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It's a soulmate

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
Entschuldigt bitte, dass ich die erste Version gelöscht habe, aber ich war sehr unzufrieden mit ihr. Nun präsentiere ich euch eine neue Form und hoffe, dass ihr mir hiermit eine zweite Chance gebt. Einigen werden die Szenen bekannt vorkommen und in der Tat, ich habe die Wichtigsten zusammen zum ersten Kapitel gefügt und überarbeitet. Ab den zweiten Kapitel wird es Neues geben. Ich hoffe nun trotzdem, dass ihr Spaß beim lesen habt und euch ein wenig amüsiert.

Liebe Grüße Dahlie
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Des Teufels erster Schritt.

„Und ich ermahne Sie alle zum letzten Mal, benehmen Sie sich! Wir wollen unseren Gästen gut in Erinnerung bleiben. Die Beauxbatons-Akademie ist bekannt für ihre höflichen Manieren und das Drumstrang-Institut für ihre Gastfreundschaft. Wir werden versuchen beiden Zauberschulen gerecht zu werden, weshalb ich von Ihnen erwarte, dass Sie es vermeiden, die Zeit über, in der wir Gäste haben, durch die Gänge zu grölen, wie ein Haufen wild gewordener-!“
 

Orks“, setzte Rose am Gryffindortisch leise hinzu und entlockte Georgina McLaggen, ihrer reizenden Treiberin, ein gepustetes Lachen. Leider hielt Professor McGonagall inne und die gesamte große Halle sank enttäuscht in sich zusammen. Ganz Hogwarts hatte der flammenden Rede der Direktorin Aufmerksamkeit geschenkt. Doch jetzt versank sie wieder in einem langweiligen Monolog. Fast so, als hätte sie sich gerade rechtzeitig daran erinnert, dass eine Direktorin nicht mit solchen Kraftausdrücken um sich warf.
 

„Wie dem auch sei, ich hoffe, Sie nehmen sich meine Worte zu Herzen, denn ich verspüre keine Interesse daran, Hogwarts ausgezeichneten Ruf zu schaden.“

„Welcher Ruf?“, murmelte Hugo seiner Schwester gegenüber. „Der ist bereits flöten gegangen, als Onkel Harry und Tante Ginny, James einschulen ließen.“

Der halbe Gryffindortisch unterdrückte ein Kichern und Rose verschluckte sich an ihrem Kurbissaft. Im Stillen gab sie ihrem Bruder recht, schließlich kam nichts an die Dreistigkeit von James Potter ran. Albus, Scorpius und Fred waren zwar auch ziemlich beeindruckend, was Streiche, Schülerrevolutionen und sonstigen Unsinn anging, aber die Tatsache, dass James all dies alleine hinbekommen hatte, ließ ihn zur lebenden Hogwartslegende aufsteigen. Wahrscheinlich würde man noch von ihm sprechen, wenn bereits ihre Ur-Ur-Enkel Hogwarts besuchten. Der Junge, der sämtliche Regeln doppelt und dreifach brach.
 

Allerdings hatte Rose von Albus bereits gehört, dass sie die Party des Jahres für Fred siebzehnten Geburtstag planten. Was sie vor hatten, wann der Coup steigen würde und begehrte Einzelheiten waren ihr noch vollkommen unbekannt. Aber der Potter ließ ihr gegenüber durchsickern, dass sie James Mitternachtspartys vollkommen in den Schatten stellen würden. Rose jedoch bezweifelte es, denn ein einziges Mal hatte James wahrlich jedes Regelregister gesprengt.
 

Als sie in der dritten Klasse gewesen war und er in der siebten, war aus Hogwarts über Nacht eine gewaltige Partyinsel geworden und James hatte nichts ausgelassen. Wahrlich nichts. Die große Halle glich einem Planschbecken, die Treppen Rutschen und überall schwebten Cocktails mit einem ordentlichen Schuss Alkohol durch die Gegend. Noch heute vermutete Rose, dass ihr Cousin alleine deswegen nicht von der Schule geflogen war, weil er in einem Monat seinen Abschluss in der Tasche gehabt hatte. Die magischen Reiniger, die Professor McGonagall anheuerte, hatte James aus eigener Tasche bezahlen müssen.
 

„Nachdem wir dies geklärt haben“, sprach die Direktorin weiter und schenkte der Masse einen einschüchternden Blick. „Gebe ich das Wort an Mr Weasley ab.“ 

Höflich klatschen die Schüler Beifall, doch als Fred das Podest vor dem Lehrertisch betrat, hob sich die Lautstärke sofort an und er grinste verschmitzt. Ein letzter warnender Blick galt ihm, dann überließ Professor McGonagall ihm die Bühne. Wahrscheinlich ahnte sie bereits, dass sie einen großen Fehler begannen hatte, als das Abzeichen des obersten Schülers Richtung Erbe der Weasley-Twins geflogen war.
 

„Verehrtes Hogwarts“, begann Fred, als würde er zum Zauberminister kandidieren. Rose hob eine Augenbraue, denn sie war nicht ganz sicher, was jetzt folgen würde. Seine Stimme halte so energisch durch den Saal, das sofort Ruhe einkehrte und sämtliche Aufmerksamkeit alleine ihm gehörte.

„Versnobte Slytherins, lebensmüde Gryffindors, hobbyarme Ravenclaws und langweilige Hufflepuffs-!“ Die Schüler lachten laut. „- mit Stolz kann ich euch verkünden, das wir Beauxbaton und Drumstrang mit dem würdigen Respekt empfangen werden.“

Professor McGonagall rieb sich die Stirn. Gedanklich schickte sie ein Stoßgebet zu Merlin und hoffte, dass es keine bösen Überraschungen gab. Sonst würde sie auf ihre alten Tage den Kopf nicht mehr hoch halten können.
 

Der Schulsprecher stütze sich rechts und links vom Podium ab und reckte das Kinn. „Es wird ein Turnier für Duellanten geben.“ Die gesamte große Halle hielt den Luft an und kurz kam es Rose so vor, als hätte ihr Cousin verkündet, Hogwarts würde die Sommerferien verlängern. „Ab der fünften Klasse steht es jedem frei sich anzumelden. Die Kämpfe werden in einem Rundenturnier ausgetragen und ab dem Achtelfinale zählt das K-o-System im Duo. Den Teilnehmern ist es erlaubt sich einen Partner zu suchen, der noch im Rennen liegt. Die Regeln sollten bekannt sein, keine Unverzeihlichen, nur der Einsatz von Zauberstäben zählt und jeder, der bewusstlos ist, hat automatisch das Duell verloren.“
 

Die Augen sämtlicher Fünf-Sechs- und Siebtklässler glänzten. Fred bemerkte, dass die Verkündung des Turniers gut ankam und grinste. „Anmelden könnt ihr euch auf der Liste, die ich am Montag aufhänge. Aber lasst euch gesagt sein, versuchte Täuschungen werden sofort bemerkt.“ Es klang wie eine leise Drohung und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. „Zu gewinnen gibt es dreihundert Galeonen und eine Jahreskarte für das Stadion der Holyhead Harpies. Weitere Informationen werden dann folgen. Die letzten zwei Quidditchspiele werden selbstverständlich parallel dazu ausgetragen.“ Fred nickte knapp. „Das war alles.“ Erneut klatschten die Schüler als er sich verabschiedete, doch der Applaus wurde gestört von lauten Geplapper. Sofort steckten mehrere Gruppen die Köpfe zusammen und der Weasley hatte erreicht was er wollte.
 

Es wurde unendlich laut in der großen Halle und Rose wollte sich erheben, um dem ganzen Tumult zu entkommen. Doch sechs Paare großer Kulleraugen sahen sie bittend an. Innerhalb von dreißig Sekunden bereute sie es, noch vor dem Abendessen einige Spielzüge für das nächste Spiel gegen Hufflepuff durch gegangen zu sein. Dennis und Dorian Jordan erhoben sich und führten sie zurück zum Tisch.

Dass die beiden nun nicht mehr im Team waren, brachte ihr ganzes Konzept durcheinander und sie hatte mit ihnen über ihre Nachfolger gesprochen. Schließlich hatte McGonagall das Spielverbot noch nicht wieder aufgehoben. Und nach der Nummer, die sie sich auf der Adventparty erlaubt hatten, glaubte Rose auch nicht mehr an einer vorzeitigen Begnadigung. 

„Hinsetzten Kapitän“, sprach Lily energisch und Rose wusste schon, wo ihr Abzeichen nächsten Sommer hin flattern würde. Sie tat, was die Potter-Göre verlangte und warf Hugo einen hilfesuchenden Blick zu, doch der Verräter grinste nur breit. 
 

„Nimmst du teil?“, fragte Linus Littel, ihr reizender Sucher, leise und Rose seufzte. 

„Jetzt sag nicht nein!“, fuhr Georgina sie an und durchbohrte sie mit einen mahnenden Blick. Sechs Gesichter zeigten ihr, was sie erwarteten, doch Rose hob beide Hände und gestand: „Ich bin ein wirklich mieser Duellant. Tut mir leid, dass ich euch enttäuschen muss, aber ich werde tatsächlich nicht teilnehmen. Diese Peinlichkeit will ich mir ersparen.“ 

„Da bist du nicht die Einzige“, sprach eine andere weibliche Stimme und Rose drehte sich um. Sie erkannte Alice, die mit den Fingern durch ihr zerzaustes Haar strich. „Roxanne und ich machen ebenfalls nicht mit und bei Dominique sieht es wohl genauso aus. Die meisten Siebtklässler spielen entweder bereits Quidditch, haben keine Zeit, weil sie viel lernen müssen, oder trauen sich nicht.“ 
 

Empört schob Lily die Unterlippe vor. „Das ist doch Unsinn, so eine Gelegenheit bekommt ihr nicht noch einmal und überlegt was ihr mit dem Geld alles anfangen könntet!“ 

Verblüfft sahen die beiden Älteren sie an, dann lachte Alice hell auf. „Na, na, das sind aber ziemlich böse Worte, wenn man daran denkt, das Albus vor hat, sich den Titel des Duellanten-Königs zu krallen.“ - „Was ihm wohl auch im Schlaf gelingen wird!“, stimmte Hugo ungewohnt heftig zu. „Wir wollen doch nur einmal, dass er von seinem arroganten Besen runter kommt und ihm klar wird, dass er nicht Merlin ist!“ 
 

Alice hob beide Augenbrauen. Es war wirklich ungewohnt für sie, dass es durchaus noch andere Leute gab, die genug von den Angebereien des Potters hatten. Neben ihr lehnte sich ein enttäuschter Linus Little zurück. „Schade, ich hätte mein ganzes Taschengeld auf dich gewettet, Rose.“ Nach ein paar tröstlichen Worten, schlich sich ein Grinsen auf Alice's Gesicht. „Wie viele Leute fallen euch ein, die in der Lage sind, einen Potter das Rückgrat zu brechen?“ 
 

„Abgesehen von meinem Dad?“, spottete Lily, doch Alice meinte es ernst. Die Gryffindors steckten die Köpfe zusammen und nach kurzen hin und her, hatte fast jeder einen Kandidaten. Sie schrieben die Namen auf eine Liste und Alice verzog das Gesicht. Fred war klar gewesen, der Tipp kam eindeutig von Rose, Scorpius Name war von Lily drauf gesetzt worden und dem folgten Scamander, Nott, Marissa Bears und Amber Aktins und zwei Mal wurde auf Louis getippt. „Sind ja alle nicht sehr beängstigend, oder?“, murmelte Rose und Alice konnte ihr nur recht geben. Sie glaubte ebenfalls nicht, dass auch nur einer gegen Albus stand hielt, zumal Scorpius und Fred beide schon versichert hatten, dass sie nicht antraten. 
 

Die Jordan-Twins seufzten unisono. „Kennst du jemanden, auf den es sich lohnt, ein paar Galeonen zu setzten?“ 

Ob sie jemanden kannte? 

Oh ja, aber die Frage war, ob dieser Jemand mitmachen würde. 
 


 

- - -
 

Leiser Regen trommelte gegen die alten Fenster und ließen mit jeden Tropfen mehr, den schmutzigen Schnee verschwinden und das bereits Mitte Januar. Das Wetter schien seine Landschaft säubern zu wollen, doch die Professoren und der steinalte Hausmeister Hogwarts sprachen bereits von einem Frost, der gefährlich werden konnte. Seit zwei Tagen ließ Hogwarts seine Schüler schon nicht außerhalb der Schlossmauern rumspringen, aus Angst, sie könnten sich die Knochen brechen. In Freds Augen ein lachhafter Grund. Wenn man nach seiner Meinung fragte, dann waren die Zwischenprüfungen so schlecht ausgefallen, dass man nun jede Möglichkeit bei Schopf packte, um faule Hippogreifen zu strafen und fleißige Flubberwürmer gleich mit. Denn vor zwei Tagen waren sämtliche Schüler aus den Ferien zurück gekommen und plagten sich mit den ersten Unterrichtsstunden ab. 
 

Er dagegen hatte einen Schreibtisch vorgefunden, der aussah, als würde er jeden Moment Au revoir sagen und in zwei brechen. Der Schüleraustausch mit Drumstrang stand kurz bevor, aber auch die Franzosen schienen sehr entspricht darauf, Hogwarts kennen zu lernen und ihr englis`ch zu verbessern. Und zum ersten Mal war Fred froh, dass er die Vertrauensschüler hatte. Sie alle stöhnten angesichts dessen, was er ihnen aufhalste und beschimpften ihn bereits als Sklaventreiber. Aber immer, wenn sie sahen, welche Arbeit am Ende an ihm hängen blieb, verstummten sie. Professor McGonagall und Professor Longbottom hatten ihn bereits stramm stehen lassen, weil er ein paar Mal zu spät gekommen war und Hausaufgaben nicht aufzuweisen hatte, doch nachdem er ihnen den Grund dafür erläutert hatte und Nachsitzen ihn an den Rand eines Nervenzusammenbruchs getrieben hätte, ließen sich Nachsicht walten. 
 

Nun lehnte sich der geschaffte Schulsprecher zurück und ließ den Blick durch das gemütliche Büro gleiten. Ein warmes Feuer prasselte im Kamin, vor ihm bequemte sich ein Tisch mit Sandwichs und Butterbier und jeweils in dem anderen Sessel und auf der langen Couch streckten sich Albus und Scorpius. Ohne sich richtig auf zu setzten, schwang Fred seinen Zauberstab und sah dabei zu, wie ein Sandwich sicher in seine Hand schwebte. 
 

„Nun, meine Herren, Sie sehen ziemlich fertig aus“, merkte der Rothaarige an und legte seine Beine schwerfällig auf den Hocker. Sein Blick wurde empörend. „Und das, obwohl Sie werde so einen Aktenkram bewältigen müssen-“, er zeigte auf den Schreibtisch hinter sich. „-noch das Sie die Schmach ertragen müssen, bei Prinz Louis um ein paar Nachhilfestunden in Französisch zu betteln, geschweige denn, dass ihr euch verdammt noch mal ständig mit McGrusel treffen müsst um ihr zu schwören, dass ihr nicht mit Absicht vier Stunden, statt den vorgesehenen drei genächtigt habt!“ Deutlich verstimmt biss Fred in das Sandwich. „Nun, was ist eure Ausrede?“ 
 

„Alice!“, sprach Albus anklagend und als wäre damit alles gesagt. Der Potter gestikulierte wild und machte angestauter Wut Luft. „Was erlaubt sich dieses Weib eigentlich, ist das nicht absolut armselig?“ 

Knapp warfen sich Fred und Scorpius einen Blick zu und zweiter sprach verwirrt: „Weil sie Louis datet nachdem du, sie wohl gemerkt, nicht wolltest?“ 

„Habt ihr gesehen, was für verliebte Blicke sie ihm zuwirft, wie sie ihn anhimmelt und wie sie bei seinen humorlosen Witzen lacht?“ Der Slytherin schien zu explodieren und raufte sich mit beiden Händen die Haare. 
 

Scorpius runzelte die Stirn, er selbst hatte Louis und Alice im Hogwarts-Express gesehen und dort hatten sie lediglich beim Essenswagen miteinander herumgealbert. Gedanklich korrigierte er sich, die große Halle, ja, da war auch noch ein Treffen der Zwei gewesen. In seinen Augen jedoch nichts Ungewöhnliches, schließlich waren die Weasleys und Potters immer und überall dabei. Eigentlich hätte Scorpius ihnen auch keine Beachtung geschenkt, nicht einmal registriert, dass sie sich ohne einen dritten zu treffen schienen, wenn Albus es jetzt nicht angesprochen hätte. 
 

„Ich dachte sie hat Geschmack! Aber Louis, ich meine hallo, Louis?“, entrüstete der Potter sich und Fred konnte ein schmales Lächeln nicht mehr unterdrücken. Albus bemerkt dies jedoch nicht. „Warum widmet sie sich dann nicht gleich Scamander oder Nott?“ 

„Jetzt werde aber nicht beleidigend“, murmelte Scorpius. „Louis zeigt doch lediglich, dass Alice eher auf die artige Sorte Jungen steht, nachdem ein echter Slytherin sie enttäuscht hat.“ 
 

„Ich habe sie nicht enttäuscht!“ Nun war es vorbei um die Selbstbeherrschung des Schwarzhaarigen. Es war nicht das erste Mal, dass Scorpius seinen besten Freund konfus und aufgebracht erlebte, doch es war das erste Mal, das es wegen einer Hexe war. „Das Einzige, was ich getan habe, war ihr keine Hoffnungen zu machen und ihr eine große Peinlichkeit erspart!“ Er sah die beiden Jungen an, fast so als erwartete er Zustimmung. Doch Fred neigte nur knapp den Kopf nach rechts und machte ein fragendes Gesicht, während Scorpius die Augen Richtung Decke richtete. Albus wedelte ungeduldig mit der Hand. 
 

„Louis ist everybodys Darling, ständig unterwegs, quidditchbesessen, ruhig, langweilig und-!“ ihm fehlten die Worte zum weiter schimpfen, weshalb Fred amüsiert aushalf: „Überaus höflich, behandelt sie respektvoll und führt ein skandalfreies Leben. Sprich; so ganz anders als du.“ 

Wütend auf sich selbst, aber auch getroffen, ballte Albus die Hände zu Fäusten. Sein Blick hätte Fred ängstigen müssen, doch er tat es nicht. Da ihm zwar ein Kontra auf den Lippen lag, dieser seine Lippen jedoch nicht verließ, setzte er sich mechanisch hin. „Ich finde einfach, dass Alice sich jemand anderen suchen sollte. Mag sein, dass sie ein tolles Silvester miteinander verbracht haben aber-!“ - „Moment!“, unterbrach Scorpius ihn. „Woher willst du wissen, dass sie Silvester zusammen verbracht haben?“ 

„Sie waren auf denselben Konzert“, wies Albus knapp ab. Aber falls er dachte, damit wäre das Misstrauen seines Freundes beiseite geschafft, so hatte er sich getäuscht. Nun richtete sich auch Fred auf. „Ja, aber woher weißt du, dass sie einander begegnet sind?“ 
 

Der Potter lehnte sich zurück und warf den Kopf in den Nacken. Kurz schloss er die Augen und biss sich auf die Lippen. Er konnte förmlich hören, wie es hinter Freds Stirn ratterte. „Du warst da!“, rief er anklagend. „Du bist von Rom nach Paris appariert und wolltest das Ding wegen Weihnachten klar stellen und dann hast du gesehen, wie Alice mit Louis das Konzert verlassen hat.“ 

Wenn er gute Laune gehabt hätte, hätte er applaudiert und seinem Cousin 100 Punkte zugesprochen, doch jetzt verlor er nicht ein Wort. Fred dagegen mehrere. „Und dann bist du zurück zur Party und hast dich abgefüllt – aus Frust!“ 
 

Natürlich hatte er sie gesehen, Arm in Arm mit diesem verfluchten Prinzen. Es schmerzte zu wissen, wie schnell sie Ablenkung gefunden hatte. 

„Ein klassischer Fall von Eifersucht“, schloss der Schulsprecher und Albus sah ihn sichtlich verstimmt an. „Ich.bin.nicht.eifersüchtig!“ 

„Nein“, antwortete Scorpius sarkastisch. „Du hast lediglich einen gravierenden emotionalen Knacks weg.“ Der Malfoy tippte sich gegen die Stirn. „Gib doch einfach zu, dass du in Alice mehr siehst, als eine kleine Streberin und Sandkastenfreundin. Ist doch kein Verbrechen.“ 
 

Albus war versucht zu sagen, dass es keineswegs so war. Aber an den heiteren Gesichtern seiner Freunde sah er, dass sie ihm sowieso nicht glauben würden. Trotzdem versuchte er erneut gegen eine Wand zu reden, nur um sie vielleicht mit Streicheleinheiten zum Fall zu bringen. „Ich mache mir nur Sorgen, ist das nicht verständlich? Sie ist eine gute Freundin und ich will nicht, dass sie nach mir noch einmal so enttäuscht wird.“ 
 

Das sie scheinbar Gefühle für ihn gehabt hatte, war wie ein Schlag in die Magengrube gewesen, denn Albus war eigentlich davon ausgegangen, dass sie lediglich Freunde waren. Auch, dass er nicht freiwillig über sie hergefallen war, beschämte ihn und er wollte sich gar nicht erst ausmalen, wie schlecht sie sich fühlen würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr. 

Unwirsch zuckte Fred mit den Schultern und erklärte: „Dann wirst du dich Prinz Louis in den Weg stellen müssen, oder ein ernstes Wörtchen mit ihn reden. Und bitte-!“ er sah Albus mahnend an. „Lass es nicht auf ein Duell ankommen, meinetwegen mit Worten, aber ohne Magie, denn ich habe keine Lust dich mit Nachsitzen zu strafen.“ 
 

Überraschenderweise wechselte Scorpius ganz plötzlich das Thema. „Übrigens, wann feiert Nott seinen 18ten Geburtstag?“ Verdutzt runzelte der Schulsprecher die Stirn. „Ich glaube, in zwei Wochen. Wolltest du dort nicht fern bleiben? Es wird ein Besäufnis, wie es Hogwarts noch nicht gesehen hat und wenn ich mich nicht vollkommen irre, ist seine Gästeliste... nun ja... gigantisch?“ 

„Er feiert doch im Hexenkessel“, murmelte Albus und nippte an seinem Butterbier. „Du musst dir als Vorzeigeperson also keinerlei Sorgen darum machen, ob dein Ruf in Gefahr ist.“ 

Augenblicklich warf Fred ihn einen kühlen Blick zu. „Sprich dich aus.“ 
 

Der Potter zuckte mit den Schultern. „Es ist kein Geheimnis mehr, dass du bereits vor Weihnachten deine Pflicht plötzlich ziemlich ernst nimmst. Die Leute reden halt.“

Fred konnte seine Verblüffung nicht verbergen und ließ sich Zeit mit der Antwort. Auf der einen Seite war er fleißiger, weil Dominique ihm half und er gerne mit seiner Cousine zusammen arbeitete. Er verspürte ein Gefühl von Freundschaft und genoss die Zeit mit ihr. Auf der anderen Seite hatte er immer versucht sich mit anderen Dingen von Ceres abzulenken.
 

Doch jetzt, wo das zwischen ihnen geklärt war, besuchte sie ihn oft abends im Schulsprecherzimmer, schlicht weil sie beide wussten, dass sie niemand erwischen würde. Für Außenstehende musste es so aussehen, als würde er plötzlich nur noch über Akten brüten. „Wäre es dir lieber, ich würde wieder zur alten Form auflaufen und die hübschen Französinnen sich selbst überlassen?“ Er zwinkerte dreist und kurz verharrte Albus regungslos, doch statt zu grinsen, oder wie üblich eine anzügliche Bemerkung zu machen, erhob er sich von der Couch und stampfte durch das Zimmer. „Herzlichen Dank, aber Spott ist das Letzte, was ich brauche!“ 
 

Als er die Tür hinter sich zu schlug, starrten Fred und Scorpius ihm sprachlos nach. Fred fing sich als Erstes wieder und strich sich durch das rotbraune Haar. „Okay, ich habe ihn arg verärgert.“ - „Nein“ Scorpius schüttelte den Kopf. „Er ist schon seit Tagen so drauf. Scheinbar macht Alice ihm wirklich zu schaffen. Dabei sieht doch ein gepfählter Vampir, was zwischen Louis und ihr wirklich abgeht- nämlich gar nichts!“ Der Malfoy streckte die Beine aus und Fred wurde sich bewusst, dass sie zum ersten Mal seit langen alleine waren. 
 

Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt gekommen, um Scorpius von der Beziehung zu Ceres zu erzählen, doch etwas Unbekanntes schnürte ihm die Luft ab. 

„Und, ist an dem Gerücht etwas dran?“ 

Verwirrt hob Fred beide Augenbrauen. „Welchem?“ 

„Dass du dich mit den Lehrern verbündest und planst Hogwarts wie ein Spießer zu übernehmen?“ Er hörte deutlich den übertriebenen Unterton in Scorpius Stimme. 

„Gehört mir nicht schon das Schloss?“ 

Scorpius antwortete lediglich mit einem breiten Grinsen und es war Fred genug. Denn es gab nichts, was er mehr hasste, als Gerüchte, die vollkommen umsonst Panik verbreiteten. 
 

Gleichgültig ließ der Schulsprecher mit geübter Magie zwei neue Butterbiere erscheinen und prostet dem Blonden zu. „Trinken wir auf dein letztes Halbjahr in Hogwarts!“ Er sah nicht, wie sich Scorpius Miene kaum merklich anspannte und als der Malfoy trank, schmeckte er einen fremden Nachgeschmack auf seiner Zunge. Fast so, als spielten ihm seine Geschmacksnerven einen bitter bösen Streich. 
 


 

- - -
 


 

Schlecht gelaunt stocherte Albus Severus Potter am Donnerstagabend in seinem Essen herum. Die große Halle war gut besucht und der Lärm beinahe unerträglich. Seit er Nachhilfe bei Frank in alten Runen hatte, war er nie mit den Hausaufgaben in Rückzug, denn Roxanne hatte recht, der Kerl war ein wahrer Sadist – kaum auszuhalten. Vielleicht würde er sich die Noten von Dominique ansehen und sie anschließend bitten, ihm zu helfen, denn bis zum Abschluss würde er kaum bei diesen Streber bleiben, ohne nicht jedes mal eine Flasche Feuerwhisky zu kippen. 
 

Seine grünen Augen fanden den Ravenclawtisch, wo sein Cousin Louis sich gerade neben Alice fallen ließ und ihr ein Buch reichte. Sie strahlte ihn an und er plapperte heiter drauf los. Albus wusste, dass halb Hogwarts die beiden nun beobachtete, denn auch wenn er es bislang immer mit einem Lächeln abgetan hatte, so war Louis doch recht beliebt bei den Hexen. Besonders in den unteren Stufen war er angehimmelt worden und wurde als Prinz tituliert. 
 

Nun flirtete er mit einer Streberin, was das Zeug hielt. Wachsam wie ein Adler registrierte Albus, dass Alice die Beine übereinander schlug und dabei fiel ihm ihr Rock auf. Er hatte dieselbe Kürze, wie der von Roxanne, wirklich unerhört! Wusste sie nicht, wie billig das auf die Umgebung wirkte? Und wer hatte ihr zu dieser absolut hässlichen Haarschleife verholfen? Knallblau, gebunden wie ein Haarreifen blitzte sie unter ihrem Haar hervor und Albus umfasste seine Gabel fester. 
 

Dabei bemerkte er nicht den Blick seines Nebenmannes. Lorcan Scamander verzog das Gesicht und wagte es kaum, den Potter anzusprechen. „Alles okay? Du machst den Eindruck als wäre dein Blutdruck gefährlich hoch.“ 

„Mir geht es gut“, brummte Albus und stocherte weiter in seinem Essen herum. Warum ihn die Anbändelei von Alice und Louis nicht gefiel, wusste er selbst nicht. Als Alice sich zu Louis rüber beugte und ihm ein Küsschen auf die Wange gab, reichte es dem Potter. „Findest du das nicht auch absolut geschmacklos?“ 
 

Verwirrt sah Lorcan ihn an. „Was meinst du?“ 

„Longbottom und ihr Prinz!“, brach es aus ihm heraus und seine Augen blitzen gefährlich. „Erst macht sie sich an mich ran, ich gebe ihr ne Abfuhr und jetzt flirtet sie mit ihm!“ Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, lockerte der Hüter von Slytherin seine Krawatte und neigte den Kopf. Auch er betrachtete das neuste Paar von Hogwarts, allerdings mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wenn du sie abserviert hast, warum stört es dich dann?“ Lorcan zwinkerte. „Eifersüchtig auf den kleinen Prinzen?“ 
 

Albus sah seinen Mitschüler an, als würde er jeden Moment zum Unverzeihlichen greifen. „Ich.bin.nicht.eifersüchtig!“ Es klang wie eine ernstgemeinte Drohung. „Es geht mir ums Prinzip!“ Man sah dem Zwilling an, dass er ihm nicht ein Wort glaubte. Doch statt zu widersprechen, schwieg er und überließ Albus seiner Eifersucht, die laut ihm keine war. Gleichgültig trank Lorcan seinen schwarzen Tee leer und schüttelte gedanklich den Kopf.
 

Seit fast zwei Wochen war nun schon wieder Schule und Scorpius hatte ihn schon vorgewarnt, dass dieser ganze Mist um Longbottom anhalten könnte. Zu nervig. Doch nicht nur Albus Verhalten fuchste ihn. Gleichzeitig ging ihm Professor McGonagall auf den Wecker, da er sich bezüglich seines Berufswunsch noch nicht sicher war und parallel dazu zeigte Lysander wieder, was für ein vorbildliches Kerlchen er war und er selbst mal wieder nicht. Eigentlich nichts Neues für Lorcan, aber weil sein Vater ihn dieses Mal ebenfalls im Nacken saß, wurde es langsam ungemütlich.
 

Statt sich wie üblich in Abenteuer zu stürzen, schien seine Lieblingsgespielin seit Anfang des Jahres eher an Streber-Franky zu hängen. Es störte ihn nicht, schließlich wusste er, dass Roxanne niemals eine Art Beziehung mit ihm angefangen hätte, dazu hatten sie beide zu verschiedene Auffassungen von solch einer Bindung. Lorcan hatte auf eine weitere gigantische Fete gehofft, aber auch dort enttäuschte ihn Slytherin und das zum ersten Mal. Edmund Nott hatte ihn bereits ins Vertrauen gezogen, dass er seinen 18ten Geburtstag nur in einer kleinen Runde feiern wollte. Seine Schwester Polly, Edmunds bester Kumpel Chace Flint, dessen Dauerfreundin Laurina Wood und er, Lorcan Scamander würden sich in Irland in irgendeiner Kneipe volllaufen lassen. Fast hätte er gelacht, als er von der Startbesetzung von Silvester gehört hatte, aber zwei Tage später war ihm klar geworden, warum Edmund klein feiern wollte. 
 

Fred Weasley feierte im Februar seine Volljährigkeit und sämtliche Slytherins wussten, dass Scorpius und Albus eine Fete veranstalten wollten, die Hogwarts noch nicht gesehen hatte. Edmund hatte keine Lust auf einen Vergleich, bei dem er eindeutig den Kürzeren gezogen hätte, denn gegen die Kombination Potter & Malfoy kam sicherlich kein Partyplaner an. 

Ceres Viscount ließ sich ihnen gegenüber nieder. Sie wirkte müde und erschöpft. Blind strich sie sich durch das dunkle lange Haar. Lorcan schenkte ihr ein Lächeln und sie erwiderte es. 
 

Es klang vielleicht seltsam, aber er war nie besonders scharf auf Ceres gewesen. Im Gegensatz zu dem Rest seines Hauses widerstand er den Drang sie wie ein Depp anzustarren. Leichtfertig hatte er es auf die Tatsache geschoben, dass sie Roxannes beste Freundin war. „Weshalb so erledigt?“, informierte er sich und sie seufzte tief. „Ach, ich merke nur gerade, wie faul ich in den letzten sechs Jahren war und muss nun alle möglichen Lücken stopfen. Außerdem ist Scorpius der reinste Sklaventreiber, wenn es darum geht eine Fete organisieren zu wollen.“ 
 

Als hätte er es gewusst, lachte Lorcan knapp und Ceres sah zu Albus. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie besorgt, da der Potter die Gabel in seinen Händen vergewaltigte. Bevor der Schwarzhaarige die Zähne zerknirscht auseinander kriegen konnte, erklärte Lorcan knapp: „Wut auf zwölf Uhr.“ Die Veela drehte sich und verstand auf Anhieb. „Ach das.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das ist leichtes Strohfeuer, genauso wie Scorpius und Melody, oder Bowler und Weasley. Niemand soll es wissen, aber alle beobachten es.“ 

Nicht verstehend hob Lorcan eine Augenbraue. „Wie bitte?“ Ceres griff nach den Kartoffeln und erklärte gelangweilt: „Zwischen Scorpius und Melody bahnt sich etwas an, was genau weiß keiner, aber alle wissen das da etwas ist. Bei Bowler und Weasley ist es anders herum. Sie hat Schluss gemacht mit der Begründung, die Beziehung braucht eine Pause und sie schafft sonst ihre Pflichten als Vertrauensschülerin nicht mehr.“ 
 

Vollkommen vor den Kopf gestoßen sah er sie an. „Das hat sie gesagt?“ Überrascht von seinem Interesse hielt Ceres inne. „Nicht direkt so, aber irgendetwas um den Dreh.“ Bei den Worten sah sie Lorcan tief in die Augen. „Aber seien wir doch mal ehrlich; das sagt sie nur, weil etwas ganz anderes dahinter steckt. Sicherlich hat sie ihn mit einer Anderen erwischt, oder sie ist ihm überdrüssig geworden. Wir haben die Ausrede Schulstress doch alle schon einmal benutzt, um von einer Klette weg zu kommen.“ 

Während Ceres weiter von Klatsch und Trasch erzählte und Albus seinen eigenen Cousin anhasste, suchte Lorcan in der großen Halle nach hellblonden Haaren und wurde fündig. Sie saß am Ravenclawtisch neben Fred und ging mit ihm einige Akten durch. Auch sie wirkte gestresst und hatte leichte Augenränder vorzuweisen. Lorcan konnte nicht anders als das Gesicht zu einer selbstgefälligen Miene zu verziehen. 
 

„So, so. Der Grund war also zu viel Schulstress“, murmelte er leise und zu sich selbst. Scheinbar schien niemand zu wissen, das der Grund vielleicht bei der unfehlbaren Vertrauensschülerin selbst lag. 
 

Niemand, außer ihm selbst. 
 


 

- - -
 

Drei Augenpaare sahen die Professoren-Tochter eindringlich an. Die vier Mädchen, Roxanne, Dominique, Alice und Rose befanden sich an einem Freitagabend, einen Tag vor der Ankunft der anderen Schulen, in Roxannes Zimmer und hielten ihren traditionellen Mädchenabend ab. Vor ihnen lag das kleine Aufgabenbüchlein, dass sie zum Anfang eines jeden Schuljahres benutzten. 

„Hört auf damit!“, wies Alice ihre Freundinnen zurecht und warf die Liste, welche einst Dominique geschrieben hatte in die Mitte des Bettes. Sie alle saßen um das Buch herum, bekleidet in Pyjama und Jogginhose. Alice bediente sich an einem Butterbier und stopfte dann einen Keks in sich hinein, bevor sie kühl erklärte: „Ich habe die Liste durch, und Merlin Dome, den letzten Punkt hättest du dir sparen können!“ 
 

Sofort reckten alle drei den Kopf und sahen auf das Stück Papier. Sämtliche Punkte waren durchgestrichen, nur der Letzte fehlte. 

»Fühl dich wie eine Herjägerin« 

„Triffst du dich deswegen Louis?“, rutschte es Rose heraus und erntete direkt einen vernichtenden Blick. „Nein“, antwortete ihre beste Freundin erhaben. „Ist es so schwer vorstellbar, dass ich Louis wirklich mag?“ 

Das Trio nickte zeitgleich und sie stöhnte. „Warum?“ Es war ein verzweifeltes Warum, denn das sie ihrem Bruder nichts vormachen konnte, war ihr bewusst gewesen, aber das auch gleich alle drei Freundinnen ahnten, dass sie nichts an dem hübschen Ravenclaw fand, war doch irgendwie hart. 

„Liebe Alice“, begann Rose freundlich. „Wir alle wissen, dass du auf dunkelhaarige Kerle stehst. Blond hat dich noch nie besonders angesprochen.“ 

„Außerdem“, fuhr Dominique fort. „Kannst du dich nicht für akute Höflichkeit erwärmen, du magst deine Kerle lieber dreist und unschicklich.“ Sie zwinkerte und die Professoren-Tochter vergrub ihr Gesicht in ein Kissen. Geschlagen murrte sie: „Und Roxy, willst du nicht auch noch deinen Senf dazu geben?“ 
 

Die Slytherin lächelte fein. „Nein, ich denke, es ist unnötig zu erwähnen, dass Louis und du eine reine Schein-Beziehung führt.“ 

Man hatte sie ohne ihrem Wissen Schachmatt gesetzt. Wenn es ihre Freundinnen wussten, dann war ganz Hogwarts im Bilde. 

„Allerdings scheint dieses falsche Spiel seinen Zweck zu erfüllen“, ließ Roxanne einen Keim Hoffnung in Alice wachsen und Rose stimmte ihr laut lachend zu. „Wohl war, jedes Mal wenn Al Louis sieht, hat man das Gefühl er will ihn mit einen Basilisten-Blick tot umfallen lassen.“ 

Die Ravenclaw sah auf und Dominique reichte ihr die Packung mit den klebrigen Käsestangen. „Schätze, dein Plan, Albus zu zeigen, das du nicht auf ihn angewiesen bist, geht voll auf. Er ist so eifersüchtig wie-!“ Sie suchte nach den richtige Vergleich und Roxanne fand ihn. „Wie James auf jeden neuen Lover, den Molly anschleppt.“ 

„Echt?“ 
 

Rose nickte bekräftigend und bat darum zu erfahren, wann und warum sie mit Louis einen solchen Pakt geschlossen hatte. Seufzend erklärte Alice, dass Louis die Nase voll von kichernden Hexen hatte, die ihn wegen seines guten Aussehens belästigten. Da er jedoch freundlich und höflich erzogen worden war, konnte er sie nicht anpflaumen, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten. Besonders vor jeden offenen Wochenende war es eine Tutour für ihn durch die Korridore zu gehen. Und als Alice ihm gesagt hatte, dass sie dieses Problem gerne einmal hätte, sprich; sich vor Angeboten kaum retten zu können, schlug ihr Louis einen Deal vor. Er würde sie als seine Freundin ausgeben, sodass viele Trends nun nach ihr gingen und sie würde ihm im Gegenzug vor aufdringlichen Gänsen schützen. 
 

Roxanne sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Deswegen rennt halb Hogwarts nun mit einem Haarband herum! Ich dachte Ceres hätte sie angepriesen.“ Das sie sich ebenfalls eins gekauft hatte, verschwieg sie lieber. Rose zog ihre Beine zum Schneidersitz zusammen. „Treib' es aber nicht zu bunt, Alice. Sollte Albus je rauskriegen, dass das Ganze auf einer Zweck-Beziehung beruht, wird er wortwörtlich an die Decke gehen.“ 

„Oh entschuldige bitte“, warf Alice sarkastisch ein. „Aber er war es, der mich auf den Rücken gelegt hat und dann einen auf arroganten Riesen-Arsch gemacht hat!“

Dominique räusperte sich. Sie erwähnte besser nicht, dass sie sich auf den Rücken legen gelassen hatte. Ganz so wie sie selbst. Innerlich hexte sie sich selbst einen Unverzeihlichen auf den Hals, da sie schon wieder an diesen unverschämten Scamander dachte. 
 

„Egal!“, plädierte Alice laut. „Nächster Punkt, Roxanne. Wie läuft es mit meinem vorbildlichen Bruder?“

„Gut“, sprach die Slytherin nur. „Nächster Punkt, Domini-!“

„Moment“, die Hufflepuff begann langsam zu schwitzen, doch noch wollte sie Zeit schinden. „Was heißt hier gut und Ende? Ein paar Details würden wir schon gerne erfahren.“ 
 

Roxanne seufzte, genau das hatte sie befürchtet. Zu ihrem eigenen Glück hatte sie sich schon vor dem Treffen einige Gedanken gemacht. „Ich werde jetzt nicht ausplaudern, wie weit wir in körperlicher Hinsicht gegangen sind. Denn das geht nur Frank und mich etwas an.“ Sie lächelte in die Runde. „Es gehört sich nicht in einer Beziehung, dass ich mit euch darüber spreche. Ich will schließlich auch nicht, dass er mit Joshua und Oscar darüber fachsimpelt, wie er mich lauter zum Stöhnen bringen kann.“ - besonders in diesem Punkt brauchte sie noch nicht einmal schweigen. Bislang verhielt sich Frank tatsächlich in jeder Hinsicht vorbildlich. Zu mehr als zu Küssen, war es überhaupt noch nicht gekommen und Roxanne fand es irgendwie auch noch zu früh. Schließlich wollte sie in ihrer ersten, wirklich ernsthaften und richtigen Beziehung alles richtig machen. 
 

„Das Einzige, was ich euch wohl anvertrauen kann, ist der Verdacht, dass ich glaube, Frank hat Hemmungen sich in der Öffentlichkeit mit mir sehen zu lassen.“ 

Verdutzt starrten alle drei Hexen sie an, weshalb sie weiter ausholte. „Er... nun ja... küsst nicht so gut, wenn wir unter Leuten sind. Ich habe ständig das Gefühl, er ist abgelenkt.“ 

Allgemeines Schweigen trat hervor. Erst Alice durchbrach die Stille. „Ähm... ich schätze... ich weiß woran das liegt.“ 
 

Interessiert sah Roxanne sie an, doch die Longbottom schüttelte den Kopf. „Das sollte dir Frank am besten selbst erklären. Nachher heißt es noch, ich würde mich einmischen. Deshalb frag ihn bei euren nächsten Treffen am besten direkt.“ 

Ein wenig niedergeschlagen nickte Roxanne und sah dann ihre Cousin Dominique an. 

Mir einem Blick auf das Buch, begann die Veela zögerlich zusammen zu fassen: „Ich sollte an meinen Veela-Charme arbeiten. Nun... das habe ich getan und dabei festgestellt, dass ich durchaus Veela-Blut besitze, es mir aber zu gefährlich ist, um es weiterhin einzusetzen.“ 
 

Damit beendete sie ihren jährlichen Zwischenstand, doch das Schweigen ihrer Freundinnen machte ihr klar, dass sie weiter ausführen musste. Das schlechte Gewissen nagte an ihr, ebenso die Scham. Betreten sah sie auf ihre eigenen Hände und erzählte langsam: „Ich habe keine Pause der Beziehung zu Matt angesetzt, weil ich so viel zu tun habe, sondern aus einem anderen Grund.“ 

„Habe ich es mir doch gedacht!“, flötete Roxanne triumphierend. „Der Flubberwurm war einfach nicht gut genug für dich.“ 

Der Kloß im Hals der Veela wurde größer und es fiel ihr schwer weiter zu sprechen. „Die Wahrheit ist... ich ähm... habe Silvester mit jemanden geschlafen... und dabei nicht einen einzigen Augenblick an Matt gedacht. Ich war nur wütend und enttäuscht darüber, dass er nicht da war.“ 
 

Roxanne sah sie an, ihr Gesichtsausdruck veränderte sich von Augenblick zu Augenblick. „Okay, noch mal, hast du gerade wirklich gesagt, du hättest mit jemanden geschlafen, der nicht Matt ist, obwohl du mit ihm zusammen warst?“ 

Die Blonde nickte. Ihre Wangen brannten. 

„Wer?“, wollte Rose fassungslos wissen, wie sie es erwartet hatte, traute ihr keiner solch ein verabscheuungswürdiges Verhalten zu. 

„D-Das möchte ich lieber nicht sagen, bitte. Nehmt es mir nicht übel. Aber ich war betrunken und er hat die Situation schamlos ausgenutzt.“ Dominique blieb nicht verborgen, wie sie sich alle drei stumm einen Blick zuwarfen, der Bände sprach. Angesichts der angespannten Situation versuchte Alice zu witzeln: „Na ja, solange du nicht an Nott oder Scamander geraten bist, sollten wir uns wohl besser keine Sorgen machen.“ Sie lachte unsicher und Dominique runzelte die Stirn. „Weshalb?“ 
 

Als hätte niemand ihren Schreck gesehen lehnte sich Roxanne in die Kissenlandschaft zurück und erklärte: „Nott hätte bereits damit geprahlt, wenn er dich flachgelegt hätte. Das tut er mit all den armen Hexen, die auf ihn reinfallen. Am nächsten Tag sind sie ihren guten Ruf immer los. Genauso war es doch auch bei Bonnie Anderson. Merlin sei Dank, gut das sie zwei Wochen später entlassen worden ist.“ 
 

Rose lachte. „Ja, es war schrecklich.“ Statt dem Gespräch den eigen Lauf zu lassen, wollte die blonde Veela jedoch wissen: „Und wieso nicht Scamander?“ 

„Ach Dome“, die Slytherin winkte ab. „Er ist ein notorischer Mistkerl. Egoistisch, fies und Rücksichtslos. Obwohl man durchaus sagen muss, dass er im Bett einiges zu bieten hat.“ 

Ein Kissen traf Roxanne direkt im Gesicht und Alice sprach würdevoll: „Könntest du bitte aufhören! Kein Wunder, wenn mein Bruder in den nächsten drei Wochen mit Komplexen so groß wie England zu mir kommt, weil er im Bett versagt.“ Roxanne brach in lautes Gelächter aus, dem Rose zustimmte. Dominique ließ sich dagegen die Worte über den bösen Zwilling durch den Kopf gehen. Es war nichts Neues. Und um noch einmal nachzufragen, fehlte ihr der Mut. Nicht, dass ihre Freundinnen noch Verdacht schöpften, denn das war genau ziemlich das Letzte was sie wollte. Scheinbar musste sie wirklich alleine darauf kommen, was er von ihr wollte. 
 

„Nun denn meine Damen“, riss Alice schließlich die Aufmerksamkeit wieder an sich. Sie tippte auf das kleine Buch. „Rosie, was hast du uns zu berichten?“ 

Die Gryffindor strich sich durch das rotbraune Haar und dachte darüber nach, was sie preisgeben wollte. „Ich sollte meine Hemmungen verlieren und mich fallen lassen. Sprich; einem Abenteuer nicht aus dem Weg gehen.“ Sie lächelte leicht. „Wie ihr wisst, kreuzte Malfoy meinen Weg und bescherte mir jede Menge an Abenteuer. Ich hatte Spaß, fühlte mich gut und genoss die Zeit, die ich bei ihm war. Schließlich kommt man nicht jeden Tag in den Genuss eines wunderbaren Urlaubs in der Sonne.“ 
 

Die Weasley sah, wie ihre Freundinnen sie mit neidischen Blicken bedachten. Sie jedoch fand überhaupt keinen Grund, weshalb man gerade auf sie eifersüchtig sein sollte, schließlich hatte sie es stärker verbockt als die anderen drei. 

„Es gab bei meiner Jahresaufgabe jedoch einen entscheidenden Nachteil“, gab sie zu und Rose atmete tief durch, bevor sie sich daran machte, die Neugier der anderen verschwinden zu lassen. Erschreckender Weise tat es gut, die Wahrheit laut und deutlich auszusprechen. 
 

„Ich habe mich in Malfoy verliebt.“ 
 


 

- - -
 

„Nein.“ 
 

„Oh bitte, Frank!“ 
 

„Ich sagte nein, vergiss es!“ 
 

Die beiden Vertrauensschüler standen mitten in einem der zahlreichen Korridore von Hogwarts. Fast alle waren in Eile, weil sie zum Mittagessen wollten und den Nachmittag dafür geplant hatten, über die Austauschschüler zu orakeln. Alice hatte Mühe, dass der Schülerstrom sie nicht mit riss und zog ihren Bruder an den Rand, sodass sie halb hinter einer Rüstung verborgen waren. Halb Hogwarts wurde während der Unterrichtszeit von Hauselfen geputzt, poliert und gestriegelt. Man wollte schließlich einen besonderen Eindruck hinterlassen. Alice dachte mit einem Lächeln daran, wie zwei wütende Hauselfen hinter ihrem Vater her gejagt waren, weil dieser es gewagt hatte, auf dem Weg ins Klassenzimmer ein Stück Kuchen zu essen und zu krümmeln. 

Wütend ließ Frank seinen Blick über die Schülerschar schweifen, fast so, als hätte er Angst, dass jemand sie belauschen würde. 
 

Ungehalten sah er Alice an. „Wie kommst du überhaupt auf diese absurde Idee, ich hätte Interesse daran, an diesem Duellanten Turnier mitzumachen?“ Seine Schwester verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Rein zufällig weiß ich, dass du mit Harry ein paar Mal während der Sommerferien in Spanien kleine Gefechts hattest, die du hervorragend für dich gewinnen konntest.“ 
 

Frank rollte mit den Augen und schob sich mit den Zeigefinger die Brille wieder an die richtige Stelle. „Ich war dreizehn, Alice, kindische dreizehn!“ Seine Stimme hob sich und nahm einen leicht hysterischen Klang an. „Jetzt bin ich siebzehn und sicherlich immer noch nicht in der Lage den großen Harry Potter zu entwaffnen. Außerdem hat er mich damals freiwillig gewinnen lassen.“ 

Niemals würde er an dieser primitiven Veranstaltung für Grobiane mitmachen! 

Halb Hogwarts war aus dem Häuschen und verhielt sich, als stände die Quidditch-Weltmeisterschaft kurz bevor. Etliche Namen standen bereits auf der Liste und wenn in zwei Tagen erst einmal Beauxbaton und Drumstrang da sein würden, wäre die Liste sicherlich schon voll. Alice neigte leicht den Kopf und er erkannte, dass er einen entscheidenden Fehler gemacht hatte. 
 

Seine Schwester kannte ihn besser, als er es zugeben wollte und nutze jedes gut gehütetes Geheimnis. „Franky“, sprach sie lieblich und beinahe flüsternd. „Wir wissen beide das du ein ausgezeichneter Duellant bist. Erinnere dich an deinen Urlaub mit Joshua und Oscar.“ Sie drohte, er konnte es ganz genau aus ihrer Stimmlage heraus hören. Innerlich stöhnte er. Letztes Jahr war er zusammen mit seinen besten Freunden in Griechenland gewesen. Eigentlich – so lautete die nicht geplante Lüge an seinen Vater – um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Was tatsächlich raus wurde? Seine Kumpels machten die Nacht zum Tag, brieten ihre Körper faul am Strand und abends tranken sie sich um den Verstand. 
 

Zumindest so lange, bis sie ausgeraubt worden waren und Joshua in seiner Hirnrissigkeit vorschlug, bei den Straßenduellen mitzumachen, um das verlorene Gold wieder zu bekommen. Frank würde nie vergessen, wie sie alle drei Stäbchen gezogen hatten und er dachte seinem Verderben entgegen zu schlittern. Das er das Duell gewann und damit auch noch knapp achtzig Galeonen einstecken konnte, damit hatte er nicht gerechnet. Seine Kumpels feierten ihn als neuen Helden und lediglich Alice bekam mit, worauf sie sich eingelassen hatten, weil sie in seiner Wäsche ein T-Shirt der Athener Muscles gefunden hatte. Einem Club, der bekannt dafür war, regelmäßig illegale Zauberduelle anzubieten. 
 

„Ich erzähle es Dad!“, gab ihm Alice den letzte Rest und er sah seine Schwester wütend an. Anklagend zeigte er mit den Zeigefinger auf sie. „Du willst nur, dass ich Potter eine Abreibung verpasse! Merlin, Alice, es ist bei dieser Menge an Leuten sowieso fast unmöglich, dass ich ausgerechnet auf ihn treffe!“ Alles, nur nicht am Turnier teilnehmen müssen, war seine Strategie. „Hör mal, mit deiner Louis-Weasley-Attrappe pinkelst du ihm schon genug ans Bein. Lass gut sein.“ Es kam selten vor, das Frank vulgär wurde, doch wenn man versuchte ihn zu etwas zu zwingen, was er nicht tun wollte, sah er rot. Die Leute in Hogwarts sollten ruhig weiterhin glauben, er sei ein unauffälliger Streber.
 

Der Drang von solchen Flubberwürmen Anerkennung zu bekommen, hielt sich in Grenzen. 

„Das zwischen Louis und mir nichts läuft hast du bemerkt?“ Alice sah ihn überrascht an und Frank raufte sich überfordert die Haare. Hielt sie ihn für vollkommen bescheuert? Natürlich hatte er das bemerkt. Der Professoren-Sohn beugte sich, nachdem er tief ein und ausgeatmet hatte zu seiner Schwester runter. „Es war ein Kinderspiel, im Ernst, du stehst auf dunkle Haare und nicht auf blonde. Selbst all deine Puppen waren dunkelhaarig.“ 
 

Ertappt sah sie kurz zu Boden. „Egal! Ich bin immer noch dafür, dass du an diesem Turnier teil nimmst und ich sage Dad, was du in den Ferien wirklich getrieben hast.“ Das Wort getrieben ließ Frank rot anlaufen. 

Er hatte gar nichts getrieben! 

Himmel, das klang ja wie Sex! 
 

Doch bevor Alice sich des Sieges sicher sein konnte, schoss er zurück: „Dann sage ich Potter, was für ein Spiel du wirklich spielst und das dieses ganze Louis-Getue nur dazu dient, dass er seine Ruhe vor Dritt- und Vierklässler hat und du deinen verletzten Stolz rettest!“ 

Alice lief ebenso rot an, wie er und blies die Backen auf. Wütend starrten sie einander an, erst eine weibliche Stimme beendete die stumme Auseinandersetzung. 

„Hey ihr beiden, was steht ihr hier herum wie fest gehext?“ Roxanne strahlte und schob sich an Alice vorbei. Wie immer sah sie blenden aus und hatte ihr sonst so lockiges Haar für diesen Tag geglättet. Heiter hauchte sie Frank einen Kuss auf die Wange und ergriff seine Hand. Seit dem Wochenende, als sie zusammen Hogsmeade unterwegs waren, hielten sich die Gerüchte über ein Strohfeuer zwischen beiden hartnäckig. 
 

Roxanne sah zwischen den Geschwistern hin und her. „Habt ihr Streit? Soll ich besser-!“ 

„Wir sind fertig!“, verkündete Frank hitzig und umschloss die Hand seiner Freundin fester. Die Weasley zögerte jedoch, denn es war das erste Mal, dass sie ihn so aufgebracht erlebte. Normalerweise war er die Ruhe selbst. Alice hob majestätisch den Kopf, hinterlistig funkelte sie ihn an. „Gut“, sprach sie beherrscht und wiederholte energischer: „Gut! Du hast es nicht anders gewollt, ich werde Roxanne in deine tiefsten Abgründe einweihen. Roxy hör zu, mein Bruder-!“ 

Mit Schrecken beobachtete Frank, wie Roxanne sich interessiert seiner Schwester zuwendete. Es dauerte nur ein paar Sekunden und er war gänzlich im Bilde, was Alice´s Plan betraf. 
 

Sie hatte vor ihn mit Roxanne zu erpressen und es funktionierte zu seinem Leidwesen hervorragend. 

„Okay, okay!“, rief er hastig und wünschte Alice den Teufel auf den Hals, als er ihr triumphierendes Grinsen sah. Die Professoren-Tochter strahlte. „Also habe ich dein Wort?“ 

„Ja“, murrte Frank und gab ihr mit einer eindeutigen Geste zu wissen, dass sie verschwinden sollte. Was sie zu seiner Erleichterung dann auch tat. Es wurde Zeit, dass seine Schwester wieder mehr Nachhilfeschüler bekam, ihre Erpressung grenzte schon fast an Körperverletzung. 
 

„Was wollte sie mir erzählen?“, Roxanne knuffte ihn in die Seite und Frank verzog die Lippen mühevoll zu einem Lächeln. „Es ist unwichtig“, wehrte er ab und zog sie auf den Korridor. Falls er gedacht hatte, dass sich seine Freundin – bei dem Wort schlug sein Magen immer einen doppelten Salto – so schnell ablenken ließ, so hatte er sich verhext. 

„Frank, komm schon, was kann so peinlich sein?“ 

„Das willst du nicht wissen.“ 

„Oh doch!“ 
 

Langsam begriff er, dass er heute nur noch Ärger am Hals hatte. Seufzend blieb Frank stehen und sah in ihr misstrauisches Gesicht. Nein, er würde Roxanne nicht anlügen, aber ein bisschen Zeit ließ sich bis zur Wahrheit sicherlich noch herausschlagen. „Nach den Osterferien erzähl´ ich dir alles, einverstanden?“ 

Noch immer sah Roxanne ihn skeptisch an, schließlich nickte sie zögerlich. „Es wird ja wohl nichts Verbotenes sein, oder?“ Bei der Vorstellung musste sie lachen und Frank schloss sich ihr unsicher an. Dann glitt sein Blick über ihren Kopf. 
 

Erneut bot sich ihm jenes Bild, dass ihn bereits seit zwei Wochen verfolgte. Kichernd betrachtete eine Gruppe Mädchen ihn und schüttelten den Kopf. Als er sich abwendete, streifte sein Blick drei Jungen, die ihn ebenfalls musterten und noch wusste Frank nicht, ob ihre Gesichter Hohn, Spott und Ungläubigkeit sprachen, oder auch schlichte Fassungslosigkeit. Egal was er tat, er wurde immer mit Belustigung betrachtet. Einmal hatte ein Ravenclaw ihn sogar gefragt, ob er Roxanne einen Liebestrank untergejubelt hatte. Natürlich waren sie ein ungleiches Paar. Sie die kesse und divenhafte Slytherin und er der Streber und Sonderling aus Hufflepuff. 
 

Niemand schien auf die Idee zu kommen, dass sich Roxanne Weasley tatsächlich in ihn verliebt hatte. Alle rechneten mit einem Gag oder damit, dass sie ihn in einigen Tagen fallen ließ. Frank gab es nicht gerne zu, aber solche Gerüchte verletzten ihn. Er kam sich vor, als wäre er nicht gut genug, um mit Roxanne zusammen zu sein. Scheinbar war er in den Augen der Schüler minderwertiger, als ein Lorcan Scamander, oder Albus Potter. Sicher, beide waren beliebter, spielten Quidditch und stachen aus der Menge heraus. Sprich; sie waren Roxanne ähnlicher. 
 

Nicht zum ersten Mal wünschte sich Frank, dass er ebenso jemand war, dem Beachtung geschenkt wurde. Nur auf die üblen Gerüchte würde er dann ganz gerne verzichten. Wie hatten es Oscar und Joshua einst formuliert? Hogwarts glich einem Schachbrett, es gab den König, die Dame, die Springer, die Läufer, die Türme und die Bauern. Zu den König zählten sie Scamander oder Potter, die Dame wechselte zwischen Viscount und Roxanne, als Springer wurde Fred angesehen und als Turm Scorpius. Sie, also Joshua, Oscar und Frank waren eindeutig Bauern. Und Bauern waren so gut wie unnützlich, es sei denn sie bekamen die Chance einen König zu schlagen. Theoretisch gesehen war es ein Ding der Unmöglichkeit. 
 

Eigentlich. 
 

Frank dachte an die Worte von Ronald Weasley, welcher im als Kind Zauberschach beigebracht hatte. 
 

„Jede Schachfigur hat eine Aufgabe, die Frage ist nur, hält sie sich daran, oder kippt sie das Spiel?“ 
 

Trotzdem, hätte ihm bitte jemand sagen können, dass auch Schachfiguren innerhalb Augenblicke ihre Funktionen verändern konnten?
 

Fortsetzung folgt...
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Petulia
2013-04-09T22:30:48+00:00 10.04.2013 00:30
Hey ich freue mich dass es weiter geht!
Ich liebe deine Geschichte und habe sehnsüchtig gewartet ;)

Von:  moonlight_005
2013-04-07T18:16:14+00:00 07.04.2013 20:16
Hey Dahlie *___* Es gibt ja doch noch eine Fortsetzung, da freue ich mich aber (auch, wenn ich nicht mehr genau weiß, was im 1. Teil noch alles war, aber das kommt wieder - bestimmt) Also ich weiß noch, dass ich das Duellantenturnier eine geniale Idee fand (bitte sehr actionreich beschreiben *grins*) und die Masche, die Alice mit Louis abzieht, was einen hoch eifersüchtigen Al zur Folge hat, umso besser. Allerdings ist es für mich eher ungewohnt einen so breiten Überblich über viele Personen zu haben, wird sich vermutlich nie ganz ändern, aber irgendwie komme ich damit klar ^^ Ach ja... Du hast einmal 'Zauber'-minister geschrieben, nicht 'ZauberEI'-minister. Tut mir leid, aber da bin ich pingelig ^^ und einmal 'zuwendete', statt 'zuwandte'. Zuwendete gibt es meines Wissens nicht, das aber nur mal am Rande. Jetzt muss ich aber weiterlesen.

Bis denne!
moony
Von:  mudblood
2013-03-31T19:50:42+00:00 31.03.2013 21:50
Hallo liebe Dahlie (:

Hier auch ein kleiner Kommentar meinerseits. Immerhin hat mir dieses Kapitel die Zugfahrt sehr versüßt (;

Ich finde es sehr mutig, eine Geschichte zu löschen und ein neues Format daraus zu machen. Also hier erst mal meinen Respekt (; Wer kennt es nicht, dass einem alte Formen einer Story total gegen den Strich gehen und man einfach neu anfangen muss. Aber dieser Anfang ist dir gelungen. Klar ähnelt sich der Anfang mit der vom Vorgänger und ich musste mich erst mal wieder etwas ein lesen aber what ever. Und du hast uns ja auch vorgewarnt, dass im 1 Kapitel nicht viel neues ist. Die Grundidee hat sich ja nicht verändert - denke ich doch. (:

Meine liebsten Charaktere sind noch immer Al und Alice (obwohl Alice ziemlich krasse Rachefeldzüge plant....aber das macht es ja spannend.) Al ist soooo göttlich. Wie verzweifelt er scheint und dies einfach nicht zeigen will. Es lässt einen wirklich schmunzeln! Ich liebe die Beiden einfach und ich glaube es ist da schwer etwas zu ändern x]

Ich bin sicher, dass du wieder eine wunderbare Geschichte formst und ich hoffe, dass dir die Leserschaft nun nicht abgesprungen ist (; Ich werde diese Story auf jeden Fall verfolgen. (bin auch sehr glücklich darüber, dass es weiter geht! :>)

Wünsche dir angenehme restliche Feiertage. (:

*Osterschoki da lass*

<3
Antwort von:  Dahlie
31.03.2013 22:10
Vielen, vielen lieben Dank <3
Auch ich wünsche dir frohe Ostern und du hast mir mit diesem Kommi den Abend versüßt. Ja, also ich habe einige Szenen rausgenommen, die unwichtig waren und mir sehr viel Freiheit genommen haben, ebenso Möglichkeiten die ganzen Charaktere auszubauen :)

Danke, danke für deinen aufbauenden Kommentar

Liebe Grüße Dahlie
Von:  taluna
2013-03-31T17:32:42+00:00 31.03.2013 19:32
Liebe Dada,

ich weiß, dass ich dich lange genervt habe und auch, das bei dir einiges noch relativ offen ist. Zuerst einmal, ich bin froh, dass du überhaupt eine Neuauflage gewagt hast und gleichzeitig bin ich ebenfalls Happy, dass du zu Ostern Mal wieder den Fahrdienst machst, von wegen Osterball etc. und ich so Zeit habe dir einen kleinen Kommi zu schreiben ;) (Ätsch, so ist das eben wenn man den Wettbewerb um die beliebteste Cousine gewinnt und noch dazu zu spät seinen Wein bestellt x3)
Punkt eins, den ich unbedingt erwähnen will: Runya hat dir ein wirklich schönes Titelbildchen gemacht. Aber auch deine Steckbriefbilder sind wirklich sehr schön gewählt. Da ich weiß, wie viel Mühe du dir gemacht hast, muss ich unbedingt hochloben, dass jeder einzelne Spruch passt. (besonders wenn man dich zum spoilern bekommt ;D) Ich liebe die Bilder von Albus, Frankie und Lorcan - habe ja sowieso eine Schwäche für Colton <3 Lachen musste ich beim Spruch von Ceres und irgendwie hast du da wirklich einen Hauch Ironie reingesetzt.

Punkt zwei: das Kapitel. Gut ich kannte die Szenen, sie sind mir noch halb im Gedächtnis geblieben. Trotzdem fand ich die Dialoge einfach toll. Fred, wie er die geniale Rede hält, dann die Eifersucht von Albus, die keine ist. Schließlich die Einführung von Lorcan, bei ihm bin ich ja wirklich irre gespannt. Bislang war eigentlich immer Fred mein Liebling, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich dies nun ändert.
Frankie <3
Ich liebe ihn zu tode, er ist genau jene Sorte Jungen, die man nicht sieht, aber im Endeffekt das sind, was ein Mädchen haben möchte. Intelligent, zuverlässig und aufmerksam <3 Ich hoffe noch sehr viel von ihm zu lesen und wünsche dir ganz ganz ganz viel Spaß zum Schreiben. Natürlich hoffe ich auch, dass dir die Leute hiermit eine Chance geben, die gelöschte erste Form zu vergessen und noch einmal an die Fortsetzung treten. Ich bin sicher: Sie ist jedes Wort wert.

Nun denn Cousinchen, es kann nicht mehr lange dauern und du stehst in der Tür. Genervt und auf der Suche nach Wein ;D
Frohe Oster <3 und ganz viel Musenstaub.

*kuller...* taluna
Antwort von:  Dahlie
31.03.2013 22:28
I <3 you ;D
Antwort von:  Runya
01.04.2013 14:55
Aww danke :) hab mir auch dolle Mühe gegeben für unsere Perfektionistin ;) <3


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