. Naruto wollte mehr, er wollte tatsächlich mehr und zu ihm nachhause, um mit ihm zu schlafen und die Nacht zu verbringen.
 

Naruto bot ihm einen One-Night-Stand an.
 

Sex. Das war der Grund gewesen, weswegen Sasuke überhaupt ins Stargate gekommen war. Um sich durch Sex wieder zu entspannen und jetzt wurde ihm genau das tatsächlich angeboten und er zögerte. Zögerte, ob er es wirklich tun sollte.
 

Eigentlich waren diese Zweifel, die ihn plötzlich plagten unbegründet, ihm war schließlich schon mitten im Club einer geblasen worden, also warum sollte er nicht einen Schritt weitergehen, Naruto mit zu sich nachhause nehmen und mit ihm Sex haben?
 

Es war der logische nächste Schritt, aber dennoch… Dennoch war sich Sasuke nicht sicher. Er hatte schließlich noch nie Sex mit einer wildfremden Person gehabt und obwohl er Naruto inzwischen ein wenig kannte, kannte er ihn eigentlich noch lange nicht gut genug, um mit ihm ins Bett zu hüpfen.
 

Die Vorstellung mit einem Mann zu schlafen, den er nicht liebte, war seltsam und nur schwer greifbar für ihn. Aber andererseits musste er auch ehrlich zu sich selbst sein und zugeben, dass er neugierig war.
 

Neugierig darauf, wie es war, einen One-Night-Stand zu haben und besonders darauf, wie es wohl sein würde, mit Naruto zu schlafen. Sasuke konnte nicht leugnen, dass er sich von dem Blonden angezogen fühlte und zwischen ihnen einfach eine gewisse… Sexuelle Spannung herrschte. Eine Art Knistern.
 

Naruto richtete Sasukes durch den Schweiß etwas herunter gerutschte Brille in einer überraschend zärtlichen Geste und lächelte ihn an. „Okay?“, fragte er nochmal nach.
 

Sasuke sah ihn an und bohrte die Zähne in seine Unterlippe. Sein Herz war inzwischen bis in seinen Hals heraufgeklettert und hämmerte dort unangenehm, während Sasuke fieberhabt über seine Antwort nachdachte und in diese wunderschönen, blauen Augen starrte.
 

Naruto würde ihn zu nichts zwingen, wurde ihn auf einmal bewusst. Naruto bot ihm ganz unverbindlich einen One-Night-Stand an und würde auch nicht sauer werden, falls Sasuke sein Angebot ablehnen würde.
 

Aber wollte Sasuke das wirklich? Wollte er Sex mit Naruto ablehnen und das nur, weil er viel zu große Angst vor dem Ungewissen und dem Unbekannten hatte? Waren das genug Gründe und waren es vor allem gute und nachvollziehbare Gründe?
 

Langsam ließ Sasuke seine Zunge über seine trockenen Lippen gleiten und schluckte schwerfällig. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete einmal tief ein und aus und teilte Naruto dann seine Entscheidung mit:
 

„Okay.“
 

„Cool.“ Naruto grinste ihn an, ein glückliches Glitzern in den Augen, und küsste ihn.
 

Sasuke erwiderte den Kuss und hob die Hand, um sie auf Narutos Wange zu legen. Erst jetzt fielen ihm die leichten, länglichen Hautunebenheiten in Narutos Gesicht auf – Narben.
 

„Sorry“, meinte Naruto, als sich ihre Münder wieder trennten und leckte sich etwas Speichel von der Unterlippe. „Wir hätten uns wahrscheinlich küssen sollen, bevor ich dir einen geblasen hab. Jetzt schmeck ich bestimmt so ekelhaft nach Wichse.“
 

„Ist okay“, erwiderte Sasuke und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich kann immer noch den Fruchtkaugummi herausschmecken, also ist es nicht allzu unangenehm.“ Er zeichnete mit den Fingerspitzen die frisch entdeckten Narben nach. Sechs Stück waren es. Auf jeder Wange drei. „Woher hast du deine Narben?“
 

Naruto schnappte sich Sasukes Hand und presste seine Lippen auf seine Fingerknöchel. „Lass uns gehen“, sagte er.
 

Sasuke, der aus dieser Antwort herauslesen konnte, dass Naruto nicht darüber reden wollte, nickte und drückte sich von der Wand ab. „Okay, hier lang.“
 

Naruto verschränkte ihre Finger ineinander, während Sasuke ihn nach draußen und an die erfrischend kühle Nachtluft führte. „Ah, Luft!“, rief er begeistert aus und atmete tief ein, dann griff er in seine Hosentasche und schob sich einen neuen Kaugummi in den Mund. „Bist du mit dem Auto hier?“
 

Sasuke war ein wenig abgelenkt von dem befremdlichen Gefühl einer anderen Hand, die in seiner lag, und schreckte auf, als er Narutos Frage hörte. „Bin ich“, bestätigte er.
 

Naruto summte zufrieden. „Wohnst du weit weg?“
 

„Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf und strich sich sein Haar aus der Stirn. „Ich wohn ganz in der Nähe.“
 

„Gut. Lange Fahrten sind nämlich ein Lustkiller.“ Naruto grinste ihn frech an und versuchte, mit dem Kaugummi eine Blase zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelang. „Wo hast du geparkt?“
 

„Gleich hier um die Ecke.“ Sie gingen noch ein paar Schritte, bis schließlich ein kleiner Parkplatz in Sichtweite kam. Sasuke bewegte sich zielstrebig auf den blauen Aston Martin Vanquish zu und kramte in der Hosentasche nach seinem Autoschlüssel herum.
 

„Oh, fuck! Sag mir nicht, der Aston Martin ist deiner, Sasuke!“ Naruto fielen fast die Augen heraus, als er den schicken Sportwagen sah und blickte den Dunkelhaarigen ungläubig an.
 

Sasuke schmunzelte überheblich und drückte auf einen Knopf seiner Autoschlüssel, um die Lichter des Aston Martin kurz zum Aufleuchten zu bringen. „Doch, das ist meiner.“
 

„Alter!“ Naruto eilte auf das Auto zu und strich fast schon ehrfürchtig über die Motorhaube. „Wie krass ist das denn bitteschön?!“
 

„Mach keine Kratzer“, warnte Sasuke ihn mit verengten Augen, während er an Naruto vorbeiging und die Fahrertür öffnete.
 

„Scheiße, ist das geil!“ Naruto pfiff anerkennend und ließ sich lachend auf den Beifahrersitz plumpsen. „Sieht so aus, als hätte ich mit dir den ganz großen Fang gemacht, huh?“
 

„Hn“, machte Sasuke nur und richtete seine Brille, dann schnallte er sich an und wartete darauf, bis Naruto dasselbe getan hatte, bevor er das Auto langsam in Bewegung setzte.
 

Es war bereits sehr dunkel draußen, aber die Straßenlaternen und flackernden Leuchtanzeigen der Clubs erhellten die Straße zu genüge. Sasuke warf einen Blick auf die Uhrzeit, die mit roten Ziffern auf dem Display des eingebauten Radios leuchtete: 23 Uhr 46. Deutlich früher, als er geschätzt hatte.
 

„Das ist so cool“, meinte Naruto begeistert, während er mit dem Hintern mehrmals auf dem Sittz herum rutschte und es sich dann bequem machte. „Ich hab noch nie in einem so schicken Auto gesessen, ey!“
 

„Das merkt man“, erwiderte Sasuke amüsiert und warf einen Blick in den Rückspiegel, bevor er auf die andere Straßenseite wechselte. „Dein Enthusiasmus ist fast schon niedlich.“
 

„War bestimmt sau teuer, huh?“, fragte Naruto nach und rieb mit den Handflächen über das cremefarbene Polster des Sitzes. Als Sasuke zustimmend summte fluchte er leise. „Werd ich mir wohl nie leisten können, ich kann mir momentan ja nicht einmal einen Führerschein leisten!“
 

„Du hast keinen Führerschein?“ Überrascht zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe und sah ihn an. Es war ziemlich ungewöhnlich für eine Person in Narutos Alter, noch keinen Führerschein zu haben. Aber andererseits… Er wusste ja nicht einmal genau, wie alt Naruto war!
 

Ein unangenehmes Gefühl breitete sich bei diesen Gedanken in Sasukes Bauch aus. Was wäre, wenn Naruto viel jünger war als die 22 oder 23 Jahre, auf die Sasuke ihn schätzte? Das wäre katastrophal! Er mochte es nicht, wenn seine Partner viel jünger waren als er, er wollte ja schließlich nicht Sex mit einem Kind oder Teenie, sondern mit einem Mann haben!
 

„Nee.“ Verlegen rieb sich Naruto über den Nacken. „Ich verdien bei meinem Job nicht allzu viel… Aber ich bin schon fleißig am Sparen und Mitte nächsten Jahres müsste ich es mir eigentlich endlich leisten können, wenn nichts schief geht!“
 

„Mh“, summte Sasuke. Er setzte den Blinker, weil er nach rechts abbiegen musste, blieb dann aber an einer roten Ampel stehen. „Wie bist du dann ins Stargate gekommen? Mit der Bahn?“
 

„Nö, zu fuß.“ Naruto schüttelte den Kopf, während er laut schmatzend auf seinem Kaugummi herum kaute. „Ich wohn direkt in der Nähe, das sind nur fünf Minuten Fußweg und so.“
 

Irritiert runzelte Sasuke die Stirn. „Und wieso wolltest du dann zu mir?“, wollte er wissen und trommelte mit den Fingern gegen das Lenkrad. „Wäre es nicht einfacher gewesen, wenn wir zu dir gegangen wären?“
 

„Das geht nicht!“, sagte Naruto sofort, die Augen weit aufgerissen. „Meine Eltern sind zuhause!“
 

Sasuke verschluckte sich bei diesen Worten und musste husten. „Du wohnst noch bei deinen Eltern?!“, fragte er krächzend nach. „Wie alt bist du, Naruto?!“
 

„Hey, chill!“, meinte Naruto und presste die Lippen zusammen. Bildete sich Sasuke das nur ein oder wirkte seine Miene ein wenig… Nervös? „Wenn ich minderjährig wäre hätten die mich ja wohl nicht in den Club gelassen, also entspann dich.“ Er zupfte an seinem Tanktop herum. „Ich wohn bei meinen Eltern, weil ich in ihrem Laden arbeite und unsere Wohnung eben genau darüber ist. Es ist praktisch, warum sollte ich also ausziehen?“
 

„Damit du ungestört Leute mit nachhause nehmen kannst vielleicht?“
 

Naruto schnalzte mit der Zunge. „Ich bin bis jetzt immer zu den Kerlen nachhause gegangen und es hat sich auch noch keiner darüber beschwert.“
 

„Hm…“ Sasuke presste die Lippen zusammen. Das hörte sich so an, als ob Naruto das öfters täte; mit fremden Leuten Sex haben. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie passte ihm dieser Gedanke gar nicht.
 

Naruto schien sein Missfallen bemerkt zu haben, denn ein breites, freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er schlang seine Arme um Sasukes Nacken. „Du musst nicht eifersüchtig sein“, sagte er ihm mit spitzbübischem Ton und rieb seine Nase gegen Sasukes Wange. „Du bist der heißeste Kerl, den ich jemals aufgerissen hab und glaub mir, es gab keinen Typen, den ich auch nur ansatzweise so sehr wollte, wie ich dich will.“
 

Sasuke verspannte sich leicht bei diesen Worten. „Ich bin nicht eifersüchtig“, stellte er sofort murrend klar. „Wieso sollte ich auch? Ich kenn dich doch gar nicht.“
 

„Natürlich bist du das nicht.“ Naruto lachte ihm leise ins Ohr. „Natürlich nicht, Sasuke.“
 

Zähneknirschend trat Sasuke aufs Gaspedal, als die Ampel endlich grün wurde. „Ich bin nicht eifersüchtig“, wiederholte er seine Worte mit Nachdruck, „Und jetzt stör mich nicht weiter beim Fahren.“
 

Naruto gluckste leise und küsste seine Wange, ließ aber dann doch von ihm ab. „Was immer du sagst.“
 

Es herrschte erneut Schweigen. Sasuke konnte derweil die ganze Zeit Narutos stechenden Blick auf sich spüren, ignorierte ihn für den Moment aber, um sich stattdessen auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Nachts und im Düsteren durch die vollen Straßen Tokios zu fahren gehörte nun wirklich nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.
 

Er musste erneut bei einer roten Ampel halten und nutzte die Gelegenheit, um den Kopf in Narutos Richtung zu neigen. „Was?“
 

„Ist das dein erster One-Night-Stand?“, fragte Naruto ihn mit einem kleinen Lächeln. „Du bist vorhin im Club ziemlich entspannt gewesen, aber jetzt wirkst du wieder so verkrampft wie am Anfang.“
 

Sasuke ließ seine Zunge über seine Zähne gleiten und überlegte, ob er Naruto anlügen sollte, entschied sich dann aber doch für die Wahrheit. Es war ja schließlich nicht so, als ob er sich dafür schämen müsste, noch nie eine Bettbekanntschaft für eine Nacht gehabt zu haben. „Ist es.“
 

„Ah, hab ich mir gedacht.“ Naruto nickte summend und tätschelte ihm das Knie. „Aber keine Sorge, ich werd mich gut um dich kümmern. Du bist bei mir in guten Händen, hehe.“
 

Naruto warf ihm einen solch warmen und ehrlichen, fast schon treudoofen, Blick zu, dass Sasuke verlegen den Kopf zur Seite drehte. „Hn.“
 

„Also ich hatte schon ein paar“, fing Naruto an zu erzählen und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Bin beim ersten Mal auch sau nervös gewesen, also mach dir deswegen keine Gedanken und so, heh, das ist normal.“
 

Er schenkte Sasuke ein Grinsen. „Es ist echt… Easy, weißt du? Easy und spaßig und so. Ohne Verpflichtungen und der ganze Dreck, einfach nur Sex, um Spaß zu haben. Es wird dir bestimmt gefallen.“ Naruto legte seine Hand wieder auf Sasukes Oberschenkel. „Besonders, weil es mit mir ist.“ Er wippte mit den Augenbrauen.
 

Sasuke schnaubte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das werden wir sehen.“
 

„Mhmh“, machte Naruto nur und es herrschte erneut Schweigen. Abermals war es eine angenehme Stille und nichts Unbeholfenes oder Unangenehmes. Es war wirklich überraschend… Nett, Naruto in seiner Gegenwart zu haben.
 

Die Fahrt zu Sasukes Wohnung verzögerte sich wegen des ganzen Verkehrs, also schaltete Naruto nach ein paar Minuten das Radio ein und Sasuke ließ ihn gewähren, obwohl er vorher nicht gefragt hatte.
 

Die Klänge einer kitschigen Popballade ertönten. Naruto rümpfte angewidert die Nase und schaltete durch die verschiedenen Radiosender, bis er bei einem angelangt war, der ihm gefiel. Es war ein Sender, der ausschließlich Rockmusik spielte und da Sasuke selbst dieser Musikrichtung auch sehr angetan war, bekam Naruto für seine Wahl ein paar Sympathiepunkte mehr dafür, obwohl es nicht so war, als ob der Blonde inzwischen nicht schon genug davon hätte.
 

Naruto fing an, die Melodie mit zu summen und ab und an ein paar Textzeilen mitzusingen. Er war kein allzu begnadeter Sänger, aber auch nicht so schlecht, dass Sasukes Ohren zu bluten begonnen hätten, deswegen hielt Sasuke den Mund und bat ihn nicht darum, die Klappe zu halten.
 

Von Minute zu Minute wurde die Stimmung immer entspannter zwischen ihnen und Sasuke vergaß zwischendurch sogar, dass sie nun auf den Weg zu seiner Wohnung waren, um Sex zu haben. Naruto war einfach eine so… So schrecklich unkomplizierte und positive Person, dass Sasukes Nervosität doch tatsächlich immer mehr verschwand und das, obwohl Naruto nichts tat, außer einfach nur da zu sitzen, glücklich seinen Kaugummi vor sich hin zu kauen, dieses permanente Lächeln auf seinen Lippen zu tragen und heiter vor sich hin zu singen.
 

Da Sasuke ihn als Menschen wirklich interessant fand und gern etwas über ihn erfahren würde, beschloss er, ein Gespräch aufzubauen und das war etwas, das er nur sehr selten tat. „Wo arbeitest du, Naruto?“
 

Naruto, der die Augen geschlossen und seine Schläfe gegen die erfrischend kühle Scheibe gelehnt hatte, drehte den Kopf zu ihm. „Mh?“
 

„Ich hab gefragt, wo du arbeitest.“
 

„Oh!“ Naruto richtete sich in eine gerade Position auf. „Kennst du den Hokage-Kiosk in Shibuya? Der gehört meinen Eltern und da arbeite ich auch.“
 

„Hokage-Kiosk?“ Überrascht zog Sasuke beide Augenbrauen in die Höhe. Natürlich kannte er den Kiosk, er war schließlich einer der bekanntesten in ganz Tokio und Tokio war nun wirklich keine kleine Stadt! „Und da verdient man nicht viel?“
 

„Naja, es geht.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Ich bin jetzt nicht arm oder so, aber wir verdienen auch nicht so viel, dass wir uns Luxus leisten könnten. Es reicht, um gut zu leben und glücklich zu sein und das ist ja auch das Wichtigste, oder?“
 

„Das stimmt.“ Sasuke nickte langsam und steuerte auf einen Parkplatz zu, da sie endlich seine Wohnung erreicht hatten. „Okay, hier wohn ich.“
 

„Oh, wow! Sieht echt schick aus!“ Naruto pfiff angetan und schnallte sich ab. „Verdient man als Professor echt so viel, dass man sich solche Autos und Wohnungen leisten kann?“
 

„Ich verdien nicht schlecht“, antwortete Sasuke und schnallte sich ebenfalls ab, „Aber ich hab das Glück, eine ziemlich wohlhabende Familie zu haben.“
 

„Oh, also reiches Milliardärssöhnchen und so?“, fragte Naruto grinsend nach.
 

Sasuke gab ein Schnauben von sich. „So ähnlich“, erwiderte er vage und wartete darauf, dass Naruto endlich ausstieg, um sein Auto abzuschließen. „Ich wohne im fünften Stock“, erzählte er Naruto, während sie sich auf das zehnstöckige, sehr elegant und gepflegt aussehende Mehrfamiliengebäude zubewegten.
 

„Goldene Mitte“, meinte Naruto und schob beide Hände in seine Gesäßtasche. Er sah sich um wie ein aufgeregtes Kind im Spielwarenladen, als sie durchs Foyer gingen und in den Aufzug einstiegen. „Echt schick, hier könnte ich auch leben.“
 

„Dann viel Spaß beim Sparen.“ Mit einem Schmunzeln drückte Sasuke auf den Knopf mit der Fünf. „Dieses schöne Ambiente hat nämlich auch seinen Preis.“
 

„Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Reib mir nur weiter unter die Nase, wie viel Geld du hast.“
 

Sasuke erwiderte nichts und schmunzelte nur weiter vor sich hin. Mit einem ‚Ding!‘ öffneten sich die Türen des Aufzugs, als sie im richtigen Stockwerk angekommen waren und Sasuke führte seinen Gast zu seinem Appartement mit der Nummer 507.
 

Er holte seine Schlüssel hervor, um die Haustür aufzuschließen und sofort, als die weiße Tür sich öffnete und Naruto einen ersten Blick auf seine Wohnung erhaschen konnte, war die Nervosität, die während der Autofahrt verschwunden war, mit einem Schlag wieder da.
 

„Woah, echt edel!“, kommentierte Naruto staunend, als er einen Schritt hinein trat. „Fuck, du hast echt Geschmack, Sasuke!“
 

„Schuhe aus“, ermahnte ihn Sasuke, während er selbst aus seinen Sneakers schlüpfte. „Die erste Tür links ist mein Schlafzimmer. Warte dort auf mich, ich komm gleich.“
 

„Okay.“ Naruto nickte und schnappte nach Sasukes Handgelenk, als er gehen wollte. „Warte.“
 

„Was?“, fragte Sasuke irritiert nach und hob eine Augenbraue.
 

Naruto lächelte, ein überraschend liebevolles Lächeln dafür, dass sie sich kaum kannten und heute erst das zweite Mal getroffen hatten, und küsste ihn. „Bis gleich“, murmelte er gegen Sasukes Lippen, „Und lass mich nicht allzu lange warten, okay? Ich bin ein ziemlich ungeduldiger Mensch.“
 

Sasuke schluckte und nickte nur dümmlich. Naruto gab ihm noch einen Kuss und machte sich dann daran, aus seinen schmutzigen und abgewetzten Chucks zu schlüpfen. Sasuke beobachtete ihn kurz und schüttelte dann den Kopf, um äußerst… Seltsame Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben und sich stattdessen auf den Weg zum Badezimmer zu machen.
 

Dort angekommen schloss er die Tür hinter sich, riegelte sie zu und lehnte sich seufzend mit dem Rücken dagegen. Verdammt, er war so schrecklich nervös und betete, dass man es ihm nicht ansah. Aber er konnte es auch nicht ausschalten, denn jetzt war es schließlich gleich soweit!
 

Naruto war bereits in seinem Schlafzimmer. Naruto, der Kerl, den er kaum kannte und mit dem er gleich Sex haben würde. Irgendwie war dieser Gedanke immer noch so surreal, dass es Sasuke gar nicht wirklich glauben konnte.
 

Aber jetzt war Naruto hier und jetzt war es auch zu spät, um noch Nein zu sagen, oder? Und eigentlich… Eigentlich wollte er das auch gar nicht, Nein sagen…
 

Stöhnend ließ Sasuke seinen Hinterkopf gegen die Tür knallen und starrte an die Decke. Er war 31, verdammt, das war viel zu alt, um sich von solch einer Sache wie einem One-Night-Stand so komplett aus der Fassung bringen zu lassen! Er war auch keine Jungfrau mehr, er hatte schon oft Sex gehabt, also warum war er so nervös?
 

Mehrere Momente lang starrte Sasuke apathisch und ohne wirklich zu denken oder zu sehen an die Decke, bis er sich schließlich ins Nasenbein zwickte und von der Tür abdrückte, um zum Waschbecken und den Wandschränken herüber zu gehen.
 

Er warf einen Blick in den Spiegel, sah seine roten, geschwollenen Lippen und die zerzausten Haare. Das war alles Narutos Tun. Langsam hob Sasuke eine Hand und legte sich vorsichtig Zeige- und Mittelfinger auf die Unterlippe. Als ihm bewusst wurde, wie bescheuert diese Geste doch eigentlich war, errötete er leicht und öffnete mit einem Brummen einen der Schränke.
 

Er musste nicht lange suchen, bis er fand, wonach er Ausschau gehalten hatte: Nämlich einer (peinlicherweise unbenutzten) Tube Gleitgel und einem Kondom. Sasuke leckte sich über die Vorderzähne und nickte dann. Er hatte sich entschieden und er würde es tun.
 

Er würde jetzt zurück zu Naruto und ins Schlafzimmer gehen und dann würde er verflucht geilen Sex und den ersten One-Night-Stand seines Lebens haben und es würde fantastisch sein!
 

Mit rasendem Herzen öffnete Sasuke die Badezimmertür und ging mit langsamen, gemütlichen Schritten in Richtung Schlafzimmer. Die Tür stand offen, als er dort ankam, und Naruto saß bereits auf dem Bett, die Beine weit gespreizt, und sich mit den Ellbogen auf der Matratze abstützend.
 

„Hi!“ Narutos Miene erhellte sich, als er ihn erblickte. „Da bist du ja wieder!“
 

Sasuke strich sich mit zitternder Hand eine Haarsträhne hinters Ohr und verfluchte sich im nächsten Moment für die so offensichtlich nervöse Geste. „Hey.“
 

„Oh Gott!“ Naruto lachte leise und breitete die Arme aus. „Komm her, Sasuke, kein Grund, so nervös zu sein!“
 

Sasuke leckte sich über die Lippen und zögerte kurz, bewegte sich aber auf Naruto zu. „Ich bin nicht nervös“, stritt er schwach ab, obwohl sie beide wussten, dass es eine dicke, fette, Lüge war.
 

Naruto summte nur und legte beide Hände auf Sasukes Hüfte, als er zwischen seinen Beinen zum Stehen kam. „Was hast du gemacht?“ Er küsste Sasukes bekleideten Bauch und sah ihn fragend an.
 

„Das hier geholt.“ Sasuke zeigte ihm das Gleitgel und das Kondom.
 

„Ah, vorbereitet. Sehr gut.“ Grinsend nahm Naruto die Gegenstände an sich und betrachtete sie. „Was, kein XXL-Kondom?“ Mit funkelnden Augen zog er eine Augenbraue hoch. „Dann passt es mir nicht, sorry.“
 

Sasuke schnaubte und legte die Hände auf Narutos Schultern. „Angeber. Aber ich werd ja gleich sehen, ob du da zu viel versprichst oder nicht.“
 

„Wirst du.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und küsste ein letztes Mal seinen Bauch, bevor er die Gegenstände achtlos hinter sich aufs Kissen warf und es sich auf dem Bett bequem machte. „Mhh, komm her.“
 

Hitze breitete sich in Sasukes Unterleib aus, als Naruto ihn mit solch einem unersättlichen Hunger ansah, und mit dem Zeigefinger zu sich winkte. Er folgte seiner Aufforderung und kniete sich über Naruto aufs Bett. Der Blonde legte die Hände auf seine Taille und rollte sich über Sasuke, damit er ihn mit dem Rücken in die weiche Matratze pressen und zwischen seine Beine klettern konnte.
 

„Ah, ah“, ermahnte Naruto ihn und schnappte sich Sasukes blasses Handgelenk, als er versuchte, ihre Position wieder zu ändern. „Ich sagte doch, dass ich dir helfen will, dich zu entspannen, also bleib brav liegen, während ich mein Wunder wirke.“
 

Sasuke wollte sich gerade beschweren, weil er es ganz und gar nicht mochte, nur die passive Rolle zu übernehmen, doch da hatte sich Narutos Mund schon auf seinen gepresst und unterdrückte so jegliche Art von Widerwort.
 

Naruto ließ seine Hände unter Sasukes Hemd gleiten und strich hauchzart über seine Seiten, während er ihn leidenschaftlich küsste. Sasuke stöhnte wohlig, als Naruto an seiner Unterlippe knabberte und gewährte der Zunge, die die Konturen seiner Lippen nachzeichnete, Einlass.
 

„Oh Gott“, stöhnte Naruto gedämpft gegen Sasukes Lippen, während seine Zunge gierig über seinen Gaumen und seine Zähne strich und fing damit an, sie ein- und auszustoßen und so ihr bald folgendes Liebesspiel zu imitieren.
 

Naruto löste den Kuss mit einem lauten Schmatzgeräusch, um seinen Mund stattdessen auf Sasukes Hals zu heften und zu saugen. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich es vermisst habe, dich zu küssen“, murmelte Naruto gegen seine Haut, während er sie mit Küssen und Bissen bedeckte.
 

„Wir-“, fing Sasuke an, musste sich selbst aber mit einem lauten Stöhnen unterbrechen, als Narutos Zähne sanft über eine besonders empfindliche Stelle kurz unter seinem rechten Kieferknochen kratzten.
 

Er konnte spüren, wie sich Narutos Lippen zu einem Grinsen verzogen und er anfing, kraftvoll an der Stelle zu saugen. Keuchend drückte Sasuke den Rücken durch und krallte eine Hand in blondes Haar, um warnend daran zu ziehen.
 

„K-Kein… Mh, keine Knutschflecke.“
 

Naruto gab ein Wimmern von sich, folgte aber Sasukes Anweisungen und lehnte sich zurück, um stattdessen Sasukes Hemd aufzuknöpfen. Sasuke beobachtete ihn dabei mit gesenkten Lidern.
 

„Was wolltest du eben sagen?“, fragte Naruto nach und küsste einen nun entblößten, pinken Nippel.
 

„Ich fand es nur verwunderlich, nach welch kurzer Zeit du süchtig nach meinen Lippen geworden zu sein scheinst“, meinte Sasuke mit arroganter Miene.
 

Naruto lachte leise. „Du schmeckst halt verdammt gut“, teilte er ihm mit einem Grinsen mit und stahl sich einen kleinen Kuss, bevor er Sasuke das nun vollständig aufgeknöpfte Hemd von den Schultern streifte und es achtlos zu Boden warf. „Fuck, du bist so verdammt heiß.“
 

Er biss sich auf die Unterlippe, während er Sasukes blassen, schlanken Oberkörper mit neugierigen Händen erkundete. Er zwickte Sasukes rechte Brustwarze mit Daumen und Zeigefinger und konnte ihm so ein lustvolles Zischen entlocken, während der Nippel langsam hart wurde. Naruto wollte sich gerade um die den anderen kümmern, zögerte aber, überlegte es sich dann doch anders und zog stattdessen sein eigenes Oberteil aus.
 

Mit glasigen Augen betrachtete Sasuke den gebräunten, muskulösen Oberkörper, der ihm zur Schau angeboten wurde, und strich mit den Fingerspitzen hauchzart über die Konturen eines Sixpacks. Die Muskeln zuckten bei der seichten Berührung. „Mmh, sportlich.“
 

„Ich mach Kickboxen“, sagte Naruto, schloss mit einem wohligen Seufzen die Augen, und schien Sasukes vorsichtige Erkundung seines Körpers sichtbar zu genießen. „Mhhm, fühlt sich gut an…“
 

Sasuke küsste sein Schlüsselbein und ließ seine Finger wieder zu Narutos Hosenbund herunter wandern, da fielen ihm auf einmal die schwarzen Spiralen um seinen Bauchnabel auf. „Du hast ein Tattoo“, stellte er überrascht fest.
 

„Ist noch ganz frisch“, meinte Naruto mit stolzer Stimme und blickte ebenfalls zu seinem Bauch herunter. „Noch nicht mal zwei Monate alt!“
 

Sasuke summte leise und zeichnete einen der Kreise nach. „Sieht gut aus.“ Eigentlich war er kein Fan von Tribal-Tattoos, aber dieses gefiel ihm tatsächlich ausgesprochen gut.
 

„Danke.“ Lächelnd schlang Naruto seine Arme um Sasukes Nacken. „Weißt du, was auch gut aussieht?“
 

Fragend legte Sasuke den Kopf schief. „Was?“
 

„Du.“ Mit einem fetten Grinsen tippte Naruto ihm auf die Nase und zog ihn näher an sich, ihre Münder nur einen Hauch voneinander entfernt. „Wirklich. Du bist wunderschön, Sasuke.“
 

Sasuke war ein wenig überfordert mit diesem Kompliment und wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte, doch das musste er zum Glück auch nicht, weil Naruto ihm im nächsten Moment schon leidenschaftlich küsste.
 

Sanft aber bestimmt wurde er von Naruto nach hinten geschubst, bis er wieder auf dem Bett lag, Naruto zwischen seinen gespreizten Beinen positioniert.
 

Ihre Oberkörper waren aneinandergepresst und Sasuke konnte Narutos harte Nippel spüren und wie sie über seine Brust strichen, während sich Naruto an ihm rieb.
 

Er war hart, fiel Sasuke auf, aber das war er selbst auch, also legte er die Hände auf Narutos Schulterblätter und schlang die Beine um seine Taille, um Narutos langsamen Hüftbewegungen besser entgegen kommen zu können.
 

Eine Zeit lang lagen sie einfach nur da und küssten sich, bis Naruto scheinbar genug von ihrem Vorspiel hatte und sich mit einem wohligen Murmeln von Sasuke löste. „Deine Hose nervt“, meinte er und kniete sich zwischen Sasukes Beine, um sie ihm besser ausziehen zu können.
 

Sasuke richtete sich auf seinen Ellbogen auf und legte eine Hand auf Narutos Hosenbund. „Deine auch.“
 

Naruto lachte leise. „Immer der Reihe nach“, sagte er mit funkelnden Augen und zog Sasuke die Hose von den Beinen. Danach kümmerte er sich um seine Socken und schließlich um Sasukes Boxershorts. Sasuke zuckte leicht und sah Naruto mit gesenkten Lidern in die Augen.
 

Doch Naruto erwiderte den Blick nicht, da er viel zu beschäftigt damit war, Sasuke mit seinen Augen aufzufressen. „Du bist so sexy“, wisperte er atemlos und drückte die Lippen auf die Innenseite von Sasukes Oberschenkel. „So scheiße sexy… Fuck.“
 

Sasuke stöhnte leise, als er Narutos Atem an solch einer intimen Stelle spürte und schloss die Augen, um die Liebkosungen von Narutos Mund so besser genießen zu können.
 

Keuchend krallte Sasuke die Finger ins Bettlaken, als sich Narutos Zunge mehrmals in seinen Bauchnabel stieß und danach über die feinen, leicht gekräuselten Härchen kurz darunter leckte. „Naruto…“, murmelte er leise und sah ihn mit glasigen Augen an.
 

Naruto küsste seinen Bauch und beugte sich dann zurück, um sich ebenfalls vollständig zu entkleiden. Sasukes Blick ruhte dabei die ganze Zeit ungeniert auf seiner Unterregion und er musste schlucken, als er das erste Mal Narutos Schwanz sah.
 

„Hab ich zu viel versprochen?“, fragte Naruto grinsend nach. „Mh?“
 

„XXL brauchst du nicht“, meinte Sasuke mit einem kleinen Schmunzeln, „Aber es ist durchaus… Beeindruckend.“
 

„Mmh, das ist es.“ Naruto stöhnte leise. „Und vor allem weiß ich, wie ich damit umgehen muss.“
 

„Ich bin gespannt“, sagte Sasuke, während er beobachtete, wie Naruto die Tube Gleitgel mit dem Daumen öffnete und sich eine großzügige Menge davon auf die Handfläche quetschte.
 

Naruto warf ihm ein Grinsen zu und machte sich daran, ihn vorzubereiten.
 

~ xXx ~
 

„Irgendwie ist es komisch“, meinte Naruto, während er mit der freien Hand über Sasukes zitternden Oberschenkel rieb. „Ein bisschen so wie ein Rollentausch. Du bist echt so verflucht eng, dass man denken könnte, du bist noch Jungfrau und dass du jetzt von einem Typen entjungfert wirst, der mehr als zehn Jahre jünger ist als du, heh.“
 

Naruto hatte den Satz noch nicht einmal zu Ende gesprochen, da hatte sich Sasuke bereits blitzschnell in eine sitzende Position aufgerichtet und sah ihn entgeistert an, die Augen groß vor Schock. „Was?“
 

Naruto runzelte verwirrt die Stirn, doch dann schien auch ihm klar geworden zu sein, was er gerade gesagt hatte, da er sich fluchend eine Hand über den Mund legte, die blauen Augen weit aufgerissen. „Fuck! Ich meinte… Ich… FUCK!“
 

„Zehn Jahre…?“, wiederholte Sasuke fassungslos. „Zehn Jahre…?! Wie alt bist du, Naruto?!“
 

„Ich…!“ Naruto kaute fieberhaft an seiner Unterlippe herum, die Miene grübelnd und hektisch. „Ich ähm… Äh, also ich-“
 

„Wag es dich nicht, mich nochmal anzulügen.“ Knurrend umfasste Sasuke sein Kinn und drehte sein Gesicht wieder in seine Richtung. „Wie alt bist du, Naruto?“
 

Es schien so, als wollte sich Naruto dennoch weiterhin herausreden, doch dann sah er schließlich ein, dass es besser war, nun die Wahrheit zu sagen, also ließ er mit einem Seufzen den Kopf hängen. „Ich bin 19“, gab er leise zu.
 

„19…“ Sasuke ließ die Hand fallen, fast so, als ob die Berührung ihn verbrannt hätte, und sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. Er fühlte sich mit einem Schlag komplett leer. „Du bist minderjährig.“
 

„Aber nicht mehr lange!“, rief Naruto aus und sah ihn verzweifelt an. „Ich werd im Oktober 20, das ist in nicht einmal zwei Monaten, also komm schon, Sasuke! Mach daraus jetzt bitte kein Drama!“
 

„Du bist minderjährig“, wiederholte Sasuke. „Ich mach mich strafbar, wenn ich jetzt mit dir Sex habe.“
 

„Sasuke, bitte!“ Naruto sah ihn flehend an und krallte die Hände in seine Oberarme. „Ich werd in zwei Monaten volljährig und auf die beschissenen zwei Monate kommt es doch nun wirklich nicht an! Bitte, Sasuke, tu mir das jetzt nicht an!“
 

„Ich… Ich kann nicht...“ Sasuke ließ seine Zunge über seine Zähne gleiten. „Nicht wenn du… Wenn du 19 bist…“
 

„Bitte!“ Naruto umfasste Sasukes Gesicht mit beiden Händen. Die pure, nackte Verzweiflung war deutlich aus seinen blauen Augen herauszulesen. „Komm schon! Ich bin vielleicht noch nicht volljährig, aber ich bin doch kein kleines Kind mehr! Ich bin alt genug, um selbst entscheiden zu können und vor allem bin ich alt genug um zu wissen, was ich will!“
 

Er presste seine Stirn gegen Sasukes und küsste ihn. „Ich weiß, was ich will“, murmelte er gegen seine Lippen, „Und das bist du, Sasuke! Ich will dich! Ich wollte dich vom ersten Moment an! Als ich dich in der Uni das erste Mal gesehen hab hätte ich dich am liebsten über den nächstbesten Tisch gebeugt und dir das Gehirn heraus gevögelt! Ich will dich, Sasuke, ich will dich wirklich und ich weiß… Ich weiß, dass du mich auch willst.“
 

Sasuke zuckte bei diesen Worten zusammen und wollte sich gegen die Nähe wehren, doch Naruto ließ ihn nicht los und ließ seinen Mund gegen Sasukes gepresst. „Jetzt tu nicht so, als ob ich lügen würde! Du kannst es nicht leugnen, dieses… Dieses Etwas, das da zwischen uns ist. Bei uns stimmt einfach die Chemie, Sasuke, und ich weiß, dass du dich genauso sehr von mir angezogen fühlst, wie ich mich von dir.“
 

Schwerfällig schluckend schloss Sasuke die Augen und wollte nicht weiter in diese verzweifelte, bettelnde Miene sehen. Naruto hatte Recht. Mit jedem Wort, das er sagte, hatte er Recht. Sasuke fühlte sich tatsächlich von ihm angezogen, auf sexueller, wie auch einer seltsam emotionalen Basis.
 

Sasuke wollte ihn. Er wollte Naruto genauso sehr, wie er ihn wollte, aber er konnte… Er konnte die Sache mit dem Alter doch nicht einfach übersehen, oder? Er war 31 und Naruto 19. 19! Naruto war minderjährig und es war verboten, mit Minderjährigen Sex zu haben.
 

Aber andererseits… Naruto hatte auch Recht, wenn er sagte, dass er kein Kind mehr war. Wenn Sasuke seinen Worten wirklich Glauben schenken konnte und das tat er auch, dann wurde Naruto in zwei Monaten 20. In zwei Monaten, das war nun wirklich… Es war…
 

Es war okay… Zwei Monate waren okay, oder?
 

„Komm schon… Komm schon…!“ Naruto gab ihm mehrere keusche Küsse. „Bitte lass diese scheiß Monate das, was zwischen uns ist, nicht kaputt machen und ruinieren… Bitte, Sasuke, bitte…“
 

Sasukes Atmung beschleunigte sich und er knirschte mit den Zähnen. Eigentlich musste er nicht groß weiter darüber nachdenken, seine Entscheidung war bereits gefallen und das nicht erst seit ein paar Minuten, sondern schon seitdem er Naruto das erste Mal gesehen hatte.
 

„Ich hoffe…“, sagte Sasuke langsam und schlug blinzelnd die Augen auf. „Ich hoffe, dass ich das nicht bereuen werde…“
 

Hoffnung schimmerte bei diesen Worten in Narutos Augen auf. „Das wirst du nicht“, versicherte er ihm und küsste seine Lippen. „Das wirst du nicht, versprochen!“
 

Sasuke sah ihn lange an, dann biss er sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite. „Hn…“
 

„Hör auf, immer so viel nachzudenken, Sasuke.“ Naruto neigte sein Gesicht sanft wieder in seine Richtung und lächelte ihn an. „Hör auf zu denken und fühl, Sasuke. Genau wie im Club.“ Behutsam nahm er Sasuke die Brille ab und legte sie auf dem Nachttisch ab. „Nicht denken… Sondern fühlen.“
 

Sasuke blickte auf seine Brille, das Herz bis zum Hals schlagend, und nickte schließlich langsam. „Okay…“
 

„Okay“, wiederholte Naruto mit einem überglücklichen Lächeln und küsste mehrmals enthusiastisch seine Wange, bevor er ihn wieder zurück auf die Matratze drückte. „Kay, dann… Dann…“ Er nahm die Tube Gleitgel wieder in die Hand und wartete auf ein Zeichen von Sasuke.
 

Sasuke schluckte, ein kläglicher Versuch, seine trockene Kehle zu befeuchten, und nickte abermals.
 

~ xXx ~
 

Naruto ließ sich mit einem erschöpften Stöhnen neben Sasuke ins Bett plumpsen. Er betrachtete mit gerümpfter Nase die zähe Flüssigkeit an seinen Fingern, dann putzte er sie am Bett ab und warf Sasuke ein müdes, aber glückliches Lächeln zu.
 

„Fuck“, war sein Kommentar.
 

Sasuke summte nur zustimmend.
 

„Das war echt…“ Naruto rutschte näher an ihn heran und legte seine saubere Hand auf Sasukes Wange. „Echt, echt verdammt gut. Wow.“ Er strich Sasuke liebevoll ein paar vereinzelte Haare vom Mundwinkel und küsste seine Wange.
 

Sasuke schloss die Augen, als Naruto sanft mit den Fingerknöcheln über seine Wange strich, und seufzte zufrieden. „Mhh.“
 

„Ich glaub, ich hab mich ein wenig in dich verknallt.“ Lachend presste Naruto die Lippen auf seine Nase und erhob sich. „Wo ist denn dein Bad? Wir sollten uns saubermachen, bevor alles festklebt.“
 

Sasuke legte einen Arm über seine Augen. „Wenn du aus dem Schlafzimmer gehst direkt rechts“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger grob in die von ihm genannte Richtung.
 

„Okay, ich guck mal.“ Naruto setzte sich mit einem Ächzen hin und streckte sich erst einmal ausgiebig, bevor er sich erhob und in Richtung Badezimmer tapste.
 

Ein paar Sekunden später konnte Sasuke hören, wie Naruto mehrere Schränke öffnete und den Wasserhahn andrehte. Er ließ seinen Arm über seinen Augen liegen, als Naruto zurückkam und ihn sorgfältig saubermachte.
 

„So“, sagte er nach einigen Minuten, als alles erledigt war, und klatschte in die Hände. „Fertig.“ Er legte sich wieder neben Sasuke hin. Er konnte Narutos warmen Atem auf seiner Wange spüren. „Hey“, fragte Naruto leise nach. „Alles okay bei dir?“
 

Sasuke hob den Arm langsam von seinem Gesicht und nickte. „Ja“, bestätigte er, die Stimme etwas kratzig. „Ich bin nur müde.“
 

„Okay, ich ehrlich gesagt auch, heh.“ Lächelnd strich ihm Naruto die Haare aus dem Gesicht. „Gehen wir schlafen?“
 

Irritiert runzelte Sasuke die Stirn. „Willst du nicht bei dir zuhause schlafen?“
 

„Huh?“ Überrascht zog Naruto beide Augenbrauen in die Höhe. „Heißt das, du willst mich rauschmeißen? Kurz nach dem Sex? Echt jetzt? Bist du wirklich so herzlos?“
 

Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und starrte an die Decke. „Ich hatte noch nie zuvor einen One-Night-Stand“, sagte er. „Ich weiß also nicht wirklich, was die Etikette da besagt.“
 

Naruto lachte leise. „Das kann jeder machen, wie er will“, sagte er und kratzte sich am Bauch. „Manche verpissen sich direkt nach dem Sex, andere bleiben über Nacht… Ist also immer unterschiedlich.“
 

Sasuke summte leise und nickte. „Okay. Willst du gehen?“
 

„Nein“, antwortete Naruto ehrlich und schüttelte den Kopf. „Willst du, dass ich gehe?“
 

Sasuke biss sich auf die Unterlippe und dachte kurz über die Frage nach. „Nein“, sagte er schließlich.
 

„Gut, dann kann ich ja bleiben.“ Lächelnd hob Naruto die Decke an, um sie über ihre Körper zu legen. Er seufzte zufrieden. „Mh, bequem.“
 

Sasuke brummte nur leise und schloss die Augen.
 

Eine Zeit lang schwiegen sie, bis sich Naruto schließlich räusperte. „Hey“, sagte er leise. „Wir müssen auch nicht… Also wir können gerne einen… Äh, Two-Night-Stand daraus machen oder so, heh.“
 

„Hm…“ Sasuke drehte sich zur Seite und versuchte, Narutos Mimik in der Dunkelheit erkennen zu können, aber das gelang ihm nicht. Meinte… Meinte Naruto das ernst oder war das nur ein Witz?
 

„Nur… Nur wenn du magst natürlich“, fügte Naruto schnell hinzu und diesmal musste Sasuke ihn nicht einmal sehen, um zu wissen, wie verlegen er war.
 

Nachdenklich leckte sich Sasuke über die Lippen. Naruto war wirklich nett, attraktiv war er auch und der Sex war fantastisch gewesen. Allerdings… Allerdings war Sasuke noch nicht bereit dafür, eine neue Bindung mit jemandem aufzubauen und Naruto…
 

Das war erst das zweite Mal, dass er ihn traf, aber dennoch wusste Sasuke und konnte fühlen, dass er sich an Naruto… Gewöhnen könnte und das war gefährlich. Er wollte sich nicht an jemanden gewöhnen, dann bestand die Gefahr, für ihn Gefühle zu entwickeln, viel zu groß und genau das war etwas, dem Sasuke zumindest für den Moment aus dem Weg gehen wollte:
 

Eine emotionale Bindung.
 

„Sasuke?“, fragte Naruto nach. „Bist du-“
 

„Ich denke, wir sollten es bei einer einmaligen Sache belassen“, unterbrach Sasuke ihn leise und ignorierte das unangenehme Gefühl, das sich bei diesen Worten in seinem Bauch ausbreitete.
 

„Oh…“, machte Naruto. Sasuke konnte ihn schlucken hören. „Okay, das ist… Das ist auch cool, heh.“
 

Sasuke erwiderte nichts daraufhin, da er nicht wusste was, und atmete stattdessen nur hörbar aus der Nase aus. „Wir sollten schlafen gehen“, meinte er.
 

„Sollten wir, ich bin echt geschafft.“ Naruto rutschte näher an ihn heran und legte zögerlich einen Arm um seine Taille. Sasuke ließ ihn gewähren. „Du musst auch keine Angst haben oder so, bevor du morgen aufwachst bin ich schon wieder verschwunden.“
 

Sasukes Magen verknotete sich bei dem Gedanken, morgen aufzuwachen und keinen Naruto an seiner Seite vorfinden zu können. Irgendwie wäre das… Schön gewesen. „… Okay.“
 

„Okay“, hauchte Naruto und zog Sasukes Rücken an seine Brust, „Gute Nacht, Sasuke.“ Er vergrub das Gesicht in seinem Nacken und Sasuke bekam eine Gänsehaut, als er spürte, wie er tief einatmete.
 

„Gute Nacht“, erwiderte er, die Stimme überraschend kratzig, und schloss die Augen.
 

Es war besser so, wenn er und Naruto sich nicht wiedersehen würden. Das Risiko war einfach zu groß, dass sich ungewollte Gefühle zwischen ihnen entwickeln würden, deswegen war es die richtige Entscheidung, es bei einer einmaligen Sache zu belassen.
 

Es war besser so.
 

~ xXx ~
 

In der Nacht träumte Sasuke von einem Paar weicher Lippen, die sich sanft auf seine Stirn pressten und ihm leise die Worte „Ich glaub, ich hab mich echt in dich verknallt“ ins Ohr wisperten.
 

Es war ein schöner Traum.
 

Ende.
 

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Uff, das war lang. Ich hoffe, ihr lebt noch alle und dass sich niemand durch so einen langen Oneshot quälen musste uû Hach… Ja, mein erster Naruto Oneshot, abgesehen jetzt von den Dingern bei Coffee Junkies, aber das zählt ja nicht wirklich :b
 

Es war lang, aber ich hatte die ganze Zeit über Spaß beim Schreiben und ich hoffe, dass ihr diesen Spaß auch beim Lesen hattet, hehe :DD
 

Ich weiß, dass einige total abgeschreckt waren, als ich ihnen gesagt habe, dass ich einen Oneshot mit 12 Jahre Altersunterschied schreibe und ich muss sagen, dass ich diese… Abneigung ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen kann D:
 

Ich mein… Liebe ist Liebe und ist es da nicht scheißegal, wie alt der Partner ist, solange man sich versteht und liebt? Dasselbe ist beim Geschlecht. Vielleicht kann es sein, dass ich da einfach zuuu offen bin, aber auch da kann ich nicht verstehen, wenn man sagt, man steht nur auf Kerle oder nur auf Weiber, weil… Auch hier ist es doch scheißegal, was das Geschlecht ist, solange man sich liebt, hach .o.
 

Ich mag es, diese typischen Klischees zu sprengen und deswegen ist der deutlich jüngere Naruto der Seme, yeah 8DD Ich find es übrigens immer noch schwer, aus Sasukes Sicht zu schreiben, aber ich arbeite dran :D
 

Pfefferminz-Kaugummis find ich echt eklig, aber Hubba Bubba, ey… Hubba Bubba ist LIEBE, Mann *-* Ich hab ein paar Tagen an diesen Oneshot gesessen und nach der Barszene hab ich mir beim nächsten Einkauf Hubba Bubba Apfel mitgenommen 8)
 

Ich bin noch nie in einem Gayclub gewesen, duh!, aber hab mich informiert und scheinbar gibt es da echt heftige Clubs, wo die echt mitten auf der Tanzfläche vögeln! O: Holla, die Waldfee, ey, da muss ich mich mal rein schleichen… 8] Vllt. ist das bei normalen Clubs ja auch so, kA, war ja noch nie in einem Club xDD
 

Eigentlich war der Oneshot NOCH länger, aber ich hab die letzten 3 Seiten gestrichen, weil es irgendwie… nicht mehr gepasst hat und ich das Ende so viel besser fand :3 Es ist schön… offen 8DD Und ich muss gestehen, dass es mein Fangirl Herz zum Bluten bringt, wenn Naruto und Sasuke nicht zusammen sind, deswegen überlege ich ernsthaft, ob ich aus dem Oneshot nicht einen… naja, Twoshot machen soll /D
 

Ich denke eigentlich schon, dass ich das vielleicht machen werde, aber ich muss mir erst einmal was Gutes einfallen lassen :3
 

Oh, und die Sexszene hat mir seeehr viel Spaß gemacht beim Schreiben, da ich so einen dominanten Naruto wirklich mag //D Und Sasuke mag es auch, wie man Lesen konnte, muhahaha 8DD
 

Also ja, ich hoffe, dass es euch gefallen hat und wie gesagt guck ich mal, ob ich eine Fortsetzung schreiben werde :3
 

Liebe an alle, die Vertigo trotz der Länge und des (leider für viele) fragwürdigen Altersunterschieds gelesen haben! <3
 

Nachtrag 06.06.13: Wow, ich bin echt überwältigt von dem ganzen positiven Feedback, das ich bekommen hab und deswegen hab ich auch beschlossen, Vertigo eine Fortsetzung zu geben, woohoo 8D Wann ich sie schreiben werde kann ich nicht genau sagen, es gibt sehr viele Richtungen, in die es nun weitergehen könnte, deswegen muss ich mich erstmal für eine entscheiden, was gar nicht so leicht ist 8D

Außerdem denke ich nicht, dass ich es schaffe, die restliche Geschichte in ein Kapitel zu packen, deswegen wird es wahrscheinlich 2-3 Kapitel geben, denk ich :D

Also, an der Fortsetzung wird gearbeitet, aber wann sie on geht kann ich nicht sagen, da müsst ihr was Geduld haben :]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mein Herz hat geblutet, als ich die ganzen Sexszenen rausgeschnitten habe, aber es musste sein Dx Ich hoffe, die Geschichte ist auch mit fehlenden Sex noch gut genug zu verstehen :) Falls es dennoch Fragen gibt, weil etwas unklar ist, dann fragt ruhig! :D Komplett anzeigen

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