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Vertrauen

Eine Wichtelgeschichte für Alaiya
von

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Kein Schicksal ist unabwendbar

„Es wird nicht besser, es wird einfach nicht besser!“

Panisch knie ich neben meinem Vater, in seiner Kajüte. Er kann kaum sprechen, scheint schlimme Schmerzen zu haben und hat hohes Fieber, genau wie viele andere Mitglieder der Crew. Ich würde ihnen so gern helfen, aber ich kann es nicht. Ich wüsste nicht, wie.

„Papa... so sag doch was!“

Ich klammere mich an ihn, wie ein kleines Kind, aber er bemerkt es scheinbar kaum. Er ist doch alles, was ich noch habe, außerdem ist er der Einzige auf diesem Schiff, vor dem ich keine Angst zu haben brauche.

Sie wollen mich nicht, und das weiß ich. Ich dürfte überhaupt nicht hier sein.

Endlich sieht Papa mich an, er versucht, zu lächeln, aber es wirkt gezwungen.

„Mach dir keine Sorgen, alles wird gut. Bald wird es mir ganz sicher besser gehen, und wenn nicht-“

„Papa! Du darfst so etwas nicht sagen!“ Tränen steigen mir in die Augen, so sehr ich auch versuche, es zu unterdrücken. Ich darf keine Schwäche zeigen.

„Wenn nicht, dann kümmern sich die Männer gut um dich. Man kann ihnen trauen.“

Kann man nicht!, schreie ich ihm in Gedanken entgegen, aber natürlich hört er es nicht.

Ich will noch etwas zu ihm sagen, aber mir fällt nichts ein. Ich will ihn nicht allein lassen, aber diese bedrückende Atmosphäre halte ich auch nicht aus. Es ist fast wie bei Mama.

Mit einem Kopfschütteln stehe ich auf und gehe nach draußen, nur um festzustellen, dass man mir jetzt, wo mein Vater nicht bei mir ist, wohl besonders deutlich signalisieren will, dass ich nicht erwünscht bin. Vielleicht auch, weil ich als eine der Wenigen auf dem Schiff gesund bin, oder es mir zumindest nicht so schlecht geht, wie den anderen, aber trotzdem nicht arbeiten kann. Im Grunde bin ich nur unnötiger Ballast, zumindest verhalten sie sich so, als wäre ich es, aber ich kann und will Papa nicht verlassen. Niemals.

Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit, aber ich ignoriere es, so gut es geht und stapfe an Jean-Jacques und Émanuelle vorbei, denen es auch noch vergleichsweise gut geht, die aber auch schon bessere Tage gesehen und am lautesten protestiert haben, als mein Vater verkündet hat, dass ich mit auf die Reise kommen will. Ein Blick auf das Meer, über dem die blutrote Sonne gerade um ihr Überleben zu kämpfen scheint, hilft mir anders als sonst nicht, mich besser zu fühlen.

Ich lehne am Mast und sehe weiterhin auf den Ozean, bis meine Sicht verschwimmt. Ich schlucke mühsam einige Tränen runter und gehe noch einen kurzen Moment über Bord, ehe ich zu meinem Vater zurückkehren will.

Bis ich etwas bemerke.

Etwas Weißes sitzt vor der Kajüte meines Vaters, unablässig einen buschigen Schweif hin- und her bewegend. Bei genauerer Betrachtung wirkt es wie eine Katze oder ein kleiner Fuchs, aber ich bin ganz sicher, dass wir keine blinden Passagiere dieser Art mit an Bord genommen haben. Er hat rote Augen und lange Schlappohren, zumindest ist das alles, was ich an ihm noch erkennen kann.

„Du kannst ihnen helfen.“

Die Stimme muss wohl von dem Tier kommen - Moment mal, ein sprechendes Tier? Ich weiche intuitiv einen Schritt zurück, aber das Tier ist klein und sieht auch nicht so aus, als würde es mir etwas antun wollen oder können. Vorsichtig mustere ich es. Als diese Worte ertönten, hat es seinen Mund nicht bewegt.

„Du kannst sie von dieser schrecklichen Qual befreien, Marin.“

Ich erschrecke. Woher kennt das Tier meinen Namen? Und was meint es damit, dass ich ihnen helfen könne?

„Wer bist du?“, mehr bringe ich für den Moment nicht hervor. Das Tier schwingt unbeirrt weiterhin seinen Schweif. Ob es versteht, was ich sage?

„Mein Name ist Kyubey. Und ich kann dir helfen, das Schicksal dieser Menschen zu verändern.“

„Ihr Schicksal verändern? Du meinst, dass sie, wenn ich nicht- Woher willst du wissen, dass-", ich kann und will nicht aussprechen, was ich ihn fragen will, aber Kyubey scheint auch so zu verstehen.

„Das kann ich nicht vorhersagen. Ich kann dir nur sagen, dass du die Macht besäßest, sie zu retten, wenn du es dir wünschst. Du musst dafür nur“, sein Schweif blieb stehen, „Einen Pakt mit mir schließen und eine Puella Magi werden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2013-06-12T17:40:23+00:00 12.06.2013 19:40
Halli Hallo,

Ich kenne die Serie zwar nicht, um die es u.a. geht, aber da ich mal Lust auf Shojo ai hatte und ich gespannt auf deinen Schreibstil außerhalb von MSTings bin, dacht ich, ich schau mal hier rein =)

So, der Prolog war ja recht kurz. Dennoch muss ich sagen, dass ich allein vom Schreiberischen sehr angetan bin. Trotz der Kürze hatte ich sofort das Bild eines Schiffes vor Augen, den SOnnenuntergang auf hoher See und die Szene mit dem Vater des Mädchens, welche trotz dass sie nicht lang war, irgendwie emotional sehr intensiv wirkte.
Ich hab echt rein gar nichts auszusetzen, dein Schreibstil ist flüssig und schön zu lesen und die Grammatik perfekt. Nur eine klitzekleine Sache ist mir aufgefallen:
>...und gehe noch einen kurzen Moment über Bord
Über Bord gehen heißt in Seemannsprache doch eigentlich, dass man ins Meer fällt ;)
Aber ansonsnten - ein wirklich gelungener Einstieg in die Geschichte. Ich bin sehr gespannt.


✖✐✖
Von: abgemeldet
2013-05-02T17:27:30+00:00 02.05.2013 19:27
Es tut mir sooooo Leid, dass ich erst jetzt dir einen Re-Kommi schreibe und ich hoffe auch, dass es in Ordnung ist, wenn ich den hierzu schreibe.
Nun zum Thema:
Ich finde den Prolog schon mal sehr gut. Er ist sehr interessant geschrieben und lässt einen doch schon etwas in die Welt hinein, in der es hier dann wiederum geht.
Wirklich sehr schön geschrieben.
Antwort von:  Devi
02.05.2013 19:30
Ja klar ist das okay X)
Mal gespannt, wie du meine Geschichte findest.
Von:  Shizana
2013-04-22T19:07:17+00:00 22.04.2013 21:07
Und da hopse ich herüber vom FF-Kommi-Zirkel und heute bist du mein Opfer, muhaha! Mach dich auf was gefasst!

Also viel gibt es zum Prolog nicht zu sagen. Schön geschrieben, die schwere Ausgangssituation kommt sehr gut herüber und motiviert zum Weiterlesen. Wie es sich für einen guten Prolog gehört. Ich kann es kaum erwarten, gleich weiterzulesen.

Rechtschreibung und Grammatik waren hier top, mir sind keine Fehler aufgefallen. Ich habe nur eine kleine Anmerkung:
Der liebe Onkel Duden hat mich gelehrt, dass "alleine" und "gerne" Umgangssprache sind, bzw. ist "gerne" altdeutsch. Es empfiehlt sich, die gängigen Formen "gern, allein" zu verwenden.
Ansonsten immer darauf achten, dass bei Vergleichssätzen mit "wie/als" kein Komma gesetzt wird. Ein oder zwei Mal hat sich hier eines ganz frech eingeschlichen. ;)

Mehr habe ich vorerst nicht. Ich springe mal direkt zum nächsten Kapitel, tüdelü.


Liebe Grüße
Shizana
✖✐✖
Antwort von:  Devi
02.05.2013 18:29
Hallo :)

Schön, dass der Prolog bei dir de gewünschte Wirkung erzielt hat :3 Um die kleinen Fehlerteufelchen habe ich mich jetzt auch endlich gekümmert.
Von:  CharleyQueens
2013-03-31T17:20:56+00:00 31.03.2013 19:20
Huhu ^^
Ein Wind hat mich vom Kommi-Zirkel hierhergeweht und da bin ich doch mal so nett und zaubere dir einen kleinen Kommentar zu diesem Kapitel.
Zuerst einmal, die Idee über eine historische Puella Magi zu schreiben, gefällt mir, denn wie in der Serie angedeutet, gab es auch schon früher Magical Girls.
Das erste Kapitel ist zwar etwas kurz, dennoch finde ich es an sich sehr gelungen. Wir erfahren etwas über Marins Leben, ihre Familie und die Situation, in der sie und die anderen sich befindet. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um Piraten handelt. Ihre medizinische Versorgung ist schlecht und bei einem könglichen Schiff würde das eventueller Weise anders aussehen.

Kyubey Auftritt war ... gruselig. Es ist jedes Mal gruselig, wenn er in genau dem Moment auftaucht, in dem ein Mädchen am ehesten einen Wunsch äußern würde, weil ihre Lage einfach mies ist. Und so ist es auch hier. Ich bin gespannt, wie sich Marin als Magical Girl entwickeln wird und ob sie als Ende als Hexe verkümmert oder vorher sterben wird.

Rechtschreibung und Grammatik waren auch gut bisher, ich hab jedenfalls keine Fehler entdeckt.

Freundliche Schreibziehergrüße, Lilim
Antwort von:  CharleyQueens
01.04.2013 17:34
So, da ich das hier ganz vergessen hatte, kommt es etwas später an:
✖✐✖ , Hoffentlich wird das noch angenommen ^^
Antwort von:  Devi
02.05.2013 18:26
Danke für diesen Kommentar X9
Und mach dir keine Sorgen, auch mit Verspätung nehme ich das noch an :D


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