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Sasuke und die Wölfe Buch 3

Dritter Teil
von

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Das geheimnisvolle Opfer

„Ich kann Blut riechen. Getrocknetes Blut,“ ließ ich ihn also wissen.

„Was? Wirklich?“ Unruhig wandte er den Kopf und sah sich um. Vermutlich nach seinem Bruder. „Und – äh – kannst du auch riechen von wem es stammt?“

„Sicher. Ich wundere mich, das du es nicht kannst.“

Maken sah mich aus dunklen Augen einen Moment lang unglücklich an. Dann senkte er den Kopf. „Ja, das – also das ist wegen...“

Keine Ahnung, was seinen Geruchssinn verschlechtert hatte, aber - für Werwölfe, für jeden Wolf sogar für einen Hund war die Nase das Wichtigste – es war wohl nichts woran er sich gerne erinnerte. Ich beschloss, es später heraus zu finden.

„Es ist ein Kaninchen. Ich kann auch den unangenehmen Geruch von Eisen schmecken.“

Maken hob die Nase in die Luft und sog sie aufgeregt ein. Dann nickte er mir zu. „Ja. Muss eine Falle der Menschen sein. Und? Nehmen wir ihnen ihre Beute weg?“

Bei dem Gedanken, Menschen ihre Beute weg zu nehmen hob sich seine Laune sichtlich. Der Knabe hatte gar nichts begriffen.

„Das wäre unser gutes Recht, oder? Immerhin ist das hier unser Revier.“

Er nickte aufgeregt und die wellige, schwarze Halskrause bewegte sich bei jedem Nicken mit. Wie ich jetzt Shikamaru vermisste.

„Lass uns nachsehen,“ sagte ich knapp und folgte der Spur.

In einer Hecke fand ich das Kaninchen. Die Falle war sozusagen direkt auf der Grenze aufgestellt worden. Aber von wem?

Das Eisen war glatt, ohne jede Zacken und hatte das Kaninchen auch weder am Kopf getroffen noch die Wirbelsäule gebrochen. Ein leichter Tod war das nicht gewesen. Ich drängte mit meinem Kopf durch die Hecke so weit es ging, aber ich konnte keinen anderen oder fremden Geruch wahrnehmen. Bedeutete das, die Falle war schon länger hier? Ratlos zog ich meinen Kopf zurück. Von den Dornen der Hecke hatte ich ein paar Kratzer abbekommen und wurde sofort von Makens Zunge medizinisch versorgt.

Dann fragte er mich: „Hast du was herausfinden können?“

Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein, sieht aus, als liegt sie schon länger hier.“

„Vielleicht war es ja nur Zufall, dass das Kaninchen gerade jetzt hinein lief?“

„Ohne Grund? Ohne Köder? Unwahrscheinlich.“ Wenn auch nicht unmöglich. Ich beschloss, das Ganze Jiraya zu zeigen und tauchte nochmal mit dem Kopf in die Hecke, packte die ganze Konstruktion samt Kaninchen mit den Zähnen und riss die Kette durch, mit der die Falle befestigt war.

„Vier oder fünf Stunden,“ schätzte Maken den Tod des kleinen Tieres ein.

„Hm, und schau dir die rostige Kette an. Seltsam finde ich das.“

Ich sah mich nach Jiraya um, denn ich hatte ihn schon vorher gewittert. Er hatte mir den Rücken zugewandt und ging eine der schmaleren Wege vom Haus weg Richtung Wald und hatte etwas am Arm hängen. Vermutlich war jetzt kein so guter Zeitpunkt.

„Na schön, mal sehen, was Shikamaru und Saiken dazu sagen.“

„Warum diese beiden Schwächlinge?“ Maken schien empört zu sein.

„Weil ich es sage. Nimm du das – äh – Zeug mit.“

Maken gab einen lustlosen Laut von sich.

„Keine Lust? Und ich habe keine Lust dir klar zu machen, das diese angeblichen Schwächlinge gar nicht so schwach sind und selbst wenn jemand wie Daiken stärker als alle beide sein sollte, sind sie wegen ihrer Intelligenz für das Rudel von unschätzbarem Wert.“

Maken nuschelte etwas, aber ich verstand ihn nicht mit vollem Maul. Hatte auch kein Interesse daran nachzufragen.
 

Jiraya
 

Die nächsten vier Wochen würden für Sasuke nicht so einfach werden. Aber er hatte ja Naruto zur Motivation. Kurz überlegte ich, ob ich mich von einem der Wölfe begleiten lassen sollte, entschied mich aber dann dagegen. Ich hatte das Gefühl, als ginge es bei denen heute Abend recht hektisch zu.

Ich brauchte einige Kräuter. Eigentlich konnte man sich so was auch in einer ganz normalen Apotheke kaufen, aber aus irgendeinem Grund war es wichtig, sie direkt von Mutter Natur zu holen. Ich konnte nur hoffen, sie alle zu finden bei dieser Jahreszeit. Selbst welche anzubauen hätte viel zu lange gedauert. „Oh.“ Mir fiel ein, das ich noch welche zuhause haben musste. Also dann, mal sehen was ich finden kann und was nicht. Als ich mich der Reinigung unterzogen hatte, war ich bei den Indianern. Von ihnen hatte ich auch die Kräuter. Im Notfall könnte ich sogar welche von schwarzer Feder bekommen, dachte ich.
 

Sasuke
 

Ich hatte begriffen, das die nächsten Wochen wichtig für mich waren. Ab morgen. Also beschloss ich, heute noch einige Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.

Duschen sollte ich nicht, aber ich zog mir frische Kleidung an bevor ich zur Universität fuhr. Im Sekretariat, welches zum Glück immer besetzt war außer an Wochenenden, meldete ich mich ab, mit der Begründung, für mehrere Wochen unter ärztlicher Aufsicht zu stehen. Warum? Das wisse ich selbst nicht so recht. Und so ganz gelogen war es nicht mal.

Mein Anblick tat das Übrige, das man mir glaubte, allerdings sollte ich baldmöglichst eine Entschuldigung herbeischaffen, sonst könne man mir meinen Platz nicht freihalten. Viele seien stolz darauf ausgerechnet in Anchorage studieren zu dürfen und so weiter.

„Ja, das ist noch ein Grund, warum ich nochmal hergekommen bin. Ich wollte noch ein paar Bücher mitnehmen. Schließlich will ich ja so wenig wie möglich verpassen.“

Die Sekretärin nickte mir wohlwollend zu. Sie legte den handgeschriebenen Zettel in meine Akte, meinte sie erledige alles, ich könne mich da ganz auf sie verlassen. Nur den Krankenschein brauche sie unbedingt.

Ich unterdrückte den Drang zu fragen, ob auch ein Krankenschein von einem Schamanen genehm sei, bedankte mich und ging zur Bücherei. Meine Wolfsbücher wollte ich schon gerne haben.
 

Shikamaru
 

Ich hörte Sasukes Wagen davonfahren und lauschte dem tiefen gleichmäßigen Atmen von Temari, die schlief. Auch Moegi hatte die Augen geschlossen, aber sie schlief nicht. Normalerweise lag sie dichter an Udon gedrängt, jetzt lag sie bei ihrer Mutter und Udon lag alleine mit ebenfalls geschlossenen Augen.

Das Scheunentor ging auf und jeder Wolf hob sofort den Kopf. Daiken senkte und hob ständig seinen Kopf als wolle er überprüfen, ob Maken auch in Ordnung sei. Maken allerdings trug nichts sehr Angenehmes im Maul und man konnte ihm seinen Ekel ansehen.

„Naruto, altes Scheusal,“ dachte ich.

„Was ist das?“ (Kiba)

„Hey, was schleppt ihr hier denn an?“ (Saiken)

„Raus mit – igitt...“ (Moegi)

„Shikamaru, ich...,“ fing Naruto an. Unmerklich schüttelte ich den Kopf.

„...bin wieder da, wie du siehst oder besser wie ihr alle sehen könnt. Ich brauch dich hier mal Saiken.“

Saiken trabte zu Maken der ein schweres Eisenteil mit einem toten Kaninchen zu Boden fallen ließ. Sofort nachdem er es los war rannte er durch die Scheune und rieb sein Maul am Schneeboden hin und her. Leicht übertrieben, fand ich.

„Trink doch Wasser,“ schlug ich vor.

Daiken warf mir einen finsteren Blick zu. Er war schnüffelnd neben Maken her gerannt. „Wer hat dich gefragt?“ Dann wandte er sich zu Maken. „Trink doch Wasser.“

Saiken hatte sich mit dem Mitbringsel beschäftigt.

„Und?“ wollte Naruto wissen.

„Na ja. Die Falle ist etwas älter. Den Witterungsbedingungen nach mindestens ein Jahr.“

Ich horchte auf. Das war so in etwa die Zeit, in der wir unsere letzte Trainingseinheiten für das große Rennen hatten. Naruto schien das gleiche zu denken, denn er sah mich an.

Damals hatten wir recht viele Probleme mit einem der anderen Teilnehmer gehabt. Und noch einem seiner Handlanger, der uns aus irgendeinem Grund hasste.

„Aber das Kaninchen...“

„Ja. Das weiß ich schon. Was bedeutet das, was meinst du?“

„I...ich? W...woher soll ich das wissen?“ stotterte der dunkelgraue Wolf der nicht über sonderlich viel Selbstvertrauen verfügte und deshalb, um ihn zu demütigen, von seinem ehemaligen Leitwolf sogar Inu genannt wurde, was nichts anderes als Hund bedeutete.

„Riech an seinem Maul,“ schlug ich vor.

„Äh – okay.“ Saiken beugte sich zu Naruto vor, der automatisch die Lefzen hob.

„Ich meinte am Maul des Kaninchens.“

Saiken wich zurück. „Oh. Verstehe.“ Er bückte sich und roch fast schon genüsslich am Maul des Kaninchens. Endlich hob er wieder den Kopf.

„Also?“ wollte Naruto wissen.

„Es hat einen frischen Köder geschluckt. Eine Karotte, aber keine die hier bei uns wachsen würde.“

Die Wölfe, die noch am Boden lagen sprangen jetzt auf. „Was hat das zu bedeuten,“ wollte Ayame beunruhigt wissen und sprach nur aus, was alle dachten. Sicher auch Naruto.

„Gar nichts.“

Alle Köpfe wandten sich zu Temari. Langsam stand sie auf, ging zu dem Kaninchen und riss es vom Eisen los. Sie trug es in die hinterste Ecke und vergrub es im Schnee. Dann ging sie wieder zu ihrem Platz und legte sich hin. „Kein Köder, keine Sorge. Vermutlich hat es irgendwas gefuttert bevor es in die Falle lief. Kaninchen laufen eben nicht frei herum, nicht wahr? Es war ein zahmes Tier.“

„Jetzt – wo du es sagst...aber wieso...,“ Naruto schien nicht zu wissen, wie er seine Frage zu Ende formulieren sollte.

„Kein Grund zur Beunruhigung. Ich habe – nun ich brauche es für ein bestimmtes Ritual, ganz einfach. Kümmert euch lieber um euren Kram.“

Narutos Augen blitzten. Ganz sicher dachte er so etwas wie Hexe. Er hatte sie ja auch schon mal so genannt. Aber er wusste auch, das Temari ein treues Rudelmitglied war.

„Na gut. Vergrab dieses Teil draußen, Daiken.“

„Jawohl.“ Daiken nahm ohne jede Mühe die Falle zwischen seine unglaublichen Zähne und lief leichtfüßig nach draußen. Maken sah ihm sehnsüchtig hinterher. Vermutlich wäre er ihm liebend gerne gefolgt.

„Lasst uns schlafen gehen,“ bestimmte Naruto und sah Maken an.

„J...ja.“ Maken folgte Naruto zu seinem Schlafplatz und ließ sich dann neben ihn fallen.



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