Hallihallo!
Habt ihr das Wochenende gut überstanden? Oder hat euch die Hitze aufs Gemüt gedrückt?
Naja, heuite ist Montag und alles wieder normal! Bis auf die Hitze!
Jetzt bin ich ja schon bei Kapitel 12. Sind schon fast 50 % würde ich sagen und diesmal kommt auch Draco wieder vor, die alte Großklappe ( gibts das Wort überhaupt?)
Dann mal viel Spaß beim Lesen und danke für die Kommis! Weiter so!
KimRay
PS : Hat schon jemand mit dem Phönixorden angefangen?
// 12 //
"Was erzählen sich alle im Schloss, Professor Snape? Sie haben dem guten Potter den Hals gerettet?" Nur Malfoy konnte so unverschämt sein. Er wusste viel zu genau, dass sie beide in Bezug auf Potter fast derselben Meinung waren. Snape ließ sich jedoch dazu herab zu antworten. Es war interessant, dass Malfoy fragte.
"Ich bin Lehrer dieser Schule, Mister Malfoy! Es ist meine Pflicht jedem Schüler zu helfen, wenn ich es kann!", schnarrte Snape beiläufig zurück. Sie hatten Zaubertränkeunterricht und seit Potter fehlte, machte Malfoy wieder alles richtig. Vom Giftmischen verstand er etwas und Snape sah seinen Verdacht, dass er nur Potter ärgern wollte, wenn sie im Unterricht zusammen arbeiten mussten, bestätigt.
Im Moment sah er ihn mit seinen kalten, grauen Augen ausdruckslos an und hoffte wohl noch etwas mehr zu erfahren. Er war schon fertig und Snape brauchte nicht in den Kessel zu schauen, um zu wissen, dass der Trank in Ordnung war.
"Was hat er denn diesmal angestellt?", hakte er gerade nach.
"Ich kann ihnen versichern, dass sie sich mit diesem Problem wohl niemals auseinender setzen müssen!" Malfoy hatte keine Gefühle. So versumpfen wie Potter, dessen ganzes Wesen aus Emotionalität bestand, würde er niemals. Ohne ihn weiter zu beachten, ging Snape zum nächsten Tisch und ließ Granger, die die Ohren gespitzt hatte, dabei nicht aus den Augen.
Niemand hatte bis jetzt heraus bekommen, was mit Potter los war und das war in Hogwarts, wo Geheimnisse niemals lange geheim blieben eigentlich ein Wunder.
Vermutlich hatte Potter so absolut dicht gehalten, dass selbst seine besten Freunde nichts weiter wussten, als dass er etwas eingenommen hatte.
Dracos folgte mit den Augen Snape. Es war absolut nichts darüber heraus zu bekommen, warum sie Potter seit fast drei Wochen auf der Isolierstation fest hielten. Er fragte sich ernsthaft, was dieser Trottel angestellt hatte. Bis jetzt hatten sie nicht einmal Granger und Weasley zu ihm gelassen und auch er hatte nichts erreicht, als er unter einem Tarnzauber in der Krankenstation gewesen war. Es war unmöglich an Madam Pompfrey vorbei auf die Isolierstation zu kommen. Zu gern hätte er gewusst, ob Potter wieder der Alte war, doch es war leider unmöglich zu ihm zu kommen und er musste sich im Moment damit begnügen Creevy in den Wahnsinn zu treiben.
Sein Plan schritt besser fort, als erwartet. Der blonde Gryffindor schlich ihm nach, wo er nur konnte und er würde wohl bald zuschlagen, denn im Moment hatte er nicht das geringste Interesse an einem Mädchen, auch wenn er sich bietende Gelegenheiten nicht ausließ. Es machte nur leider nicht halb soviel Spaß, wie mit Potter.
"Mister Malfoy, würden sie mir endlich wieder ihre geschätzte Aufmerksamkeit schenken!" Draco schreckte aus seinen Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Unterricht. Irgendwann würde Potter wieder zurückkommen und dann würde er schon sehen, was Sache war, auch wenn es ihn wirklich brennend interessierte, wie Potter sich da hinein manövriert hatte.
* * *
Harry kam am nächsten Tag zurück. Madam Pompfrey entließ ihn nach einem letzten Test am Morgen und er kam zu spät zum Unterricht bei Professor Sprout, den sie leider wie üblich mit den Slytherins gemeinsam hatten. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn er nicht gleich im ersten Unterricht nach drei Wochen wieder auf Malfoy stieß, doch die letzten beiden Wochen hatten ihn soviel gekostet, dass er sich nun jeder Herausforderung gewachsen sah.
Nie mehr würde er riskieren, in so einen Schlammassel zu geraten.
Nach der Verzweiflung und Traurigkeit waren alle Kategorien an Gefühlen auf ihn niedergeprasselt, die er sich vorstellen konnte. Allein zwei Tage lang war er so wütend gewesen, dass Madam Pompfrey es vermieden hatte, zu ihm zu kommen, doch das war nicht das schlimmste gewesen. Viel furchtbarer hatte er es empfunden, als zurückkam, was er am liebsten weggelassen hätte. Harry ahnte jetzt, warum Malfoy ihm so wehtun konnte, auch wenn er es sich immer noch nicht eingestand. Noch immer konnte er nicht begreifen, wie ihm dass ausgerechnet bei dieser miesen Ratte hatte passieren können. Sein Entschluss, diese Gefühle nie mehr zuzulassen, war niemals zuvor so fest gewesen. Er hatte sie in den letzten paar Tagen in seiner Seele eingemauert und das war wohl der Grund dafür, dass Snape ihn erst heute hatte gehen lassen, denn den letzten Test vor drei Tagen hatte er eigentlich gut überstanden.
Beim ersten Mal war er gnadenlos durchgefallen und hatte so aggressiv reagiert, dass Snape ihn ruhig gestellt hatte.
"So, Mister Potter! Sind sie endlich wieder auf den Beinen?"
Professor Sprouts unüberhörbare Begrüßung lenkte die Aufmerksamkeit aller anwesenden Schüler vollkommen auf ihn. Harry sah ein strahlendes Lächeln auf Hermiones Gesicht und auch die meisten anderen Gryffindors wirkten erleichtert und erfreut.
Die Slytherins hatten nur ein spöttisches Lächeln für ihn übrig. Harry vermied es bewusst nicht, Malfoy anzusehen. Er wusste, dass er mit dessen Anwesenheit leben musste und er ahnte, dass er es auch wieder versuchen würde, jetzt, wo Malfoy glaubte, er habe die Magie nicht mehr, mit der er es geschafft hatte, ihn zurück zu weisen.
Harry wusste, dass er eine viel stärkere Magie besaß. Sie nannte sich Selbstbewusstsein und begründete auf dem Wissen, was er empfand. Er würde Malfoy nicht die Chance geben, ihn fertig zu machen. Professor Dumbledore hatte recht gehabt. Es machte stärker sich seiner Gefühle bewusst zu werden. Es machte ihn stark genug, damit umzugehen, was er empfand und würde ihm gleichzeitig helfen, darüber hinweg zu kommen.
Draco stellte fest, dass sein altes Leiden, Potter nicht aus den Augen zu lassen sofort zurückkam. Er wusste nicht, was er von Potters Verhalten denken sollte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich gar nicht so sehr verändert hatte.
Als er ihn dann jedoch zu dem Tisch, an dem Granger und Weasley saßen, gehen und Ron mit einem kräftigen Handschlag begrüßen sah, ahnte er, dass das nicht so war und als Granger es schaffte ihm um den Hals zu fallen und er dabei überrumpelt lachte, wusste er, dass er falsch lag.
Potter hatte seine Coolness nur ihm gegenüber beibehalten.
"Himmel noch mal, Harry, hast du uns gefehlt! Die Slytherins sind unerträglich und stellen die wildesten Theorien auf, was mit dir los ist! Goyle hat sogar behauptet, sie hätten eine schizophrene Geistesstörung bei dir festgestellt!" Ron flüsterte. Er schaffte es nicht zu warten, bis der Unterricht zu Ende war. Er ahnte nicht einmal, wie richtig Goyle gelegen hatte, denn die Veränderungen durch den Trank konnte man eigentlich fast so einordnen.
"Mach dir mal keine Gedanken über das, was diese schleimigen Slytherins von sich geben!" flüsterte er zurück.
"Mach ich mir aber! Ich sage dir! Die Welt ist aus den Fugen, wenn sogar ein Gryffindor es fertig bringt einem verdammten Slytherin nachzusteigen!"
Dieser Satz gab Harry einen Stich, obwohl er wusste, dass Ron unmöglich ihn meinen konnte.
"Was meinst du?"
"Creevy!...Die miese kleine Ratte!...Er steigt Malfoy nach, wie er heißer Kater und es sieht ganz so aus, als würde Malfoy daran richtig Spaß haben!...Frag mich nur, wie Creevy auf dieser verrückte Idee kommt!"
"Mister Potter, Mister Weasley!...Sie haben in der Pause genug Zeit, sich auszutauschen!" Professor Sprout warf ihnen einen verständnisvollen, aber strengen Blick zu und Harry war froh, dass Ron sich wieder auf den Unterricht konzentrierte, denn diese Neuigkeit, gab ihm einen heftigen Stich, an den er sich nur allzu gut erinnerte. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie Colin auf diese Idee kam. Malfoy hatte es ihm sicher nicht schwer gemacht.
Das Malfoy möglicherweise wirklich auf Colin einstieg, hatte ihn schockiert und er brauchte Zeit, dass zu verarbeiten. Zum Glück sah man ihm dass nicht an, denn er spürte schon die ganze Zeit Malfoys Blick in seinem Nacken. Er würde wohl noch ein bisschen mehr Selbstbeherrschung brauchen, als erwartet, doch Harry war zuversichtlich, auch dass zu schaffen.
In der Mittagspause dann, hatte er keine Chance mehr, den Fragen seiner Klassenkameraden auszuweichen, doch er blockte alle Antworten ab. Madam Pompfrey hatte ihm geraten, irgendein Stressproblem als Ausrede zu verwenden und ein bisschen von der Diggory-Sache einzuflechten, doch das tat er nicht. Er ließ nur alle erfolgreich im Unklaren, auch Ron und Hermione.
Schon nach wenigen Tagen zahlte sich seine Stillhaltetaktik aus und die Versuche etwas heraus zu bekommen, ebbten ab. Die einzige, die nicht aufgab, war Hermione, doch sie stellte sich nicht hin und fragte ihn direkt.
Er hatte viel Unterricht versäumt und Hermione hatte ihn gar nicht gefragt, bevor sie beschlossen hatte mit ihm das fehlende nachzuholen. In ihrer üblichen Gründlichkeit arbeitete sie einen Plan aus, nachdem er alles nach arbeiten musste, was er verpasst hatte. Leider hatte sie dabei nicht die Absicht, ihn allein zu lassen und so kam es, dass sie Tag für Tag bis spät abends in der Bibliothek saßen und lernten.
Hermione hatte eigentlich auch Ron einspannen wollen, doch der hatte sich erfolgreich gedrückt. Sie hatte es gelassen gesehen, denn so hatte sie die Chance, Harry richtig in die Mangel zu nehmen und sie nutze diese Gelegenheit ausgiebig, auch wenn sie ihn nie direkt ansprach, doch Harry ließ sich nicht locken. Nach ein paar Tagen amüsierte er sich bestens über ihre dezenten Versuche und trieb ihr die Röte ins Gesicht, als er meinte:
"Es macht keinen Unterschied ob du direkt oder indirekt fragst! Ich werde es dir nicht sagen!" Hermiones Blick wurde sehr nachdenklich, als sie entgegnete:
"Willst du mir nicht endlich sagen, was du die ganze Zeit mit dir rumschleppst?...Harry...du warst immer für mich da!...Wirklich immer, egal, was für Sorgen ich hatte! Ich möchte doch nur verstehen, über was du dich wirklich ausschweigst!" Harry sah sie nun ernst an. Plötzlich wurde ihm klar, dass sie Recht hatte.
Hermione hatte Ron irgendwann unbemerkt ersetzt und er war sicher, dass das etwas mit seinen Interessen in Sachen Beziehungen zusammenhing, denn Ron würde wahrscheinlich ein Problem damit haben. Sie hatte mit ihm über alles gesprochen, was sie bedrückte, ob es ihre erste Beziehung zu einem Ravenclaw, oder die Sache mit Ron anging und er begann zu ahnen, dass sie es ohne sich dessen bewusst zu werden schon lange gespürt hatte. Sie hatte verdient, dass er ihr vertraute, so, wie sie ihm, auch wenn er ihr niemals alles sagen würde.
Harrys Blick ging ins Leere.
"Schätze mal, ich bin es dir schuldig, oder?"
"So habe ich das eigentlich nicht gesehen! Aber du bist so oft für mich da gewesen! Ich wünschte, ich könnte das auch mal für dich! Es ist nicht fair, dass immer nur du deinen Kopf hinhältst, wenn es Probleme gibt! Ganz gleich welcher Art!" Harry lachte leise, sie waren beste Freunde geworden, ohne dass er es bemerkt hatte.
"Wenn ich dir das sage, musst du mir etwas versprechen!"
Hermione strahlte übers ganze Gesicht.
"Alles, Harry, und das weißt du ganz genau!"
"Versuch nie wieder, mich zu verkuppeln!" Jetzt riss sie die Augen auf, denn das verblüffte sie nun doch, aber auf einmal fragte sie sich, was noch kommen würde, und eine Ahnung nahm in ihr Gestalt an.
"Versprochen!" Hermiones Stimme war jetzt ernst. Harrys Gesicht gefiel ihr nicht und sie versuchte die Ahnung abzustreifen, doch sein Zögern verstärkte sie nur noch.
Es dauerte trotzdem eine Ewigkeit, bis er endlich wieder etwas sagte.
"Himmel, wie soll ich es sagen?...aber...ich..." Er brach ab und hatte keine Ahnung, wie er sich ausdrücken sollte. Es war Hermione, die es aussprach.
"Du hast kein Interesse an Mädchen, richtig?" Der Satz stand einen Augenblick lang wie eine Mauer zwischen ihnen, obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gab und Harry wollte das auf gar keinen Fall zulassen.
"Sieht ganz danach aus!" Hermione blinzelte ein paar Mal mit den Augen und verarbeitete diese Neuigkeit, bevor sie sich klar wurde, dass das im Grunde vollkommen unwichtig war. Jeder hatte das Recht so zu fühlen, wie es am besten für ihn war und es gab keinen Grund, sich deswegen fertig zu machen.
"Und deswegen machst du dich so fertig?...Harry, jetzt hör aber auf!" Das sie so einen Schluss ziehen könnte, wäre ihm gar nicht eingefallen und entsprechend verdattert sah er sie an.
Hermione fiel ihm um den Hals und fast im Reflex nahm er sie in die Arme.
"Du bist so ein Dummkopf, Harry!...Das glaube ich einfach nicht!...Das ist doch kein Weltuntergang!...Ron wird zwar der Schlag treffen, aber das ist sein Problem!" Jetzt musste Harry schlucken.
"Tu mir einen Gefallen und sag es ihm bloß nicht! Ich will dass das unter uns bleibt, okay!" Er spürte sie lachen und wie sie sich noch fester an ihn klammerte. "Was ist daran so witzig?" Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. Doch Hermine lachte noch mehr.
"Jetzt brauche ich mir deswegen endlich keine Gedanken mehr zu machen!...Ich hab mir immer Sorgen gemacht, dass du vielleicht ein Problem damit hast...und mich immer gefragt, warum du mich in den Arm nehmen konntest und mich das nie nervös gemacht hat, jetzt weiß ich es!...Ich weiß, das klingt egoistisch...aber Harry, du bist der beste Freund, den ich jemals hatte und ich hoffe, dass das für immer so bleibt!...Ich werd nicht darüber reden! Das schwöre ich dir!...Du musst wissen, wenn du so weit bist!...Aber bitte, mach nie wieder solchen Blödsinn!"
"Nie wieder, Hermione!...Nie wieder!" Harry stellte fest, dass ihm gerade ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen war. Er hätte nicht gedacht, dass es so eine Erleichterung sein könnte, wenigstens einen Teil der Wahrheit loszuwerden. Mit dem Rest konnte er gut leben, zumindest, bis jetzt.
