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Mamá

von

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Egoismus

Am nächsten Morgen halfen alle kräftig mit, die dänische Wohnung aufzuräumen.

Okay, nicht ALLE.

Gilbert rannte die meiste Zeit Ludwig und Feliciano hinterher und wollte wissen, wie es jetzt um sie stand. Doch jedes Mal schmunzelte der Italiener ihn nur an oder der Deutsche wurde rot.

„Da kann man sich echt alles rein interpretieren!“, seufzte Gilbert, als Matthias ihn heimfuhr.

„Ne du. Die sind jetzt zusammen!“, meinte der blonde Däne lachend. „Die sind Hand in Hand weg. Und als wir an der Kreuzung vorbei gefahren sind, an der sie sich immer treffen, beziehungsweise trennen, haben sie sich innig geküsst. Hättest du nicht mit deinem Vogel gesprochen, hättest du sie gesehen!“

„WAS?! So ein Mist!“, schimpfte der Albino, lehnte sich dann aber grinsend in seinem Sitz zurück. „Spätestens heute Abend haben sie beide ihren Beziehungsstatus auf Facebook geändert, Kesesese.“

Lachend hielt der Däne vor dem abgelegenen Haus. Gilbert verabschiedete sich und bedanke sich für die awesome Feier und das Heimfahren. Schnell entfloh er der gewohnten Hitze Spaniens, indem er in ihr kleines Haus schlüpfte.

„Hey Antonia! Dein awesomer Sohn ist wieder zu Hause!“, rief er und ging in die Küche.

Sein Blick fiel sofort auf den großen Strauß Rosen, der in Antonias Lieblingsvase auf dem Küchentisch stand.

Stutzig darüber legte Gilbert seinen Rucksack auf die Sitzbank, ging zum Kühlschrank und holte sich ein Stück seines Geburtstagskuchens. Mit dem ging er dann in den Garten, wo er seine Mutter über ihre kleinen Tomatenpflanzen gebeugt fand.

„Schönen Gruß von Eliza! Die hätte gerne das Rezept für diesen Kuchen!“ Grinsend ließ er sich im Schatten nieder, setzte Gilbird ins Gras und fing an, seinen Kuchen zu futtern.

„Das kann sie gerne haben.“ Man hörte Antonia, dass sie herzlich lächelte, auch, wenn sie sich nicht umdrehte. „Wie war die Feier?“

„Absolut awesome! So awesome, dass Lud und Feli endlich zusammen sind!“, erzählte er.

„Das ist doch schön…“

Gilbert sah auf. Täuschte er sich oder klang seine Mutter wirklich bedrückt? Nein, sie sollte nicht traurig sein! Sie sollte lächeln!

„Allerdings! Aber sag mal, von wem sind die Rosen?“, lenkte er neugierig ab. „Welche arme Seele hat da das großartige Ich verpasst?“

Nun wieder lächelnd stand sie auf und drehte sich um. Erst da fiel dem Jungen auf, dass sie heute gar nicht wie üblich einen bodenlangen Rock sondern eine lange Jeans trug! Auch sah er zum ersten Mal eine etwas kürzere Bluse an ihr, die ihre Unterarme frei ließen. Seitdem Gil sie kannte und hier wohnte, hatte Antonia immer einen langen Rock und ein langes Oberteil getragen. Egal, wie heiß es gewesen war oder wie kalt.

Jetzt, da sie so in Jeans und der ¾-Bluse vor ihm stand, sah sie irgendwie… männlicher aus.

Ach was!, dachte der Albino sofort. Das bildest du dir aufgrund Vlads dummen Gelaber nur ein!

„Tut mir leid, mein Schatz. Aber die gehören mir, die Rosen.“, riss sie Gilbert aus seinen Gedanken.

Irgendwie versetzte die Aussage Gilbert einen Stich. Seine Mutter hatte einen Verehrer und verheimlichte es ihr?

„Und… Wie ist er so…?“, fragte er mit einem aufgesetzten Grinsen und falschen Neugierde. Warum hatte er auf einmal so ein komisches Gefühl im Bauch?

Lächelnd setzte sich seine Adoptivmutter neben ihn ins Gras und strich Gilbird über das Köpfchen.

„Nett…“, meinte sie. „Du würdest ihn sicher mögen.“

„Dann stell ihn mir vor!“ Gilberts eigentliche Bitte wurde zu einer Forderung. Als er den verwunderten Gesichtsausdruck von Antonia sah, sah er weg und schämte sich. „Natürlich nur, wenn du willst…“, fügte er hinzu.

Als sie aufstand, sah Gilbert zu ihr hoch. Hatte er sie nun verletzt oder beleidigt? Hoffentlich nicht.

„Das ist leider nicht möglich…“

Nun sprang er regelrecht auf.

„Warum nicht?! Glaubst du, du müsstest ihn vor mir verstecken? Dass ich ihn nicht akzeptiere?! Traust du mir nicht, Antonia?!“

Geschockt über den Vorwurf sah die Brünette ihren Adoptivsohn an.

„Weil er in FRANKREICH wohnt, Gilbert! Deswegen geht das nicht!“

Nun war er sprachlos. Ein Franzose…

„Aber er war doch extra deinetwegen hier in Spanien…“ Der Albino hob seinen Teller mit den Kuchenkrümel und Gilbird auf und starrte auf den Boden. „Aber es geht mich nichts an, mit wem du dich triffst…“ Woher kam nur dieses starke Empfinden? Diese starke Abneigung gegenüber dem ihm unbekannten Franzosen? „… und wer sich an dich ran macht!“

Er rannte an ihr vorbei, durch die Küche in sein Zimmer hoch.

Keiner…!

Kein Mann sollte ihm seine Mutter wegnehmen!

Gilbert setzte sich auf sein Bett, zog die Beine an die Brust und schlang die Arme darum.

Aber sein Verhalten hatte Antonia doch auch nicht verdient.

Diese plötzliche Eifersucht…

Er liebte sie doch…

Er wollte sie nicht teilen. Nicht mit einem schmierigen Franzosen!

Er sah zu Gilbird, der sich vor ihn gesetzt hatte und ihn fragend ansah. Sanft strich der Albino dem kleinen Vogel über den Kopf und den kleinen Körper.

„Ich bin verdammt egoistisch…“



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