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Fix you

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Diejenigen von euch, die das Lied kennen werden merken, dass ich erstens den Song ein bisschen umgewandelt habe (Alle 'she' und 'her' wurden zu 'he', 'his' und 'him') und zweitens, dass ich die letzte Bridge nach dem Refrain weggelassen habe.
Wer das Lied nicht kennt - anhören! Wunderschönes Lied, ungelogen :)

Viel Spaß! Komplett anzeigen

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He wakes up

Rage and grace

Pulling me closer, pushing away

And me

The sharpest thorn on your vine

Twisting and turning

We’re all intertwined
 

Broken wing

Empty glass

Words that scream and bounce right back

He says, you know

We’d all like to rearrange
 


 

Lange schaue ich den Mann an, welcher ruhig neben mir liegt. Sehe, wie sich sein Brustkorb langsam auf und ab bewegt. Sehe in ein Gesicht, welches im Schlaf so anders aussieht. Seine Gesichtszüge sind entspannt und nichts deutet auf den anstrengenden und kaputten Menschen hin, der hinter dieser entspannten Miene steckt.

Er ist schwierig. Wahrscheinlich der schwierigste Mensch den ich kenne.

Wenn ich ihn beschreiben müsste, wären 'arrogant', 'impulsiv', 'laut' und 'explosiv' wohl die ersten Adjektive, die mir zu ihm einfallen würden.

Eine kleine Nichtigkeit reicht vollkommen aus um ihn wie eine Bombe hochgehen zu lassen. Es ist, als würde sich ein Schalter in seinem Kopf umlegen. Dabei vergisst er seine Umwelt, blendet alles andere aus und konzentriert seine gesamte Energie auf seine Wut, welche sich daraufhin explosionsartig entlädt.

Er handelt im Affekt. Geht stets seinem ersten Impuls nach was meist in offensiven körperlichen Konfrontationen ausartet.

Ich bin sein Gegenstück.

Äußerlich bringt mich nichts aus der Ruhe und mein Inneres geht die Menschen nichts an.

Ich bin ein distanzierter, ruhiger Mensch, kühl und beherrscht.

War ich zumindest mal.

Doch seit ich an der Seite von Kid bin, bekommt meine solide Fassade immer tiefere Risse und die ersten Teile bröckeln ab. Er schafft es mit einer abartigen Leichtigkeit immer wieder, mich in Rage zu versetzen.

Ich hasse es, wenn ich die Kontrolle verliere. Er weiß es. Er liebt es.

Er genießt es jedes mal aufs Neue, mich an den Rand meiner Selbstbeherrschung zu bringen und dann zu sehen, wie ich langsam aber sicher die Kontrolle verliere.

Sadist.
 

Ich lasse meine Augen über seine Haare wandern und stelle erneut fest, wie gut seine Haarfarbe zu ihm passt.

Feuerrot.

Rot wie der Teufel, den er in meinen Augen verkörpert.

Er ist Feuer, ich bin Eis. Von Natur aus nicht für einander bestimmt. Wir sind dazu geboren uns abzustoßen, uns gegenseitig zu vernichten. Wir dürften uns nicht binden können. Und doch, doch ziehen wir uns an wie Magnete. Wir kommen nicht um uns herum, sind immer in der Nähe des jeweilig anderen. Eine Trennung scheint schier unmöglich.

Wir brauchen die Nähe des anderen so dringend, wie die Luft zu Atmen. Wie Feuer die Hitze braucht und Eis die Kälte, damit sie weiterhin fortbestehen können.

Zusammen fortbestehen können.

Und doch sind wir auch gleichzeitig zwei Pole, die sich immer mit voller Kraft abzustoßen versuchen. Von Beginn an unfähig, eine Bindung zueinander aufzubauen.

Und dennoch sitze ich jede Nacht neben ihm und schaue ihn an. Versuche seine Existenz zu verstehen und die Auswirkungen, welche diese auf meine eigene ausübt, zu akzeptieren.

Er ist Chaos, hat mich zu einem Teil seines Chaos gemacht und nun komme ich davon nicht mehr los. Seine Welt hat sich mit meiner verflochten, verdreht und ist somit zu einem großen, undurchsichtigen Knäuel geworden, was uns beide umschließt.
 


 

I wish I could fix you

And make you how I want you

I wish I could fix you

And I wish you could fix me
 

I wish I could heal you

And mend where you are broken

I wish I could heal you

And I wish you could heal me
 


 

Mein Blick gleitet von seinem Gesicht zu seinem nackten Oberkörper, ich lasse meine Hände folgen und berühre diesen sanft.

Narben.

Immer wieder.

Immer wieder bleibe ich an seinen Narben hängen.

Sie zieren seine komplette linke Schulter, laufen in Richtung Arm weiter, wo sie in Höhe des Ellenbogens auslaufen.

Ich kenne Kid nun schon zwei Jahre und der Ursprung dieser fragwürdigen Erinnerungen auf seiner Haut sind mir noch immer unbekannt. Er spricht nicht über seine Vergangenheit. Wenn diese jedoch nur annähernd so kompliziert und verworren war, wie seine Gegenwart ist, möchte ich den Ursprung nicht mal wissen.

Meine Finger fahren sanft über die gespannte Haut und wieder erfüllt mich der dringliche Wunsch, sie endlich zu entfernen.

Ich bin Arzt. Ich bin ein guter Arzt und zudem noch Chirurg. Kein plastischer, jedoch könnte ich ihn von den Narben befreien. Ihm diese vermeintlich schmerzhaften Erinnerungen nehmen und Platz für Neue schaffen.

Er ist dagegen.

Ich werde den Ausdruck in seinen Augen nie vergessen, als ich ihm von meinem Vorschlag erzählte. Mit einer Mischung aus Wut, Trauer und Schmerz hat er mich angesehen. Er dachte, er würde mir nicht gefallen. Er dachte wirklich, dass mich sein Anblick abstößt.

Ein seichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

Es geht mir nicht um sein ästhetisches Erscheinungsbild. Es geht mir viel mehr darum, seine Vergangenheit, welche durch diese grässlichen Narben immer wieder aufs Neue zum Leben erweckt wird, endlich verschwinden zu lassen und somit den Grundstein für eine Gegenwart zu schaffen, die er verdient.

Er hat mich nicht verstanden, vielleicht wollte er mich auch nicht verstehen. Ich weiß es nicht.

Aber was ich weiß ist, dass Narben nicht nur auf der Haut ihre Spuren hinterlassen. Viele verletzen dabei den Menschen an einem viel empfindlicheren Punkt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es 'Seele' nennen möchte, aber ein geeigneteres Wort fällt mir nicht ein.

Und eine Seele heilt, wenn überhaupt, nur langsam.

Es ist ein langwieriger Prozess, an dessen Ende vielleicht nicht mal die erhoffte Heilung steht. Manche Menschen versuchen dies ein lebenlang und scheitern am Ende doch, weil die Verletzungen zu gravierend sind. Andere geben wiederum direkt auf, lassen die Verletzung wuchern und nehmen ihren Zustand still schweigend hin. Wieder andere bäumen sich auf und beginnen den Kampf, machen den ersten Schritt auf dem Weg, welcher der längste ihres Lebens sein wird.

Als ich ihn vor zwei Jahren in der Notaufnahme zum ersten Mal sah, beschloss ich, mit ihm diesen Weg zu gehen. Wie steinig und schwer es für uns beide werden würde, lies ich außer Acht.
 

Zwei Jahre zuvor:

Es war Freitag und meine Schicht in der Notaufnahme dauerte nun bereits 11 Stunden an. Ich hasste den Dienst an solchen Tagen. Jugendliche, welche betrunken, bekifft und anderweitig berauscht waren, zählten nicht zu meinen Lieblingspatienten.

Ich war gerade dabei eine Schnittwunde zu nähen, als er eingeliefert wurde. Obwohl ich zwei Räume nebenan war, konnte ich seine laute und mächtige Stimme, welche seinen Unmut kund tat, deutlich hören.

Er sollte mein letzter Patient für heute sein.

Leicht genervt, mit Daumen und Zeigefinger meinen Nasenrücken massierend, machte ich mich auf den Weg.

Wie immer bei solchen Fällen schenkte ich meinem Patienten keine Beachtung. In meinem Augen verdienten jugendliche Schläger, die sich ihr Gehirn mit Alkohol und chemischen Drogenmist zerstörten, keine Aufmerksamkeit.

Ich nahm mir stattdessen das Krankenblatt und überflog es schnell.
 


 

Name: Eustass Kid

Alter : 24 Jahre

Wohnort: unbekannt

Zustand: stabil

Unfallhergang: unbekannt

Diagnose: Verdacht auf Fraktur des rechten Unterarmes, sowie mehrere

Frakturen im Bereich der Rippen

Platzwunde am Hinterkopf und im Stirnbereich

Drogenscreening: positiv

Sonstiges: Starke Gegenwehr des Patienten bezüglich des Transports ins

Krankenhaus
 


 

Immer das Gleiche.

Immer die gleichen Verletzungen.

Die gleichen Drogen.

Der gleiche Typ Mensch.

Langweilig.

Ich räusperte mich.

„So Mister Eustass, ich werde mich um ihre Verletzungen kümmern. Zuerst muss ich jedoch wissen, was Sie genommen haben, ansonsten könnte es zu Problemen mit den Schmerzmitteln kommen – und ich denke, dass wollen wir beide nicht.“, ich verstummte kurz. „Cannabis, Ecstasy, Kokain oder LSD? Oder doch eher die legale Schiene, vielleicht Methadon?“

Noch während ich diese Worte in meiner üblichen ruhigen, monotonen Art aussprach, hob ich den Kopf und sah mir das erste Mal meinen letzten Patienten an.

Ich sah damals in blutunterlaufende goldene Augen, die mich auf eine Art und Weise anschauten, die mir selbst noch heute eine Gänsehaut bereitet.

In seinem Blick lag so viel Wut und Unverständnis, wie ich es noch bei keinem anderen Menschen gesehen hatte. Jedoch nahm mir die glasklare Feindseligkeit in seinen Augen, mit der er mich fixierte, buchstäblich den Atem.

Mir wurde schlagartig unwohl und ich hatte das Gefühl, als sähe der junge Mann auf der Liege geradewegs durch mich hindurch, als sähe er, was ich über ihn dachte und welches Urteil ich mir bereits über ihn gebildet hatte.

Ich starrte weiter in seine Augen, unfähig mich abzuwenden und versuchte dabei die aufkeimende Gänsehaut zu ignorieren, welche langsam an mir hoch kroch.

„Geht dich nen feuchten Scheiß an“, raunte er und drehte den Kopf zu Seite, erklärte unser Blickduell damit für beendet.

Seine tiefe Stimme riss mich endgültig aus meiner Starre und einen Moment stand ich etwas verloren mitten im Behandlungsraum bis ich mich wieder fing, mich auf einem Stuhl niederließ und näher zu Kid rollte.

Die darauffolgende Untersuchung brachte ans Licht, dass seine Rippen, abgesehen von einer ordentlichen Prellung heil geblieben waren. Jedoch war sein Arm angebrochen und wurde mit einer Schiene ruhig gestellt. Die Wunde an seinem Hinterkopf musste mit acht Stichen genäht werden, die an seiner Stirn konnte ich kleben.

Auf die Frage nach der Ursache seiner Verletzungen bekam ich eine ähnliche Antwort wie die, welche ich auf die Drogenfrage bekommen hatte.

Die ganze Untersuchung und die Zeit während der Behandlung vermied ich es, nochmals in seine Augen zu sehen. Das unwohle Gefühl war noch immer vorhanden, jedoch wurde es durch ein anderes, ein mir fremdes Gefühl in den Hintergrund gedrängt.

Ich atmete hörbar aus, als ich das Pflaster auf seine Stirn klebte.

„Sie können nach Hause gehen, Mister Eustass. Halten sie den Arm ruhig und schonen sie sich, ihre Rippen werden es ihnen danken“.

Ich wollte ihn nicht entlassen. Mein Gefühl sagte mir, dass es falsch war - jedoch gab es keinen plausiblen medizinischen Grund, warum er über Nacht bleiben sollte.

Ich erhob mich und streifte mir die Handschuhe ab, drehte mich zu den Akten um alle wichtigen Daten einzutragen.

„Flunitrazepan und Diazepam...“, kam es flüsternd vom Rothaarigen. So leise, als wollte er nicht, dass ich es hörte.

Ich hielt inne und meine Augen weiteten sich minimal, als ich mich wieder zu ihm drehte. Zwei solch starke Beruhigungs- und Schlafmittel zu kombinieren war mehr als gefährlich und dumm. Was mich allerdings noch mehr verwunderte, war die Tatsache, dass er trotz dieser Mischung noch immer ansprechbar vor mir stand. Vielleicht hatte ich es mir damals nur eingebildet, aber mir war, als hätte ich in dem Moment noch etwas anderes als Wut und die Feindseligkeit in seinen Augen gesehen.

Verzweiflung.

Das war der Moment, an dem unser gemeinsamer Weg begann.
 


 

A beaming sunrise buries the night

The setting sun destroys the light

Then he says, baby, I’ve gotta get going

Cutting each other

Without even knowing
 

He sees a million stars like holes in the sky

All God’s tears for him they cry

And I am in his rain
 


 

Zwei Jahre sind seitdem vergangen und ich kann das Ausmaß seiner seelischen Verletzung wahrscheinlich immer noch nicht richtig einschätzen.

Ich weiß nur, dass er kaputt bist.

Er ist ein kaputter Mensch, ein anstrengender und kaputter Mensch.

Und trotzdem ist er der Mittelpunkt meiner Welt.

Kaputte Menschen haben mich schon immer angezogen. Vielleicht bin ich auch deshalb Arzt geworden. Es ging mir nie darum Menschen zu retten oder Familien zu erhalten. Was interessieren mich meine Mitmenschen?

Viel mehr zog mich das zerbrechliche des menschlichen Körpers an. Ich fand es schon immer hochfaszinierend, wie ein einziges, kleines Ereignis den Körper zerstören, ihn aus seiner gewohnten Routine reißen konnte und oft nichts als ein Trümmerfeld hinterließ.

Bei ihm war es jedoch anders. Natürlich reizte mich das kaputte an ihm, jedoch sprach er

mich auch auf einer Ebene an, die mir bisher noch unbekannt war.

Die menschliche Ebene.

Auch wenn wir verschieden sind wie Eis und Feuer, so können wir doch nebeneinander leben. Miteinander leben.

Zwischen uns läuft nur alles nach eigenen Regeln ab.

Wenn wir streiten, tun wir dies in anderen Dimensionen, wie es für „Paare“ wahrscheinlich üblich ist. Er ist laut, schreit, sucht ein Ventil für seine Wut und findet dieses oft bei der Zerstörung meiner Inneneinrichtung.

Bei unserem ersten Streit war ich von der Intensität seiner Wut so geschockt, dass ich zu keiner angemessenen Reaktion im Stande war. Natürlich wusste ich, dass er eine cholerische Ader besaß, jedoch ahnte ich nicht, wie ausgeprägt diese war.

Bei der Auseinandersetzung vergaß er alles um sich herum, drückte mich mit seinem gesamten Körper an die Wand und seine Hand legte er um meinem Hals.

Wie von selbst legten sich meine Hände um seine Handgelenke und drückten ihn weg von mir. Als ich merkte, dass dies nichts brachte ließ ich meine Gegenwehr sein und sah im in die Augen, welche dunkel vor Wut waren.

So sah ich ihm gefühlte Stunden in die Augen, bis er endlich los lies. Die Wut in seinem Blick machte eine Verwandlung von Fassungslosigkeit über Entsetzen durch, bis sich die Verzweiflung festsetzte. Er brachte taumelnd einige Schritte Entfernung zwischen uns.

Er starrte auf seine Hände, welche bis vor kurzem noch meinen Hals umfasst hatten, als versuchte er, diese für seine Tat verantwortlich zu machen.

Versuchte, sich dadurch von dem Geschehenen zu distanzieren.

Ich hielt mich mit Mühe auf den Beinen und sah zu, wie er hektisch seine Sachen packte und verschwand, ohne mich ein weiteres mal anzusehen oder auch nur ein Wort zu sprechen.

Zwei lange Tage hörte ich nichts von ihm und wusste auch nichts über seinen verbleib. Ich wäre damals fast umgekommen vor Sorge, war kurz davor, ihn suchen zu gehen und eigenhändig wieder in meine Wohnung zu schleifen.

Doch dann stand er Nachts wieder vor meiner Tür.

Er hatte eine Platzwunde an der Stirn und ein Blick in seine Augen genügte mir. Seine Pupillen waren stark geweitet. Seine sonst so goldene Iris konnte man nur noch erahnen. Ein eindeutiges Zeichen.

So läuft es immer ab. Wir streiten, er rastet aus, verschwindet für eine gewisse Zeit – und kommt doch immer wieder zurück. Er braucht mich, so wie ich ihn brauche.

Mittlerweile habe ich gelernt, ihn ein wenig zu verstehen. Seit ich ihn kenne, weiß ich wie es ist, wenn man abhängig von etwas ist.

Ich bin süchtig. Nach ihm. Nach meiner Droge.

Kid ist meine persönliche Droge.

Auch wenn diese mich dem gefährlichen Abgrund immer näher bringt, so brauche ich sie. Kann mir ein Leben ohne meine Droge nicht mehr vorstellen.
 

I wish I could fix you

And make you how I want you

I wish I could fix you

And I wish you could fix me
 

Ein Brummen reißt mich aus meinen Gedanken und ich lasse meine Augen zu ihm wandern. Er streicht sich mit seiner linken Hand etwas unbeholfen die wilden roten Haare aus dem Gesicht und schaut mich an. „Hast du mich schon wieder angestarrt?“, kommt es verschlafen aus seinem Mund. „Du solltest schlafen, deinen Gedanken kannst du morgen früh auch noch nachhängen“, murmelt er und zieht mich an meinem Arm hinunter zu ihm.

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen während ich meinen Kopf auf seiner rechten Schulter niederlasse.

Kid legt sichtlich zufrieden seinen Arm um mich und es dauert nicht lange, bis ich wieder tiefe und gleichmäßige Atemzüge von ihm höre.

Mag sein, dass wir nicht zusammen passen. Mag sein, dass er ein kaputter Mensch ist und wir noch einen langen Weg vor uns haben.

Aber ich weiß, dass ich ihn irgendwann heilen kann. Vielleicht dauert es noch ein Jahr, vielleicht auch fünf und vielleicht werde ich in zwanzig Jahren immer noch neben ihm sitzen und ihm beim Schlafen zusehen, aber irgendwann werde ich es schaffen.

Ich werde seine Vergangenheit verblassen lassen, ihm eine schöne Gegenwart ermöglichen und ihm auch eine Zukunft schenken.

Ich schaue mir seine linke Schulter an, lasse meine Finger sanft über seinen Oberkörper wandern bis sie genau über den Narben sind und lege meine Hand flach darauf, verdecke sie. Ich schließe meine Augen.

Irgendwann, ja.

Bestimmt.
 

I wish I could heal you

And mend where you are broken

I wish I could heal you

And I wish you could heal me


Nachwort zu diesem Kapitel:
In dem OS steckt Herzblut, sehr viel Herzblut.
Als ich zum ersten mal das Lied hörte bekam ich ne Gänsehaut am ganzen Körper.
Das Lied spricht ja nicht unbedingt von Friede Freude Eierkuchen. Im Prinzip ist es vom eigentlichen Sinn her ja sogar eher traurig und verzweifelt. Ich versteh es so, als würde einer so dringend versuchen, jemand anderes retten zu wollen, jemand der für ihn die Welt darstellt und einfach alles dafür tun würde, um die Person vor allem schlechtem zu schützen - auch wenn er dazu nicht in der Lage ist. Weil es einfach eine so große und schwere Mammutaufgabe ist und er auf jedenfall scheitern wird.
Aber wenn ich das Lied höre, seh ich das in nem anderen Licht - gar nicht negativ. Das Lied macht mir Hoffnung, dass es jemand gibt, der für dich sowas tut und dich einfach nur retten will, wenn du am untergehn bist. Und das bewunder ich an dem Lied so unheimlich, es berührt mich auf so ner schönen Ebene und macht mich zumindest für den Moment richtig glücklich.
Und irgendwie kam mir dann das Bild in den Sinn, wie Law neben Kid sitzt und ihn einfach nur anssieht.
Egal, genug von dem wirren Zeug in meinem Kopf.

Ich hoffe ihr konntet euch mit meinem OS anfreunden! :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Calypsan
2021-09-20T21:35:11+00:00 20.09.2021 23:35
Toller OS, hat mir sehr, sehr gut gefallen.

Auch der Einbau der Lyrics, dieses sich-etwas-wünschen. Um seiner selbst Willen. Weil am Ende jeder von dem
profitieren möchte, was er sich wünscht, selbst wenn er es sich für jemand anderen wünscht.

Auch wenn das Setting AU war fand ich die beiden sehr IC. Law ganz nachdenklich. Eustass der einen Scheiß
drauf gibt was mit ihm oder allen um ihn herum geschieht als krasser Kontrast. Sie passen gut zueinander hier,
bei dir. Und es tut mir richtig in der Seele weh, wie sehr Law helfen können will, selbst Hilfe braucht...und wie wenig
Eustass Hilfe annemen oder gar geben kann.

Ein selbstzerstörerisches Pair, wunderschön beschrieben. Hast mich ehrlich berührt. LG C
alypsan
Von:  blackNunSadako
2016-05-02T13:30:00+00:00 02.05.2016 15:30
Das ist eine wirklich schöne Geschichte :)
Daumen hoch <3
Antwort von:  Ruubye
29.05.2016 13:55
Vielen Dank! :)
Von:  Yuiki
2015-01-03T01:13:08+00:00 03.01.2015 02:13
Ich hab beim Titel eigentlich zuerst an das Lied von Coldplay (?) gedacht aber natürlich schnell gemerkt dass es ein anderes ist. Erstmal danke dass du mich mit diesem schönen Lied bekannt gemacht hast ;)
Jetzt zur eigentlichen Story: Ich fand sie sehr...treffend. Beim Lesen von FFs schwanke ich immer extrem zwischen dem Kid den ich Lesen will und dem was ich für realistisch hatte. Ich will den großen Softie lesen, der nur nach außen grob tut, aber realistisch finde ich das nicht. Deine Story dagegen schon. Du schreibst einen kid der nachvollziehbar ist. Der kein blödes wandelndes Frauen-Romantik-Literatur-Klischee ist.

Ist die Story trotzdem romantisch? Ich weiß nicht. So viele red flags zu ungesunden Beziehungen gehen hoch beim Lesen, das muss man erst Mal schaffen zu ignorieren ×D
Aber... ja. Irgendwie hat mich diese ganz besondere Beziehung gepackt und berührt. Diese Anziehung, Law's unglaublicher Wille trotz allem bei Kid zu bleiben. Und vor allem diese kleinen zerbrechlichen Einblicke die so deutlich machen dass es auf Gegenseitigkeit beruht, dass Kid so viel an Law liegt und er das nicht zerstören will was zwischen ihnen ist und das Entsetzen, wenn er mal wieder feststellt was er angestellt hat während er ausgerastet ist.
Als vernünftig-logisch denkender Mensch will ich Law eigentlich nur zurufen das Weite zu suchen, aber die Romantikerin in mir gibt dir recht und will daran glauben dass Law Kid heilen kann, irgendwann. Das Lied hat auf jeden Fall irgendwie ein hoffnungsvolles Gefühl hinterlassen ;)

Dein Stil war sehr angenehm und auch an der Form habe ich nichts auszusetzen. Ich hoffe nur mein Kommentar wird nicht als beleidigend oder so etwas aufgenommen, nachdem du so viel Herzblut hineingeschüttet hast ^^"
Antwort von:  Ruubye
18.01.2015 18:07
Nabend :)
Ja, das Lied gibt es auch von Coldplay, allerdings hab ich das noch nie wirklich gehört. Ich kannte es zuerst von The Offspring. Es freut mich, wenn Leute auf gute Musik stoßen ;)

Zu Beginn muss ich mich zuerst bedanken. Ich habe mich sehr über dein Kommentar gefreut, wirklich.
Hm, ist die Story romantisch? Ja. Irgendwie schon. Wenn man sich von den Disneytraumvorstellungen frei machen kann, wird selbst solch eine Beziehung romantisch. Mit ihren eigenen Regeln und in ihrem eigenen Rahmen.
Ich selbst, als dritte Person, würde Law genau das gleiche raten. Ich würde mir mit voller Wucht die Hand vor den Kopf schlagen und Law anschreien, damit er endlich erkennt, was gut für ihn ist und was ihn kaputt macht. Aber wenn man selbst in so einer Spirale drin steckt, hat man diese klare Sicht nicht mehr. Jeder Mensch nimmt die Realität anders wahr und solange Law's Realität für ihn ertragbar ist... warum nicht? Manch einer ist nur im Unglück glücklich, auch wenn es für ihn nicht einmal Unglück ist.

Warum sollte ich deinen Kommentar als beleidigend auffassen? Du hast dich mit der Geschichte auseinander gesetzt, dir Gedanken gemacht und danach hinterfragt. Was besseres kann einem "Autor" doch nicht passieren, oder? :)

Sofern du Interesse hast, würde ich dich gerne auf den Nachfolger aufmerksam machen. 'Echorausch' schließt quasi an 'Fix you' an und beschäftigt sich nochmal mit Law's Gedanken.
Eigenwerbung *hust* ;)
Vielleicht hast du auch dort Lust und ich darf deine Meinung noch einmal lesen, würde mich sehr freuen!

So, genug gelabert. Wünsche Dir noch nen schönen Abend und nen guten Start in die Woche.

Ruuby <3
Von:  Eustass_Chino
2013-07-15T14:30:12+00:00 15.07.2013 16:30
ich weiß nicht wie oft ich diese story schon gelesen hab und ich liebe sie immer noch genauso wie beim ersten mal.
du hast die beiden perfekt eingefangen ich mag es wie kid seine zerbrliche art hinterdem lauten und aggressiven versteckt. und diese zerbrechliche art macht ihn einfach total hilfsbedürftig. ich mag das.
und law ist einfach law. einfach wunderbar getroffen. sehr nachdenklich. aber alles sehr lebendig. einfach fanastisch :)
man fragt sich schon was kid wiederfahren ist und ist neugierig, aber ich find es gut das es ungeklärt bleibt.
und zum lied das ist einfach klasse <3

lg
-c-
Antwort von:  Ruubye
05.08.2013 20:26
Guten Abend! :)
Ich hab wirklich erst letzten Donnerstag gesehen, dass du mir so ein schönes review hinterlassen hast. Und da stand ich in wacken und hab auf Rammstein gewartet. Aber ich hab fröhlich aufgequickt und ein Bier auf dich getrunken.
Danke =)
Dein review ist so wundervoll, ich kann mich nicht oft genug bedanken.
Nochmals Danke, wirklich! Es hat mich so unheimlich gefreut =D
Von:  strandhai
2013-05-13T17:12:46+00:00 13.05.2013 19:12
Ich liebe dieses Lied von The Offspring, gehört zu meiner Meinung noch zu ihren besten Songs.
Und die FF ist wundervoll. Law ist so nachdenklich, wie eh und je und Kid ist laut und aufbrausend. Beide sehr gut beschrieben. Außerdem wird Law einem sofort sympathisch.
Man fühlt richtig mit ihm mit und fragt sich selbst was Kid all diese Narben (Seelisch und Körperlich) zugefügt hat. Ein dickes fettes Lob also an dich
Hoffe bald mehr so wundervolle Geschichten von dir lesen zu können.
LG
_EL_
Antwort von:  Ruubye
13.05.2013 19:39
Geht mir genau so. Bin momentan in der richtigen Offspring-Phase und da kam ich um das Lied auch nicht herum und ich war direkt begeistert!
Vielen Dank! Danke danke danke!!! Es freut mich zu lesen, dass ich die Charaktere der beiden anscheinend getroffen habe, davor hatte ich am meisten Angst. Ich mag die beiden und wollte sie auf keinen Fall in irgendeiner Art und Weise in einem falschen Licht darstellen :)
Nochmal vielen Dank für dein liebes Kommentar, ich habe mich wirklich sehr gefreut :)
Von: abgemeldet
2013-05-13T16:39:23+00:00 13.05.2013 18:39
Schön geschrieben, Law ist so nachdenklich wie eh und je XD das hat ihn mir von Anfang an sympathisch gemacht und Kids Charakter wurde super wieder gegeben. Ich finde es toll. Ähm.. ich weiß nicht was ich noch schreiben soll. Kurz ich bin Sprachlos. ;-)
Bye ;D
das Lied ist doch Evanscene bring me to life oder?
Antwort von:  Ruubye
13.05.2013 18:57
Vielen Dank für dein erstes Kommentar! Freut mich, dass es dir gefallen hat, wirklich <3
Nein, das Lied ist von The Offspring und heißt Fix you, passend zum Titel :)


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