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There's a light (over at the Frankenstein place)

Wichtelgeschichte für Makoto17
von

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There's a light

„Okay, aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit dem Mann im Handtuch zu tun hat.“

„Es hat gar nichts mit ihm zu tun!“ Piper verdrehte die Augen. „Wir kümmern uns später um ihn. Jetzt müssen wir erst mal dafür sorgen, dass Phoebe wieder aus dem Jahr…“ Sie sah Adam an.

„1863“, warf er ein.

„… dass Phoebe wieder aus dem Jahr 1863 zurück kommt. Da drüben herrscht grade der schlimmste Krieg, den amerikanischer Boden je gesehen hat!“

Am liebsten hätte Paige mit dem Fuß aufgestampft. Aber sie war keine zwölf mehr, deshalb begnügte sie sich mit einer ausholenden Armbewegung und einem frustrierten Schnauben.

„Dieser Mann weiß etwas, Piper!“, rief sie. „Er hat die Golden Gate Bridge verschwinden lassen! Und dann wollte er mich nicht aus seinem Haus lassen.“

„Du bist auch bei ihm eingebrochen, Paige“, gab Piper zurück.

„Er sagte Du willst da nicht raus. Er wusste meinen Namen!“

Mit zusammengepressten Lippen starrte Piper sie an.

„Na gut“, sagte sie nach einer Weile. „Guck im Buch nach.“ Dann setzte sie noch schnippisch hinzu: „Vielleicht findest du ja was unter M wie Mann in Handtuch.

Paige streckte ihr die Zunge raus.

Das Buch war tatsächlich keine große Hilfe. Aber Paige war viel zu versessen darauf, zu beweisen, dass sie richtig lag, um einfach aufzugeben.

Sie las so ziemlich jeden Eintrag zu Zeitreisen dreimal durch, und zu dämonischem Leuchten, und verschwindenden Gegenständen und… sie blätterte sogar kurz zum Buchstaben M… nur um das Buch energisch zuzuklappen.

„Verdammt“, murmelte sie. Das durfte doch echt nicht wahr sein.

Eine Weile lang starrte sie das alte Leder an, dann schlug sie resigniert die Seiten wieder auf und blätterte wahllos von Eintrag zu Eintrag.

Und dann stockte sie.
 

„Ich hab was!“, rief Paige und rannte die Treppe hinunter.

Leo saß bei Adam auf der Couch, Piper stand in der Küche und mixte… Paige hatte keine Ahnung, was genau sie da vorhatte. Wahrscheinlich musste sie nur irgendetwas zu tun haben.

Phoebe war im Krieg.

Paige schluckte.

„Ich hab was“, wiederholte sie und hielt Leo das Buch hin. „Könnte das sein?“

Leo runzelte die Stirn. „Irrlichter?“

„Nur eins. Er. Er könnte ein Irrlicht sein. Sind ein bisschen wie böse Feen, unglaublich mächtig, wenn sie an die richtige Stelle geraten.“

„Die richtige Stelle?“ Piper kam aus der Küche, ein Fläschchen mit einer blutroten Flüssigkeit in der Hand.

„Sie werden stark, wenn Menschen Angst haben“, sagte Leo. „Sie ernähren sich davon. Und sie haben einen sehr makaberen Sinn für Humor.“

„Die Brücke?“, fragte Piper.

„Der Bürgerkrieg“, sagte Paige. Sie deutete auf Adam. „Er muss ihn irgendwie… mitgenommen haben. Ein blinder Passagier.“

Unsicher sah Adam zwischen den drei hin und her. „Ich bin ein blinder Passagier? Auf Zeitreise?“ Er schüttelte den Kopf.

Paige konnte es ihm nicht verübeln. Das alles war… etwas viel auf einmal.

„Steht da auch, wie wir ihn vernichten?“

Paige verzog das Gesicht. „Nein? Aber das wäre auch irgendwie schlecht. Schließlich sollte er noch Phoebe zurück bringen.“

„Und Adam“, fügte Piper hinzu.

Adam nickte. Paige wollte den Jungen gerne schütteln und ihn hier behalten. Er war noch so jung. Wieso sollte er in den Krieg zurück wollen, wieso…

„Ich hab noch was zu erledigen“, sagte Adam, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Einen Krieg gewinnen und so.“ Er lächelte. Und Paige hoffte wirklich, dass er überleben würde. Dass er eine Frau und Kinder haben würde, und Enkel, und dass sie alle dieses unschuldige Lächeln haben würden.

„Dann lasst uns mal ein Irrlicht fangen gehen.“
 

Es ging einfacher als erwartet.

Sie beamten sich ins Nachbarhaus und Piper ließ den (vollständig bekleideten, Paige war fast ein bisschen enttäuscht) Mann erstarren. Er grinste selbst dann noch, als hätte er sie erwartet.

„Hallo, die Damen“, sagte er, als er nur den Kopf wieder bewegen konnte.

„Wir wollen unsere Schwester zurück“, sagte Piper bestimmt.

Manchmal war sie Paige unheimlich. Dann war sie froh, dass sie nicht auf der anderen Seite ihrer Hexenhände stand.

„Ach, kommt schon.“ Das Irrlicht lächelte. „Ich hab doch nur ein bisschen Spaß gehabt.“

Piper zog die Brauen in die Höhe. „Spaß?“ Mit einer konzentrierten Handbewegung ihrerseits explodierte die Ledercouch. „Das nennst du Spaß?“ Jetzt mussten zwei Fenster dran glauben.

Er seufzte. Und warf Paige einen Blick zu. „Ich hab doch nichts Böses gewollt.“ Sein Lächeln war sehr umwerfend und Paige wurde schlecht davon.

„Das sagen sie alle“, nickte Paige.

Das Irrlicht verdrehte die Augen. „Was bekomme ich, wenn ich Phoebe zurückbringe?“

Piper zuckte nicht mal mit der Wimper, weil er Phoebes Namen wusste. „Fünf Minuten Vorsprung.“

Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf.

„Hexen“, sagte er. „Ihr könnt einem auch wirklich alles vermiesen.“ Er blinzelte. Dreimal. Paige wusste, dass das nichts Gutes bedeuten konnte.

Mit einem Mal brannte der Teppich auf dem sie stand.

Piper fluchte, während Paige versuchte, auszuweichen. Die Flammen schienen ihr zu folgen, hüpften ihr hinterher, die Holzdielen entlang, bis sie auf den Tisch sprang, und selbst da…

„Verschwinde, Paige!“, rief Piper ihr zu, versuchte die Flammen erstarren zu lassen, aber es funktionierte nicht. „Verdammt!“

Und plötzlich war auch das Irrlicht wieder frei. Er grinste Piper an.

„Hexen“, sagte er wieder. „Warum macht ihr es euch nur immer selbst so schwer?“

Piper streckte die Hände in seine Richtung.

„Autsch“, grinste er und zupfte sich ein bisschen Staub von der Schulter. „Das kitzelt.“

Wieder die Handbewegung.

Und plötzlich wurde Piper durch die Luft geschleudert, als hätte… als hätte sie sich selbst getroffen.

„Piper!“ Fluchend versuchte Paige, einen Weg vom Tisch zu finden, aber selbst Beamen funktionierte nicht.

Wann hatten sie das letzte Mal eine Gefahr dermaßen unterschätzt, wann hatten sie das letzte Mal…

„Piper!“

Leos Stimme klang dumpf in ihren Ohren, während sie hilflos zusah, wie die Flammen sich ihren Weg über das Tischbein leckten.

Dann ging alles ganz schnell.

Adam löste sich von Leos Seite und schleuderte etwas in die Richtung des Irrlichts. Es verfehlte ihn, aber Adam lächelte und das Irrlicht sah ihn verwirrt an.

„Was machst du denn hier?“

„Ich nehm dich mit“, sagte Adam strahlend. „Du warst schon viel zu lange hier.“

Mit einem Knall explodierte das Fläschchen, das Adam nach ihm geworfen hatte. Das Irrlicht stöhnte und sank auf die Knie. Um Paige herum erloschen die Flammen.

„Was zum…“

„Das lag auf eurem Tisch.“ Adam nickte in Richtung des zerborstenen Flakons. „Dachte, es kann nicht schaden… wenn ich euch… helfe…“

Seine Stimme wurde immer dünner und sein Gesicht verschwand. Paige sah sein Lächeln noch, versuchte zu verstehen, was hier grade passiert war. Noch immer passierte.

Bis Phoebe vor ihr stand.

„Oh verdammt“, seufzte Phoebe.

Paige fiel ihr um den Hals. Sie stank nach Matsch und Blut und Feuer. Es tat viel zu gut, sie wiederzusehen.

„Ich war im Bürgerkrieg.“ Phoebe klang gleichzeitig ungläubig und beeindruckt von sich selbst. „Ich glaube, ich habe jemandem Lincoln gesehen. Er sieht gar nicht so…“ Sie brach ab, als Piper sie ebenfalls umarmte.

„Wie lange war ich denn weg?“

„Zu lange“, murmelte Paige.

Sie könnte jetzt wirklich einen Urlaub gebrauchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chimi-mimi
2013-07-07T16:06:14+00:00 07.07.2013 18:06
Wirklich super. Eine sehr gelungene Charmed-Fanfiction. Die Lösung war wirr, was aber gut zum Gesamtkonzept gepasst hat und hat mir persönlich wirklich gut gefallen. Aber - und da wiederhole ich mich gerne - allein deine Umsetzung der Hexen (und auch Leos) haben mir einfach wahnsinnig zugesagt. Einfach nur toll!


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