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Let it Strip!

The stage is yours! ☆ KaRe ☆
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen! Wie schon angekündigt hier das erste Kapitel meiner neuen Fanfic. Ich habe etwas weiter ausgeholt, als ich zu erst vor hatte. Dadurch wird es auf jeden Fall 4 Kapitel geben, einschließlich eines Lemon-Teils ;) (der ist übrigens schon zu 90% fertig *fg*)
In diesem Kapitel wird mehr oder weniger eine Vorgeschichte erzählt.

Parallelen zu anderen Fanfics sind nicht beabsichtigt! Zudem kann noch der eine oder andere Fehler vorhanden sein. Ich bin derzeit im Urlaub und habe Word irgendwie nicht richtig auf meinem Notebook installiert... Die deutsche Rechtschreibhilfe ist nicht vorhanden *drop* Falls ihr Fehler entdeckt, könnt ihr sie mir gerne mitteilen ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier das 2. Kapitel. Viel zu sagen habe ich nicht, außer, dass es erst im nächsten Kapitel wieder etwas wilder wird ;)

Fehler dürfen mir gerne mitgeteilt werden. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Haaallooo :D
Zu allererst muss ich sagen, dass sich meine Pläne etwas geändert haben. Es wird nun auf jeden Fall 6 Kapitel geben. Eigentlich wollte ich direkt bei der Geburtstagsfeier weiter machen, allerdings hätte ich dann ziemlich viel Zeit verstreichen lassen müssen. Zudem ist das Pariring ja KaRe und nicht Ka/Re x Unbekannt. Deshalb gönne ich den beiden etwas mehr Zeit miteinander ^.^ Da dieses Kapitel nicht geplant war, taucht hier ein weiteres mal Phil auf – was ich so auch nicht vor hatte. Aber wer weiß, wofür es noch gut sein kann.
In diesem Kapitel *Trommelwirbel* wird jemand ganz besonderes seinen ersten Auftritt haben! Es ist… nein, ich sags nicht! Ihr könnt es euch ja sicherlich eh denken xD

Danke für die Favoriten und an keikei für die lieben Kommis :)

(Fehler bitte melden.) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halloo :D
Hier (endlich) das neue Kapi. Vor dem nächsten steht ein neues Projekt zusammen mit keikei an *grins*. Natürlich werde ich auch hier zwischendurch weiter schreiben ;)

Danke an SkyAngel und Akiko_22 für die lieben Kommentare und einen besonderen Dank an Ayakahi! Ich habe mich echt wahnsinnig über jeden deiner Kommis gefreut <3
Natürlich auch wie immer ganz lieben Dank an meine Betaleserin keikei :D

Und nun viel Spaß :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Soooo! Ich habe es endlich geschafft, das Kapitel fertig zu bekommen *-*' In der Zwischenzeit wurde auch das erste Kapitel meines neuen Projekts fertig gestellt, welches ich zusammen mit keikei realisiere: Knastbrüder - harte Jungs. Es ist eine etwas ungewöhnliche FF, da es ein Crossover mit Attack on Titan ist. Bisher waren die Rückmeldungen aber alle positiv :) Wer Interesse hat, kann gerne mal reinschauen *hihi*

Einen ganz lieben Dank an Ayakahi, Akiko_22 und Sujang für die lieben Kommentare und auch an keikei fürs Betalesen <3

Und nun viel Spaß :> Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapi... endlich! ;_; Es tut mir so unendlich leid, dass es über ein Jahr gedauert hat. Leider hat mich wieder Unlust geplagt, sodass ich es so lange vor mich hergeschoben habe... Zudem musste ich nun nach dieser langen Zeit meine eigene Story noch mal lesen, um wieder reinzukommen. Ich weiß, dass ich es schon öfters geschrieben habe... aber ich hoffe wirklich, dass ich nun zeitnah die nächsten Kapis schreiben werde. In meinem privaten Umfeld hat sich nun auch eine "Änderung" ergeben, sodass ich definitiv wieder (etwas) mehr Zeit habe.
Ich danke wie immer allen Lesern und vor allem Shanna, Sujang und Phase für ihre lieben Kommentare. Ich hoffe, ich habe niemanden vergessen/übersehen... D: Und ohne keikei würde das Kapi wohl noch immer vor sich hin gammeln. Danke für alles <3

Und um noch etwas Werbung zu machen... Wen AU nicht stört, sollte unbedingt mal beim Douji Black Sun von keikei vorbei schauen! Komplett anzeigen

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Let the Show begin!

Es war ein sonniger Tag. Die Vögel zwitscherten. Sonnenstrahlen fielen durch die halb abgedunkelten Fenster direkt in Rays Gesicht. Verschlafen öffnete er die Augen. Es war bereits 15 Uhr durch. Er kämpfte sich aus dem Bett und ging in die Küche. Dort setzte er sich auf einen Barhocker, schlug die Hände zusammen und vergrub sein Gesicht darin. Es war eine lange Nacht. Er hatte sich über das Internet mit ein paar Männern vergnügt. In Gedanken vertieft zuckte Ray leicht zusammen, als das Telefon klingelte. Er stand langsam auf und nahm den Hörer ab.

"Kon?", meldete er sich mit einer verschlafenen Stimme.

"Hey Ray, Lee hier. Hast du etwa schon wieder so lange geschlafen? Du hörst dich so müde an."

"Mhm..." Ray wusste genau, wie Lee darüber dachte.

"Mensch Ray, du kannst dich doch nicht so hängen lassen! Was ist los mit dir? Ich glaube wir beide sollten mal wieder einen schönen Abend genießen."

"Mein Abend gestern war schön."

"Ja, das höre ich. So kann das mit dir aber nicht weiter gehen. Für heute Abend bist du mit mir verabredet!"

"Hm. Und was hast du vor?"

"Wie wäre es mit einem Clubbesuch? Tala hat mir letztens von einem erzählt, wo er war."

"Ein Club? Ist das dein Ernst? Du weißt doch, dass mein letzter Besuch in einem eher negativ verlief", sagte Ray in einem abwertenden Ton.

"Und ob das mein Ernst ist! Und außerdem war ich letztes mal nicht dabei. Na los, gib dir einen Ruck. Es soll dort echt gut sein."

"So wirklich überzeugt bin ich ehrlich gesagt nicht."

"Du musst mal wieder etwas erleben. Etwas außerhalb des Internets. Also los."

"Ich befürchte, dass ich eh keine andere Wahl habe."

"Soll ich dich später abholen? Wir fahren am besten mit dem Bus dorthin." Lee ging nicht weiter auf Rays Ablehnung ein.

"Wenn es unbedingt sein muss..."

"Ok, ich bin um 21 Uhr bei dir! Bis nachher!"

"Bis nachher."

Lee legte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf. "Ich hoffe, dass es ihm gefallen wird beziehungsweise er noch Spaß dran hat", dachte er. "So kann ich jedenfalls sicher gehen, ob ich für seinen Geburtstag noch umplanen muss, oder nicht."

Ray hingegen sah nicht ganz so glücklich aus. Er war zwar schon des öfteren in Clubs und war dort auch immer gerne, aber seit dem letzten Besuch, wollte er partout keinen mehr besuchen. Zu groß war seine Angst davor, dass es noch mal passieren würde. Und möglicher Weise würde dann nicht mehr alles so glimpflich ablaufen. Glück im Unglück würde man es wohl nennen. Ray versuchte die Bilder aus dem Kopf zu bekommen und machte sich einen starken Kaffee und etwas zu Essen. Danach setzte er sich vor den Fernseher.
 

Gegen Abend machte er sich für den Club fertig. Er ging duschen und wusch sich seine langen Haare. Sie reichten bis zu seinen Knöcheln. Als er fertig war föhnte er sie und wickelte das Haar in ein weißes Band ein. Kleiden wollte sich eher unauffällig. Jeans, ein dunkelfarbiges T-Shirt mit einem weißen Drachen auf dem Rücken. Turnschuhe. Er betrachtete sich im Spiegel. Sein Pony hing ihm ins Gesicht. Er griff zu einem Stirnband und band es sich um. Ein Ying & Yang Zeichen zierte die Mitte des Bandes. Ray wirkte nachdenklich. Er wusste nicht so recht, ob er damit vielleicht doch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, als ihm eigentlich lieb war. Viel Zeit zum überlegen blieb ihm nicht mehr, da es an der Tür klingelte. Er wandte sich vom Spiegel ab und öffnete die Tür. Er blickte in die strahlenden Augen Lees.

"Bist du fertig?", fragte dieser und umarmte Ray freundschaftlich.

"Ich denke schon", antwortete Ray und lächelte zwanghaft.

"Gut siehst du aus."

"Ist doch nichts Besonderes. Falle ich damit zu sehr auf?" Ray war ihm seine Unsicherheit sichtlich anzumerken.

"Nicht mehr, als sonst auch", entgegnete Lee und klopfte ihm auf die Schulter.

Das war jetzt nicht unbedingt die Antwort, die Ray hören wollte. Wortlos drehte er sich um und griff nach seiner Jacke und Portemonnaie. Lee spürte, dass sich Ray nicht ganz wohl fühlte.

"Das wird ein super Abend! Ich wette, dass du mir später dafür dankbar sein wirst", versuchte Lee die Stimmung ein wenig aufzulockern.

"Na wenn du meinst…"

"Jetzt sei mal nicht so. Ich bin doch da. Es wird schon nichts passieren." Lee strich Ray sanft über den Rücken. "Wir sollten los. Der Bus kommt gleich."

Ray nickte eingeschüchtert und schloss die Tür ab.
 

Auf dem Weg zum Club wurde Ray mehr und mehr nervöser, was Lee nicht entging. Dieser versuchte ihn immer wieder aufzumuntern und Mut zu machen. Er wäre bei ihm und würde auf ihn aufpassen.
 

Bei dem Club angekommen war es Ray sehr flau im Magen. Laute Musik war zu hören.

"Ich weiß nicht, ob ich da wirklich rein will."

Lee drehte sich zu Ray und sah ihm tief in die Augen. "Ray. Ich weiß, was dir beinahe widerfahren ist. Aber ich versichere dir, dass ich immer bei dir bleiben werde und dich nicht aus den Augen lasse. Du hattest immer viel zu viel Spaß in solchen Clubs, als dass du dir diesen Spaß nehmen solltest. Ich möchte dir helfen, deine Angst zu überwinden."

Ray schluckte. "Im Prinzip hast du ja Recht", murmelte er. Er atmete tief durch. "Ok, dann lass uns rein gehen."

"Das finde ich sehr mutig von dir. Ich bin stolz auf dich, dass du bereit bist, über deinen Schatten zu springen." Er hakte sich bei Ray ein und ging mit ihm in den Club. Die Musik wurde lauter und der Laden war bereits gut besucht. Sie standen auf einer Empore, von der aus man den ganzen Club im Überblick hatte. Auf der großen Tanzfläche tummelten sich viele Leute und bewegten sich rhythmisch zum Beat. Es war etwas düster und die Tanzfläche wurde abwechselnd von bunten Scheinwerfern beleuchtet. Mehrere höherliegende Plateaus befanden sich im Raum. Hier tanzten Animateure, unter anderem auch Poledance. Auf der gegenüberliegenden Seite war eine Bühne, auf der sich auch eine Poledancestange befand. Allerdings war diese leer.

"Der Laden ist gut besucht", bemerkte Ray und ließ seinen Blick hektisch über die Menge gleiten, als ob er etwas oder jemanden suchte.

"Lass uns erst mal zur Bar gehen. Aber vorher bringen wir unsere Jacken weg", sagte Lee und deutete in die Richtung.

Sie gaben ihre Jacken am Eingang ab und gingen die Treppe herunter. Danach kämpften sie sich einen Weg zur Bar. Dort setzten sie sich auf zwei freie Barhocker und bestellten sich jeweils ein Getränk. Ein blonder Mann tauchte neben Ray auf und musterte ihn mit großen verführerischen Augen.

"Na? Alles klar?" Der Mann lächelte Ray an.

Ray hob seinen Blick. So was war er bereits gewohnt. "Natürlich", antwortete er etwas zaghaft. "Und bei dir?" Er fragte mehr aus Höflichkeit, als aus Interesse.

"Aber sicher. Ist doch echt eine super Stimmung hier. Und hübsche Kerle." Bei diesem Satz musterte er Ray ein weiteres mal.

Dieser wandte seinen Blick zu Lee und sah ihn flehend an. Er verstand sofort und legte seinen Arm um Rays Schultern.

"Na los, lass uns mal die Tanzfläche unsicher machen." Er stand auf und zog Ray hinter sich her, dem Blondschopf keines Blickes würdigend. Dieser sah den beiden verdutzt hinterher, wie sie in der Menge verschwanden. Sich ohne Worte verstehend blieben sie nahe einem Plateau stehen und fingen an, den Beat in sich aufzunehmen. Anfangs etwas zögerlich fand Ray schnell wieder seinen Gefallen am Tanzen. Es dauerte nicht lange und er war von mehreren Fremden umgeben. Diesmal wollte er sich aber nicht von Lee aus der Situation befreien lassen. Er genoss die Aufmerksamkeit. Auch die kleinen Körperberührungen ließ er zu. Er fühlte sich befreit und endlich wieder wohl in seiner Haut. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass dieses Gefühl so schnell zurück kehren würde. Er tanzte abwechselnd mit Lee und den anderen Männern. Fast wie im Rausch bekam er nicht mit, dass sich noch jemand anderes zu ihm drängelte und die anderen Männer etwas zur Seite schubste. Erst als Lee ihm locker auf die Schulter klopfte und in die Richtung des Mannes nickte, realisierte er die Situation. Fast schlagartig hielt er in seinen Bewegungen inne und blickte den Mann fassungslos an.

"Hey was ist denn los? So schlecht tanze ich nun auch wieder nicht", sagte der Mann und lächelte Ray an.

"Was willst du von mir? Ich bin nicht interessiert!", antwortete Ray dem blonden Mann, der ihn schon an der Bar bedrängt hatte. Er drehte sich um zu Lee und begann wieder mit diesem zu tanzen. Der Blondschopf grinste. So leicht würde er sich nicht abwimmeln lassen und schob sich tanzend zwischen die beiden.

"Geb' mir wenigstens eine Chance."

Ray verdrehte die Augen und stieß ihn sanft zur Seite.

"Ich merke schon, das wird nicht einfach. Dabei hättest du sicher auch deinen Spaß." Er sah Ray herausfordern an.

"Ich habe auch ohne dich genug Spaß", entgegnete Ray trocken.

"Vielleicht hast du das, aber dir fehlt etwas! Etwas ganz besonderes. Ein ganz besonderer Spaß, wenn du weißt, was ich meine!"

Ray schenkte ihm einen müden Blick und winkte ab. "Wie gesagt, kein Interesse!"

Der Blondschopf grinste. "Und wie kann ich dein Interesse wecken?", fragte er, während er weiter die Hüften schwang.

Ray schnaubte. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm die Hartnäckigkeit des Blonden, wollte sich aber nichts anmerken lassen. Stattdessen winkte er zu Lee. "Lass uns mal darüber gehen", sagte er und deutete in die Richtung.

Lee war sich nicht sicher, ob Ray wirklich kein Interesse an dem Blonden hatte, oder er einfach nur mit ihm spielen wollte. "Gefällt er dir nicht?", fragte er, nachdem sie den Blonden haben stehen lassen.

"Hm", kam von Ray. "Auf der einen Seite gefällt es mir ehrlich gesagt, wie er mir hinterher rennt. Aber auf der anderen möchte ich mir den Abend noch nicht verplanen." Ray zwinkerte.

"So ist das also!" Lee lachte.

Die beiden waren wieder recht schnell von einer Traube Männer umgeben, die vor allem mit Ray tanzen wollten. Wie schon zuvor genoss er die Zuneigung und war voll in seinem Element. Mit wilden Hüftschwüngen und ausgefallener Gelassenheit bewegte er sich rhythmisch zum Beat. Die Männer waren begeistert von ihm. Sie hatten selten einen so begnadeten Tänzer gesehen.

Nach einer Weile wurde die Musik etwas leiser und eine Stimme hallte durch den Club. "Meine lieben Herren! Mit Freude darf ich Ihnen unser weiteres Programm des heutigen Abends verkünden. Ausgewählte, gut anzusehende Herren, werden ab jetzt auf unserer Showbühne eine heiße Show für Sie abliefern! Wir bitten für einen großen Applaus für unseren ersten Künstler: Mr Hotter And Hotter! Applaaaaaus!" Die Menge jubelte, als Mr Hotter And Hotter die Bühne betrat. Die Musik wurde wieder lauter und er begann damit, sich verführerisch auf der Bühne zu präsentieren. Ray bat Lee an die Bar, um sich selber etwas auszuruhen und die Show besser verfolgen zu können. Sie setzten sich auf die Barhocker und bestellten sich Drinks. Ray genoss die Vorführung.

"Der Laden ist echt super, muss ich dir lassen!" Ray proste Lee zu.

"Vertrau mir doch einfach", grinste Lee zurück.

Auf der Bühne fing Mr Hotter And Hotter nun an, sich langsam und verführerisch seine Klamotten vom Leib zu reißen. Er spielte mit dem Publikum und zog sich elegant aus. Angefangen bei seinem Oberkörper, welchen er langsam freilegte. Er stich sich seine Weste von den Schultern und hob sein Shirt, so dass man seinen Sixpack sehen konnte. Die Menge jubelte und pfiff. Auch Ray nickte anerkennend. Es kam ein muskulöser Oberkörper zum Vorschein, nach dem er das Shirt zerriss und in die Menge schmiss. Der Mann war ziemlich schmal, aber dennoch gut gebaut. Seine etwas längeren Haare fielen ihm ins Gesicht. Mit einen anziehenden Blick strich er sie zur Seite und umfasste die Poledancestange. Gekonnt ließ er seinen Körper die Stange umkreisen und ihn somit richtig zur Geltung bringen. Die Menge kreischte. Nach einer guten Weile begann er damit, sich langsam seine Hose auszuziehen. Zu erst öffnete er den Reißverschluss, alles in einem gewissen Rhythmus. Er zwinkerte, drehte sich um und bückte sich. Man konnte nun seinen Hintern mehr oder weniger begutachten. Als er sich wieder aufrichtete, zog er sich mit einem Ruck die Hose vom leib. Beifall war zu hören. Auch Ray jubelte. Ein straffer Hintern, verziert mit einem String, kam zum Vorschein. Die Menge war außer sich, als sich Mr Hotter And Hotter wieder umdrehte und man sein Gehänge sehr gut in der Ausbeulung sehen konnte. "Runter mit dem Ding!", rief ein Zuschauer. Mr Hotter And Hotter schüttelte scharmant den Kopf und umfasste wieder die Poledancestange. Er vollziehte an dieser noch ein paar sexy Posen, bevor er seine Show beendete. Er verbeugte sich und erntete tosenden Applaus. Auch Ray war mehr als begeistert. Ihm hat die Show sehr gefallen. "Ich bin echt sprachlos!"

"Es freut mich, wenn es dir gefällt." Lee lächelte.

Mr Hotter And Hotter winkte noch einmal und verließ die Bühne. Der nächste Künstler wurde angekündigt.

"Ich muss mal!", sagte Ray.

Lee sah ihn an. "Soll ich dich begleiten?"

"Ne, brauchst du nicht. Ich glaube, dass ich genug Alkohol intus habe, um mich alleine zu trauen. Aber wenn ich in 5 Minuten nicht zurück bin, kannst du ja nachschauen kommen."

"Wie du meinst", antwortete Lee und sah Ray besorgt hinterher.

Während sich Lee den nächsten Künstler auf der Bühne ansah, versuchte sich Ray einen Weg zur Toilette zu bahnen. Diese befand sich ein Stockwerk tiefer. Dort angekommen staunte er nicht schlecht, als sich überall Paare mit einander vergnügten. Eigentlich gab es dazu einen separaten Raum, aber das schien hier niemanden zu stören. Auch auf der Toilette fanden sich zahlreiche Männer, die sich aneinander erfreuten. Ray fiel es schwer, sich bei diesen Anblicken unter Kontrolle zu halten. Er versuchte an etwas anderes zu denken, was aber bei den Nebengeräuschen nicht einfach war. Dennoch erreichte er ein Pisoire und erleichterte sich. Nachdem er fertig war ging er zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Gerade, als er die Toilette wieder verlassen wollte, wurde er an einem Arm festgehalten. Erschrocken drehte er sich um.

"Du schon wieder!" Er klang erleichtert. "Du bist ganz schön penetrant." Er sah in himmelblaue Augen.

"Wen hast du denn erwartet? Deinen Freund?" Der blonde sah ihn fragend an. "Ich heiße übrigens Phil", fügte er hinzu.

"Hmpf. Nein, der wartet an der Bar auf mich."

"Ich weiß. Er unterhält sich dort angeregt. Ich denke, dass er dich so schnell nicht vermissen wird." Der Blondschopf drückte Ray an die Wand. "Dir wird es gefallen", hauchte er ihm ins Ohr und griff ihm in den Schritt.

Ray hatte damit nicht gerechnet und wirkte leicht überrumpelt. Phil öffnete Rays Hose und wollte gerade das Glied umfassen, als sich die Tür einen Spalt öffnete und Ray eine bekannte Stimme vernahm.

"Ray? Bist du noch da drin?"

Fast erleichtert drückte er den blonden von sich und machte seine Hose zu. "Ja, ich bin fertig." Er atmete tief durch. Den Blondschopf verdutzt zurücklassend, verließ er die Toilette.

"Alles ok mit dir? Du siehst etwas fertig aus", sorgte sich Lee.

"Keine Sorge, es ist alles in Ordnung", versicherte Ray.

Lee akzeptierte die Antwort und wollte nicht weiter nachhaken. Ray würde es ihm schon erzählen, wenn es ihn bedrängen würde. Gemeinsam gingen sie wieder nach oben auf die Tanzfläche. Auf der Showbühne ging es wie schon zuvor richtig rund und die Menge kreischte und jubelte dem Künstler zu. Diesen im Auge behaltend, zumindest bei Ray, fingen wieder beide an zu tanzen. So verausgabten sie sich bis tief in die Nacht.
 

Es war sehr spät, als die beiden beschlossen, nach Hause zu fahren. Sie holten ihre Jacken und verließen müde und erschöpft den Club. Etwas vom Eingang entfernt blieben sie stehen.

"Ich werde mir ein Taxi rufen. Willst du dann mit kommen?", fragte Lee und zückte sein Handy.

"Nein, schon okay. Ich fahre mit dem Bus."

Lee sah Ray skeptisch an. "Bist du dir sicher? Um diese Uhrzeit fahren die nur noch sehr unregelmäßig."

"Das macht nichts. Ich kann zur Not warten."

Nicht weiter nachfragend, aber dennoch nachdenklich, rief sich Lee ein Taxi. Er bestellte es zur Bushaltestelle. "Hat dir der Abend denn gefallen?", fragte er, als sie sich auf den Weg zur Haltestelle machten.

"Es war super! Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich am Anfang echt Angst hatte."

"Das freut mich. Und die Angst scheint ja schnell verflogen zu sein." Lee grinste.

Ray lachte müde und setzte sich auf die Bank an der Haltestelle.

"Der Bus kommt erst in 40 Minuten", stellte Lee fest. "Bist du dir wirklich sicher, dass du hier solange alleine warten willst?"

"Das macht mir nichts aus. Ich kann mich mit meinem Handy beschäftigen."

Lee wusste genau, dass ihm Ray keine weiteren Umstände machen wollte und akzeptierte die Antwort endgültig. Er setzte sich neben Ray und wartete auf das Taxi. Sie unterhielten sich über belanglose Sachen, bis das Taxi kam. Lee verabschiedete sich mit einer Umarmung und ging zum Taxi, als dieses ankam. Er blickte noch einmal zurück und winkte. Ray tat es ihm gleich und Lee stieg in den Wagen. Brausend fuhr dieser davon. Nun war Ray alleine, zumindest dachte er das. Er starrte auf sein Handy.

"Bis der Bus kommt, dauert es leider noch eine Weile."

Ray blickte erschrocken auf. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sich ihm jemand genähert hat.

"Du?" Ray sah Phil verwirrt an.

"Zufällig muss ich in die selbe Richtung." Er nahm neben Ray Platz. "Ich wollte mich noch für vorhin entschuldigen. Das war wohl etwas unhöflich von mir, mich so aufzudrängen."

Ray sah ihn erst ungläubig an, winkte dann aber ab. "Schon okay." Er richtete seinen Blick nach vorne auf die gegenüberliegende Straßenseite. Der Bus kam dort gerade an.

"Tut mir echt Leid. Ich weiß ja noch nicht mal, wie du heißt."

"Ray", antwortete der Schwarzhaarige kurz. Er schien zu überlegen und blickte dem abfahrenden Bus nach. "Aber weißt du", sagte er nach einer kurzen Weile und drehte seinen Kopf zu Phil, "im Prinzip warst es nicht du, der mich gestört hat, sondern eher die Situation auf der Toilette."

Phil sah ihn verdutzt an. Mit so einer Aussage hatte er nun nicht mehr gerechnet. "Wie meinst du das?", fragte er und sah Ray mit großen Augen an.

"Ich muss so was nicht auf einer Toilette haben. Nicht auf einer Toilette in einem Club. Ich kann mir da schönere Orte vorstellen!" Nun war es Ray, der in einem verführerischen Ton sprach.

"So ist das also." Phil hatte sich schnell wieder gefangen. "Und was für Orte schweben dir gerade so durch den Kopf?" Er platzierte eine Hand auf Rays Oberschenkel.

"Ein schönes weiches Bett wäre nun glaube ich genau der richtige Ort dafür." Ray blickte Phil anziehend an. Er wusste, dass sein Gegenüber nicht ablehnen würde.

"Ein schönes weiches Bett also…" Phil kam näher zu Ray, so dass dieser seinen Atem am Hals spüren konnte. "Na dann komm doch einfach mit zu mir", hauchte er und legte seine Lippen auf Rays Hals.

"Eine hervorragende Idee", flüsterte Ray und ein verschmitztes Grinsen zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Er genoss die Liebkosungen. Auch Phil genoss diese Nähe.

"Der Bus kommt gleich!" Ray ließ Phil zappeln und stand auf, zwinkerte diesem zu.

Phil lehnte sich zurück und betrachtete Ray. Als der Bus kam folgte er ihm und gemeinsam fuhren sie zu Phils Wohnung. Die Nacht war noch lange nicht vorbei.

The Show must go on!

Eine lange und harte Nacht lag hinter Ray. Vor allem eine harte. Eine sehr harte. Müde und erschöpft kroch er aus dem Bett und ging ins Bad. Draußen war es bereits wieder hell und die Vögel zwitscherten. Er ließ die Dusche an und das warme Wasser prasselte auf seinen Körper. Hierbei gab er Acht auf seine Haare, dass diese nicht nass wurden. Zu lange würde es dauern, sie wieder trocken zu bekommen. Einen Föhn konnte er in dem fremden Badezimmer nämlich nicht erspähen. Er genoss die Wärme des Wassers und seifte sich ein. Nachdem er fertig war trocknete er sich ab und ging wieder ins Schlafzimmer. Phil war bereits eingeschlafen. Er hatte sich nicht zugedeckt, so dass Ray seinen nackten Körper sah. Der Blondschopf lag auf dem Bauch, ein Bein gewinkelt und eins gestreckt. Seinen Kopf hatte er auf einem Arm abgelegt und den anderen angewinkelt daneben. Er erweckte einen sanften Eindruck. Einen ganz anderen, als Ray noch wenige Momente zuvor von ihm hatte. Ray suchte seine Sachen zusammen und zog sich an, seinen Blick immer wieder über den Körper Phils schweifend. Er war hundemüde und erschöpft und hätte sich nur zu gern auch ins Bett gelegt, aber er wollte ungern neben Phil aufwachen. Auch, wenn ihm die Nacht gefallen hat. Das war eines seiner Prinzipien. Nicht bei seinen Liebhabern schlafen. So entging er der unangenehmen Situation des nächsten Tages und ersparte sich viele weitere Dinge. Als Ray angezogen war trat er noch mal näher ans Bett. Phil sah friedlich aus. Ray nahm die Decke und legte sie über ihn. Danach drehte er sich um, löschte das Licht und verließ das Zimmer. Leise schloss er die Haustür und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort angekommen ließ er sich auf die Bank fallen. Seine Augen waren schwer. So schwer, dass er gar nicht mitbekam, wie er einnickte. Er schreckte hoch, als er das Motorengeräusch des Busses vernahm.
 

Bei seiner Wohnung angekommen wollte er nur noch ins Bett. Er schleppte sich ins Badezimmer und putzte sich sporadisch die Zähne. Danach ging es ins Schlafzimmer und er riss sich die Klamotten vom Leib. Nur die Shorts behielt er an, das Bett musste eh neu bezogen werden. Gut war das Gefühl, als er endlich drin lag und sich in die Kissen kuscheln konnte. So schnell wie heute schlief er schon lange nicht mehr ein. Seine Träume kreisten um das Geschehene, und um Lee. Durch ihn hat er sich wiedergefunden.
 

Lees Abend verlief ruhig, nachdem sie den Club verlassen hatten. Als er zu Hause ankam putzte er sich die Zähne, zog sich um und ging ins Bett. Er schaltete den Fernseher ein, programmierte einen Timer und wartete, bis er einschlief. Lee schlief verhältnismäßig lange, aber das war nach dem Abend zu erwarten. Gegen Mittag wurde er wach. Er stand auf, zog sich an und ging in die Küche. Dort bereitete er sich etwas zu Essen. Grade, nachdem er mit Essen fertig war, klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer in die Hand und schaute aufs Display. "Was will der denn um diese Zeit", murmelte der Schwarzhaarige und nahm den Anruf entgegen. "Hey Tyson! Was gibt's?"

"Hi Lee, alte Socke! Na, alles klar bei dir?" Lee öffnete gerade den Mund um zu antworten, als Tyson schon weiter sprach. "Sag mal, du so als Rays bester Freund, hast du schon was für seinen Geburtstag geplant? Ich habe nämlich eine richtig geile Idee!" Tyson war ziemlich aufgeregt.

"Ach ja? Und die wäre?" Lee runzelte die Stirn.

"Wie wäre es", fuhr Tyson fort, "wenn wir ihn dieses mal so richtig verarschen? Also nicht richtig verarschen, sondern uns nur einen kleinen Scherz mit ihm erlauben? Ich meine immerhin wird der Gute 21!" Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.

"Ich bin mir nicht so ganz sicher, auf was du hinaus willst. Was genau hast du dir denn vorgestellt?" Lee gab sich interessiert.

"Wie wäre es, wenn..." Tyson suchte nach den richtigen Worten.

"Ja?"

"... wenn wir... wenn wir ihn in eine Tabledance Bar oder einen Striptease Club schleppen? Aber nicht in so was wie für uns, also richtige Männer, sondern was für andere Männer. Für spezielle Männer." Tyson war die Situation unangenehm. Er wollte das Wort, welches er versucht hatte zu umschreiben, nicht aussprechen.

"Du meinst eine Bar für Schwule?" Lee war ganz direkt.

"Äh ja, genau! Und? Was hältst du von der Idee? Ist doch spitze, oder?" Tyson war etwas nervös, was Lee nicht entging.

"Interessant ist es auf jeden Fall. Vor allem, weil ich eine ähnliche Idee hatte."

"Echt? Äh super! Was heißt ähnliche Idee?"

"Hm", gab Lee von sich. Er überlegte, wie er es Tyson sagen sollte, ohne den wahren Grund zu nennen. "An meinem 21. habt ihr euch ja auch so einiges einfallen lassen", begann er. "Ich habe da an einen Stripper oder erotischen Tänzer gedacht. Aber nicht an irgendeinen. An einen ganz besonderen."

"Hört sich verlockend an", kam es vom anderen Ende der Leitung.

Lee stutzte. "Verlockend?"

Tyson erkannte sein Missgeschick. "Ich meinte natürlich verlockend in dem Sinne, dass Ray große Augen machen wird!"

"Ja, die bekommt er ganz sicherlich", murmelte Lee, sodass Tyson ihn nicht verstand.

"Was hast du gesagt?", fragte dieser unsicher.

"Nichts wichtiges. Ich werde mich mal bei einem Freund informieren, der sich in der Szene gut auskennt. Der kann uns sicherlich einen Laden empfehlen."

Tyson ahnte in diesem Moment nicht, dass Lee schon alles genau geplant hatte. Aber Tyson kam ihm ganz recht. So konnte er alles auf ihn schieben und so Rays Geheimnis bewahren. Rays Geschenk sollte etwas ganz besonderes sein. Ein Abend, den er nie wieder vergessen sollte. "Ich kläre das ab und melde mich in den nächsten Tagen bei dir."

Die beiden verabschiedeten sich und legten auf.

"Das hat ja besser geklappt, als ich gedacht habe! ", freute sich Tyson. "Endlich schaffe ich es mal, so einen Laden zu besuchen, ohne aufzufallen."

Lee starrte noch ein paar Sekunden auf den Hörer. Dann nahm er ihn erneut ab und wählte eine Nummer. Es klingelte eine Weile. Lee wollte grade wieder auflegen, als sich eine Stimme meldete.

"Iwanov?"

"Hey Tala, Lee hier. Ich wollte mich noch mal erkundigen wegen nächsten Monat und ob es schon etwas neues gibt."

"Oh hallo Lee." Tala klang erfreut. "Es steht soweit alles wie geplant. Die Privatvorführung ist auch gebucht. Nicht ganz billig, aber durch meine Kontakte konnte ich einen kleinen Rabatt aushandeln. Ich hoffe, dass dein Freund auch mitspielt."

"Hört sich gut an! Mach dir um ihn keine Sorgen, der steht auf Abenteuer und schlägt so was garantiert nicht aus. Aber ich denke, dass alles gut laufen wird. Immerhin soll es sein Abend werden."

"Echt rührend, wie du dich um sein Wohl sorgst."

"Wohl eher um seine Freude..."

"Die wird er ganz sicher haben, wenn er wirklich so ist, wie du ihn beschrieben hast. Ich kann das schlecht einschätzen, habe ihn ja nur ein paar Mal flüchtig getroffen. Aber der Künstler wird ihm sicher gefallen. Der hat etwas an sich wie die Kontakte, die ich ihm schon vermittelt habe."

"Das hoffe ich doch mal. Ist ja auch teuer genug, der Spaß. Aber er ist es mir wert. In letzter Zeit hat er sich etwas hängen lassen."

"Ich hoffe nur, dass es für ihn okay sein wird, wenn ich dabei bin. Ohne mich werdet ihr nämlich nicht in die VIP Lounge kommen. Und dort wartet ja dann sein eigentliches Geschenk auf ihn. Ich könnte euch zwar auch reinbringen und dann unter euch lassen, aber die Show lass ich mir nicht entgehen! Zudem habe ich schon angefragt, ob wir dort unter geschlossener Gesellschaft sein können."

"Ich denke nicht, dass er was dagegen haben wird. Ihr habt euch ja soweit gut verstanden und er hat nur Positives über dich verlauten lassen."

"Was dauert das denn solange?"

Lee vernahm am anderen Ende der Leitung eine fremde Stimme.

"Ich bin gleich wieder bei dir!", kam es nun von Tala. "Okay Lee, ich glaube, dass wir soweit alles besprochen haben. Ich werde dich nochmal wegen der geschlossenen Gesellschaft informieren. Ich werde nun verlangt. War schön mit dir zu quatschen!"

"Du kleiner Schwerenöter! Hast du mal wieder Besuch?", sagte Lee scherzhaft und lachte.

"Kennst mich doch!", gab Tala verschmitzt zurück. "Wir hören von einander. Tschau!"

"Bis dann", sagte Lee und schüttelte den Kopf.

Tala legte auf.

Lee tat es ihm gleich, legte aber den Hörer nicht aus der Hand und überlegte. Dann wählte er eine weitere Nummer. Es nahm niemand ab. Er wählte erneut.

"... Hallo?", meldete sich endlich eine verschlafene Stimme, nachdem Lee die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte.

"Ray? Lee hier. Wie geht's dir? Hast du den gestrigen Abend gut überstanden?"

"Oh hallo Lee." Ray gähnte. "Du hast mich geweckt. Was ist denn los?"

"Entschuldigung, das war nicht meine Absicht. Ich dachte, dass du schon ausgeschlafen bist."

"Nicht ganz…" Ray gähnte ein weiteres mal.

Lee lachte. "Okay, dann werde ich dich mal nicht lange aufhalten. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du Lust hast, nachher mit mir ins Café zu gehen – aber ich glaube, dass wir das auf morgen verschieben sollten."

"Hört sich gut an… Morgen also. Schreib mir am besten noch mal eine Nachricht wegen der Uhrzeit, okay? Jetzt behalte ich das eh nicht."

Lee verstand die Worte kaum, da Ray sehr undeutlich sprach. "Ich schreibe dir noch mal. Und nun schlaf' weiter, du Schlafmütze. Bis morgen."

"Bis morgen", nuschelte Ray und legte auf. Danach war er wieder sehr schnell in seinem Bett verschwunden.

Lee grinste. "Ob er sich jemals in der Hinsicht ändern wird?" Kopfschüttelnd legte er das Telefon beiseite. "Am besten schreibe ich ihm erst heute Nachmittag oder Abend die Nachricht, wenn er sicher ausgeschlafen hat. Nachher hat er das Handy nicht auf lautlos und meckert mich morgen an, dass ich ihn zwei mal geweckt hätte", dachte Lee und machte sich einen Tee. Den Rest des Tages verbrachte er unter anderem damit, sich weiter über den Club zu informieren, in den er an Rays Geburtstag will. Am späten Nachmittag schrieb er Ray eine Nachricht mit der Uhrzeit für das Café und ob dieser ihn abholen könnte. Es dauerte nicht lange und er erhielt eine Antwort. Ray war mittlerweile ausgeschlafen und bestätigte ihn.
 

Der nächste Tag. Es klingelte an der Tür. Ray war pünktlich wie immer, auf die Minute genau. Sie begrüßten sich freundschaftlich mit einer Umarmung und fuhren in Rays Auto zu ihrem Stammcafé. Dort angekommen setzten sie sich an einen kleinen runden Tisch in einer Ecke, in der sie ungestört waren und sie keiner hören konnte. Der Kellner kam freundlich lächelnd auf sie zu. "Guten Tag die Herren. Wie immer?", fragte er und wechselte seinen Blick von einem zum anderen.

"Wie immer", antwortete Ray und Lee nickte zustimmend.

"Kommt sofort!" Der Kellner drehte um und Ray ließ es sich nicht entgehen, ihm dabei auf den Hintern zu starren.

Lee bemerkte den Blick. "Irgendwann fällt das noch auf, mein Lieber!", lachte er.

"Ja, vielleicht lege ich es drauf an. Gefallen tut er mir immerhin schon etwas länger", witzelte Ray zurück.

"Du kannst es einfach nicht lassen!" Lee grinste Ray frech an.

"Warum auch", erwiderte Ray. "Aber wo wir schon mal beim Thema sind, ich habe vorgestern noch etwas heißes erlebt! Nach dem Club, wo wir waren."

"So? Na dann bin ich aber mal gespannt." Lee faltete seine Hände auf dem Tisch zusammen und grinste Ray an.

"Der Club alleine hat mir ja schon ziemlich gut gefallen, aber was danach noch passierte... oh ja!"

"Das freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich glaube genau so ein Abend hatte dir mal wieder gefehlt."

"Da könntest du Recht haben. Die Tänzer dort waren echt gut. Am besten hat mir aber gefallen, als der Dunkelhäutige angefangen hat sich auszuziehen. Den würde ich definitiv nicht von der Bettkante schubsen. Mit dem würde ich..."

Lee gab Ray ein Zeichen, dass der Kellner auf dem Weg zu ihnen war.

"So die Herren, einmal wie immer!" Der Kellner stellte die Getränke vor den beiden ab. Sie bedankten sich und der Kellner drehte mit einem Lächeln um.

"Was ich sagen wollte", fuhr Ray weiter fort, nachdem der Kellner außer Hörreichweite war, "mit dem würde ich so einige versaute Dinge anstellen!"

"Bitte nicht zu sehr ins Detail gehen!", lachte Lee. Er war zwar sehr tolerant, aber was Ray privat machte, wollte er dann doch nicht so genau wissen.

"Aber den Abend Revue passieren lassen ist okay?" Ray zwinkerte.

"Tu, was du nicht lassen kannst. Ich freue mich, wenn es dir gut geht."

Das ließ sich Ray nicht zwei mal sagen. Freudig begann er, den Ablauf des Abends noch einmal in Gedanken zu erleben und berichtete seine Eindrücke von den Künstlern und wie sehr es ihm gefallen hat, wie sie sich langsam passend zur Show ausgezogen haben. Er beschrieb ihre muskulösen und stählernden Körper und kam ins schwärmen. Diese Eleganz und gleichzeitig dennoch starke Männlichkeit – genau das war es, was ihm gefiel.

"Ach und weist du noch der Typ, der mich so angemacht hat?", brach Ray auf einmal ab.

"Du meinst den Blonden, der dich quasi mit seinen Augen ausgezogen hat?"

"Ja, genau der!" Ray konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ich war noch bei ihm zu Hause", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.

Lee schaue Ray verdutzt an. "Du warst bei ihm zu Hause?"

"Naja ich dachte, dass wenn schon mal jemand so geil auf mich ist, sollte ich mir das nicht entgehen lassen. Und es hat sich definitiv gelohnt!"

Lee sah Ray mit hochgezogenen Brauen an und schien nachzudenken. "Woher wusstest du denn, wo er wohnt?", fragte er, nachdem er seine Gedanken sortiert hatte.

"Ich sag mal so, er ist mir mehr oder weniger zufällig an der Bushaltestelle begegnet, nachdem du mit dem Taxi weg warst."

"Das ist ja fast unheimlich. Man könnte meinen, dass er schon die ganze Zeit dort war und nur darauf gewartet hat, dass mein Taxi kam. Im Club ist er dir ja auch schon hinterher gelaufen…", sagte Lee etwas besorgt. "Nicht, dass das ein Stalker ist. Ich habe da schon die eine oder andere fiese Geschichte gehört."

"Hm." Jetzt schien auch Ray nachdenklich. "Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er so dauf ist. Ich glaube der wollte einfach nur seinen Spaß haben. Und den hatte er definitiv."

"Ich will echt keine miese Stimmung verbreiten, aber bei so was solltest du echt aufpassen."

"Ich verstehe das, natürlich kann ich mich irren." Ray senkte seinen Kopf und starrte in sein Getränk.

Schweigen schlich sich zwischen die beiden.

Auch Lee rührte ziellos in seinem Getränk rum. "Da fällt mir grade ein…"

Ray hob seinen Kopf und sah Lee erwartungsvoll an.

"Mir fällt grade ein, dass ich doch Tala mal über diesen Typen ausfragen könnte. Der kennt sich doch gut aus, vielleicht ist er ihm bekannt."

"Keine schleche Idee", antwortete Ray. Er nahm einen Schluck. "Ich hoffe trotzdem, dass er nicht so einer ist."

"Das hoffe ich auch, aber man weiß ja nie. Ich schreibe ihm am besten sofort eine Nachricht, dass er sich melden soll." Lee klang euphorisch.

"So eilig ist das nun auch wieder nicht", bemerkte Ray, war aber dennoch dankbar. An so etwas hatte er vorher gar nicht gedacht. Immerhin war es ihm schon des öfteren passiert, dass er immer wieder über den gesamten Abend von einer und der selben Person angesprochen wurde. Es waren mehrere sehr hartnäckig und gaben sich mit einem klaren >nein< nicht zufrieden.

"Bin mal gespannt, wie schnell er sich zurückmeldet", sagte Lee, während er die Nachricht an Tala schrieb. "Wie heißt der Kerl eigentlich?"

"Phil", antwortete Ray knapp. "Nur an den Nachnamen kann ich mich grade nicht erinnern. Auf das Klingelschild habe ich nicht sonderlich großen Wert gelegt."

Lee blickte auf und runzelte die Stirn. "Aber die Adresse weißt du zur Not?"

Ray räusperte sich verlegen. "Ich kann dir sagen, wo wir ausgestiegen sind."

"Du warst bei ihm zu Hause und weißt weder Nachname noch Adresse? Mensch Ray!" Lee lachte leicht.

"Wir können zur Not hinfahren und nachgucken", bot Ray an. "Aber vielleicht gibt es auch nicht so viele Phils, auf die die Beschreibung passt."

"Warten wir erst mal ab, bis sich Tala meldet. Je nach dem wird das nicht mehr heute sein."

Sie tranken die Getränke aus.

"Hast du vielleicht Lust noch ins Kino zu gehen oder ist der Rest des Tages schon verplant?", fragte Lee. "Es läuft ein neuer Film mit deinen Lieblingsschauspielern."

"Bisher habe ich nichts vor. Klar, gerne."

Lee erkundigte sich, wann der Film lief. Danach bezahlten sie und verließen das Café.
 

Als sie vom Kino auf dem Weg nach Hause waren, Ray fuhr, klingelte Lees Handy.

"Tala? Hey! Ich habe heute gar nicht mehr mit einem Rückruf gerechnet."

"Hallo Lee. Für dich nehme ich mir doch gerne mal ein paar Minuten Zeit. Um was geht es genau? Ihr macht euch Sorgen wegen einer kleinen Liebschaft von Ray?"

"Ja, kann man so sagen."

"Und dieser Typ heißt also Phil. Hm. Ich kenne mehrere Phils. Wie sah er denn aus?"

"So genau habe ich ihn mir jetzt nicht angeschaut. Ray?" Lee wandte sich etwas vom Telefon ab. "Beschreib mal, wie Phil aussah." Lee stellte das Handy auf Lautsprecher.

"Naja, blond, himmelblaue Augen. Ungefähr so groß wie ich, schlank. Einen halbwegs gut trainierten Oberkörper."

"Blond?" Tala klang etwas erleichtert. "Ich kenne nur einen, auf den diese Beschreibung passt. Und der ist ansich harmlos."

"Na da hast du ja noch mal Glück gehabt, Ray." Auch Lee war erleichtert.

"Das soll nicht heißen, dass er nicht auch schon mal zu weit gegangen ist!", fuhr Tala fort. "Er kann manchmal etwas aufdringlich werden und wurde deswegen in einem Club schon mal rausgeworfen. Wenn ihm jemand gefällt lässt er fast nichts unversucht, um diesem das mitzuteilen."

"Das kann ich mir sehr gut vorstellen", sagte Lee. "Ray hat er ja auch etwas bedrängt."

"Etwas…", kam es nun von Ray. "Da war noch eine Sache, von der ich dir noch gar nichts erzählt hatte. "

Lee blickte Ray fragend an.

"Als ich auf der Toilette war, ist er mir dort auch begegnet. Und er wusste, dass du zu dem Zeitpunkt an der Bar warst."

Schweigen.

"Hat er versucht dich zu verführen?"Tala unterbrach die Stille.

"Ja", kam es knapp von Ray.

"Ich habe mir so was schon fast gedacht", sagte Lee. "Deswegen bin ich dir nach ein paar Minuten hinterher gelaufen."

"Er wird euch die ganze Zeit beobachtet und genau auf so einen Moment gewartet haben. Das hat er schon öfters gemacht. Wie gesagt, ansich harmlos – aber dennoch nicht ganz ohne. Aber um eure schlimmste Vermutung aus dem Weg zu räumen, ein Fall von richtigem Stalking ist mir bei ihm nicht bekannt."

"Danke Tala. Ich hatte mir da gar nichts bei gedacht, bis mich Lee darauf aufmerksam machte", sagte Ray. "Für mich war das ganz normal."

Tala lachte. "Wenn man so aussieht wie du ist das auch nichts außergewöhnliches. Okay ihr beiden, ich hoffe, dass ich euch helfen konnte. Muss dann auch wieder auflegen. Einen schönen Abend euch beiden noch."

"Vielen Dank Tala. Wir hören von einander. Dir auch noch einen schönen Abend."

"Tschüss", fügte Ray noch an.

Lee legte auf und sah Ray erleichtert an. "Ich habe mir echt Sorgen gemacht."

"Ich weiß, Lee. Und dafür bin ich dir dankbar." Ray strich Lee kurz über den Schenkel. "Ohne dich wäre ich doch total aufgeschmissen." Er lächelte.

"Du bist wie ein Bruder für mich. Das weißt du." Lee hatte einen ernsten Klang in seiner Stimme.

"Du doch für mich auch." Ray seufzte. Er brachte Lee nach Hause und sie verabschiedeten sich.

"Bis dann." Mit diesen Worten fuhr Ray davon.

The Show isn't over, yet!

In den nächsten Tagen gingen beide ihrem gewohnten Alltag nach. Ray plante am Ende der Woche wieder den Club zu besuchen und fragte Lee, ob dieser ihn begleiten würde. Leider hatte Lee keine Zeit und Ray überlegte lange, ob er alleine in den Club gehen sollte. Letzten Endes traute er sich, zu sehr hatte es ihm dort gefallen. Zudem waren in dem Club reichlich Bodyguards vertreten und Überwachungskameras an den wichtigen Stellen waren auch vorhanden.

So fand er sich also alleine vor dem Club wieder. Es war ein ganz anderes Gefühl als letztes mal. Ein positives Gefühl durchströmte ihn. Er betrat den Club. Die Musik wurde lauter und ergriff ihn direkt. Er liebte den Beat. Der Schwarzhaarige lehnte sich an das Geländer der Empore, schloss die Augen und genoss für einen kurzen Moment. Als er die Augen wieder öffnete ließ er seinen Blick über die Tanzfläche schweifen. Der Club war wie letztes Mal gut besucht. Animateure tanzten auf den Plateaus. Auch auf der Bühne tanzte jemand, allerdings war es keine Show. Er gab seine Jacke ab und schritt die Treppe zur Tanzfläche hinunter. Sein Weg führte als erstes zur Bar, an der er sich einen Drink bestellte. Er setzte sich auf einen Barhocker und verweilte dort etwas. Seine Augen glitten durch die Massen. Er mochte es, andere beim Tanzen zu beobachten. Einer gefiel ihm besonders. Er hatte dunkles Haar, die genaue Farbe konnte Ray nicht erkennen. Durch eine ziemlich ausgefallene Tanzweise weckte er das Interesse des Chinesen. Ray trank seinen Drink aus und bahnte sich einen Weg zu ihm. In seiner Nähe begann er zu tanzen, seinen Blick immer wieder auf ihn richtend. Braunes Haar hatte der andere, 10-15 Zentimeter lang. Es war leicht zerzaust und fiel teils in sein Gesicht. Er war gut aussehend. Ray hob die Arme und ließ den Beat durch seinen Körper gleiten. Es dauerte nicht lange und der Braunhaarige nahm Ray wahr. Er drehte sich von seinem Tanzpartner weg und befand sich nun vor Ray.

"Es klappt doch immer wieder", dachte er und man konnte ein verschmitztes Grinsen auf seinem Gesicht erkennen.

Er genoss die Nähe des anderen und beide tanzten so intensiv, dass sich schnell eine Traube um sie bildete. Für Ray war es jedes Mal ein spannendes Gefühl, von so vielen beobachtet zu werden. Er wusste genau, dass sie in dem Moment nur seinen Körper bewunderten – und er wusste, wie er ihn perfekt in Szene setzte. Die Bewegungen passten ideal zum Beat und er gab sich reichlich Mühe, seinen Zuschauern zu gefallen. Aber auch sein Gegenüber schien diese Situation auszukosten. Sie grinsten sich an und tanzten voller Leidenschaft. Die Menge um sie herum applaudierte, als Ray zu erkennen gab, eine Pause machen zu wollen. Er zwinkerte dem Braunhaarigen zu und suchte sich einen Weg zur Bar. Auf dem Weg dorthin wurde er am Arm gepackt und festgehalten. Erschrocken drehte er sich um und blickte in himmelblaue Augen.

"Hi!"

"Oh, hey!" Ray wirkte leicht verunsichert, aber auch etwas erleichtert. "Ich wollte gerade an die Bar…"

"Darf ich dich begleiten?" Phil lächelte ihn an.

"Sicher", antwortete Ray knapp. Er drehte sich um und setzte seinen Weg fort. Er nahm auf einem Barhocker platz und Phil setzte sich neben ihn. Sie bestellten sich jeweils einen Drink.

"Eine heiße Tanzeinlage war das eben", lobte Phil und warf Ray einen verführerischen Blick zu. "Schade, dass ich nicht derjenige war, mit dem du getanzt hast."

Ray lachte leicht, gab aber keine Antwort. Er nahm einen Schluck von seinem Drink und beobachtete die Menge beim tanzen.

"Du warst letztens ziemlich schnell weg", versuchte es Phil nun.

Ray war bewusst, worauf er hinaus wollte. "Ja, das mache ich immer so."

"Ich dachte schon, es hätte dir nicht gefallen." Phil zwinkerte.

"Ach ja?" Ray sah weiter in die Menge und nahm noch einen Schluck. Er empfand das Wiedersehen nicht als unangenehm, fürchtete aber, dass Phil mehr wollte, als die eine gemeinsame Nacht.

"Naja. Wirklich vorstellen konnte ich es mir nicht." Phils Worte hatte einen verspielten Tonfall.

Ray dachte gerade darüber nach, wie er Phil loswerden könnte, als er durch Raunen der Menge aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er sah sich interessiert um und blickte in die Richtung, in die einige zeigten. Auf der Empore entdeckte er drei Bodyguards, die augenscheinlich jemanden von drumherum stehender Masse beschützten. Sie bahnten sich einen Weg die Treppe herunter und kamen direkt auf ihn zu. Ray stockte der Atem. Sein Herz pochte und er hatte ein wohliges Gefühl im Bauch. In der Mitte der Bodyguards erblickte er einen Mann, wie er ihn noch nie zuvor gesehen hat. Von seinem Hocker aus hatte er eine hervorragende Sicht auf ihn. Der Unbekannte hatte graublaue Haare, die in dem Licht leicht silbrig wirkten. Sie fielen ihm etwas ins Gesicht, welches markant war. Auf seinen Wangen konnte Ray jeweils zwei Dreiecke erkennen, dessen Farbe er aber nicht ausmachen konnte. Der Unbekannte hatte einen leicht eingebildeten, aber ruhigen Blick und wirkte sehr selbstbewusst.

"Wow! Hoher Besuch!", platzte es aus Phil heraus, als er die Bodyguards und ihren Schützling entdeckte. Ray zuckte leicht zusammen, da er aus seinen Gedanken gerissen wurde.

"Wahnsinn, den sieht man nicht oft hier!" Der Blonde klang sehr aufgeregt.

Ray sah ihn nervös an. "Du weißt, wer das ist?"

"Was? Willst du mir erzählen, dass du >ihn< nicht kennst?" Phil sah Ray fassungslos an.

Hektisch blickte der Schwarzhaarige wieder zu dem Fremden. Irgendetwas hatte dieser in ihm geweckt, sodass er seine Aufregung kaum verbergen konnte. Es hatte den Anschein, als ob ein paar Leute Autogramme wollten, aber der Blaugrauhaarige verweigerte und lachte nur.

Der Schwarzhaarige atmete tief durch. "Nein, ich kenne ihn nicht." Er sah Phil fragend an und versuchte seine Nervosität so gut es ging zu verbergen.

"Das, mein Lieber, ist HoCo. Sein richtiger Name ist Kai. Er ist ein Superstar, ein wahrhaftiger Gott! Er ist der beste Tänzer in der Umgebung und arbeitet drüben im Hot 'n Dirty. Der Besitzer des Clubs ist der selbe wie in diesem hier, sodass er sich ab und zu hier blicken lässt. Allerdings ist der Club drüben um einiges teurer." Phil kam ins Schwärmen. "Du müsstest mal eine Show von ihm sehen. Danach würdest du nie wieder jemand anderen sehen wollen." Er stockte. "Das habe ich allerdings auch nur gehört. Selber gesehen habe ich noch keine Show von ihm."

Auf einmal fing neben den beiden jemand an zu kreischen. "Ahhhhh!!! Er kommt wirklich hierher!" Es war anscheinend ein Fan von Kai. Wild jubelnd und hüpfend freute er sich. Ray bemerkte, wie ihm etwas aus der Hose fiel. Er stand auf und bückte sich, fand den Gegenstand aber nicht direkt. Das war ihm allerdings sehr recht, so konnte er sich etwas beruhigen. Mittlerweile war Kai mit seinen Bodyguards an der Bar angekommen, blieb aber mit etwas Abstand stehen und lehnte sich an die Wand daneben. Er schickte einen seiner Bodyguards, um einen Drink zu holen, während die anderen damit beschäftigt waren, ihm Abstand zu seinen Fans zu schaffen.

"Darf ich ein Foto mit dir machen?", rief der sehr erfreute Fan neben Ray.

Kai antwortete nicht, verschränkte die Arme vor der Brust und gab seinen Bodyguards ein Zeichen. Er sah zur Bar und erblickte Phil, der ihn verführerisch anlächelte.

"Haltet mir bloß den Irren vom Leib!", knurrte Kai und nickte zu Phil herüber. Danach wandte er seinen Blick wieder ab und schloss die Augen. Er genoss die Musik. Auch, wenn Phil den genauen Wortlaut nicht verstehen konnte wusste er, was Kai gesagt hat. Getroffen blickte der Blonde zu Boden. Ray hatte in der Zwischenzeit den Gegenstand gefunden, der dem anderen aus der Tasche gefallen war. Er richtete sich auf und sah sich suchend um. Dann erblickte er den anderen, wie er sich angeregt mit einem Bodyguard unterhielt. Er ging zu ihm hin und tippte ihm auf die Schulter.

"Kennst du den? Nimm ihn mit! Ansonsten wird er aus dem Club entfernt!", sagte der Bodyguard verärgert zu Ray. Dieser wusste erst nicht, wie er reagieren sollte und packte den Fremden schließlich am Arm und zog ihn etwas beiseite. Der Fremde sah ihn verwirrt an.

"Was soll das?", fragte er etwas erstaunt.

"Wenn du nicht rausgeschmissen werden willst, solltest du ihn in Ruhe lassen. Die machen mit Sicherheit keine Scherze. Und hier." Ray hielt ihm das Verlorene unter die Nase. "Das ist dir abhanden gekommen."

"Naja. Danke!" Der andere nahm sein Eigentum an sich, drehte sich um und ging weg.

Ray schüttelte den Kopf und warf noch einen Blick auf Kai. Wie er dort an der Wand stand, irgendetwas hatte er an sich, was ihn total faszinierte. Er bewunderte seinen Körper. Dieser war durch die Kleidung – zumindest obenrum – sehr gut zu erkennen. Ein eng anliegendes Muskelshirt betonte seine Bauchmuskeln. Stark trainierte Arme, ein breites Kreuz. Anscheinend ein allgemein sehr durchtrainierter Körper. Ein angenehmer Schauer fuhr ihm über den Rücken.

"Der ist eine Nummer zu groß für dich", flüsterte Phil ihm ins Ohr und riss ihn ein weiteres Mal aus seinen Gedanken.

"Komm mit auf die Tanzfläche, dann erzähle ich dir noch etwas über ihn."

Sie gingen ein paar Schritte weg, sodass Kai sie definitiv nicht mehr hören konnte. Das wurde zum anderen schon durch die laute Musik sichergestellt.

"Viele wollen ihn", begann Phil, als sie anfingen zu tanzen. Ray sah ihn interessiert an. "Aber HoCo ist niemand, den man einfach so haben kann. Ihn kann niemand haben." Er unterbrach kurz und blickte in Kais Richtung. Dieser stand immer noch angelehnt an der Wand und nippte an seinem Drink. "Er ist derjenige, der die anderen hat", fügte Phil an.

Auch Ray sah immer wieder zu Kai herüber. "Du sagtest er arbeitet im Hot 'n Dirty?"

"Absolut korrekt. HoCo ist auch nur sein Spitzname. Sein Künstlername lautet Mr Hot 'n Cold."

"Passt vom ersten Eindruck her total zu ihm", dachte Ray.

"Du solltest ihn nicht so anstarren. Das könnte missverstanden werden."

Ray errötete etwas, weil er sich ertappt fühlte. "Wie meinst du das?", fragte er verunsichert.

"Naja, also das ist so. Wenn er sich bedrängt fühlt – in welcher Form auch immer – lässt er dich eiskalt aus dem Laden schmeißen."

Ray runzelte die Stirn. "Warum weißt du so viel über ihn?"

"Letzteres weiß ich leider deshalb, weil es mir selber schon passiert ist." Phil hatte einen traurigen Klang in seiner Stimme. "Aus diesem Grund auch der abwertende Kommentar von ihm."

Ray erinnerte sich an das Telefonat mit Tala und fragte sich, ob das der Rauswurf war, von dem er berichtet hatte. "Und wie ist es dazu gekommen, wenn ich fragen darf?"

Phil lächelte müde. "Ich bin ihm wohl zu sehr auf die Pelle gerückt. Einzelheiten möchte ich jetzt nicht preisgeben."

Ray akzeptierte die Antwort. "Aber warum kommt er hierher, wenn er doch eigentlich in dem anderen Club arbeitet?"

"Wahrscheinlich, weil er ein neues Spielzeug für heute sucht. Es ist bekannt, dass er diesen Club nie unverrichteter Dinge verlässt. Zudem wird es seinem Chef gefallen, dass er hier ist. Immerhin ist er ein Publikumsmagnet. Und nicht alle können sich den anderen Club leisten."

"Ein Spielzeug… das hört sich irgendwie interessant an", nuschelte Ray vor sich hin.

"Was hast du gesagt?", fragte der Blonde.

"Ach nichts, schon gut." Ray wirkte nachdenklich. "Ich geh mal nach unten."

Phil sah ihn erstaunt an. "Nach unten? Soll ich dir behilflich sein?" Er klang betörend.

Ray war bewusst das Phil dachte, dass er sich dort unten vergnügen wollte. Aber da er ihm keine Rechenschaft schuldig war winkte er ab und begab sich mit den Worten "Ich komme schon klar" in Richtung Untergeschoss. Als er vor der Treppe ankam blieb er stehen. Eigentlich wollte er gar nicht dort runter. Er suchte nur einen Weg, um Phil loszuwerden. "Wenn Phil Recht hat mit dem was er sagte", dachte er und lehnte sich an das Geländer. Er war sehr nachdenklich. Kai gefiel ihm aber er wusste nicht, wie er an ihn rankommen sollte. Es war nicht seine Art, sich jemandem offensiv zu präsentieren. Er verweilte dort noch ein paar Momente und ging zurück auf die Tanzfläche. Der Schwarzhaarige suchte sich ein einigermaßen freies Plätzchen und wollte gerade anfangen zu tanzen, als die Musik leiser wurde und eine Stimme ertönte.

"Sehr geehrte Herren des heutigen Abends!"

Ray blickte zur Bühne.

"Heute haben wir etwas ganz besonderes für Sie. Wir veranstalten einen Tanzwettbewerb zugunsten unseres hochkarätigen Gastes Mr Hot 'n Cold. Er höchst persönlich wird Ihre Darbietungen bewerten. Der Gewinner darf sich auf eine Privatvorführung mit ihm freuen! Ist das nicht super?"

Die Menge jubelte.

"Sie haben von jetzt an genau 15 Minuten Zeit, um sich anzumelden! Auf geht's!"

Ray staunte nicht schlecht. Eine bessere Möglichkeit hätte sich ihm gar nicht darbieten können. Er wusste genau, wie gut er tanzen konnte. Dennoch war er zögerlich. Der Gedanke daran, dass er auf der Bühne vor aller Augen tanzen müsste, gefiel ihm nicht. Er zeigte sich zwar gerne beim Tanzen, allerdings nur in gewissem Maße. Zum Beispiel liebte er es, die Blicke von allen um ihn herum auf sich zu ziehen – doch das auf der Bühne war etwas anderes. Dort würde man direkt gespannt zu ihm sehen und Erwartungen haben. Zudem würde er dort nicht für sich tanzen, sondern für jemand anderen. Damit könnte er sich nicht identifizieren. "15 Minuten. In der Zeit kann ich es mir ja noch mal überlegen", dachte Ray, atmete tief durch und fing wieder an zu tanzen. Den Beat spüren und in sich aufnehmen. Frei sein. Die Blicke der Leute auf sich ziehen. Während des Tanzens. Das war es, was ihm gefiel. Nach einer kurzen Weile wurden mehrere um Ray herum auf ihn aufmerksam und drehten sich zu ihm hin.

"Hey, du tanzt echt gut! Du solltest bei dem Wettbewerb mitmachen, du hast bestimmt gute Chancen zu gewinnen!", teilte ihm einer mit und sah ihn begeistert an.

Ray lächelte verlegen. "Danke. Ich überlege es mir."

"Das ist mein voller Ernst, HoCo wäre sicherlich beeindruckt."

"Ja, vielleicht." Ray zuckte mit den Schultern. Wortlos tanzte er weiter. Er fühlte sich richtig gut.

"Noch fünf Minuten! Noch fünf Minuten!", erklang es wieder aus dem Mikrofon, nachdem die Musik etwas leiser gedreht wurde. "Letzte Gelegenheit zum anmelden!"

Die Musik wurde wieder lauter. Ein paar um Ray herum nahmen die Aufforderung wahr und suchten sich einen Weg zur Bühne, um sich anzumelden. Der Schwarzhaarige beschloss in diesem Moment, dass er nicht mitmachen würde. Er würde sich dort wie auf dem Präsentierteller fühlen. Und das alles nur, um eine Privatvorführung zu bekommen? Unter diesen Umständen konnte er darauf verzichten. Lieber sah er selber dabei zu, wie andere ihr Glück versuchten.

"Willst du echt nicht mitmachen?", fragte der eine, der ihn überreden wollte.

"Nein", antwortete Ray knapp.

"Das finde ich sehr schade. Du bist wirklich gut. Ruhm und Ehre hätten dich erwartet."

Ray lachte müde. "Ja, mit Sicherheit."

Der andere sah ihn an. "Dein Hüftschwung gefällt mir." - "Möchtest du ihn mir mal unter vier Augen vorführen?", fragte er nach einer kurzen Pause.

Ray runzelte die Stirn. "Danke für das Kompliment. Aber ich bin nicht interessiert."

"Schade." Der andere zwinkerte ihn an.

Ray wurde in seinen Bewegungen langsamer, bis er ganz aufhörte. Er drehte sich weg und ging in Richtung Bar. Kai schien nicht mehr dort zu sein, zumindest konnte er weder ihn noch seine Bodyguards irgendwo entdecken. Die Musik wurde wieder leiser.

"Liebe Leute, es ist so weit. Die Anmeldezeit ist vorbei und wir werden direkt mit unserem ersten Kandidaten beginnen. Es ist… Matt! Komm bitte auf die Bühne. Applaus!"

Ein braunhaariger schmaler Mann betrat die Bühne.

"Ach und bevor ich es vergesse, unsere Regeln! Es gibt keine!" Der Moderator kicherte. "Tobt euch aus. Let the show begin!"

Die Musik wurde wieder lauter und der Mann auf der Bühne machte einen ziemlich nervösen und zurückhaltenden Eindruck. Ray bestellte sich einen Drink und nahm auf einem Barhocker platz. Von hier aus wollte er sich die Show angucken. Matt war ziemlich schmal gebaut, war untrainiert und hatte auch sonst nichts Besonderes an sich. Ray wunderte sich, dass sich so einer überhaupt auf die Bühne traute. Die ersten Buhrufe kamen. Matt stand bisher nur rum und wusste anscheinend nicht, was er machen sollte.

"Fang endlich an zu tanzen!", rief ein Zuschauer. Der Braunhaarige sah sich nervös um und erblickte die Poledancestange. An dieser versuchte er sich, aber auf Grund fehlender Muskeln sah alles etwas gequält aus. Weitere Buhrufe waren zu hören.

"Der kann einem Leid tun", dachte Ray. "Buhrufe müssen echt nicht sein."

"Ooookay!" Der Moderator griff ein. "Matt komm bitte zu mir." Der Braunhaarige sah etwas erleichtert aus und verließ die Bühne. "Danke für diese Darbietung! Unser nächster Kandidat nennt sich Der grüne Teufel. Applaus!"

Es betrat ein Mann mit dunkelgrünen Haaren die Bühne. Er wirkte definitiv selbstbewusster, als der Kandidat vor ihm. Schnell fand er den passenden Rhythmus und fing an zu tanzen. Der Mann war gut gebaut, man konnte seine Muskeln gut erkennen. Beim Tanzen jedoch wirkte er sehr steif und abgehackt. Er erntete zwar keine Buhrufe, aber tosenden Applaus auch nicht, als er die Bühne verließ. So ging die Show weiter. Einer nach dem anderen versuchte sich darin, die Menge – und vor allem Kai – zu begeistern. In Rays Augen stach niemand besonders hervor. Er war sich sicher, dass wenn er mitgemacht hätte, er der Sieger gewesen wäre. Nachdem der letzte Kandidat seine Show beendete, wurden noch mal alle Teilnehmer auf die Bühne gebeten.

"Okay meine Herren, kommen wir zum großen Finale. Hier ist für Sie: Mr Hot 'n Cold! Ich bitte um Applaus!"

Kai, der mit seinen Bodyguards direkt vor der Bühne gesessen hatte, stand auf und betrat diese. Direkt wurde er von allen Seiten bejubelt. Mit einem abwertenden Blick ging er an den Teilnehmern vorbei zum Moderator. Dieser reichte ihm erwartungsvoll das Mikrofon.

"Ich will mit etwas Positiven anfangen." Kai legte eine Kunstpause ein. "Ich musste mich nicht übergeben! Und nun das Negative: ihr ward alle scheiße! Erbärmliches Pack." Trocken und verachtend sprach er diese Worte.

Ray verschluckte sich beinah an seinem Drink und dem Moderator fiel die Kinnlade runter. Kai drückte ihm das Mikrofon zurück in die Hand und verließ wieder die Bühne. Er verschwand in einem abgesperrten privaten Bereich.

"Ähm äh also…" Dem Moderator fehlten die Worte. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. "I-ich danke für die T-teilnahme!", stammelte er und schluckte. "Ich hoffe, dass die Show gefallen hat…"

"Heißt das, es hat niemand gewonnen?", fragte einer der Kandidaten.

"Ähm naja also… Alle Kandidaten dürfen den Rest des Abends umsonst Cocktails trinken. Das ist doch was, oder?" Der Moderator zwang sich ein Lächeln auf. "Und nun bitte ich Sie, die Bühne zu verlassen. Danke!" Dem Moderator war es sichtlich unangenehm. Ohne ein weiteres Wort verschwand dieser hinter der Bühne und die Kandidaten verließen diese kopfschüttelnd und schulterzuckend. Als ob nichts gewesen wäre, wurde die Musik wieder aufgedreht und alles ging seinen gewohnten Gang. Ray war in diesem Moment sehr froh darüber, nicht mit gemacht zu haben. Nicht auszudenken, wenn er auch dort gestanden hätte und sich so ein Urteil hätte anhören müssen. Die Kandidaten allerdings taten ihm leid. Aber so war Kai anscheinend und genauso hatte Ray ihn eingeschätzt. Er verließ die Bar und wollte noch etwas tanzen. Als er sich durch die Menge schob, stand auf einmal ein Bodyguard vor ihm.

"Herr Hiwatari bittet Sie zu sich", sagte dieser.

Ray stockte. "Wer ist Herr Hiwatari?"

"Vielleicht ist er dir besser unter dem Namen Mr Hot 'n Cold bekannt." Der Bodyguard lächelte ihn freundlich an.

Rays Herz fing an zu pochen. Hatte er das eben richtig verstanden? Kai bittet ihn zu sich? IHN?

"Äh also…" Er wusste nicht so recht, was er sagen sollte.

"Bitte folgen Sie mir." Der Bodyguard drehte sich um und machte den Weg frei.

Zögerlich ging Ray ihm nach. Sie liefen auf den privaten Bereich zu, in dem Kai zuvor verschwunden war. Dort angekommen öffnete ihm der Bodyguard die Tür.

"Herr Hiwatari erwartet Sie dort", sagte er und machte eine Handgeste, dass Ray eintreten sollte.

Ray war heiß und kalt zugleich, konnte nicht glauben, was gerade geschah. Er ging durch die Tür und fand sich in einem Gang wieder. Der Bodyguard tat es ihm gleich und schloss die Tür hinter sich.

"Folgen Sie mir." Er hatte einen ruhigen Tonfall.

Ray realisierte in diesem Moment weder wo er war, noch wie weit sie gingen.

An einer Tür blieb der Bodyguard stehen. Ray sah ein Namensschildchen, welches auf Kais Zimmer hinwies.

"Herr Hiwatari möchte Sie dort drin in Empfang nehmen." Er klopfte an der Tür.

Die Tür öffnete sich und Kai kam zum Vorschein.

"Ich habe ihn gefunden, Sir."

Kai trat etwas zur Tür heraus. "Danke." Er nickte dem Bodyguard zu. "Komm doch herein", sagte er in einem ruhigen, aber bestimmten Tonfall. Der Blaugrauhaarige sah Ray an und hielt ihm die Tür auf.

Ray gab keinen Laut von sich. Wie in Trance betrat er den Raum.

A really hot Show!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Welcome to the Show!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Show me...!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

After-Show-"Party"!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

An unpleasant Show!

Als Kai aufwachte stieg ihm ein angenehmer Geruch in die Nase. Er streckte sich und stand auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz vor Mittags war. Nur mit einer Shorts bekleidet verließ er das Podest. Als der Blaugrauhaarige eine der Schwingtüren öffnete sah er Ray, wie dieser in der Küche stand und wild rumhantierte. Stirnrunzelnd ging der Halbrusse zu ihm und lehnte sich seitlich an den Kühlschrank, verschränkte die Arme vor der Brust. Skeptisch blickte er sein Gegenüber an, der ihn gar nicht bemerkt hatte.

"Was wird das, wenn es fertig ist?"
 

- Rückblick Anfang -
 

Schon recht früh wurde Ray wach. Er fühlte sich schlecht, irgendwie klebte alles. Seine Gedanken wanderten zur vergangenen Nacht, er muss wohl nach dem ganzen eingeschlafen sein. Der Schwarzhaarige streckte sich und bemerkte, dass er mit einer Decke zugedeckt war. Fröhlich glucksend schlussfolgerte er, dass Kai ihn wohl zugedeckt hat. Was ihn aber besonders überraschte war die Tatsache, dass er hier in der Wohnung geschlafen hat und nicht nach Hause geschickt wurde wie letztes Mal. Als er sich aufrichtete sah er die Unordnung und die zerbrochene Glasplatte vom Tisch und erinnerte sich.

"Auweia", schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. "Kai wird bestimmt sauer sein..." Er strich sich durch die Haare. "Wie soll ich das bloß wieder gut machen..." Ray seufzte. Er stand vorsichtig auf und achtete darauf, in keine Scherbe zu treten. Der Schwarzhaarige zog sich seine Shorts über und beschloss erst mal duschen zu gehen. Dummer Weise grenzte das Bad genau an den Schlafbereich von Kai an.

"Ich sollte versuchen ihn nicht zu wecken", dachte er und ging Richtung Podest. Ray stieg eine Stufe hinauf und öffnete vorsichtig eine der Schwingtüren. Licht fiel in den Raum. Im Bett lag ein friedlich schlummernder Kai. Leise schlich sich der Chinese ins Bad und schloss beinah geräuschlos die Tür. Er legte sich ein Handtuch bereit, zog sich die Shorts aus und befreite seine Haare. Dann stellte er die Dusche an. Warmes Nass prasselte sanft auf seine Haut und Haare. Ausnahmsweise wusch er sie sich nun hier, da auch sie etwas von den nächtlichen Aktivitäten abbekommen hatten. Ray blickte sich um und suchte nach Shampoo. Duschgel hatte Kai ihm das letzte Mal stehen lassen, aber nun wusste er nicht, wo die Sachen aufbewahrt wurden. Nachdem er sich stirnrunzelnd umgesehen hatte (er blieb innerhalb der Dusche stehen um nicht alles nass zu machen) entdeckte er eine Art Einbuchtung im Marmor der Dusche. Der Schwarzhaarige tastete die Oberfläche ab und drückte leicht. Daraufhin sprang die Tür auf und gab den Blick frei auf einen kleinen Schrank, der komplett in der Wand eingelassen war. In diesem befand sich das gesuchte Duschgel und Shampoo. Er nahm von beidem ein bisschen und rieb seinen Körper und Haare ein. Ray genoss es sich das Wasser ins Gesicht prasseln zu lassen. Nachdem er fertig war trocknete der Chinese sich ab und zog sich wieder seine Shorts an. Er rubbelte sich seine Haare etwas trocken und hing dann das Handtuch fein säuberlich zum trocknen auf. Der Schwarzhaarige suchte nach einem Föhn, den er in einem edlen Schränkchen neben einem großen Spiegel fand. Es war ihm etwas unangenehm einfach so in fremden Sachen zu wühlen, aber er wollte Kai nicht wecken. Ray föhnte sich seine Haare trocken und band sie zusammen, verließ danach leise das Bad. Kai schlief immer noch. Friedlich sah dieser aus. Über Rays Lippen schlich sich ein kleines Schmunzeln. Er ging vom Podest und verschloss sachte die Schwingtür. Jetzt stand er da, überlegte kurz. Der Schwarzhaarige ging zum Sofa und sammelte seine Sachen zusammen, zog sich an. Danach stellte er die umgeworfene Lampe wieder auf und betrachtete kurz das Chaos der zerbrochenen Glasscheibe. Ray fuhr sich mit der Hand durch die Haare und war sich nicht sicher, wie er die Scherben nun entfernen sollte. Er sammelte die großen Stücke zusammen und suchte den Mülleimer - das hätte er vielleicht vorher tun sollen. Er öffnete ein paar Türen, bevor er Erfolg hatte. Zu seinem Glück entdeckte Ray ein Kehrblech und einen Handfeger, mit dem er die kleinen Splitter beseitigte. Den großen Teil der Platte legte er übereinander neben das Sofa. Dann suchte er einen Lappen, den er unter der Spüle fand und befeuchtete ihn, um das Sofa sauber zu wischen. Nach getaner Arbeit sah der Schwarzhaarige auf die Uhr.

"Bald ist schon Mittag...", dachte er und sein Magen knurrte. "Vielleicht kann ich ihm eine Freude machen und mich noch mal entschuldigen, wenn er wach wird und Essen gekocht ist." Ray grinste in sich hinein und öffnete den Kühlschrank. Eier und Speck fielen ihm sofort ins Auge und er nahm sie heraus. Dann öffnete er die anderen Schränke auf der Suche nach Kochutensilien und fand dabei noch Kartoffeln und Zwiebeln im Vorratsschrank. Er schälte ein paar Kartoffeln und gab sie in einen Topf auf den Herd, um sie zu kochen. Nachdem sie gar waren stellte der Chinese zwei Pfannen dazu, um sie etwas warm werden zu lassen. In der Zwischenzeit schnitt er die Kartoffeln in Scheiben und würfelte Speck und Zwiebeln. Dann gab Ray etwas Öl in die Pfannen und wartete, bis es ausreichend heiß war, um danach die Kartoffeln in die eine und die Eier in die andere Pfanne zu geben. Ray gab Gewürze hinzu und rührte die Eier ordentlich durch. Nachdem diese und die Kartoffeln etwas angebraten waren gab er den Speck und die Zwiebeln dazu. Der Chinese summte leicht vor sich hin, während er das Essen zubereitete.
 

- Rückblick Ende -
 

Ray zuckte leicht zusammen, er war mit seinen Gedanken völlig wo anders.

"Oh, guten Morgen", lächelte er und sah Kai kurz an, betrachtete anerkennend dessen muskulösen Körper. Danach widmete er sich wieder seinen Pfannen zu. "Ich habe Frühstück gemacht. Es ist gleich fertig." Der Schwarzhaarige klang leicht euphorisch.

"Das sehe ich", kam es kühl von Kai. "Warum gehst du einfach so an meine Sachen?" Der Blaugrauhaarige sah ihn scharf an.

Ray verstand die Reaktion nicht so recht. "Äh was...?" Man merkte ihm seine Unsicherheit förmlich an.

"Warum du einfach so an meine Sachen gehst, will ich wissen!" Kai wurde nun etwas lauter.

"Ich..." Ray schluckte. Mal wieder hatte er Kai falsch eingeschätzt. "Ich wollte dir eine Freude machen..." Der Chinese wurde bei jedem Wort leiser.

Kai kniff die Augen zusammen. "Die hättest du mir vielleicht gemacht, wenn du gegangen wärst, nachdem du aufgewacht bist!"

Ray schwieg. Die Worte brannten sich in seinen Kopf. Geknickt starrte er auf das Rührei und die Bratkartoffeln in der Pfanne.

"Ich wusste es war ein Fehler dich nicht zu wecken."

Der Schwarzhaarige wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Stocksteif stand er am Herd. Innerlich zerriss es ihn. Dabei wollte er Kai doch nur etwas Gutes tun...

"Hast du wenigstens deine Sauerei weggemacht und die Scherben entfernt?"

"Ja", kam es kleinlaut von Ray. "Zumindest das gröbste..."

"Ich hoffe dir ist klar, dass das noch Konsequenzen haben wird."

Der Schwarzhaarige nickte stumm. Er spürte den durchdringenden und kalten Blick Kais und wusste immer noch nicht, was er nun tun sollte.

"Kai, ich...", begann er zögernd und der angesprochene hob eine Augenbraue. "Ich muss mit dir reden..."

"Ach ja? Worüber denn?!", kam es eher desinteressiert zurück. "Deine Probleme interessieren mich nicht!"

Ray wusste nicht, wie er fortfahren sollte, war ihm so eben sein ganzer Mut genommen worden. Zu seiner Erleichterung klingelte es an der Tür, so dass Kai von ihm ab ließ und zur Sprechanlage ging.

"Was?!", sagte der Halbrusse genervt und sah auf den Monitor. Eisblaue Augen schauten ihn an.

"Ich muss mit dir reden", sagte Tala trocken.

"Oh wunderbar! Wie schön, dass heute alle Welt mit mir reden will! Komm doch hoch, Essen steht auch bereit. Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht!" Die Ironie in diesen Worten war kaum zu überhören.

"Willst du mich auf den Arm nehmen?" Der Rothaarige kniff seine Augen zusammen.

"Komm hoch oder lass es!", knirschte Kai und drückte auf den Knopf, der die Eingangstür entriegelte. Dann öffnete er seine Wohnungstür einen Spalt breit und ging wieder zu Ray.

"Du stehst hier ja immer noch rum. Hast du nicht gehört? Wir haben Besuch. Stell Teller raus!" Kai wirkte so freundlich, dass es beinah unheimlich war. Er setzte sich auf einen Hocker an den Tresen, stützte seine Arme ab und vergrub die Hände in seinen Haaren.

"Wo finde ich Teller?", fragte Ray eher aus Höflichkeit, als aus Unwissenheit.

"Was soll die Frage? Hast du nicht eh schon alles durchsucht?"

Ray errötete leicht und holte wortlos Teller aus dem Schrank, stellte sie auf den Tresen. Sein Blick traf kurz auf Kai, den er in diesem Moment absolut nicht einschätzen konnte. Er nahm Besteck aus einer Schublade und legte Messer und Gabel jeweils neben die Teller. Es war einen Moment still, es war nur das Brutzeln der Pfannen zu hören. Dann öffnete sich die Tür.

"Kai?", rief ein etwas verärgerter Tala und trat in die Wohnung. "Kannst du mir mal sagen, was..." Der Rothaarige stockte, als er Ray erblickte. "Was macht der denn hier?" Seine Empörung war nicht zu überhören. "Ich glaub das jetzt echt nicht!"

"Schuhe aus!", zischte Kai genervt und hob den Blick.

Grimmig stellte Tala seine Schuhe an der Tür ab und verschloss sie.

"Kannst du mir mal sagen, was das soll?", fragte er, während er langsam in die Richtung der beiden ging und vor Kai mit verschränken Armen stehen blieb.

"Könntest du dich vielleicht etwas präziser ausdrücken?", kam es kühl vom Blaugrauhaarigen. "Und setz dich gefälligst hin! Ich lass mich doch nicht in >meiner< Wohnung so dumm von der Seite anmachen!"

Tala verengte seine Augen, aber folgte den Worten und setzte sich neben Kai, welcher sein Gesicht in seinen Händen vergrub.

"Hey Tala", begrüßte Ray den Rothaarigen kleinlaut und zwang sich ein Lächeln auf. Der Angesprochene sah ihn flüchtig und etwas sauer an, gab keine Antwort.

"Möchtest du etwas essen?", versuchte es der Chinese nun.

"Ich bin nicht zum gemütlichen Beisammensein hier!" Während Tala die Worte sprach, wandte er sich Kai zu.

"Ich will aber was essen!" Kai hob seinen Kopf. "Na los, mach den Teller voll!", sagte er energisch. "Dann kann ich nachher besser kotzen, wenn ihr hier fertig seid!"

Der Schwarzhaarige starrte den Halbrussen entsetzt an, machte den Teller wortlos ausreichend voll und stellte ihn Kai vor die Nase. Er selber füllte seinen eigenen Teller und setzte sich neben Tala an den Tresen. Kai begann nun in aller Ruhe zu essen, ignorierte die Blicke des Rothaarigen gekonnt.

"Guten Appetit", knurrte dieser und musste feststellen, dass es herrlich roch. Da er wusste, dass er nun lieber warten sollte bis Kai fertig ist, entschied er sich auch etwas zu essen. "Kann ich vielleicht doch etwas haben...?", brummte er.

Ray nickte stumm und stand auf, gab etwas auf Talas Teller. Ein krampfhaftes 'Danke' war zu hören. Während die drei aßen war es totenstill.

Nachdem Kai fertig war stand er auf und verschwand hinter den Schwingtüren des Podests. Die zwei am Tresen wechselten währenddessen kein Wort. Kai kam wieder, bekleidet mit einer Hose und einem Hemd, dessen Knöpfe aber alle offen waren und man immer noch sehr gut seine Bauchmuskeln erkennen konnte. Auch Tala und Ray hatten mittlerweile aufgegessen und letzterer räumte das dreckige Geschirr in die Spülmaschine. Kai machte sich einen Drink und lehnte sich mit dem Rücken an einen Küchenschrank, verschloss die Augen. Nun wäre für Tala der Moment gekommen ein Gespräch anzufangen, allerdings wusste er nicht so recht, wie er dieses beginnen sollte. So war ihm vorhin der ganze Wind aus den Segeln genommen worden. Er schien zu überlegen.

"Warum hast du ihn hierher gebracht", knirschte er schließlich und sein Blick wanderte zu Ray, der für einen kurzen Moment inne hielt, während er die Küche sauber machte. Dieser konnte allerdings Talas Blick nicht sehen, da er ihm mit dem Rücken zugewandt war.

Kai öffnete seine Augen und sah den Rothaarigen düster an. "Warum?" Er fing an zu lachen. "Du fragst 'warum'?"

"Wie schön, dass dich meine Worte so ermuntern", gab Tala kühl von sich und verengte seine Augen. "Allem Anschein nach hat er ja auch hier übernachtet!"

"Und wenn schon!", entgegnete der Blaugrauhaarige trocken und nahm einen Schluck.

Tala ballte seine Hände, die er auf seinem Schoß hatte, unbewusst zu Fäusten. "Und dann auch noch ein gemeinsames Frühstück", zischte der Russe mit den eisblauen Augen. "Wie bei einem richtigen Pärchen!" Tala biss seine Zähne zusammen.

Kai hob gelangweilt seine Augenbrauen und runzelte die Stirn. "Ich habe es dir schon letztes mal gesagt", er nahm einen Schluck, "du musst mal wieder ordentlich durchgenommen werden!"

"Lass den Scheiß!", schrie Tala nun beinah und Ray zuckte leicht zusammen. Er sprang von seinem Stuhl auf und ging sichtlich wütend auf Kai zu, schlug seine Arme rechts und links neben dem Kopf des Halbrussen an den Schrank und sah ihn böse an. Der Betroffene zeigte sich eher unbeeindruckt und nippte gelassen an seinem Glas.

"Du solltest aufpassen, was du von dir gibst", sagte Kai kühl. "Deine Reaktionen bestätigen mich außerdem." Er nahm in aller Ruhe einen weiteren Schluck.

Tala ballte ein weiteres Mal seine Fäuste und knirschte mit den Zähnen. "Warum hast du das gemacht?", schrie er wütend.

Kai atmete tief durch und stellte sein Glas beiseite. Dann befreite er sich mit einem Griff von dem Rothaarigen, welcher sich im nächsten Moment selber an den Schrank gedrückt wiederfand. Nun war es Kai, der seine Arme rechts und links neben in stützte.

"Dir fehlt es an gutem Benehmen, mein Lieber", gab er trocken von sich.

Tala war so perplex, dass er dem nicht wechseln konnte. Unbewusst starrte er den muskulösen Körper vor sich an. Ray beobachtete das Geschehen still und tat so, als würde er noch sauber machen.

Kai hingegen ging nun noch einen Schritt weiter. "Sei mal ehrlich zu dir selbst", begann er bestimmend, "in deinen Augen ist keine Wut."

Der Rothaarige verengte wieder seine Augen. "Ach nein?", knurrte er.

Sein Gegenüber gab ein kurzes gefälliges Lachen von sich. "Nein." Er fuhr mit der einen Hand die Wange des Anderen entlang und verweilte an dessen Kinn. Talas Gesicht entspannte sich etwas. "In deinen Augen ist Verlangen", flüsterte der Halbrusse beinah, hatte aber dennoch einen dominanten Tonfall.

Der Rothaarige fing an zu zittern und biss die Zähne aufeinander. Ob es nun vor Wut war oder ob Kai Recht hatte, wusste er in diesem Moment selber nicht. "Du hast doch überhaupt keine Ahnung!", flüsterte Tala bedrohlich.

Kai hob gelassen eine Augenbraue und grinste hämisch. "Ich glaube, ich habe mehr Ahnung, als dir lieb ist!"

Ray fühlte sich wie im schlechten Film. Vor ihm waren ihm zweite wichtige Personen, die wahrscheinlich augenblicklich übereinander hergefallen wären, wenn er nicht da gewesen wäre. Ihm wurde aus irgendeinem Grund schlecht bei dem Gedanken und er fühlte sich sehr unwohl.

"Was geht dir durch den Kopf, hm?", fragte Kai, dessen Hand immer noch an Talas Kinn verweilte und er dieses nun leicht nach oben drückte. "Sieh mich an", sprach er in einem verführerisch dominanten Ton.

Tala schluckte und riss sich zusammen, kam aber wieder auf das zu sprechen, weswegen er überhaupt hier war. "Warum hast du ihn mitgenommen?", knurrte er.

"Hmpf!" Kai schloss die Augen und grinste selbstverliebt. Seine Hand stützte er wieder am Schrank ab. "Aus demselben Grund, warum auch du hättest mitgenommen werden wollen."

"Ach ja?", zischte der Rothaarige.

"Ja!", war die schnelle und bestimmende Antwort. Dabei öffnete Kai wieder seine Augen und sah seinen Gegenüber herrisch an.

"Ich habe ihm das beste Geburtstagsgeschenk seines Lebens bereitet!" Er hielt kurz inne und fixierte Tala mit seinen Augen. "So ist es doch! Nicht wahr, Ray?" Der Angesprochene ließ vor Schreck eine Gabel fallen, die er in der Hand hielt. "Hey! Geh gefälligst etwas sorgsamer mit meinen Sachen um!" Leicht verärgert sah der Halbrusse in Rays Richtung.

"T-tschuldigung", gab der Chinese kleinlaut von sich und bückte sich, um das Besteck aufzuheben.

"Oder bist du etwa nicht der Meinung, dass die gebrochene Tischplatte genug war? Brauchst du noch mehr Gründe, um bestraft werden zu können?" Der Halbrusse lachte selbstgefällig und Ray errötete leicht. Ihm war es sichtlich unangenehm.

Kai ließ nun vom Rothaarigen ab, stützte sich nun nur noch mit einer Hand am Schrank seitlich ab und stemmte die andere lässig in die Hüfte. Das innere Bein hatte er über das andere gestellt.

"Was für eine zerbrochene Tischplatte?", mischte sich Tala ein und hob eine Augenbraue.

Kai lachte gehässig. "Ich habe ihn wohl ein bisschen zu hart rangenommen, denn er hatte sich absolut nicht mehr unter Kontrolle und hat meine Einrichtung demoliert." Er schaute zum Chinesen, der betroffen den Blick abwandte. "Bist du fertig mit aufräumen?"

"Ja", nickte Ray leise.

"Dann komm mal her."

Der Schwarzhaarige ging auf die beiden zu und lehnte sich leicht an den Tresen. Die Blicke der zwei Russen ruhten auf ihm. Er selbst schaute beschämt zu Boden.

"So war es doch. Nicht wahr?" Kai machte einen Schritt auf ihn zu und legte einen Arm um ihn.

Ray nickte stumm. Am liebsten wäre er jetzt einfach weggerannt. Warum demütigte Kai ihn nun so? War er für ihn letzten Endes doch nichts weiter als ein Spielzeug? Die Frage nach dem 'warum' ging ihm durch den Kopf.

"Du hast mir immer noch nicht meine Frage beantwortet", knurrte Tala und verschränkte die Arme.

"War das nicht Antwort genug?", entgegnete Kai trocken. Er ließ von Ray ab und nahm wieder sein Glas in die Hand, lehnte sich an die Küchenzeile hinter ihm. "Du gehst mir langsam auf die Nerven."

"Dann sag mir endlich, warum du ihn mit hierher genommen hast!"

Kai schloss für einen kurzen Moment die Augen und legte einen genervten Gesichtsausdruck auf. "Ich habe ihn gefickt!" Er öffnete die Augen und sah Tala böse funkelnd an. "Wie oft willst du es noch hören? Oder soll ich es dir vorführen?" Der Halbrusse lachte arrogant. "Ist es etwa das, was du willst?"

"Nein", fauchte Tala und ballte eine Hand zur Faust. "Ich weiß über alles Bescheid!"

"Über was weißt du Bescheid?!", fragte Kai gelangweilt und nippte an seinem Glas.

"Okay." Tala stemmte sich vom Schrank und baute sich vor Ray auf, der absolut unglücklich aussah. "Ich wollte es eigentlich nicht sagen, aber Kai lässt mir keine andere Wahl." Er verschränkte die Arme und sah kurz zum Blaugrauhaarigen, der sich desinteressiert wieder sein Glas füllte.

"Kai hat dich nur gefickt, weil Bryan ihn darum gebeten hat!"

Rays Magen drehte sich um und er schaute entsetzt und gequält zugleich in Kais Richtung. Lag er mit seiner Vermutung also doch richtig? War das für ihn alles nur ein Spiel?

"Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz im Club", fuhr Tala fort, "welches besagt, dass niemals nach einer Show weiter Kontakt mit Kunden hergestellt wird. In jeglicher Hinsicht."

Ray wollte irgendetwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

"Nicht wahr, Kai?"

"Und wenn schon", erwiderte dieser gleichgültig.

Tala sah Ray in die Augen, welcher nun leicht zitterte und wie ein Häufchen Elend aussah.

"Das Ganze hat natürlich einen Hintergrund." Tala legte eine Kunstpause ein. "Die Gäste werden heiß gemacht und liegen gelassen. So zieht es die Leute immer wieder in den Club mit dem Hintergedanken das zu bekommen, was sie wollen."

Der Chinese wusste nicht, was er tun oder denken sollte. Stumm starrte er Tala an, welcher sich nun von ihm abwandte und sich neben Kai stellte.

"Das Bryan dich darum gebeten hat ist die eine Sache." Der Rothaarige lehnte sich seitlich an einen Schrank und verschränkte die Arme. "Aber das du ihn mit nach Hause genommen hast, finde ich echt unmöglich." Seine Stimme klang kühl und zugleich aufgebracht.

Kai hob eine Augenbraue und fing an hämisch zu grinsen. "So langsam verstehe ich, was hier gespielt wird." Er lachte stumpf. "Du bist eifersüchtig." Der Halbrusse fixierte Tala mit seinen Augen. "Fragt sich nur, ob auf ihn oder mich."

Tala schüttelte abwertend den Kopf. "Du bist einfach nur dreist."

Kai stellte sein Glas beiseite und sah Tala kühl an. Dann schlug er seine Hände rechts und links neben Talas Kopf an den Schrank, sodass dieser sich erschrocken zu ihm drehte. "Was erlaubst du dir hier eigentlich", flüsterte der Blaugrauhaarige bedrohlich und seine Augen funkelten vor Zorn. "Du kommst hier am frühen Morgen hin, strapazierst meine Nerven, sagst nicht worum es geht und beleidigst mich auch noch?" Er hielt kurz inne und ballte seine Fäuste. "Und alles nur, weil ich Ray gefickt habe?" Nun wurde er etwas lauter.

Der Chinese stand immer noch stocksteif an derselben Stelle und hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war verkrampft. Wo war er da nur hineingeraten?

"Es ist nicht deswegen", zischte Tala.

"Ich weiß", kam es von Kai zurück. "Aber ich will es aus deinem Mund hören. Ich denke Ray hat ein Recht darauf es zu erfahren, wo wir doch schon mal dabei sind Geheimnisse auszuplaudern."

Tala wusste, dass wenn er jetzt nicht mit der Wahrheit raus rücken würde, es Kai ihm erzählt. Aber dennoch hatte er keine Ahnung, wie er anfangen sollte.

"Wird das heute noch was? Sonst werde ich es erzählen!", kam es bestimmend von Kai.

"Hmpf!" Tala wusste immer noch nicht, wie er beginnen sollte.

Kai lachte leicht. "Okay. Dann rede halt ich." Er wandte sich von dem Rothaarigen ab und drehte sich in Rays Richtung, blieb aber dennoch angelehnt. Dieser sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der Angst, Verwirrung und das Verlangen einer Antwort enthielt.

"Tala wollte dich die Nacht selber noch durchnehmen. Aber indem ich dich mit zu mir nahm, wurde da augenscheinlich nichts mehr draus!" Er grinste Tala selbstherrlich an. "So ist es doch. Nicht wahr?"

"Du hast gesagt ich kann ihn haben", knurrte der Angesprochene nur für Kai hörbar.

Dieser lachte trocken. "Ich hatte also Recht. Und wegen so was gehst du mir auf die Nerven?!" Er sah Tala abwertend an, welcher den entsetzten Ray anstarrte.

"Tala...", begann der Chinese und man konnte die Verzweiflung deutlich in seiner Stimme hören. "Was soll das alles? Sollte es nicht mir überlassen sein, mit wem ich mitgehe?" Er errötete etwas bei diesen Worten. Ein kleines wenig imponiert es ihm aber auch, dass die beiden sich wegen ihm stritten.

Der Rothaarige schoss die Augen. "Ich habe nicht erwartet, dass du Ray so den Kopf verdrehst."

Kai sah ihn herablassend an und fing an zu lachen. "Was ist los mit dir? Wie lange ist es schon her, dass du guten Sex hattest? Deine Sinne scheinen vernebelt zu sein." Während er sprach wandte er sich wieder Tala zu und fuhr ihm mit einer Hand übers Gesicht. Mit der anderen stützte er sich nach wie vor ab. "Ich kann auch nichts dafür, dass ich so begehrt bin", flüsterte er selbstverliebt. "Aber das, was ich ihm geschenkt habe, kannst auch du bekommen." Seine Hand wanderte über Talas Oberkörper langsam nach unten. Ray verfolgte das Geschehen fassungslos.

"Allerdings nicht jetzt." Der Halbrusse stoppte in seiner Bewegung und ließ von Tala ab. "Ich erwarte noch Besuch." Er warf einen Blick auf die Uhr. "Und was ihn betrifft", er sah in Rays Richtung, "den hast du bald für dich alleine. Ich bin nicht mehr lange hier. Und jetzt verschwindet." Ohne die beiden weiter zu beachten drehte er sich um und ging Richtung Podest.

"Du schickst uns einfach so weg?", rief Tala verärgert.

"Ich habe keine Zeit für so einen Kinderkram." Kai blieb stehen und drehte sich noch mal um. "Und nun tut euch und vor allem mir den Gefallen und verschwindet hier!" Er setzte seinen Weg fort und verschwand hinter den Schwingtüren des Podestes.

Wie versteinert sah Ray ihm hinterher und drehte seinen Blick fragend zu Tala, welcher grimmig zur Tür ging und sich seine Schuhe anzog. "Du hast gehört, was er gesagt hat", brummte er.

Langsam setzte Ray sich in Bewegung. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Auch er zog sich seine Schuhe an und gemeinsam verließen sie die Wohnung. Auf dem Weg nach unten fand Ray seine Sprache wieder. "Was hat er damit gemeint, dass er nicht mehr lange hier ist?" Fragend und verzweifelnd sah er den Rothaarigen an, der immer noch gereizt schien.

"Er wird fortgehen."

Ray fiel alles aus dem Gesicht. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Sein Magen drehte sich um und irgendwie war ihm in diesem Augenblick zum heulen zu mute. "W-was? Kai geht fort?"

A new Show begins!

Kai geht fort..."

Immer und immer wieder gingen Ray dieselben Worte durch den Kopf. Er fühlte sich schlecht und irgendwie ausgenutzt. Warum hatte er sich bloß jemals auf das Ganze eingelassen... obwohl er zugeben musste, dass es eine sehr interessante Erfahrung war und er viel Spaß hatte. Leider fürchtete er, dass er diesen Spaß nie wieder haben wird.

"Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Tala immer noch etwas verärgert aber freundlich, als sie das Haus verließen. Der Anblick von Ray ließ ihn schwach werden, ihm schien es wirklich nicht gut zu gehen.

Der Chinese überlegte kurz, brachte aber schließlich doch ein leises "ja" über die Lippen. Gedankenverloren folgte er dem Anderen zu dessen Auto, sodass er den schwarzen Van, der dort immer noch stand, gar nicht bemerkte. Auch Tala nahm ihn nicht wahr, war dieser gedanklich zu sehr abgelenkt.

Während der Fahrt sprachen die beiden kein Wort miteinander. Ray musste sich stark zusammenreißen, dass seine Gefühle ihn nicht überrannten. Er sah aus dem Fenster und zupfte an seinen Haaren herum. Tala wurde die ganze Situation nach und nach unangenehmer, so hatte er seinen Beifahrer vor ein paar Minuten noch behandelt, als wäre er gar nicht da. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Also saß er die Situation einfach aus, bis sie bei Rays Wohnung ankamen. Tala stellte den Motor ab und blickte zum Schwarzhaarigen herüber, der sich abschnallte.

"Danke fürs nach Hause bringen", murmelte dieser und sah den Russen flüchtig an. Er wollte gerade aussteigen, als Tala das Wort ergriff.

"Hey... warte mal." Er klang reumütig.

Ray sah ihn fragend und traurig an, während er nach den passenden Worten suchte.

"Ich... es..." Der Rothaarige senkte den Blick und erhob ihn im selben Moment wieder, als er weiter sprach. "Es tut mir leid."

"Schon okay", gab Ray leise von sich und griff zur Klinke.

"Warte... Bitte." Ein weiteres Mal stoppte der Chinese sein Vorhaben und hob den Blick.

"Ich wollte das alles nicht." Tala atmete tief durch. "Ich war abscheulich zu dir. So was hast du nicht verdient."

"Danke..." Ray sah ihn beinah verzweifelt an.

"Kann ich... vielleicht noch mit hoch kommen? Ich muss mit dir reden... am besten in einer Atmosphäre, wo du dich wohl fühlst."

Der Chinese überlege kurz, was Tala ihm noch zu sagen hat, willigte dann aber mit einem Kopfnicken ein.

Die beiden verließen das Auto und betraten die Wohnung. Ray zeigte mit einer Handgeste, dass er ins Wohnzimmer wollte. Sie setzten sich auf Sofa und Sessel und der Schwarzhaarige sah Tala fragend an. Dieser stützte seine Arme auf den Oberschenkeln ab und senkte den Kopf.

"Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll..."

Ray schwieg und spielte an seinen Haaren herum.

"Es... tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist." Der Rothaarige hob den Kopf, Ray sah ihn betreten an. "Ich war in dem Moment einfach nur sauer. Auf dich, auf Kai… auf mich selber auch. Aber ich hatte mich echt auf den Abend gefreut." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schien kurz nachzudenken. "Im Prinzip geht mich dein Handeln ja nichts an", fuhr Tala fort und hob wieder den Kopf, "aber liege ich richtig mit der Annahme, dass du Kai magst?"

Ray schwieg und zuckte nur mit den Schultern.

"Ich weiß auch noch nicht wie das weitergehen soll, wenn Kai fort geht. Er wird in den nächsten Tagen seine letzte Vorstellung haben und dann umziehen… Er hat in einer anderen Stadt ein top Angebot von dem angesagtesten Club dort bekommen. Das hat mir Bryan erzählt. Er konnte ihn auch nicht mit einer Gehaltserhöhung umstimmen."

Der Schwarzhaarige hörte aufmerksam zu, brachte selber aber kein Wort heraus. Er hatte einen riesigen Kloß im Hals. Tala entschuldigte sich noch mal für die ganze Sache und verabschiedete sich schließlich.
 

Anderer Orts klingelte gerade jemand bei Kai. Der Halbrusse erhob sich vom Sofa, welches vor dem riesigen Fernseher stand und ging zur Sprechanlage. "Komm hoch", sprach er, während er einen flüchtigen Blick auf den kleinen Monitor warf. Dann betätigte er den Knopf, der die Eingangstür entriegelte. Kai öffnete seine Tür einen Spalt breit und ging in die Küche. Er war gerade dabei zwei Drinks vorzubereiten, als der Besuch seine Wohnung betrat.

"Einen schönen guten Tag", meldete sich Bryan und verschloss die Tür hinter sich.

"Schuhe aus", kam es von Kai trocken.

Bryan lächelte stumpf. "Ich glaube, ich werde deine Art vermissen." Er stellte die Schuhe beiseite.

Der Blaugrauhaarige lachte eingebildet. "Ich glaube es wird nicht nur meine Art sein, die du vermissen wirst." Er ging auf seinen Besuch zu und drückte ihm einen Drink in die Hand.

"Du trinkst in letzter Zeit sehr viel", bemerkte der Grauhaarige. "Ist alles in Ordnung?"

"Wenn du nur gekommen bist um über mich zu urteilen, kannst du direkt wieder gehen!" Kai drehte sich um und ging zum Sofa, von welchem er zuvor aufgestanden war.

Bryan folgte ihm. "Was ist denn hier passiert?", fragte er, als er die Reste der zerbrochenen Tischplatte sah und runzelte die Stirn.

Der Halbrusse griff zur Fernbedienung, um den TV auszuschalten und setzte sich in aller Ruhe auf einen Sessel, von dem aus er Bryan gut sehen konnte. "Unwichtig", war die kurze Antwort und er nippte an seinem Glas.

Bryan hob verdächtig eine Augenbraue und ging langsam zu Kai, der ihn kalt ansah. "War der Tisch nicht teuer?"

Der Blaugrauhaarige verfinsterte seinen Blick. "Vielleicht solltest du dich lieber um deine eigenen Probleme kümmern!"

"Zum Beispiel, dass >du<, mein Aushängeschild des Clubs, bald weg bist?" Bryan sprach in einem außergewöhnlich ruhigen Ton und setzte sich auf das Sofa.

Kai lachte eingebildet und schloss hämisch grinsend die Augen.

"Hast du das mit der neuen Wohnung mittlerweile geregelt?"

"Ja", war die knappe Antwort.

"Sehr schön." Bryan nahm einen Schluck. "Dann brauche ich mich darum ja nicht mehr zu kümmern."

Es war für einige Augenblicke still.

"Ich muss gestehen, dass ich es bereue, dich gehen zu lassen."

"Wer würde das nicht", entgegnete Kai selbstverliebt.

"Hmpf." Der Grauhaarige lachte trocken. "Du weißt genau, was deine Qualitäten sind. Das schätze ich an dir. Vor allem weißt du, was du willst und wie du es erreichen kannst." Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Wieder so jemanden wie dich zu finden wird nicht leicht."

"Wenn gar unmöglich", fiel Kai ihm ins Wort.

Bryan lachte leicht. "Da muss ich dir leider recht geben. Du bist einzigartig."

Kai sah ihn scharf an. "Was soll das, Bryan?!"

Der Andere warf ihm einen fragenden Blick zu. "Was meinst du?"

"Das weißt du ganz genau! Ich habe meine Entscheidung getroffen."

Bryan schmunzelte. "Ich weiß", antworte er ruhig. "Ich will dich auch nicht umstimmen."

Kai schnaubte.

"Du sollst nur wissen, dass du jeder Zeit wieder an meiner Tür klopfen kannst."

Der Blaugrauhaarige sah ihn mit einem Blick an der aussagte, dass er es nicht anders erwartet hatte.

Beide nippten an ihren Gläsern, ehe diese auf dem kleinen Tischchen vor ihnen abgestellt wurden.

"Da ist noch etwas, weswegen ich mit dir reden muss", fuhr Bryan zögerlich fort. Er hatte einen leicht ernsten Unterton in der Stimme.

Kai hob eine Augenbraue und sah ihn gelangweilt an. Seine Arme verschränkte er vor der Brust.

"Gestern war jemand bei mir im Club, der dort nicht hingehörte", begann der Grauhaarige.

"Interessant." Die Ironie in Kais Stimme war nicht zu überhören und er schloss die Augen, dachte kurz nach. "Was habe ich damit zu tun? Für so was hast du Türsteher", fragte er nun doch leicht interessiert. Wenn Bryan ihm das erzählte, musste es ja von Bedeutung sein.

"Es war kein gewöhnlicher Gast", fuhr der Russe fort und legte eine Kunstpause ein. "Es war eine Frau."

"Na und? Frauen haben doch eh keinen Zutritt!"

"Normalerweise nicht, das ist richtig."

"Nun rück' endlich mit der Sprache raus oder verschwinde", brummte Kai genervt und sah den Grauhaarigen finster an.

Bryan holte tief Luft. "Sie hatte meinen Türsteher solange bequatscht, bis er sie zu mir brachte." Er sah sein Gegenüber mit einem beinah sorgenden Gesicht an. "Sie kannte deinen Namen, wusste, wer du bist."

Der Blaugrauhaarige lachte eingebildet. "Na und? Wer tut das nicht?!"

Bryan räusperte sich leicht. "Nun ja, ihr Wissen ging über die üblichen Fakten hinaus."

Kai sag gelangweilt auf die Uhr. "Ich habe keine Zeit für so einen Schwachsinn." Er war gerade im Begriff aufzustehen, als der Andere weiter sprach.

"Sie stellte sich mir mit dem Namen Zoja Orlow vor."

Kai runzelte die Stirn und er schien für einen kurzen Moment nachzudenken. "Kenne ich nicht!", entgegnete er dann trocken. "War's das?"

Doch so leicht ließ sich Bryan nicht abwimmeln. "Sie nannte Details von dir, die noch nicht mal ich wusste."

"Wird sie sich wohl irgendwo aus dem Internet beschafft haben. Was soll das Ganze?" Kai wurde langsam sauer.

"Im Internet steht zwar viel, aber diese Details waren zu privat", entgegnete der Russe.

"Und was für Details sollen das sein?", knirschte Kai.

"Über deine Vergangenheit zum Beispiel."

Der Blaugrauhaarige ballte eine Faust. "Ich dachte dieses Thema hätten wir vom Tisch! Das geht niemanden etwas an!" Er sah sein Gegenüber zornig an. "Und nun verschwinde!"

Bryan atmete tief durch und nickte resignierend. "Ich hoffe du weißt, was du tust." Mit diesen Worten stand er auf und ging zur Tür. Der Grauhaarige zog sich die Schuhe an und verschwand, ohne Kai eines weiteren Blickes zu würdigen.

Dieser hatte noch immer eine Hand zur Faust geballt und die Augen verärgert zugekniffen.
 

Nachdem Tala gegangen war zog sich Ray Schlabberklamotten an und legte sich noch mal ins Bett. Das Gespräch war zwar klärend gewesen, dennoch fühlte er sich kein bisschen besser. Eigentlich sollte es einer der schönsten Tage seines Lebens sein, immerhin hatte er Geburtstag. Es fing alles so schön an... Der Club, die Show, die Nacht mit Kai - und alles endete für ihn in einer Katastrophe. Er wurde herum geschubst und es wurde auf seinen Gefühlen herum getrampelt. So was hatte er definitiv nicht verdient. Eine einsame Träne suchte sich ihren Weg über sein Gesicht und verschwand im Kopfkissen. Der Schwarzhaarige wischte sich durch die Augen und versuchte etwas zu schlafen.

Eine Weile später wachte er auf, fühlte sich aber immer noch ziemlich mies. Also beschloss er zu Lee zu fahren, um ihm alles zu erzählen. Er stand auf und zog sich Schuhe und Jacke an, nahm seinen Autoschlüssel und Portemonnaie und öffnete die Tür. Sein Blick wurde starr - er stand direkt zwei dunkel gekleideten, bulligen Männern gegenüber, die er noch nie zuvor gesehen hat.

"Hallo", sagte einer der beiden und lächelte Ray finster an. "Wie schön, dass du uns freiwillig die Tür öffnest." Er sprach mit einem komischen Akzent, welchen Ray osteuropäisch deutete.

Der Chinese war so perplex, das er sich weder rührte, noch ein Wort hervor brachte. Erst, als der andere Mann "Dürfen wir reinkommen?" fragte, fand er wieder zu sich und schlug aus dem Affekt heraus die Tür zu. Doch leider war es schon zu spät, ein Fuß befand sich bereits dazwischen.

"Verdammt noch mal", fluchte der Fremde und drückte die Tür auf. Ray lief panisch rückwärts und versuchte verzweifelt sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen, stolperte dabei allerdings über die Teppichkante und landete etwas unsanft auf dem Boden.

"Warum so stürmisch?" Der zweite Mann lachte trocken. Auch er hatte einen Akzent und kam auf Ray zu, während der Andere die Tür schloss.

"Was wollt ihr von mir?" Die Stimme des Schwarzhaarigen zitterte und finstere Bilder tauchten in seinem Kopf auf.

"Wir wollen nur mit dir reden." Der Fremde lehnte sich lässig an die Wand und sah mit einem gemeinen Blick auf den am Boden Sitzenden. "Ich schlage vor wir setzen uns irgendwo hin, wo es gemütlicher ist, als da unten."

"Steh auf", forderte der andere Mann. "Und keine Tricks." Er schlug seine Hände drohend ineinander und Ray schluckte.

Er richtete sich auf und ging stumm ins Wohnzimmer, die zwei Männer folgten ihm.

"Setz' dich!"

Der Chinese folgte den Worten schweigend, zitterte merklich am ganzen Körper. Schließlich wusste er nicht, was die beiden von ihm wollten. Er schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte sich zu sammeln.

"Kennst du den hier?"

Ray öffnete seine Augen und blickte auf ein Foto, welches ihm vor das Gesicht gehalten wurde.

"Was soll die dämliche Frage?", mischte sich der andere Mann ein. "Natürlich kennt er ihn!"

"Sei ruhig und lass mich das machen!", fuhr der erste ihn an, wandte sich danach wieder Ray zu. "Also? Kennst du ihn?"

"Warum?", fragte Ray vorsichtig.

"Ja oder nein?!" Der Fremde wurde nun etwas lauter.

"Kann schon sein..."

"Geht das auch etwas genauer?" Der Mann beugte sich nun leicht zum Schwarzhaarigen herunter.

"J-ja", gab dieser kleinlaut von sich.

Der Fremde schmunzelte boshaft. "Sehr gut. Und nun sag mir alles, was du über ihn weißt!"

Ray runzelte die Stirn und sah seinen Gegenüber eingeschüchtert an. Er überlegte für einen kurzen Moment. "Das ist nicht viel", murmelte er leise.

"Raus mit der Sprache!", rief der Mann bedrohlich und Ray zuckte zusammen. "Wird's bald?"

Der Chinese öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, als auf einmal sein Handy klingelte.

"Ist das dein Telefon?"

Ray nickte.

"Wo ist es?", fragte der Fremde und sah ihn grimmig an.

"In meiner Hosentasche..."

"Gib es mir!" Der Mann streckte seine Hand aus. "Wir wollen ja nicht, dass du aus Versehen auf den Hörer kommst." Er sah seinen Partner an und lachte finster.

Zögernd holte Ray das Handy hervor und hielt es dem Fremden hin, nachdem er auf das Display geschielt hatte. Es war Lee der versuchte, ihn zu erreichen.

"Danke sehr." Der Mann nahm das Handy, welches in dem Moment aufhörte zu klingeln. Er betrachtete es. "Das ist ein sehr teures Gerät", stellte der Fremde fest.

"Das könnten wir gut zu Geld machen", bemerkte der Zweite und nahm ihm das Handy aus der Hand.

"Lass den Unfug, Igor", mahnte der erste. "Wir sind nicht hier, um ihn auszurauben!" Er nahm das Handy und legte es auf das Regal. Danach wandte er sich wieder dem Schwarzhaarigen zu. "Wo waren wir? Ach ja, du wolltest mir ja erzählen, was du über ihn hier weißt!" Er grinste Ray finster an und hielt ihm ein weiteres Mal das Foto unter die Nase.

"Na ja", begann Angesprochener zögerlich. "Er heißt Kai..."

Die zwei Fremden sahen sich an und tauschten ein paar Wörter in einer für Ray unverständlichen Sprache aus.

"Und weiter?"

Der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, wie viel er den zweien erzählen sollte. Ihm blieb noch etwas mehr Zeit zum Nachdenken, da sein Handy ein weiteres Mal klingelte und die Aufmerksamkeit der Drei auf sich zog.

"Ich werde dein Telefon nun ausschalten, wenn du nichts dagegen hast."

Ray nickte zustimmend. Falls es wieder Lee war wusste er, dass sich dieser spätestens jetzt Sorgen machen würde. Der Mann drückte den Anrufer weg, schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder dem Schwarzhaarigen zu.

"Also? Wie lautet sein Nachname?!"

"Ich weiß nicht...", gab Ray von sich und klang dabei nicht sonderlich überzeugend.

Der Fremde beugte sich zum Chinesen herunter und sah ihn scharf an. "Mir gehen deine Spielchen langsam auf die Nerven!"

Der zweite Mann sagte etwas in der anderen Sprache und der erste sah kurz zu diesem auf.

"Also?!" Er klang sehr fordernd.

Ray sah ihn mit einem gequälten Gesichtsausdruck an. "Er... er heißt Hiwatari mit Nachnamen..."

"Geht doch!", grinste der Fremde ihn trügerisch an. "Und jetzt sag mir, wo er arbeitet!"

Während Ray nachdachte und überlegte was er antworten sollte und vor allem was die beiden noch alles fragen würden, klingelte es an der Tür.

Die zwei Fremden fuhren hoch. "Erwartest du Besuch?", knirschte einer.

"Ja", antwortete der Chinese blitzschnell und war sichtlich erleichtert. Er hoffte, dass die beiden nun abhauen würden.

Die zwei wechselten ein paar Worte, die Ray wieder nicht verstand. Es klingelte ein weiteres Mal und jemand klopfte gegen die Tür.

"Ray? Ray bist du da? Mach bitte die Tür auf", hörten die drei jemanden leise von draußen rufen.

"Okay, wir unterhalten uns ein anderes Mal weiter. Wir wollen keinen Stress." Die beiden Männer drehten sich um und ließen einen eingeschüchterten und verwirrten Ray zurück. Als sie die Wohnungstür öffneten rief einer noch ein "auf Wiedersehen" und ein verdatterter Lee stand ihnen gegenüber. Dieser hielt sich gerade sein Handy ans Ohr, welches er nun langsam sinken ließ. Ohne Lee großartig Beachtung zu schenken, verließen sie die Wohnung. Der Schwarzhaarige sah ihnen stirnrunzelnd nach und betrat dann die Wohnung, schloss die Tür hinter sich.

"Ray?", fragte er vorsichtig und lugte in alle Zimmer, während er schnell den Flur entlang lief.

"Hier", kam eine leise Antwort zurück.

Lee betrat das Wohnzimmer und war froh, dass seinem Freund anscheinend doch nichts zugestoßen war. Er saß noch immer dort im Sessel, wie ihn die zwei Männer zurückgelassen hatten.

"Ist alles okay mit dir?", fragte Lee besorgt und hockte sich vor ihn.

"Ja..." Ray war nach wie vor verwirrt.

"Wer waren die beiden und was wollten sie? Ich hatte versucht dich zu erreichen, weil ich auf dem Weg zu dir war, aber du bist nicht dran gegangen und dann war dein Handy aus", sprudelte es aus dem Älteren hervor.

"Ich weiß nicht, wer die waren. Aber sie haben mich über Kai ausgefragt." Ray sah seinen Freund benommen an, welcher besorgt die Stirn runzelte.

Lee schüttelte ungläubig den Kopf und konnte es nicht fassen. "Haben sie sonst noch was gesagt? Irgendeinen Hinweis darüber, wer sie sind?"

Der Angesprochene dachte kurz nach. "Der eine wurde 'Igor' genannt und sie haben mit einem osteuropäischen Akzent gesprochen."

"Das waren eindeutig Russen", sagte Lee. "Ich habe den einen gehört, als er 'auf Wiedersehen' sagte. Der Name passt auch dazu. Trotzdem frage ich mich, weswegen sie die Informationen haben wollten und warum sie gerade dich bedrängt haben." Er sah seinen Freund nachdenklich an, welcher nur mit den Schultern zuckte. "Aber Gewalt haben sie dir nicht angedroht?"

Der Jüngere schüttelte den Kopf. "Ihre Präsenz hat ausgereicht..."

"Hm." Lee richtete sich auf und setzte sich aufs Sofa. "Wie geht's dir sonst so?", fragte er und sah Ray mit einem besorgten Blick an.

Angesprochener zwang sich ein Lächeln auf. "Ach... geht so."

"Wie war es denn mit Kai? War es wenigstens schön?"

"Ja", antworte Ray knapp, setzte aber ein bedröppeltes Gesicht auf.

"Hey..." Lee beugte sich etwas nach vorne. "Was ist denn los? Du machst alles andere als einen begeisterten Eindruck."

Der Jüngere atmete tief durch. "Die Show war super, ehrlich! Es hat mir richtig gut gefallen. Der Club selbst war das geilste Geschenk, was du mir hättest machen können." Er lächelte Lee leicht an. "Nur dann hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich mit Kai mitging."

Lee winkte ab. "Alles in Ordnung. Das war so geplant", verriet er und zwinkerte. "Allerdings muss ich gestehen, dass es nicht geplant war, dass er dich mitnimmt. Aber er hat wohl seinen eigenen Kopf. An sich ist alles halb so wild." Er lächelte seinen Gesprächspartner an und merkte deutlich, wie sich dieser in der Hinsicht etwas entspannte. "Was ist denn bezüglich Kai?", fuhr er fort. "Ich muss zugeben, dass mich Tala vorhin angerufen hat und ich mir Sorgen machte. Das war auch der Grund, weswegen ich hergekommen bin."

Ray sah ihn geknickt an. "Na ja... ich weiß auch nicht so genau." Er stockte. "Was genau hat Tala denn erzählt?"

"Dass es dir nicht so gut geht und Kai weggeht. Steht das vielleicht in einer Verbindung zueinander?"

Angesprochener zuckte mit den Schultern und senkte den Blick. "Ich mag ihn irgendwie...", murmelte er leise. "Ich bin ihm auch schon vor dem gestrigen Abend begegnet."

Lee kommentierte es mit einem Lächeln welches ausdrückte, dass er froh war, dass Ray es ihm erzählte.

"Und auch, wenn es total bescheuert klingt, aber ich habe zwei wunderschöne Nächte mit ihm verbracht." Er sah zu Lee auf. "Ich weiß auch nicht... aber ich mag ihn. Und die Nachricht, dass er weggeht, war wie ein Schlag ins Gesicht." Er setzte ein mitgenommenes Gesicht auf.

Sein Freund erhob sich vom Sofa und stellte sich neben ihn, legte die Arme um seinen Oberkörper. "Wir werden schon herausfinden, was es damit auf sich hat und wo Kai hingeht", flüsterte er. "Und nun lach mal wieder, du hast immerhin noch Geburtstag!" Er löste sich von Ray und hockte sich vor ihn. "Wie wäre es, wenn wir noch zu einem Club fahren, damit du auf andere Gedanken kommst?"

Ray zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht."

"Na los. Das wird dich aufmuntern."

Der Jüngere atmete tief durch. "Also gut, du wirst ja eh nicht locker lassen."

"Ich möchte einfach nur, dass du glücklich bist. Ich mag es nicht, dich so niedergeschlagen zu sehen." Er richtete sich auf. "Möchtest du dir noch was anderes anziehen? Ich fahre, dann kannst du etwas trinken, wenn du magst."

"Wäre vielleicht ganz gut...", antworte Ray. Er trug immer noch die Schlabberklamotten, mit welchen er geschlafen hat.

Nachdem Ray sich umgezogen hatte (er trug ähnliche Kleidung wie den Abend zuvor), machten die beiden sich auf den Weg.
 

Als sie ausstiegen und die letzten Meter zu Fuß gingen vermutete Ray schon, was ihr Ziel sein würde. Er hörte die Musik und aus der Ferne konnte er die Leuchtbuchstaben des Clubs erkennen. Als sie davor stehen blieben und Lee sei Handy zückte, wurde es ihm etwas mulmig. Sie standen vor dem Club, in dem sie schon letzten Abend waren. Hot 'n Dirty.

"Ich weiß es sehr zu schätzen, aber ist das nicht etwas teuer?"

Lee lächelte ihn kurz an und tippte auf seinem Telefon herum. "Das geht schon in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Genieße einfach den Abend."

"Wenn es so einfach wäre", ging es Ray durch den Kopf.

Sie standen dort noch ein paar Minuten, währenddessen Lee weiter mit seinem Handy rumhantierte. "Okay, lass uns rein gehen", sagte er schließlich.

Die beiden gingen zum Eingang, der von zwei Bodyguards bewacht wurde. Kurz dahinter erkannte Ray eine Person mit roten Haaren, es war Tala. Neben diesem stand Bryan, der den Bodyguards ein Zeichen gab.

"Herzlich willkommen! Sie sind heute Abend unsere Ehrengäste. Kommen Sie herein!" Die beiden nickten Ray und Lee zu und sie betraten den Club.

Nun kam Bryan freudig auf sie zu, dicht gefolgt von Tala. "Wie schön, euch heute Abend wieder begrüßen zu dürfen!" Der Grauhaarige gab beiden die Hand. "Tala hat mir erzählt, dass euch die gestrige Show außerordentlich gut gefallen hat und es erfüllt mich mit Stolz, euch beide heute wieder als unsere Gäste begrüßen zu dürfen."

Ray sah Tala an, der ihn leicht anlächelte.

"Ihr seid heute Abend meine Ehrengäste. Ihr könnt Tala später dafür danken." Bei diesen Worten sah er zum Rothaarigen und lächelte ihn verschmitzt an. "Genießt den Abend und fühlt euch wie zu Hause. Wenn ihr möchtet könnt ihr auch in die VIP-Lounge gehen oder einfach das normale Programm genießen. Sämtliche Kosten, die heute anfallen, werde ich euch erstatten. Wenn irgendetwas sein sollte sprecht einen meiner Männer an." Er verabschiedete sich und verschwand in dem Aufgang.

Tala folgte ihm wortlos. Die zwei Freunde sahen sich an, wobei Ray sehr überrascht wirkte. "Was um alles in der Welt passiert hier?" Er sah sein Gegenüber fragend und verwirrt an, welcher zurück lächelte.

"Tala hat wohl ein schlechtes Gewissen. Du wirst wahrscheinlich wissen, warum. Betrachte es einfach als ein weiteres Geschenk. Na komm, gib mir deine Jacke. Ich bring die eben weg. Du kannst ja schon mal zur Bar gehen, wenn du magst."

Ray reichte ihm die Jacke und ging den Gang entlang zur Tanzfläche. Als er auf dieser ankam war er genauso begeistert, wie den Abend zuvor. Der Anblick der Säulen war einfach überwältigend. Auf der Bühne und den kurzen Wassersäulen tanzten Amateure, der eine flüchtiger bekleidet als der andere. Der Club war sehr gut besucht, sodass sich der Schwarzhaarige ein Weg durch die Menge freikämpfen musste, um zur Bar zu gelangen. Dort angekommen bestellte er sich einen Drink und wartete auf seinen Freund. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und Ray winkte ihm zu, als er ihn sah. Lee gesellte sich zu ihm und bestellte sich auch einen Drink, allerdings ohne Alkohol.

"Ich muss ja noch fahren", sagte er und zwinkerte.

Eine Weile standen sie dort und beobachteten die anderen Gäste, wobei Rays Blick größtenteils auf den Tänzern ruhte. Diese hatten einen freien Oberkörper und eine Krawatte um den Hals, ihr Unterleib war dürftig von einem String bedeckt. Sie waren alle sehr gut gebaut und man konnte ihre Muskeln, starken Arme und Beine sehr gut erkennen. Der Anblick gefiel ihm und brachte ihn zusammen mit der Musik dazu, sich etwas zu entspannen. Sein Fuß wippte passend zum Takt.

"Möchtest du tanzen?", fragte Lee.

"Warum nicht", erhielt er als Antwort und folgte Ray in die Menschenmenge.

Sie blieben neben einer der Wassersäulen, auf dem ein Animateur tanzte, stehen und fingen an, sich zu bewegen. Ray wirkte etwas zurückhaltend, was aber nicht lange anhielt. Schon bald wurde er von der Musik gefangen genommen und fühlte sich frei, nahm den Beat in sich auf. Er schloss die Augen und ließ seinen Körper die Musik spüren. Es dauerte nicht sehr lange, bis die ersten Leute um ihn herum auf ihn aufmerksam wurden und sich eine kleine Traube bildete.
 

Zur gleichen Zeit befand sich Tala in Bryans Büro. Dieser lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und der Grauhaarige saß auf einer Ecke seines großen Schreibtisches.

"Du scheinst Ray sehr zu mögen", sagte Bryan und sah seinen Gegenüber scharf an.

"Er ist nur ein Freund", antwortete Tala mit einer gewissen Kühle.

"Ist das so? Ja?" In den Worten des Geschäftsführers war ein bestimmter Unterton zu hören. Er stand auf und ging auf Tala zu, stützte einen Arm neben dessen Kopf. Mit der anderen Hand fuhr er ihm die Wange entlang. "Du weißt, dass ich dich schon etwas länger begehre." Mit lüsternen Augen sah er den Rothaarigen an, welcher ihn durchdrungen anlächelte. "Tust du das wirklich alles nur für ihn?" Er flüsterte leicht und seine Stimme zitterte.

"Finde es heraus", forderte Tala.

"Ich glaube du weißt ganz genau, was du tust…" Während dieser Worte wanderte die Hand von Bryan langsam den Oberkörper des Rothaarigen herunter. "… und was du willst, weißt du auch", ergänzte er und fuhr mit der Hand langsam über Talas Unterleib.

Dieser öffnete nun seine Arme und legte eine Hand in den Nacken Bryans, um dessen Lippen näher an die seine zu drücken. Für einen kurzen Moment sahen sich beide tief in die Augen, bis sie in einem Kuss versanken. Beide schlossen die Augen und pressten die Lippen eng aneinander. Während Tala zum Zungenkuss ansetzte und mit der anderen Hand Bryans Oberkörper erkundete, fing dieser an die Hose seines Gegenübers zu öffnen. Der Rothaarige schob seine Zunge in die Mundhöhle des Anderen und ihre Zungen umspielten sich sanft. Nachdem Bryan die Hose geöffnet hatte, ließ er seine Hand hinein gleiten. Er fuhr ein paar Mal über die Beule der Shorts, bis er sie etwas herunter zog und die Erregung des Rothaarigen befreite. Er umschloss sie mit seiner Hand und begann mit kleinen Bewegungen. Der Grauhaarige beendete den Zungenkuss und erntete ein leichtes Keuchen seines Partners. Dieser hatte die Augen geschlossen und seinen Kopf in den Nacken gelehnt, den Mund leicht geöffnet. Bryan fuhr nun mit seinen Lippen zum Hals und küsste ihn sanft. Er saugte leicht und knabberte etwas. Langsam ging er in die Knie und glitt mit der freien Hand den Oberkörper entlang. Lüstern betrachtete er das Glied in seiner Hand und umschloss es sogleich mit dem Mund. Es war dick und hart, man konnte die Adern sehr gut erkennen. Er begann zu saugen und bewegte seinen Kopf dabei langsam vor und zurück. Tala stöhnte leicht auf und vergrub eine Hand in den grauen Haaren. Bryan saugte nun etwas kräftiger und ließ seine Zunge spielen. Sein Kopf ging dabei vor und zurück und er schien es zu genießen. Er wollte gerade Hose und Shorts des anderen Russen weiter nach unten ziehen, als es an der Tür klopfte. Fluchend ließ er von Tala ab.

"Verdammt noch mal!" Er richtete sich auf und wischte sich über den Mund. "Wir müssen hier leider unterbrechen, das könnte wichtig sein."

"Das ist doch wohl jetzt nicht dein Ernst", kommentierte der Rothaarige und sah den Anderen flehend an.

"Tut mir Leid, aber ich hatte extra meinen Männern gesagt, dass ich nicht gestört werden will."

Widerwillig zog sich Tala an und lehnte sich wieder an die Wand. Ihm war es sichtlich egal, ob man seine Erregung sehen könnte. Bryan hingegen setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Herein", rief er, nachdem er sich geräuspert hatte. Die Tür öffnete sich und die Person betrat den Raum. "Kai?", rief der Grauhaarige überrascht. "Was machst du denn hier? Du hast doch heute frei?!"

Der Halbrusse schloss die Tür hinter sich und hob eine Augenbraue, als er Tala sah – ließ es aber unkommentiert. "Die Frage ist doch eher, was er hier macht." Er ging auf Bryan zu und setzte sich auf einen Stuhl vor dessen Schreibtisch.

"Das kann dir ja wohl egal sein, was ich hier mache!", entgegnete der Rothaarige schnippisch.

Kai schenkte ihm einen verächtlichen Blick und wandte sich dann Bryan zu. "Ich muss mit dir über Zoja sprechen."

Der Grauhaarige grinste triumphierend. "Tala? Würdest du uns bitte kurz alleine lassen?", sagte er, ohne den Blick von Kai abzuwenden.

Angesprochener warf dem Blaugrauhaarigen einen kalten Blick zu und verschwand wortlos aus dem Büro.

"Worüber möchtest du genau reden?", fragte Bryan und faltete seine Hände auf dem Tisch.

Kai verschränkte seine Arme. "Ich will wissen, was sie wollte!"

"Nun..." Der Grauhaarige schien zu überlegen. "Sie wollte mit dir sprechen. Als ich ihr sagte, dass es im Moment nicht möglich sei und du generell keine Privataudienz gibst, wollte sie deine Adresse haben."

Der Halbrusse hob eine Augenbraue. "Ich hoffe für dich, dass du sie ihr nicht gegeben hast!"

Bryan lächelte ihn vertrauensvoll an. "Was denkst du von mir? Natürlich nicht!"

"Und weiter?"

"Sie war wirklich aufdringlich und wollte unbedingt mit dir sprechen. Es sei etwas sehr wichtiges." Bryan sah seinen Gegenüber nachdenklich und sorgenden an. "Gibt es irgendetwas, was du mir sagen möchtest?"

"Nein. Was hat sie dir über mich erzählt?" Kai sah den Grauhaarigen kühl, aber erwartungsvoll an, welcher sich leicht räusperte.

"Nun ja. Sie sagte, sie sei mit dir zusammen aufgewachsen und das du in dieser Stadt untergetaucht seist. Sie wusste wo du herkommst und wie alt du bist. Sie hatte sogar ein Foto von dir dabei, wo du noch klein warst." Er legte eine Pause ein und sah nachdenklich aus.

"Was sonst noch?", forderte der Halbrusse und verengte seine Augen.

"Sie hat noch ein paar Details aus deiner Kindheit genannt. Wo genau ihr aufgewachsen seid, dass ihr für einander versprochen wart, von deinem Onkel..."

Kai ballte eine Hand zur Faust. "Was hat sie über meinen Onkel erzählt?", knirschte er.

"Im Prinzip nicht viel. Ich hatte sie dann auch rauswerfen lassen, weil sie nicht freiwillig gehen wollte und ich in dem Moment keine Zeit mehr hatte. Allerdings hat sie noch etwas gerufen, als meine Männer sie raus brachten."

Der Blaugrauhaarige sah ihn ungeduldig an. "Und was?", hakte er nach.

"'Sie suchen ihn'."

The Show about you!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Show me your body!

Die nächsten Tage verliefen sorgenfrei. Ray achtete penibel darauf, dass ihm keiner folgte und immer alle Fenster und Türen fest verschlossen waren. Er war den seltsamen Männern bisher nicht mehr begegnet, fürchtete sich aber dennoch. Er wusste noch immer nicht, was sie genau von ihm wollten und was Kai damit zu tun hatte. Der Halbrusse machte ein Geheimnis daraus, wie aus allem. Ray würde gerne mehr über ihn erfahren wusste aber, dass Kai ihm so nichts erzählen würde. Der Schwarzhaarige hoffte, dass wenn er Vertrauen in ihn gefasst hatte, er es von sich aus machen würde. Die Woche verlief für Ray also ruhig und ohne weiteren Vorkommnisse. Er dachte viel über sich nach, aber auch über Kai. Egal was er tat, der Halbrusse wollte einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden.
 

Als Ray am Ende der Woche abends erschöpft von der Arbeit nach Hause kam, schmiss er seine Sachen in die Ecke und zog sich eine bequeme Shorts und ein Hemd an. Ein Blick auf sein Telefon verriet ihm, dass Lee angerufen hatte. Er zögerte kurz und überlegte, ob er ihn heute überhaupt noch zurück rufen sollte – großartige Lust irgendwo hinzugehen hatte er nämlich nicht mehr. Der Abend sollte ruhig ausklingen, bei einer guten Tasse Tee und einem Film. Also bereitete er alles vor, wobei er auch einen Blick in den Kühlschrank warf – aber das hätte er besser nicht tun sollen. Schlagartig fiel ihm ein, dass er ja noch einkaufen musste. Er stöhnte auf und rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Während der Chinese tief durchatmete ging er ins Schlafzimmer, um sich wieder andere Sachen anzuziehen. Mit dem was er jetzt trug, wollte er auf keinen Fall nach draußen. Nachdem er sich umgezogen hatte schnappte er sich Einkaufstasche und Portmonee und verließ das Haus. Müde trottete er zum Auto und machte sich auf zum nächsten Laden.
 

Nachdem er wieder zu Hause war räumte er die Vorräte weg und schmiss erneut seine Sachen wahllos in die Ecke und zog sich bequeme Sachen an. Er machte sich abermals einen Tee und etwas zu essen und setzte sich dann vor den Fernseher. Zu diesem Zeitpunkt hatte er es schon wieder vergessen, dass Lee angerufen hatte. Allerdings wurde er nun wieder daran erinnert, denn sein Handy klingelte. Der Chinese zögerte kurz und hob dann ab. "Hey Lee. Wie geht's?"

"Gut soweit, danke. Ich hoffe dir auch." Lee wartete gar keine Antwort ab und redete direkt weiter. "Hast du nicht gesehen, dass ich angerufen habe?"

"Doch, habe ich", gähnte Ray. "Aber ich hatte noch keine Zeit, dich zurückzurufen."

"Verstehe. Man, du klingst aber ganz schön müde. Eine anstrengende Woche hinter dir?"

"Kann man so sagen..."

"Ich wollte dich eigentlich fragen ob du Lust hast wegzugehen, aber wenn du jetzt schon müde bist, wird das wohl eher nichts", stellte Lee fest.

"Ein andermal gerne. Aber heute möchte ich mich einfach nur noch ausruhen."

"Kein Problem. Ich melde mich bei dir. Halt die Ohren steif."

"Bis dann, schönen Abend dir", verabschiedete sich Ray.

"Gleichfalls."

Der Schwarzhaarige legte das Telefon beiseite und rieb sich die Augen, gähnte herzhaft. Dann griff er zu der Tasse Tee und schaltete den Fernseher an.
 

Anderer Orts kam Kai gerade im Club an, da er heute seinen vorletzten Auftritt hatte. Er nutzte den Hintereingang, um nervenden Fans aus dem Weg zu gehen, denn auf die hatte er gerade absolut keine Lust. Der Halbrusse folgte dem Gang bis zu seinem Büro und zog skeptisch eine Augenbraue nach oben, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Es brannte Licht und es folgte die zweite Braue, als er eine ihm sehr bekannte Person entdeckte. "Was machst du hier?!", war es mehr Ausruf als Frage, mit einem gelangweilten Unterton.

"Es freut mich auch, dich zu sehen", lächelte Tala ihn herausfordernd an. Er saß lässig auf einem Stuhl seitlich zum Tisch und hatte einen Arm auf diesen gelegt. Seine Beine waren übereinander geschlagen und seine andere Hand ruhte auf dem Oberschenkel.

"Was willst du", gab Kai gleichgültig von sich und lehnte sich an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen.

"Mit dir reden."

Der Blaugrauhaarige schnaubte. "Dann rede."

"Warum hast du nicht auf meine Anrufe reagiert?"

"Keine Zeit." Kai lehnte noch immer unverändert an der Wand.

"Oder vielleicht eher keine Lust?" Tala hob fragend eine Augenbraue. "Ich habe das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst."

"Aha", kommentierte Angesprochener kurz.

"Hmph!" Der Rothaarige stand auf und ging langsam auf Kai zu, während er weiter sprach. "Kai, ich kenne dich nun lange genug, um das beurteilen zu können."

"Sehr schön. Dann wirst du ja sicherlich auch wissen, dass du mir auf die Nerven gehst!" Er öffnete die Augen und funkelte Tala genervt an.

"Das nehme ich in Kauf." Der Rothaarige lehnte sich seitlich neben Kai an die Wand und sah ihn an. "Wie geht es dir?"

"Du hast echt nichts zu tun, oder?"

"Ich habe mir nur Sorgen gemacht und mich gefragt, ob alles in Ordnung ist. Du wirkst so abwesend in der letzten Zeit."

"Du hast dir Sorgen gemacht? Das ich nicht lache", kommentierte Kai und gab einen abwertenden Laut von sich. "Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß", sprach er kühl und schloss wieder seine Augen.

"Gut, dann glaube mir halt nicht." Tala betrachtete sein Gegenüber skeptisch.

"Was ist los mit dir? Hast du es dir zur Lebensaufgabe gemacht mir auf die Nerven zu gehen?"

"Pf!" Der Rothaarige sah Kai mit einem finsteren und zugleich ernsten Blick an. "Auch dir könnte es nicht schaden, mal über Probleme und Sorgen zu reden."

"Hn." Der Blaugrauhaarige grinste verbissen und sah Tala herablassend an. "Meine Angelegenheiten gehen dich nichts an. Sie gehen niemanden was an." Kai wirkte nun leicht bedrohlich, womit er den Anderen aber nicht einschüchtern konnte.

"Ist es wegen der Frau?" Tala hob eine Augenbraue und Kai lachte stumpf. Rubinrote Augen blickten nun funkelnd in die des Rothaarigen.

"Wenn dir dein eigenes Wohlergehen am Herzen liegt, würde ich an deiner Stelle einen Abflug machen", knirschte Kai.

Aber Tala ließ sich davon nicht irritieren. Er wollte eine Antwort. "Ich gehe nicht eher, bis du mir erklärt hast, was hier los ist. Also? Ist es wegen der Frau?"

Der Halbrusse vergrub nun seine Hand im Gesicht und grinste verbissen. "Fragst du wirklich aus eigenem Interesse heraus? Oder doch viel eher wegen deinem Stecher?"

Tala runzelte die Stirn. "Meinem was?"

"Du hast mich schon richtig verstanden. Also?" Der Blaugrauhaarige sah seinem Gegenüber nun wieder direkt in die Augen.

"Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!", zischte Tala etwas mehr, als er gewollt hatte und erntete ein eisiges Lachen dafür.

"Ich habe also recht", triumphierte Kai.

"Du hast doch gar keine Ahnung!"

"Ich glaube davon habe ich mehr, als dir lieb ist."

"Und wenn schon. Das geht dich nichts an", sagte Tala stumpf, woraufhin Kai ein weiteres Mal lachte.

"Merkst du was? Dich geht mein Leben genauso wenig an!"

Der Rothaarige schwieg für einen kurzen Moment und musste resigniert feststellen, dass der Verlauf der Unterhaltung nicht gerade zu seinen Gunsten ausgefallen ist. "Ich mache mir aber wirklich Sorgen", versuchte er es erneut.

"Das ist echt rührend. Herzergreifend", spottete Kai. "Ich hoffe, deine Sorgen um meine Wenigkeit belasten dich nicht allzu sehr. War's das? Ich muss mich fertig machen."

"Hör auf, dich über mich lustig zu machen!"

Der Blaugrauhaarige runzelte die Stirn und sah den Anderen amüsiert an. "Habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?"

"Nein, aber vielleicht ich bei dir! Es hat mit der Frau zu tun, nicht wahr? Hast du Angst vor ihr? Läufst du deshalb davon?"

"Tala, du solltest wissen, wann es genug ist. Verschwinde, bevor ich ungemütlich werde", sprach Kai in einem ruhigen Ton, der leicht unheimlich war.

"Ich möchte dich doch nur verstehen", erwiderte der Russe mit den eisblauen Augen. "Warum gehst du fort?"

Kai wandte sich von seinem Freund ab und öffnete einen der Schränke, begann sich auszuziehen. Es kam Tala vor wie in Zeitlupe, als immer mehr von Kais muskulösem Oberkörper zum Vorschein kam. Fasziniert wie er war vergaß er beinah, weswegen er hier war. "Kai?"

"Wolltest du nicht gehen?", gab Angesprochener desinteressiert von sich und zog sich in aller Ruhe weiter um.

Der Rothaarige schloss kurz die Augen und schüttelte resignierend den Kopf. Für den Moment war aus Kai nichts mehr herauszubekommen. "Viel Erfolg bei deinem Auftritt", knirschte er, während er den Raum verließ. Das eingebildete Schnauben Kais nahm er gar nicht mehr wahr.
 

Nach dem Auftritt stattete Kai wie immer einen Besuch in Bryans Büro ab. Er klopfte zwar an, betrat aber ohne zu warten den Raum.

"Oh, Kai. Komm doch herein", sagte der Clubbesitzer sarkastisch. "Sei froh, dass ich gerade keine Gäste betreue."

Der Blaugrauhaarige gab ein selbstgefälliges Lachen von sich, während die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. "Wenn du alle 'Gäste' so betreust wie Tala, will ich da gar nicht weiter drüber nachdenken." Eingebildet, aber gleichzeitig herausfordernd, lehnte er sich lässig an die Wand und sah Bryan an.

Bryan lächelte kühl. "Du weißt, dass ich dich als Person sehr schätze. Verspiele es dir nicht." Er setzte sich demonstrativ auf seinen Schreibtisch. "Nicht auf die letzten Tage." Er sprach in einer sehr gelassenen und trockenen Stimmlage, es hatte sogar etwas leicht Bedrohliches an sich. Kai schloss seine Augen und grinste eingebildet. "Wie war der Auftritt?", fragte Bryan routiniert.

"Geil. Wie immer", kam die selbstüberzeugte Antwort.

"Natürlich. Daran würde ich nie zweifeln. Warum frag ich überhaupt", grinste der Grauhaarige. "Hast du schon was für morgen geplant? Soll ich noch irgendetwas besonders herrichten oder besorgen?"

"Du kannst den Fight-Ring vorbereiten und alles, was dazu gehört."

"Oh, das ist eine tolle Idee. Gefällt mir, hatten wir schon lange nicht mehr. Das wird wahrlich ein krönender Abschluss."

"Erzähl mir etwas, was ich noch nicht weiß", gab Kai selbstverliebt von sich, woraufhin er ein Lachen erntete.

"Mir wird echt etwas fehlen, wenn du nicht mehr da bist."

"Ich fahre jetzt. Wir sehen uns morgen." Mit diesen Worten verließ der Blaugrauhaarige den Raum und hörte gerade noch 'Bis morgen!', bevor er die Tür hinter sich schloss. Er ging zu seinem Büro und zog sich um, verließ danach das Gebäude durch die Hintertür, durch welche er es auch betreten hatte. Auf dem Hof wartete schon ein Bodyguard mit einer Limousine auf ihn und hielt ihm die Tür auf.

"Heute geht’s nicht direkt zu mir nach Hause", sagte Kai und gab dem Bodyguard die Adresse.
 

Rays müder Blick wanderte zur Uhr, er musste wohl eingeschlafen sein. Er gähnte herzhaft und streckte sich, schaltete den Fernseher aus. Er war gerade im Begriff ins Bett zu gehen, als es an seiner Tür klingelte. Verdutzt runzelte der Schwarzhaarige die Stirn und fragte sich, wer zu so später Stunde noch bei ihm vorbei kommen würde. Verschlafen sah er durch den Spion und bekam eine wohlige Gänsehaut, als er die Person vor der Tür erkannte. Die Müdigkeit war auf einmal wie weggeblasen und er hielt kurz inne, bevor er die Tür öffnete und mit dem Kopf heraus lugte. "Hallo, Kai", begrüßte der Chinese ihn etwas zaghaft. "Was machst du denn hier? Und dann auch noch um diese Uhrzeit?"

"Guten Abend, Ray. Schön dich zu sehen." Kai hatte ein trügerisches Grinsen im Gesicht. "Darf ich rein kommen?"

"Oh äh… ich wollte eigentlich gerade ins Bett..."

"Na dann komme ich ja genau richtig." Der Halbrusse grinste ihn herrisch an.

Perplex trat Ray zur Seite und gewahr dem Anderen Einlass, welcher sich kurz umsah. Kai zog eine Augenbraue nach oben, als er Rays Schlabberklamotten wahrnahm.

"Was hast du denn da an?!", kam der abfällige Kommentar.

"Ich habe nicht mehr mit Besuch gerechnet", gab Ray von sich und versuchte stark zu wirken. "Willst du... dich setzen?" Er atmete tief durch, hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend.

"Nicht nur das", entgegnete Kai mit einem unterschwelligen Tonfall und sah dem Chinesen tief in die Augen. Dieser spielte peinlich berührt an seinen Haaren herum.

"Geradeaus", forderte er sein Gegenüber auf.

Der Blaugrauhaarige ging daraufhin ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Er ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen. "Interessante Einrichtung. Hat was." An seine eigene Einrichtung kam das Mobiliar zwar nicht ran – schon alleine des Preises wegen – aber Ray hatte sich geschmackvoll eingerichtet. Wenn man den Raum betrat befanden sich in der hinteren linken Ecke ein Sofa und zwei Sessel, die einen dunklen Lederüberzug hatten. In dessen Mitte stand ein kleiner schwarzer Tisch mit einer Glasplatte. An den Wänden befanden sich Regalbretter, die gerade groß genug waren, um ein bis zwei Töpfe mit Pflanzen zu tragen. Unter anderem ragte Efeu aus den Töpfen nach unten, was dem Raum eine angenehme Atmosphäre verlieh. An der kompletten rechten Wand war ein schwarzes Regal, auf welchem sich Fernseher, Musikanlage und andere technische Geräte befanden. Zudem standen hier Fotos des Schwarzhaarigen und seiner Freunde. In der Ecke hinten rechts stand ein chinesischer Penjing.

Ray ließ sich langsam in den Sessel sinken und fragte sich schon die ganze Zeit, was Kai wollte. Warum besuchte er ihn? Und dann auch noch so spät? Hatte er ihn das letzte Mal nur nach Hause gebracht damit er wusste, wo er wohnte? "Danke", sagte er und sah den Anderen fragend an.

"Du wunderst dich sicher, warum ich hier bin?!"

"Könnte man so sagen."

Der Halbrusse grinste verschmitzt. "Nun gut. Ich bin hergekommen, weil du mir noch was schuldest, bezüglich der Tischplatte."

Im Kopf des Schwarzhaarigen erschienen direkt einige versaute Gedanken und Phantasien und er grinste innerlich. Man konnte ihm sein Kopfkino wahrlich ansehen.

"Ich möchte dich tanzen sehen", fuhr Kai fort und Ray sah ihn leicht erstaunt an. "Aber vorher ziehst du dir bitte etwas Passendes an, das ist ja schrecklich."

"Okay…" Ohne wirklich realisiert zu haben, was Kai da eben von ihm verlangte, stand der Chinese auf und ging ins Schlafzimmer. Er schloss die Tür hinter sich und lehnte sich kurz mit dem Rücken dagegen. Seine Stirn zierten nachdenkliche Falten und seine Augen fixierten starr einen Punkt im Raum. Ray kratzte sich nachdenklich im Nacken und es schien, als ob er einen Moment bräuchte, um zu verstehen, was hier gerade passierte. Dann schüttelte er auf einmal mit dem Kopf und ging zum Kleiderschrank. Als der Schwarzhaarige diesen öffnete fragte er sich, ob er überhaupt Anziehsachen hätten, die Kai in diesem Moment toll finden würde. Ray griff beinah ziellos in den Schrank und holte ein paar Sachen heraus, hielt sie in die Luft. Er entschied sich letzten Endes für eine enge schicke Jeans, die durch aufgerissene Nähte gleichzeitig wild und verspielt wirkte. Darunter zog der Chinese einen knappsitzenden, weißen Retropant an. Als Oberteil trug er ein etwas weiteres, ebenfalls weißes, chinesisches Hemd, welches seinen Oberkörper dennoch gut betonte. Es hatte ein aufgesticktes Muster und die Froschknöpfe in der Mitte waren handgefertigt. Seine Haare band er zu einem normalen Zopf zusammen und schlüpfte danach in seine schwarzen Kung Fu Schuhe. "Dann mal los", dachte Ray, während er den Raum verließ und zu Kai ins Wohnzimmer ging. Dieser hatte es sich mittlerweile bequem gemacht und lag gemütlich, aber dennoch präsent, auf dem Sofa.

"Da bist du ja endlich", gab er von sich, als er Ray erblickte. Der Chinese wollte gerade den Mund aufmachen um sich zu rechtfertigen, als der Andere weitersprach. "Aber wie ich sehe, hat sich das Warten gelohnt. Gefällt mir."

"Danke", gab Ray leise von sich und spielte verlegen an seinem Oberteil herum.

"Hast du Musik, zu der du dich bewegen kannst?"

"Ich denke schon…" Der Schwarzhaarige ging zu seiner Anlage und legte eine CD mit Clubsounds ein. Etwas verlegen drehte er sich um und sah Kai an.

"Na los, fang an", forderte dieser.

Dem Chinesen war etwas unwohl zumute, obwohl er ja bereits einmal für Kai getanzt hatte – zumindest halbwegs. Nach dem Motto 'Augen zu und durch' dimmte er das Licht und fing an, sich zu bewegen. Rhythmisch bewegte er seinen Körper zum Beat, warf den Kopf zurück und nahm die Arme nach oben. Die Augen hatte er geschlossen und ließ seinen Körper die Musik fühlen. Er tanzte eine Weile, bis Kai sich etwas aufrichtete.

"Und nun fang an dich auszuziehen", kam es fordernd vom Halbrussen und Ray sah ihn leicht verstört an, hielt in seinen Bewegungen inne. "Na los!", brachte er mit Nachdruck hinterher. "Und vergiss das Tanzen nicht."

Ray sah peinlich berührt aus, hatte er so etwas noch nie zuvor gemacht. Ihm war unwohl, aber seine Zweifel schienen schnell zu verfliegen und er fand in sein Element zurück. Wozu machte er sich eigentlich immer so einen Kopf? Kai würde ihn schon führen, zudem vertraute er ihm in gewissem Maße.

"Knöpf dein Oberteil auf", kam es ruhig, aber bestimmend, vom Blaugrauhaarigen. "Sieh mich dabei an."

Ray folgte den Worten und führte seine Hände zu den Froschknöpfen, bewegte sich dabei elegant und verführerisch weiter. Er wusste genau, was Kai von ihm verlangte. Langsam öffnete er einen Knopf nach dem anderen, sodass zum Schluss sein Oberkörper zum Vorschein kam. Das Hemd selber zog er nicht aus, sondern spielte etwas damit und zog den Blick Kais auf die halb freigelegte Brust. Er machte noch ein paar weitere Tanzbewegungen, bis sich der Halbrusse wieder zu Wort meldete. "Du solltest dein Publikum mit einbinden. Lass mich dir etwas zur Hand gehen."

Ray überkam sofort ein Schauer und wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Er fühlte sich etwas hilflos, gepaart mit Unwohlsein und Scham. Immerhin wollte der Schwarzhaarige alles richtig machen, und nun sowas. Der Halbrusse stand auf, während sich Ray langsam und außer Takt weiter bewegte. Wortlos berührte Kai ihn mit der Hand an der Schulter und stellte sich hinter diesen. Der Blaugrauhaarige fing an sich zum Rhythmus zu bewegen und legte seine andere Hand an Rays Lende. Seine Hüften kreisen lassend übertrug er mit den Händen seine Bewegungen an Ray und wanderte mit diesen langsam über dessen nackten Oberkörper, indem er das Hemd etwas zur Seite schob. Ray kam nach und nach in den gleichen Takt wie Kai und ließ seine Hände nach hinten gleiten. Seine Berührungen beruhten auf den Oberschenkeln und dem seitlichen Pobereich. Er versuchte, das Spielchen mitzuspielen – zumindest so gut er konnte. Kais Hände wanderten von der Brust zum Bachnabel und verweilten wiederum an Rays Hüften, bis sie wieder langsam den Oberkörper erforschten. Der Chinese genoss die Berührungen und legte seinen Kopf leicht zur Seite. Kai betastete nun intensiv die Brust des Anderen und verweilte eine Weile dort, bis sich seine Hände wieder auf den Weg nach unten in Richtung Hüften machten. Die Bewegungen des Blaugrauhaarigen wurden nun etwas intimer, indem er seine Hüften weiter kreisen ließ und sein Glied immer wieder leicht an Rays Hintern drückte. Allerdings wollte Kai keine Erregung aufkommen lassen. Weder bei sich, noch bei Ray. Er wollte ihm einfach nur zeigen, wie man eine gewisse Erotik mit einfließen lassen kann. "Und nun du", sprach er dem Chinesen schließlich leise ins Ohr und löste sich.

Ray drehte sich langsam zu ihm um und biss sich leicht auf die Unterlippe.

"Na los, ich bin ein Zuschauer. Lass mich in deine Performance mit einfließen. Lass deiner Phantasie freien Lauf." Kai stand fordernd da und wartete darauf, dass der Chinese begann. Er verschränkte leicht die Arme und blickte erwartungsvoll. Er merkte seinem Gegenüber an, dass dieser gerade nicht weiter wusste. "Fang einfach wieder an zu tanzen. Der Rest kommt von allein", sagte er in einem ruhigen, aber leicht fordernden Tonfall.

Ray zwang sich ein kleines Lächeln ins Gesicht und begann wenige Augenblicke später, sich wieder im Takt zu bewegen. Er tanzte kurz vor dem Halbrussen und ging dann langsam in die Hocke. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, hob der Schwarzhaarige seine Arme nach oben und schwang elegant seine Hüften. Seinen Kopf drehte er leicht verführerisch zur Seite und schloss etwas die Augen, setzte einen erotischen und zu gleich unantastbaren Blick auf. Dann legte der Chinese seine Hände jeweils auf Kais Schultern und lief langsam um ihn herum, eine Hand noch immer auf der Schulter ruhend. Ray begann wieder seinen Körper im Takt der Musik zu bewegen und fuhr dabei mit seinen Händen von Kais Schultern die Arme herunter und löste so seine verschränkte Haltung. Langsam in die Knie gehend versuchte er irgendwie, Kai zum 'mitmachen' zu bewegen und berührte ihn an den Gliedmaßen. Er verweilte für ein paar Augenblicke an den Oberschenkeln und berührte diese auch an der Innenseite, bevor er sich wieder aufrichtete und um Kai ein weiteres Mal herum tänzelte. Dabei bedachte er, den Halbrussen die ganze Zeit zu berühren. Sei es nun am Arm, der Schulter oder an der Hand. Kai sah ihn interessiert aber gleichzeitig skeptisch an und wartete auf die nächsten Schritte. Der Schwarzhaarige stellte sich direkt vor ihn und begann dort zu tanzen, hielt die ganze Zeit Blickkontakt. Fixiert auf die rubinroten Augen nahm er die Arme nach oben und drehte sich etwas zur Seite, ließ die Arme langsam vor seinem Gesicht sinken und sah Kai dabei erotisch an. Seine Zweifel waren wie weggeblasen, er fühlte sich frei und gelassen. Als ob ihn jemand unsichtbares führen würde. Ray griff nach den Händen Kais und drehte sich in eine Umarmung, so dass sich sein Rücken und Kais Brust berührten. Sich weiter im Takt bewegend spielte er an Kais Armen und Händen und rieb seinen Po immer wieder an dem Unterleib des Halbrussen. Dies tat er allerdings nur für wenige Sekunden und löste sich danach aus der Umarmung, tanzte wieder um den Blaugrauhaarigen und verweilte nun hinter dessen Rücken. Erneut berührte er ihn an Armen und Schultern und fuhr mit seinen Händen an Kais Brust entlang, erkundete die gezeichneten Muskeln. Nun legte Kai seine Hände auf die des Chinesen und führte sie so den Oberkörper entlang. Ganz nach dem Motto 'gucken verboten, anfassen erlaubt' führte er die Hände zu seinen Brustwarzen. "Es gibt außer dem Schwanz noch andere Körperstellen, die erregt werden können", gab der Halbrusse leicht fordernd von sich.

Ray ließ sich das nicht zweimal sagen und bearbeitete die Nippel durch das Hemd, bis sie schön hart wurden.

"Gut so. Du lernst schnell."

Der Chinese grinste in sich hinein und verblieb noch etwas an Kais muskulösem Oberkörper, bevor er die Pose auflöste und sich wieder Auge in Auge vor ihm befand. Dieser ging langsam ein paar Schritte zurück und lehnte sich leicht an die Wand, vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. "Mach weiter", forderte er dann.

Über die Lippen des Schwarzhaarigen huschte ein kleines Lächeln. Als er kurzerhand zurück zum Takt gefunden hatte, schob er sich ganz elegant und gleichzeitig cool sein Hemd von der Schulter und zog es anschließend komplett aus. Er genoss es sogar mehr, als er zugegeben hätte, dass ihm Kai dabei zusah. Das Hemd glitt zu Boden und Ray bewegte sich weiter sexy im Takt. Der Halbrusse verfolgte jede seiner Bewegungen und zog die Augenbraue etwas nach oben, als Ray wieder auf ihn zukam und ihm am Arm griff. Der Schwarzhaarige zog ihn von der Wand weg und ging etwas nach hinten, bewegte sich dann weiter und knöpfte sich schließlich langsam die Hose auf. Bevor er sich dieser entledigen konnte, streifte er sich seine Schuhe elegant von den Füßen. Kai stand dort wieder mit leicht verschränkten Armen und begutachtete das Geschehen. Der Chinese ging nun wieder einen Schritt auf ihn zu und machte ein paar Tanzbewegungen, bevor er sich mit dem Rücken zu Kai drehte und den Oberkörper nach unten beugte. Seinen Po besonders hervorhebend richtete er sich langsam wieder auf und drehte sich um, fuhr mit seinen Händen an die bereits geöffnete Hose. Dabei sah er Kai direkt in die Augen und wandte sich wieder ab, drehte ihm ein weiteres Mal den Rücken zu. Die Hände noch immer an der Jeans beugte er sich nun wieder leicht nach vorne und zog sich währenddessen langsam die Hose herunter. Seine weiße Retropants kam immer mehr zum Vorschein, bis er letzten Endes die Hose komplett abstreifte. Er machte wieder einen Schritt auf Kai zu und legte seine Arme um dessen Hals, sah ihm verführerisch in die Augen.

"Nicht schlecht für den Anfang", gab der Halbrusse in einem kühlen Ton von sich. "Ich denke, das reicht für heute."

Der Schwarzhaarige sah ihn etwas irritiert an und löste sich von ihm. Da er nicht wusste, was er nun tun sollte, bückte er sich nach seinem Hemd und zog es sich wieder an. Immer noch sehr verdattert ging er zu seiner Anlage und stellte die Musik leiser. Während er das tat, spürte er auf einmal Kai hinter sich. Dieser legte eine Hand auf seine Schulter und kam mit seinem Mund nahe an sein Ohr. "Ich werde jetzt gehen. Du brauchst mir den zerbrochenen Tisch nicht erstatten", sagte er ruhig und klar.

"Okay", entgegnete Ray leise. Er rührte sich keinen Zentimeter und verharrte in seiner Position.

Der Halbrusse ließ von ihm ab und lehnte sich leicht an die Wand neben Ray, seine Hände vergrub er in seinen Taschen. "Wie du vielleicht weißt, wird morgen mein letzter Auftritt sein."

"Ich weiß", antwortete der Chinese und sah ihn an.

"Vielleicht möchtest du ja dabei sein."

Wortlos starrte Ray in die rubinroten Augen. Er wusste nicht so recht, wie er diese Geste nun wieder deuten sollte. Hatte Kai ihn nun gefragt, weil er sich insgeheim freuen würde, wenn er dort auftauchen würde? Oder führte dieser etwas anderem im Schilde? Er würde aus dem Halbrussen niemals schlau werden. "Hm…" Er zuckte mit der Schulter. "Ja, vielleicht komme ich vorbei."

"Es werden morgen alle für den halben Eintrittspreis ins Hot'n Dirty kommen. Bring ein paar Freunde mit."

"Ja, mal gucken…"

"Gut. Wir sehen uns dann morgen." Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, stieß sich der Halbrusse von der Wand ab und verließ die Wohnung. Erst, als Ray die Tür ins Schloss fallen hörte, rührte er sich wieder. Noch immer konnte er das Geschehene nicht einordnen. Erst die Showeinlage für Kai, dann dieses komische Gespräch… er war mehr als verwirrt. Fast sporadisch lugte er um die Ecke um zu gucken, ob Kai wirklich gegangen war. Aber dieser war weg. Der Chinese machte die Anlage komplett aus und löschte das Licht, ließ sich danach auf sein Bett fallen. Noch immer nur mit Hemd und Retropant bekleidet lag er da, die Beine hingen aus dem Bett. Diese Woche war mit Abstand die mit den seltsamsten Geschehnissen, die er je erlebt hat.

Show it another way!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war also das erste Kapitel! Ob ich die Nacht der beiden noch ausführlich beschreiben soll, weiß ich noch nicht. Im Prinzip ist es eher nebensächlich.

Man liest sich ^.^/)
Ray-Chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie schon gesagt, wird es erst im nächsten Kapitel wieder etwas wilder. Ich gehe davon aus, dass ich die zwei nächsten Kapitel noch nächste Woche fertig schreibe. Vielleicht kommt zum Schluss auch noch ein Bonuskapitel, welches die Nacht von Ray und Phil beschreibt ;)

Man liest sich!
Ray-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Baaaam! Tut mir Leid, aber ich musste an dieser Stelle aufhören. Alles weitere hätte sonst den Rahmen gesprengt. Allerdings kann ich schon mal sagen, dass das nächste Kapitel den ersten Lemon enthalten wird (ja, es wird sogar noch einer kommen).
Nun zu dem, was ich eigentlich geplant hatte. Ich wollte Kai erst mit einem Unbekannten Spaß haben lassen, und Ray sollte dort heimlich zugucken oder zumindest zuhören *gnihihi* Den Lemon der beiden hatte ich ganz zum Schluss geplant, allerdings schiebe ich diesen nun vor. Es wäre einfach dumm gewesen, erst Ray und nun auch noch Kai mit einem anderen Spaß haben zu lassen. Ich denke, dass ihr das ähnlich sehen werdet. Also freut euch auf den nächsten Teil, der wird definitiv nicht ohne werden! *evil grins* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Für den Titel bei diesem Kapitel hätte wohl "Bitchfight" am besten gepasst *keikei anschiel* xD, aber ich wollte meiner Linie nicht abweichen :p

Man liest sich ^-^/)
Ray-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Argh! Es tut mir leid, wenn Tala und Bryan hier zu weich sind/rüberkommen ,_, Aber speziell Tala kann auch anders, wie wir im letzten Kapitel gesehen haben. Und Bryan.. hm. Der wird seine Stunde auch noch haben (vielleicht xD).
Dann ist noch eine Frau aufgetaucht. Was es mit dieser auf sich hat, wird sich in den kommenden Kapiteln klären :D
Neben dem nächsten Kapitel wird auch am zweiten Kapitel der anderen FF gearbeitet werden.

Man liest sich,
Ray-chan ^-^/) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Viel zu sagen habe ich nicht, aber im nächsten Kapitel gehts wieder rund! Viel Spaß beim interpretieren :'D
Man liest sich ^-^/)
Ray-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (58)
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Von:  deathengel2
2015-05-13T22:43:05+00:00 14.05.2015 00:43
Hey
maaahhh bald isa weg :( armer Ray >.<
Klasse dass man mal etwas mehr erfährt und man merkt dass Tala und Kai doch Freunde sind. Finde auch die andeutung dass kai mehr für ray übrig hat klasse, langsam wird es ihm wohl bewusst :D ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald, mach weiter so :)

Glg deathengel2
Antwort von:  Ray-chan
15.05.2015 14:07
Ganz ganz lieben Dank für den Kommi ♥
Wurde wohl mal langsam Zeit, dass Kai etwas aus sich heraus kommt. Und dass seine "Beziehung" zu Ray verständlich ist, freut mich :) Also... ich finde es toll, dass dir das aufgefallen ist!
Das nächste Kapi ist in Arbeit. Ich bin allerdings derzeit noch im Urlaub und komme hier leider nicht zum Schreiben... dennoch hoffe ich, dass ich es bald fertig stellen kann.
Danke dir! Liebe Grüße :)
Von:  Sujang
2015-04-19T10:32:49+00:00 19.04.2015 12:32
Juhu
schönes kappi ^^
find es toll das kai endlich mal was erzählt.
bin mal gespannt was die sache mit Ray gesollt hat ;)
und ob er eventuell auch noch was erfährt oder kai einfach abhaut.
freu mich aufs nächste kappi..
lg sujang
Antwort von:  Ray-chan
19.04.2015 21:08
Ich danke dir für die ganzen tollen Kommis *-* Ich freue mich immer wahnsinnig <3
Ja, das mit Kai wurde langsam mal Zeit :D
Und das mit Ray? Tjaaaa.... wer weiß ;) Das wird das nächste Kapi klären, was bereits in Arbeit ist. Nur kann ich leider nicht sagen, wann ich es fertig bekomme... Ich habe nämlich in 2 Wochen Urlaub und muss dann gucken, wann ich Zeit habe. Aber ich geb mir Mühe :D
Danke <3
Von:  Kakashi__Hatake
2015-04-17T18:20:36+00:00 17.04.2015 20:20
Naaa endlich packt er mal ein bisschen aus :D wie schon einmal gesagt gefällt mir dein Schreibstil und ich kann mir das ganze auch gut bildlich im Kopf zusammenfügen ;)
hier und d haben sich noch kleine Fehler eingeschlichen, aber die bemerkt man kaum, jedenfalls freue mich schön auf das nächste Kapitel, mach weiter so :)

Kakashi-chan
Antwort von:  Ray-chan
17.04.2015 22:31
Danke schön für deinen Kommi :D
Oh ja, wurde auch mal Zeit! Danke für das Kompliment <3
Die Fehler kannst du mir gerne mitteilen, dann entferne ich die. Ich hab das mittlerweile so oft gelesen... ich übersehe die einfach ^^'
Das nächste Kapi ist in Bearbeitung! Allerdings weiß ich nicht, ob ich es fertig bekomme, bevor ich Urlaub hab. Aber ich nehm meinen Lappi mit und schreibe dann fleißig, sobald ich Zeit habe :D
Von:  Destinysoul
2015-04-16T18:19:22+00:00 16.04.2015 20:19
Ein sehr gesprächreiches Kapitel, und vorallem voll von Kai. :)

Man merkt ihm sienen widerwillen sehr an, aber auch, dass er solangsam auftaut, was sicher auch an Ray liegt X)

Ich hoffe mal die entführen Ray nicht um Kai mit der Hochzeit zu erpressen xD
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 21:10
Dankeeeeee für den tollen Kommi! :D
Es wurde mal langsam Zeit, dass Kai etwas von sich preisgibt. Und es freut mich ungemein, dass du es absolut richtig interpretiert hast. Dieses Widerwillige und auf der anderen Seite die Bereitschaft - ich hatte schon bedenken, dass das irgendwie nicht so rüberkommt. Und ja, möglicherweise liegt es (auch) an Ray ;D

Hm.. eine nette Idee xD Haha ich sag mal so, ich hatte da etwas anderes geplant. Aber ganz so weit hergeholt ist deine Vermutung wiederum auch nicht ^.~

Nochmals vielen lieben Dank x3
Antwort von:  Destinysoul
16.04.2015 21:13
i h freu mcih schon drauf :D Und Kai ist wirklich ein tiefer chara, der brauch seine anlaufzeit :) Und dazu meistens wen, auf den er ein bisschen vertrauen kann. Hach ja, ich freu mich aufs nächste Kapi :D

Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 21:23
Da hast du absolut recht! Wir werden sehen, wie weit er sich noch öffnen wird (irgendwie klingt das jetzt falsch...). Und seine Freunde werden ihm da mit Sicherheit bei helfen :)
Jaaa, das nächste Kapi ist in Bearbeitung! Allerdings weiß ich nicht, ob ich es vor meinem Urlaub noch schaffe... der ist in ca. 2 Wochen. Aber ich werde meinen Lappi mitnehmen und dann schreiben, wenn es die Zeit zulässt :D
Von:  Kakashi__Hatake
2015-04-16T12:05:51+00:00 16.04.2015 14:05
Ahhh ich dachte ich schau mal in deinem Profil, ob ich etwas von dir anschauen oder lesen kann.... Deine Geschichte ist sehr packend und dein Schreibstil gefällt mir sehr gut :D

Na wenn das mal nicht Kai ist *vorfreu*
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 21:12
Vielen vielen Dank für deinen Kommi *-* Es freut mich wahnsinnig, wenn dir die Story gefällt! :D
Und auch danke für das Kompliment x3 Das hört man echt gern :)

Gnihihi.. jaaaa, der gute Kai ;D
Danke!! *knuddel*
Von:  Shanna
2015-04-16T11:31:27+00:00 16.04.2015 13:31
Tja also... was soll ich sagen... Ich war gaaaaaaaaaaanz knapp davor Tala für die Abfuhr zu bemitleiden aber eben nur ganz knapp xDDD Jedem das was er verdient *fg* Wie immer gut geschrieben und ich bin gespannt was da noch so auf Kai zukommt xD Ich hoffe du schaffst es noch vor deinem Urlaub, ich kann im Moment gut etwas Humor vertragen xD

glg
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 21:02
Hahaha xDD Tjaja... so ist das halt :p
Danke dir!!! *-* Auf Kai "kommt" noch so einiges zu.. verlass dich drauf ;D
Und ja... das hoffe ich auch ^^' Aber ich werde auf jeden Fall meinen Lappi mitnehmen. Wenn ich dann (abends) Zeit habe, werde ich weiter schreiben :D Im Moment übe ich mich auch mit dem Grafiktablett... argh!! Ich brauche eindeutig mehr Zeit. Wer hat eigentlich den Tag mit seinen 24h erfunden? Ich bräuchte einen mit mindestens 36h...
Du arme :/ fühl dich ganz doll gedrückt!! Ich versuchs zu schaffen :) Und nochmals danke <3
Von:  Phury
2015-04-16T10:10:35+00:00 16.04.2015 12:10
Aaaw *.* ich hab gerne geholfen
Mir hats, wie auch die Kapitel zuvor, sehr gut gefallen ^^ Auch, wenn mich manches nicht mehr sooo überrascht wie Andere.

Immer weiter so meine allerliebste Kneipenbegleitung <3
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 12:53
Jaaaaaa <3 Ich liebe dich!! (irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in letzter Zeit mit meiner Liebe um mich werfe :'D)
Dankeeeeeee das freut mich wirklich sehr *-* Und nja, du kennst ja jetzt auch schon ein paar Details mehr :D

Hach... ich danke dir mein Schatz <3
Von:  Doujinshi
2015-04-16T07:42:16+00:00 16.04.2015 09:42
Waaaas? Die Frau im Club war Kais "Verlobte" in Spe???? Krass. Damit hätte ich nun echt nicht gerechnet :D Wohin sich doch das Blatt auf einmal wendet. Also ich habe mir ja schon viele Gedanken gemacht aber auf diese Idee wäre ich nie gekommen :D Immer wieder für eine Überraschung gut.
Fand auch gut dass der kleine, süße Ray SO schmutzige Gedanken unter der Dusche hat *gg*
Aber verstehen tu ich den Satz von Kai an Tala nicht so ganz dass er mal überlegen soll warum er das will (Sex mit Kai).

Mach weiter so. Freue mich auf noch weitere viele (mindestens 10 in deinem Kopf befindliche) Kapitel :*
Und danke für´s Erwähnen <3 Gute FF´s gehören kommentiert <3
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 10:58
Aaaaaaaaaah ich danke dir für deinen super tollen Kommi!! <3 ich freue mich gerade wie ein kleines Kind xD

Jaaa, der gute Kai hat (wohl wie immer) keine leichte Vergangenheit und da gehört die Olle zu. Was sie genau im Schilde führt, kann ich natürlich noch nicht sagen - aber sie wird noch öfter auftauchen. Find ich gut, wenn man es nicht unbedingt vorhersehen konnte :D

Jahaha der kleine, süße Ray. Er ist nicht ganz so unschuldig, wie er immer tut ;D

Die Sache mit Kai und Tala wird noch in den nächsten Kapiteln aufgeklärt. Ich sag mal so, Kai mag vielleicht ein Arsch sein, aber über gewisse Grenzen geht selbst er nicht. Und in dem Gespräch hat er einen Hinweis gegeben, was damit zusammenhängt. Lass dich einfach überraschen :p


Ich danke dir vielmals <3 und hoffe, dass ich dich nicht enttäuschen werde.
Und ich kanns nicht oft genug sagen... DANKE! *-* *schüchtern einen Schokohasen hinhalt*
Antwort von:  Doujinshi
16.04.2015 17:34
Schokohase *-* Jaaaaaaaaaaaa!!!
Und du wirst mich bestimmt nicht enttäuschen ^^

Ja mit Tala hab ich mir fast gedacht dass es was mit einer bestimmten, dritten Person zu tun haben könnte *gg*
Antwort von:  Ray-chan
16.04.2015 20:58
*-*
Gnihihi okay!! :D Ich werde mir Mühe geben! -^-^-

Ich sag mal so... die Vermutung könnte in die richtige Richtung gehen ;D
Von:  DasHasi
2015-04-15T20:59:46+00:00 15.04.2015 22:59
Uiui...
Spannend,spannend :o
Schön,dass du jetzt wieder regelmäßig hier weiterschreibst :)
Schön weitermachen!! :D
Antwort von:  Ray-chan
15.04.2015 23:43
Waaaaaaaaah danke danke danke für den Kommi <3
Ich versuche es!! :D Das nächste Kapi ist schon angefangen. Ich weiß nur nicht, ob ich es vor meinem Urlaub noch fertig bekomme (fliege in ~2 Wochen nach Japan *-*)
Zu Befehl!! :D Danke <3
Von:  LindenRathan
2015-04-07T20:20:46+00:00 07.04.2015 22:20
Diese Geschichte ist total genial.
Antwort von:  Ray-chan
07.04.2015 22:45
Danke dir für das Kommi! Das nächste Kapitel ist mindestens bis zur Hälfte fertig :)


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