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Kingdom Hearts: Fullmoon Rising

Interlude of Sun & Moon
von

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Radient Garden: I

Nur um den schlafenden Sora als auch König Mickey vor dem Angreifer zu beschützen sprang er samt seinem Chakrams dazwischen und er konnte kaum glauben, wer ihm gerade den Angriff parierte. „Isa“ kam es nur aus ihm hervor, wobei er lange den Blauhaarigen direkt in die stechend orangefarbenen Augen schaute der gerade seine Kapuze ablegte und kaum glauben konnte, dass sein bester Freund von nun an der Seite Xehanorts kämpfte. Er wollte und konnte einfach nicht glauben, dass er Isa für immer an die Dunkelheit verloren hatte. Tief in seinem Herzen baute er darauf, dass es noch einen Weg gab, seinen Freund zu retten und genau aus diesem Grund schloss er sich auch Sora & seinen Freunden im Kampf gegen Xehanort an.
 

„Isa..... warum...?“ stellte er sich andauernd die Frage, seit er nach dieser Begegnung in sein einstiges Zuhause in Radiant Garden zurück gekehrt war um einerseits mehr über Xehanort in Erfahrung zu bringen und andererseits um eine Lösung für sich selbst zu finden, wie er den Blauhaarigen retten kann. Er litt sehr unter dem Albtraum, dass er ihn komplett an die Dunkelheit verlieren würde, dabei fragte er sich immer wieder, warum er nicht schon innerhalb der Organisation diese Veränderung seines langjährigen Freundes mitbekommen hatte. Tief seufzend starrte er die Decke seines Zimmer an, wobei beide Arme unter seinem Kopf verschränkt waren und im Gegensatz zu Sora konnte er sich an bestimmte Details aus seinem Leben als Axel teilweise erinnern. Da er seinen Kopf nicht unnötig weiter damit belasten wollte, stand der rothaarige Mann nun auf, verließ das Haus in dem er einst als Junge aufgewachsen war und machte sich auf ins Schloss, wo er Ienzo und die Anderen aufsuchen wollte, da sie ebenfalls mehr über Xehanort herausfinden wollten.
 

Untereinander waren sie sich nicht gerade freundlich gesinnt gewesen während ihrer gemeinsamen Zeit als Niemande, aber nun da er ihnen die volle Wahrheit über die von Xehanort ins Leben gerufene Organisation XIII. mitteilte, waren sie in einem Boot und zogen gemeinsam an einem Strang. Dilan & Aeleus übernahmen wie vor zehn Jahren zuvor die Bewachung des Eingangsbereiches, dabei ließen sie nur jene ein, die auch von Ienzo & Lea die Erlaubnis dazu bekommen hatten. Even forschte gemeinsam mit Ienzo an den Daten, die sie über Lea‘s Verbindung zum Schloss Disney erhielten und verglichen sie mit jenen Erinnerungsstücken ab, die sie noch aus ihrem Leben als Niemande hatten. Mit Cid, einem Freund von Sora tauchte der Rothaarige schließlich auf und er überließ den Superhirnen den Computerraum, während er von Leon & Aerith in Erfahrung bringen konnte, was in den letzten Jahren hier passiert war. Er selbst wirkte recht nachdenklich bei deren Erzählungen und wie aus einem kurzen Filmausschnitt heraus flimmerte ein Moment vor seinen Augen, an den er sich als Lea nicht daran erinnern konnte ihn je erlebt zu haben.
 

Vor allem, seit er bei Meister Yen Sid den Umgang mit dem Schlüsselschwert erlernte geschah es recht häufig, dass er sich plötzlich an Ereignisse aus seinem Leben als Niemand erinnerte. Sora und Mickey kannten ihn nur als Axel, die Nummer Ⅷ der Organisation, doch erst im Verlauf des letzten Jahres lernten sie gegenseitig mehr über den Anderen kennen. Er ließ sich nicht anmerken, dass er gerade einen Flashback in sein Leben als Niemand hatte und bat Leon darum, die wichtigsten Standpunkte innerhalb der Stadt zu zeigen, die damals so sehr unter dem Andrang der Herzlosen überrannt & bedrängt worden waren. Auf dem Rundgang schloss sich ihnen ein Mädchen an, dass ihm vom Aussehen her etwas an Kairi erinnerte und sie stellte sich ihm gegenüber als Yuffie vor. „Der Graben...“ kam es nur aus dem Rothaarigen hervor, als sie einen durch ein eisernes Tor abgesperrten Bereich in der Nähe des Schlosses erreichten und Yuffie & Leon nickten nur. „Um ehrlich mit euch zu sein habe ich dahin gehend ein ungutes Gefühl“ teilte er den beiden mit, dabei musste er an die Worte denken, die Xehanort an König Mickey als auch Sora & Riku gerichtet hatte. In kurzen Worten weihte er sie schließlich in seinen Verdacht ein, den er gerade in sich trug und Leon wirkte ziemlich nachdenklich. „Ich werde Merlin aufsuchen und ihn um Rat in dieser Sache fragen“ meinte Leon nur darauf, wobei Yuffie nun vorschlug nach Cloud zu suchen und kurz darauf stand der Rothaarige allein da. Er war zwar erst seit einigen Tagen wieder in Radiant Garden, doch in genau dieser Zeit war es ihm gelungen neue Freunde zu finden, die bereit waren ihn in seinem Anstreben zu unterstützen.
 

Tief in seine Gedanken versunken machte er sich in jenes Viertel auf, in dem das Haus lag, in dem er seit seiner Rückkehr wieder lebte und er ging ein paar Schritte weiter, da es ihn tief in seinem Inneren sehr interessierte, ob das Elternhaus seines besten Freund ebenfalls noch existierte. Tatsächlich stand es noch unbeschadet an der Kreuzung wie er es noch in Erinnerung hatte und er betrat es auf eigene Faust, nachdem niemand auf sein Klopfen reagierte. Genau wie bei dem Haus seiner eigenen Eltern stand dieses vollkommen leer und wies einige Spinnweben als auch mehrschichtige Staubablagerungen auf. Wie lange es wohl her sein mochte, dass Leben in diesen vier Wänden herrschte? Tief seufzend schritt er von Raum zu Raum, dabei lebten kurz die alten Kindheitserinnerungen in ihm hoch, die er mit dem Blauhaarigen teilte. Vor der teilweise angelehnten Tür im obersten Stockwerk blieb er stehen, atmete tief ein & aus, dann betrat er das mit dem Namen seines Freundes versehene Zimmer. Leichte Wehmut überkam ihn, da es genau so leer war wie das gesamte Haus und die Augen schließend lehnte er sich an der Wand des in verschiedene Blautöne gehaltenen Zimmers an.
 

In ihren ersten Jahren innerhalb der Organisation teilte meist Xigbar sie gemeinsam zu Missionen ein, wobei beide sehr rasch mit ihren neuen Fähigkeiten umgehen lernten. Da sie zu dem Zeitpunkt wie Ienzo noch ziemlich jung & unerfahren waren, schickte man sie meist auf Aufklärungsmissionen, doch nachdem sie älter & erfahrener geworden waren teilte man ihnen auch schon Missionen zu, in der sie auf Herzlose trafen. Einmal war der Zielort ihrer Mission eine komplett fremde Welt für sie, von der sie noch nie etwas bisher gehört hatten und der Blauhaarige als auch er selbst waren über den Dauerregen in dieser Welt äußerst überrascht. Für ihn war es ein sichtlicher Nachteil, da sich seine Magie auf dem Element Feuer aufbaute, die in nassen Gegenden keinerlei Wirkung zeigte und obendrein befanden sie sich zu einem sehr schlechten Zeitpunkt in dieser Welt. Kaum das sie einen riesigen Herzlosen ausfindig gemacht und ihn außer Gefecht gesetzt hatten, mussten sie sich schleunigst in einer der engen Häuserschluchten der Stadt verstecken, da sie jede Menge Schritte auf einmal vernahmen. Bis in den dunkelsten Winkel der kleinen Gasse verzogen sie sich und lauschten von dort, wann es für sie sicher genug wäre um zum dunklen Tunnel zurück zu kehren, der ihnen den Weg in Schloss erlaubte. Saix als auch er selbst waren dank dem Dauerregen seit ihrer Ankunft in dieser kleinen Stadt klitschnass und er zog den Blauhaarigen näher zu sich, damit sie auch mit Sicherheit nicht von den Einheimischen erkannt wurden. „Lea, sieh mich“ vernahm er nun die Stimme seines Freundes, der seine Augen nun auf Saix richtete und ihm direkt in die kobaltblauen Augen schaute. Gerade in dem Moment, als sie eine riesige Menge an Schritten an der Gasse vorbei gehen hörten, zog er den Blauhaarigen noch näher zu sich und versiegelte so ihre Lippen, wobei sie in diesem Augenblick so durch ihre schwarzen Roben wie unsichtbar inmitten dieser dunklen Gasse wirkten.
 

Langsam schlug er seine Augen auf, dabei war ihm als könne er immer noch den kalten Regen auf seiner Haut spüren und die aufkommende Röte im Gesicht des Blauhaarigen sehen. Zögernd streckte er die Hand ins Leere aus, dabei stellte er tief seufzend fest, dass es wohl nur eine Erinnerung von früher war. Doch warum erinnerte er sich auf einmal an all diese Erlebnisse wieder, wenn er den Großteils seines Lebens als Niemand verbüßt hatte? Waren es etwa die kostbaren Erinnerungen des Herzens, die er sich als Axel in dieser Zeit einprägte und jetzt als Lea sie erneut erleben konnte? Seit er in seinem ursprünglichen Körper vor einem Jahr wieder erwacht war verstand er zum Großteil sein eigenes Herz nicht mehr. Einerseits war er immer noch der verspielte, höfliche Junge von damals, der so viele Freundschaften wie möglich schließen wollte, nur damit man ihn eines Tages nicht vergessen konnte und andererseits war zu einem impulsiven, sarkastischen jungen Mann heran gewachsen, der zuerst handelte bevor er weiter nachdachte. Auch wenn der Lea von damals stark in seiner über die Jahre entwickelten Persönlichkeit unterging, so kam er von seinem Wesen her doch mehr nach seinem Niemand und auf einmal wusste der Rothaarige, wie er seinen besten Freund wieder dazu bringen konnte von selbst aus der Organisation auszusteigen. Jene Taktik die er damals als Axel anwandte, nur um seinen Freund Roxas wieder zu sehen würde sicherlich auch funktionieren um Isa zur ihn bekannten rationalen Vernunft zu bringen. Mit einem selbstbewussten Lächeln blickte er auf ein verstaubtes Foto von ihnen aus jenen Tagen bevor sie zu Niemande wurden, dass sich im Zimmer direkt über dem Bett befand und er nahm es als Versprechen daran mit, dass er ihre kostbare Freundschaft retten würde. Gerade als er sich dazu entschied das Haus zu verlassen, blieb er ernst blickend stehen und blickte das dunkle Portal an, dass sich vor seiner Nase auftat. „Sieh einer an, wer hier nach so langer Zeit aufkreuzt“ kam es nur leicht spöttisch von ihm, blickte direkt in die stechend orangefarbenen Augen des Blauhaarigen und tief in seinem Inneren bereitete er sich schon einmal darauf vor, dass er womöglich gegen ihn kämpfen musste um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. „Du hast mich wahrlich enttäuscht, Lea“ hörte er den Blauhaarigen nun sagen, der die schwarze Kapuze ablegte und nun direkt auf ihn zuging, dabei bekam er das ungute Gefühl, dass er gerade von seinem Freund verhöhnt wurde. „Ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass es dir absolut nicht gepasst hat wie Roxas und ich Freunde geworden sind“ folgte nun der Kommentar aus dem Mund des Rothaarigen, der gelassen die Worte Isas entgegen nahm und ihn nun leicht herausfordernd anschaute.
 

Ihm fiel sofort auf, wie sich die Miene des Blauhaarigen verfinsterte aufgrund der Worte die er eben gewählt hatte und als er die Chance nutzen wollte um das Haus zu verlassen ohne einen unnötigen Kampf zu provozieren, war er von Isa gegen die Wand gepinnt. „Es war wirklich ein Fehler gewesen, dich an ihn anzusetzen“ vernahm er die kühlen Worte seines Gegenübers, wobei seine stechend orangefarbenen Augen einen für ihn neuartigen Glanz aufwiesen und auf einmal war ihm, als wüsste er die beste Methode seinen Freund Isa verstärkt hervor zu locken. Aufgrund dieser vernommenen Worte konnte er nicht anders und er begann zu lachen, wobei er nach so langer Zeit auch einen Teil von sich selbst zu verstehen begann. „Ich habe immer geglaubt, dass wir Freunde wären, aber dass du dir so rasch jemand Neuen suchst um mich durch ihn zu ersetzen“ kam es nun eisig von Isa, der den Rothaarigen weiterhin gegen die Wand gepinnt hielt und sich durch die neugierig aufflackernden smaragdgrünen Iriden deutlich verspottet fühlte. „Du warst doch derjenige von uns beiden, der sich von mir abgewandt hat, obwohl ich dir über all die Jahre hinter dir gestanden bin und dir den Rücken freigehalten habe, Isa“ brachte er nun ernsthaft von sich, berührte mit seinen Händen die Arme seines Gegenübers und blickte ihn stur an, dabei gab er ihm klar zu verstehen, dass er ihn in seinem gesamten Leben nie freiwillig aufgeben würde. „Bevor du mir hier weitere Beschuldigungen an den Kopf wirfst, Isa; verrat mir lieber, warum du dich an den alten Schleimbeutel gewandt hast“ kam es im selbstsicheren Ton über seine Lippen, erinnerte sich noch an die wertvollen Ratschläge Rikus, die ihm dieser im Bezug zur Dunkelheit im Herzen mitgegeben hatte und er entschloss sich eisern dazu, Isa seine neue Waffe, das Schlüsselschwert nicht zu zeigen auch wenn er es so gern vom Inneren seines Herzens her getan hätte.
 

// Er braucht nicht zu wissen, dass es einen weiteren Schlüssel auf der Seite des Lichtes gibt // dachte er gerade, wartete auf eine Antwort des Blauhaarigen und er fasste den weiteren Entschluss, sofort nach dieser Begegnung zu Meister Yen Sid aufzubrechen und ihn mit diesen neugewonnenen Informationen auf den neuersten Stand zu bringen. „Kingdom Hearts..... das wahre Kingdom Hearts zu beherrschen; das ist das Ziel von Meister Xehanort und die Erweckung der χ-Klinge, doch davon wirst du bereit wissen“ antwortete nur der Blauhaarige auf die an ihn gestellte Frage, dabei kam es ihm fast so vor, als würde Isa absichtlich dieser Frage ausweichen. „Isa, warum......?“ schoss nun die Frage aus ihm heraus, wobei er deutlich fühlte, wie der Blauhaarige ihn nun losließ und begann sich von ihm abzuwenden. Stille herrschte nun zwischen den beiden jungen Männern, dabei konnte er es sich nicht nehmen, nach dem Arm des Größeren zu fassen. Für einen kurzen Augenblick neigte Isa dazu, diese Berührung unterbinden zu wollen, doch er folgte in diesem einem Moment jener Stimme in sich, die ihn immer noch stark an den Rothaarigen band, obwohl er damals freiwillig zu einem Gefäß für Meister Xehanort wurde. Er selbst konnte in diesem Augenblick der Stille deutlich in diesen stechend orangefarbenen Augen ablesen, dass sein Freund gerade etwas tief in seinem Inneren abwog und die Bilder von ihrer letzten gemeinsamen Mission in dieser verregneten Stadt tauchten erneut vor seinen eigenen Augen auf. Gerade wollte der Rothaarige noch etwas zu ihm sagen, da verspürte er ganz kurz die Lippen des Blauhaarigen auf seinen eigenen und ehe er sich versah war dieser durch das dunkle Portal verschwunden. „Isa.....“ brachte er nur aus sich hervor, wobei er sich keinen Deut schlauer vorkam als zuvor und immer noch stand er vor einer unüberwindbaren Mauer ohne die Zeichen zu deuten, die ihm der Blauhaarige gerade übermitteln wollte.
 


 

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Es war ein unüberwindbarer Schock gewesen so auf seinen langjährigen Freund aus Kindheitstagen zu stoßen, doch um ehrlich zu sein fühlte er sich zutiefst verletzt ihn auf der Seite des Schlüsselschwertträgers zu sehen. Er fühlte sich dadurch wie vor den Kopf gestoßen; wie als hätte ihn Lea gegen Andere ausgetauscht und sich nun komplett von ihm dadurch abgewandt. Auch wenn es seine eigene Entscheidung gewesen war, Meister Xemnas ein treu ergebener Diener zu sein, so wollte er nur den Rothaarigen dadurch vor dem Ärger bewahren den dieser mit seinem Temperament auslösen konnte. In seinem sechsten Jahr innerhalb der Organisation war er schließlich genau wie die Nummer Ⅱ Xigbar zu einem Gefäß für einen Anteil von Xehanort geworden und seine einst so schimmernden kobaltblauen Augen waren von nun an identisch mit denen von Xemnas & Xigbar. Ab diesem Moment durfte er die anderen Mitglieder auf Missionen schicken und auch wenn er Xemnas gegenüber totale Loyalität zeigte, so kam er nicht umher sich weiterhin Sorgen um den wilden Rotschopf zu machen, der oft mit den führenden Mitgliedern aneckte. Doch wenn er je ehrlich zu sich selbst war, so ging ihn dieser kindische rothaarige Junge mit der frechen Klappe ab, der ihn ab & an gerne zur Weißglut treiben wollte. Er vermisste seinen Freund, der offen sagte was ihm nicht passte und nebenbei auf fast schon ungeschickte Weise seine wahren Gefühle ihm gegenüber mitteilte. Aus ihrer Anfangszeit innerhalb der Organisation war ihm nur jene Erinnerung geblieben, wo sie zusammen in eine fremde Welt gesandt worden waren um einen riesigen Herzlosen außer Gefecht zu setzen. Wieso er sich immer noch daran erinnern konnte, obwohl er als Niemand doch kein Herz besaß ist ihm bis heute fraglich, doch oft wenn er einschlief und dabei an Lea dachte tauchten diese Bilder wieder auf. Der kalte Regen, durch den sie beide vollgesogen waren und in einer dunklen engen Gasse darauf abwarteten, dass sie unbemerkt zum Portal aufbrechen konnten. Die smaragdgrünen Iriden des Rothaarigen, die sich nun direkt auf ihn richteten, als er ihn darum bat, seine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. Diese ungewohnte Wärme, die kurz darauf seinen gesamten Körper durchströmte, nur weil sich ihrer beider Lippen versiegelten. Das starke Herzklopfen, eine unendliche Woge von Glück als auch dieses wohlige Gefühl, die ebenfalls zu diesem Augenblick in seinem Inneren zu verspüren waren, trotz der Tatsache das sie beide Niemande waren.
 

Doch so nah sie bis zu diesem Zeitpunkt auch gewesen waren, trat danach eine Zeit ein, in der sie langsam aber sicher damit begannen in verschiedene Richtungen zu driften. Von jenem Tag, an dem er Lea persönlich dazu erklärte, der Aufpasser von Roxas zu werden fühlte er verstärkt in sich das Gefühl aufsteigen, dass der Rothaarige viel lieber seine Zeit mit dem Niemand des Schlüsselschwertträgers verbrachte als mit ihm, Saix, die Nummer Ⅶ der Organisation. Nur wenn sie unter sich und unbeobachtet von den Anderen waren riefen sie sich immer noch bei ihrem wahren Namen um die Erinnerung an ihre lange Freundschaft zu bewahren. Aber nachdem der Rothaarige von seiner Mission aus Castle Oblivion zurück gekehrt war, fing dieser an mehr & mehr Zeit an der Seite von Roxas & Xion zu verbringen und auch wenn er nach außen hin so tat, als ließe ihn das alles kalt, so zerfraß es ihn innerlich. Meist wenn er für sich alleine war konnte er klar tief in seinem Inneren spüren wie verbittert als auch einsam er sich zu fühlen begann trotz der Tatsache, dass er ein Niemand war der eigentlich nichts fühlen sollte und um mit dem innerlichen Frust klar zu werden begann er Roxas kalt & abweisend zu behandeln, obwohl doch der Rothaarige der eigentliche Auslöser war. Eben weil er tief in diesem Irrglauben gefangen war, ein Niemand ohne ein Herz zu sein waren ihm seine eigenen Gefühle für seinen besten Freund völlig unbekannt und daraufhin fing er an regelrecht arbeitswütig zu werden, nur um sich nicht mit seiner Gefühlswelt befassen zu müssen. Außerdem verletzte ihn die Entscheidung des Rothaarigen, dass dieser nach Roxas suchen und ihn wieder in die Organisation zurück bringen würde, obwohl dieser als ein Verräter galt. Aus seiner Sicht her hätte der Niemand des Schlüsselschwertträgers ruhig bleiben können wo der Pfeffer wuchs. Nur weil ihn Xemnas darum gebeten hatte ein Auge auf ihn zu werfen war er schließlich darauf gekommen, dass sich der Rothaarige von der Organisation genau wie zuvor Roxas komplett abgewandt hatte. Als er bei seiner Begegnung mit dem Schlüsselschwertträger aus Soras Mund hören musste, dass Axel nicht mehr lebte und gestorben war um ihn - Sora- zu beschützen war er innerlich zu Eis erstarrt und in seinem Augen stand der Schuldige klar fest.
 

Die letzten Ereignisse als Saix, an die er sich noch erinnern konnte war sein Kampf gegen Sora, da er ihn stoppen und obendrein dafür büßen lassen wollte, dass er seinen besten Freund wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekam. Danach war er als Isa wieder erwacht, wobei sein Aussehen identisch zu seinem als Niemand geblieben war. Kurz darauf hatte Xemnas ihn dem wahren Anführer der Organisation vorgestellt und er war fest entschlossen, beide nicht zu enttäuschen. Er ging wie gewohnt mit in den Versammlungsraum der Organisation, nur das er diesmal die Kapuze hoch gestellt trug und er folgte gehorsam den Befehlen, die er von Xehanort bekam. Da erst riss es ihn wie aus einem irrealen Traum heraus: vor sich befand sich sein Kindheitsfreund Lea, der den schlafenden Sora als auch Mickey beschützte, seine Claymore mit seinen Chakrams blockierte und er konnte es kaum glauben, ihn für immer verloren zu haben. Innerlich kämpfte er gegen diese gewaltige Flut an Gefühlen an, die ihn gerade gleichzeitig durchströmten und nach all den Jahren wusste er endlich was er zu tun hatte. Er, Isa, entschied sich aus freien Stücken dazu, an der Seite Xehanorts zu kämpfen. Kalt blickte er zu Sora, den der Rothaarige nun zu seinen Freunden zählte und Isa wollte in diesem Augenblick nur eines: alle Lebewesen mit einem schlagendem Herzen aus dem Weg haben, die solche Flausen in den Kopf des Rothaarigen gesetzt hatten. Selbst wenn er sich am Ende selbst mit Xehanort dafür anlegen müsste, Lea stand an Nummer eins seiner eigenen Agenda, auch wenn ihn dieser durch seine Entscheidungen so viel Leid zufügte. Isa war ehrlich gesagt doch über eine Tatsache sehr froh gewesen: jene Tatsache, dass Xemnas immer noch im Irrglauben steckt, dass der wahre Verräter der Organisation Marluxia gewesen war. Somit konnte weiterhin seinen Plan verfolgen, den er schon damals als Junge ausgetüftelt hatte, nachdem sie zum ersten Mal in Ansems Labor reingeschlichen waren. Isa hielt eisern an diesem Plan fest, wobei er samt Xemnas & Xigbar die Vorbereitungen für die finale Schlacht gegen die Schlüsselschwerträger in Gange brachten. In dieser Zeit fand Isa auch heraus, warum Xemnas damals darauf bestand, dass Axel ebenfalls ins Castle Oblivion geschickt wurde. Da nur Lea und er selbst innerhalb der gesamten Organisation während ihrer Zeit als Jemande auf das von Xemnas gesuchte Ziel getroffen waren, hatte er sich dadurch erhofft so schneller jene Kammer zu finden in der sich der dritte Schüler von Meister Eraqus befand.
 

Nebenbei fand er auch heraus, warum Ventus so wichtig für ihr gemeinsames Ziel war und so langsam dämmerte es ihm auch, warum Lea & er ebenfalls zu Herzlosen gemacht wurden. Um seine Theorie zu testen und obendrein einen Befehl auszuführen, den Xemnas ihn für Radiant Garden aufgab machte sich der blauhaarige junge Mann in die Stadt auf, die einst seine Heimatstadt war. Da er als ziemlich zuverlässig gelobt wurde, war ihm sogar von Xehanort erlaubt worden jene Relikte aus seiner Kindheit aufzusuchen, die einen Teil seiner Vergangenheit bilden. Bildlich konnte er sich zwar noch recht verschwommen an das Haus seiner Eltern erinnern, doch sein Herz bildete ihm einen klaren Weg dorthin und sofort richtete er seinen Blick auf den Rothaarigen den er vorfand, als er selbst durch das dunkle Portal schritt. „Du hast mich wahrlich enttäuscht, Lea“ brachte er nur hervor, legte seine Kapuze ab und ging auf den um einen Kopf kleineren Mann zu. Wieso glaubte er ernsthaft daran, dass er mit Lea eine normale Konversation halten konnte? Der Rothaarige provozierte ihn doch gerne und das wusste er aus Erfahrung, trotzdem ließ er sich hinreißen von Leas Aussage und pinnte ihn gegen die Wand, dabei kochte ein Gefühl in ihm auf welches er bisher nur dann verspürte, wenn Roxas in der Nähe des Anderen gewesen war. Nachdem er ihm die Behauptung an den Kopf warf, dass Lea ihn kurzerhand nur durch Andere ersetzte war er dann doch über dessen Aussage überrascht. Bis dato konnte er sich nicht vorstellen, in wie weit Lea doch noch an ihm hang, doch der Blick in die smaragdgrünen Iriden sagte genug für ihn aus. Indem er Xehanorts Worte wiederholte wich er geschickt die an ihn persönlich gerichtete Frage seines Kindheitsfreundes aus und er wandte sich kurz darauf von ihm ab, als er fühlen konnte wie Lea im augenblick der herrschenden Stille nach seinem Arm fasste. Auf einmal kam es ihm vor, als müsse er gegen Saix, dem treuen Untergebenen von Xemnas ankämpfen, der ihn - Isa - unter eisernem Griff dazu bringen wollte nicht auf die Worte seines Herzens zu hören. Kurzerhand fällte er eine folgenschwere Entscheidung für sich selbst und bevor Lea etwas zu ihm sagen konnte nutzte er diesen Augenblick aus um ihn zu küssen. Danach verschwand er durchs dunkle Portal in den Graben hinter dem Schloss und um ehrlich zu sein fühlte es sich gerade so an, als würden Welten zerbrechen. „Verzeih mir, Lea“ murmelte er nur vor sich hin, schloss kurz seine Augen und der Erinnerungsfetzen an seinen Kuss in der verregneten Stadt mit dem Rothaarigen begann nun langsam zu verblassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LisaKamishiro
2014-03-07T20:40:08+00:00 07.03.2014 21:40
Oh mein Gott ist das süß mit Isa und Lea.

Den Kuss in den veregneten Gassen.
Ich hab ihn vor mir gesehen.
Als wäre ich mit der Wand verbunden und sehe ihren Kuss.


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