Balance
Es war einmal vor unendlichen Zeiten, noch als das uns bekannte Universum in den Kinderschuhen steckte, eine junge Göttin. Ihr Name war Selene.
Die Welt, kaum geboren, wurde umrundet von einem hell leuchtenden Trabanten. Das warme silberne Licht schütze die in Flammen stehende Erde vor größerem Unheil. Regiert und bewohnt von der freundlichen aber einsamen Göttin mit dem mächtigsten Kristall, der jemals existierte.
Lange dauerte es bis sich Leben auf diesem unbewohnbaren Planeten blicken ließ, doch die Göttin gab nicht auf und als es dann endlich soweit war, fand sie doch nicht das, wonach sie suchte.
Weitere Jahrhunderte verstrichen, bis sie jemanden fand, der ihr den Atem stocken und ihre Augen glänzen ließ.
So schlich sie sich auf die Erde und verfolgte den Jüngling der ihr Herz höher schlagen ließ.
Eine unüberbrückbare Liebe entwickelte sich. Eine Göttin und ein Mensch? Das ginge nicht, sagte man ihr. So musste sie ihre Liebe aufgeben.
Doch das Erdenvolk erfuhr von der verbotenen Liebe zwischen Mensch und Gottheit.
Eifersüchtig und voller Zorn forderte die Königin der Erde die Zerstörung des Mondes. Die Göttin wurde gehetzt und starb in Ohnmacht aufgrund ihres Kummers, so wie sie auf den Mond kam, allein...
Wieder vergingen die Jahrhunderte und Leben entstand auf dem einsamen Trabanten.
Eine junge Königin wurde geboren: Serenity.
Königin Serenity brachte Frieden über Erde und Mond. Ein Pakt wurde mit der neuen Königsfamilie geschlossen, der den Kontakt zwischen Erd- und Mondvolk untersagte. Niemand wusste, wer die junge Königin des Mondes war. Doch eines wurde bald klar: Sie war Selenes Wiedergeburt.
Eine mächtige Aura umgab sie. Ein feines Licht umgarnte sie. Etwas in ihr, machte sie zu der mächtigsten Person im gesamten Universum.
Eine Blüte, die so viel Energie in sich vereinte, dass nicht einmal das Chaos, welches immer nach solch einer Macht trachtete, etwas ausrichten konnte.
Die Königin vermählte sich mit einem jungen Mann und wenig später ward ihre Tochter geboren. Ein unschuldiges, kleines Wesen, welches die Hoffnung einer gesamten Nation in sich vereinte.
Wie einen Augapfel hütete die Königin ihre Tochter vor Schmerz und dem Bösen. Eine dunkle Königin verbannte sie in die unendliche Schwärze, damit ihre Tochter in Geborgenheit und fernab von jeglicher Dunkelheit aufwachsen durfte.
Doch vor einem konnte Queen Serenity ihre kleine Tochter nicht beschützen: Liebe.
Wie es das Schicksal wollte, verliebte sich die junge Prinzessin, wie einst ihre göttliche Vorfahrin Selen, in einen Erdenjüngling.
Endymion...
In seinen Augen erstrahlte das tiefe magnetische Blau des Planeten, dem sie sich nicht nähern durfte. Sein Haar glänzte wie die dunkle Versuchung, der sie nicht nachgeben durfte. Und sein Herz...es war so rein, wie die Prinzessin selbst.
Heimlich trafen sich die beiden, um nicht erwischt zu werden an den abgeschiedensten Orten. Leider brachte all das nichts.
Eine weitere Person wandelte um den Palast herum. Ein junger Mann von einem entfernten Planeten, angezogen von dem hellen silbernen Schein der Königin.
Er verliebte sich in sie, wollte sie für sich haben, doch all seine Bemühungen verliefen sich im Sand.
Eifersucht griff um sich, denn auch eine junge Erdenkönigin verliebte sich in den schönen Prinz Endymion. Doch die Mondprinzessin stahl in ihr vor den Augen weg.
Schwarze Schatten umgarnten die Herzen dieser beiden einsamen Seelen und ließen sie zusammentreffen.
Von da an war alles ein Kinderspiel für das Chaos. Die schützenden Senshis konnten leicht übergangen werden.
Da die Outer Senshis ihre Posten nicht verlassen durften – königlicher Befehl – blieben nur die Senshis übrig, die unter Sailor Venus den Mond beschützten und teilweise bewohnten.
Weiter außen gab es noch drei andere Senshis: Vela, Eris und Astarte. Sie konnten auch überlistet werden. Erneut war die Liebe für Zwietracht schuld, denn eine Senshi durfte sich nicht verlieben oder gar eine Beziehung eingehen.
Sie dienten allein der Königin.
Eris wurde in den Sog der Eifersucht gezogen, denn Sailor Astarte verliebte sich in den jungen Mann Korybanten, welcher die Macht besaß Tote wieder lebendig zu machen. Er war eine große Hilfe für den Mondpalast, aber auch für das Königspaar des Planeten auf dem er lebte.
Wie es das Schicksal so wollte, verliebte sich auch Sailor Eris in ihn und seine charmante Art, da sie aber wusste, wie sehr sich Astarte und Korybanten liebten und nacheinander sehnten, beschloss sie, dass keine ihn bekommen sollte.
Sie ließ die Dunkelheit ihre Seele beschleichen und als Schwachpunkt der Gruppe, war es dann auch ein Einfaches für das Chaos, sich langsam einzuschleichen und seine schwaze Saat zu sähen.
Eftychia war ein Volk, das sich ganz und gar dem Mondreich verschrieben hat und im regen Kontakt zu ihm stand.
Die drei Senshis, sollten diesen Planeten der Glückseligkeit schützen und bewachen, da er eine wichtige Anlaufstelle für das Mondreich war. Gleichzeitig schützen sie das Sonnensystem vor fremden Eindringlingen. Erst wenn das Böse bereits vordrang, mussten die vier bewachenden Senshis des äußeren Sonnensystems eingreifen.
Sie waren, so sagt man, der Notfallplan der Königin, da sie über Mächte verfügten, von denen die anderen Senshis nur träumen konnten.
Jedoch merkte niemand, dass das Chaos und die Dunkelheit bereits einschleichen und sich auf der Erde breit machen konnten. Der Angriff kam diesmal aus dem Inneren und nicht wie sonst von außen.
Niemand hätte es je für möglich gehalten, dass es die Liebe sein würde, die einen Krieg ausbrechen lassen könnte. Doch diese war es diesmal, die den Stein ins rollen bringen würde. Doch bevor auch nur jemand im geringsten daran denken konnte, war es zu spät.
Dunkelheit und Chaos beschlichen die Seelen der Menschen. Niemand wird böse oder gut geboren, jeder trägt beides in sich, doch wer entscheidet darüber, welche Seite gewinnt?
In diesem Falle war es das Chaos!
Unausweichlich war das Schicksal, das beide Sterne ereilen würde. Es war vorherbestimmt und niemand hätte an dieser Tatsache etwas ändern können. Die Dunkelheit und das Licht werden sich immer bekämpfen, jede Seite wird einmal über die andere triumphieren.
So sieht es das Universum nun einmal vor. Eine ewige Balance.
Auch wenn das Chaos besiegt wurde, die Senshis ein normales Leben führen können und Frieden auf Erden herrscht. So heißt das nicht, dass das Böse für immer verschwunden ist.
Damit das Universum seine Balance behält müssen beide Extreme vorhanden sein:
Gut und Böse. Licht und Dunkel. Schwarz und Weiß.
Das eine kann ohne das andere nicht leben, gar existieren.
Ein ewig währender Kreislauf, in welchem der eine und mal der andere gewinnt.
Jedoch eines sei gewiss:
Die Senshis werden immer da sein, um das Universum zu beschützen und das Licht in jedem einzelnen erstrahlen zu lassen, wie einen hellen Stern.
[Bevor sich noch jemand wundert. Das finale Kapitel kommt demnächst. Und ihr dürft euch sehr darauf freuen, denn es wird ein ganz besonderer Tag für Usagi sein ;)]
