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Destiny of Despair

Puella Magi Projekt
von

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Puella Mortis - Der Teufelskreis der Tomoe Hotaru [Sailor Moon]

Part I
 

„Ein bisschen Freundschaft ist mir mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt.“ – Otto von Bismarck
 

Seufzend betrat Hotaru das Gebäude der Mugen Mittelschule. Hier würde sie nun die restlichen Schuljahre verbringen. Wieder einmal.

Es war nun ein Jahr her, seit Hotaru die Schule besucht hatte. Vor etwa zwölf Monaten hatte sie die Schule aus gewissen Gründen abbrechen müssen. Ein Jahr lang hatte sie im Krankenhaus verbracht und dabei keinen Gedanken an die Schule verschwendet. Und nun war es kein Wunder, dass sie die Klasse wiederholen musste.

Doch wenigstens hatte das einen Vorteil – in der neuen Klasse wusste niemand etwas über Hotaru und dem Vorfall, vor einem Jahr. Hier konnte sie einen Neuanfang wagen. Hier würde sie einen Neuanfang wagen, nahm sich die Schwarzhaarige vor und eilte die Stufen in den ersten Gang hoch.

„Na, wen haben wir denn hier?“, vernahm sie auf einmal eine weibliche Stimme. Erschrocken blieb Hotaru stehen und blickte nach oben. Sie kannte diese Stimme und ihr Gefühl täuschte sie nicht. Es hatte sie nie getäuscht. „Wenn das nicht unsere kleine Hotaru ist!“

Die Stimme gehörte einem Mädchen, das lässig am Treppengeländer lehnte. Graue Augen blickten Hotaru herausfordernd an und dann ließ sie ein hämisches Lachen hören. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du dich noch mal hierher trauen würdest!“, meinte sie laut, sodass jeder in ihrer Nähe sich zu ihr umdrehte. „Eigentlich dachte ich, dass ich dein Gesicht nie wieder sehen müsste. Dabei bin ich doch kurze Zeit später in diese Klasse gewechselt.“ Schwachsinn, dachte Hotaru bei sich. Du bist einfach zu dumm gewesen.

„Rin, was ist denn los?“ Ein großgewachsenes, schwarzhaariges Mädchen trat auf die Brünette zu. „Kennst du sie etwa?“

„Ob ich sie kenne? Aber natürlich kenne ich diese Psychopathin?“ Rin blickte nun zu dem Mädchen rüber. „Immerhin sind wir in eine Klasse gegangen…“

Hotaru schluckte. Warum musste ausgerechnet das passieren? Ausgerechnet Rin musste ihr begegnen. Konnte denn nicht ein einziges Mal etwas gut gehen? Sie hatte so sehr darauf gehofft, dass sie dieses Jahr neue Freunde finden würde. Dass jeder in ihr nur das ganz normale Mädchen Hotaru Tomoe sehen würde. Doch das konnte sie nun vergessen. Nicht, wenn Rin dabei war.

„Sagt mal, was steht ihr eigentlich hier noch rum?“, erklang auf einmal eine barsche Stimme an ihr Ohr und die Schwarzhaarige zuckte zusammen. „Habt ihr den Gong etwa überhört?“ Neben ihr war eine junge Frau aufgetaucht, die die Schüler nun zornig anblickte. „Ab in die Klasse mit euch, aber hurtig! Nur weil heute der erste Schultag ist, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Auge zudrücke!“

Eilig rannten die Schüler und Schülerinnen in den Klassenraum. „Was ist mit dir, Schätzchen?“ Die Lehrerin drehte sich zu Hotaru um und lächelte ihr freundlich zu. „Du bist doch Hotaru Tomoe, nicht wahr?“, fragte sie und reichte ihr eine Hand zur Begrüßung. „Komm, ich bin sicher, du wirst hier viele neue Freunde finden!“ Zweifelnd erwiderte Hotaru das Lächeln und sah dann in das aufmunternde Gesicht der Lehrerin.

Vielleicht hatte sie ja Recht und Hotaru sollte nicht mehr alles so negativ sehen. Möglicherweise würde sie ja doch neue Freunde finden.

Einfach lächeln, dachte sie entschlossen und betrat das Klassenzimmer.

„Also Leute, setzt euch hin!“ Hinter ihr kam die Lehrerin rein. Sie ging an Hotaru vorbei und legte ihre Aktentasche auf das Lehrerpult. „Es ist schön euch alle nach den Ferien wiederzusehen. Und es freut mich euch mitteilen zu dürfen, dass wir auch ein neues Mitglied in unserer Klasse haben. Dies hier ist Tomoe Hotaru. Bitte, stell dich der Klasse doch selbst vor!“

Hotaru hasst e Reden. Vor allem vor Menschenmengen. Sie blickte durch die Reihen und besah sich die einzelnen Gesichter, Neugierde, Interesse, doch auch Langeweile las sie in den Mimen ihrer Mitschüler. Sie seufzte und erhob dann ihre Stimme.

„Mein Name ist Tomoe Hotaru!“, stellte sie sich vor. „Ich bin fünfzehn Jahre alt und wohne alleine in einer kleinen Wohnung. Hoffentlich werden wir uns gut verstehen!“ Sie zupfte nervös an dem langen Ärmel ihrer Schuluniform. Alle anderen trugen die Sommeruniform mit kurzen Ärmeln. Ihr jedoch blieb nichts anderes übrig.

„Du heißt Tomoe?“, drang eine männliche Stimme aus den hinteren Reihen. „Etwa so wie unser Schulgründer Tomoe?“

Die Schwarzhaarige nickte. „Ja, das war mein Großvater!“

„Also Tomoe, wo bringen wir dich am besten unter?“ Die Lehrerin sah sich nach einem freien Platz um. „Oh, da hinten bei Machigatta ist noch ein Platz frei!“

Entsetzt blickte Hotaru auf den einzigen freien Platz im Raum. Er war am Fenster, zweite Reihe von hinten.

Auf dem Stuhl daneben saß Rin, die ihr ein zuckersüßes Lächeln zuwarf und ihr winkte. Langsam trottete Hotaru auf den Platz zu.

Sie hatte sich getäuscht. Dies hier würde niemals ein gutes Schuljahr werden.
 

Wenn sie sich nicht beeilte, würde sie zu spät kommen. Hotaru sprintete die letzten Meter und kam schnaufend vor der Sporthalle an. Der Pflichtbesuch bei der Krankenschwester hatte länger gedauert, als sie gedacht hatte. Und nun würde sie zu spät zum Sport kommen. Hotaru hasste zwar nichts mehr, als sinnlos durch die Gegen laufen und einem Ball nachjagen, doch für dieses Schuljahr hatte sie sich vorgenommen, keine einzige Stunde ausfallen zu lassen.

Zum Glück hatte sie jetzt nur noch Sport und konnte danach nach Hause gehen. Hotaru fand, es gab nichts Schrecklicheres, als nach dem Sport sich noch einmal durchgeschwitzt in den Klassenraum zu sitzen.

Sie betrat den Hintereingang, welcher zu den Umkleidekabinen führte und ging auf die weiße Tür mit der Aufschrift „Frauen“ zu. Sie war nur angelehnt und nach einigen Schritten konnte Hotaru hören, was in der Umkleide geredet wurde.

Und eigentlich hatte Hotaru nicht vorgehabt zu lauschen, eigentlich hatte sie sofort die Tür noch weiter öffnen wollen. Doch dann war ihr Name gefallen.

„Sag mal Rin, woher kennst du eigentlich Hotaru?“

„Ach, wir waren zusammen in einer Klasse. Seit der Grundschule!“, meinte diese gelangweilt.

„Was hast du eigentlich vorhin damit gemeint, als du sie eine Psychopathin nanntest?“, fragte eine Schülerin und Hotaru erkannte die Stimme von Yuri wieder. Das Mädchen saß vor ihr und hatte ihr einen Stift geliehen, den Hotaru selbst vergessen hatte.

„Ach, das ist eine lange Geschichte. Jetzt sollte ich sie euch nicht erzählen!“ Durch den schmalen Spalt sah sie, wie Rin sich streckte und dann in ihre teuren Sportschuhe schlüpfte.

„Bitte, Rin. Erzähl sie uns!“ Flehend sahen die Schülerinnen sie an. Sie lächelte und seufzte.

„Nun, wenn es denn unbedingt sein muss!“, gab sie sich geschlagen. Hotaru knirschte mit den Zähnen. Diese Person hatte das alles genau geplant. Irgendetwas musste geschehen. Doch die Schwarzhaarige stand da wie angewurzelt und bewegte sich keinen Zentimeter. Und irgendwo in ihrem Bewusstsein keimte der Gedanke auf, dass sie es sowieso irgendwann erfahren würden. Irgendwann würden sie die Wahrheit kennen.

„Also, wie ich schon sagte. Hotaru und ich kannten uns seit der Grundschule. Ihr könnt verstehen, weshalb ich immer einen großen Bogen gemacht habe. Ich meine, seht uns doch mal an. Während ich alles habe, ist sie … freundlich ausgedrückt, einfach nur arm dran. Ihre Mutter starb bei einem Unfall!“ Rin legte eine theatralische Pause ein. Und so wie sie es wollte, fragte jemand nach genauerem. „Nun, es war eine Explosion, bei der sie ums Leben kam. Ich weiß nicht viel, aber es heißt, dass ihr Mann schuld daran sein soll. Er war so ‘ne Art Wissenschaftler, was weiß ich. Jedenfalls, er soll wohl experimentiert haben und dabei muss was schief gelaufen sein.

Seine Frau hat es jedenfalls erwischt, als sie ihr Baby beschützen wollte. Falls ihr euch also fragt, weshalb sie ständig lange Klamotten trägt, das liegt daran, dass ihre Haut mit Brandnarben übersät ist.“

„Nein, wie schrecklich. Die arme Hotaru!“, meinte jemand.

„Du nennst sie arm? Du hast keine Ahnung, was noch passiert ist. Mädels, ihr müsst schwören, dass ihr niemandem etwas davon erzählen werdet.“ Nach einer kurzen Atempause sprach sie weiter.

„Dann vor etwa einem Jahr geschah es dann. Hotaru musste mitansehen, wie ihr Vater sich selbst mit einem Bunsenbrenner in Brand steckte. Es heißt, er ist verrückt geworden und wollte so bei seiner verstorbenen Frau sein. Sie hat versucht, ihn aufzuhalten, doch jede Hilfe kam zu spät. Er starb an den Verletzungen. Hotaru wurde daraufhin in die Anstalt gesteckt, wo sie behandelt werden sollte.“

„Und weshalb dann Psychopathin? Sie kommt mir eher wie ein Opfer vor!“

„Nun, weil das nur die Wahrheit ist, die man der Öffentlichkeit mitgeteilt hat. Durch meinen Onkel, der bei der Polizei gearbeitet hat, habe ich erfahren, was damals wirklich passiert ist. Es war Hotaru, die ihren Vater angegriffen hat. Sie hat ihn für den Tod ihrer Mutter beschuldigt und wollte ihn umbringen. Ihr Vater konnte zwar die Polizei alarmieren, doch diese kamen zu spät, wie ihr ja schon wisst. Es heißt, Hotaru hätte lachend über dem Leichnam ihres Vaters gestanden. Selbst, als man sie abführte, lachte sie noch!“

Betroffenes Schweigen. Und endlich konnte Hotaru sich wieder bewegen. Sie ging nicht in die Umkleide. Sie ging auch nicht in die Sporthalle. Stattdessen machte sie kehrt und rannte nach draußen.

Das Schulgebäude verlassend lief sie in den Park, der auf der anderen Straßenseite gegenüber der Mugen Schule lag. Sie wollte so viele Meter wie nur möglich zwischen sich und diesem Ort bringen.

Es hätte alles so gut werden können. Sie hätte Freunde gefunden. Menschen, die nichts von dem Vorfall wussten. Menschen, die sie so akzeptierten, wie sie war ohne jegliche Vorurteile ihr gegenüber. Sie hätte ganz normal jeden Tag zu Schule und sich mit ihren neuen Freundinnen treffen können. Doch das war nicht möglich. Nicht, wenn alle ihr Geheimnis kannten. Wer würde denn auch mit einer angeblichen Mörderin befreundet sein wollen?

„Warum?“ Schluchzend kam das Mädchen zum Stehen. „Warum immer ich?“ Sie blickte auf eine Pfütze, in der sich ihr Gesicht spiegelte. „Warum kann ich keine Freundin finden? Ist das zu viel verlangt? Mehr wünsche ich mir doch gar nicht…“

„Ist das wirklich wahr, Tomoe Hotaru? Ist es eine beste Freundin, die du dir so sehr wünscht, dass du bereit wärst, alles dafür aufzugeben?“
 

„Also, nur um das Ganze mal zu wiederholen. Wenn ich einen Pakt mit dir eingehe, wirst du mir einen Wunsch erfüllen. Und im Ausgleich dafür soll ich eine Puella Magi werden und gegen Hexen kämpfen?“

Das Wesen, das neben ihr auf der Parkbank saß, nickte und blickte sie mit seinen roten Augen an. Es war einfach aus dem Nichts aufgetaucht und hatte Hotaru dieses Angebot unterbreitet. Süß war es ja schon, dieses fuchsartige Wesen. Auch wenn es merkwürdig war, dass aus seinen Ohren nochmal Schlappohren kamen. Und das es nicht redete, sondern sich per Telepathie mit ihr unterhielt.

Kyubey – so hieß das Wesen – nickte noch einmal. „Ich erfülle dir jeden Wunsch, Hotaru!“, erklärte er sachlich. „Und es scheint ja schon einen Wunsch zu geben, den du erfüllt haben möchtest.“

Die Schwarzhaarige nickte. Dieses Angebot, dass Kyubey ihr bereitete, erschien ihr verlockend. Sie hatte schon immer davon geträumt, ein Magical Girl – Ihren Lateinkenntnissen sei Dank, dass sie wusste, was „Puella Magi“ bedeutete – zu werden. Eine Pretty Cure oder ein Liebesengel, vielleicht. Es waren Mädchenträume, von denen sie wusste, dass sie niemals wahr werden würden.

Und doch, nun war ihr Kyubey erschienen. Von allen Mädchen in der Stadt – Frauen zählten nicht dazu, denn ab einem gewissen Alter konnte man keine Puella Magi mehr werden – hatte er ausgerechnet sie auserwählt. Er hatte gesagt, in ihr steckte magisches Potential. War es nicht das, wovon sie als kleines Kind immer geträumt hatte? Und nun würde dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Gegen diese Hexen zu kämpfen, würde schon kein allzu großes Problem werden. Hotaru hatte sogar schon ein paar Namen für die Attacken, so wie sie ihre Heldinnen in den Magical Girls-Animes gehabt hatten. Und wenn Hotaru dann auch noch endlich eine Freundin finden würde, dann wäre ihr Glück perfekt.

Sie stand auf, drehte sich zu Kyubey um und sah das weiße Wesen lächelnd an.

„Schließe den Pakt mit mir, Kyubey!“, forderte sie ihn auf. „Erfülle mir meinen Wunsch und mach mich zu einer Puella Magi!“

Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, als Kyubeys Schlappohren zu Leuchten begannen und in ihre Brust eindrangen. Es war ein unangenehmes Gefühl und ihr wurde schwindlig, sodass sie nicht sagen konnte, ob es sich wirklich so abgespielt oder es ob nur eine Sinnestäuschung gewesen war. Dass Kyubey etwas aus ihr herausholte.

Und so schnell wie der Schmerz gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Vor Hotaru schwebte etwas Leuchtendes. Instinktiv streckte sie die Hände danach aus und umschloss das eiförmige Etwas.

Erschöpft sank sie auf die Parkbank und betrachtete eingehend das violette Juwel, dass in eine goldene Halterung, welche es von oben und unten festhielt, gegeben war. Wie schön es doch schimmerte. „Was ist das?“, fragte Hotaru neugierig.

„Das ist ein Soul Gem!“, erklärte Kyubey ihr. „Die Quelle deiner Magie. Trage ihn stets bei dir, Hotaru!“

„Was würde denn passieren, wenn ich ihn mal zuhause vergesse?“

„Nun, was glaubst du denn, wird passieren, wenn dann zufällig eine Hexe auftaucht?“, entgegnete Kyubey. „Du musst deinen Soul Gem immer bei dir tragen, denn einer Hexe ist es egal, ob du ihn bei dir trägst oder nicht. Sie wird trotzdem Verzweiflung über die Stadt bringen und das willst du doch verhindern, oder?“ Mit schief gelegtem Kopf sah er Hotaru an.

Sie nickte entschlossen und hielt dann ihren Soul Gem in die Höhe. „Kein Problem!“, rief sie laut und einige vorbeigehenden Passanten blieben kurz stehen, sahen in ihre Richtung und gingen dann kopfschüttelnd weiter. „Ich, die Puella Magi Hotaru werde nich zulassen, dass Verzweiflung in die Herzen dieser Menschen kommt!“

Stattdessen kam etwas auf sie zu. Etwas kam auf sie zugeflogen und landete genau in ihrem Gesicht. Vor Schreck plumpste Hotaru zu Boden.

„Oh nein, den hat Ikuko mir gestern erst geschenkt“, hörte sie auf einmal die Stimme eines Mädchens. „Fangt ihn bitte, ich darf ihn nicht verlieren!“

Der Hut landete genau auf Hotarus Kopf. Erschrocken nahm sie ihn in die Hand und betrachtete den großen Sonnenhut mit der roten Schleife neugierig. Das Mädchen, das gerufen hatte, kam zu ihr und lächelte sie freundlich an.

„Hier!“ Hotaru gab der Pinkhaarigen ihren Hut.

„Vielen Dank!“ Das Mädchen mit den Odango-Zöpfen lächelte sie freundlich an. „Es war wirklich nett von dir, dass du ihn aufgefangen hast!“

„Der ist mir ja wortwörtlich zugeflogen!“, meinte Hotaru lächelnd und setzte ihm dem Mädchen auf den Kopf. „Pass auf, dass du ihn nicht noch einmal verlierst, okay?“

Sie nickte heftig und nahm dann Hotarus Hand in ihre. „Darf ich dich als Dank zu einem Eis einladen?“ Bittend sah sie sie an. „Bitte!“

„Hey, ich weiß doch noch nicht einmal deinen Namen!“, erwiderte Hotaru.

„Oh, stimmt ja!“ Sie lachte entschuldigend. „Also, ich bin Usagi Tsukino. Aber alle nennen mich nur Chibiusa. Und du?“

Schmunzelnd stellte Hotaru sich vor. Chibiusa war also ihr Name. Als Chibiusa gerade nicht hinsah, blickte sich Hotaru suchend nach Kyubey um. Doch das magische Wesen war nirgends zu sehen. Anscheinend hatte es sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht.

„Gut, dann lass uns jetzt Eis essen gehen!“, entschied Chibiusa und zerrte Hotaru zu dem Eiswagen, der entfernt von ihnen stand. „Was willst du haben, Hotaru-Chan?“

Neugierig betrachtete sie die Eissorten. Schoko, Vanille, Erdbeere, Stracciatella … und auch Joghurt, Pistazie und Zitrone. Hotaru hatte gefunden, was sie wollte.

„Einmal das Fresh Peach!“, bestellte sie und der Verkäufer legte ihr eine große Kugel Pfirsich-Sahne-Eis auf die Waffel. „Was willst du, Chibiusa-Chan?“

„Ich nehm das Erdbeereis!“, erklärte diese und holte ihre Geldbörse aus ihrer Jackentasche. „Hier, bitteschön!“ Sie reichte dem Verkäufer die passenden Yen-Stücke. „Lass uns durch den Park gehen. Ich will alles über sich wissen!“ Lachend blickte sie Hotaru an.

„Das Gleiche gilt auch für dich. Erzähl mir alles über dich!“ Sie nahm lächelnd die Hand an, die Chibiusa ihr entgegenstreckte. „Gehst du auch auf die Mugen Schule?“
 

Sie hatte den ganzen Tag mit Chibiusa verbracht und am Ende war ihr eins klar geworden. Chibiusa würde ihre neue beste Freundin sein. Sie mochte dieses quirlige, lebensfrohe Mädchen schon jetzt. Lächelnd sah sie gen Himmel. Sie hatte zwar in der Schule niemanden, doch dafür hatte sie Chibiusa kennen gelernt. Und das war es ihr wert.

Merkwürdig, Hotaru konnte sich gar nicht daran erinnern, dass es so viel geregnet hatte. Und doch war die Straße auf einmal mit Wasser bedeckt. Die Schwarzhaarige hielt an und sah sich um. Irgendetwas stimmte nicht.

„Eine Hexe ist ganz in der Nähe!“, vernahm sie auf einmal Kyubeys Stimme und wie aus dem Nichts tauchte das Wesen wieder auf. Es saß auf einem Laternenpfahl und beobachtete Hotaru. „Bist du bereit, Hotaru?“

Die Schwarzhaarige nickte und holte dann ihren Soul Gem hervor. Zum Glück war Chibiusa in die entgegengesetzte Richtung gegangen. So war sie sich sicher, dass ihrer neuen Freundin nichts zustoßen würde.

Sie konzentrierte sich auf den Juwel in ihrer Hand und spürte das ruhige und gleichmäßige Pulsieren im Inneren. „Zeit für den Kampf!“

Warmes Licht umgab sie. Sie bewegte sich im Takt der Musik und spürte, wie sich ihre Kleidung änderte. Mit einer Drehung vollführte sie ihre Schlusspose und öffnete dann ihre Augen.

Sie trug eine schwarze Bluse mit Puffärmeln, die knapp unter ihrer Hüfte endete. Der bordeauxrote, rüschenhafte Rock war vorne nur wenige Zentimeter breit und endete auf ihrem Rücken zu einer Schleppe, die nur knapp den Boden berührte. Unter diesem trug sie jedoch noch einen violetten Rock, welcher über ihren Knien endete. Ihre Füße steckten in hohen Stiefeln desselben Violett-Tons und an ihren Händen trug sie schwarze Handschuhe, die bis knapp über dem Ellenbogen reichten und dort mit einer bordeauxroten Schleife verziert waren.

„Oh, ich sehe fantastisch aus!“, schwärmte Hotaru und drehte sich um die eigene Achse, um sich besser im Schaufenster begutachten zu können. „Kyubey, das Outfit ist einfach nur toll.“

„Ist da nicht eine Hexe, die auf dich wartet?“, erinnerte sie das fuchsartige Wesen und wie auf Knopfdruck änderte sich die Umgebung. Alles schien zu schmelzen, die Häuser, die Bäume, selbst die Mülleimer und der Boden unter ihren Füßen. Es wurde dickflüssig und ein lautes Schmatzen erklang, als Hotaru ihren Fuß hob und einen Hechtsprung in die Luft machte. Doch auch diese änderte sich.

Auch der Himmel – sofern das irgendwie möglich war – begann zu schmelzen. Alles hier wurde dickflüssig und zäh bis es dann immer flüssiger wurde, der Himmel sich in tosende Wasserfälle und der Boden unter ihr sich in ein stürmisches Meer verwandelte. Vereinzelt schwammen einige große Brocken Asphalt vorbei. Auf einem von denen landete Hotaru und sah sich erschrocken um. „Was ist das, Kyubey?“, fragte sie das Tier.

„Das ist die Pararellwelt der Hexen!“, erklärte er. „Normale Menschen sehen diese Orte nicht. Hier befindet sich das Labyrinth der Hexen und wenn ein Mensch hier hineingerät, kommt er meistens lebendig nicht mehr zurück!“ Mit dieser Gelassenheit, die in seiner Stimme mitschwang, klang er irgendwie unheimlich.

„Aber, wo ist die Hexe?“

„Du musst sie suchen, Hotaru!“, erklärte er ihr und sah sich um. „Die Hexe versteckt sich hier irgendwo!“

„Also dann!“ Sie hatte zwar absolut keinen Anhaltspunkt, doch es war besser, einfach irgendwo anzufangen als gar nicht. Irgendwie war das alles total anders wie sie es kannte. Wo waren die bösen Gegner, die einen Edelstein oder dergleichen auf etwas warfen und daraus dann ein Monster erschufen? Kyubey hatte ihr gesagt, dass dies ein harter Kampf werden würde. Dass sie dabei jedoch Sport betreiben musste, das hatte er jedoch verschwiegen.

„Siehst du den Strudel dort hinten?“, rief er ihr zu und sie folgte seinem Blick. „Ich bin mir sicher, dass du dort reinmusst!“

Eine andere Möglichkeit gab es nicht, denn weit und breit war kein anderer Ausweg zu sehen. Entschlossen sprang Hotaru in die Fluten und ließ sich von den Strömungen mitreißen, die sie immer näher in Richtung Strudel trugen. Das Wasser zerrte sie in die Tiefe, alles wurde dunkel und Hotaru bekam das Gefühl zu ersticken. Sie musste zurück, unbedingt zurück. Panisch machte sie einige Schwimmzüge, doch sie hatte schon längst das Gefühl für Oben und Unten verloren. Ich will nicht sterben, flehte sie verzweifelt. Ich hab doch gerade erst eine Freundin gefunden…

In diesem Augenblick verschwand die Dunkelheit. Und auch das Wasser verschwand. Stattdessen wurde Hotaru von einem Windstoß erfasst und durch die Luft geschleudert.

Verwundert öffnete sie die Augen. Das Meer war verschwunden. Stattdessen schwebte sie nun im Himmel und wurde von den Luftströmen herumgewirbelt.

Als der nächste Strom sie erfasste, ließ sich Hotaru gekonnt von ihm treiben. „Und wo ist jetzt die Hexe?“, rief sie Kyubey zu, der neben ihr aufgetaucht war.

„Anscheinend ist sie auch hier nicht anzutreffen!“, meinte dieser. Sie schwebten in der Luft und verdankten es nur den Windstoßen, die sie gelegentlich erfassten, dass sie nicht zu Boden stürzten. Denn dieser war so weit entfernt, dass Hotaru ihn mit bloßem Auge nicht sehen konnte. Wenn es denn überhaupt einen gab.

„Ich muss aber nicht wieder in irgendeinen Strudel reinspringen, oder?“, wollte die Schwarzhaarige wissen. In diesem Moment wurde sie von einem Windstoß erfasst und hart nach hinten geschleudert. In der Ferne sah sie, wie ein Tornado langsam immer näher kam. „Das ist jetzt ein schlechter Scherz“, meinte sie verbittert. „Muss ich diese Torturen noch mal auf mich aufnehmen?“

„Sieh es positiv!“, entgegnete Kyubey. „Wenigstens kannst du nicht ertrinken!“

„Sehr witzig!“ Hotaru verdrehte die Augen und ließ sich dann von den Luftströmen Richtung Wirbelsturm tragen. „Wenn diese Hexe jetzt nicht auftaucht, kündige ich!“ Entschlossen sprang sie in die Mitte des Tornados.

Dieses Mal wurde sie nicht den Strömen erfasst, sondern raste immer tiefer auf das Ende des Wirbelsturms zu. Endlich konnte sie den Boden erkennen und sie nutzte ihre Magie, um den Fall zu bremsen.

Als ihre Füße den Boden berührten, verschwand der Wirbelsturm. Stattdessen befand sie sich in einem großen Raum, dessen Wände schneeweiß waren. Und der Boden unter ihr war nichts anderes als eine Rennstrecke, erkannte Hotaru.

„Da ist sie!“

Die junge Schülerin folgte Kyubeys Ruf. In der Mitte des Raumes stand sie – die Hexe. Ein riesiges Gesicht aus Wasser, das von langen, wehenden Haaren umgeben war. Es würde sogar hübsch aussehen, wenn nicht schwarze Farbe wie Teer durch das Gesicht sickerte und den Augen einen schreienden, verzweifelten Ausdruck brachte. Um sie herum tanzten Motorräder mit Armen und Beinen, die einen unverständlichen Sprechgesang murmelten.

„Dann wollen wir mal!“, entgegnete Hotaru. Sie freute sich auf diesen Kampf. Adrenalin schoss durch ihren Körper und füllte sie mit Energie auf. Sie hatte endlich eine Freundin gefunden. Dafür würde sie nun alles tun.

Sie sprintete nach vorne und schwang ihren rechten Arm. Aus ihrer Hand erschien das, was sie jetzt am meisten brauchte – Eine Waffe. Hotaru hatte genau gewusst, was für eine Waffe sie haben wollte. Sie umfasste mit ihrer Hand die silberne Sense, die vor ihr schwebte. „Mach dich auf was gefasst, Hexe!“, flüsterte sie und rannte weiter auf das Wesen zu.

Doch kurz bevor Hotaru vor der Hexe ankam, hob sich der Boden und drehte sich. Hinter der Hexe kam etwas zum Vorschein. Schlitternd kam Hotaru zum Stehen.

Das war wieder ein Kopf. Ein Kopf aus Wind umgeben von kurzen Haaren. Und auch hier sickerte schwarze Farbe über die Hexe und verzerrte ihr Gesicht.

„Sagtest du nicht, es gäbe pro Pararellwelt nur eine Hexe?“, rief Hotaru fragend aus und wich den Violinen, die sie angriffen. „Ich zähle aber gerade zwei!“ Die Windhexe stieß einen Tornado aus, der haarscharf an Hotaru vorbeiwich. „Wie ist das denn möglich?“

„Das macht hier überhaupt nichts zur Sache. Bekämpfe diese Hexen, Hotaru!“, erwiderte Kyubey auf ihre Frage. Die Schwarzhaarige nickte und schleuderte ihre Waffe auf die Hexe, welche sie jedoch leicht abwehrte.

„Verflixt!“, sprach Hotaru leise aus und ließ unter ihrem Rock neue Sensen hervorkommen. Eine nach der anderen schleuderte sie sie auf die Hexe. Doch diese wehrten ihre Angriffe ab und irgendwann sank Hotaru erschöpft zu Boden.

„Das ist schwerer als ich gedacht hätte!“, meinte sie zu sich selbst. Vielleicht war es ja doch keine gute Idee gewesen. Was konnte sie denn schon anrichten? Sie war klein und schwach …

In ihrem Kopf blitzen die Bilder ihrer Heldinnen auf. Nein, Hotaru durfte nicht so einfach aufgeben. Entschlossen stand sie wieder auf und sah mit zielgerichtetem Blick auf die beiden Hexen.

„So schnell werde ich nicht kleinbeigeben!“, erklärte sie mit lauter Stimme. „Ich bin eine Puella Magi. Mein Wunsch war es, eine Freundin zu finden und glücklich zu werden. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr andere Menschen daran hindert, auch einen Freund zu finden. Verzweiflung wird diese Welt niemals erreichen!“

„Nette Worte, Püppchen. Nur leider wird das hier absolut nichts bringen!“, sagte plötzlich jemand und Hotaru spürte, wie jemand an ihr vorbeihuschte. Dieser Jemand war ein Mädchen, beinahe schon eine junge Frau, die mit einer Waffe Laserstrahlen auf die Windhexe schoss. „Hier geht es um das nackte Überleben!“ Sie wirbelte ihre Waffe – eine große Pistole – herum und zielte dann auf den Mund der Hexe, aus dem diese immer wieder kleine Tornados spie. „Bye bye, du hässliche Kröte!“, winkte das andere Mädchen und drückte ab. „DEAD SCREAM!“

Eine kleine, rot leuchtende Kugel flog auf die Hexe zu, die diese mit einem Happen verschlang. Einige Sekunden verstrichen und dann explodierte die Kugel im Inneren. Die Hexe zerriss es und sie flog durch die Luft, ehe sie sich auflöste.

Als die Windhexe dies sah, veränderte sich etwas. Der schwarze Teer über ihrem Kopf bedeckte nun ihr gesamtes Äußeres. Ihr wuchsen Haarbüschel, die sich rasend schnell über dem Boden ausstreckten und nach den beiden Mädchen griffen, welche denen immer wieder auswichen.

„Diese Hexe übernehme ich!“, meinte Hotaru und schwang ihre Sense. „Hast du verstanden?“

„Aber natürlich, Miss!“, erwiderte das andere Mädchen. „Soll ich jemandem Bescheid geben, wenn du draufgehst?“

Doch Hotaru ignorierte sie und sprang Richtung Windhexe, die immer mehr Tornados und Haarbüschel auf sie schleuderte.

Ich muss das schaffen, dachte Hotaru entschlossen. Als sie nah genug dran war, materialisierte sie erneut eine Sense und hielt diese gen Himmel.

„Silence Graive!“, rief sie mit lauter Stimme den Namen ihrer Attacke aus und senkte die Sense, die sich um ein Vielfaches vergrößert hatte und nun die Hexe in zwei Teile schnitt. Auch diese löste sich auf und die Pararellwelt verschwand mit ihr.

„Ts, da hast du ja nochmal Glück gehabt!“, meinte das andere Mädchen zu ihr. Sie trug ein dunkelgrünes, fast schon schwarzes Babydoll mit dunkelroter Strumpfhose und schwarzen Stiefeln. „Das nächste Mal steh mir nicht im Weg rum!“ Die Grünhaarige ging auf die Stelle zu, an der eben gerade noch die Hexen gestanden hatten. Dort lagen zwei runde Kugeln, aus denen ein Spieß kam. Einen von denen warf sie Hotaru zu, die diesen perplex auffing. „Dafür, dass du besser warst, als ich gedacht hatte. Aber das nächste Mal wirst du dich aus meinem Kampf raushalten!“

„Ich hab die Hexe zuerst gesehen!“, rief Hotaru ihr nach, doch das fremde Mädchen war schon verschwunden.

Verwundert realisierte sie, dass sie sich immer noch in der Straße befand, in der die Hexe aufgetaucht war. Hotaru besah sich die Kugel genauer. „Was soll ich damit tun?“, fragte sie an Kyubey gewandt.

„Das ist das Ei der Hexe, ein Grief Seed!“, erklärte das Wesen. „Halte ihn an deinen Soul Gem!“

Hotaru tat wie ihr geheißen. Dabei fiel ihr auf, dass ihr Seelenstein etwas trüb geworden war. Und als sie nun an den Grief Seed hielt, saugte dieser auf unerklärlicherweise das Trübe heraus und ihr Soul Gem glänzte wieder so wie am Anfang. „Er reinigt dein Soul Gem, wenn du Magie genutzt hast. Jede Hexe hinterlässt einen solchen Grief Seed. Du brauchst sie, sonst verfinstert sich dein Soul Gem!“

„Und, wer war dieses andere Mädchen? Ist sie auch eine Puella Magi?“

„Ja, das ist Setsuna Meiou gewesen. Ich habe vor einem Jahr einen Pakt mit ihr begangen.“

„Dann können wir uns ja zusammen tun!“ Hotaru sah Kyubey fragend an, doch dieser seufzte.

„Ich denke nicht, dass das möglich sein wird!“, erklärte er ihr. „Ihr seid regelrecht auf der Jagd nach den Grief Seeds, denn nur so könnt ihr euren Soul Gem reinigen. Wenn mehrere Mädchen einer Hexe nachjagen, kann es schnell zum Streit kommen.“ Er wedelte mit seinem Schwanz und sah sie eindringlich an. „Hast du denn ein Problem damit?“

Hotaru schüttelte den Kopf. „Ich hab das, was ich wollte. Eine Freundin!“, entgegnete sie und strich sich durch ihr Haar. „Da bin ich bereit, gegen Hexen zu kämpfen.“ Auch wenn sie es etwas schade fand, dass sie mit Setsuna keine Freundschaft schließen konnte.
 

~***~
 

Part II
 

„Silence Graive!“ Hotaru senkte ihre Sense und die Hexe löste sich im Nichts auf. Das Mädchen verwandelte sich zurück und schnappte sich dann ihre Schultasche, die sie neben der Litfaßsäule hingeschmissen hatte, kurz bevor sich das Ei der Hexe geöffnet hatte.

„Das hast du wirklich gut gemacht, Hotaru!“, lobte Kyubey sie. Das Wesen war neben ihr aufgetaucht.

„Wieso müssen diese Hexen eigentlich immer zu solch unmöglichen Zeiten auftauchen?“, fragte sie und rannte die Straße entlang. Noch fünf Minuten bis der Unterricht begann. Sie wollte am ersten Tag nach den Ferien nicht zu spät kommen. „In der Golden Week hat keine einzige Hexe meinen Weg gekreuzt. Und das hier ist nun die Zweite auf meinem Schulweg. Es ist ja nicht so, als wären die besonders stark gewesen, nur frühmorgens habe ich einfach keine Lust zu kämpfen!“

„Ich kann nicht beeinflussen, wann sich der Grief Seed öffnet“, erklärte Kyubey ihr. „Und außerdem dachte ich, du magst deine Klasse nicht so sehr.“

„Das ändert nichts daran, dass ich rechtzeitig in der Schule sein will“, erwiderte Hotaru. Immerhin, die Klasse ignorierte sie weitestgehend, dabei hatte sie mit Schlimmerem gerechnet. Vor ihr tauchte das Schulgebäude auf und sie seufzte erleichtert auf. Zum Glück hatten sie in der ersten Stunde im Erdgeschoss, da musste sie nicht auch noch Treppen laufen. Und für einen kurzen Moment freute sich die Mittelschülerin, dass sich ihre Klassenlehrerin vor den Ferien den Fuß gebrochen hatte und nun all ihre Unterrichtsfächer ins Erdgeschoss verlegt hatte.

Kyubey verschwand mit den Worten, dass er am Abend wieder auftauchen würde. Sie liefen ans andere Ende des Flurs und kamen gerade noch rechtzeitig im Klassenraum an, denn eine Minute später betrat die Lehrerin humpelnd auf zwei Krücken den Raum.

Ihr folgte ein junger Mann. Das Auffälligste an ihm waren seine weißen Haare und seine goldenen Augen. Jeder in der Klasse glotzte auf den neuen Schüler, der die Uniform trug und darin so gut aussah. Aus dem Augenwinkel sah Hotaru, wie sich Rin Luft zufächerte und so tat, als würde sie in Ohnmacht fallen bei dem Anblick des Fremden. Die Schwarzhaarige verdrehte genervt die Augen und holte ihren Collegeblock und das Federmäppchen – ein Geschenk von Chibiusa – aus ihrer Tasche. Manchmal fand sie es etwas schade, dass ihre beste Freundin nicht auf ihre Schule ging. Doch inzwischen hatte sich Hotaru daran gewöhnt. Immerhin sah sie Chibiusa jeden Tag nach der Schule. Die beiden verbrachten ihre Freizeit miteinander, machten gemeinsam Hausaufgaben, es gab eigentlich nichts, was sie nicht zusammen machten. Heute nach der Schule hatten sie sich auch wieder verabredet. Hotaru musste nur acht Stunden überleben, dann war alles vorbei. Und da interessierte sie dieser Typ da vorne nur wenig.

„Das hier ist Pegasa Helios. Er ist vor kurzem mit seinen Eltern hierher gezogen, da sein Vater berufsbedingt nach Tokio ziehen musste und wird von nun an unsere Schule besuchen. Also seid gefälligst nett zu ihm!“

Das zu sagen war sowieso unnötig. Jeder oder genauer gesagt jede, bis auf Hotaru himmelte ihn an.
 

„Weißt du, ich hab heute auf dem Schulweg einen echt süßen Typen getroffen!“ Chibiusa lehnte sich nach hinten und schlürfte an ihrer Eisschokolade. „Er ist mir über den Weg gelaufen. Übrigens, er hat mich nach dem Weg zu deiner Schule gefragt.“

Hotaru blickte überrascht auf. „Meinst du Helios?“, fragte sie verwundert. „Der Typ geht ab heute in unsere Klasse.“

„So heißt er also“, meinte Chibiusa erstaunt. „Ein seltsamer Name. Aber auch passend für sein seltsames Aussehen. Und du Glückspilz gehst also mit ihm in eine Klasse. Mensch, ich könnte ganz eifersüchtig werden!“ Sie zwinkerte ihr zu.

„Wieso Glückspilz?“, entgegnete die Puella Magi. „Dieser Typ ist so nervig. Er sieht nicht nur gut aus, er ist sogar in allen Fächern der Beste, hängt selbst unseren Sportlehrer ab und alle Tussis stehen auf ihn. Du hättest mal erleben sollen, wie die rumgegackert haben, als er seine tollen Turnübungen vorgeführt hatte.“ Der Sportunterricht war zwar getrennt, doch da er derzeit draußen stattfand, war es nicht allzu schwer, sich gegenseitig zu beobachten.

„Aber er ist ein echter Gentleman!“, erklärte Chibiusa. „Wir sind zusammengestoßen und er hat mir aufgeholfen und mich gefragt, ob alles in Ordnung wäre. Er wollte mich sogar ins Krankenhaus bringen, hätte ich nicht abgelehnt. Und dann hat er meine Hand geküsst. Du weißt schon, wie in diesen uralten Schnulzen, wo der Mann noch um die Frau kämpfen musste. Und dann hat er gefragt, ob er mich nicht wiedersehen kann. Süße, geht es in Ordnung, wenn ich dir morgen absage?“ Fragend sah sie ihre Freundin an.

Ein kleiner Stich fuhr durch Hotarus Herz. Sie wollte verneinen, doch ihr war klar, dass es merkwürdig wirken würde. Und einen guten Grund würde sie ihr nicht nennen können. Denn „Ich mag ihn einfach nicht“ war alles andere als eine vernünftige Erklärung. Und doch, es wäre nun das erste Mal seit einem Jahr, dass sie ihren Nachmittag nicht miteinander verbrachten.

„Wieso sollte ich was dagegen haben?“ Hotaru griff nach Chibiusas Händen. „Wenn dies nun unser Schicksal ist, dann soll es so sein. Dann werden wir von nun an getrennte Wege gehen. Ich bitte dich nur, oh vergiss mich nicht. All die Zeit, die wir verbracht haben, lass sie nicht einfach links liegen. Denke an mich, Chibiusa, denke daran…“

„Hör auf damit, du Spinnerin!“ Die Mittelschülerin kicherte leise und drückte dann Hotarus Hände. „Süße, du hast eindeutig einen an der Klatsche.“

Hotaru grinste. Diese melodramatische Szene sollte das überspielen, was sie zu verbergen versuchte. Eifersucht. Sie durfte ihrer Freundin keinen Kummer bereiten. Schließlich wollte sie ja das Chibiusa glücklich war. Ob mit oder ohne sie war ihr egal.

Oder?

„Also, wie war dein Schultag heute?“, fragte Hotaru, um schnell das Thema zu wechseln.

„Ätzend!“, erklärte ihre Freundin seufzend. „Mein Kunstlehrer war krank und wir musste ausgerechnet vier Stunden Mathe machen. Wie ätzend!“ Sie machte einige Würgegeräusche. „Und was war bei dir los?“

Abgesehen von Helios? Abgesehen von den zwei Hexen, die ich heute Morgen bekämpft habe? „Gar nichts!“, log Hotaru ihre Freundin an. Chibiusa wusste nichts über Kyubey, Puella Magi und Hexen. Sie durfte ihrer Freundin nichts davon erzählen. Chibiusas süße, unschuldige Art würde dadurch zerstört werden, wenn sie sie in diese Welt mit hineingezogen wurde.

„Das klingt aber nicht sehr spannend!“, erklärte diese. „Wie ist das Verhältnis zu den anderen?“ Zwar wusste Chibiusa nichts über die Puella Magi, doch sie kannte Hotarus Geheimnis und die Probleme mit ihren Klassenkameraden.

„Es hat sich nichts geändert!“, erklärte sie gelassen. „Sie ignorieren mich immer noch. Aber, das ist mir lieber, als wenn sie auf mir rumhacken.“

„Das mag ja sein, aber ist es wirklich das Beste für dich?“, fragte Chibiusa besorgt nach. „Ich meine, du verbringst den halben Tag mit ihnen. Ist es da nicht manchmal einsam, wenn du ganz alleine rumsitzt und keiner mit dir redet?“

Hotaru schüttelte den Kopf. „Ich halte das schon aus“, erwiderte sie. „Und wenn ich mich einsam fühle, dann denke ich an dich. Und schon geht es mir besser!“ Sie lächelte ihre beste Freundin an und diese lächelte zurück.

„Du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst, wenn du mal Hilfe brauchst!“, erklärte Chibiusa ihr. Hotaru nickte.
 

„Du! Dämliches! Vieh! Nervst!“ Mit einem einzigen Schlag tötete sie die Hexe.

„Weißt du, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist irgendwie schlecht gelaunt!“, bemerkte Kyubey.

„Papperlapapp!“, winkte die Schwarzhaarige ab. „Ich wollte diese Hexe nur so schnell wie möglich besiegt haben.“ Sie hob den Grief Seed auf und hielt ihn an ihren Soul Gem, der sich automatisch reinigte. Doch dieses Mal blieb der Glanz immer noch irgendwie düster. Nun, vielleicht hatte dieser Kummersamen auch nicht genügend Kraft gehabt. Gelangweilt steckte sie ihren Soul Gem wieder weg und kümmerte sich nicht weiter darum.

„So hast du aber nicht gewirkt!“, meinte Kyubey. „Und außerdem bist du den ganzen Tag schon so wortkarg!“

„Sag bloß, du machst dir Sorgen um mich?“ Hotaru lachte kurz. „Wenn ich sage, es ist nichts, dann ist auch nichts. Punkt aus!“ Natürlich war etwas, doch das ging Kyubey nichts an. Immerhin hätte er ihr sowieso keine Antworten geben können.

Chibiusa hatte nun ihre Verabredung mit Helios gehabt. Und die war so toll abgelaufen, dass sie sich gleich ein zweites Mal mit ihm verabredet hatte. Ihre Freundin hatte danach stundenlang von Helios am Telefon geschwärmt. Er hätte sie zum Essen gehen eingeladen und natürlich nicht WsRonald oder sonst ein Fastfood-Restaurant, sie sind zu dem teuren Italiener gegangen. Danach waren sie im Park spazieren und er hat sie nach Hause gebracht und sich bei ihren Eltern vorgestellt. Er hatte ihr sogar einen kleinen Strauß Blumen mitgebracht und ihr „einfach das Gefühl gegeben, etwas ganz und gar Besonderes zu sein“, so waren Chibiusas Worte gewesen. Hotaru hatte einfach nur zugehört am Telefon und ihr zwischendurch zugestimmt. Zum Glück hatte sie dann Kyubey telepathisch gerufen und ihr gesagt, dass eine Hexe aufgetaucht sei. Also hatte sie Chibiusa angelogen und gemeint, sie müsse morgen für einen Test lernen und hatte aufgelegt. Die Hexe war schnell erledigt gewesen und nun freute sich Hotaru endlich auf ihr Bett.

Sie drehte den Schlüssel herum und öffnete die Tür. Vielleicht musste sie mal wieder aufräumen, bemerkte Hotaru als sie das Licht angeschaltet hatte und sich in dem Chaos umsah. Und das Chaos bestand vor allem aus den Lampen, die sie sammelte. Das war Hotarus Leidenschaft – sie sammelte Lampen, Nachttischlampen, Schreibtischlampen, in allen möglichen Farben und Formen. Erst letztens hatte sie sich eine Lampe im europäischen Jugendstil gegönnt, die nun ihren Glastisch im Wohnzimmer schmückte.

Seitdem sie aus der Klinik zurückgekehrt war, lebte Hotaru hier alleine. Ihr Sparkonto, dass ihr Vater bei ihrer Geburt eingerichtet hatte und auf das er jeden Monat eingezahlt hatte, finanzierte ihr die Wohnung. Hoffentlich würde es für den Rest ihrer Schulzeit noch reichen, Hotaru hatte sich nämlich daran bedient um sich ihre Lampe zu finanzieren.

Sie entkleidete sich auf dem Weg in ihr Schlafzimmer und ließ ihre Klamotten da liegen, wo sie sie ausgezogen hatte. Erschöpft fiel sie auf ihr Bett und war sofort eingeschlafen.

„Du weißt, dass du sie schon bald verlieren wirst?“

Helios stand vor ihr. Lächelnd sah er sie an. „Chibiusa wird schon bald nicht mehr deine Freundin sein!“

„Das stimmt nicht!“, rief sie laut. „Wir werden immer Freundinnen sein!“

„Freundschaft?“ Er lachte höhnisch. „Schon vergessen, wie es überhaupt dazu kam?“

Und aus der Dunkelheit trat Chibiusa, die an seine Seite trat und zur ihr verächtlich hinüberschaute. „Ich dachte, du würdest mich wirklich mögen!“, sprach sie gehässig. „Doch dabei ist unsere Freundschaft nicht einmal echt!“

Weinend wachte Hotaru auf.

„So etwas darf nicht passieren“, flüsterte sie leise in die Finsternis hinein und bemerkte nicht, dass sie dabei beobachtet wurde. „Niemand darf dich mir wegnehmen…“
 

„Freust du dich denn gar nicht für mich?“

Chibiusa sah ihre Freundin fragend an. In letzter Zeit war Hotaru so still und zurückgezogen, das passte gar nicht zu ihr.

Die beiden standen im Park, der an Hotarus Schule angrenzte. Heute hatte Chibiusa eine Stunde früher Schluss gehabt und war zur Mugen-Schule gelaufen, um ihr die freudige Nachricht zu erzählen.

„Doch, natürlich!“ Sie verzerrte ihr Gesicht zu einem aufmunternden Lächeln.

„Das nehm ich dir nicht ab“, meinte Chibiusa und blieb vor ihr stehen. „Ich merke doch, dass dich etwas bedrückt. Ist es wegen deiner Klasse? Haben sie etwas gesagt?“

„Nein, das haben sie nicht. Es ist wirklich alles in Ordnung!“ Hotaru wich ihrem besorgten Blick aus. Sie konnte ihr nicht die Wahrheit sagen.

„Hotaru, lüg mich nicht an! Wenn dir etwas nicht daran passt, dass ich nun mit Helios zusammen bin, dann sag es mir gefälligst!“

Wie soll ich es dir denn sagen? So, dass du mich verstehen würdest. Hotaru blieb stumm. Sie wollte Chibiusa nicht verletzen.

„Du gönnst mir mein Glück mit ihm also nicht“, stellte diese ernüchtert fest. „Sag, bist du etwa eifersüchtig? Liebst du Helios selbst?“

Hotaru blickte auf und schüttelte den Kopf. „Als ob ich für den jemals Gefühle entwickeln könnte!“, sprach sie mit zitternder Stimme.

„Was ist denn dann mit dir los?“, fragte Chibiusa verwirrt. „Ich dachte, du freust dich für mich.“

„Aber das tue ich doch!“, warf Hotaru ein.

„Nein, das tust du eben nicht!“, behauptete ihre Freundin und wirkte nun leicht genervt. „Jedes Mal, wenn ich von Helios rede, bist du so abweisend und uninteressiert, beinahe schon eifersüchtig. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb du dich so benimmst, Hotaru. Ich dachte, wir wären Freundinnen und könnten uns alles erzählen. Denkst du denn wirklich, ein Junge könnte unsere Freundschaft zerstören?“

Das Mädchen schwankte und ließ sich auf der Bank nieder, die neben ihnen stand. Was für ein Zufall, dass dies genau die Bank war, an der Chibiusa und Hotaru sich vor einem Jahr kennen gelernt hatten.

„Ach, Hotaru.“ Chibiusa hob ihr Gesicht und sah sie lächelnd an. „Denkst du das denn wirklich, du kleiner Dummkopf? Ich bin deine beste Freundin und nichts und niemand kann daran etwas ändern. Auch Helios nicht!“

„Das sagst du, aber du wirst deine Meinung ändern!“, sprach Hotaru leise aus. „Schon bald wirst du dich mit ihm treffen anstatt mit mir. Du wirst ihn anrufen anstatt mich. Du wirst ihm deine Geheimnisse anvertrauen anstatt mir. Du wirst mit ihm lachen anstatt mit mir! Du wirst mit ihm weinen anstatt mit mir! All das wirst du mit ihm tun! Mit ihm! Mit ihm! Und was wird mir dann noch bleiben?“ Tränen rannen ihr übers Gesicht und ihr Atem ging schwer. Sie fühlte sich so erschöpft und ausgehungert. Und immer wieder schoss ihr dieser eine Satz durch den Kopf, den Traum-Chibiusa ihr an den Kopf geworfen hatte.

„Ja, ich hasse ihn!“, gab Hotaru nun zu. „Ich hasse einfach alles an ihm. Er ist so widerlich perfekt, dass es mich einfach nur ankotzt. Und das Schlimmste? Er nimmt dich mir weg!“

„Aber Hotaru, das wird nie passieren. Wir sind doch allerbeste Freundinnen. Auf immer und ewig. Das haben wir und geschworen…“

„Freundinnen? Auf immer und ewig?“ Hotaru lachte und holte dann ihre Kette, an der ihr Soul Gem hing. Der Edelstein war noch düsterer geworden, fiel ihr auf. Was geschah eigentlich, wenn der Soul Gem ganz verfinstert war? „Wir sind doch nur Freundinnen, weil ich es mir gewünscht habe. Dahinter steckt kein freier Wille oder so. Unsere Freundschaft existiert nur, weil ich es mir gewünscht habe. Damit ich das hier bekomme, habe ich dich dazu gezwungen, meine Freundin zu werden!“

„Was ist das?“ Chibiusa blickte irritiert auf Hotarus Anhänger und dann wieder zu ihrer Freundin. „Komm, du redest doch Blödsinn!“

„Das ist kein Blödsinn!“, entgegnete Hotaru und eine Träne fiel auf ihren Seelenstein. Kam es ihr nur so vor oder drang diese Träne da ein und machte es noch finsterer? „Ich hab es mir gewünscht und bin dafür eine Puella Magi geworden. Für unsere Freundschaft kämpfte ich gegen Hexen. Ich fand, das wäre ein guter Preis, denn ich war ja glücklich.

Ganz im Gegensatz zu dir, Chibiusa. Du wurdest dazu gezwungen, meine Freundin zu werden. Nur, weil ich es wollte. Und dabei hab ich keinen einzigen Augenblick an dich gedacht. Ich hab mich keine Sekunde lang gefragt, ob du auch glücklich bist.

Ich war egoistisch. Nein, ich bin egoistisch. Denn ich will nicht, dass dich mir jemand wegnimmt. Ich will dich ganz für mich alleine. Auch wenn es falsch ist, ich will dich mit niemandem teilen.“ Wie finster ihr Soul Gem doch war, registrierte Hotaru. Und auch Chibiusa bemerkte dies.

„Bitte, hör auf so zu denken!“, rief sie besorgt. „Dieses Ding da tut dir nicht gut. Je weiter du so sprichst, desto dunkler wird es!“

„Was wohl passieren wird, wenn es komplett schwarz ist?“ Dazu fehlte nicht mehr viel. Das einst so strahlend leuchtende Violett war kaum noch zu erkennen. Immer weiter breitete sich das Schwarz aus. „Aber das ist doch auch total egal.“ Sie umarmte Chibiusa und spürte dabei, wie ihr Soul Gem zerbrach. Und wie die Finsternis aus diesem Stein nun nach ihr griff. Mit kalten, stechenden Berührungen. „Niemand darf dich mir wegnehmen, Chibiusa.

Du gehörst mir… Mir alleine!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hiermit endet das erste Kapitel des Puella Magi Projekt. Wie schon gesagt, das Kapitel endet mit dem Tod oder der Verwandlung zur Hexe, weswegen sehr oft ein offenes Ende auftauchen kann.
Als ich den Webblog gelesen habe, war mir sofort klar, welche Geschichte ich Hotaru zuschreiben werde. Und nun bin ich endlich dazu gekommen, es auch umzusetzen. Dabei hab ich so gut wie nur möglich versucht, mich am Sailor Moon-Fandom zu halten. So stimmen die ersten Sätze von Chibiusa vollkommen mit denen überein, die sie auch im Anime sagt. Und wem es aufgefallen ist, die beiden ersten Hexen gegen die Hotaru kämpfen muss, waren Haruka und Michiru gewesen.
So, ich hoffe das Kapitel kam doch einigermaßen gut an. Und wenn ja, dann hoffe ich, euch beim nächsten OS wieder dabeizuhaben. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Makoto17
2013-10-28T18:27:06+00:00 28.10.2013 19:27
Kurz vorweg: Ich kenne Puella Magi Madoka Magica nicht.

Ich hätte es besser gefunden, wenn du diesen One-Shot in mehrere Kapitel aufgeteilt hättest. Zum einen hast du es ja eh schon in Part 1 und 2 unterteilt, zum anderen wären damit auch die Spünge in der Zeit besser verständlich gewesen. Musste da teilweise wirklich mehrfach lesen, bis ich gemerkt hatte, dass zwischen den einzelnen Szenen etwas Zeit vergangen ist.

Das mit dem Hut kam mir eindeutig bekannt vor. Auch wenn ich mir diese Staffel länger nicht angesehen hab, so hatte ich doch wieder Chibiusas Stimme im Ohr.

Ich kann mich zwar irren, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, als hätte Helios Hotaru diesen Alptraum geschickt. Als wenn er eine Art Hauptgegner wäre, der sie mürbe machen wollte. Ganz besonders, da jemand sie nach dem Traum beobachtet.

Haruka und Michiru kann man erkennen, wenn man vorher gelesen hat, dass die beiden ebenfalls auftauchen. Ob man es auch ohne dieses Wissen merken würde, kann ich nicht beurteilen. (Hab blöderweise vorher schon in die Kommies geschaut) Auf jeden Fall passen die Attacken zu ihren Elementen.

Ich kann durchaus verstehen, dass, wenn es nur eine Person gibt, der man sich verbunden fühlt, man schnell eifersüchtig wird, wenn diese Person sich auch anderen zuwendet. Und zuerst versucht Hotaru ja auch, diese Eifersucht zu unterdrücken. Doch ich fand es etwas zu schnell, wie dies ihre gesamten Gedanken beherrscht hat, auch wenn jemand anderes dies forciert. (Ich gehe jetzt mal einfach davon aus, dass meine Annahme von eben stimmt;)

Generell hat mir die Geschichte gefallen.
Von:  _Delacroix_
2013-06-16T14:14:37+00:00 16.06.2013 16:14
Oh, Magical Girls, die les ich natürlich gerne, wobei ich es auch so getan hätte, immerhin hab ich ja nicht offiziell zu gemacht.^^
Also deine Beschreibung gefällt mir. Ich mag es, das du den Künstler der Charabilder nennst und auch die Idee mit dem Schnuppertext gefällt mir sehr gut, da bekommen sicher viele Leser lust auf mehr.
Das Crossover ist dir gut gelungen. Im Gegensatz zu den Anderen hier, fehlen mir eher die Kenntnisse bei Puella Magi Madoka, als bei Sailor Moon, aber ich konnte gut folgen und ich habe einiges von Sailor Moon wiedergefunden. (Die Sache mit dem Hut zum Beispiel) und ich habe auch Puella Magi Madoka erkannt. Jedenfalls das davon, was ich aus Alaiyas Erzählungen kenne.^^
Ich fand auch die Anspielung ganz lustig, das die Bösen irgendwas auf etwas werfen und schon ist das Monster da. Das passiert in Sailor Moon ja eigentlich wirklich ständig. XD

Ein paar Kleinigkeiten sind mir aber dennoch aufgefallen. Und zwar:

Sie schwebten in der Luft und verdankten es nur den Windstoßen (Windböen/Windstößen), die sie gelegentlich erfassten, dass sie nicht zu Boden stürzten.


„Ja, das ist Setsuna Meiou gewesen. Ich habe vor einem Jahr einen Pakt mit ihr begangen (geschlossen).“


Was die Charakterisierung betrifft, ich weiß, Hotaru sucht auch im Sailor Moon-Anime nach einer Freundin und Chibiusa bedeutet ihr wirklich unheimlich viel. Das hast du sehr schön umgesetzt. Haruka und Michiru habe ich auch erkannt und Helios, na gut, der kam bislang ja nur am Rande vor. (Trifft sich gut, ich mochte ihn nie^^) Chibiusa mit ihrer Art finde ich auch sehr getroffen, nur bei Setsuna bin ich noch etwas unsicher. 
Aber wenn du noch ein Kapitel mit ihr schreibst, dann wird sie für mich bestimmt auch greifbarer.

Alles in allem gefällt mir die Geschichte sehr gut und ich finde sie ist ein prima Beispiel für ein gelungenes Crossover.
Gute Arbeit.^^
Antwort von:  CharleyQueens
16.06.2013 16:29
Hey ^^
Danke für deinen lieben Kommentar.
Von:  Alaiya
2013-04-25T11:25:28+00:00 25.04.2013 13:25
So, nun habe ich auch einmal Zeit die Geschichte hier zu lesen. Tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat, aber Zeit ist ja immer diese Sache und so, ne?

Also was ich zu allererst einmal Loben muss ist, dass sich gegenüber den letzten Geschichte, die ich von dir gelesen habe, sowohl Stil, als auch Rechtschreibung und Grammatik ENORM verbessert haben. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! :D Großes Lob dafür. Wirklich sehr gut. Ein schöner Fortschritt.

Und ja, ich habe - natürlich - den Zusammenhang mit Fresh durch den Hut gefunden :P Zumal das anschließende Eis "Fresh Peach" jetzt auch nicht unbedingt subtil war.

Zu den Charakteren kann ich nur wenig sagen, weil ich mich an Hotaru zu wenig erinnern kann. Ich konnte mich zwar an Chibiusa und Pegasus erinnern, aber sowohl Hotaru, als auch Setsuna sind... Ja, ich weiß noch, dass es sie gab. Aber das war's. Daher kann ich wenig dazu sagen, ob es nun IC ist oder nicht.
Dennoch fand ich es inhaltlich ganz schön, auch wenn ich sagen muss, dass natürlich der Untergang da sehr vorhersehbar war. Dennoch fand ich es beinahe etwas ärgerlich, dass es wirklich sehr schnell ging. Ich weiß, es ist nur ein One-Shot, aber... Man hätte es vielleicht etwas ausbauen können, wenn du verstehst, was ich meine.
Was mich übrigens wirklich geärgert hat war, dass die Sache mit dem Vater nur einmal wirklich eingebracht wurde. Da hätte man mehr mit arbeiten können. ;)

Dennoch mochte ich die Geschichte ganz gern. Und fand an sich auch Hotaru und Chibiusa ganz süß miteinander :D
Antwort von:  CharleyQueens
25.04.2013 13:39
Hey ^^
Vielen Dank für deinen Kommi. Es freut mich, dass sich mein Stil gebessert hat.

Das mit dem Hut war übrigens auch bei Sailor Moon und nicht nur bei Fresh. Ich musste wirklich schmunzeln, als mir das auffiel und es unbedingt miteinbauen.

So, auch dir kann ich sagen, dass alles in den nächsten Kapiteln geklärt wird. Auch die Sache mit ihrem Vater. Gedulde dich einfach ^^
LG, Lilim
Von:  Devi
2013-04-18T05:49:45+00:00 18.04.2013 07:49
Ich muss vorweg sagen, dass ich abgesehen von wenigen Figuren Sailor Moon doch recht wenig kenne. Aber ich habe von Alaiyas Projekt gelesen und möchte ja auch selbst teilnehmen, wenn ich auch noch nicht weiß, wann. Was liegt also näher, als mir dein erstes Kapitel mal durchzulesen und zu kommentieren? Also genug der Vorrede, los geht's! ;D
Der Anfang gefällt mir gut: Hotarus Hoffnung wird deutlich, ebenso wie ihre darauffolgende Enttäuschung. Ihre Vergangenheit verwirrt mich ein wenig - was ist an den Dingen dran, die Rin erzählt? Klar ist ein Teil davon erfunden, aber irgendwie... wird es mir nicht so ganz klar. Vielleicht, weil ich Sailor Moon nicht kenne? Erfährt man es da?
..oh ja, der Auftritt von Kyuubey. Zur besten Zeit für ihn, zu der es für Hotaru am traurigsten ist. Elendes Vieh. Aber es passt gut. Auch die Art, wie Hotaru nach ihrem Wunsch Chibiusa kennenlernt - sehr niedlich. Jetzt frag ich mich allerdings auch: Hat Kyuubey nur dafür gesorgt, dass Chibiusa in der Nähe ist bzw ihren Hut wegwehen lassen, oder manipuliert er wirklich ihre Gefühle? Muss sich das jeder selbst beantworten oder gibt es da eine Art Subtext, den ich überlesen habe? ^^°
Naja, weiter geht's, der Auftritt von Setsuna. Hm. Machst du mit ihr auch noch einen OS?
So weit, so gut. Der Auftritt von Pegasus. Es mag daran liegen, dass ich ihn nicht kenne, aber irgendwie finde ich es ein bisschen übertrieben, dass ihm wirklich gleich sämtliche weibliche Herzen in der Klasse zufliegen, außerdem dem von Hotaru. Ist er in der Serie auch so beliebt? Ist Hotaru einfach nur das einzige nicht oberflächliche Mädchen in ihrer Klasse? War das ein Shoujo-Ai-Hint? Fliegen Pegasus auch die Männerherzen zu? ..entschuldige bitte die letzte Frage ;)
Oh, die arme Hotaru. Ihre einzige Freundin geht ausgerechnet mit Pegasus aus... Chibiusa ist ja quasi ihr einziger Lebensinhalt. Das muss verdammt schmerzhaft sein... wenn man auch noch seine Seele dafür verkauft. Allerdings sollte das Hotaru klar machen, dass Kyuubey nicht die Gefühle von Chibiusa manipuliert hat, sondern eben doch nur für den glücklichen Zufall zuständig war.
Der Schluss verwirrt mich schon wieder ein bisschen... was mit Hotaru passiert ist klar, aber wie kommt Chibiusa da wieder raus? Wenn du schon sagst, dass du ihre Geschichte noch fortsetzen willst.

Alles in allem, eine gute Geschichte, auch wenn sich, meiner Meinung nach, die Eifersucht von Hotaru ein bisschen zu schnell entwickelt. Ich hätte es zwar besser gefunden, wenn du mit Charakteren geschrieben hättest, die ich auch kenne, aber das ist natürlich nicht dein Fehler und tut der Geschichte selbst daher auch keinen Abbruch ;)

LG, Plüschi
Antwort von:  CharleyQueens
18.04.2013 15:13
Hey ^^
Erstmal vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir der OS gefallen hat. Deine Antworten kann ich dir leider (noch) nicht beantworten, da ich diese in der nächsten Geschichte (welche sich dann entweder um Chibiusa oder Setsuna) dreht, beantworten werde. Und auch die Frage, weshalb Helios so wirkt wie ein Gary Stue wird geklärt werden. Irgendwie hatte ich vorgehabt, einen Hinweis im ersten Teil unterzubringen, hab es jedoch ganz verplant.
Jedenfalls freut es mich, dass dir der OS gefallen hat.

LG, Lilim
Von:  Drew
2013-04-15T23:42:39+00:00 16.04.2013 01:42
und kein happy end hoffe es geht noch weiter
Antwort von:  CharleyQueens
16.04.2013 19:10
Hey ^^
Danke für deinen Kommentar. Der OS an sich ist abgeschlossen, allerdings wird die Geschichte von Chibiusa (voraussichtlich) noch weitererzählt).


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