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Entscheidung

von

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Burn

Sir Penwood und Lord Gambling erreichten zeitgleich das Anwesen von Sir Island auf dessen Landsitz die verschobene Roundtable Konferenz stattfinden sollte. Die Fahrer ihrer blitzenden Limousinen ließen sie hintereinander aussteigen und gemeinsam liefen sie die Stufen zur Vordertür hinauf. „Es ist ein Skandal diese Sitzung so kurzfristig anzusetzen!“ ereiferte sich der grauhaarige Gambling, bevor er nach dem metallenden Ring griff, der als Türklopfer fungierte. „In der Tat. Auch wenn die Vorwürfe, die dieser Enrico Maxwell gegen Lady Integra erhoben hat, natürlich so schnell wie möglich geklärt werden sollten.“ „Natürlich, aber ich finde das wir uns von diesen italienischen Gottesfanatikern nicht so auf der Nase rumtanzen lassen dürfen. Die meinen uns hin und her schupsen zu können, wie ihnen die Laune gerade danach steht.“ Gambling nickte brummig „ Ganz recht. Die glauben, wenn sie rufen, müssen wir springen. Diesem Verhalten sollten wir gleich mal einen Riegel vorschieben.“ Die Tür wurde geöffnet und unterbrach somit ihr eifrige Unterhaltung. Der Diener, der ihnen Mantel und Hut abnahm und sie kurz darauf in den Salon führte, schien neu zu sein. Keiner von beiden hatte ihn je bei den vorherigen Besuchen gesehen. Eigentlich stand ein gewisser John Frames schon seit Urzeiten in Lord Cormans Diensten. Den beiden Herren blieb nicht viel Zeit sich über diesen Umstand zu wundern, denn sie mussten zur ihrer weiteren Überraschung feststellen, dass sie bis her die einzigen Gäste waren. Der große runde Tisch, an dem sie die anderen Mitglieder erwartet hatten, war bis auf einen Platz vollkommen leer. Der Mann der sie hinter schimmernden Brillengläsern mit undurchdringlicher Miene ansah, sprach allerdings kein Wort, bis Sir Penwood sich gezwungen sah, die Konversation zu eröffnen. „Entschuldigen sie bitte Sir, aber hätte sie die Freundlichkeit uns zu erklären wer sie sind und wo,“ Der Mann unterbrach ihn einfach mitten im Satz, als hätte er gar nicht angefangen zu sprechen.“ „Es hat eine weitere Planänderung gegeben meine Herren. Leider sind wir gezwungen die Sitzung an einem anderen Ort wie diesen hier abzuhalten. Daher möchte ich sie bitten, diesen Umstand mit der britischen Gelassenheit hinzunehmen und mir einfach zu folgen.“ Ohne irgendwelche Einwende oder sonstige Reaktionen auf seine Worte abzuwarten, stand er darauf hin auf und marschierte auf sie zu. Die beiden Herren befürchten, dass er sich einfach zwischen sie hindurch drängeln würde und wollte ihm schon Platz machen, als der Fremde plötzlich unter seinen Mantel griff, die Arme dabei hob und zeitgleich eine halbe Drehung mit dem Oberkörper vollführte. Es geschah so schnell, dass weder Sir Penwood noch Lord Gambling eine Chance hatten, alles richtig war zu nehmen. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war pures Erstaunen, bevor ihre Köpfe unter einem Schwall von Blut wie zwei Bowlingkugeln polternd zu Boden fielen.
 

Es war zwar erst ihre zweite Nacht als Vampir, doch schon die brachte beim Aufwachen eine ungeahnte Überraschung mit sich. Es war nämlich nicht ihre Matratze auf der Integra Wingates Hellsing lag. „Guten Abend ich hoffe der Schlaf war erquicklich?“ Fassungslos stellte sie fest, dass sie sich nicht in ihrem Zimmer geschweige denn in ihrem Bett befand, sondern im Keller. Genauer gesagt in Alucards Sarg. Anscheinend hatte er sie einfach mit zu sich nach unten genommen. Sie lag rücklings auf dem weichen Innenfutter, während der Vampir sie von seinem hohen, fast schon thronhaften Stuhl amüsiert beobachtete. „Was zum Teufel“ „Ich wollte dir nur zeigen, dass so ein Sarg gar nicht so ungemütlich ist, selbst wenn man ihn sich zu zweit Teilen muss.“ Er wirkte mit sich und dem Ergebnis seiner Demonstration mehr als zufrieden. Integras Oberkörper schoss wie vom Blitzgetroffen in die Höhe „Soll das heißen du hast mit mir hier drin zusammen die Nacht äh ich meine den Tag verbracht?“ Er zwinkerte vergnügt „Ganz Recht und wie waren die Träume deiner ersten Totenruhe?“ Integra die ungläubig die Maße des Sarges beäugte und sich dabei verblüfft fragte, wie er das angestellt hatte, zuckte unschlüssig mit den Schultern. „Ziemlich verworren muss ich zugeben.“ „Verworren?“ „Ja irgendwie ein ziemliches Durcheinander Maxwell tauchte darin auf, der Roundtable, dieser Anderson, Schwerter und zum Schluss glaube ich hat es sogar gebrannt.“ Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie so die verschwommenen Erinnerungen klarer bekommen. „Hat das irgendwas zu bedeuten?“ Alucard schien erst nicht richtig darauf antworten zu wollen, dann murmelte er doch noch ein kryptisches „Wir werden sehen“ vor sich hin, bevor er nach der vollen Flasche auf dem Tisch neben sich griff. „Ich schlage vor das Abendbrot hier einzunehmen, bevor wir den lieben Walter aufsuchen. Natürlich nur wenn du nichts dagegen hast“ Integra hatte rein gar nichts dagegen. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie er die Flasche aufschraubte und sich dann ganz langsam vorbeugte. Der offene Flaschenhals zitterte leicht als er ihn über Integra schweben ließ. Der Ausdruck seiner glühenden Augen verriet den Genuss dem ihm dieser Moment zu bereiten schien. „Vertraust du mir?“ fragte er leise. Ohne ihm zu antworten schloss sie die Augen, legte den Kopf in den Nacken und öffnete den Mund.
 

Walter, der gerade dabei war den Fernsehraum zu entstauben war ausversehen dabei auf die Fernbedienung geraten. Er hatte den Apparat eigentlich gleich wieder ausdrehen wollen, doch die Meldung, die der atemlose Reporter da gerade verkündete ließ ihn inne halten.

„Wie uns gerade ein Sprecher der zu ständigen Feuerwehr mitteilte ist der Brand weites gehend unter Kontrolle. Trotz aller Bemühungen sieht es aber dennoch so aus als sein das Anwesen der Familie Island bis auf die Grundmauern ein Opfer der Flammen geworden. Warum das Feuer ausbrach und ob es Tode gefordert hat, ist zur Stunde noch unklar.“

Ein Brand auf dem Familiensitz der Islands? Walter konnte es nicht fassen.

Schnell griff er zum Telefon und wählte. Es ertönte zwar ein Freizeichen und er ließ es bestimmt einige Minuten klingeln, doch am anderen Ende wurde nicht abgehoben. Merkwürdig. Voller innerer Unruhe ließ Walter den Hörer wieder sinken.

In diesem Moment glitt Alucard durch die Wand. „Guten Abend Walter. Ich hoffe du hattest einen genauso angenehmen Tag wie ich.“

Walter konnte sich zwar nicht so recht vorstellen, was so angenehm daran sein konnte, bewegungslos in einem Sarg zu liegen, doch er war so höflich zu erwidern. „Danke Meister Alucard. Ich habe den Tag damit verbracht, die Familien unserer Mannschaften über die Rücker der selbigen in Kenntnis zu setzten. Außerdem habe ich noch die „Vorratskammern“ weiter aufgefüllt. Diese Worte ließen Alucard nachdenklich drein schauen. „Mmmm unser Bedarf in diese Richtung ist ja noch einmal angestiegen.“ „So kann man es auch ausdrücken.“ „Hast du Schwierigkeiten bei der Beschaffung?“ Walter winkte ab. „Nicht wenn sich alle Beteiligten ein wenig, wie soll ich sagen, zurück halten.“ Der Vampir grinste kurz, wurde bei Walters verhärmten Zügen, aber rasch wieder ernst. „ Das ist nur die Anfangsphase. Bei Seras war es doch lustiger Weise genau umgekehrt.“ Er schüttelte den Kopf „Ich dachte schon fast, dass sie es nicht schafft und heute noch tut sie so, als wenn ich sie zwingen würde, rostige Nägel zu schlucken.“ Der Butler seufzte „So sind alle verschieden.“ Er wollte sich schon mit einer Entschuldigung zurückziehen, als Alucards Worte ihn noch einmal zurück hielten. „Du weißt, dass ich keine Wahl hatte.“ Erst nach einer Pause fügte er hinzu „Es war nicht allein meine Entscheidung.“ Walter hob den Blick und sah dem Diener seines verstorbenen Herren fest in die Augen „ War es ein Befehl?“

Die roten Augen schimmerten „Nein eine Bitte“
 

Plötzlich wurde die Tür so heftig aufgerissen, dass die Angeln mit einem hässlichen Kreischen nachgaben. Fluchend hielt Integra die Klinke in der Hand. „Diese verdammte Kraft, Herrgott noch mal!“ Walter dessen Augenbrauen so hochgeschossen waren, dass sie fast seinen Haaransatz erreichten, bewahrte dennoch die Haltung „Ich kümmere mich darum Lady Integra, zerbrechen sie sich darüber bitte nicht weiter den Kopf.“ Sie seufzte, dann schien sie aber den Gedanken wieder gefunden zu haben, weshalb sie so ungestüm ins Zimmer geflogen war. „Haben sie das von dem Brand mitbekommen Walter?“ Er nickte „Gerade eben Verehrteste. Ich habe auch schon versucht Sir Penwood zu erreichen bzw. seinen Sekretär aber es geht keiner ans Telefon.“ Alucard sah verständnislos von einem zum anderen „Klärt mich mal jemand auf?“ Integra verschränkte die Arme vor der Brust. Heute Mittag hat es auf dem Landsitz der Familie Island ein Feuer gegeben. So wie es aussieht ist das ganze Haus vernichtet. Ein unschätzbarer Verlust und es ist wohl auch noch nicht klar ob es irgendwelche Opfer gegeben hat.“ Sie kaute nachdenklich auf der Unterlippe „Obwohl die Familie zu der Jahreszeit eigentlich nicht da verweilt, außerdem stehen die Wahlen vor der Tür, da hat Island im Parlament alle Hände voll zu tun.“ Walter straffte die Schultern „Trotzdem sollten wir uns so schnell wie möglich erkundigen, wie es den Betroffenen geht. Nicht nur weil Sir Island ein Mitglied des Roundtables ist.“ Sie nickte zustimmend. „Sie haben wie immer Recht Walter. Bitte kümmern sie sich darum, aber zuvor sagen sie Seras noch Bescheid. Sie soll die Männer vom Flughaven erst ins Hauptquartier bringen, von da können sie dann zu ihren Familien fahren. Ich versuche inzwischen ein paar Informationen an anderer Stelle über die Unglückursache herauszufinden.“ Sie wartete bis Walter verschwunden war dann drehte sie sich mit entschlossener Miene zu Alucard um.

„Wir müssen da hin, sofort!“
 

Noch immer waren dutzende von Helfern atemlos dabei die glühenden Überreste des einst prachtvollen viktorianischen Anwesend mit Wasser zu sprengen. Zwischen all den wild umher eilenden Menschen und Schaulustigen, fielen Alucard und Integra zunächst gar nicht auf, auch wenn der Vampir in seinem roten Mantel eine imposante Erscheinung bot. Integra starrte fassungslos auf die Ruine, aus der immer noch dicke, schwarze Rauchschwaden drangen. „Genau wie in meinem Traum“ flüsterte sie so leise, dass nur ihr Diener hinter ihr sie verstand. „Genau das habe ich gesehen.“ „Und Enrico Maxwell plus seinem mutierten Schweinepriester.“ Fügte Alucard hinzu, dessen Blick ebenfalls an dem verkohlten Bau klebte. Sie nickte „Aber wer waren die anderen“ „Welche anderen?“ Integra Stirn legte sich vor Anstrengung in Falten, als sie versuchte die Bilder aus ihrem Traum erneut in Erinnerung zu rufen. „Da waren noch andere Männer. Ich glaube zu mindestens, dass es Männer waren. Jedenfalls irgendwelche Gestalten in weißen Anzügen oder Kutten oder so was.“ Verärgert über die nur wagen Fetzen in ihrem Kopf beugte sie sich ein Stück weit nach vorn. Genau in diesem Moment drückte ein unscheinbarer Mann in einem dunklen Trenchcoat, der mit ausdrucksloser Miene das Treiben vor sich beobachtet und wie viele andere seine Handykamera auf die Ruine gerichtet hatte, auf den Auslöser.
 

Enrico Maxwell aß gerade zu Abend, als das Vibrieren in seiner Tasche eine SMS verkündete. „Stufe A erfolgreich abgeschlossen!“

Zufrieden betrachtete er die mitgeschickten Fotos. Das hatte schon mal hervorragend geklappt. Es machte doch schon viel aus, wenn man mit Profis zusammen arbeitete.

Er wollte sich schon wieder seinen Spaghetti zu wenden, als sein Blick noch einmal an der ersten Aufnahme hängen blieb.

Klappernd fiel das Besteck auf den Tisch, als sein Gehirn erkannte, wen seine Augen da vor sich hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Integra-sama
2013-05-12T13:10:45+00:00 12.05.2013 15:10
Über die unorthodoxen Methoden die gewisse religiöse Vertreter hier äußerst lebhaft zur Schau stellen um sich unliebsamer Gegner zu entledigen, wollen wir am besten nicht reden. Es dürfte in Maxwells Augen nur schade sein, dass das „blonde Gift“ nicht unter den Opfern war…
Ich denke es wird interessant sein seine weitere Reaktion auf die Handyaufnahme zu verfolgen.

Von:  SweetHeart26
2013-05-02T13:54:36+00:00 02.05.2013 15:54
sehr gutes kappi
bin schon gespannt wie es weiter geht =)
*däumchen hoch*
Antwort von:  Daedun
04.05.2013 16:07
Danke schön versuch mit trotz viel Arbeitsstress dran zu halten und evt morgen das nächste fertig zu haben : ) Lg


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