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Just another lovestory

von

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Veränderungen

Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann klingelte es an meiner Wohnungstür. Einen kurzen Moment, hatte ich angst, dass es meine Entführer waren, aber ich schob den Gedanken als unsinnig beiseite.

So richtig wusste ich noch nicht, was ich davon halten sollte, aber zu einem gewissen Grat war ich Sesshoumaru wirklich dankbar für sein auftauchen. So schloss ich letztendlich auch auf und ließ ihn rein.

Seine Augen blitzten mir kalt entgegen, aber ich war zu müde um mir Gedanken darum zu machen. So ließ ich mich einfach wieder auf mein Bett fallen und zog mir eine Decke um die Schultern. Wahrscheinlich war es nicht kalt, aber ich fror erbärmlich.

"Was ist passiert?"

Ich spürte seinen Block auf mir, doch ich hatte nicht die Kraft ihn zu erwidern. Stattdessen sah ich vor mich zu Boden.

"Bin mir nicht sicher...", murmelte ich leise.

"Ich glaube ich bin von Dämonenrassisten entführt worden."

Plötzlich stiegen mir Tränen in die Augen, ohne, dass ich es verhindern konnte. Ich war so unglaublich fertig mit den Nerven.

Da Sesshoumaru schwieg, nahm ich an, dass er auf weitere Informationen wartete. Ich seufzte leise und versuchte mich einigermaßen in den Griff zu kriegen.

"Der Fahrer hat mich zu einem Gebäude mitten in der Stadt gebracht. Mir ist zu spät aufgefallen, dass wir einen merkwürdigen Weg gefahren sind. Ich hatte Angst, dass er mir was tut, deshalb bin ich mitgekommen, in der Hoffnung, dass ich mich irgendwie retten könnte. Aber kurz danach hatte ich schon zwei Aufpasser. Flucht unmöglich. Ihr Boss oder was auch immer hat mir dann versucht einzureden, dass ich ja gar nicht für Sie arbeiten wollen würde und die mich vor Ihnen beschützen könnten."

Ich musste kurz abbrechen um nicht wieder in Panik zu geraten.

"Was war dann?", fragte Sesshoumaru ruhig und gab mir damit einen Anker in meiner Welt, die abzudriften drohte.

"Ich hab mit gespielt. Hab so getan, als hätte ich Angst. Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte. Und dann..."

Es fiel mir schwer weiter zu sprechen. Ich hatte Angst vor diesen Menschen.

"Sie haben gesagt, dass sie mich abholen. In ein paar Tagen... um mich in Sicherheit zu bringen und das in Ruhe mit Ihnen klären zu können."

Sesshoumaru schwieg eine Weile und ich vergrub mich weiter unter meiner Decke. Was war nur passiert? Wie konnte mein Leben derart aus den Fugen geraten, nur, weil ich eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch angenommen hatte?
 

Plötzlich wünschte ich mir, dass ich Sesshoumaru nicht reingelassen hätte. Ich wollte meine Ruhe, wollte mich in meinem Bett verkriechen und erst wieder heraus kommen, wenn alles wieder normal war.

"Das hätte nicht passieren dürfen.", ließ mein Gast dann verlauten.

"Ach.", machte ich nur leise und mit deutlich sarkastischem Unterton. Nur an dem Schauern, dass mir den Rücken herunter lief, merkte ich, wie warnend Sesshoumaru mich ansah. Es war mir egal.

"Ich meine das ernst. Ich übernehme die volle Verantwortung für diese Vorkommnisse."

Ich schwieg und das nur, weil mir ein derart undankbarer Kommentar auf den Lippen lag, dass mir dessen Aussprache wahrscheinlich den Tod eingebracht hätte.

Es war erstaunlich wie wenig mir dieser Gedanke noch ausmachte. Es wurde zur Gewohnheit und zur Normalität und eigentlich sollte mir das Angst machen, aber irgendwie nahm ich es sehr gelassen hin. Ich war wohl wirklich mit den Nerven am Ende.

"Ich werde mich darum kümmern."

Plötzlich schrillten alle Alarmglocken in meinem Kopf. Ruckartig sah ich zu ihm auf:

"Nein!"

Mir schlug so etwas wie Unglaube entgegen. Zumindest vermutete ich das, denn seine Mimik war unglaublich schwer zu lesen.

"Ich will nicht, dass Sie denen was tun! Ich nehme gerne Hilfe an, wenn es darum geht, aus dem Ganzen wieder raus zu kommen, aber ich will nicht, dass irgendwer unnötig verletzt wird!"
 

Ich sah, wie eine Augenbraue Sesshoumarus skeptisch empor stieg, dann entwich so etwas wie Seufzen seiner Kehle. Ohne ein Wort zu sagen, kam er langsam und betont ruhig auf mich zu, als habe er Angst mich zu verschrecken, und setzte sich neben mich auf das Bett.

"Menschen wie Sie es einer sind, haben es in dieser Welt nicht gerade leicht. Sie sollten darüber nachdenken, ob Sie Ihre Prinzipien nicht vielleicht überdenken wollen."

Ich schnaubte leise bei diesen Worten und richtete meinen Blick wieder zu Boden.

"Sie können mich ruhig duzen."

Ich konnte selbst nicht so genau sagen, warum ich ihm das Anbot. Vielleicht war es, weil er wie der Ritter in strahlender Rüstung her gekommen war, um mir zu helfen. Vielleicht aber auch, weil es mir so unglaublich albern vorkam, mich von einem Dämon siezen zu lassen, der etwa 50 Mal älter war als ich. Keine Ahnung, was es war, aber ich hatte das Bedürfnis gehabt, es ihm zu sagen.

"Was hat sich geändert?", war die ruhige Frage und ich zuckte nur mit den Schultern. In mir kam der Impuls auf, mich einfach an ihn zu lehnen und so etwas Trost zu suchen, aber ich unterließ das natürlich. So nah standen wir uns nicht.

"Weiß nicht. Sie sind hier... reicht das nicht?"

Er schwieg dazu und so wurde es eine Weile still um uns.
 

"Was erwartest du jetzt von mir, Mai?"

Irgendwie klang die Ansprache jetzt richtiger als vorher. Konnte aber auch daran liegen, dass mein Selbstbewusstsein gerade dezent erschüttert war.

Aber ja, was erwartete ich? Das war eine gute Frage.

"Sie sind der Einzige, der versteht, was passiert ist. Wen hätte ich sonst anrufen sollen? Und Sie sind der Einzige, der mir helfen kann..."

"Das war nicht meine Frage, Mai."

"Ich weiß..."
 

Ich vergrub mich noch weiter in meiner Decke. Mir war so unsagbar kalt.

"Ich... ich will, dass Sie mir da wieder raus helfen, ohne, dass es Tote oder Verletzte gibt. Ich... ich will da einfach friedlich wieder raus."

Ich spürte seinen Blick schwer auf mir lasten und eine Weile lang herrschte wieder Stille. Es war kein bedrückendes Gefühl zwischen uns, dennoch wünschte ich, er würde endlich Antworten, damit dieser Stein in meinem Magen endlich verschwinden würde, damit ich endlich zur Ruhe kommen konnte. Ich fühlte mich plötzlich so unsagbar müde.
 

"Es gib einen sehr einfachen Weg um das unkompliziert zu klären."

Ich horchte auf: War er tatsächlich in der Lage dazu, das Wunder zu vollbringen, das ich mir so sehr wünschte?

"Und welchen?", fragte ich und konnte die Hoffnung in meiner Stimme nicht verbergen.

"Wenn du für mich arbeitest, stehst du unter meinem Schutz. Das werden auch diese Menschen wissen. Zudem hätte ich dann auch Mittel zur Verfügung, dir rund um die Uhr einen Beschützer zur Seite zu stellen."

Ich legte die Stirn etwas in Falten. Mein erster Impuls wäre, einfach 'Ja' zu sagen, aber mir war bewusst, dass ich das nicht so unbedacht tun sollte. Das war keine Entscheidung, die man aus so einer Situation heraus treffen sollte und auch, dass mir keine bessere Lösung einfiel, lag einfach nur an meiner Angst.

Ich wusste das, aber mein verstand war einfach nicht fähig zu arbeiten.

Ich versuchte tief Luft zu holen, mich etwas zu entspannen, aber auch das half nicht viel. Also musste eine ganz andere Taktik her:

"Als würde ein Dämon freiwillig einen Menschen bewachen..." Es war ein kläglicher Versuch von dem eigentlichen Thema abzulenken, aber so gewann ich etwas Zeit und Sesshoumaru schien darauf eingehen zu wollen.

"Es wird kein Dämon sein."

Die Falten auf meiner Stirn wurden tiefer:

"Ich lasse mich auch nicht von einem Menschen überwachen! Man hat ja gesehen, wie gut das funktioniert!"

Sesshoumaru hatte heute erstaunlich viel Geduld mit mir, denn trotz des patzigen Tonfalls blieb er ganz ruhig.

"Kein Mensch."
 

Jetzt war ich aber gehörig verwirrt. Wenn es kein Dämon und kein Mensch war, was....

"Ein Halbdämon!?", fragte ich verwirrt. Das war definitiv die einzige verbleibende Möglichkeit.

Ich fragte mich spontan, wo er den her bekommen wollte, denn Halbdämonen waren eigentlich ziemlich selten. Vielleicht aus einer der Städte, wo Menschen und Dämonen normal miteinander lebten? Die sollte es Gerüchteweise ja tatsächlich geben.

"Ja. Ich würde veranlassen, dass ihr zusammen zieht. Er würde mit dir zur Uni gehen. Wahrscheinlich aber ein anderes Fach belegen. Du wärst in deinem Alltag auf jeden Fall sicher und während der Arbeit würde ich auf dich achten."
 

Das klang ähnlich abgefahren wie das, was diese Menschengruppe gesagt hatte, aber diesmal hatte ich kein so furchtbares Gefühl. Was sollte ich nur tun?

"Ich.. ich weiß nicht.", murmelte ich leise und unsicher. Ich wollte eigentlich nicht aus dieser Wohnung raus und ich mochte es alleine zu leben. Außerdem war ich nicht scharf darauf einen Bodyguard zu bekommen, aber wie es aussah, hatte ich kaum mehr eine andere Wahl.

"Wovor genau fürchtest du dich, Mai? Noch immer vor mir?"

Ich zuckte hilflos mit den Schultern und wusste nicht recht, was ich antworten sollte. Mir behagte das Ganze einfach nicht und dass ich keinen einzigen Tag hatte um darüber nachzudenken, machte es auch nicht besser.

"Ich würde dir gerne mehr Bedenkzeit lassen, doch das kann ich nicht. Ich bin bald für einige Zeit weg, bis dahin muss alles in die Wege geleitet sein. Ich benötige also am Besten gestern schon eine Antwort."

"Ich weiß! Hören Sie auf mich unter Druck zu setzen, das macht es nicht besser!"

Schließlich war ich gerade entführt worden! Mir stand es ja wohl zu unentschlossen zu sein und Angst vor meinem eigenen Schatten zu haben.
 

Sesshoumaru gab so was wie ein Schnauben von sich, was mich zusammenzucken ließ. Hatte ich den Bogen jetzt doch überspannt?

ich würde heute Nacht wieder so was von Alpträume haben.

"Dir wird nichts geschehen, wenn du zusagst. Du wirst in keine dunklen Machenschaften hinein gezogen. Im Gegenteil, du würdest mir und meinem Volk einen großen Dienst erweisen."

"Das ist doch das Problem!", entkam es mir plötzlich und ohne, dass ich es kontrollieren konnte.

"Wenn ich Ihnen helfe, habe ich das Gefühl die Menschen in den Untergang zu stürzen. Wenn Sie erst einmal dieses Netz über die ganze Welt ausgebreitet haben, hindert Sie nichts mehr daran, einen Krieg gegen die Menschen zu beginnen, um die Oberhand in der Welt wieder zurück zu gewinnen."

Das ist eine merkwürdige Bezeichnung, aber ich hörte Sesshoumaru förmlich schmunzeln. Ihn anzusehen, war für mich nahezu unmöglich.

"Manchmal unterschätze ich dich Mai. Du hast natürlich Recht. Allerdings verhinderst du diesen Umstand nicht, indem du ablehnst und dich damit in Gefahr begibst. Zudem ist noch nicht klar, was geschehen wird, wenn das Netzwerk ausgebaut ist. Bis dahin vergeht noch das ein oder andere Jahrhundert. Niemand kann sagen, was bis dahin geschieht. Ich könnte sterben oder die Menschen könnten sich bis dahin selbst zerstören. Rein theoretisch könnte sich sogar die ein oder andere Religion als Tatsache entpuppen und die Apokalypse über uns herein brechen. Mai... du kannst dir unmöglich diese Last aufbürden. Arbeite für mich und lass dir helfen. Es soll dein Schaden nicht sein."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hotepneith
2015-08-10T15:33:27+00:00 10.08.2015 17:33
Ja, sehr schön psychologisch aufgedröselt. Mais Reaktion ist sehr nachvollziehbar und logisch. Sie dämoinische Sicht der Dinge ebenso.
Auch die Sache mit dem Netz.
So sehr ich anfangs bezweifelte, dass das eine logische Story geben könnte, umso angetaner bn ich,was du jetzt draus machst.

Übrigens bei dem Satz:. "Vielleicht aber auch, weil es mir so unglaublich albern vorkam, mich von einem Dämon duzen zu lassen, der etwa 50 Mal älter war als ich. "
Ich glaube, da fehlt ein "nicht", oder? Sie bietet ihm ja das Duzen doch gerade an.

Übrigens denke ich mal, der Hlabdämon hat einen Namern....


bye

hotep
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:40
Schön, dass nicht nur ich der Meinung war, dass das unmöglich ne logische Story geben kann :D Das Ganze entwickelt sich aber zu einem Monster, weil ich mein Ziel 'bring Sess mit dem Mädel zusammen' immer weiter aus den Augen verliere und auch gar nicht mehr weiß, ob ich das noch umgesetzt bekomme. Es entwickelt sich doch irgendwie eher zu einer sehr langen Abenteuer Story.

Es freut mich aber, dass du das alles logisch findest, ich geb mir da mittlerweile einigermaßen Mühe das Ganze ordentlich aufzubauen. Na ja gut, ich war von Beginn an bestrebt es sinnvoll zu gestalten, wusste aber, als ich angefangen ahbe, noch kein Stück worauf das hier hinaus läuft. Langsam klärt sich das Bild^^

Und ja, natürlich müsste das 'siezen' und nicht 'duzen' heißen... das kommt davon wenn man den Text von nem Block abtippt während man sich mit jemandem unterhält -.-
Ich werds sofort ändern, danke für den Hinweis!

Und jaaaa... ich denke wir wissen alle, welchen Halbdämon ich meine :)

Vielen Dakn für den Kommi!

Bis zum nächsten Mal^^
Antwort von:  Hotepneith
10.08.2015 17:43
Preisfrage: wieso musst du Sess mit dem Mädchen zusammenbringen? Das war angedacht, aber Charaktere wollen eben manchmal anders als der Autor.
Antwort von:  Lyndis
10.08.2015 17:45
Muss ich nicht. Deshalb fehlt ja auch schon seit geraumer Zeit der Untertitel der Story :) Ich schau ab jetzt einfach mal was sich so ergibt, aber leider passt dann der Titel der Story gar nicht mehr.
Antwort von:  Hotepneith
10.08.2015 17:57
Es gibt ja auch Liebe zur Arbeit, zur Berzfung oder so...


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