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Gut ist nur ein Wort

wenn Welten sich kreuzen
von

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Augenblick

Auch am nächsten Tag war das Wetter schlecht. Es war noch schlimmer, als am Tag davor, denn es regnete ununterbrochen und ein Ende war nicht in Sicht. Der Kampf allerdings ließ nicht mehr auf sich warten.

So hatten sich die Drei schon kurz nach dem Frühstück zum Trainingsplatz aufgemacht um dort, wie abgesprochen, auf ihre Lehrer zu warten. Sie redeten nicht viel. Zum Einem, weil es kalt war und sie müde, zum Anderen, weil sie nervös waren.

Für Kamil war es nicht der erste Kampf in seinem Leben, doch der erste richtige Kampf als Ninja und das gegen zwei Personen, die er nicht verletzen wollte. Feline, weil er sie gerne mochte. Sunny, weil er wusste, dass sie verlieren würde und er nicht an Deidaras Reaktion denken wollte.

Feline war zwar die letzten Tage oft genug von Sunny genervt gewesen, aber sie verletzten wollte sie nicht. Sie war sich nicht sicher, ob sie es schaffen würde, Kamil Schaden zuzufügen (das, was sie von seinem Training gesehen hatte, war echt gut), aber von wollen konnte auch hier keine Rede sein.

Die Jüngste von ihnen, Sunny, versuchte das Ganze optimistisch zu sehen, doch fiel ihr das immer schwerer, je länger sie hier war und jetzt, wo sie wirklich kämpfen musste, war ihr metaphorisches Glas nicht nur halb leer, sondern beinahe komplett ausgetrunken. Nur noch wenige Tropfen befanden sich auf seinem Boden. Feline machte ihr Angst, nicht so sehr wie Akatsuki, aber ihre Raubtierart machte sie irgendwie unheimlich. Sunny glaubte nicht, dass sie eine Chance gegen sie, oder gar Kamil, hatte.

Es war Feline, die das Schweigen brach. „Hey“, sagte sie leise und blickte zwischen den anderen Beiden hin und her, „Das was hier passiert. Das bleibt hier, okay? Das hier ist nichts Persönliches. Ich mein, wenn wir uns ...“ Sie seufzte leise und sah weg. „Ihr wisst schon. Verletzten.“

„Natürlich“, sagte Kamil, „wir müssen es tun.“

Sunny nickte. „Genau, wir haben keine andere Wahl.“

Dann sagte keiner etwas.
 

Es dauerte nicht lange, bis Feline ihren Kopf hob und in Richtung des Ryokans sah. „Ich glaube, sie kommen.“ Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und trommelte mit den Fingern auf den Oberarmen herum.

„Verstehe“, sagte Kamil, „dann ist es also gleich soweit.“ Sein Blick war ernst und erwartungsvoll, aber nicht nervös. Ganz im Gegensatz zu Sunny, die schlagartig blass geworden war.

„Mein Gott“, sagte sie sie leise und biss sich auf die Unterlippe.

Die Schritte und Stimmen der drei Akatsukimitglieder waren nun auch für die anderen beiden zu hören und bald traten sie durch einige Bäume hindurch zu ihnen.

„Geht auf Position. Ihr werdet sofort beginnen und ernsthaft kämpfen.“ Itachi sprach mit ruhiger Stimme, aber übertrug diese Ruhe nicht. Gerade Sunny war noch nervöser als zuvor, doch gehorchte sie wie Feline und Kamil.

„Ihr müsst euch keine Körperteile abschlagen“, sagte Kisame deutlich amüsiert, „aber zeigt, was ihr könnt.“

Feline zwang sich zu einem Grinsen. „Wie schade“, murmelte sie, „mir war so danach, euch die Köpfe abzutrennen.“

Kamil erwiderte das Grinsen. „Vielleicht beim nächsten Mal.“

„Wie lieb von dir, dass du mir die Chance dazu gibt’s.“

„Immer wieder gerne.“

Sie wurden von Deidara, sichtlich genervt, unterbrochen. „Nicht reden, kämpfen.“ Sie wechselten Blicke, sagten aber nichts weiter. Deidara sollte man nicht reizen. Das hatten sie in den paar Tagen, immerhin mehr als eine Woche, hier gelernt.

„Ihr fangt auf drei an“, sagte Kisame, bevor noch jemand etwas sagte. Stumm nickten die Schüler.

„Eins.“

Sie nahmen alle ihre Kampfposition ein. Kamil, mit jahrelang erarbeiteter und Feline mit instinktiver Eleganz.

„Zwei.“

Feline sah entschuldigend zu Sunny.

„Hör zu, das tut mir jetzt wirklich leid, aber das ist besser so“, sagte sie leise, doch bestimmt.

„Drei.“

Feline schoss auf Sunny zu, die den Schlag gerade nach abwehren konnte, und Kamil wusste, was sie vor hatte. Während Sunny versuchte, Felines Angriffen auszuweichen oder diese zumindest zu blocken, und das war bei ihren Krallen keine allzu gute Idee, kämpfte Kamil gegen beide gleichzeitig.

Einige Zeit, keiner der drei konnte einschätzen, wie lange, waren sie tiefer in den Wald hinein gelangt. Bäume, Äste und Büsche behinderten sie, schlugen gegen ihr Körper und Gesichter. Unter Kamils linkem Auge zog sich bald schon ein Kratzer und Feline schlug sich die Nase an einem hervorstehenden Zweig an.

Plötzlich stoppte Feline, sah nach oben und sprang auf einen Ast über ihnen. Sekunden später war sie im dichten Blattwerk und somit aus ihrem Sichtfeld verschwunden. Kamil achtete nicht weiter darauf, konzentrierte sich aber weiterhin auf seine Umgebung. Das war er gewohnt. Situation analysieren, nicht ablenken oder verunsichern lassen. Sunny, das Model aus den USA, aus einer reichen Gegend New Yorks, war das nicht. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie gegen jemanden kämpfte und dann gleich so ernst. Somit hatte sie auch nicht gerechnet, dass Feline hinter ihr auftauchte und ihr in den Rücken trat. Sie schnappte nach Luft und taumelte gegen den nächsten Baum. Feline sah sie mit einem undefinierbaren Blick an, bevor sie einem Schlag Kamils ausweichen musste. Knapp, aber sie schaffte es, ohne getroffen zu werden.

„Nicht schlecht“, sagte er.

Feline grinste. „Danke.“ Dann ging der Kampf weiter. Sunny jedoch bekam zunehmend Probleme mitzuhalten. Die beiden anderen waren so verdammt schnell, dass das kaum möglich war und Sunny musste mehr einstecken als sie austeilen konnte. Gerade Kamil war nicht zu treffen. Er wich aus, wehrte ab und ließ nicht erkennen, was er vorhatte oder dachte.

Plötzlich traf Sunny etwas an ihrem Kopf. Für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen und als sie wieder sehen konnte, erkannte sie Feline, die ihr Katana gezogen hatte. Wahrscheinlich hatte sie mit dem Griff gegen ihre Schläfe geschlagen. Benommen versuchte sie aufzustehen, aber Kamil drückte sie zurück.

„Der Kampf ist für dich vorbei“, sagte er ernst.

„Aber nicht für euch. Macht weiter“, unterbrach Kisame ungeduldig. Kamil und Feline nickten und verschwanden schnell aus Sunnys Blick, während Deidara wüst fluchend auf sie zu kam.

„Was war das gewesen, verdammte Scheiße? Das war erbärmlich, hm!“ Sunny senkte ihren Kopf. Das war demütigend. Sie hatte doch ihr Bestes gegeben.
 

Kamil wehrte das Katana mit dem Tantō, einem Kampfmesser, ab. Metall krachte auf Metall krachte auf Metall. Sie sprangen zurück und sahen sich an.

„Du bist wirklich so gut, wie es heißt“, sagte Feline und gab etwas von sich, dass einem Grinsen ähnelte. Sie war erschöpft. Erschöpfter, als es Kamil war. Ihr Atem ging schwer und schnell. Aber aufgeben – selbst wenn sie gewollt hätte – war nicht denkbar. Und jetzt, wo Sunny nicht mehr dabei war, wurde es noch ernster, gefährlicher.

„Nicht sprechen, kämpfen!“ Kisames Stimme klang gereizt. Kamil wusste, dass Feline nicht länger durchhalten würde, doch auch, dass ihr Kampfgeist geweckt war. Er wollte sie nicht verletzten, aber so einfach würde der Kampf nicht enden. Feline war zu schnell, als er man sie mit einem Schlag gegen den Kopf ausknocken könnte.

Auch Feline war sich dessen bewusst, doch blieb ihr nicht sonderlich viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie duckte sich unter einen Angriff Kamils hinweg und schlug mit der katanafreien Hand zu. Die Krallen waren um einiges weniger schädlich als die Klinge, doch traf sie ihn nicht einmal, sondern wurde weggeschubst. Feline stolperte, fiel aber nicht uns griff erneut an. Sie keuchte, als Kamils Faust in ihren Magen traf, schlug weiter zu und wurde schließlich von ihm zu Boden gerissen. Sie fauchte. Mitleidig sah er zu ihr herunter. Verdammt. Er war es gewohnt zu kämpfen, aber das war etwas anderes. Zu einem kämpfte er nicht gegen Freunde (und Feline war solch eine geworden), zum anderen, weil er ungern zu irgendwas gezwungen wurde. Vor allem, wenn es unnötige Gewalt war. Auch wenn sie nicht bis zum Ende kämpften, würden sie herausfinden können, wie gut sie waren.

Feline rappelte sich auf. Scheiße, tat das weh! Sie griff nach dem Katana – sie hatte es fallen gelassen, als sie auf den Boden gestoßen wurde – und fauchte. Sie hatte keine andere Wahl, als weiterzumachen, also tat sie es und irgendwie wollte sie sich auch ein wenig beweisen. Natürlich lag es ihr fern, Kamil zu verletzten, aber zu zeigen, dass sie etwas drauf hatte, war schon etwas, das sie motivierte. Und irgendwie ängstigte. Das war doch vollkommen krank. Sie waren Freunde und sollten sich nicht gegeneinander kämpfen.

Die Klingen prallten aufeinander. Der Klang von Metall. Kamils goldene Ohrstecker glänzten im Sonnenlicht, dass durch die Blätter fiel. Feline holte mit dem Katana aus und Kamil konnte den Angriff gerade noch so mit dem Tantō blocken. Er sah noch, wie Feline erstaunt die Augen aufriss, dann veränderte sich alles um ihn herum.
 

Kleine, schnelle Schritte, die sich einen Weg durch eine Masse aus Menschen bahnten. Das helle Lachen eines Kindes. Kamil blinzelte verwirrt, als das kleine Mädchen mit den rotblonden Haaren an ihm vorbei lief. Was war hier los?

„Feline, jetzt warte.“ Ein Mann, der Feline erstaunlich ähnlich sah, folgte ihr lächelnd. Jetzt war Kamil erst recht irritiert. War das etwa ihr Vater? Aber warum ...

„Ihr wisst doch, wo ich hin will“, rief das Mädchen, das wahrscheinlich Feline war, über ihre Schulter hinweg. Kamil folgte ihr. Was auch immer passiert war, er schien in ihren Erinnerungen zu sein und diese waren gerade, allem Anschein nach, in einem Zoo. Die kleine Feline stand nun in einem der Raubtierhäuser vor einer riesigen Glasscheibe und starrte fasziniert hinein. Nun hatte er Zeit, sie sich genauer anzusehen. In ihrer Welt hatte sie rotblonde Haare, Sommersprossen und grünbraune Augen. Über ihren Rock, der ihre aufgeschlagenen Knie preis gab, trug sie einen lila Pullover, auf dem ein Reh* abgedruckt war. Sie schien etwa sechs Jahre alt zu sein.

„Mama, Papa! Schaut doch mal. Das ist ein Jaguar.“

Natürlich. Eine Großkatze. Hatte man bei ihr auch etwas anderes erwarten können?
 

Der Grund, warum Feline überrascht war, waren Kamils Augen. Seine Iris färbte sich silbern, während sich seine Pupille so stark verengte, dass sie kaum mehr zu sehen war.

Auch sie fand sich in Erinnerungen wieder, allerdings in Kamils. Zwei Jungs, um die sechs oder sieben Jahre, saßen im Schatten eines Hauses und aßen ein wenig Brot. Einen von ihnen konnte Feline eindeutig als Kamil identifizieren, auch wenn seine Augen grau und nicht, wie hier, schwarz waren. Es hatten sich also einige von ihnen äußerlich verändert, als sie hier her gekommen waren.

Sie runzelte ihre Stirn. Was war hier eigentlich los?

„Das war die beste Idee, die du jemals gehabt hattest“, sagte der Junge, von dem Feline nicht wusste, wer er war.

„Danke, aber übertreibe nicht“, antwortete Kamil, grinste jedoch dabei. Ihm fehlte ein Schneidezahn, wie ihr jetzt auffiel.

„Gut, vielleicht war es deine zweitbeste.“ Sie lachten, bis Kamil plötzlich aufstand.

„Ich muss jetzt los, du weißt ja.“

Der andere Junge verdrehte die Augen. „Das ist doch blöd.“

„Meine Familie braucht eben Hilfe.“

„Weiß ich. Meine doch auch. Dann bis morgen?“

„Ja.“

Und Kamil verschwand über eine staubige Seitengasse. Feline blieb einen Moment stehen, unschlüssig, was sie tun sollte, dann folgte sie ihm.
 

Wenige Momente später wurden beide zurück in die Realität geholt. Vollkommen irritiert sahen sie sich an. Atmeten schwer und ließen langsam Tantō und Katana sinken.

„Du hast ein Kekkei Genkai“, stellte Feline nach einer Weile des Schweigens fest.

„Ein was?“

Sie hörten, wie Itachi und Kisame auf sie zu kamen.
 

Auch die nächsten drei Tage vergingen, ohne, dass sich Kamils Kekkei Genkai noch einmal zeigte oder man erfuhr, was genau es mit ihm auf sich hatte. Dennoch hatte Pain veranlasst, dass sich Itachi während des Trainings darauf konzentrieren sollte.

Pain hatte beschlossen, dem Training der Andersweltler beizuwohnen. Er wollte sehen, welche Fortschritte sie machten. Während er von einigen von ihnen durchaus beeindruckt war, immerhin hatten die meisten von ihnen nicht einmal eine Waffe in der Hand gehabt, bevor sie hier her gekommen waren, waren manche von ihnen erbärmlich.

Anders konnte man die Leistung, die Ruri brachte, nicht bezeichnen. Auch nach den zwölf Tagen, in denen sie hier waren, zeigte sie keinerlei Willen, sich auch nur ein kleines Stück zu wehren. Im Falle eines Angriffs wäre sie ein einziges Hindernis und würde alle gefährden. Sie durfte nicht sterben, auch wenn Hidan wohl kurz davor war, sie zu töten. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis ihm das Opfern von Fremden nicht mehr reichen würde. Er hatte es sowieso schon viel zu oft getan. Würde er noch weiter damit fortfahren, würde es bald auffallen, dass immer mehr Menschen verschwanden und das konnten sie sich nicht leisten. Nicht, nach dem es Ärger mit dem Dorf gegeben hatte.

Als Pain zu ihnen gekommen war, herrschte eisiges Schweigen zwischen Schülerin und Lehrer. Das Chakratrainig war das Einzige, was sie beherrschte. Die Shuriken, die um sie herum lagen, zeugten sicher von einer der Weigerungen Ruris, sie zu werfen. Oder sie hatte es widerwillig getan und nicht getroffen. Aber es war egal, es kam beides auf das Gleiche heraus.

Pain sagte nichts weiter und ging schon nach kurzer Zeit. Wie sie Ruri dazu bringen konnten, zu kämpfen, würden sie in Ruhe besprechen müssen. Jetzt hatte das keinen Sinn.

Amaros Trainig war bei Weitem erfolgreicher. Die Erfahrung, die er schon in der Anderswelt gesammelt hatte, war nützlich und sein Tai-Jutsu war, zumindest wenn man bedachte, dass er kein Ninja war, gut. Rein von diesem Punkt aus betrachtet, konnte man zufrieden mit Amaro sein. Allerdings traute Pain ihm nicht. Hätte Amaro die Möglichkeit zu verschwinden, würde er es tun. Er glaubte ihnen nicht und zeigte das bei jeder Gelegenheit. Auch sein Tod war recht wahrscheinlich, selbst wenn dies ganz gewiss nicht das Ziel war. Alle der Andersweltler mussten überleben. Sie wurden gebraucht, ob sie wollten oder nicht. Ob Akatsuki das wollte, oder nicht. Pain war sich sicher, dass Kakuzu sich dessen bewusst war, sonst würde Amaro gar nicht mehr leben, dennoch täte er gut daran, vorsichtiger zu sein.

Amaros Kraft war nicht zu verachten und denen der anderen Andersweltlern bei Weitem überlegen. Im Nahkampf war eine nicht zu unterschätzende Hilfe. Zumindest gegen rangniedrige Ninjas dürfte er gute Chancen haben. Damit war er mit Feline, die von ihren Instinkten geleitet wurde, und Kamil, der erfahren war, alleine.

Zwar zeigte Ciel durchaus Talent im Nin-Jutsu, aber es war nichts, was ihm im direkten Kampf nützen würde. Sein Tai war schlecht, er hatte keine Ahnung von dem, was er tun sollte, geschweige denn wie, und man sah es ihm an, dass er es nicht gerne tat. Es war kein Widerwille, wie bei Ruri, es war viel mehr Angst und das war viel schwerer zu überwinden als dieser Trotz. Doch zweifelte Pain nicht daran, dass Ciel auf ihrer Seite war und für sie kämpfen würde. Er hatte schon bei dem Angriff auf das Ryokan versucht, zu helfen. Nicht erfolgreich, aber er hatte Willen gezeigt.

Das tat er auch, wenn es um die medizinischen Jutsus ging. Der Ehrgeiz, mit dem Ciel die Schriftrollen studierte, erstaunte selbst Pain ein wenig. Nach jedem Trainingstag, sollte er noch so viel Anstrengung gekostet haben, übte er weiter oder kümmerte sich um die Verletzungen, die die anderen Schüler sich zuzogen. Noch waren seine Fähigkeiten nicht unbedingt von Bedeutung, aber das könnte sich ändern und Pain hatte nichts dagegen, solange er nicht das andere Training vernachlässigte.

Bei Ava war es ähnlich, auch wenn ihre Kampffähigkeiten viel schlechter waren als bei seinem eigenen Schüler. Ihr gelang nichts wirklich gut. Ihr Chakra konnte sie wenig kontrollieren und hatte es nun auch erst jetzt geschafft, zumindest ein einfaches Jutsu hinzubekommen. Erst dann, als die meisten der anderen Andersweltler das schon längst getan hatten. Selbst, wenn man ihren Ausfall aufgrund ihres Kekkei Genkais beachtete.

Kämpfen würde sie so nicht können, doch dafür würde sie sie anders unterstützen können. Wissenschaftlich gesehen war sie begabt, sie würde Medikamenten, Waffen und Ähnliches für sie herstellen können. Vollkommen nutzlos war sie also nicht, dennoch musste Sasori sie weiter trainieren. Hindernisse konnten sie nicht gebrauchen, auch wenn sie ihnen ansonsten halfen.

Pain setzte seine Erwartungen in ihr Kekkei Genkai. Sie schien die Zukunft vorhersagen zu können, zumindest war dies die Vermutung. Damit würden sie der Gefahr einen Schritt voraus sein, sollte sie es kontrollieren können. Sasori und sie verwendeten einen Großteil des Trainings darauf, bis jetzt jedoch ohne Ergebnis. Doch war das Erwachen noch nicht allzu lange her und jedes Kekkei Genkai brauchte einige Zeit, bis es kontrolliert werden konnte.

Sunny war das komplette Gegenteil Avas. Zehn Jahre jünger und mit einer unglaublichen Naivität ausgestattet. Ihr Fähigkeiten im Kampf waren nicht schlecht, nicht so ausgeprägt wie bei Kamil, Amaro und Feline, aber sie zeigte Einsatz, trainierte fleißig und zeigte eine gewisse Begabung im Nin-Jutsu. Wäre sie nicht so unsagbar naiv, Sunny wäre bei fortschreitendem Training die ideale Kunoichi. So aber war ihr Tod nicht unwahrscheinlich. Zu viel Vertrauen, zu viel Optimismus und Leichtsinn waren keine Tugenden. Erst recht nicht, wenn man Ninja war oder werden wollte. Gerade dann, wenn man mit Akatsuki zusammenarbeiten wollte.

Keines der Mitglieder war gut auf sie zu sprechen und selbst einige der anderen Schüler, hier merkte man die Ähnlichkeiten zu ihren Senseis, waren gereizt von ihr. Pain beschloss, ein Auge auf sie zu halten. Es war ganz gewiss nicht im seinen Sinne, dass einer von ihnen – egal, ob sie störte oder nicht – starb.

Ciaran gehörte zu den Schülern, die Sunny nicht negativ gegenüber standen, sondern sich viel mehr Sorgen um sie machten. Generell war er, ebenso wie Ciel, ein Mensch, der sich um andere kümmerte. Er war mit Recht Konans Schüler.

Mittlerweile zeigte sich, dass seine Begabung vor allem im Bereich der elementaren Nin-Jutsus lag. Seine Chakranatur war Suiton und mittlerweile beherrschte er einfache Jutsus. Ihm gelangen Wasserdoppelgänger und kleine Angriffs-Jutsus und er hatte einen Weg gefunden, wie er kämpfen wollte oder konnte. Wie Konan war es für Pain kein Problem, dass er seine Feinde nicht töten wollte. Seine Methode, die Gegner auszuschalten war effektiv, schnell und präzise. Es gab keinen Grund, sich darüber zu beschweren.

Ciaran musste es nur noch einsetzten, wenn es darauf ankam. Daran konnte man zweifeln. Er war ein netter Mensch, wahrscheinlich zu nett, um andere zu verletzten und selbst mit seiner Art zu kämpfen, konnte er es nicht verhindern, töten zu müssen. Irgendwann, früher oder später, würde jemand durch seine Hand sterben. Das war sicher und Pain wusste, dass Ciaran sich dessen bewusst war. Daran gab es keine Zweifel.

Über die Fortschritte von Feline und Kamil war Pain, dank des Probekampfs, bestens informiert. Die Zwei machten die wenigstens Probleme, abgesehen von Felines Streitigkeiten mit Amaro. Sie kämpften gut und passten sich der Situation an. So fiel sein Besuch bei dem Training, das nun auch oft zusammen stattfand, kurz aus. Das, was Kisame und Itachi über sie gesagt hatten, stimmte.
 

Drei Tage nach dem Probekampf saßen die Schüler beim Abendessen zusammen. Leise drangen ihre Stimmen durch die Tür. Man hörte ein Lachen, einen Zwischenruf und weiteres, lauteres Lachen.

Pain schob die Tür beiseite und trat, gefolgt von den restlichen Mitgliedern Akatsukis, ein. Das Gespräch stoppte und die Gesichter der Schüler wandten sich ihnen zu. Einige blickten erstaunt, andere hatten wohl mit ihnen gerechnet.

„Es ist Zeit für eure erste Mission.“

Augen wurden irritiert aufgerissen und Stäbchen verwundert sinken gelassen.
 

Keiner von ihnen ahnte, dass sie nicht vollständig von dieser Mission zurückkehren würden.
 

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* Wer diese Anspielung versteht ist mein Held!



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