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Der Kuss des Kobolds

von

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FÜNF

Ich nippte bereits an meinem vierten Milchkaffee. Zwei Tassen hatte ich gebraucht um Eddies Tot zu realisieren. Meine Trauerphase hielt sich allerdings in Grenzen. Er war schon lange nur noch ein flüchtiger Bekannter gewesen. Der Schock sollte vielleicht länger anhalten, aber wenn es um Exfreunde ging, hatte ich ein Herz aus Eis. Ja, ich war ein Miststück, aber von depressivem Verhalten wurde er auch nicht wieder lebendig.

Während meiner dritten Tasse, hatte ich hoch und heilig geschworen, Peters geheime Identität für mich zu behalten. Das Selbe galt auch für den Kobold. Aber einmal ehrlich, ich hatte eh nie vorgehabt, irgendetwas der Öffentlichkeit mitzuteilen. So sensationsgeil war ich nun doch nicht.

Und meine vierte Tasse hatte ich bestellt, als Mary Jane und Peter das Fusion verließen und mich mit Harry allein ließen. Ich war nervös, okay? Ich brauchte etwas, woran ich mich halten konnte. Und wenn es nur eine warme Kaffeetasse war.

»Ich habe gehört, du fliegst in deiner Freizeit gerne Kampfgleiter?«, versuchte ich einen interessanten Anfang zu finden. Ich konnte ja schlecht über das Wetter reden. Obwohl die geschlossene Schneedecke da draußen wirklich nicht zu verachten war.

»Ja«, bestätigte Harry und rührte in seinem Tee. »Ich habe bereits versucht, damit Flugmeilen zu sammeln, aber Continental wollte einfach nicht mit sich reden lassen.« Ich lachte und brachte an, dass er es vielleicht einmal bei der Konkurrenz versuchen sollte. »Oder ich gründe gleich meine eigene Fluggesellschaft.«

»Willkommen bei Kobold Air«, spielte ich die Flugbegleitung, denn Stewardess sagte man ja heutzutage nicht mehr. »Wir fliegen Sie bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter. Trotz Ermangelung an Schwimmwesten und jeglicher lebenserhaltender Maßnahmen, bewahren Sie im Falle einer Notsituation trotzdem Ruhe.«

Harry griff meine Idee auf.

»Die Notausgänge sind leicht zu finden, doch besteht für deren Benutzung kein Anlass. Der Pilot wird Sie in jedem Fall mehr oder minder sicher an Ihr Ziel bringen. Also...«

»Mehr oder minder sicher?«, wiederholte ich fragend.

Harry stieß laut die Luft aus.

»Macht sich nicht so gut in einem Werbevideo, was?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Du solltest bei kleinen Rundflügen, in denen du Mädchen aus luftiger Höhe rettest, bleiben.«

Jetzt war das Lachen auf Harrys Seite. Es war genauso bezaubernd wie ich es in Erinnerung hatte. In... geträumter Erinnerung.

»Ja, vielleicht.«

»Wie geht es der Rippe?«, fiel mir spontan wieder ein. Scheiße, ich hatte vergessen die Tabletten zu nehmen.

»Wird besser. Selber auch?«

Ich nickte und sah anschließend aus dem Fenster. Langsam machte mir das Wetter echt Sorgen.

»Wenn es so weiter schneit, kann ich bald nach Hause rodeln.«

Harry wandte sich um, um ebenfalls einen Blick aus dem Fenster werfen zu können. Dabei berührten sich unsere Knie und ich zuckte leicht zurück. Verdammt, ich benahm mich wie ein Teenager.

Harry schien nichts davon zu bemerken.

»Apropos, Rodeln«, sagte er, als er sich wieder umdrehte. »Warst du in diesem Jahr schon im Central Park Schlittschuhlaufen?«

Verwundert stellte ich meine Tasse ab und sah ihn mit großen Augen an, während er mich abwartend musterte.

»Um ehrlich zu sein, war ich noch nie im Central Park Schlittschuhlaufen«, sagte ich leicht peinlich berührt und Harry verschluckte sich fast an seinem Kamillentee.

»Ist nicht dein Ernst! Wie lange wohnst du schon hier?«

»Drei Jahre«, nuschelte ich, konnte dabei nicht in seine Augen sehen und winkte schnell die Bedienung an unseren Tisch, um die Rechnung zu verlangen. Ich kam gar nicht erst dazu. Harry sprang auf und sein Stuhl wäre fast gegen das Fenster geknallt. Erschrocken sahen die Bedienung und ich ihn an, während er ein paar Dollarscheine aus seiner schicken Jacke fischte und unter das Teelicht auf dem Tisch klemmte.

»Los komm!«, verlangte er, doch ich zögerte. »Jetzt komm schon!«

Er legte mir meine Jacke über die Schultern und ich sah verdutzt dabei zu, wie er förmlich aus dem Café floh. Die Bedienung freute sich über ein gutgemeintes Trinkgeld, als sie die Scheine aufnahm und wünschte mir noch einen schönen Abend. Na, mal sehen.

Ich polterte auf die Straße und schlüpfte in die Ärmel meiner Jacke, während weiße Flocken vor meinem Gesicht tanzten. Das Glöckchen über der Tür klingelte.

Ich hielt nach Harry Ausschau, doch...

Der Kerl war verschwunden! Ich stand da, wie bestellt und nicht abgeholt.

»Hey!«, rief jemand hinter mir und ich drehte mich um. »Kommst du?«

Ich staunte nicht schlecht, als Harry an der offenen Hintertür eines verlängerten Lincoln Town Cars stand, welches in seiner vollen Schönheit am Straßenrand parkte und dafür zwei Parkflächen benötigte. Eine Limousine. Das war eine verdammte Stretchlimousine!

»Das ist eine Limousine«, sagte ich im Nähertreten und gewann damit den Pulitzerpreis für intelligente Bemerkungen.

»Der Ferrari hat leider keine Winterreifen«, entschuldigte er sich, während er mich mit einer Geste zum Einsteigen bewegte, und ich nicht wusste, ob er dies ernst meinte. Also... die Sache mit dem Ferrari.

»Oh, hallo«, sagte ich, nachdem ich auf dem vornehmen Ledersitz saß und mich an meine Tasche klammerte. Das Ding hatte sogar einen Chauffeur.

»Guten Abend«, sagte der ältere Herr am Steuer formvollendet und ich fühlte mich erstens fehl am Platz und zweitens ein bisschen wie das Opfer einer Entführung, als Harry sich neben mich setzte und die Tür hinter sich zuzog.

»Tess, das ist Bernard. Bernard, Tess«, stellte Harry uns einander vor und Bernard nickte mir über den Rückspiegel zu.

»Miss«, sagte er schlicht und das Thema war gegessen.

»Und... wo soll es jetzt gleich noch einmal hingehen?«

Harry grinste.
 

~
 

Die spiegelglatte Oberfläche der Eisbahn im Herzen des Central Park machte auf mich keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck.

»Also, die Wahrheit ist-«, begann ich, doch Harry unterbrach mich.

»Du heißt gar nicht Tess. Und du bist auch keine Studentin. Eigentlich arbeitest du für die Regierung und willst firmeninterne, streng geheime und vertrauliche Informationen aus mir heraus quetschen.«

Ich sah ihn komplett verdattert an. Dann blinzelte ich und stammelte:

»Äh, ja genau.«

Wieder dieses Grinsen. Ich schluckte.

»Ich wusste es«, ließ Harry mich wissen und lächelte weiter in sich hinein.

Ich sah wieder zu der Eisfläche hinüber, auf der sich zahlreiche Schlittschuhläufer tummelten. Der Gedanke, dass ich zwischen ihnen fahren würde, machte mich fast krank.

»Ich kann überhaupt nicht Schlittschuhlaufen«, gestand ich endlich und beobachtete fasziniert, wie sich die fallenden Schneeflocken in Harrys gelocktem Haar verfingen. Ich wollte es anfassen.

»Das ist kinderleicht«, holte er mich aus meinen Tagträumen zurück und sah an mir herab. »Schuhgröße achteinhalb?«

»Acht.«

»Dicke Socken an?«

»Ja«, bestätigte ich seine Vermutung, wunderte mich aber stark über diese Bemerkung.

Er nickte, nahm mich bei der Hand und führte mich noch näher an die Bahn heran.

»Du hast ja gar keine Handschuhe an«, bemerkte er dort und nahm meine kalten Finger zwischen seine Hände. »Hier, nimm meine. Ich bin gleich wieder da.«

Ehe ich mich versah, stand ich allein im Schneegestöber und hielt Harrys Handschuhe in meinen klammen Händen. War das etwa Kaschmir? Ich setzte mich auf eine Bank und streifte den weichen Stoff über meine Hände. Natürlich waren sie zu groß, dafür aber umso wärmer. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht und ich wusste nicht wieso.

Ich beobachtete die Menschen um mich herum. Familien machten weihnachtliche Ausflüge, Kinder tobten im Schnee und Liebespärchen drehten Hand in Hand ihre runden auf der hübsch beleuchteten Bahn. Aus Lautsprechern dudelte irgendein alter Weihnachtsschinken und der Duft von glasierten Äpfeln wehte zu mir herüber.

Dann kam Harry zurück und hatte meinen schlimmsten Alptraum bei sich. Nein, keine glitzernden, pinken, völlig unnützen Sachen, sondern Schuhe... auf Kufen!

Ich wurde kreidebleich, sah mich um und beschloss, dass ich mich nicht länger wie eine Zehnjährige aufführen würde. Hier waren Kinder anwesend. Ich war erwachsen und musste ein Vorbild sein. Ich konnte mich benehmen. Meistens jedenfalls.

»Ich habe eine Nummer größer genommen«, sagte Harry, als er sich neben mich setzte und die Dinger in Windeseile an seine Füße schusterte. Sah aus, als hatte er Übung darin. Jetzt machte auch die Frage nach meinen Socken mehr Sinn.

Endlich sprang ich über meinen Schatten und tat es Harry gleich. War gar nicht so einfach, mit zu großen Handschuhen etwas zustande zu bringen. Letztendlich musste Harry mir sogar helfen meine Schuhe zu binden, was mich dazu brachte, mich doch wieder wie eine Zehnjährige zu fühlen. Zu guter Letzt half Harry mir auf die Beine und ich eierte dem Eisfeld entgegen. Ich würde mich entweder höllisch blamieren oder körperlich Schaden nehmen. Vielmehr konnte mir nicht passieren. Also, Augen zu und durch.

Vor Betreten der Eisfläche zögerte ich, während Harry sich bereits in einer kleinen Runde einfuhr. Dann hielt er vor mir an, um mich abzuholen.

»Willst du einen Pinguin?«, fragte er grinsend und deutete mit dem Kinn zu einer kleinen Holzhütte am Rand.

Mein Blick folgte seiner Geste und ich sah, wie ein Mitarbeiter der Eislaufbahn hüfthohe Pinguinfiguren auf Kufen an die kleinsten der Bahnbesucher ausgab, damit sie sich daran festhalten konnten. Ich zog eine Schnute und beobachtete, wie Harry, immer noch grinsend, langsam rückwärts auf die Mitte der Bahn glitt und mich dabei nicht aus den Augen ließ.

Dann schoss ein Vierjähriger wie ein Blitz an mir vorbei, dass es mir fast die Mütze vom Kopf geblasen hätte. Augenblicklich wurde ich mutig. So schwer konnte das ja nun wirklich nicht sein. Wagemutig setze ich erst einen Fuß auf die Bahn, dann den anderen. Natürlich hielt ich mich dabei immer schön an der Bande fest. War ja klar.

Als ich das Gefühl hatte, einigermaßen sicher zu stehen, versicherte ich mich, dass mir kein anderer Läufer in die Quere kam und stieß mich schwungvoll ab. Sofort verlor ich mein Gleichgewicht, taumelte erst nach vorn und dann nach hinten, wo es mir die Beine wegzog und ich wie ein nasser Sack auf die Eisfläche plumpste. Oh Gott, das war mein Steißbein.

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich hochzurappeln. Scheiße. Ich sah mit Sicherheit aus wie ein Käfer, der auf dem Rücken lag. Dann war Harry über mir und reichte mir seine Hände. Ich nahm sie dankend an, während er sich erkundigte, ob ich mir weh getan hatte. Hatte ich natürlich nicht. Autsch...

Dann tat ich etwas Dummes. Ich setzte meinen linken Fuß zu weit nach vorn, sodass er wieder den Halt verlor, Harrys Standbein zur Seite fegte und es, nun für uns beide, wieder abwärts ging. Diesmal fiel ich auf meine rechte Pohälfte, die gut gepolstert war und der Sturz demnach nicht ganz so weh tat. Harry wäre fast auf mir gelandet, rollte sich aber noch zur Seite und landete mit einem dumpfen Geräusch neben mir auf dem Rücken.

»Schmerz lass nach«, zischte er zwischen seinen Zähnen hervor, fand jedoch in Anbetracht der Situation schnell sein Lachen wieder.

Ich richtete mich auf, setzte mich auf meine linke Pohälfte, die rechte hatte wohl doch etwas abbekommen, und lehnte mich leicht über Harry.

»Alles in Ordnung?«, fragte ich schuldbewusst. »Tut mir echt Leid.«

»Nicht deine Schuld«, versicherte er und fügte hinzu: »Ist echt toll, wenn der Schmerz nachlässt.«

Nun lachte auch ich und legte mich wieder zurück, sodass wir wieder nebeneinander auf der vereisten Bahn lagen, uns die Schneeflocken ins Gesicht fielen und die anderen Läufer verwundert um uns herum fahren mussten.

»Und jetzt?« fragte ich und drehte meinen Kopf so, dass ich in Harrys Gesicht sehen konnte. Sein Profil war bezaubernd.

Er drehte ebenfalls seinen Kopf und zeigte damit sein blindes Auge und die vernarbte Haut auf seiner Wange. Ich fragte mich, wie das wohl passiert war.

»Weißt du, was man Kindern sagt, die gerade lernen Fahrrad zu fahren und dabei gestürzt sind?«

»Aufstehen und noch einmal probieren?«

Harry nickte leicht und zwinkerte kurz.

»Und nachher noch ein Pflaster auf das aufgeschürfte Knie.«

Er erhob sich schwungvoll und ohne zu straucheln, stellte einen seiner Schuhe quer vor meine und hievte mich nach oben. Ich machte einen kleinen Satz nach vorn und wäre fast in seinen Armen gelandet.

»Ich hab dich«, sagte er und ergriff meine Hände, fuhr langsam rückwärts und ich folgte.

Wahnsinn, ich lief Schlittschuhe! Ich hatte es voll drauf!

Ich strauchelte, Harrys Griff wurde stärker und ich fing mich wieder. Okay, nur nicht übermütig werden.

»Sehr gut«, lobte er mich und Stolz erfüllte mich.

Dann bemerkte ich, dass einige der anderen Läufer uns seltsame Blicke zuwarfen. Oder vielmehr Harry. Das fand ich befremdlich, doch dann wurde mir klar, dass sie sein Gesicht anstarrten, sein reizendes, bezauberndes Gesicht. Wenn er es ebenfalls bemerkte, ließ er es sich nicht anmerken. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, als er mich Runde um Runde über das Eis führte. Ich bewarf besagte Läufer mit Blicken die Blitze warfen, sodass sie just in dem Moment beschämt wieder wegsahen.

»Willst du es jetzt allein probieren?«, fragte Harry nach einer Weile.

»Nein«, gestand ich. Ich wollte nicht, dass er meine Hände los ließ.

Ohne auf mich zu hören, ließ er mich kurz los, was mir fast einen Herzkasper einbrachte, drehte sich und fuhr neben mich, um nach meiner Hand zu greifen.

Jetzt fuhren wir also nebeneinander und sahen dabei fast aus wie... wie... also eigentlich sahen wir genauso aus wie die Pärchen um uns herum.

Ich grinste leicht, sah zu Harry und fiel just auf meinen Hintern.
 

~
 

»Vielleicht hätte ich doch einen Pinguin nehmen sollen«, sagte ich und biss in meinen glasierten Apfel.

In der letzten Stunde hatte ich siebenundzwanzig Mal die Eisfläche geküsst. Ich wusste es so genau, weil ich mitgezählt hatte. Jetzt saßen wir auf einer der zahlreichen Parkbänke und gönnten uns das »Pflaster danach«. Kandierte Früchte, Schokobananen, glasierte Äpfel und Zuckerwatte. Wir hatten uns einfach nicht für eins entscheiden können, also mussten wir alles haben. Oh, ich hatte die gebrannten Mandeln vergessen. Mmmh, gebrannte Mandeln.

»Ja, vielleicht«, bestätigte Harry und schob sich eine Mandel in den Mund.

Ich knuffte ihm in die Seite, was Harry ein leises Glucksen entlockte.

Ich hatte die Hände voll, wollte allerdings ein bisschen Zuckerwatte haben, also riss ich wie ein Babyvogel den Mund auf und deutete mit dem Kinn in die Richtung der rosa Wattewolken. Harry verstand, riss ein Stück davon ab und schob es mir in den Mund, wo es in einer Explosion von Zucker auf meiner Zunge verging.

Ich bemerkte, dass seine Hände noch immer nackt waren und fühlte mich schlecht, dass ich seine warmen Handschuhe trug. Ich unterbrach mein Genasche, legte die Tütchen und Servietten auf den Holzstreben neben mir ab und ergriff Harrys freie Hand.

»Deine Hände sind bestimmt ganz kalt«, vermutete ich und rieb seine Hand zwischen meinen. Reibung erzeugt Wärme. So viel wusste ich noch aus dem Physikunterricht.

»Das ist halb so wild«, versicherte Harry und sah eher belustigt als durchgefroren aus.

Ich führte unsere Hände zu meinem Mund und blies mehrmals warme Luft in das Knäuel, bevor ich einen Kuss auf seine Fingerknöchel hauchte.

Ach, du liebe Zeit. Ich hatte gar nicht nachgedacht. Ich musste jetzt ganz dringend...

»Ist das schon so spät?«, fragte ich und sah auf Harrys Armbanduhr, die unter seiner Jacke hervor lugte. »Ich sollte jetzt wirklich dringend-«

»Ich bring dich nach Hause«, sagte Harry rasch und entzog seine Hand meinem Griff.

Hätte ich gewagt ihn anzusehen, hätte ich vielleicht das verschmitzte Lächeln bemerkt, welches er aufgelegt hatte.
 

~
 

»Auf wiedersehen, Bernard«, rief ich dem Fahrer zu, als ich mich aus der Limousine quälte.

Harry hielt mir die Tür auf und ich blieb vor ihm stehen.

»Der Abend war sehr schön«, sagte ich wahrheitsgemäß und weil ich glaubte, es sagen zu müssen.

»Ja, das fand ich auch«, stimmte Harry mir zu und ich nestelte nervös an dem Saum meiner Jacke herum.

»Vielleicht wollen wir das noch einmal wiederholen?«, schlug ich vor. »Das heißt... ohne Pinguine und so... vielleicht.«

Harry lachte und mir ging das Herz auf.

»Ja, verstehe«, sagte er. »Sehr gerne. Ich rufe dich einfach an.«

»Okay.«

»Okay.«

»Cool.«

Ich lächelte unsicher, dann ging ich ein paar Treppen zu dem Eingang meines Appartements empor.

»Tess?«

Erwartungsvoll drehte ich mich um.

»Ja?«

Harry hatte sich nicht vom Fleck gerührt.

»Gute Nacht.«

»Gute Nacht.«

Ich überwand auch die letzten Schritte zu der Eingangstür und suchte eine Weile nach meinem Schlüssel. Ich fand ihn, führte ihn ins Schloss und wollte gerade aufschließen, als-

»Tess?«

Erneut drehte ich mich um und sah, dass Harry mir entgegen kam.

»Ja?«

»Du hast etwas vergessen.«

Das wunderte mich sehr und ich überlegte angestrengt, was es denn sein könnte, was ich vergessen hatte.

»Ach ja? Was denn?«, fragte ich daher, als Harry fast bei mir war.

Er baute sich vor mir auf und sah mich auf eine Art an, die ich jetzt wirklich nicht zu deuten wusste.

»Das hier.«

Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und wie in Zeitlupe näherten sich seine Lippen, bevor sie sich unendlich langsam auf meine legten. Ich schloss die Augen und meine Hände wanderten langsam seinen Rücken empor. Ich wusste nicht, wie es ihm dabei ging, aber eines wusste ich ganz sicher: Ich war tierisch verknallt.
 

~ Ende des 5. Kapitels ~



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