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SoulBlade

von

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Intermezzo - Schleichende Dunkelheit

Der scharfe Geruch von Alkohol stieg in Kurix' Nase, wodurch dieser langsam erwachte. Mit noch immer etwas verschwommener Sicht ließ er den Blick durch seine Umgebung schweifen. Schnell stellte er fest, dass er sich wieder im Thronsaal Lloyds befand, welcher gerade auf seinem Thron lag und laut schnarchte. Um den Rotschopf herum lagen mehr leere Flaschen, als Kurix auf die Schnelle zählen konnte und den süßlichen Duft erklärten. Inzwischen konnte er wieder klar sehen und bemerkte, wie er sich auf der Schulter Illuas, langsam voran bewegte. Er atmete tief durch und mit einem Ruck wand er sich aus dem Griff der Frau, bevor er sich am Boden abrollte und so schnell es ging losrannte.

„Oh Schätzchen, wann lernst du's endlich?“, hauchte Illua fast schon belustigt und deutete mit einer Kopfbewegung Yuën, der unweit von ihr stand, ihm zu folgen.

Seufzend hechtete er dem Jugendlichen hinterher und positionierte sich mit einem eleganten Salto vor diesen.

„Aus dem Weg!“, keifte Kurix und griff nach seinen Katanas, nur um festzustellen, dass diese fehlten.

„W-was?“

Panisch blickte er zu Yuën, der gelangweilt mit seinen Schwertern spielte, während sich unter seiner Maske ein Grinsen abzeichnete.

„Fang!“

Zu seiner Überraschung warf er dem Jugendlichen die Schwerter zu, die er etwas verwirrt auffing und sich in Kampfpose begab. Beinahe lautlos zog nun auch Yuën seine Schwerter, ebenfalls zwei Katanas, die im fahlen Kerzenlicht aufblitzten. Die Luft schien förmlich zu brennen, während sich beide tief in die Augen starrten, bevor sie blitzschnell aufeinander zurasten.
 

„-een? Hallo, Miss Sween?“

Eine tiefe, markante Stimme riss Melody aus ihren Gedanken und vollkommen perplex blickte sie in das tadelnde Gesicht ihres Lehrers.

„Verzeihung, ich war--“

„--in Gedanken? Ich weiß.“

Der Mann seufzte lauthals, bevor er zurück zur Tafel schritt und mit dem Unterricht fortfuhr.

Als die Schulglocke ertönte, griff Melody hastig nach ihrer Tasche und wollte schon aus der Klasse stürmen, als ihr Lehrer sie laut ermahnte.

„Miss Sween, bitte bleiben sie doch noch einen Moment.“

„Verdammt...“, fluchte sie leise und ließ sich genervt auf ihren Stuhl fallen. Die dummen Sprüche und das Getuschel ihrer Mitschüler ignorierte sie gekonnt. Nachdem sich das Zimmer geleert hatte, nahm ihr Lehrer vor ihr Platz und schaute ihr streng entgegen.

Rot anlaufend wich sie dem Blick des Mannes aus und bevor dieser etwas sagen konnte, entgegnete sie ihm: „Ich weiß, ich weiß, meine Noten sinken ab, meine Leistung sinkt ab, bla bla bla...“

„Wenn sie sich dessen bewusst sind, warum ändern sie nichts daran?“

„Weil ich's nicht kann...“

„Was meinen sie damit?“, fragte der Lehrer verwirrt und bemerkte, wie sich die Augen des Mädchens langsam mit Tränen füllten.

„Ich will nicht drüber reden!“

Hastig schnappte sie ihre Tasche und rannte so schnell sie konnte aus dem Raum.
 

Ein Feuerball nach dem nächsten schlug hinter Yuën ein, während dieser durch den riesigen Thronsaal hechtete. Dabei steuerte er auf den ramponierten Tisch in der Mitte des Saales zu, wo er einen Stuhl aus der Drehung heraus nach seinem Angreifer kickte. Sofort stoppte Kurix sein Dauerfeuer und zerteilte den Stuhl mit einem sauberen Schnitt, nur um zu sehen, wie der Vermummte weitere Stühle nach ihm schleuderte. Während der Silberhaarige die Geschosse abwehrte, rammte Yuën eins seiner Katana in den Holztisch vor sich und zückte seinen Revolver, mit dem er auf den Jugendlichen zielte. Kurz bevor er abdrücken konnte, teleportierte sich Kurix allerdings über ihn und segelte, weit ausholend, direkt auf ihn zu. Reflexartig machte Yuën einen Satz nach hinten und entging knapp der Attacke Kurix', deren Wucht nun ein großes Trümmerstück des Tisches traf und dieses nur noch weiter zerteilte. Sofort drehte sich Kurix zu seinem Gegner, der gerade seinen Revolver auf ihn richtete, und schlug mit dem Schwert gegen den Lauf der Waffe, wodurch Yuën den Arm senkte und in den Boden feuerte. Kurix warf dem Mann einen grimmigen Blick zu gefolgt von einem horizontalen Schwerthieb von links, dem Yuën durch einen gekonnten Sprung über den Kopf des Silberhaarigen hinweg, auswich und daraufhin gekonnt auf dem Griff seines, noch immer im Tisch steckendem Katanas zu landen. Lässig drehte er den Revolver in der Hand, bevor er ihn wieder in dessen Halfter schob und mit der nun freien Hand eine herausfordernde Geste an Kurix richtete. Gereizt holte der Jugendliche erneut zum Schlag aus, woraufhin man erneut ein Grinsen unter der Stoffmaske des Mannes erkennen konnte. Ruckartig ließ sich Yuën nach hinten fallen und stützte sich auf den Händen ab, zeitgleich schob er mit seinem Fuß das Schwert an dessen Heft nach oben. Begleitet von einem lauten Klirren streifte Kurix die Klinge, wodurch diese nun unkontrolliert in der Luft umherwirbelte. Durch einen weiteren gezielten Tritt Yuëns gegen den Griff, drehte sich das wirbelnde Schwert zu Kurix und fiel wie eine Kreissäge auf diesen hinab. Geschockt wich der Silberhaarige mit einem Radschlag zur Seite und sah nur im Augenwinkel, wie sich sein Kontrahent aufrichtete, um aus der Hocke heraus auf ihn zu zustürmen. Noch in der Bewegung packte Yuën sein Katana, bevor es den Boden berührte und schlug mit aller Kraft aus der Drehung heraus zu. In der letzten Sekunde konnte Kurix den Angriff abwehren und blickte erstaunt zum vermummten Mann, dessen Augen kampflustig auf den Jugendlichen gerichtet waren.
 

„Bevor wir den Unterricht für heute beenden, habe ich noch eine letzte Übung für euch.“

Meisterin Frimelda, deren erhabene Stimme über den Schulhof hallte, lief mit hinterm Rücken verschränkten Armen vor einer größeren Gruppe Schüler auf und ab. Unter diesen befanden sich auch Neku und Myde, die gebannt der Erklärung ihrer Lehrerin zuhörten.

„Ihr habt zehn Minuten Zeit um euch einen Partner zu suchen, von dem ihr glaubt, dass er eure Schwächen perfekt ausgleicht. Wer fertig ist, sammelt sich bitte an der Wand hinter mir und wartet auf weitere Anweisungen.“

Frimelda blieb mittig vor den Schülern stehen und drehte sich diesen zu, während sie rief: „Alles verstanden? Gut, dann los, hopp hopp!“

Ihr strenger Blick wanderte durch die Reihen der Jugendlichen, die wie eine aufgescheuchte Herde umher rannten und hektisch nach einem Kampfgefährten suchten.

„Das kann ja was werden...“, murmelte Neku, der es seiner Lehrerin gleich tat und etwas verloren durch die Menge schaute. Dabei traf er auf die meerblauen Augen Mydes, die ihn interessiert anfunkelten und breit grinsend schritt der Braunschopf auf Neku zu.

„Na, wie wär's wenn wir uns zusammen tun?“

Skeptisch zog Neku eine Augenbraue hoch und fragte: „Bist du sicher? Ich hab dich schon kämpfen sehen und ich bezweifle, dass ich der beste Kandidat wäre, um deine Schwächen auszugleichen...“

Myde konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen und gab dem Orangehaarigen einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken.

„Und wie ich mir sicher bin. Hab mal etwas Vertrauen in dich selbst.“

Bei diesen Worten wurde Neku etwas rot im Gesicht und um von seiner Verlegenheit abzulenken, schlug er hastig vor: „W-wir sollten uns dann eine gute Strategie überlegen.“

Myde stimmte nickend zu und fragte: „Und, schon 'ne Idee?“

Nachdenklich legte der Schwertkämpfer eine Hand ans Kinn und dachte fieberhaft nach.

„Die hab ich tatsächlich.“
 

Nachdem sich jeder einen Gefährten für den Kampf gesucht hatte und wie befohlen an der meterhohen Schulwand, unweit des Trainingsgeländes, versammelt hatte, ergriff Frimelda wieder das Wort: „Da nun alle hoffentlich so weit sind, können wir ja anfangen – irgendwelche Freiwilligen?“

Kaum hatte die Meisterin fertig gesprochen, traten zwei Mädchen aus der Menge hervor. Mira, die gerade eine Strähne ihres kinnlangen, rabenschwarzen Haares hinters Ohr wischte und Skye, welche sich einen Pferdeschwanz aus ihren langen, blonden Haaren band.

„Sonst niemand?“, fragte Frimelda in einem gespielt enttäuschten Ton.

Plötzlich ertönte ein lautes „Doch, wir!“ von Myde, auf den nun alle Augen gerichtet waren, einschließlich die seines Partners.

„He-hey, würdest du mich vielleicht vorher auch fragen?“

Bevor er weiter reden konnte, klatschte Meisterin Frimelda zufrieden mit den Händen und deutete beiden Teams, sich auf dem Kampffeld vor ihnen zu sammeln, wo sie sich in Position begaben. Herausfordernd richtete Mira ihre Waffe, eine lange Hellebarde auf Myde und auch Skye zückte ihren Bogen, dessen Wurfarme für den Nahkampf mit messerscharfen Klingen besetzt waren. Neku tat es seinen Kontrahentinnen gleich und zog sein Doppelkatana, nur Myde stand noch immer ohne Waffe da.

„Sind alle Teilnehmer bereit? Dann los!“

Mit einem lauten Pfiff eröffnete Frimelda den Kampf und sofort stürmte Mira auf die beiden Jungs zu, während sich Skye an den Feldrand hockte und ihren ersten Pfeil in die Sehne des Bogen spannte. Myde tat es der Schwarzhaarigen gleich und rannte los, wobei er schwungvoll seine Arme nach hinten warf und seine zwei goldenen Armbänder grell aufblitzten. Innerhalb weniger Sekunden bildeten sich aus den Accessoires zwei reich verzierte Gauntlets, die Mydes Fäuste komplett umgaben und sie zu gefährlichen Waffen machten. Unterdessen formte Neku eine dunkle Sphäre in seiner Hand, nur um diese kurzerhand auf den Boden vor sich zu werfen und dadurch eine schwarze Wolke erschuf. Explosionsartig breitete sich diese aus und verschlang sowohl Neku, als auch Myde, bevor sie, schlussendlich das Kampffeld wie eine Schattenmauer umgab.

„Verdammt, wo sind die hin?“, fragte Skye sichtlich verblüfft.

In ihrer Hand hielt sie noch immer den eingespannten Pfeil und die Augen zusammenkneifend blickte sie in den Nebel um sich herum, konnte jedoch keinen der Beiden ausmachen. Die Anspannung der Mädchen stieg und immer panischer schauten sie sich um, jedoch weiterhin ohne ein Zeichen ihrer Gegner.

„Kommt raus und zeigt euch, ihr Feiglinge!“

„Liebend gerne doch.“

Wie aus dem Nichts sprang Myde aus der Dunkelheit und attackierte Mira mit einigen, schnellen Lufthieben, bevor er landete und zurück in die Schwärze huschen wollte.

„Nichts da!“, verkündete Skye, die den Braunschopf ins Visier nahm und den Pfeil losließ.

Im letzten Moment erschien Neku vor ihr und mit einer geschickten Bewegung seines Schwertes fing er den Pfeil zwischen dessen Klingen ab und warf ihn zu Boden, bevor er horizontal zu schlug. Reflexartig zog Skye ihren Bogen hoch und wehrte den Angriff ab, bevor sie ihre Waffe in der Hand kreisen ließ und nach dem Jungen vor sich hiebte. Da sie Myde wieder aus den Augen verloren hatte, wollte Mira nun ebenfalls auf Neku losgehen, wurde jedoch von einem weiteren Angriff des Braunschopfs überrascht.

Zornig fauchte die Schwarzhaarige: „Verdammte Scheiße, kannst du auch mal stillhalten und kämpfen wie ein Mann?“

„Uh, ganz schön zickig“, scherzte Myde, bevor er sich ihr gegenüber aufstellte und genüsslich mit seinen Fingerknöcheln knackste.

„Glaub' aber nicht, dass es dadurch leichter wird.“
 

Mit einem lauten Krachen landete Kurix in einem der Stühle am Tisch, der beim Aufprall laut knirschte und zusammenbrach. Knurrend richtete sich der Silberhaarige auf und schüttelte kurz den Kopf bevor er dem nachfolgenden Angriff Yuëns auswich und sofort zum Konter ansetzte. Amüsiert beobachtete Illua, wie der Silberhaarige verzweifelt versuchte, seinen Gegner auch nur einmal zu erwischen, jedoch immer wieder daneben schlug.

Verdammt, er ist zu schnell für mich... Aber vielleicht klappt ja das!

Der Jugendliche stoppte seine Angriffe und interessiert sahen Illua und Yuën zu, wie schwarze Blitze plötzlich Kurix Katanas durchzuckten und in ein schwarzweißes Licht hüllten. Mit den elektrisierten Klingen hiebte er nun wieder nach Yuën, schneller als zuvor, sodass der Vermummte irgendwann seinerseits das Schwert erheben musste, um den Schlag abzuwehren. Als dies geschah, durchfuhr ein Schlag den Mann, der für eine Sekunde wie gelähmt da stand und vollkommen offen für Kurix Attacke war. Panik erfüllte auf einmal den Blick Yuëns, während die Klinge immer näher kam. Erst im letzten Moment ging Illua dazwischen, indem sie Kurix mit einer dunkelblauen Sphäre abfeuerte und diesen erneut durch den Raum warf. Erleichtert atmete Yuën aus und schluckte den Kloß in seinem Hals. Illua schlenderte unterdessen gemütlich auf Kurix zu, der noch immer am Boden lag und verzweifelt Schattenflammen auf sie feuerte. Mit einigen gekonnten Schwerthieben wehrte sie diese ab und trat dem Silberhaarigen mitten ins Gesicht, bevor sie ihren Fuß auf dessen Brust platzierte und sich leicht zu ihm hinunterbeugte.

„Gib es auf. Du hast keine Chance, das siehst du doch sicher selbst. Also warum wehrst du dich noch immer?“

Den hasserfüllten Blick auf sie gerichtet, krächzte er: „Weil... weil ich mich von niemanden kontrollieren lasse. Und erst recht nicht von so einer Schlampe wie dir!“

„Nein wie süß“, kicherte Illua belustigt und musterte die zornig verengten Augen des Jungen.

„Aber... da ist noch mehr. Etwa dein grünhaariger Freund?“

Wütend fauchte Kurix: „Lass ihn in Ruhe! Ich schwöre dir, wenn du Exeon irgendetwas tust, dann --“

Mit einer Ohrfeige ließ Illua ihn verstummen und erwiderte: „Keine Sorge... ich werde ihm kein Haar krümmen. Das wirst du schon selbst erledigen.“

Ihr diabolisches Lachen hallte durch die Hallen des Thronsaals und war das Letzte, was Kurix hörte bevor ihn der nächste Schlag seines Bewusstseins beraubte und ihn zurück in die Dunkelheit schickte.
 

Problemlos wehrte Myde jeden Angriff seiner Kontrahentin ab und verpasste ihr immer wieder einen kräftigen Schlag, der die Jugendliche jedes mal zum Taumeln brachte. Begleitet von einem wütenden Schrei sprang Mira in die Luft und segelte mit ihrer Hellebarde voran auf ihn zu. Kurz vor ihrer Landung machte Myde einen kleinen Satz nach vorne und zwinkerte ihr zu, bevor er unter ihr hindurch schlitterte. Während sich der Braunschopf aufrichtete und breit grinsend seiner Gegnerin zu wand, lief deren Gesicht knallrot an und beschämt drückte sie ihren Rock hinunter.

„Verdammter Perversling!“, brüllte die Schwarzhaarige und stürmte wutentbrannt auf Myde zu.

„Kein Grund, sich aufzuregen...“, meinte er beschwichtigend, als er ihren Angriff abwehrte, ihr tief in die Augen blickte und hinzu fügte: „... ich hab auch nicht hingeschaut, sonst wüsste ich ja jetzt, dass du Streifen trägst. Ups.“

Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen, beim Anblick Miras, die nun glühend rot im Gesicht war und nur laut schrie.

In der Zwischenzeit spitzte sich der Kampf zwischen Neku und Skye immer weiter zu. Nachdem ihre Versuche zu kontern immer scheiterten, da der Schwertkämpfer nach jedem Angriff wieder in den Schatten verschwand, feuerte sie inzwischen wahllos Pfeile in die schwarzen Nebelschwaden, in der Hoffnung einen Glückstreffer zu landen. Die Blondine wollte gerade einen neuen Pfeil aus ihrem Köcher ziehen, als sie merkte, dass in diesem gähnende Leere herrschte.

„Mist!“, fluchte sie leise und konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung.

Hektisch schaute sie sich um und achtete auf jedes kleinste Detail, das ihr einen Hinweis auf ihren Gegner geben könnte. Plötzlich bemerkte sie ein kurzes Aufblitzen inmitten des Nebels, ähnlich der Reflektion des Lichts auf einer Klinge. Ein selbstsicheres Grinsen breitete sich auf Skyes Lippen aus und als nur Sekunden darauf Neku aus der Dunkelheit schnellte, ging sie zum Angriff über, sehr zur Verwunderung des Jugendlichen. In letzter Sekunde konnte dieser sein Katana heben und ihren Schlag abwehren, landete aber unglücklich und war nun vollkommen offen für einen Gegenangriff.

„Hab ich dich endlich!“

Mit der Rückseite ihres Bogenarms verpasste sie Neku mehrere Schläge, bevor sie für ihren finalen Angriff in die Luft sprang und einen Pfeil aus purem Eis formte. Direkt über ihrem Gegner schoss die Blondine diesen ab und das, beim Aufprall zerberstende Eis, gab dem Jugendlichen den Rest. Nachdem sie sicher am Boden landete, sammelte sie ein paar ihrer Pfeile ein und spannte einen in die Sehne, dieses Mal mit Myde als Ziel.
 

„Sieht schlecht aus für deinen Freund“, spottete Mira zwischen zwei Angriffen und verwirrt durch ihre Aussage wagte Myde einen flüchtigen Blick hinter sich.

Zu seiner Überraschung erblickte er einen am Boden liegenden Neku, sowie Skye, die gerade einen Pfeil abfeuerte, welcher nun rasend schnell auf den Braunschopf zu segelte.

„Mal schauen, wie du damit klar kommst!“

Ein tiefes Seufzen entrang Mydes Kehle. Er legte den Kopf seitlich, wodurch sein Nacken laut knackste und entschlossen schlug er die Fäuste gegeneinander.

„Dann wird’s wohl Zeit, dass ich mal Ernst mache.“

Er warf sein linkes Bein nach hinten um Schwung zu holen und wich mit dem darauffolgenden Saltokick nicht nur Miras Attacke aus, sondern konterte diese sogleich. Noch in der Luft holte er mit dem rechten Arm aus und schlug bei der Landung mit der Faust auf den Boden. Dadurch schoss ein Felsen aus der Erde heraus, der den Pfeil abfing und gleichzeitig die Sicht zu ihm versperrte. Bevor Skye reagieren konnte, richtete sich der Braunschopf wieder auf und verpasste dem Felsen einen so harten Tritt, dass er sich von dem Boden unter sich löste und in atemberaubendem Tempo auf die Blondine zuflog. Hastig drehte sich der Junge wieder um und schlug mit aller Kraft nach Mira, wodurch er ihr die Hellebarde aus der Hand schlug, sehr zu ihrem Erstaunen. Er grinste der Schwarzhaarigen ein letztes Mal zu, bevor er ihr einen Kinnhaken verpasste, bei dem erneut ein Felsbrocken aus der Erde emporstieg und sie meterweit in die Luft schleuderte. Mit einem kräftigen Satz folgte Myde ihr in die Höhe und bombardierte das wehrlose Mädchen mit unzähligen, blitzschnellen Schlägen. Dabei wurde jeder Hieb von einem gewaltigen Wasserschwall begleitet, der diesem nur noch mehr Kraft verlieh. Mit einem letzten Schlag beförderte er sowohl Mira, als auch sich selbst wieder zu Boden und richtete den Blick zu Skye, die sich zwischenzeitlich wieder aufgerappelt hatte und geschockt zu sah. Als der entschlossene Blick des Jungen auf sie fiel, spannte sie ihren Bogen und feuerte in ihrer Panik einen Pfeil nach dem nächsten. Während er auf die Blondine zustürmte, wich er den Geschossen mühelos aus und stampfte unweit seiner Gegnerin auf den Boden, wodurch ein Felsen aus der Erde schoss und den Jugendlichen katapultartig in die Luft beförderte. Im Flug wirbelte Myde mehrfach um die eigene Achse, was in einem mächtigen Kick mündete. Zwar konnte Skye den Tritt mit ihrem Bogen abwehren, jedoch wurde diese Attacke, wie auch die vorangegangenen Luftangriffe, von einer Flutwelle begleitet und ohne Möglichkeit auszuweichen, wurde das Mädchen von den Wassermassen ergriffen und unsanft gegen den nächsten Baum gespült. Während die völlig durchnässte Schülerin zu Boden sank, beugte sich Myde hinunter zu Neku, der langsam wieder zu sich kam und half diesem auf. Etwas benommen ließ er den Blick über das Kampffeld schweifen und betrachtete neugierig die Felsen, die nun aus der Erde ragten, sowie ihre besiegten Kontrahentinnen.

„Haben... haben wir gewonnen?“, stammelte der Orangehaarige unsicher.

„Eeyup!“

„Wow...“
 

„Mann, bin ich hinüber!“

Langsam neigte sich der Tag dem Ende und die Abendsonne hüllte den Schulhof in einen warmen Farbton.

Myde, der sich erschöpft auf eine Bank niedergelassen hatte, beobachtete einige Wolken, während Neku neben ihm saß und ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte.

„Noch immer? Viel Ausdauer hast du ja nicht.“

Neckisch antwortete der Braunschopf: „Sagt der, der als erstes k.o. ging.“

Der Jugendliche wollte schon empört etwas erwidern, als er eine völlig aufgelöste Melody über den Schulhof laufen sah. Ein tiefes Seufzen entrang seiner Kehle und widerwillig stand er auf.

„Ich kümmer mich mal um sie.“

Myde setzte eine besorgte Miene auf und nickte, bevor Neku dem Mädchen hinterher eilte und sie nach einigen Metern einholte.

„Hey!“

Grüßend hob er einen Arm und schlenderte neben Melody her. Erschrocken wich sie seinem Blick aus und wischte sich hastig übers Gesicht, bevor sie mit heiserer Stimme ebenfalls ein kurzes „Hey“ zurück gab.

„Willst du drüber reden?“

Sie schüttelte den Kopf und wollte schon wieder losrennen, jedoch wurde sie sanft von Neku am Handgelenk gepackt und näher zu ihm gezogen. Tröstend legte er die Arme um sie und drückte die Rosahaarige an seine Brust, wo sie in Tränen ausbrach und sich an Nekus Hemd festklammerte. Eine Zeit lang verharrten die beiden so, bis sich das Mädchen wieder etwas beruhigte und sie die Umarmung lösten. Da er keine passenden Worte fand, schenkte er Melody stattdessen ein aufmunterndes Lächeln und fuhr ihr streichelnd durchs Haar.

„Danke...“, krächzte sie leise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Gilgamesch09
2016-07-26T18:06:45+00:00 26.07.2016 20:06
So endlich auch mal zeit zum Lessen gehabt
Die arbeit first mich langsam auf, nun ja.
wieder mal ein Perspektiven wechsel was sehr gut gepasst hat und auch sehr schön zu Lessen war aber diesmal habe ich wieder was zu kritisieren.
aber zuerst bekanntlich was gutes
der Kampf in der schule war sehr spanend und hat sich erfrischen neu angefühlt das neue Fähigkeiten vorkamen. ansonsten hat mich am schul Kampf nur eine Sache beschäftigt nämlich das es keine regel gibt den wen einer der Pfeile richtig getroffen hätte hätte das bleibende Schäden anrichten können. Man will ja nicht das ein Schüler mal sagt "ich war mal der beste Kämpfer der schule doch dann bekam ich einen Pfeil ins Knie (Ha Ha Mörder gek).
ansonsten aber sehr schöner Kampf.
Der Kampf von Kurix war da schon anders. Mich störte es da das Kurix so wenig mit seine Teleport Magie gearbeitet hat. Gut wahrscheinlich ist das auf dauer sehr anstrengend aber häte woll geholfen um die Verteidigung seines Gegners besser zu unterlaufen. Ja aber das ist meckern auf hohem Nivo und eher was kleines und wahrscheinlich war er einfach noch zu angeschlagen für einen richtigen Kampf.
gut das letzte ist jetzt etwas was ich mich aus neugier frage und zwar Hofe ich das man erfährt wie genau die Gehirnwäsche funktioniert was passiert genau mit Kurix. das würde mich interessieren.
gut aber nun ist wirklich Schluss alles im allem trotzdem ein gelungenes Kapitel und freu mich schon aufs nächste bis dann.
Ich hole mir jetzt einen Apfel.
Antwort von:  ExeonAureas
26.07.2016 21:07
Ja, Arbeit ist mitunter echt nervig. ^^"

Uh, freut mich, dass der Kampf schonmal gut ankam. Hat mir auch viel Spaß beim Schreiben gemacht, gerade weil es mal nicht Exeon war. Joa, das mit den Pfeilen ist wirklich etwas gefährlich, andererseits sind das auch Angriffe mit einem Schwert oder Stahlfäusten, also no risk no fun. xD

Da hast du sogar Recht. Teleportmagie ist die bisher schwerste Magie in der Geschichte und dementsprechend nicht dauerhaft nutzbar. Dazu kommt, dass er gerade erst gekämpft hat und im Falle eines Sieges gegen Yuën, auch noch gegen Illua hätte kämpfen müssen.

Für die Antwort auf diese Frage wirst du dich noch etwas gedulden müssen. =P
Auf jeden Fall wieder vielen Dank für deinen Kommentar und Kritik und lass dir den Apfel schmecken. xD

Bis dann.~
Von:  fahnm
2016-07-24T22:32:59+00:00 25.07.2016 00:32
Ein Super Kapitel
Mach weiter so
Antwort von:  ExeonAureas
25.07.2016 01:35
Vielen Dank!! ^w^/
Von:  Codric
2016-07-24T10:46:36+00:00 24.07.2016 12:46
LET THE SHIPPING BEGIN.

Kurix ist nun wieder out cold (auf Dauer kann das nicht gesund sein), und da Exeon gerade eh zu ihm will, dürfte das auf einen weiteren Kampf hinauslaufen. Noice.

Schön, etwas über den Schulalltag des generischen KH-Trios der IA zu erfahren. Bin gespannt, worauf das bei denen hinausläuft - ob die drei nicht irgendwann mal eine größere Rolle spielen werden...
Wir werden sehen.

Ach ja, gutes Kapitel und so. Für's Protokoll.
Antwort von:  ExeonAureas
25.07.2016 01:34
Ich warte schon auf die ersten Fanarts. xD

Jup, für Kurix sieht's gerade echt nicht so rosig aus...

Schön, dass es dir gefällt! ^-^/

Ach ja und ich bin noch immer enttäuscht, dass du nichts zu Mydes Kampfstil (explizit Erdmagie) gesagt hast. Nichtmal ein "cool". :C


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