Zum Inhalt der Seite

Der Kampf um die Digiwelt (Teil 3)

Die Macht der Dunkelheit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gebrochen

Ein weiterer Monat war vergangen, seit die Digiritter Miyako beerdigt hatten. Inzwischen hatten die dunklen Digiritter auch den gesamten Kontinent Server unter ihre Kontrolle gebracht und dort die Fernseher vernichtet, soweit sie sie gefunden hatten. Die Digiritter hatten nur noch wenige versteckte Fernseher, durch die sie Aufklärung auf dem Kontinent betreiben konnten. Und mit jedem Tag wurden es weniger.

"Wir haben noch immer Lücken in der Verteidigung", sagte das Datamon, welches aktuell die Kommandozentrale befehligte. Thomas, welcher den Kommandosessel bisher kaum verlassen hatte, nickte genervt.

"Wie viel von unserer Armee könnten sie inzwischen entdeckt haben?", fragte der Mensch das Digimon. Datamon, einige Hagurumon und Thomas waren zur Zeit allein in der Zentrale, da auch Devimon die Ausbildung der Digimon überwachte. Black Fighter-Leomon selbst hatte die File-Insel und die Stadt des ewigen Anfangs schon lange nicht mehr verlassen. Die Digimon, die seine harte Ausbildung zu Beginn überlebten, wurden von Megadramon und Gigadramon nach Server gebracht, wo sie von Devimon einem noch strengeren Training unterworfen wurden. Nur eines von zehn Digimon überstand diese Tortur. Die Ergebnisse sprachen jedoch für sich.

"Nun, wir wissen, sie waren ein Mal auf der File-Insel, bevor wir sie komplett abriegeln konnten. Aber dort haben sie nicht viel sehen können. Hier auf Server... vielleicht ein Zwanzigstel der Armee. Wir haben die Truppen weit verteilt und teilweise gut versteckt, Herr!" Thomas akzeptierte die Analyse mit einem Nicken, während er bereits im Kopf überschlug. Die Digiritter würden garantiert davon ausgehen, dass sie nur einen winzigen Teil der Armee gesehen hatten. Aber wie sie schätzen würden, das lag außerhalb seines Wissens.

"Wir müssen die Ausbildung verstärken. Ich will mehr Digimon haben, die wir einsetzen können. Sie wissen, dass wir kommen, und wir können es nicht ändern. Ich will, dass sie allein von den Zahlen her nicht einmal den Hauch einer Chance haben!"

"Wie ihr befehlt, Herr", antwortete Datamon und begann, über die Hagurumon mit den Digimon zu kommunizieren, die sie als Funker überall in ihren Basen eingesetzt hatten.

"Und sag Devimon, ich habe eine gute Nachricht", fügte der dunkle Digiritter hinzu. "Christian ist vor einer halben Stunde aufgewacht!"
 

Christian blickte von seinem Bett auf. Das Zimmer um ihn herum war in ein dunkles rotes Licht getaucht, das von seiner Brust auszugehen schien. Als er seine Augen dorthin gerichtet hatte, konnte er sehen, wie sein Wappen strahlte.

"Ich hatte es schon besser unter Kontrolle", murmelte er und erschrak ob der gebrochenen trockenen Stimme. Nun fiel ihm auch auf, wie schwach sich sein gesamter Körper anfühlte.

"Du bist endlich wieder wach, Chris", sagte eine sanfte Stimme an seiner Seite. Er kannte diese Stimme, sogar noch aus der Zeit, als er noch kein Digiritter gewesen war. Er blickte dorthin und sah Sarah, die neben seinem Bett saß und seine Stirn mit einem feuchten Lappen betupfte.

"Wie lange?", krächzte Christian besorgt, als ihm bewusst wurde, was es bedeutete, dass sein Körper so schwach war.

"Zwei Monate", antwortete Sarah leise. "Doch Thomas war nicht untätig. Alles verläuft nach Plan", fügte sie schnell hinzu, als sie den Schock in Christians Gesicht sah. Die junge Frau nahm ein Glas mit Strohhalm von einem kleinen Tisch neben sich und ließ Christian trinken. Er nahm kleine, langsame Züge, denn er hatte bereits gehört und gespürt, wie trocken sein Hals war. Nun endlich realisierte er auch, wo er sich befand. Er lag in der Krankenstation der Festung und war an lebenserhaltende Maschinen angeschlossen.

"Devimon...", flüsterte der Herrscher der Dunkelheit, nachdem sein Hals wieder etwas feuchter war.

"Es bildet Digimon aus", berichtete Sarah. "Aber jetzt wirst du erst einmal nichts mehr von den Entwicklungen hören. Thomas sagt, du hast bald wieder fit zu sein, damit du die Armee anführen kannst." Christian nickte bestätigend, was ihn eine gehörige Portion Kraft kostete. Er war wieder einmal froh, dass er Sarah noch vor der Schlacht vollständig gebrochen hatte. Seit dieser Zeit war sie seine persönliche Dienerin gewesen. Schon allein wegen dieser zwei Monate hatte sich dies gelohnt.

"Wie lange?", fragte der dunkle Digiritter.

"Du warst nicht so lange bettlägerig, in einem Monat solltest du wieder bereit sein", antwortete die junge Frau. Christian nickte. Dann ergriff er die Nadeln, die in seinen Arm gesteckt waren, und zog sie ab. Sarah begann ebenfalls, ihn davonzu befreien. Sie waren nicht mehr nötig, denn man konnte sehen, dass das Wappen seinen Träger bereits mit Kraft zu versorgen begann. Er hatte die Kontrolle wiedergewonnen.

'Willkommen zurück in der Wirklichkeit', höhnte auch die Stimme in Christians Kopf. Inzwischen konnte er sie jedoch sehr gut ausblenden, denn in seiner Ohnmacht hatte er sie fast die gesamte Zeit gehört, wie sie ihn verhöhnt hatte. Es störte ihn nicht mehr, es war einfach ein Teil davon, diese unglaubliche Macht zu beherrschen, da war er sich inzwischen sicher.

'Das glaubst du', höhnte die Stimme weiter.
 

Einige Tage später hatte Christian sich so weit erholt, dass er das Bett länger als eine Stunde verlassen konnte. Das Wappen erfüllte seinen Körper mit Energie, während dieser langsam seine eigene Kraft zurückgewann. Sarah schob ihn während seines Erholungsprozesses meistens durch die Festung, damit er sich über die aktuelle Lage informieren und die Truppen inspizieren konnten. Sein Hauptaugenmerk lag jedoch an einer anderen Stelle.

"Hast du eigentlich schon unseren Gast kennengelernt, Sarah?", fragte Christian seine Dienerin, während sie ihn aus der Kommandozentrale zurück zu seinem Zimmer schob. Sie schüttelte den Kopf, dann merkte sie, dass Christian nicht zu ihr zurückblickte.

"Nein, Chris, habe ich nicht", antwortete sie leise. Sie wusste, dass sie nicht mehr für ihn war als ein Werkzeug. Das hatte er ihr schon gesagt, während er sie gebrochen hatte, immer wieder hatte er ihr gesagt, dass sie nur noch sein Werkzeug sein würde. Doch sie war bei ihm, und das war alles, was für sie noch zählte. Er hatte genau gewusst, was er zu tun gehabt hatte.

"Dann wird es wohl Zeit, dass ihn ihn dir vorstelle. Ich habe eine Idee, was wir mit ihm tun werden", meinte der dunkle Herrscher. Er tippte einen kurzen Befehl auf seinem Digivice, welches Thomas ihm kurz nach seinem Erwachen wiedergegeben hatte, und bedeutete Sarah, ihn zu seinem Quartier zu fahren. Er erhob sich aus dem Rollstuhl und ließ sich auf dem Sofa nieder. Sarah setzte sich, wie bereits die Tage zuvor, neben ihn. Er genoss es, auch wenn er in diesem schwachen körperlichen Zustand war, Macht über jemand anderen zu haben. Es schien ihm, als würde er dadurch schneller heilen.

Etwa eine Stunde später betrat Devimon in Begleitung eines weiteren Digimon das Quartier. Christian war eingedöst und gegen Sarah gelehnt, welche ihn leicht schüttelte, als sie die Digimon sah. Langsam kam auch Christian wieder zu sich.

"Ah, Partner, gut, dass du hier bist", meinte der Mensch, als er das Digimon erblickte. "Sarah, du kennst sicher meinen Partner." Er grinste, als er das leichte Frösteln bei ihr bemerkte. "XV-Mon sollte dir ebenfalls bekannt sein. Es wird uns bei meiner kleinen Idee unterstützen", erklärte der Digiritter weiter. "Und du, meine liebe, wirst die Person sein, die diese Idee ausführt!" Sarah blickte den dunklen Digiritter fragend an. Er schien es zu lieben, mit ihr in Rätseln zu sprechen.

"Was willst du, dass ich tue?", fragte sie ihn. Zwar machte es ihr Spaß, seine Rätsel zu knacken, aber hier fehlten ihr die Anhaltspunkte, die sie zur Lösung führten.

"Bring unseren Gast auf unsere Seite", flüsterte der dunkle Digiritter. "Bring XV-Mons Partner dazu, mir zu dienen."

"Ich soll Daisuke brechen?", fragte Sarah. Christian nickte. "Wie du willst, Chris", sagte sie ruhig und erhob sich. Christian erhob sich ebenfalls und folgte seiner alten Freundin. Dies zu beobachten würde ihm während seiner Erholungszeit viel Freude bereiten.

"Wir haben zuvor aber noch etwas zu erledigen", meinte der Digiritter und deutete auf den Bildschirm in seinem Quartier. "Begleite mich bitte, Sarah." Die Digiritterin nickte und stellte sich neben Christian. Die beiden Menschen verschwanden in den Bildschirm und erschienen in einem leeren Pausenraum in dem Krankenhaus, in dem Yamato noch immer im Koma lag.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DigiDestined
2013-11-01T09:56:28+00:00 01.11.2013 10:56
Du weißt schon, dass ich Dir nachher durch den Monitor komme, oder? :P
Nein, mal im Ernst. Das Kapitel ist gut geschrieben und macht auf jedenfall Lust auf mehr. Spannung wird aufgebaut. ^^
Freue mich nun noch mehr auf das nächste. ^^
LG, DD


Zurück