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Der Kampf um die Digiwelt (Teil 2)

Rückkehr
von

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Christians Wahn

Das Lachen des dunklen Digiritters ging den noch Lebenden durch Mark und Bein. Es schien direkt aus der Hölle zu kommen, während der Blick von Taichi und den anderen erneut zu den Leichen von Iori und Stefan gezogen wurde, ohne dass sie ihn abwenden konnten. Der Digiritter der Gegenwart war nicht einmal zwei Meter von Iori entfernt zu Boden gefallen und lag nun ebenfalls in einer Lache seines Blutes, welches sich mit dem von Iori zu vermischen begann. Leomon kniete niedergeschlagen neben seinem Partner, dann nahm er das Wappen und das Digivice an sich und zog sich schnell zum letzten Digiritter der Zeit zurück. Für diese Wappen galten andere Regeln, und irgendwann würde sich Raphael auch als würdig für das Wappen der Gegenwart erweisen. So lange würde Leomon warten und ihn schützen.

„Es werden immer weniger bei euch“, rief Christian schließlich, bevor er wieder ein schrilles Lachen anstimmte, bei dem selbst Thomas fröstelte. „Wieso gebt ihr nicht endlich auf? Es wird euch besser ergehen, wenn wir erst einmal herrschen! Vielleicht gebe ich euch sogar eigene Bereiche, die ihr beherrschen dürft!“ Die Digiritter blickten zu Christian, welcher noch immer auf Apocalymon stand, und dann hinter sich. Dort hatte sich während des Kampfes ein Tor in die reale Welt geöffnet, welches noch immer nicht geschlossen war. Sie blockierten den Zugang, so dass die Reste von Christians Armee nicht hindurchgelangen konnten. Sie hatten die befreiten Digimon zurückgetrieben, denn sie waren noch immer viele. Apocalymon wurde erneut durchgeschüttelt, als weitere Angriffe auf den Schilden einschlugen, in die es seine Arme verwandelt hatte.

„Wieso sollten wir aufgeben?“, schrie Taichi schließlich, mit brüchiger, aber dennoch ernster Stimme. „Apocalymon ist uns unterlegen, das ist deutlich zu sehen!“ Die Antwort war ein weiteres Lachen, während sich auch hinter Apocalymon ein Tor zu öffnen begann, auch wenn dieses um einiges kleiner war. Es erinnerte sehr an das Tor, welches vor drei Jahren dort erschienen war, doch dieses Mal wirkte kein Sog auf die dunklen Digiritter ein. Christian hatte gerade einen weiteren Befehl auf seinem Digivice getippt.

'Entscheide dich', flüsterte die Stimme in Christians Kopf. 'Entscheide dich, willst du herrschen oder untergehen?'

„Partner, es tut mir leid, was ich dir jetzt befehlen muss“, flüsterte Christian, nachdem er an Apocalymons biologischen Körper getreten war. „Aber es gibt keinen anderen Weg. Ich verspreche dir, ich werde dich zurückholen und mächtiger machen als jemals zuvor!“ Apocalymon nickte, denn sie hatten diese Option vor der Schlacht bereits besprochen. Es würde ein Opfer erfordern, doch das Digimon war bereit, es zu bringen. Damals hatte Gennai ihm gesagt, es würde sich mit seiner Seele dem Wappen und seinem Träger hingeben, und das tat es. Und Christian war inzwischen ein Meister darin geworden, die Digiwelt zu beeinflussen. Devimons Digitama würde in wenigen Metern Umkreis von seinem Digivice erscheinen, egal, in welcher Welt er sich aufhielt.

„Ich freue mich auf unser Wiedersehen“, sagte das Digimon ebenso leise, bevor es zu den Digirittern blickte. „Und nun geh, Partner. Aber nimm diejenigen mit, die dir noch nutzen können!“ Der dunkle Digiritter blickte zu Daisuke, welcher von Black Fighter-Leomon auf dem Körper Apocalymos abgelegt worden war. Außerdem blickte er grinsend zu Stingmon und XV-Mon, welche er korrumpiert hatte. Sie würde er mit sich nehmen.

„Gehen wir, alter Freund“, meinte er zu Thomas, welcher sofort durch das Portal sprang. Black Fighter-Leomon folgte seinem Partner, dann kamen Stingmon und XV-Mon, welche Daisuke trugen. Christian ging als letzter, während Apocalymon ebenso schrill zu lachen begann wie Christian.

„Dies ist euer Untergang“, rief es, während sich das Tor hinter ihm zu schließen begann. „Totale Vernichtung!“ Seine Arme zogen sich in den Würfel zurück, ebenso sein biologischer Körper, während der schwarze Würfel weiß zu leuchten begann. Doch trotz der Tatsache, dass sich der Körper ins Innere zurückgezogen hatte, war das wahnsinnige Lachen, das Christians in nichts nachstand, laut und deutlich zu hören.

„Oh nein“, schrie Koushiro entsetzt, als er sich an ihre Begenung mit Apocalymon vor sechs Jahren erinnerte. Damals hatten ihre Digivices die Explosion gestoppt, doch dieses Mal war es Christian gelungen, eines davon an sich zu nehmen. Ohne Yamatos Digivice konnten sie es nicht verhindern. Es brauchte die Digivices, die zu einem Wappen gehörten.

„Rennt. In die reale Welt!“, schrie Raphael ihnen zu, während er ebenfalls losspurtete, das Ei seines Partners in den Armen. Er rannte jedoch auf Apocalymon zu, gefolgt von Leomon. Das Champion-Digimon griff ihn unter den Armen und sprang mit ihm durch das Tor, Christian hinterher, gerade bevor es sich schloss.

Taichi und die anderen, die nach Stefans Tod alle ungewollt näher zu ihren getöteten Freunden gerannt waren, blickten ungläubig und auch panisch auf das Digimon, welches nur noch Sekunden vor der Explosion stand. Sie konnten nicht mehr rechtzeitig entkommen, zumindest nicht alle von ihnen, das war dem Anführer klar. Er und Jyou standen am weitesten vorne, während Hikari und Takeru am nächsten beim Tor standen.

„Rette Hikari!“, schrie er seinem Partner zu, welcher kurz stockte, dann jedoch auf die Digiritterin des Lichts zuflog. Zudomon warf sich währenddessen vor Taichi und Jyou und schirmte sie mit dem Panzer auf seinem Rücken ab. Die anderen Digimonpartner reagierten ebenso. Dann wurde die Umgebung in ein grelles weißes Licht getaucht, in welchem blaue Blitze zu zucken schienen. Zudomon löste sich sofort in Datenschnipsel auf, Taichi und Jyou wurden in Richtung des Tores und hindurch geschleudert, so schnell, dass sie nur noch verschwommen die Wand vor sich sahen, bevor sie damit kollidierten. Sie fühlten nichts mehr, es war zu schnell vorbei.

Sora, welche von Garudamon abgeschirmt wurde, hatte nicht mehr Glück. Auch ihr Partner löste sich auf, ohne die Druckwelle zu verlangsamen. Die Digiritterin verfehlte das Gebäude, in das Taichi und Jyou eingeschlagen waren, doch das nächste Hochhaus stand direkt in ihrer Flugbahn. Auch sie spürte nichts mehr.

Mimi hatte mehr Glück. Ihr Partner Lillymon hatte sie bereits an den Händen gepackt und war mit ihr in Richtung des Tores geflogen, als die Welle aus vernichtender Energie sie erreichte. Das Digimon löste sich nicht sofort auf, wurde aber zusammen mit seiner Partnerin durch das Tor geschleudert. Lillymon brachte sich zwischen Mimi und die Straße, die sie entlangschossen. So wurde Mimi nicht ernsthaft verletzt, bis sie zum Stehen kamen.

„Entschuldige, Mimi“, flüsterte es noch, bevor es sich auflöste. Mimi blickte traurig auf die Schneise, die ihr Partner gerade in den Beton gegraben hatte. Sie war mitten auf einer Kreuzung zum Halten gekommen. Sie sah den Lastwagen nicht kommen, der sie in voller Fahrt erfasste. Die nächsten drei Minuten war sie noch am Leben, doch die Ärzte kamen nicht mehr rechtzeitig, um sie zu retten.

Koushiro und Atlurkabuterimon waren neben Hikari gelandet und versuchten, sie abzuschirmen, doch sie hätten keine Chance gehabt, wenn nicht Ophanimon sich noch vor das Ultralevel gesetzt und einen Schild aus Licht errichtet hätte. Er brach nur Sekunden später, doch die Druckwelle hatte genug Kraft verloren, so dass die beiden Digiritter nur durch das Tor und in ein Auto hineingeschleudert wurden, das auf der Kreuzung stand, über der das Tor erschienen war. Sie waren wie durch ein Wunder nicht schwer verletzt worden, und ihre Partner lagen neben ihnen, auf das Ausbildungslevel zurückdigitiert. Es waren die einzigen Digimon, die auf ihrer Seite die Schlacht überlebt hatten.

Auch Takeru und Seraphimon wurden von der Druckwelle erfasst. Dem Engel gelang es noch, seinen Partner in ein Schild aus Licht zu hüllen, bevor das Digimon sich in der Energiewelle auflöste. Takeru wurde am Tor vorbei in die Digiwelt geschleudert, so wie einige andere Digimon, die kurz zuvor noch in Christians Armee gewesen waren. Es waren einige Digimon, die noch durch Zahnräder kontrolliert worden waren. Die Zahnräder hatten einen unbeabsichtigten Effekt, denn sie schützten die Digimon vor ihrer Vernichtung. Die Zahnräder lösten sich dabei auf und entließen die Digimon in die Freiheit.

Miyako und Yamato standen etwas vor Hikari und Koushiro und wurden nicht durch das Schild geschützt, doch sie hatten Glück im Unglück, da ihre Partner sie abfingen und vor einem sofortigen Tod bewahrten. Die beiden Digiritter wurden dennoch mit gehöriger Kraft gegen eine Wand geschleudert und erlitten schwere Verletzungen. Yamato fiel noch an Ort und Stelle ins Koma, während Miyako halb bei Bewusstsein blieb und hilflos mit ansehen musste, wie das Tor in reines weiß gehüllt zu werden schien.

Ken, welcher sich bereits kurz vor der Explosion in die reale Welt hatte zurückziehen müssen, nachdem sein Partner von Christian korrumpiert worden war, hatte beinahe das meiste Glück unter den Digirittern. Er wurde nur von einigen Steinchen, die von der Druckwelle durch das Tor geschleudert wurden, verletzt. Er hatte einige Schnitte im Gesicht und an Armen und Händen, doch keine ernsten Verletzungen. Zumindest keine körperlichen.

Das Tor schloss sich vor den Augen der Digiritter, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Als die Sanitäter schließlich einige Minuten später an der Kreuzung ankamen, über welcher sich vor einer halben Stunde das Tor zur Digiwelt geöffnet hatte, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Sie machten sich sofort an ihre Arbeit, auch wenn ihnen beim Anblick der Überreste anders wurde. Sie würden nach diesem Tag sicherlich einige Zeit nicht arbeiten können. Schließlich wurden sie nicht jeden Tag mit Menschen konfrontiert, die mit solcher Wucht gegen Hauswände geschleudert wurden, dass sie kaum noch als Menschen zu erkennen waren.

„Das kann ich nicht glauben“, murmelte Hikari immer wieder, während sie zu dem Ort blickte, an dem das Tor geöffnet gewesen war. „Es kann nicht wahr sein.“ Koushiro lag neben ihr, er blutete aus einigen Schnitten an den Armen und einer Wunde am Kopf, doch er war bei Bewusstsein. Auch er blickte ungläubig nach vorne. Die Digiritter blickten nicht hinter sich, zu den Löchern in den Häusern, wo ihre Freunde die Mauern durchschlagen hatten. Als die Sanitäter die verletzten Jugendlichen entdeckten, taten sie alles, damit diese nicht doch hinter sich blickten. Es gelang ihnen jedoch nicht.

Der gequälte Schrei von Hikari hallte durch die Straßen und aus den Lautsprechern der Fernseher, auf denen der Kampf live übertragen worden war. Christian hatte mithilfe der Datamon, die in seiner Armee gewesen waren, die Fernsehübertragungen übernommen, kurz nachdem das Tor sich geöffnet hatte. Das sollten die Digiritter kurz darauf erfahren. Kurze Zeit später wurden die Überlebenden ins Krankenhaus gebracht.
 

In der Welt der Dunkelheit hob Christian ein schwarzes Digitama vom Boden, auf dem ein Totenkopf zu sehen war.

„Es wird nicht lange dauern, Partner“, flüsterte Christian lachend. „Bald wirst du wieder an meiner Seite stehen, und gemeinsam werden wir herrschen!“ Thomas half seinem alten Freund auf die Beine und gemeinsam machten sie sich auf zu der Burg, die in der Nähe zu sehen war. Stingmon und XV-Mon folgten ihnen, das erstere Champion-Digimon hatte sich Daisuke über die Schulter geworfen, der Digiritter war noch immer ohnmächtig. Black Fighter-Leomon sicherte sie nach hinten ab, auch wenn dieser Teil der Welt der Dunkelheit seit Jahren unter ihrer Kontrolle stand.

In einiger Entfernung der beiden beobachteten Raphael und Leomon, wie sich die beiden der Burg näherten.

„Wir haben Probleme“, meinte der Digiritter der Vergangenheit. Leomon nickte bedrückt. Dann strahlte Raphaels Wappen und ihm wurde bewusst, was gerade in der realen Welt geschehen war. „Wir haben sehr große Probleme“, fuhr er fort und erklärte Leomon kurz, was geschehen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taiora87
2013-09-13T17:16:03+00:00 13.09.2013 19:16
Sind Tai , Joe und Sora jetzt auch tot oder nur Mimi ? Und was würde aus Agumon ?
Von:  DigiDestined
2013-09-13T08:11:39+00:00 13.09.2013 10:11
LOL ich weiß nicht recht, was ich noch schreiben soll.
Wie immer ein gelungenes Kapitelchen, mach weiter so! ;)
LG, DD


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