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Die Wärme von Schnee

Reader x Captain America
von

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Geheimnisse im Eis

Kapitel 11: Geheimnisse im Eis

Als du am nächsten Morgen aufwachst, fühlst du dich nicht gut. Aber es liegt nicht am Alkohol, denn du hast ja keinen bekommen, sondern an der, im Raum herrschenden, Temperatur. Mühevoll schleppst du dich ins Bad, um dich unter die Dusche zu setzten. Das kalte Wasser bessert dein Befinden etwas, aber du kannst nicht ewig hier drin sitzen.

„Jarvis?“ rufst du in den Raum

„Ja, Ms. _(N/N)_?“ kommt sofort die Antwort.

„Gibt es im Stark-Tower einen Kühlraum oder so was in der Art?“

Der Computer schweigt einen Moment, so als sei er über deine Frage überrascht „Ja, in der Forschungsetage, am Ende des Labors gibt es einen Kühlraum.“

„Wunderbar, danke Jarvis.“ Du trocknest dich an und ziehst deinen Anzug an. Als du dein Zimmer verlässt, trifft dich die Temperaturkeule. Das sind mindestens 27°C. Ein letztes Aufbegehren des Sommers, der sich bereits seinem Ende nähert. Schnell machst du dich auf den Weg zum Kühlraum, wo dich auch schon die nächste Überraschung erwartet: Loki. Aber nicht so, wie du ihn kennst. Seine Haut ist blau und seine, sonst grünen Augen, sind komplett rot.

„Was machst du denn hier drin?“ fragst du überrascht.

„Es ist warm.“ Gibt er knapp Antwort. „Was machst du hier, Weib?“

„Es ist warm.“ Wiederholst du seine Antwort. Dann ziehst du die Tür hinter dir zu und setzt dich Loki gegenüber. Eine Zeitlang schweigt ihr.

„Was erwartest du, was wir auf der Mission finden?“ du weißt nicht, wieso du ihn das eigentlich fragst.

„Woher soll ich wissen, was wir dort finden? Eure Mission interessiert mich herzlich wenig.“ Er schnauft. „Außerdem solltest du eher fragen, was Fury erwartet was wir dort finden.“

Du denkst darüber nach. Der Gedanke ist nicht abwegig. Was erwartet Fury? Er weiß sicherlich mehr als du.

„Loki, ich denke du solltest rausgehen, du bist schon ganz blau vor Kälte.“

„Ich bin ein Eisriese! Ihr Menschen seid wirklich ein unwissendes Volk.“

„Aha.“ Dann schweigt ihr wieder. Du lässt deinen Blick schweifen und betrachtest die Kühlkammer. Er ist voll mit Regalen in denen verschiedene Gefäße stehen. Große Zylinder und kleine Reagenzgläser. Und alle sind mit verschiedenen Dingen gefüllt, von denen du sicherlich keine Ahnung hast.

Mit jeder Minute hier drin in der Kälte fühlst du dich besser. Deine Körpertemperatur sinkt soweit ab, dass sich auf deiner Haut und dem Anzug Eis bildet. Aber das stört dich nicht weiter. Loki sieht auch nicht viel anders aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit tut sich plötzlich etwas. Die Tür geht auf. Überrascht sehen du und Loki zu eurem Besucher.

„Was zum…?“ gibt Tony verwundert von sich. „Was macht ihr in meinem Kühlraum?“

„Es ist warm.“ Gebt ihr beide gleichzeitig Antwort.

„Ist es nicht.“ Widerspricht eurer Besucher euch.

„Doch.“ Gibst du zurück. „Wir haben ein anderes Wärmeverständnis wie du, Stark.“

Das scheint ihn wenig zu überzeugen. „Und jetzt raus mit euch, ihr habt eine Mission.“

Widerwillig verlassen Loki und du den Kühlraum. Dir ist schlagartig wieder warm, Loki nimmt wieder normale Farbe an und ihr beiden seid nass, weil das Eis schmilzt.

„Ah, setzt hier nicht alles unter Wasser!“ ruft der Hausbesitzer euch nach. Aber das ignoriert ihr gekonnt. Vor dem Labor warten Fury und Steve schon auf euch.

Der Einäugige sieht euch streng an. Dann schüttelt er den Kopf und geht in den Fahrstuhl, ihr dackelt hinterher. Auf der Helikopterlandefläche steht bereits euer Transportmittel. Es sieht nicht ganz aus wie ein Helikopter, sondern eher wie ein Hovercraft. Schweigend steigen Loki und Fury ein, doch Steve hält dich zurück.

„Sei vorsichtig, ja? Wir wissen nicht was da draußen ist.“

Du nickst. „Ich werde aufpassen, Captain. Wir sehen uns nachher.“

Ihr lächelt euch an, dann verschwindest du ihm Heck und der Laderaum wird geschlossen. Du setzt dich, schnallst dich fest und bemerkst wie der Gott auf Bewährung die Augen verdreht. In dir wächst das Bedürfnis, ihm etwas an den Kopf zu werfen. Aber da du zu faul bist deine Stiefel auszuziehen um die als durchaus geeignete Wurfgeschosse zu benutzen, kommt Loki ohne Kopfschmerzen davon. Bevor ihr abhebt, siehst du durch ein kleines Fenster, wie Steve dir zum Abschied winkt. Dann verschwindet ihr zwischen den Wolken.

„Also“, beginnt Fury nach einiger Zeit. „wir wissen nicht, was euch im Sturm erwartet, also seid vorsichtig.“ Dann reicht er euch zwei knopfartige Gegenstände. „Steckt die in die Ohren, damit bleiben wir in Kontakt. Solltet ihr Menschen begegnen, vermeidet eine Konfrontation und gebt sofort Bericht. Verstanden?“

Er bekommt ein Nicken eurerseits. Dann wird es wieder still. Du beginnst deinen Gedanken nachzuhängen. Tony hat gestern gesagt, dass die Avengers eine Familie seien und dass du jetzt Teil davon bist. Ein Lächeln stielt sich auf deine Lippen, du hast dein Zuhause gefunden.

Du hast keine Ahnung, wie lange ihr schon unterwegs seid, als das Fluggerät zur Landung ansetzt. Als die Ladeluke geöffnet wird, bläst euch direkt ein eisiger Wind entgegen. Bevor du rausgehst, steckst du das Kommunikationsgerät in dein Ohr und atmest tief durch. Dann schmeißt Fury euch raus.

Die Landschaft ist einheitlich weiß. In der Ferne sind Berge zu erkennen, wenigstens ein Orientierungspunkt. Also stapfst du einfach mal los und Loki folgt dir schweigend. Der Schnee geht dir knapp über die Knie, was das Vorrankommen nicht einfacher macht. Mit jedem Schritt wird er tiefer. Deine Haut kribbelt angenehm, mit dieser Temperatur kannst du super leben. Einen Moment lang fragst du dich, wie sich solche monströsen Minustemperaturen für normale Menschen anfühlen.

Wie ein wütender Wolf heult der Wind und gierig zerrt er an deinen Haaren und der Uniform. Der Schnee fällt so dicht, dass du kaum etwas sehen kannst. Doch all das stört dich wirklich nicht, so ganz verstehst du es auch nicht, aber es ist, als seist du für einen Ort wie diesen geschaffen worden. Ein Teil von dir würde gerne hier bleiben, nie wieder zurück zu S.H.I.E.L.D., nie zurück in die Sonne. Einfach hier im ewigen Eis bleiben. Schnell schüttelst du den Kopf und versuchst diesen Gedanken zu vertreiben.

Kurz siehst du zurück, zu deinem Begleiter, der mittlerweile blau ist. An diesen Anblick kannst du dich beim besten Willen nicht gewöhnen. Du beginnst rückwärts vor dem Kindergarten-Gott herzugehen.

Doch bevor du etwas sagen kannst, kommt Loki dir zuvor.

„Halt den Mund.“

„Wie bitte?!“

„Rede einfach nicht.“

Beleidigt ziehst du eine Schnute. Also wirklich, was gibt ihm das Recht, dir das Reden zu verbieten?

„Ich weiß ja nicht was dir das Re-ah!“ mit lautem Knacken bricht etwas unter dir und du verschwindest von der Bildfläche. Während du fällst, schlägst du gegen einige Eisspitzen und deine Reise endet, weniger schmerzvoll, in einem Schneehaufen. Laut knackt etwas über dir und eine Lawine aus dicken Eisbrocken und Unmengen Schnee begräbt dich unter sich.

„Ich sagte, du sollst nicht reden, dummes Weib.“ Ruft Loki von oben.

Keine Antwort von dir. Einen kurzen Moment herrscht Stille.

„Bist du tot?“

Mühevoll befreist du dich aus dem Schneehaufen und schüttelst den Kopf, um dich von Schnee zu befreien. „Nein, verdammt, ich lebe noch!“

„Schade.“

„Ach, halt‘s Maul und hol mich hier raus!“ schreist du gereizt nach oben. Ein leises, schadenfreudiges Kichern halt durch den Spalt zu dir herunter. Gereizt schaust du nach oben und musst feststellen, dass dein Eingang nun verschlossen ist. Du musst wohl bei deinem Fall etwas abgebrochen haben, was jetzt den Spalt verstopft. Dein Kopf brummt unangenehm. Dich hat wohl einer der Eisbrocken am Kopf getroffen. Heute ist nicht dein Glückstag.

„Da ich nicht Herr über meine Kräfte bin, kann ich dir leider nicht helfen.“

„Warum bist du dann eigentlich hier?“ langsam reist dein Geduldsfaden.

„Interessante Frage.“

Tief einatmen und beruhigen, wenn du hier unten ausrastest, bringt das keinem was. Aber der Typ bringt dich noch mehr zur Weißglut als Tony. Und das will schon was heißen. Aber so wie es aussieht, wirst du da oben nicht rauskommen. Deine Kopfschmerzen verhindern jedes kleine Bisschen Konzentration. Und es ist eine ganze Menge davon nötig, um dort rauszukommen wo du rein gekommen bist. Selbst wenn du dich Konzentrieren könntest, wäre es wohl zu kräftezehrend das verkantete Eis zu bewegen. Von den Massen an Schnee, die sich darauf angesammelt haben ganz zu schweigen.

„Fein, ich suche einen Ausgang; guck du, ob du oben einen Weg raus findest!“

Du hörst Eis knacken und etwas Schnee fällt von oben auf dich. Hoffentlich tut er auch, was du ihm aufgetragen hast. Wenigstens hat er sich von deiner Sturzstelle wegbewegt. Jetzt siehst du dir deine Landungsstelle genauer an. Du befindest dich in einer Höhle, von der mehrere schmale Tunnel abgehen. Toll, jetzt bist du auch noch in einem Eislabyrinth gefangen. Gott, dessen Existenz du immer noch anzweifelst, besonders seid du Thor und Loki kennst, hasst dich wirklich.

Seufzend drückst du den Knopf in deinem Ohr. „Fury, bitte kommen!“

Doch Rauschen ist die einzige Antwort die du bekommst. Ah Scheißtechnik! Heute ist auch echt auf Nichts verlass. Während du vor dich hin brummst, befreist du dich von den Schneeresten.

„Dann wollen wir mal.“ Damit begibst du dich auch deine Suche nach dem Ausgang. Zuerst betrachtest du den größten Tunnel. Irgendwas an ihm ist seltsam, obwohl du nicht genau sagen kannst was. Das liegt wahrscheinlich an den, doch recht schlechten Lichtverhältnissen hier unten. Dämmriges Licht erfüllt die Höhle und du hast keine Ahnung woher das Licht überhaupt kommt.. Grübelnd betrachtest du auch die anderen Tunnel. Sie wirken irgendwie natürlicher als der große Tunnel. Ein seltsames Gefühl ergreift dich, irgendwas stimmt hier nicht. Also beschließt du, den großen Tunnel mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Tunnel ist gerade so hoch, das du ohne dich zu bücken durchgehen kannst. Umso weiter du gehst, umso dunkler wird es. Bis du hinter einer Biegung ein Licht siehst. Aber kein natürliches Licht, sondern eine Lampe! Deine Schritte werden schneller, bis du das Ende des Tunnels erreichst. Eine riesige Höhle, voll mit Maschinen und Flutlichtern.

Dir bleibt der Mund offen stehen. „Was zum…“ dein Blick gleitet durch den Raum, niemand scheint hier zu sein.

„Was geht hier vor?“ fragst du dich selbst. Anscheinend steckt hinter dem Unwetter wirklich mehr als nur die Natur. Und du kannst Fury nicht berichten.

„Oh, wie schön, dass du endlich da bist!“ ruft jemand hinter dir. Erschrocken schreist du auf und drehst dich um. Vor dir steht ein Mann Mitte fünfzig mit graumelierten Haaren und mindestens Zweiwochenbart.

„Ach, jetzt sei nicht so schockiert.“ Sagt der Mann lächelnd. „Immerhin kennen wir uns doch.“

„Wer sind Sie?“ deine Stimme ist vor Schreck immer noch ein paar Oktaven zu hoch. Soviel zur Kontaktvermeidung.

„Dr. Gorden Friedrichs ist der Name.“ Er streckt die Arme aus, als wollte er dich umarmen.

„Und woher sollte ich Sie kennen?“ zum Glück hört sich deine Stimme wieder normal an.

„Ich war ein Freund und Kollege deines Vaters.“

„Mein Vater war Arzt?“

„Forscher.“ Verbessert dich Friedrichs. „Wissenschaftler.“

Du ahnst schlimmes. „Für was?“

„Wir waren einige der Wissenschaftler, die das Supersoldaten-Experiment nach (Geburtsland) brachten und dort auf unsere Weise weiter erforschten.“ Sagte er nostalgisch.

Du weichst einige Schritte zurück. „Und was hat das mit mir zu tun?“

Friedrichs seufzt. „Hätte dein Vater etwas mehr Rückgrat gehabt, würdest du jetzt die, aus meiner Sicht, richtige Sache tun. Weißt du warum ich den Sturm geschaffen habe?“ Er wendet sich von dir ab und beginnt auf und ab zu laufen. Schweigen ist deine Antwort, dir gefällt das hier überhaupt nicht.

„Ich will die Welt befreien von den schädlichen Menschen, denn sie haben die Welt schon genug gequält! Es wird Zeit, der Natur unter die Arme zugreifen und sie vom Parasiten „Mensch“ zu erlösen. Und dafür brauche ich deine Hilfe, dafür bist du überhaupt hier!“

„Ich gehöre zu den Avengers, ich rette die Welt und zerstöre sie nicht!“

„Falsch, du gehörst nicht zu den Avengers.“ Streng sieht der Mann dich an. „Du bist nicht wie dieser Kindergarten. Du bist eine Waffe, geschaffen von der Natur um die Menschen zu beseitigen.“

„Sicher nicht!“ rufst du und Angst ergreift dich.

Enttäuschung tritt in die Augen des Doktors. „Ah, du bist wie dein Vater, wenn es ans Eingemachte geht, bekommst du kalte Füße.“ Leise lacht er.

„Hören Sie auf Müll zu reden und geben sie lieber gleich auf! Die Avengers werden Sie aufhalten.“ Knurrst du.

„Wenn ich sie nicht zuerst aufhalte.“ Etwas tritt von Hinten an dich. Du drehst dich um, dann folgt Schmerz und alles wird schwarz.

„Erkenne endlich, wer du wirklich bist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Evaleska
2014-08-03T18:16:54+00:00 03.08.2014 20:16
Die Sturköpfe zusammen im Eis - na endlich. Wär nicht schlecht gewesen, wenn die beiden etwas länger g e m e i n s a m unterwegs gewesen wären. Sie hätten sich sicher noch ordentlich in die Haare gekriegt.
Bist du tot? - Nein. - Schade.
Diese Kabbeleien kann man sich auch seitenweise durchlesen ^^
Jetzt gehts offenbar an ihre Vergangenheit. Bin mal gespannt, was der Forscher ihr noch zu sagen hat.


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