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SoulBlade

von

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Held vs. Held

Ohne Vorwarnung begann der Kampf und wie wild schnappten die drei Hundeköpfe nach Exeon, der panisch zur Seite hechtete und im Laufen sein Schwert zog. Mit einem gezielten Hieb wehrte er die gewaltigen Fänge seines Gegners ab und feuerte eine Aurasphäre hinterher, welche den mittleren Kopf traf und durch ihre Explosion auch die anderen in Mitleidenschaft zog. Während Zerberus laut aufjaulte, eilte Exeon auf ihn zu und huschte zwischen den stämmigen Beinen des Höllenhundes hindurch. Sein Kopf reichte fast bis zum Brustkorb der Bestie, welcher sich hastig auf und ab bewegte.

Inzwischen hatte sich Zerberus vom Angriff des Jugendlichen erholt und schaute sich suchend und auf der Stelle drehend um. Vorsichtig folgte Exeon den Bewegungen des Hundes, um nicht von dessen mächtigen Pfoten erwischt zu werden.

Ha, hier findest du mich nie!

Ein siegessicheres Grinsen formte sich bereits auf Exeons Lippen, wich jedoch dem blanken Entsetzen, als rechts und links jeweils ein Kopf zu ihm blickte und laut anknurrte.

„Verdammt!“

Mit einer Sprungrolle entging er gerade so den Schnappangriffen der Köpfe, welche nun mit voller Wucht aufeinander prallten und rannte sofort los um nicht vom dritten Kopf erwischt zu werden. Der Grünschopf wollte gerade zurück blicken, als er einen riesigen Schatten unter sich bemerkte, dessen Umrisse immer schärfer wurden. Überrascht blickte Exeon hoch und sah den wuchtigen Körper Zerberus', der geradewegs auf ihn hinab segelte und zu zerquetschen drohte. Hastig machte der Grünschopf einen großen Satz nach hinten, wurde jedoch von der Druckwelle von Zerberus' Landung davon geweht und rollte einige Meter über den Boden, bevor er sich wieder fing und auf beide Beine stellte.

In seiner Hand formte der Jugendliche eine Auraflamme, die er auf seinen Gegner schleuderte, doch drehte sich der Höllenhund in Sekundenschnelle um und wehrte den Angriff mit einer peitschenden Bewegung seines Schweifs ab. Nun rissen die drei Köpfe ihre Mäuler weit auf und rot glühende Feuerbälle bildeten sich, die der Hund im Dauerfeuer auf Exeon spuckte. Panisch errichtete der Grünschopf einen Auraschild vor sich und überlegte fieberhaft nach einer Strategie.

Denk nach, dieser Köter muss doch zu schlagen sein!
 

Ich hab's!

Während Exeon sich weiter auf den Schild vor sich konzentrierte, formte er einen Eiskristall in seiner Hand, den er mit Aura versetzte und seitlich abschoss. Durch seine Aura lenkte er das Eis direkt auf Zerberus Füße, wo es sich beim Aufprall schlagartig ausbreitete und innerhalb weniger Sekunden den Höllenhund an Ort und Stelle gefangen hielt. Während Zerberus verwirrt seine festgefrorenen Pfoten begutachtete, stürmte Exeon auf ihn zu und feuerte einen Aurablitz ab, der das Biest durchzuckte und für einen kurzen Moment lähmte.

„Jetzt hab ich dich!“, brüllte Exeon kurz bevor er in die Luft sprang und mit seiner, von Aura durchfluteten Klinge zuschlug. Zerberus' Wimmern erfüllte die Arena und das Publikum verstummte, einerseits vor Spannung, andererseits vor Überraschung.

Mit einem siegessicheren Grinsen auf den Lippen drehte sich der Grünschopf zu seinem Kontrahenten und blickte voller Schreck in das knurrende Antlitz Zerberus'. Mit einem Schlag wich die Zuversicht aus Exeons Gesicht seinem typisch schiefen Lächeln.

„Willst du drüber reden?“

Auf Zerberus' furioses Brüllen erwiderte er nur: „Das deute ich mal als nein“, bevor er leicht panisch losrannte um den wilden Schnappangriffen der Köpfe zu entgehen. Der Erdboden erzitterte, als die Bestie ihren massiven Körper erneut in die Lüfte schwang und mit einem lauten Knall vor Exeon landete.

„Verdammt...“, murmelte der Grünschopf und machte auf der Stelle kehrt, doch zu spät.

Die mächtigen Klauen Zerberus' bohrten sich in den Rücken des Jugendlichen und rissen ihm regelrecht die Haut vom Rücken. Warmes Blut quoll aus den klaffenden Wunden und rann rasant sein Kreuz hinunter. Der Schwertkämpfer schrie vor Schmerz auf, während er von Panik ergriffen nach vorne sprang und mühsam über den Boden rollte, wobei er eine lange Blutspur hinter sich herzog. Der Schmerz schien sich auf Exeons gesamten Körper auszubreiten und betäubte seine Sinne, alles um ihn herum verschwamm, die geschockten Rufe des Publikums waren nur mehr ein dumpfes Rauschen und die Zeit selbst wirkte wie eingefroren. Schemenhaft sah er die drei aufgerissenen Mäuler des Höllenhundes, die bedrohlich auf ihn zu rasten.
 

Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Exeon die Augen und atmete tief durch.

Ich darf jetzt nicht aufgeben... Wenn ich nicht einmal diesen Köter besiegen kann, wie soll ich dann Kurix retten?

Er ignorierte das Brennen in seinem Rückgrat so gut er konnte, richtete sich geschwind auf und mit einer ruckartigen Vorwärtsbewegung seiner linken Hand schleuderte er einen Aurablitz auf den rechten Kopf Zerberus' der sich nur wenige Zentimeter vor seiner Hand befand. Vom Blitz gelähmt, hielt der riesige Hundeschädel für eine Sekunde inne – lang genug für Exeon, um mit einem Satz auf dessen Schnauze zu springen. Bevor Zerberus reagieren konnte, rannte der Grünschopf auf den Rücken Zerberus', während er mehrfach sein Schwert hin und her schwang. Wutentbrannt schnappte der Höllenhund nach dem Jugendlichen, schüttelte seinen gesamten Körper beim verzweifelten Versuch seinen Gegner abzuschütteln. Wuchtig rammte Exeon die Klinge in Zerberus' Rücken und klammerte sich am Schaft fest, um nicht hinunter zu fallen. Immer hektischer, immer wilder, versuchte die Bestie den Eindringling loszuwerden, bis sie in ihrer Panik das Gleichgewicht verlor und umkippte. Im letzten Moment zog Exeon sein Schwert wieder hinaus und stürzte sich vom Rücken seines Gegners, um nicht unter dessen Gewicht begraben zu werden. Beim Aufprall am Boden, rollte sich der Grünschopf sicher ab, bereute dies jedoch sofort, als der Schmerz im Rücken seinen ganzen Körper durchzuckte. Gequält kniff er die Augen zusammen, schüttelte den Kopf und blendete seine Wunde wieder aus. Hastig richtete er sich auf und wendete sich Zerberus zu, der sich inzwischen wieder aufrappeln konnte und bedrohlich knurrte. Er legte seinen mittleren Kopf ausholend in den Nacken, während der rechte und linke Schädel geradewegs auf den Grünschopf zu schnellten.

Verdammt, ich kann nicht mehr ausweichen. Jetzt hab ich nur noch eine Chance!
 

Blitzschnell hob Exeon seine Arme an, schloss die Augen und konzentrierte sich auf Zerberus' Aura. Als er sie endlich greifen konnte, verlangsamte er diese und damit den Höllenhund selbst, gerade gut genug, dass er sich gegen die angreifenden Mäuler stemmen und den Angriff abwehren konnte. Während seine Arme die Oberkiefer hielten, drückte er mit seinen Beinen gegen den Unterkiefer, sodass Zerberus diese nicht schließen konnte und befand sich nun hilflos zwischen den beiden Außenköpfen, die sich langsam anhoben und weiterhin versuchten, den Menschen zwischen sich zu zermalmen. Bevor Zerberus' mittleres Haupt nach dem Jugendlichen schnappen konnte, schob Exeon das Maul zu seiner Rechten mit einem konzentrierten Aurastoß davon und warf sich mithilfe des linken hoch, um mit dem gewonnenen Schwung den kommenden Angriff abzublocken. Die Wucht der Attacke schleuderte den Grünschopf allerdings weiter in die Höhe, wo er unbeholfen mit den Armen wedelte, bevor er sich einigermaßen fing und eine Auraplatte über sich erschuf, von der er sich abstieß und mit gezückter Klinge auf Zerberus zuraste. Kurz bevor er zuschlug, festigte der Jugendliche seinen Griff, woraufhin die Klinge vom Kristall in einem grünen Licht erstrahlte und von Aura durchflutet wurde.

„Mach Platz!“

Ein greller Lichtblitz erhellte die Arena, gefolgt von einer massiven Staubwolke, die das gesamte Kampffeld, sowie Exeon und Zerberus verschlang. Eine unerträgliche Stille machte sich breit, während alle gebannt in den Nebel aus Sand blickten und versuchten, die beiden Kämpfer auszumachen. Das erste, das man erkennen konnte, war der wuchtige Körper Zerberus, zusammengesackt und bewusstlos am Rand der Arena. Kurz darauf deutete einer der Zuschauer auf den nun sichtbaren Exeon. Erleichtert schob der Grünschopf gerade sein Schwert zurück in dessen Scheide und atmete tief durch. Tosender Beifall brach die Stille und überwältigte den Schwertkämpfer regelrecht.

„Gut gemacht, Kleiner!“

Überrascht blickte Exeon zu Phil, der gerade auf ihn zu eilte und ihm einen gratulierenden Klaps gab.

„Danke...“, keuchte der Jugendliche lediglich hervor und taumelte zurück ins Gebäude, gestützt vom freudigem Satyr.
 

Begleitet von einem tiefen Seufzer schloss Exeon die Tür hinter sich, lehnte sich an diese und legte den Kopf in den Nacken.

„Endlich Ruhe!“, murmelte der Grünschopf, während er die vorherrschende Stille genoss.

Nach einer kurzen Pause stieß er sich sanft von der Tür ab und legte erstmal Schwertgurt samt Waffe ab, sowie seinen Mantel, welchen er ausgebreitet vor sich hielt. Genervt musterte er die weiten Risse und Blutflecken am gesamten Rückenteil.

„Der war ja nur neu...“

Grummelnd knüllte er den Mantel zusammen, warf diesen in die nächstbeste Ecke und zog sich dann auch die restlichen Sachen aus, die ebenfalls in der Ecke landeten, bevor er langsam ins dampfende Wasserbecken vor sich stieg. Er kniete sich mit dem Gesicht zum Beckenrand hin und lehnte sich auf diesem ab, das Gesicht in den Armen vergraben. Sein Rücken schmerzte noch immer, doch die Wärme des Wassers, die den Jugendlichen umgab, linderte die Qualen etwas.

Er atmete tief aus: „So kann ich morgen nicht kämpfen. Mit der Verletzung grenzt es sowieso einem Wunder, dass ich vorhin gewonnen hab...“

Plötzlich ertönte ein klirrendes Geräusch, als etwas kleines, metallenes direkt vor Exeon auf den Marmorboden fiel. Voller Schreck hob er den Kopf und blickte direkt in das Antlitz eines grünen Karfunkels, dass nur wenige Zentimeter vor ihm stand.

„H-hey, dich hab ich doch schon im Kokiri-Wald gesehen. Wie bist du hier rein gekommen?“

Den Kopf schief legend, schenkte das Karfunkel dem Jugendlichen einen fragenden Blick, ehe es den Kopf senkte und auf den Boden vor Exeon deutete. Verwirrt blickte der Grünschopf hinunter und fand zu seiner Überraschung Nadel und Faden vor sich, letzteres sogar in einem passenden Dunkelgrün.

Etwas perplex sagte er: „Danke, aber nähen war nie so meine Stärke...“

Mit einem Mal gab das Wesen einen katzenähnlichen Laut von sich, woraufhin der Jugendliche kurz zusammenzuckte. Bevor Exeon etwas erwidern konnte, schloss das Karfunkel seine Augen und das rote Juwel auf seiner Stirn erstrahlte in einem gleißenden Licht, dass den gesamten Raum erhellte. Schützend hob der Grünschopf seine Arme, um nicht geblendet zu werden und nachdem das Leuchten allmählich nachließ, stellte er erstaunt fest, wie der Schmerz in seinem Rücken deutlich besser wurde. Hektisch sprang er auf, wobei er einige Wellen im Becken verursachte, die über den Rand schwappten und das Karfunkel erwischten. Während sich das mysteriöse Tierchen trocken schüttelte, eilte Exeon zum Spiegel und betrachtete seinen Rücken so gut er konnte. Dort, wo zuvor drei tiefe Schnitte waren, befanden sich nun nur mehr drei schmale Kratzer, die zwar noch immer etwas schmerzten, jedoch bedeutend angenehmer waren. Freudig schritt er zum Karfunkel, beugte sich zu diesem hinab und strich ihm dankend durch sein flauschiges Fell, wobei ihm ein schmales, blaues Lederhalsband samt Namensschild auffiel. Während das Karfunkel seine Streicheleinheiten sichtlich genoss, musterte der Jugendliche die kleine, silberne Plakette und die darauf eingeprägten Buchstaben „Spark“.
 

Es verging einige Zeit in der Exeon, so gut es eben ging, seine Kleidung von Blutflecken befreite und in seinem Eifer gar nicht bemerkte, wie sich Spark aus dem Staub machte. Als er schließlich aus dem Bad trat, seinen noch tropfenden Mantel unterm Arm, war es bereits spät und mehrere Fackeln spendeten warmes Licht innerhalb der sonst so dunklen Gänge. Leisen Schrittes setzte sich der Jugendliche in Bewegung und navigierte sich durch die Gänge des Kolosseum. Kurz vor seinem Zimmer bemerkte er jedoch eine fremde Aura, voller Stolz und vorallem Ehrgefühl, die sich direkt auf ihn zu bewegte. Von der Neugier gepackt, stoppte er an der nächsten Ecke, in der Hoffnung, einen kurzen Blick auf den Ursprung der Aura zu erhaschen. Zu seiner Überraschung starrte er direkt in ein strahlend blaues Augenpaar, welches ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte. Erschrocken taumelte Exeon zurück und hob schief grinsend die Hand.

Wie erstarrt stammelte er ein knappes „Hi“ hervor, welches sein Gegenüber mit einem breiten Lächeln und einem freudigen „Hey“ erwiderte.

„Dann hab ich mich also doch nicht verhört...“, murmelte der Unbekannte, bevor er sich an den Grünschopf wandte: „Was machst du so spät noch draußen?“

„Äh, ich war bis gerade im Bad. Harter Kampf heute.“

Während Exeon antwortete, beugte sich der Mann vor ihm hinunter und beäugte den Jugendlichen genauer, wobei sich dieser etwas unwohl fühlte.

Zaghaft fragte er: „Hab ich was im Gesicht?“

„Hm? Nein nein, du erinnerst mich nur an jemanden“, antwortete der Mann und ein verlegenes Grinsen zierte seine Lippen, während er sich durch sein schwarzes, stacheliges Haar fuhr.

„Meinst du den Kampf gegen Zerberus? Das sah hart aus, vorallem als er dich erwischt hat.“

„Du... du hast den Kampf gesehen?“ stotterte Exeon überrascht.

„Jep. Und den davor auch.“

„Ui, mein erster Fan...“ scherzte der Grünschopf in einem sarkastischen Unterton.

Der Schwarzhaarige konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und meinte: „Nicht ganz. Ich nehme nämlich ebenfalls am Turnier teil.“

Neckend räumte Exeon ein: „Ah, also willst du die Konkurrenz auskundschaften?“

Doch sein Gegenüber schüttelte nur den Kopf und erklärte: „Erneut falsch. Ich halte eigentlich Ausschau nach einem alten Freund. Aber wie es scheint, ist er dieses Mal wieder nicht dabei...“

Es herrschte kurz Stille bis der Schwarzhaarige wieder das Wort ergriff: „Ach ja, ich hab mich gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Zack und du bist... Exeon, richtig?“

Der Grünschopf nickte zustimmend.

„Jep. Freut mich, dich kennenzulernen, Zack!“

Der junge Mann gähnte lauthals und blickte aus einem der kleinen Fenster: „Ich sollte jetzt aber ins Bett. Morgen ist schließlich das Finale, da sollten wir fit sein!“

„W-warte was? Du bist mein nächster Gegner?“

„Jep! Und erwarte keine Gnade von mir!“, herausfordernd grinste Zack ihn an und nach einer kurzen Verabschiedung verschwand er in einen der Gänge.
 

Wenig später kam Exeon in seinem Quartier an, zog Mantel, Stiefel und Hose aus und ließ sich erschöpft auf die Pritsche fallen. Während er langsam die Augen schloss, dachte er zurück an seine Begegnung mit Zack. Etwas an ihm faszinierte den Grünschopf, allerdings nicht dessen, wenn auch bemerkenswerte Aura, sondern viel eher seine Augen. Das strahlende Blau erinnerte an einen wolkenfreien Himmel. Er schüttelte den Kopf und versuchte an etwas anderes zu denken. Nun schlichen sich Bedenken bezüglich des morgigen Kampfes ein.

Von seiner Aura ausgehend, muss Zack wahnsinnig stark sein. Stärker noch als Pisces oder Zerberus. Ob ich dagegen bestehen kann?

Je länger er drüber nachdachte, desto stärker wurden seine Bedenken, bis sie sich schließlich zu starken Zweifeln formten. Ein tiefer Seufzer drang aus seiner Kehle und zu seinem Glück dauerte es nicht lange, bis der Grünschopf seiner Müdigkeit erlag und einschlief.
 

Viel zu schnell brach der nächste Morgen heran und geblendet von der Morgensonne, richtete sich Exeon verschlafen auf. Erneut hatte er einen Alptraum und auch dieses mal konnte er sich nur schemenhaft an diesen erinnern. Dazu kam sein schmerzender Rücken, der dank der unbequemen Pritsche nicht besser geworden war. Gähnend erhob sich der Jugendliche vom Bett, zog sich rasch an und schnallte sich sein Schwert um. Nachdem er sich ausgiebig streckte, stapfte er hinaus zum Bad, wo er sich kurz frisch machte, bevor er ohne weitere Umschweife zur Arena ging. Dort wartete Phil bereits auf den Grünschopf und als dieser aus dem Gebäudekomplex heraustrat, zog dieser ihn kurz zur Seite um mit ihm zu reden.

„Na, bereit, Kleiner?“

„Geht so...“, erwiderte Exeon schulterzuckend.

„Mit der Einstellung kein Wunder. Wo ist dein Kampfgeist?“

„Im Bett?“ Ein gequältes Lächeln schmückte seine Lippen.

Auf Phils erstaunten und tadelnden Blick fügte er jedoch schnell an: „Keine Sorge, ich werd' mein Bestes geben.“

„Na, das will ich auch hoffen!“ grummelte der Satyr.

„Dein Gegner scheint auf jeden Fall motivierter zu sein.“ Phil deutete auf Zack, der sich bereits auf dem Schlachtfeld befand und munter Kniebeugen machte.

„Hmh, seine Aura quillt auch gerade über vor positiver Energie...“, murmelte Exeon.

Verdutzt fragte Phil: „Was?“

„Ach nichts.“

Der Grünschopf atmete noch einmal tief aus, bevor er entschlossen aufs Kampffeld schritt, begleitet vom Jubel des Publikums. Hastig zog er sein Schwert und begab sich kampfbereit in Pose und auch Zack zog seine Waffe, nachdem er seine Kniebeugen beendet hatte.

Doch bevor einer der beiden etwas sagen konnte, hielt der Schwarzhaarige den Griff seiner Waffe ganz nah vor seinem Gesicht und flüsterte: „Trage Träume im Herzen. Und, was auch immer passiert, bewahre deine Ehre als Soldat.“

Sobald er mit seinem Schwur fertig war, begab sich auch Zack in Position und funkelte den Grünschopf kampflustig an.

„Lass uns diesen Kampf fair und ehrlich halten, kein Zurückhalten!“

Etwas von Zacks Kampfgeist sprang auf Exeon über und nun erstrahlten auch seine Augen voller Spannung.

„Geht klar!“

Beide schenkten sich ein breites Grinsen, bevor sie in atemberaubenden Tempo aufeinander zu schnellten.
 

Exeons erstem Schlag wich Zack mit einem gekonnten Sprung aus, bevor er hinter dem Grünschopf landete und seinerseits mit einigen geschickten Schwertschlägen konterte. Hastig wehrte der Grünschopf die Angriffe des Soldaten ab und feuerte aus nächster Nähe eine Aurasphäre ab. Überrumpelt wich Zack mehrere Meter zurück und warf dem Jugendlichen einen hitzigen Blick zu. Während der Schwarzhaarige ausholte, erstrahlte er in einer blauen Aura und seine Klinge leuchtete in einem hellen Türkis auf.

Mit einem vertikalen Schlag nach oben schoss er eine Energieklinge ab, die rasend schnell auf Exeon zuraste. Etwas perplex von der Aura, die Zack umgab, wich er gekonnt zur Seite aus, während sein Gegner zwei weitere Klingenstrahlen nach ihm schickte. Diesmal zog Exeon einen breitflächigen Auraschild vor sich hoch, an dem die Klingen problemlos abprallten. Doch als der Jugendliche seinen Blick nach vorne wand, war von Zack nichts mehr zu sehen. Hektisch sah er sich um und entdeckte, gerade rechtzeitig, den Schwertkämpfer, mit der Schwertspitze voran auf sich herab sausen. In letzter Sekunde rollte sich der Grünschopf zur Seite und entging so knapp Zacks Klinge, die sich problemlos in den Boden unter ihn bohrte. Noch im Aufstehen schleuderte er einen Aurablitz auf den Schwarzhaarigen, doch fuhr dieser direkt durch dessen Schwert in die Erde unter sich.

„V-verdammt...“, murmelte Exeon, während Zack zu ihm hoch blickte und grinsend seine Waffe aus dem Boden zog.

„War das schon alles?“

Etwas empört von der Frage erwiderte Exeon: „Pff, nicht mal annähernd.“

„Gut, denn ich wärm' mich gerade erst auf!“
 

Mit einem Satz nach hinten schaffte Exeon etwas Distanz zwischen sich und seinem Gegner und deckte diesen mit einem Hagel aus Aurasphären ein. Gekonnt ließ Zack seine Klinge in der Hand kreisen um die Geschosse abzuwehren und näherte sich zeitgleich immer weiter dem Grünschopf. Um dies zu verhindern zielte der Jugendliche eine große Auraflamme auf den Boden vor seinem Kontrahenten, sodass dieser von der darauffolgenden Explosion zurückgeworfen wurde. Sobald sich der Rauch der Explosion legte, blickte Exeon wie erstarrt auf Zack, der ein selbstbewusstes Grinsen auflegte und erneut in einer blauen Aura aufleuchtete.

Viel zu schnell schoss der Schwarzhaarige mit ausgestreckter Waffe nach vorne und ließ dem Grünschopf gerade genug Zeit, um schützend sein Schwert vor sich zu halten. Beim Aufprall der beiden Klingen riss Zack die seine hoch in die Luft, wodurch Exeon den Halt um seine Waffe verlor. Entgeistert sah er seinem Schwert kurz nach, bevor er sich wieder auf den Kampf konzentrierte und Zacks Folgeangriff panisch auswich. Sofort drehte sich der Soldat zu dem Grünschopf und holte zu einer schnellen Schlagserie, bestehend aus fünf mächtigen Schwerthieben aus. Der Auraschild, den Exeon sofort vor sich bildete, konnte der Wucht Zacks allerdings nicht standhalten und zerbrach schließlich beim letzten Treffer.

Bevor der Jugendliche reagieren konnte, holte sein Gegner Schwung und verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Während er zu Boden fiel, verzog er das Gesicht vor Schmerz und biss die Zähne zusammen, bevor er hastig einen kleinen Zyklon in seiner Hand formte. Etwas unbeholfen warf er diesen nach dem Schwertkämpfer, der mit einem lauten „Woah!“ mehrere Meter durch die Arena flog und unsanft am anderen Ende des Kampffeldes landete. Leicht abgehetzt rappelte sich Exeon auf und wischte sich das Blut vom Mund ab.

Er ist echt gut. In einem direkten Schlagabtausch hab ich keine Chance...

Plötzlich ertönte ein lauter Schrei, der den Grünschopf aus seinen Gedanken riss und seine Aufmerksamkeit auf Zack zog, der geradewegs auf ihn zustürmte.
 

Fieberhaft überlegte Exeon, wie er am besten reagieren sollte und dachte an den Klingenstrahl seines Gegners zurück.

Wenn ich das mit meiner Aura kombiniere, sollte ich...

Immer schneller näherte sich der Schwarzhaarige und so blieb dem Grünschopf keine Zeit mehr zum Denken. Blitzschnell lud er seine Klinge mit einer Mischung aus Windmagie und Aura auf, die sich wie ein leuchtender, grüner Film auf diese legte. Mit einem horizontalen Hieb erschuf er eine Windklinge, die in atemberaubenden Tempo auf seinen Gegner zuflog. Freude machte sich auf dem Gesicht des Jugendlichen breit und mit einem Lächeln auf den Lippen wiederholte er den Vorgang, sodass er Zack weiter auf Distanz hielt. Während er den messerscharfen Windklingen auswich, merkte der Soldat allerdings schnell, dass er so nicht weiter kommen würde, weshalb er tief in die Hocke ging und sich mit aller Kraft abstieß. Ehe Exeon reagieren konnte, landete der Schwarzhaarige sicher hinter ihm und bedrohte den Grünschopf mit flinken Schwertschlägen.

Im Laufe des darauffolgenden Schlagabtauschs, schoss der Jugendliche einen Eiszauber zu Zacks Füßen, als dieser gerade ausholte und dem Halt unter sich beraubt, rutschte dieser hilflos aus.

Das ist meine Chance!

Den Griff festigend, erstrahlte der Kristall in Exeons Klinge in einem grünen Licht und ohne zu zögern stürzte sich der Grünschopf auf den am Boden liegenden Gegner. Doch dieser gab sich noch lange nicht geschlagen. Ruckzuck zog er seine Beine ein, stemmte die Hände gegen den Boden und schoss mit den Füßen voran nach oben. Der daraus resultierende Kick erwischte seinen Kontrahenten völlig unerwartet und während sein Gegner immer weiter nach oben segelte, wurde Zack abermals von einer blauen Energie umhüllt. Mit einem kräftigen Sprung positionierte er sich über dem Grünschopf und holte weit aus, bevor er mit aller Kraft zuschlug. Wie ein Meteor wurde Exeon Richtung Boden katapultiert, so hart, dass er beim Aufprall Risse im Stein des Kampffeldes hinterließ.
 

„Alles okay?“

Verschwommen nahm er die Stimme Zacks war, die im Getose der Jubelschreie beinahe unterging.

„J-ja...“, murmelte Exeon und verzerrte das Gesicht, beim Versuch aufzustehen.

„Warte, ich helf' dir.“

Dankend nahm der Grünschopf die Hand des anderen an und vorsichtig zog ihn der Soldat auf die Füße.

„Sieht so aus als hättest du gewonnen.“

Verlegen fuhr sich der Jugendliche durchs Haar und ignorierte dabei den pochenden Schmerz in seinem Rücken.

„Jup. Wobei mir der wahre Kampf noch bevor steht.“

„Was meinst du?“ Neugier lag in der Stimme Exeons.

Zack schenkte ihm einen verwunderten Blick zu und erklärte: „Weißt du's nicht? Der Sieger des Finales hat die Chance gegen Herkules anzutreten. Wenn ich ihn besiegen kann, bin ich endlich ein echter Held!“

Das Funkeln in den himmelblauen Augen ließ Exeon schmunzeln.

„Dann wünsch' ich dir viel Glück! Kämpfen wie ein Held tust du immerhin schon.“

„Danke!“

Völlig ausgelaugt humpelte Exeon an den Rand der Arena, wo er nicht lange warten musste, bis Phil auftauchte und ihm einen aufmunternden Klaps gab.

„Gute Show, Kleiner! Nächstes Mal klappt's sicher besser.“

„Das nächste Mal kann gerne noch auf sich warten lassen...“, erwiderte der Grünschopf, gefolgt von einem gequälten Lachen.

„Hätte nicht gedacht, dass der Grünschnabel 's mal schafft!“

„Was meinst du?“, fragte Exeon verwirrt.

„Zack, mein' ich“, während der Satyr antwortete deutete er auf den Schwarzhaarigen, der sich bereits in der Mitte der Arena positionierte und auf seinen Gegner wartete.

„Der Kleine ist vor Jahren mal zu mir gekommen und wollte von mir trainiert werden. Allerdings hatte ich da bereits Herc, also verzog er sich nach einer Weile wieder mit dem Versprechen wiederzukommen, sobald er das Zeug zum Heldentum hat.“

Exeon wirkte sichtlich erstaunt.

„Also kennst du ihn?“

„Eeyup! Und ich muss sagen... er hat sein Potenzial echt ausgeschöpft. Das könnte echt ein spannender Kampf werden!“
 

Tosender Beifall brach aus, als Herkules die Arena betrat und aus dem Publikum schrien unzählige Mädchen seinen Namen.

„Wow, Herc scheint 'ne Menge Fans zu haben...“, murmelte Exeon zu sich selbst.

Gespannt schaute er zu, wie der Blondschopf das Kampffeld betrat und sich Zack gegenüber stellte. Die beiden unterhielten sich kurz, lachten einmal laut und gaben sich die Hand, bevor sie einen ernsteren Gesichtsausdruck auflegten und aufeinander zu stürmten. Zacks ersten Schlag fing der Muskelprotz mit seinen blanken Händen ab und konterte mit einem schmerzhaft aussehendem Faustschlag, dem der Soldat nur knapp entgehen konnte. Plötzlich wurde der Grünschopf von Phil angestupst, der auf die Hosentasche des Jugendlichen deutete.

„Hey, Kleiner. Ist das normal?“

„Was?“

Der Sternensplitter in seiner Tasche strahlte immer heller und genervt verzog Exeon eine Miene.

„Oh Mann, warum ausgerechnet jetzt?!“

Bevor er oder Phil noch etwas sagen konnten, schoss Exeon im gleißenden Licht des Splitters gen Himmel und hinterließ ein völlig perplexes Publikum samt Kämpfern.
 

Als der Grünschopf wieder zu sich kam, stieg ihm der süßliche Duft von Blumen in die Nase. Zaghaft richtete er sich auf und ließ den Blick durch die Gegend schweifen. Die riesigen Blumenbeete um ihn herum, die meterhohe, moosbewachsene Mauer vor und der sprudelnde Springbrunnen hinter ihm kamen dem Jugendlichen erschreckend vertraut vor.

„Hey, hier hat mich der Sternensplitter das erste Mal hingebracht.“

Kaum hatte er seinen Satz beendet, kam ihm ein kleines, grünes Karfunkel entgegen gerannt, welches leicht panisch und abgehetzt wirkte.

„Sp-spark? Was machst du denn hier?“

Auf das laute Miauen des Karfunkel folgte eine Horde Another, die die beiden einkreiste und bedrohlich anzischte. Entnervt seufzte der Grünschopf und griff nach seinem Schwert, wodurch er wieder an den pochenden Schmerz in seinem Rücken erinnert wurde.

„Hey, du würdest mich nicht zufällig nochmal heilen wollen, oder?“

Erneut gab Spark einen niedlich klingenden Laut von sich, woraufhin der Kristall auf seiner Stirn Exeon in ein gleißendes Licht hüllte und seine Schmerzen linderte.

„Ah, viel besser!“

Deutlich munterer ließ der Jugendliche seinen Arm kreisen, bevor er ausholte und den ersten Another mit einem vertikalen Hieb zerteilte. Während er zur nächsten Kreatur eilte, feuerte er im Laufen eine Aurasphäre hinter sich, die eines der Monster hinter dem Karfunkel besiegte. So machte er weiter, bis nach wenigen Minuten alle Feinde besiegt waren und Exeon erleichtert seine Waffe zurück in die Scheide schob. Auch Spark wirkte nun um einiges entspannter und laut schnurrend schmiegte er sich an das Bein des Jugendlichen.

„Aww, du bist echt niedlich.“

Langsam beugte er sich hinunter und streichelte das Karfunkel, bis dieses auf einmal einen großen Buckel machte und seine Fellhaare bedrohlich aufstellte.

„Hm?“

Verwirrt richtete Exeon seinen Blick nach vorne und weitete die Augen vor Schreck. Nicht unweit von ihm stand Lloyd, der gerade mit einer seiner roten Haarsträhne spielte und ein diabolisches Grinsen aufgesetzt hatte.

„Na, wenn das nicht mein geliebter Bruder ist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gilgamesch09
2016-09-25T18:36:53+00:00 25.09.2016 20:36
Hallolo
Vorweg du muss dir keine sorgen machen das ich ein Kapitel von dir verpasse inzwischen habe ich immer genug zeit jeden Abend einmal auf Animexx vorbeizuschauen und dann merke ich ob ein neues Kapitel da ist oder nicht trotzdem danke.
Aber nun zum kapitel:
Dieses Kapitel was eines der besten das du je geschrieben hasst, es war echt super spanend.
mein heileit was der Kampf mit dem Zerberus so muss ein Kampf gegen einen drei köpfigen Hund sein die Dinger sind nämlich zäh wie Hosen leder.
Der Kampf mit Zack war auch gut er hat einen anderen Flair gehabt und passte deswegen auch perfekt.
Das der Kampf mit Herc so kurz war weil Exeon mal wieder Fliegen musste ist echt schaden und gemein von dir. Auch wen ich glaube das auf lange Sicht Herc Zack einfach platt gemacht hätte immerhin ist er der ungeschlagene Champion.
aber nun gut jetzt noch was zum ende des Kapitels. Meine Prognose abgeben sozusagen.
es gibt jetzt aus meiner Sicht zwei realistische Wege wie die Geschichte weitergehen könnte.
1. Exeon kämpft nun wider gegen seinen Bruder und Kurix was das offensichtlichste wehre. oder eben
2. Exeon geht mit seinem Bruder zum bösen schloss lässt sich Ales erzählen bekämpft dann Ganondorf und erlangt das Triforce....
Ne Moment das war ne andere Welt.
er nimmt den ring und wirft in in denn Feuerberg.... ne das war auch falsch.
Egal du weist was ich meine.
Eine kleine Kritik habe ich noch und zwar wehre es gut den du ein par mehr absetze benutzen würdest damit nicht so große blöke entstehen bei denen man leicht in der Zeile verrutschen kann ist aber etwas was halt bei mir so ist und nicht zwangsläufig bei anderen.
gut damit Sols es das wider gewesen sein ich wünsche noch einen wundervollen entspanten Tag und hoffe das es nicht wider einen Monat dauer bis zum nächstem Kapitel. bis bald :D
Antwort von:  ExeonAureas
25.09.2016 21:09
Ui, das freut mich echt sehr!! Ich war mir bei dem Kapitel echt unsicher, gerade weil's so lange gedauert hat, da ist es wirklich erleichternd, wenn man sowas liest. Vielen Dank!~ ^w^
Puh, gerade der Kampf mit Zerberus war echt schwer zu schreiben und hat mich auch vor 'ne ziemliche Herausforderung gestellt. So 'n großes Vieh ist dann doch noch mal was anderes, als die bisherigen humanen Gegner (mal abgesehen von den Anothern) und das hab ich vorallem beim schreiben bemerkt.
Jep, ich hab beim schreiben schon gemerkt, dass ich doch sehr große Textblöcke hab und gerade gegen Ende hier und da mal einen Absatz extra gemacht, aber da muss ich auf jeden Fall noch dran arbeiten, aber danke für die Kritik!
Dir auch noch einen tollen Tag und bis hoffentlich bald.~ ^^"


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