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Brut der Hölle

Zwischen Hölle und Hölle III
von

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| eins |
 

Der Spätsommer war nicht unbedingt meine Lieblingsjahreszeit. Es war häufig viel zu warm, die Insekten nervten so langsam ganz gewaltig und von den Spinnen musste ich doch gar nicht erst anfangen. Besonders gemein waren die klebrigen und viel zu gut haftenden Spinnennetze, die plötzlich fröhlich und ohne Halten durch die Luft schwebten wie losgelassene Heliumballons. Sie waren auch mindestens genauso gruselig wie diese bunten, idiotisch grinsenden und riesigen Clownsgesichtballons, die man auf Jahrmärkten und dergleichen für Kinder bekam, die noch nie Horrorfilme geguckt hatten und sich daher noch über die Dinger freuten. Ja, die kindliche Naivität …

Jedenfalls mochte ich diese Netze nicht. Vor allem, weil eins davon vorletzte Woche Reita zum Mittelpunkt des Gespötts gemacht hatte. Meinen Reita! Er hatte im Arbeitszimmer gesessen, genau wie wir anderen, nur dass er in die Flugbahn des Spinnennetzes geraten war, als das Teil ziemlich dreist und wie in Zeitlupe durchs offene Fenster geschwebt war. Unser wahnsinnig schnell denkender Bassist hatte dagesessen und es mit großen Augen angeguckt, wie es langsam auf ihn zuflog – und es anschließend im Gesicht kleben gehabt. Natürlich war das nicht alles gewesen. Uruha hatte den Zwischenfall sorgfältig mit seiner Handykamera dokumentiert, das Intro vom Song ›Movie Star‹ druntergelegt und es auf der internen Webseite der PS Company hochgeladen. Das Video war der Hit geworden. Nicht mal das von den Managern, die alle zusammen heimlich und innerhalb von zehn Minuten den gesamten Puddingvorrat der Kantine im Konferenzraum verspeist hatten, war so beliebt gewesen. Wie gesagt, der Spätsommer war wirklich immer ein zweifelhaftes Vergnügen.

Dieses Jahr – das elfte, das ich in dieser WG verbringen durfte, die schon eher eine Familie als nur eine Wohngemeinschaft war – sollte der Spätsommer zudem eine Reihe von Katastrophen für uns bereithalten. Und damit waren nicht Uruhas abgebrochene Nägel, Rukis zu hoher Verbrauch an Hundefutter, Kais nicht stündlich auftretende sexuelle Lust aufgrund von Stress oder Reitas verschwundene Nasenbänder gemeint. Aber das sollten wir erst später erfahren. Wie jedes Unglück zog auch dieses erst mal nur in der Ferne auf und grollte von dort schon mal leise.
 

Der verhängnisvolle Tag begann wie jeder andere auch. Zwar hatten wir im letzten Jahr die Wohnung ein wenig umbauen lassen und teilweise die Wände zwischen den Zimmern entfernt – immerhin wollten Kai und Uruha sowie Reita und ich jeweils eins zusammen haben, da brauchten wir nicht mehr so viele und größere waren eindeutig praktischer, sodass Rukis und Reitas Zimmer nun unseres war, während Uruha und Kai auf der anderen Seite des Flurs ihre Räume einfach zu einem gemacht hatten und Ruki freiwillig das kleine Arbeitszimmer bezogen hatte, da er meinte, er würde nicht viel Platz brauchen und zufrieden damit sein –, aber das Bett war immer noch dasselbe und eigentlich viel zu klein für zwei Personen. Aber ich mochte es, so nah an Reita zu liegen und ihn ›gezwungenermaßen‹ immer zu berühren. Bis auf morgens, wenn er wieder eine seiner aktiveren Nächte hinter sich hatte.

»Rei …«, murrte ich näselnd, als ich aufwachte und den Zeh des Herrn in meiner Nase bemerkte. Er musste sich nachts wieder komplett gedreht haben, denn irgendjemand saugte hingebungsvoll an meiner Ferse und ein spitzes Knie stocherte liebevoll in meinem Bauchnabel herum, während ein schraubstockartiger Griff meine Beine umklammert hielt. Das alles wäre an sich ja noch zu ertragen gewesen, immerhin kam diese Art des Erwachens recht häufig vor und nur selten starteten wir romantisch-korrekt mit Umarmung und sanften Herzschlägen als Wecker in den Tag. Nur hatten wir nun mal auch noch Mitbewohner.

»Ahh … Gott, Ru …«

Uruha und Kai. Die perversesten, am häufigsten vögelnden Menschen, die ich kannte. Reita und ich waren ja schon gut dabei, wir waren auch noch immer noch viel zu verliebt ineinander, um voneinander lassen zu können, aber die beiden schlugen dem Fass wirklich den Boden aus! Noch dazu das Trauma letzten Winter, als ich unfreiwillig Zuschauer bei deren erstem Mal geworden war. Diese Bilder kamen jedes Mal aus den Untiefen meines Hirns wieder hoch, wenn ich sie hörte. Und man konnte sie verdammt oft hören. Kai war so ein unschuldiger, lieber Mensch gewesen. Na gut, das war er immer noch, aber manchmal wurde das Sonnenscheinlächeln so unheimlich dreckig, dass man Uruha zu ihm schubsen und ganz schnell wegrennen wollte. Der hatte unsere Bandmami versaut. Aber lieber er als diese dumme Meisa damals.

»Mhhh … Du tust so gut, Uke …«

Oh, natürlich. Kais Kosename. Auch wenn wir uns nur alle am Anfang verlesen und das Kanji falsch gedeutet hatten, war Uruha bei diesem Namen geblieben und nannte seinen Freund nun immer so.

»Ich … Ich kann nicht mehr lange … ngh … Ahh! Verdammt, Ru!«

»Du wolltest doch nicht etwa zu früh kommen, oder, Uke?«

Verzweifelt rupfte ich das Kissen unter meinem Kopf hervor, stöhnte auf, als der Zeh sich dabei schmerzhaft tief in meine Nase bohrte und lehnte mich zurück, bis das Mistding endlich draußen war. Leider verlor ich das Gleichgewicht und plumpste Richtung Erdkern. Wie schön, dass der Teppich mal wieder nicht direkt vor dem Bett lag, sondern ein paar Meter weiter links, man landete ja gern auf dem harten Boden.

»Hah …«

Könnten die nicht wenigstens mal wie normale Menschen in einer WG ihre morgendlichen Gymnastikübungen in ihrem Zimmer machen?! Die waren doch garantiert wieder im Flur zugange, sonst könnte man sie nicht so gut verstehen. Obwohl sie auch gern Küchentisch, Badewanne, Waschmaschine, Schreibtische, fremde Betten, unseren Teppich, die Fensterbänke … und so weiter benutzten. Was haben wir nur angerichtet, als wir dem Liebesglück der beiden auf die Sprünge geholfen hatten?!

»Aoi …?«, gähnte es irgendwo schräg über mir und ein blonder, verwuschelter Haarschopf tauchte am Bettrand auf. »Was machst'n da unten schon wieder?«

»Och, ich wollte mal unter dem Türschlitz durchschielen und gucken, was die da draußen wieder veranstalten.«

Reita grinste und beugte sich hinab, drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Hast du etwa schlechte Laune?« Dann sah er sich um und bemerkte, dass er falschrum im Bett lag. »Oh.«

Brummelnd betastete ich meine Nase, die sich irgendwie komisch anfühlte. Dabei war der Zeh schon lange wieder draußen, nachdem er so tief getaucht war. Der Tag konnte wirklich kein guter werden, das ahnte ich schon.

»Hnn … Ruki …«

Und spätestens jetzt wusste ich es sogar.

»Meine Güte, alle haben Spaß, nur du liegst auf dem Boden wie ein schmollender Sack Reis«, seufzte Reita und streckte die Arme aus, half mir dabei, mich aufzusetzen. Begleitet von Stöhngeräuschen auf der anderen Seite des Weiberbads. Ruki und Shou. Der Alice-Nine-Sänger wohnte zwar nicht bei uns, war aber trotzdem häufig hier. Er kletterte nachts über eine Leiter in Rukis Zimmer. Am Anfang hatte ich es ja verstanden, niemand band Uruha eine heiße Affäre freiwillig auf die Nase. Aber seit der Kleine vor einem halben Jahr verkündet hatte, dass er mit Shou zusammen war, ihn sehr mochte und Uruha sich jegliche Kommentare zu verkneifen hatte, wussten wir sowieso davon, da hätte der arme Tropf eigentlich auch durch die Tür kommen können. Aber vielleicht war es auch ganz gut so, dass Shou nur regelmäßig reinkletterte und dann wieder verschwand, immerhin hatte der eine ganze Band, auf die wir getrost verzichten konnten. Wenn einer hier auftauchte, konnte es ja nicht mehr lange dauern, bis auch der Rest hier ankam. Wie recht ich damit doch hatte, sollte ich noch an diesem Tag erfahren …

»Du bist so wunderbar eng …«, keuchte es wieder genüsslich und viel zu laut im Flur. Das reichte. Nicht jeder wollte solch intime Details wissen, außerdem war Wochenende, wir hatten frei und es war gerade mal acht Uhr morgens und ich hatte kein schönes Erwachen gehabt!

Ich reckte mein Gesicht nach oben, setzte einen Kuss auf die Handinnenfläche, die bis dahin sanft über meine Haare gestrichen war, und erhob mich schnaubend. Genervt stapfte ich zur Tür, riss sie auf und holte tief Luft, um meine Meinung kundzutun. Nur war niemand zu sehen. Ich schaute nach rechts, die einzige offene Tür war die des ehemaligen Wohnzimmers, das nun Arbeitszimmer mit Sofaecke und Fernseher war. Also waren sie dort zugange. Zögerlich tapste ich durch den Flur, vorbei an Weiberbad und Rukis Zimmer, hinter dem es schon wieder gesittet ruhig geworden war, und streckte mich umständlich nach vorne, um die Klinke zu erreichen und nicht allzu weit in dem Raum hineingucken zu müssen. Aus dem Augenwinkel sah ich Bewegungen auf dem Sofa, zog die Tür schnell zu und rannte zurück. Mit leuchtenden Ohren drückte ich mich neben Reita ins Bett und atmete erleichtert auf. Der Geräuschpegel war deutlich gesunken.

»Sind die etwa schon wieder drüben am …?«, fragte er seufzend und tätschelte tröstend meine Schulter. »Die lernen es auch nie, dass wir jederzeit auftauchen könnten.«

»Das wäre ihnen doch sowieso egal. Ruha hatte noch nie was gegen Zuschauer und Kai kriegt eh nichts mehr mit.«

»Schrecklich. Wenigstens ist es Kai hinterher immer peinlich und nicht so egal wie dem Sack.«

Das stimmte. Unser Leader hatte noch Anstand und lief jedes Mal tiefrot an, wenn er nach vergnüglichen Minuten bis Stunden wieder auftauchte.

Das Telefon begann zu klingeln, zur selben Zeit, als das Gestöhne lauter und abgehackter wurde. Es war der Klingelton für alle Anrufe, die irgendwie mit der PSC zu tun hatten. Verdammt. Also etwas Wichtiges.

Stumm lagen wir nebeneinander und lauschten, aber keiner der beiden Sportskanonen schien sich zum Arbeitstisch hinüberbewegen zu wollen, auf dem das Teil lag. Ich hatte eben schon die Tür zugemacht, dann war doch jetzt eigentlich Reita dran, richtig?

»Rei …?« Ich drehte mich leicht und sah in das schlafende Gesicht meines Freundes. Na toll. Aber wenn jetzt keine ranging, bekamen wir später wieder mächtig Ärger. Schließlich wohnten hier fünf Leute, einer musste den Anruf entgegennehmen.

Probeweise rüttelte ich etwas unsanft an Reitas Arm, aber er schlief bereits wieder tief und fest. Unfair, dass manche das so schnell konnten. Ich gehörte leider nicht dazu, einschlafen konnte ich erst nach einer ganzen Weile und wachte dann bei jedem Geräusch wieder auf. Die Welt war einfach ungerecht.

Murrend schob ich meine Beine wieder aus dem Bett, erhob mich und ging gemächlich zur Tür. Vielleicht bekam es doch noch jemand vor mir mit, die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt. Aber selbst als ich vor dem Arbeitszimmer stand, klingelte das Telefon immer noch unbeachtet vor sich hin. Tief durchatmend hielt ich mir die Augen zu, tastete blind nach der Klinke und stieß die Tür auf. Sofort hallten die anzüglichen Geräusche und Laute mir in erhöhter Lautstärke entgegen. Und es roch nach Erdbeere. Diese Idioten hatten wieder unser Gleitgel entwendet! Deren Zeug roch nämlich nach Pfannkuchen, weil Uruha so drauf stand. Wir brauchten unbedingt ein besseres Versteck oder am besten den Schlüssel für die zweite Tür von uns, einer brachte herzlich wenig.

Das Geklingel riss mich aus den Gedanken. Ich schob meine Finger ein winziges Stückchen auseinander und schielte durch den Spalt hindurch Richtung Tisch. Hastig durchquerte ich den Raum, ließ die Perverslinge hinter mir und griff nach dem Gerät. »Hallo?«

»Was dauert das denn so lange?«, raunzte es mir unfreundlich entgegen. Am Wochenende, früh morgens, wenn wir, wie bereits gesagt, endlich mal freihatten.

Der Kerl am anderen Ende der Leitung – unser neuer, doofer Manager, der vor kurzem unseren Lieblings-Sakai ersetzt hatte – wartete gar nicht auf meine Antwort, sondern fuhr fort: »Ich muss dringend mit Kai-san sprechen. Es geht um einen Termin.«

»Kai ist momentan … etwas beschäftigt«, murmelte ich und fuhr mir über die müden Augen, blinzelte nach hinten. Gut, eigentlich war es mehr Uruha, der gerade beschäftigt war.

»Hnn …«

»Was macht er denn?«

Schluckend suchte ich nach einer Ausrede. »Ähm … Der … Der kann halt nicht. Hängt ein … schweres Bild auf … sehr schwer … oder so.«

»Ahh …«

»Hören Sie, Reita-san …«

»Aoi!«

»Wie auch immer. Richten Sie Kai-san bitte aus, dass er mich unverzüglich zurückrufen soll. Und schalten Sie mal den Porno leiser, ich versteh sie ja kaum!«

Empört starrte ich Uruha an, der gerade den Kopf in den Nacken warf und so heftig in Kai stieß, dass dieser irgendwo hinter der Sofalehne aufschrie.

»Hallo? Aoi-san?«

»Ja, ich bin noch dran. Ich … sag es ihm dann … später.«

»Möglichst bald, ja? Gut. Dann … Tschüss.« Er wartete gar nicht darauf, dass ich noch etwas sagte, sondern legte einfach auf. Unfreundlicher Blödmann. Die sollten uns wirklich Sakai zurückgeben. Der gehörte doch zu uns. War doch fast so was wie ein Vater gewesen, der uns alles verzieh und auch mal Spaß verstand. Dämliche Personalwechsel.

»Ähm …« Langsam trat ich auf das Sofa zu, schaute verlegen an Uruha vorbei die Wand an. »Das … Das war eben der Manager.«

»Ohh … Was … Was wollte er denn?«, kam die gekeuchte Antwort.

»Er wollte mit Kai sprechen. Kai soll ihn anrufen.« Angestrengt starrte ich das hässliche Bild an, das Reita irgendwann mal angeschleppt und trotz mehrstimmigem Protest hinter dem Fernseher angebracht hatte.

»Hnn … War … War es … ah … etwas Wichtiges?« Uruha sah mich fragend und mit lustverschleierten Augen an, ohne innezuhalten.

»Ich denke.«

»Okay … Ich sag es ihm … gleich … wenn er sich von seinem … Orgasmus erholt hat. Hnn … Das ist schon … der dritte heute!«

»Ähm. Schön.«

»Was ist bei euch … los? So ruhig … ngh …«

»Uruha!« Empört schnappte ich mir eins der Sofakissen und warf es ihm an den Kopf, bevor ich davonstürmte. Schlimm genug, dass es ihm kein Stück peinlich war und er es sogar normal fand, sich beim … beim Liebemachen mit anderen zu unterhalten – was dachte Kai eigentlich darüber?! –, aber auch noch so etwas zu fragen …!

Schnaufend kam ich wieder in unserem Zimmer an, schloss die Tür lauter als beabsichtigt und kletterte über Reita hinweg an die Wandseite im Bett. Entschuldigend küsste ich seine Nase, als er mich verschlafen anblinzelte. »War nur der Manager. Die anderen sind auch bald fertig.«

»Dann können wir ja noch ein bisschen …«, nuschelte er und drehte sich auf die Seite, schmiegte sich an mich und schlief einfach weiter. Eine gute Idee. Es war früh genug, um noch einmal für ein paar Stündchen die Augen zu schließen. Vielleicht sah später alles besser aus und der Tag wurde doch nicht so ein Desaster, wie mein unruhiges, inneres Gefühl mir weismachen wollte.


 

| zwei|
 

»Hey, habt ihr schon wieder die Tube hier gebunkert?«

Ich zuckte erschrocken zusammen und stach mir fast die Zahnbürste in die bereits malträtierte Nase, als plötzlich die Tür des Männerbads aufging und Uruha reinstapfte – nackt natürlich. Warum auch etwas anziehen, man war ja unter sich und Besuch musste sich halt daran gewöhnen.

Reita hinter mir gab einen unartikulierten Laut von sich und zog hastig das Shirt wieder hinab, das er sich soeben hatte ausziehen wollen, und warf einen böse funkelnden Blick in Richtung Tür. »Was fällt dir ein, einfach das falsche Bad zu benutzen?!«

»Beruhig dich mal, Penner. Bei deinem meterlangen Schlafshirt kann man dir sowieso nichts weggucken. Obwohl bei dir auch ein recht kurzes reichen dürfte, um alles zu verdecken. Dafür kann man aber … beim Schatz …«

Stirnrunzelnd beobachtete ich im Spiegel, wie Uruha sich schmunzelnd hinter mich stellte und meine Rückseite begutachtete. Sofort schoss Reita nach vorn, stellte sich davor und rupfte meine Hummelhose nach oben, bis der Bund fast unter den Achseln saß und – »Au! Spinnst du?!« – in meinem Schritt so einiges leicht eingeklemmt wurde.

»Ach Rei-chan, was machst du nur immer. Sogar mit unschuldigen Schlafanzughosen kannst du anderen noch wehtun. Du bist wirklich ein unsensibler Klotz!«, grinste Uruha und griff an mir vorbei nach einer angebrochenen Salbentube auf der Ablage unter dem Spiegel.

»Tut mir leid«, murmelte Reita beschämt und zupfte den Stoff wieder nach unten, küsste meine mit Zahnpasta beschmierte Wange und wischte sich dann ›unauffällig‹ hinter meinem Rücken das Zeug von den Lippen.

»Schon okay«, nuschelte ich an den Schaumbergen vorbei und sah zu, wie er nun auf Uruha zuschoss.

»Und du!« Er starrte ihn an. »Was machst du da eigentlich? Das ist meine Tube, also lass deine Pfoten davon!«

»Stell dich nicht so an, die benutze ich oft. Wozu brauchst du die denn schon, kannst du dich etwa immer noch nicht ordentlich rasieren so wie damals in der Schule, als ich ständig deine Wunden versorgen musste?«

Es war doch immer wieder erstaunlich, wie nah sich die beiden eigentlich standen und wie viel sie schon gemeinsam erlebt hatten, wenn man sich mal anschaute, wie sie tagtäglich so miteinander umgingen. Das musste eine unheimlich tiefgehende Freundschaft sein, die die beiden verband.

Meistens jedenfalls.

»Klappe, Sack! Die hat sehr gut bei den leichten Verbrennungen letztens geholfen!«

»Du hast dich verbrannt?« Jetzt wurde der Blick sogar ein wenig besorgt und wanderte an Reita auf und ab. »Was ist denn passiert?«

»Na ja. Das Essen war so heiß und … ich hab zu schnell … Mein Gaumen …«

Uruha prustete los.

»Hey! Das ist überhaupt nicht komisch, Sack! Außerdem kann man das Zeug gut an den Schleimhäuten verwenden und die war sehr teuer, also gib sie wieder her! Kauf dir selber was, wenn du es brauchst!« Er griff danach, doch die Tube wedelte viel zu weit oben in der Luft herum. Schade, dass Shou gerade nicht hier war, der würde drankommen. Aber ob Reita sich überhaupt von einem Uke helfen lassen würde? So was von unmännlich!

»Ich weiß«, grinste Uruha gerade.

»Was weißt du?«

»Dass die gut an den Schleimhäuten ist.«

»Woher willst du das wissen?«

»Uke hat sich bisher noch nie beschwert, wenn ich sein Loch damit behandelt habe. Vermutlich bevor du sie für deine Verbrennungen benutzt hast.«

Reitas Mund klappte auf und zu, er wurde leicht grünlich im Gesicht. Scheinbar fand er die Vorstellung, irgendwie mit einem anderen Hintern als dem meinen in Berührung zu kommen, recht ekelig.

»Vielleicht solltest du das mit Schatz auch mal probieren, ihr habt doch heute Morgen bestimmt noch ein wenig ›Spaß‹ gehabt, nachdem er Kai und mich gesehen hat, oder?«

»Haben wir nicht!«

»Aber du hast noch Sperma an der Backe!«

Entgeistert tastete Reita an seinem Po herum. Dann sah er in den Spiegel und rieb über seinen weiß beschmierten Mundwinkel. »Aoi! Ich hab doch gesagt, nicht dort hin!«

Empört ließ ich die Zahnbürste sinken. »Ich hab doch gar nicht dahin …«

»Also habt ihr doch!«, ging Uruha grinsend dazwischen. »Das ist übrigens nur Zahnpasta von dem Küsschen vorhin, Penner. Ich geh mich dann mal um Kai kümmern, der Arme steht schon seit Ewigkeiten im anderen Bad und wartet, dass ich mich endlich um sein etwas wundes Loch kümmere. Muss ja heute Abend wieder einsatzbereit sein, nicht wahr? Bis später!«

Und schon verschwand der nackte Wirbelwind wieder, natürlich ohne die Tür zu schließen. So konnten wir nur wenige Sekunden später Kai sehen, der gegenüber mit dem Rücken zum Flur gebückt dastand und sich am Klo festhielt, scheinbar darauf wartend, dass Uruha wiederkam.

Seufzend drehte ich mich wieder zum Spiegel und schrubbte weiter. Reita brummelte noch ein wenig, dann zog er sich endlich das Shirt über den Kopf und knallte die Tür zu, als ein begeistertes Pfeifen von der anderen Seite des Flurs kam.
 

Wenige Minuten später betrat ich die Küche. Es war inzwischen bereits Mittag, irgendetwas kochte auf dem Herd vor sich hin und Ruki winkte mir von seinem Platz aus zu, ließ sich von Shou das bunt karierte Geschirrtuch um den Hals binden. Der Alice-Nine-Sänger lächelte schüchtern. »Morgen, Aoi.«

»Morgen ist gut, es ist bereits mittags!« Kai schob mich in den Raum hinein und ging an mir vorbei auf den dampfenden Topf zu, schenkte mir dabei ein Strahlen. »Danke, dass du heute Morgen ans Telefon gegangen bist. Ich wäre ja selbst …« Seine Wangen färbten sich in einem zarten Rosa.

»Schon gut, ich war ja wach«, beruhigte ich ihn und setzte mich auf meinen Platz.

Ruki neben mir am Kopfende des Tisches schnaubte leise. »Wer konnte da auch schlafen? Die Diva hat ja dafür gesorgt, dass wir alle pünktlich aufgewacht sind.«

Ich verkniff mir den Kommentar, dass er selbst wohl auch dazu beigetragen hatte, wenn auch in geringerem Umfang. »Reita hat geschlafen«, erwiderte ich stattdessen und nahm mit einem dankbaren Blick die Kaffeetasse entgegen, die Kai mir über den Tisch reichte.

»Kann der Penner dich wirklich befriedigen?«, grinste Uruha, der, gefolgt von Reita, nun auch in die Küche kam und gleich wieder seine Hände am Leader hatte.

»Und wie ich das kann! Romantisch ausschlafen am Wochenende muss aber auch mal drin sein, doofer Sack!«

»Danach sieht die Nase vom Schatz aber nicht aus.«

»Selber dick!« Empört wandte Reita den Blick von Uruha ab und riss gleichzeitig eine Tür des Küchenschranks auf, haute sie sich aus Versehen an den Kopf.

»Deine Tasse steht schon auf dem Tisch.« Rabiat zog Kai seine Hand weg, die die getroffene Stelle hielt, und drückte auf dem roten Fleck herum.

»Aua! Warum machst du das?!« Reita drehte den Kopf weg.

»Ich wollte nur gucken, ob wir sofort einen Notarzt brauchen oder ob das noch Zeit hat.«

Grinsend schaute ich zu, wie Kai sich nach diesen trockenen Worten abwandte und wieder an den Herd trat. Bis ich Reitas Blick einfing und die herunterhängenden Mundwinkel sah. Ich schluckte schwer und streckte die Hand aus. Sofort trabte er um den Tisch herum auf mich zu.

»Hast du dir eigentlich gestern Abend noch die Noten angeguckt, die ich dir gegeben habe?«, fragte Uruha plötzlich und ließ sich neben mir auf Reitas Stuhl fallen. »Die, die ich mit dem violetten Stift dazugeschmiert hab. Bei all dem Gekritzel davor konnte man ja schon gar nichts mehr erkennen.«

Nein, hatte ich nicht. Mit leuchtenden Ohren dachte ich daran, was ich stattdessen gemacht hatte. Eine gewisse Person hatte einfach die besseren Argumente gehabt …

»Du wirst ja ganz rot. Aoi, also wirklich! Gestern Abend auch?! Ihr seid ja noch schlimmer als Uke und ich«, grinste Uruha breit und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Dahinter sah ich Reita, der mit rotem Kopf noch weiter nach unten gerutschten Mundwinkeln dastand und den Gitarristen nun wutschnaubend am Kragen packte.

»Sack! Geh da sofort weg, das ist mein Platz!« Bei dem Versuch, Uruha vom Stuhl zu ziehen, stolperte er gegen das Tischbein und kippte nach vorn auf ihn drauf. Hastig fuhr er wieder hoch und wischte sich hektisch über den Mund, aber es war zu spät.

»Du … Du hast mich geküsst …«

Reita riss die Augen auf. »Das wollte ich nicht!«

»Ich habe es auch nicht gewollt!« Uruha griff mit theatralischem Gesichtsausdruck nach seinen Händen. »Meine Mutter sagte, ich wäre ein leichtes Mädchen, aber du, meine wundervolle Butterblume, du kannst mich mit deiner unendlichen Leidenschaft und Liebeskraft aus dem Tümpel der …«

Ein finsteres Knurren unterbrach den schnulzigen Monolog.

Spöttisch sah Ruki den beiden zu. »Und ich dachte immer, der Idiot guckt diese Seifenopern …«
 

»So, da die meistens von uns bereits fertig sind, fange ich einfach schon mal an. Aoi und Shou, lasst euch nicht stören und esst ruhig weiter.«

Verschämt schluckte ich den Bissen hinunter, den ich gerade im Mund hatte. Im Gegensatz zu Shou, der mir gegenüber auf Kais eigentlichem Platz saß und erst später zum Essen gekommen war, da er noch mit seinem eigenen Leader hatte telefonieren müssen – Nao machte sich immer viel zu viele Sorgen, wenn Shou oder ein anderer aus deren Band hier übernachtete und sich bis zum Mittag nicht gemeldet hatte, ganz so, als ob wir Küken einfangen und verderben würden! –, war es bei mir nur der Magen, der einfach nicht voll wurde. Diese ständigen Blicke, wenn ich mir noch etwas nahm, störten wirklich gewaltig! Ich konnte doch gar nichts dafür, dass die Schüsseln hier so klein waren. Oder so.

Hastig lehnte ich mich nach hinten gegen Reita, hielt die Schüssel an meinen Mund und schob mit einem Schubs den Rest hinein. Das belustigte Schnauben an meinem Ohr ignorierte ich gekonnt. Dafür aber nicht das sanfte Kraulen an meinem Bauch, das sich wirklich angenehm anfühlte.

Ich saß auf Reitas Schoß, da Uruhas Platz durch Kai besetzt war und der Bassist nicht auf den Besucherstuhl hatte gehen wollen. Schließlich war er der Kerl im Haus, der setzte ja nicht auf Besucherstühle. Es war kompliziert gewesen, so zu sitzen, dass er noch essen konnte, aber jetzt waren wir beide fertig und ich konnte mich genüsslich anlehnen und durchkraulen lassen. Fast wie ein zufriedener, vollgefressener Kater. Ob die anderen wohl komisch gucken würde, wenn ich jetzt zu schnurren beginnen würde?

»… zurückgerufen. Jedenfalls meinte er, dass wir heute Nachmittag alle zusammen in den Konferenzraum im vierten Stock kommen sollen.«

»In den großen?« Überrascht zog Uruha eine Augenbraue hoch. »Muss ja tatsächlich mal etwas Wichtiges sein.«

Kai lächelte schief und rührte in seiner Tasse herum. »So wie der sich anhörte, ist es das auch. Also nehme ich mal an, etwas Unangenehmes. Deswegen möchte ich euch bitten, dass ihr euch auf jeden Fall benehmt!« Sein Kopf hob sich und er warf uns allen einen strengen Blick zu. Mir eher einen verwirrten, als er sah, wie ich mich da auf Reita herumräkelte und den Bauch rausstreckte, was mir erst in diesem Moment auffiel. Peinlich berührt setzte ich mich gerader hin und verschränkte die Arme, damit man Reitas Hände nicht so sah.

»Wo war ich … Ach ja. Kein Gemotze und Rumgenöle, wenn es euch nicht gefällt, was die uns zu sagen haben, verstanden? Das könnt ihr später machen, aber nicht, wenn da so viele bei sind.«

»Wer ist da denn noch?«, fragte Ruki neugierig und faltete einen Schwan aus dem Geschirrtuch, den Uruha mit einer Nagelfeile abschoss.

»Ihr macht mich wahnsinnig«, stöhnte Kai. »Jetzt lasst das doch mal sein und konzentriert euch! Heute wird unser neuer Manager dabei sein, dann noch der von Alice Nine und ein paar hohe Tiere aus der Chefetage.«

Ich schnappte nach Luft.

»Alles okay, Aoi?«

»Ähm … Alles gut«, stammelte ich und trat nach Reitas Bein. Der Idiot war mit den Händen tiefer gewandert!

»Das Meeting soll ein, zwei Stunden dauern, er war sich auch nicht so sicher. Vielleicht auch länger, da …«

»Rei …«, zischte ich so leise wie möglich nach hinten und zog unter dem Tisch an seinen Händen, die sich auf meinen Schritt gelegt hatten und immer stärker zudrückten. »Lass das!«

»… selbst hinfahren. Wir nehmen Shou einfach mit, Alice Nine sollen auch zu dem Meeting erscheinen. Wir alle …«

Die Luft wurde langsam irgendwie dünner. Jedenfalls kam immer weniger in meinen Lungen an, vor allem, als Reita kaum hörbar lachte und fies die Finger bewegte. Ich versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Das gar nicht mehr stattfand, weil gerade schon wieder Shous Handy klingelte.

»Kontrollanruf Nummer zwei«, stellte Uruha fest. »Hat Nao immer noch nicht verstanden, dass du mit dem Zwerg zusammen bist?«

»Er macht sich halt … Sorgen«, wich Shou aus und rückte ein Stück nach hinten, hielt sich das Gerät ans Ohr. »Was gibt es? … Ja, ich lebe. … Was? Oh, die anderen …« Er sah uns verlegen an. »Wir haben gerade gegessen und jetzt erzählt Kai von … Nein, alle angezogen. … Ja. … Ja, ich pass auf mich auf. … Nao! … Ja, weiß ich. Ich fahre mit GazettE hin, okay? … Nein, es ist wirklich alles in Ordnung … Hm …«

»Was soll das denn heißen? Wieso fragt der, ob wir angezogen sind oder den Kleinen anmachen?«, empörte Uruha sich leise und sah mich fragend an. Hastig schloss ich meinen halb offenen Mund und riss die Augen wieder ganz auf, versuchte den Atem anzuhalten, als Reita sich daraufhin nur noch mehr Mühe gab und mich reizte. Wenn ich den später in die Finger bekam …!

»Was macht ihr da?«, folgte die nächste Frage. Schon wanderte Uruhas Hand unter den Tisch und griff ebenfalls an meine empfindliche Stellen.

»Das reicht jetzt aber!«, brüllte ich und schlug die Hände alle weg. Schlimm genug, dass Reita es nie lassen konnte, aber auch noch andere?!

Frustriert stand ich auf und ging um Uruha herum, setzte mich auf den Besucherstuhl am Kopfende gegenüber von Ruki. Kai links sah irritiert aus, während der honigblonde Perversling rechts von mir dreckig grinste und wieder die Hand ausstreckte. Schnaufend erhob ich mich und schob den Stuhl um die Tischecke herum, quetschte ihn zwischen Kais und Shous und setzte mich. Letzterer sah mich irgendwie eingeschüchtert an. Wie ich es doch hasste, der Älteste zu sein und immer in solche peinlichen Situationen gebracht zu werden.

Reita und Uruha saßen mir nun gegenüber und schmollten.

»Nur wegen dir, Sack!«

»Du hast doch damit angefangen, Penner!«

»Aber ich bin sein Freund, ich darf das!«

»Jungs!« Kais Hand donnerte auf den Tisch und alle fuhren zusammen. »Seid still und lasst Shou in Ruhe telefonieren!«

»Ähm … Nao …? Ich … Nein, alles okay. Ich komm dann nachher mit … Das ist schon in Ordnung, die sind wirklich alle sehr nett. … Ja, auch dann, wenn Kai mal nicht dabei ist … Dann sag Tora, dass er endlich mit den dämlichen Witzen aufhören soll! … Weil er nur Katzen hat, als ob er da eine gute Beratung bei Hundefutter wäre! … Nein, hier gibt es keine Katze …«

Stirnrunzelnd beobachtete ich, wie Reita und Uruha langsam tiefer rutschten. Scharrende Geräusche waren zu hören, irgendjemand trat von unten gegen die Tischplatte. Beide grinsten mich dreckig an, bis Kai und Shou plötzlich erschrocken nach Luft schnappten. Ein Blick nach unten zeigte, dass man mich offensichtlich verfehlt hatte und nun andere das Vergnügen hatten, am Frühstückstisch sexuell belästigt zu werden.

»Ich … Ich leg dann auf. Bis … dann«, stotterte Shou mit bleichem Gesicht und rückte noch weiter nach hinten. Kai hingegen starrte mit einem so eisigen Blick auf die andere Seite des Tisches, dass ich fröstelte, obwohl er mich nicht mal ansah.

»Ähm …«

»Das …«

Die beiden rutschten nach hinten, stießen gegen die Wand.

»Wir … Das ist nicht, wonach es aussieht!«

»Der Penner war's!«

»Was?!«

»Er hat erst Schatz so gemein angemacht und mich dann gezwungen, es bei dir auch mal auszuprobieren!«

»WAS?!«

»So ist das also«, sagte Kai langsam und rief mit seinem ruhigen Tonfall ein ängstliches, zweistimmiges Wimmern hervor. »Und da das so einen Spaß macht, in fremden Schritten herumzutreten, wollte Reita das auch gleich mal bei unserem Gast ausprobieren, oder wie?«

»So … So könnte man das sagen.«

»Aber … Ich wollte doch nicht Shou … Aoi …«

»Was fällt euch eigentlich ein?!«, explodierte Kai auch schon. »Ihr habt doch gerade gehört, dass jeder davon ausgeht, dass Shou hier belästigt wird! Und was macht ihr?!«

»Hey, der Kleine kann sich doch wehren. Er ist größer als wir!«

»Reita! Es geht ums Prinzip! Ihr könnt doch nicht einfach jemanden …! Und dann auch noch Shou! Wir sollten Vorbilder sein für alle anderen Bands in der Company!«

»Sind wir das denn nicht …?«


 

| drei |
 

»Verdammte Hacke, wo bleiben die denn?« Reita stand vom Sofa auf, ging einige Schritte hin und her, bevor er sich wieder neben mich setzte. »Erst machen die Druck, dass wir uns beeilen und ausnahmsweise pünktlich sein sollen, und dann brauchen die wieder eine Ewigkeit! Wahrscheinlich pudert der Sack sich den Ausschlag am Hintern weg. Könnte ja sein, dass jemand ihn durch die Hose entdeckt!«

Ich griff nach seiner Hand und strich beruhigend darüber, fühlte die Anspannung in den Fingern. Eigentlich war es Reita egal, ob wir pünktlich waren oder nicht, aber heute hatte Kai gerade dann dazu gedrängt, dass wir in die Pötte kommen sollen, als wir uns geküsst hatten. Mit Händen unter den Klamotten und so. Ich war ja gleich dagegen gewesen, aber Reitas Zunge war so … so …

»Die kommen bestimmt gleich, vielleicht hat Kai was vergessen und die suchen danach«, flüsterte Ruki auf dem anderen Sofa und schubste Shou von sich, als dieser grinsend an seinem Ohr herumknabbern wollte.

Die beiden waren wirklich ein seltsames Paar. Die meiste Zeit kloppten sie sich, außer, es waren nur Kai und ich mit anwesend. Scheinbar wollte Ruki vor den Seme des Hauses nicht zeigen, wie liebevoll er sein konnte. Nun ja, sie erfuhren es trotzdem. Zum Beispiel durch Fotos an der Pinnwand von heimlich versteckten Kameras mit Selbstauslöser. Immer wieder ein Genuss, wenn man sich am nächsten Morgen nackt und in peinlichen Situationen bildlich festgehalten wiederfand.

»Vielleicht sollte einer von uns mal gucken gehen und denen helfen. Die suchen schon ziemlich lange«, meinte Shou vorsichtig und sah uns fragend an.

»Ja, wie wäre es mit dir? In deren Chaos findet man eh nichts!«

»Rei!« Strafend stieß ich ihm den Ellbogen in die Seite. »Shou ist Gast, du kannst doch ihn nicht losschicken. Ich mach das. Wenn ich in zehn Minuten nicht wieder da bin, kommst du nach, okay?«

»Sollen wir dir ein Seil um den Bauch binden, damit wir dich wiederfinden?«

Reita hatte wirklich kein Vertrauen in die Ordnung der beiden.

»Spinner.« Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn und erhob mich. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen und stand im Flur, konnte ich schon leises Rumoren hören. Scheinbar durchwühlten sie tatsächlich das ganze Zimmer.

»Kai? Ruha?« Ich klopfte an. Sie schienen mich nicht zu hören, weswegen ich die Klinke hinunterdrückte und in den Raum lugte.

Nach dem Umbau hatte sich Kais ursprüngliches Zimmer sehr gewandelt. Uruhas buntes Chaos war langsam hinübergewabert wie zähflüssige Lava und dort erstarrt. Was hieß, dass man praktisch nichts wiederfand, was unter die Sachen geriet. Es war unrettbar verloren. Dafür war es aber auch irgendwie gemütlicher geworden. Vor allem, wenn man hinfiel. Die Schicht am Boden war einige Zentimeter hoch und federte jeden Fall weich ab. Andererseits waren es so viele Farben und Muster und alles wild durcheinander, dass man nicht mal mehr die Bewohner auf Anhieb entdeckte. Das nutzte Kai sehr häufig aus, wenn er mal in Ruhe arbeiten wollte. Aber jetzt gerade war es äußert ungünstig, da wir losmussten.

»Kai …? Wo …«

»So, du hast dir also gedacht, du könntest mich bestrafen, nur weil ich dich unter dem Tisch mit dem Fuß geärgert habe? Uke, du weiß doch, dass du keine Chance gegen mich hast. Gerade dann nicht, wenn du mich so wütend anfunkelst …«

Ich erstarrte.

»Ru …«

Und jetzt kroch eine Gänsehaut über meinen Nacken. Kais Stimme hatte seltsam geklungen, irgendwie rau und zittrig. Irgendwie … angestrengt.

»Ru, bitte …«

»Was denn, Honey?«

»Mach … Wir müssen … nhh …«

Panisch fuhr ich bei dem Laut zurück und lehnte mich mit bollerndem Herzen an die Wand neben der Tür. Ach du heiliges Häufchen. Wieso immer ich?!

»Mhh …«

Ich begann zu schwitzen. Drüben warteten drei darauf, dass ich den beiden hier Bescheid gab und wir endlich losfuhren, damit wir doch noch pünktlich waren. Sollte ich zurückgehen und einfach behaupten, ich hätte sie nicht entdecken können? Hatte ich bisher ja auch nicht und es wäre nicht das erste Mal gewesen. Kai war so ruhig, den übersah man schnell. Aber wenn sie wieder so laut werden würden wie heute Morgen – und wieso überhaupt schon wieder, das war doch höchstens fünf Stunden her! –, dann wussten auch die anderen bald, was dort vor sich ging. Also musste ich mir die Peinlichkeit geben und hineingehen.

»Mann, Ru! Willst du warten, bis dein Massagestab Rost ansetzt?! Mach endlich, der tropft alles voll!«

»Sei nicht so ungeduldig. Und außerdem würde nur dein Kochlöffel Rost ansetzen, mein Massagestab Gold!«

»So tief, wie du schon drin bist, könnte man wirklich davon ausgehen, dass du nach Gold suchst!«

»Soll ich? Wer weiß, was wir noch alles bei dir finden.«

Finden?! Oh Gott, oh Gott. Ganz falsche Bilder.

»Seid zwei Tagen such ich einen Dildo, hast du den vielleicht noch irgendwo im …?«

»URUHA!«, riefen Kai und ich gleichzeitig empört. Das war ja wohl die Höhe!

»Oh«, hörte ich Uruha begeistert quietschen. »Wir haben einen Zuhörer! Na los, Uke, gib dir gefälligst mehr Mühe und stöhn lauter!«

»Hnn … Ich geb dir gleich …!«

Mein Kopf musste jeden Moment platzen. Ich konnte nicht länger warten. Wir musste los und solche Situationen hab es doch tagtäglich, die waren fast schon zur Gewohnheit geworden. Aber nur fast!

Noch einmal tief durchatmend schob ich mich wieder durch die Tür, ließ meinen Blick schweifen – und erstarrte.

»Guck dir das an, Uke. Schatz hat wirklich gedacht, wir würden hier sonst was veranstalten. So ein versautes Kerlchen.«

Uruha stand breit grinsend, nass und nur mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt neben dem Kleiderschrank, in dem Kai herumwühlte. Angezogen. Offenbar hatte da jemand geduscht und fand nun keine passende Kleidung; der Berg, den unser Leader vermutlich gerade eben unter Stöhnen zur Seite geschoben hatte, war augenscheinlich aussortiert worden.

»Ru, wir müssen wirklich los! Und lass Aoi in Ruhe. Guck lieber selbst noch mal nach und such dir endlich was raus, das ist nur ein Meeting!«, schimpfte Kai in den halbleeren Schrank und kam mit wirrer Frisur wieder zum Vorschein.

»Aber da sind alle Manager und Alice Nine dabei! Da kann ich doch so nicht hingehen!«

»Stimmt, am Ende werden alle scharf auf dich, wenn du da nur im Handtuch erscheinst.«

»Oh.«

»Hör auf, so zu strahlen! Mach lieber!«

»Ja, ja.« Grummelnd beugte Uruha sich vor und verschwand nun selbst fast komplett zwischen den wenigen Sachen, die noch im Kleiderschrank hingen. »Sei lieber still, sonst ziehe ich die Strafe vor, weil es so unheimlich heiß finde, wenn du wütend wirst.«

Kai verdrehte die Augen. »Wir warten unten auf dich. Du hast zehn Minuten! Dann kannst du mit der Bahn nachkommen. Du weißt, wie das Ekel auf Verspätung reagiert! – Komm, Aoi. Wir gehen schon mal.«

›Das Ekel‹ war der heimliche Spitzname unseres neuen Managers. Wir mochten ihn alle nicht, der Typ war viel zu selbstgefällig und aufgeblasen. Angeblich war er durch einen normalen Personalwechsel zu uns gekommen – so wie Sakai damals –, aber seltsamerweise waren wir die einzige Band gewesen, bei der sich etwas geändert hatte. Ich vermutete schon länger, dass da irgendetwas nicht stimmte, aber gegen die ganzen hohen Chefs der PSC kamen wir eh nicht an. Kai hatte schon mal nachgefragt, ob das nicht rückgängig gemacht werden konnte. Aber wir hatten ja keine Ahnung vom Geschäft und sollten uns nicht einmischen, hieß es daraufhin. Alles fiese Fieslinge, die unseren Sakai gekidnappt hatten. Die wollten ihn nur für sich haben, ganz bestimmt!

»Aoi?«, riss Kais Stimme mich aus den Gedanken. Er sah mich mit diesem widerlich nachsichtigen Lächeln an. Und als ich mich umschaute, sah ich, dass Uruha bereits angezogen war und mich spöttisch angrinste. Nicht schon wieder.

»Da Schatz jetzt auch wieder komplett bei uns ist, können wir ja los.« Uruha schob Kai und mich fröhlich vor sich her aus dem Zimmer und brüllte: »Ey! Es geht los! Bewegt eure faulen Hintern vom Sofa hoch, sonst kommen wir noch zu spät wegen euch!«
 

Kurz darauf saßen wir im Van. Kai fuhr, neben ihm saß Ruki und starrte stur geradeaus, ignorierte uns alle. In der zweiten Reihe saßen Uruha, Shou und Reita; Uruha links, damit Kai in Ruhe fahren konnte, und Shou in der Mitte. Ich hatte mich ganz hinten reingequetscht, zwischen die Kisten und den ganzen Kram, den wir immer hier drin lagerten. Die scharfen Ecken und Kanten malträtierten zwar äußerst schmerzhaft meine Rippen, aber wenigstens saß ich direkt hinter Reita. Das war doch schon mal etwas Positives. Bei den Gesprächsthemen brauchte man auch etwas Positives, um die Fahrt quer durch die Stadt zu überstehen.

»Im Kühlschrank leben aber noch mehr Keime als auf einer Tastatur!«, behauptete Uruha gerade und verschränkte die Arme vor der Brust, als Reita nur schnaubte. »Glaubst du mir etwa nicht?«

»Wo hast du die Weisheit denn diesmal her? Wieder aus einer dieser Weiberzeitschriften?«

»Was heißt hier ›Weiberzeitschrift‹? Und was soll überhaupt dieser abfällige Ton, Penner? Da stehen nützliche Dinge drin! Wenigstens würde ich mir nie nach heißem Essen Salbe in den Mund schmieren!«

»Jetzt wirst aber du fies!«

»Der Idiot macht was?«, fragte Ruki spöttelnd nach und drehte sich um. »Was soll das denn bringen?«

»Hey! Wenigstens les ich keine Frauenzeitschriften!«

»Aber du schmierst dir Salbe in den Mund!«

»Aber er liest …«

»Du schmierst dir Salbe in den Mund!«

Reita drehte sich mit riesigen Augen zu mir um. »Der Giftzwerg ist gemein!«

Mein Herz begann zu ziehen bei diesem Blick. Schluckend streckte ich meine Hand aus und strich tröstend durch seine Haare. »Das meint er nicht so.«

»Tu ich wohl!«

»Jungs, seid friedlich!«, ging Kai scharf dazwischen und hielt an einer roten Ampel, drehte sich um. »Wir werden wahrscheinlich zehn Minuten zu spät da sein, also versucht wenigstens nicht allzu schlechte Laune zu haben, wenn wir ankommen, okay? Wir haben uns schon oft genug blamiert.«

»Aber nur wegen dem Penner!«

»Was?!«

»Wohl eher wegen dir, Diva.«

»Da hat der Giftzwerg recht, Sack! Ausnahmsweise!«

»Wer fängt denn immer an zu schimpfen?«

»Du, du doofer Sack!«

»Vorlauter Penner!«

»Dummsack!«

»Stinkmorchel!«

»Blödiot!«

»RUHE!«

Eingeschüchtert schreckte ich zusammen und sank wie automatisch hinter Reita ein paar gefühlte Meter in mich zusammen, obwohl ich gar nicht gemeint gewesen war. Kai warf den drei Streithähnen durch den Rückspiegel ein paar scharfe Blicke zu und fuhr schweigend wieder an. Es war nun vollkommen still im Van. Aber nicht lange.

»Darf ich jetzt weitererzählen?«, wagte Uruha es, seine Stimme zu erheben.

Kai nickte gnädig.

»Also. Im Kühlschrank leben mehr Keime als auf der Toilette.«

»Ich dachte auf der Tastatur.«

»Da auch, Penner.«

»Fängst du schon wieder an, Sack?«

Hastig beugte ich mich vor und kraulte Reitas Nacken. Seufzend ließ er seinen Kopf nach vorne fallen und Uruha konnte in Ruhe weiterreden. Damit bekam man ihn immer ruhig und entspannt. Na gut, nicht nur damit …

»Wie gesagt, im Kühlschrank leben mehr Keime als auf dem Klo«, versuchte unser Leadgitarrist es noch einmal, da meldete Ruki sich wieder zu Wort.

»Willst du damit sagen, dass unserer zu dreckig ist? Kai-chan putzt doch ordentlich!«

Kai nickte. »Wenn es dir nicht passt, kannst du das ja mal machen«, knurrte er nach hinten in Uruhas Richtung. Erschreckend, wie schnell er dominanter sein konnte als sein Partner.

»Aber theoretisch«, versuchte dieser nun abzulenken, »heißt das doch auch, dass es im Kühlschrank schmutziger ist. Sollte man dort dann auch besser Kondome benutzen wie auf öffentlichen Toiletten?«

Reita stöhnte auf und Shou lief rot an, als Uruha fragend alle ansah.

Ruki lachte schallend. »Sag mir nicht, dass ihr im Kühlschrank vög…«

»Ruki!« Kais Blick wurde schmaler.

»Im … Im Kühlschrank Spaß habt«, beendete er flüsternd seinen Satz.

»Nein, aber wenn. Vielleicht sollten wir das mal ausprobieren«, überlegte Uruha und schielte zum Leader. »Natürlich nicht unbedingt wir selbst. Dafür sind wir zu groß. Aber zwei Zwerge müssten doch aufzutreiben sein. Wir steuern den Giftzwerg bei. Shou, können wir uns vielleicht Hiroto mal ausleihen? Zu rein wissenschaftlichen Zwecken, natürlich.«

»Bitte?!«

»Du meine Güte, lass den Kleinen in Frieden, du verscheuchst ihn noch.« Ruki sah grinsend aus dem Fenster und streckte seinen Arm nach hinten, tätschelte Shous Knie. Der Arme zuckte zusammen und sah etwas blass aus. In Gedanken verfluchte er garantiert den Moment, in dem er beschlossen hatte, mit uns mitzufahren. Kais Ausbruch beim Frühstück war wohl gerechtfertigt gewesen; unser Image wurde mit jedem Tag schlechter. Nur wegen denen! Vielleicht brauchten Alice Nine noch einen Gitarristen …? Die erschienen immer so harmlos und unschuldig …

»Hast du eigentlich noch mehr bizarre Weisheiten aus deinen Zeitschriften?«, versuchte Kai abzulenken, verschlimmerte es dadurch aber nur noch.

Uruha nickte strahlend. »Ich hab gelesen, dass ein Erwachsener etwa sechshundertmal am Tag schluckt.«

Reita sah mich empört an. »Und du beschwerst dich immer schon beim dritten Mal!«
 


 


 

»Schön, dass Sie es alle recht pünktlich hierher geschafft haben.« Ein strenger Blick wanderte den großen, runden Tisch entlang. Nishikido, das Ekel, stand am anderen Ende und schenkte jedem von uns kurz seine unerwünschte Aufmerksamkeit, damit der Rest der sich im Raum befindlichen Personen auch ja mitbekam, wer sich hier alles um läppische fünf Minuten verspätet hatte. Kai hatte auf die Tube gedrückt und uns durchs Treppenhaus gejagt; fünf Minuten waren in der PSC wirklich nicht besonders viel.

»Zuerst möchte ich natürlich wie immer eine Zusammenfassung von den Leadern hören, was in den vergangenen Tagen so passiert ist und was Sie geschafft haben.«

Natürlich. Anstatt sich selbst mal zum Proberaum zu bemühen oder zu Hause vorbeizukommen, musste Kai regelmäßig einen Bericht abgeben. Der Kerl dachte sowieso, dass wir den ganzen Tag nur faul herumlagen, so wie der uns immer misstrauisch anstarrte. Die anderen Manager waren irgendwie netter – und lustiger, wenn man an Sakai oder die Puddingkriege dachte –, der von Alice Nine allerdings ließ sich unterdrücken und von dem Ekel einlullen. Wahrscheinlich waren wir deshalb alle heute zusammen hier.

Während Kai damit begann, in kurzen Sätzen zusammenzufassen, was wir getan hatten in der letzten Woche, ließ ich meinen Blick schweifen. Rechts und links neben Nishikido saßen andere Manager und Leiter oder Chefs, so genau kannte ich die alle gar nicht. Eigentlich nur die paar Manager, mit denen wir häufiger zu tun hatten. Noch ein Grund mehr, sich zu wundern. Was wollten die alle hier? Musste ja wirklich etwas Wichtiges sein.

Auf ›unserer‹ Seite des ovalen Konferenztisches ging es recht gelangweilt zu. Ganz links saß Kai, schön nah an den Bossen, damit die nicht näherkamen, weil sie nichts verstanden. Neben ihm saß ein fast schlafender Ruki, um ihn als kleines Hindernis vor Uruha zu schützen, der links von mir saß. Rechts besetzte Reita gähnend den Stuhl, dann kamen Shou und der Rest von Alice Nine, ebenfalls mit Nao ganz außen Richtung Tischmitte. Shou und Tora starrten irgendeinen Punkt in der Luft an, Nao lächelte mich an und Saga bohrte konzentriert in seiner Nase, während Hiroto hastig meinem Blick auswich, als ich ihn ansah, und stattdessen Saga beobachtete. Der Finger rutschte immer weiter hinein, drehte sich leicht. Dann grunzte der Bassist komisch und zog ihn wieder heraus. Schnell sah ich weg. Und genauso unpassend wie störend begann nun mein Magen zu grummeln. Bisher unhörbar, ich spürte nur, dass es bald so weit war. Verdammt, ausgerechnet jetzt!

»Verstehe ich das richtig und Sie haben die letzten Tage nur ein paar alte Songs wiederholt?«, fragte das Ekel und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Das ist ja nicht besonders viel.«

Kai zog die Augenbrauen zusammen. »Nein, wir haben auch an einem neuen Song gesessen. Das habe ich gerade noch gesagt.«

»Ach ja, die Notizen von Uruha-san und Aoi-san.«

Notizen?! Das war fast ein kompletter Song, viel fehlte nicht mehr!

Reita griff nach meiner Hand und strich sanft darüber. Ich krallte mich wütend hinein und hörte ihn aufkeuchen. Hastig lockerte ich meinen Griff und lächelte entschuldigend.

Die Diskussion ging noch eine Weile weiter, danach ging man zu Alice Nine über und wollte wissen, was bei ihnen so in letzter Zeit entstanden war. Nao hatte leider die Angewohnheit, sich manchmal in seinen Erzählungen so zu verlieren, dass man erst am Ende bemerkte, wie lange er immer wieder dasselbe – nur in andere Worte verpackt – sagte. Ich nutzte die Zeit und spannte meinen Bauch an. Konnte ja nicht angehen, dass der meinte, sich auch zu Wort melden zu müssen! Wenn man es rechtzeitig und noch vor dem ersten lauten Ausbruch tat, konnte man manchmal Schlimmeres noch verhindern. Und ich hatte mich schon viel zu oft in solchen Situationen blamiert.

»… aber die Katze hat sich auf den Notenblättern erleichtert. Ich hab Tora ja gesagt, er soll sie nicht so herumliegen lassen, dass seine Katze drankommt. Auch wenn er behauptet, dass es gar nicht seine gewesen ist, sondern eine von Shou. Aber wir wissen ja alle …«

Angestrengt krümmte ich mich leicht zusammen und verkrampfte mich noch etwas mehr. Das Grummeln wanderte langsam höher und in den Bereich, in dem man es nicht mehr abdämpfen konnte. Blöder Hunger. Unglücklich drückte ich gegen meinen Magen und versuchte nicht allzu rot im Gesicht zu werden, als das erste leise Gluckern zu hören war.

»Was ist los?«, flüsterte Reita in meine Richtung. »Hast du Bauchweh?«

»Nein, schon in Ordnung.«

»Wir können kurz rausgehen, wenn es dir nicht gut geht.«

Nishikido sah in unsere Richtung.

»Nein, alles gut!«, zischte ich zurück und sah möglichst aufmerksam zu Nao hinüber.

»… und die Katzen machen wirklich gerne auf Papier. Deswegen benutzen wir meistens auch alte Notenblätter als Unterlage in den Katzenklos, damit das beschmutzte Streu nicht so am Boden festklebt. Es gibt ja so Sorten, die ganz fies daran festpappen, wenn Katze sich erleichtert. Mit den Notenblättern können wir einfach die Brocken raussfischen und die festgeklebte Schicht wegschmeißen, dann nur neue drunter und fertig. Dasselbe ist mit Sagas Noten passiert. Er hatte sie in Toras Zimmer liegen gelassen und dessen Katze hat dann darauf …«

Er war also immer noch bei den Katzen. Das hieß, ich konnte noch lange darauf warten, dass wir hier rauskamen. Mühsam zog ich den Bauch ein und spannte alles an, verhinderte in letzter Sekunde ein lautes Knurren. Da kam schon das nächste. Mein Oberkörper war schon leicht schief und ich saß vermutlich ziemlich verkrampft da, aber was tat man nicht alles für Stille.

»… jedenfalls hat Hiroto dann Toras Katze nicht gesehen, die einfach auf die Blätter gemacht hat. Also in Toras Zimmer, da haben wir die liegen gelassen und …«

Mein böser Blick bohrte sich in Naos Stirn. Langsam traten mir die Schweißperlen auf die Stirn, und das nur, weil mein Magen mitreden wollte. Wenigstens nicht so peinlich wie Reitas lautes Aufstoßen kürzlich, als der Manager uns mal wieder vor einem Interview eingetrichert hatte, wie wir uns vor der Fernsehkamera zu verhalten hätten, aber trotzdem. Hatte mein Großvater früher nicht immer gesagt, der leere Magen wäre wie ein Dudelsack, wenn er die Luft in den Darm transportiert? Na toll. Es gab Stellen an meinem Körper, da störte mich die Musikalität wirklich gewaltig!

»… die Notenblätter. Toras Katze kann man aber wirklich nicht die Schuld geben, es ist doch nur ein Tier …«

Vielleicht sollten wir Keiji und Osuka auch mal öfter frei herumfliegen lassen und darauf hoffen, dass sie sich die wichtigen Papiere aussuchten, um ausnahmsweise mal ein größeres Häufchen zu machen. Oder Koron-chan. Falls der jemals sichtbare Häufchen machen sollte. Warum hatten wir eigentlich keine Katze?!

Plötzlich wurde mir bewusst, dass nicht aufgepasst hatte. Ein erschreckend lautes Grummeln erklang, jaulte sich quer durch alle Tonhöhen und ließ mein Gesicht fröhlich erblühen. Es hörte sich nicht wirklich nach einem normalen Magenknurren an. Alle starrten auch entgeistert in unsere Richtung.

»Ich war's nicht!«, rief Reita sofort und starrte an mir vorbei zu Uruha.

»Ja, ich auch nicht!«

»Ach nein? Du hast doch gestern so viel gefressen, das konnte ja nicht gut gehen, Sack!«

»Was?! Als ob ich hier wild herum…«

»Stopp! Wehe, ihr fangt jetzt wieder an!«, ging Kai sofort dazwischen.

Das Ekel grinste eklig. »Und schon sehen wir wieder, dass langsam wirklich etwas getan werden muss. Sie alle haben in letzter Zeit erheblich nachgelassen.«

»Und ich war es nicht!«, zischte Uruha über meinen verschämt gesenkten Kopf hinweg zu Reita.

»Ich aber auch nicht!«

»Wer denn dann?«

»Ist das so wichtig?!«

»Bestimmt Saga.«

»Oh ja.«

»Muss wohl«, nuschelte ich leise und kämpfte mit meiner Gesichtsfarbe.

»Ruhe, bitte! Wenn die Herren … und Damen« – Nishikido sah zu Uruha, der grinsend mit seiner Nagelfeile herumspielte – »wieder zuhören könnten? Danke.«

»Damen?!«, grunzte Uruha dazwischen und wurde wieder still, als Kai ihn streng ansah.

»Wie gesagt, es ist in letzter Zeit auffällig, dass Sie nachgelassen haben. Die wenigen Songs, die sie zustande gebracht haben, klingen alle so … gleich und langweilig. Nichts Neues mehr dabei.«

»Wir haben gerade erst eine Tour hinter uns und mit Sakai-sans Einverständnis das Release-Datum des Albums nach hinten geschoben«, entgegnete Kai ruhig.

»Das mag sein, aber Sakai-san ist bedauerlicherweise nicht mehr ihr Manager. Ich denke, dass Sie sehr wohl bereits im Herbst ein Album herausbringen sollten, so langsam müssen Sie also wirklich Songs schreiben, sonst wird es eng mit dem Zeitfenster. In wenigen Wochen sollten die stehen und die Arbeit dann im Tonstudio fortgesetzt werden. Ebenso bei Alice Nine. Seit ich GazettE betreue und auch einen Großteil der Arbeit von Alice Nine, haben Sie alle die Sache etwas schleifen lassen. Deswegen sind wir zu dem Entschluss gekommen, etwas dagegen zu tun. Wenn sich in den nächsten Wochen nichts ändert, werden wir Konsequenzen daraus ziehen müssen; immerhin ist es unser Geld, dass dadurch verlorengeht, wie Sie wissen.«

Das Ekel grinste schmierig und sah kurz jeden einzelnen von uns an, begegnete nur misstrauischen Blicken.

»Wir haben uns entschlossen, Ihnen die Möglichkeit zum musikalischen Austausch zu geben. Sie werden aufgeteilt und in WGs zusammenwohnen. Passenderweise befindet sich gegenüber der Wohnung von Kai-san ein passendes Objekt, sodass wir zügig damit beginnen können. Richten Sie sich darauf ein, dass wir bereits in der nächsten Woche mit dem Projekt beginnen können.«

Stumm starrten wir alle ihn an.


 

| vier |
 

Muskelkater war etwas unheimlich Gemeines. Meistens trat er irgendwann nach dem Sport auf, wenn man sich gerade gedanklich davon überzeugt hatte, dass die körperlichen Aktivitäten nur Positives nach sich ziehen würden und man es ja öfter mal ausprobieren könnte. Wenn man sich dann vom Sofa erhob, dessen Sitzfläche bereits wieder die Form des eigenen Hinterteilabdruckes angenommen hatte, überlegte man es sich sehr schnell wieder anders. Das Brennen und Ziepen an jeder erdenklichen Stelle war recht unschön, und man wollte sich ja nicht unnötig quälen, der Arbeitsalltag reichte doch eigentlich schon aus, um sich nicht völlig faul und träge zu fühlen.

An diesem Tag entdeckte ich noch etwas Neues, nicht minder Gemeines am Muskelkater: Wenn man ihn absolut nicht gebrauchen konnte, trat er auch schon während der Belastung auf und machte jede Bewegung zur Qual. Dazu noch zwei Leader, die mit Klemmbrettern und ernsten Gesichtsausdrücken im Hausflur herumstanden und jede Kiste und jedes Möbelstück notierten, das sie passierte, und man war völlig verloren. Glaubte einem ja eh keiner, dass man sich schonen wollte, um den Muskelkater auszukurieren und nicht noch zu verschlimmern, was sich wiederum negativ auf die Arbeitskraft auswirken würde. Nein, man bekam an den Kopf geknallt, dass man sich nicht so anstellen und weitermachen sollte.

»Das sagen die doch nur, weil sie selbst nicht viel machen«, flüsterte Ruki empört, als wir in seinem Zimmer standen und die letzte Kiste in die Mitte des Raums schoben, die noch rüber musste.

»Bestimmt beschweren sie sich morgen darüber, dass sie Krämpfe im Arm haben, weil sie die ganze Zeit ohne Tisch drunter auf den Klemmbrettern schreiben mussten«, grinste ich ihn verschwörerisch an und erntete ein leises Lachen.

Ächzend hoben wir die schwere Kiste an und machten uns wieder auf den Weg. Ruki ging rückwärts, weil ich über ihn drübergucken und ihn rechtzeitig vor Stolperfallen warnen konnte. Der Grund, weshalb er sich einmal nicht über seine Körpergröße beschwerte.

»Tut mir leid, dass die so schwer ist, Aoi-chan«, wisperte Ruki über den Rand der Pappe hinweg zu mir. »Koron-chan sitzt darauf, er hat etwas zugenommen in letzter Zeit.«

»Das liegt wohl eher daran, dass da deine ganzen Glasflaschen mit seltsamen Inhalten drin sind«, spöttelte Uruha, der sich an die Wand drückte und uns vorbeigehen ließ. Seufzend fuhr er sich über die Stirn und wedelte sich Luft zu. »Warum musste das ausgerechnet heute sein, wo es so warm ist? Auf einen Tag mehr oder weniger wäre es doch auch nicht mehr angekommen. Aber nein, die hohen Herrschaften wollten unbedingt, dass wir schon montags umziehen …«

»Quatsch nicht so viel und mach lieber weiter. Mein Zimmer ist jetzt leer und Kai-chan kann rein. Der Idiot ist bestimmt auch noch nicht fertig, also mach dich nützlich!«, zischte Ruki mit zusammengekniffenen Augen und ging weiter Richtung Tür.

»Der hat doch noch nicht mal angefangen und beschwert sich immer noch!«, rief Uruha uns noch hinterher, dann waren wir auch schon im Hausflur. Und tatsächlich. Reita hatte sich ärgerlich vor Kai und Nao aufgebaut.

»Das ist unfair! Ich will bei Aoi bleiben! Wieso werden wir getrennt?!«

»Weil die Manager es so beschlossen haben.«

»Aber das ist gemein! Ihr anderen seid doch auch alle noch zumindest in derselben Wohnung!«

»Auch nicht unsere eigene Entscheidung.«

»Aber …«

»Reita, geh mal aus dem Weg.« Kai schob ihn an die Wand und lächelte aufmunternd, als wir an ihnen vorbeigingen zur gegenüberliegenden Wohnungstür.

Wie die Manager es uns am Wochenende im Konferenzraum angeordnet hatten, zogen wir in WGs. Unsere alte wurde aufgelöst und die beiden Bands gemischt. Um Erfahrungen auszutauschen, Inspiration bei den anderen zu sammeln und mit frischen Ideen alles wieder aufzulösen und das Songwriting für das Album in Angriff zu nehmen.

Die WGs waren nur für wenige Wochen vorgesehen, aber begeistert war wirklich niemand. Das war schon ein ziemlicher Eingriff in unsere Privatsphäre, dass das Label meinte, einfach so über uns und unsere Wohnorte bestimmen zu dürfen. Leider durften sie das tatsächlich, laut irgendeiner der unzähligen Klauseln im Vertrag. In den Augen der Manager bestand die Gefahr, dass unsere Musik »qualitativ schlechter« und »weniger attraktiv für die Käufer« werden könnte. Was unserer bescheiden Meinung nach allerdings nur am Personalwechsel lag. Bisher waren immer alle zufrieden gewesen, nur das Ekel musste sich jetzt auflehnen und widersprechen. Ich vermisste Sakai jeden Tag mehr.

Jedenfalls waren die ganzen fiesen Männer gestern schon angerückt und hatten uns einen Plan gegeben, wer wo wohnt und bis wann alles fertig sein muss. Die wollen uns kontrollieren und regelmäßig vorbeikommen, schließlich waren wir ja deren Produkt, das verbessert werden musste. Geldgierige Säcke.

Sehr früh am heutigen Morgen hatten wir damit begonnen, alles einzupacken, was in die andere Wohnung musste. Alice Nine musste gestern schon fleißig gewesen sein; etwa zur selben Zeit waren die mit einem großen und prall gefüllten Möbelwagen hier angerückt. Seit Stunden tigerten wir nun hin und her und brachten die Kisten derer rüber, die in die andere Wohnung gesteckt worden waren, und halfen dabei, Möbel hoch und herum zu schleppen und aufzubauen.

Dass die Wohnung frei war, musste ein Glücksfall gewesen sein – oder die Manager waren wirklich so abgebrüht, dass sie nur darauf gewartet hatten, dass die Rübelknopf den Löffel abgab. Was vor wenigen Wochen geschehen war. Einerseits war es komisch und bedrückend gewesen, es zu erfahren. Sie war jahrelang unsere Nachbarin gewesen, wenn auch eine sehr neugierige und nicht besonders nette. Aber andererseits hatten wir nun endlich unsere Ruhe vor ihr. Ich hatte die ganze Zeit schon ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil die Freude irgendwie größer war.

Inzwischen waren Ruki und ich wieder in unserer alten Wohnung angekommen – ich nannte sie einfach mal ›alt‹, auch wenn ich bleiben würde, aber es änderte sich so viel – und packten nun Reitas Kram zusammen. Der werte Herr ließ sich sogar dazu herab, das Meckern einzustellen und uns zu helfen; seinem Blick nach hatte Kai ihn zwischendurch ordentlich zusammengestaucht. Kein Wunder, dem gefiel es auch nicht, dass wir auseinandergerissen und mit Alice Nine gemischt wurden, wie er mir heute Morgen im Bad anvertraut hatte. Es war halt unsere kleine Familie.

Reita warf unglücklich ein paar Socken in seine Kiste. »Trotzdem gemein. Ich kann doch nicht ohne Aoi einschlafen!«

»Dann geh doch nachts rüber und schleich dich zu ihm ins Bett«, schlug Ruki ihm ungewöhnlich sanft und verständnisvoll vor und deckte den Vogelkäfig für den kurzen Transportweg ab.

»Du hast Nao doch vorhin gehört. Der achtet drauf, dass alle drüben bleiben und keiner abhaut nachts. Auch wenn der nur denkt, dass die Flüchtenden um die Häuser ziehen wollen.«

Ruki überlegte. »Wenn du ihm erklärst, dass du bei deinem Partner schlafen willst, erlaubt er es dir vielleicht.«

»Nao?! Der hält uns doch sowieso für Perverslinge. Und dann ist da auch noch das Problem, dass hier ein anderer einzieht!«

»Gucken wir mal, wie wir das hinkriegen«, seufzte ich und hob zusammen mit Reita die große Kiste hoch. Ruki folgte uns mit dem Vogelkäfig.

»Du meine Güte, wer hat eigentlich die ganzen Socken verloren?«, trafen wir den verwirrten Nao im anderen Flur, der bereits einige der Exemplare in den Händen hielt. »In jedem Raum sind welche, in eurer Wohnung und im Hausflur auch. Eine war sogar im Fahrerhaus des Umzugswagen. Von uns sind die nicht, das weiß ich ganz sicher.«

Knurrend rupfte Reita sie ihm aus der Hand – und ließ den Karton los. Japsend packte ich drunter und versuchte den Fall zu verhindern, aber ein Teil des Inhalts fiel heraus. Socken.

»Das …« Nao starrte entgeistert erst zu der Fußbekleidung und dann zu dessen Besitzer. »Was …?«

»Socken, sieht man doch!«, grunzte Reita und stopfte alles zurück in den Karton, zog mich mit sich in sein neues Zimmer und warf die Tür zu.

Stöhnend stellte ich meine Last auf dem Boden ab und schaute mich neugierig um. Im Grunde sah das Zimmer genauso aus wie die nebenan, nur in ursprünglicher Größe. So wie meins damals, als ich nach Tokyo gekommen war. Der Ausblick aus dem Fenster war derselbe, nur ein paar Meter weiter rechts. Wir würden also abends immer dasselbe sehen, wenn wir aus dem Fenster schauten, überlegte ich lächelnd, bis mir auffiel, wie schnulzig das war.

Reita teilte sich das Zimmer mit irgendjemandem, es standen bereits Schrank, Schreibtisch und Bett im Raum, zusammen mit einigen anderen persönlichen Dingen, die überall herumlagen. Ein Foto von einem Hund lag auf dem Bett. Und noch während ich überlegte, wer der neue Mitbewohner wohl sein könnte, ging die Tür auf.

»Oh, ihr seid schon da.«

Ruckartig drehte Reita sich um. »Das ist nicht deren Ernst, oder?«, fragte er fassungslos.

»Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber eigentlich hättest du es dir denken können, Immerhin werden wir nach den Instrumenten ›einsortiert‹.« Saga grinste breit und ließ sich auf seinem Bett nieder, betrachtete mich und Ruki, der noch immer den Käfig in den Händen hielt. »Sei froh, dass Hiroto und ich unsere Hunde nicht mitnehmen durften, sonst hätte dein Federvieh keine ruhige Minute in den nächsten Wochen. Nur die Katzen könnten stören, Shou hat sie alle mitgebracht.«

»Federvieh?!«

»Wo sind die denn jetzt?«, fragte ich. Sich von seinem Haustier zu trennen, musste schrecklich sein, vor allem, wenn es wegen solchen Entscheidungen wie die der Manager war.

»Bei unseren Eltern. Und Reita! Zieh nicht so eine Miene, wir machen das alle nicht freiwillig, klar?«

»Du bist genauso schlimm wie der Sack, du blöder Beutel!«

»Ich mach doch gar nichts!«

»Siehste?!« Schnaufend drückte Reita ihm den Karton in die Hand. »Auspacken! Du bist ja schon fertig.« Dann drehte er sich zu Ruki, nahm ihm die Vögel ab und verstaute sie sicher und möglichst weit weg von Saga auf der anderen Seite des Raumes. »Wieso braucht ihr beide eigentlich Einzelzimmer?«, nölte er den Kleinen an – soweit ich das mitbekommen hatte, gehörte das Zimmer nebenan Ruki und dem gegenüber wohnte Shou. »Ihr seid zusammen! Gib dein Zimmer gefälligst mir!«

»Zehntausend Yen.«

»Willst du mich erpressen?!«

»Das ist gar keine schlechte Idee. Zwanzigtausend Yen!«
 

Eine halbe Stunde später hatte Reita sich endlich damit abgefunden, dass er sich in nächster Zeit ein Zimmer mit Saga teilen musste. Das stimmte ihn zwar nicht besonders fröhlich, aber er sah langsam ein, dass er es nicht ändern konnte. Schmollend saß er nun auf unserem Bett und ließ sich von meinen Streicheleinheiten trösten, während er durch das etwas leer wirkende Zimmer schaute. Ein fremdes Bett stand bereits auf der anderen Seite, ebenso einige Kisten und andere Dinge.

»Wie machen wir das eigentlich mit dem Bett?«, fragte Reita erschöpft klingend und sah mich an. Wir hatten keine einzelnen Betten, was das Ganze etwas schwieriger machte. Uruha und Kai hatten ihr Doppelbett einfach auseinandergenommen, der Rest hatte sowieso eigene. Nur wir hatten ein schmales für uns zusammen, das wir jetzt schlecht in der Mitte durchschneiden konnten. Was Reita schon mit einer Bastelschere ausprobiert und was überhaupt nicht geklappt hatte. Und nur für die paar Wochen ein neues kaufen, kam auch nicht wirklich in Frage.

»Einer von uns muss mit dem Neuen im Bett schlafen«, seufzte ich. Mir war eh nicht ganz wohl dabei, plötzlich mit jemand anderem unser Zimmer teilen zu müssen. So gut kannte ich Alice Nine nun auch wieder nicht, nur von den offiziellen Treffen und Interviews.

»Mir ist jetzt schon ganz unwohl. Nur weil wir getrennt werden«, nuschelte Reita und drückte mir einen Kuss auf die Wange. »Besser, du behältst das Bett. Wer weiß, wer hier gleich reinkommt.«

»Aber dann musst du mit Saga …«

Weiter kamen wir erst mal nicht. Hiroto erschien in der Tür und sah uns schüchtern an. »Störe ich?«

»Ja!«

»Nein, komm ruhig rein. Reita meint das nicht so.«

»Hey!«

Hiroto sah wirklich nicht sehr fröhlich aus. Der Kleine war mir vorhin schon ein paarmal im Flur begegnet. Irgendwie war er niedlich. Und er sah so verschreckt aus, da sollte sich Reita mal nicht so anstellen.

»Setz dich doch.« Ich klopfte neben mir aufs Bett.

Langsam kam er näher und ließ sich noch langsamer nieder. Verlegen sah er uns an, dann die Sachen auf dem anderen Bett.

»Du guckst, als würdest du gleich heulen!«, begann Reita sensibel wie immer ein Gespräch. »Verdammte Hacke, freu dich gefälligst, dass du mit Aoi in einem Zimmer bist!«

»Ich bin mit Uruha …«

Reita sog zischend die Luft ein. »Oh, mein Beileid.«

»Ist er … wirklich so schlimm?«, fragte Hiroto leise und sah mich irgendwie panisch an. Scheinbar traute er eher meinem Urteilsvermögen.

»Nein, ist er nicht. Ein bisschen aufdringlich und neugierig, aber man kommt gut mit ihm aus.«

»Pah! Von wegen. Der Sack ist doch jeden Tag –«

Ich kniff ihm kräftig in den Oberschenkel.

»Au! Das tut doch weh!«

»Mach dir keine Sorgen«, sagte ich wieder zu Hiroto und strich schuldbewusst über die malträtierte Stelle, »das wird schon nicht so schlimm werden. Wirst sehen. Und wenn doch was ist, kannst du immer zu mir und Reita kommen.«

»Was?!«

»Kannst du wirklich. Der Stinkstiefel ist auch ganz lieb, er zeigt es nur anders«, versicherte ich noch einmal und gab diesem schnell einen Kuss auf die Lippen, bevor er wieder protestieren konnte.

Mit roten Wangen und seltsam-erfreuten Lauten löste er sich wieder und grinste Hiroto an, der uns mit offenem Mund anstarrte. »Noch nie knutschende Männer gesehen?«, fragte Reita zufrieden und stand auf, zog eine Socke vom Schrank herunter.

Hiroto neben mir lief tiefrot an. Lächelnd tätschelte ich seine Schulter. So cool, wie er in den Magazinen immer rüberkam, schien er wohl doch nicht zu sein. Eher schüchtern und zurückhaltend. Der Arme. Ausgerechnet mit Uruha in einem Zimmer.

»Oh, wir sind wohl ab jetzt Zimmergenossen«, drang eine erfreute Stimme von der Tür her zu uns rüber. Zur gleichen Zeit drehten wir die Köpfe, dann stand Reita auch schon vor dem Neuankömmling. Einige Sekunden schwiegen die beiden, musterten sich von oben bis unten.

»Tora.«

»Reita.«

»Kennt ihr euch näher?«, fragte Hiroto verwirrt und auch ich fragte mich das. Sie sahen sich irgendwie abschätzig an, nicht so wie die anderen.

»Könnte man so sagen.«

»Allerdings.«

»Du meine Güte, ist hier viel los!«, platzte Uruha rein und haute Tora die Tür in den Rücken. »Oh, entschuldige. Hier sind so viele, ich hab den Überblick verloren! Aber zumindest hab ich meinen süßen Pon und meinen tollen Schatz wiedergefunden. Zum Glück sind wir noch in einer Wohnung und der Penner nebenan!« Strahlend ließ er sich auf meine andere Seite plumpsen und griffelte an mir vorbei zu Hiroto, tatschte dessen Rücken an und freute sich wie Bolle über sein neues Opfer. Ich lehnte mich ein Stückchen nach hinten, tat so, als würde ich mich am Rücken kratzen, bis Uruha seinen Arm wieder wegzog und Hiroto aufatmete.

»Mensch, Tora, du altes Haus!«, erkannte er endlich, wem er da die Tür in die Rückseite gerammt hatte, und sah erfreut zwischen Reita und ihm hin und her. »Das ist doch super. Ein alter Freund vom Penner wohnt mit Schatz zusammen!«

»Freund?«, fragte ich ungläubig.

»Klar, die beiden waren wie Pech und Schwefel früher, als wir drei noch in einer Band waren. Das waren Zeiten …«

Gut, wen wunderte es? Reita war ja auch mit Uruha befreundet, so unmöglich es auch erschien. Also war es ganz normal, dass die beiden sich so anstarrten und unfreundlich waren.

»Aber sag mal, Tora, stehst du immer noch so auf schwarzhaarige, heiße Schnitten wie früher? Unser Aoi ist wirklich ein Prachtexemplar, oder?«

»Sack! Hör sofort auf damit!«

»Wieso, lass ihn doch. Du bist immer noch so cholerisch wie früher.« Tora grinste, dann sah er zu mir und ich lief rot an. Solche Blicke machten mich nervös. »Aber heiß ist der Süße auf jeden Fall. Wäre geradezu mein Fall, aber er gehört ja dir, Reita.«

»So sieht's aus! Und wehe, du baggerst ihn an!«

Tora sah mich breit grinsend an.


 

| fünf |
 

»Könntet ihr vielleicht alle mal etwas leiser sein?!«

»Sag das den anderen, die sind viel zu laut!«

»Was soll das denn heißen?«

»Dass ihr hier in unserer Küche herumbrüllt, als wärt ihr im Supermarkt kurz vor Ladenschluss und würdet euch um die heruntergesetzten Lebensmittel kloppen!«

»Tun sie doch auch.«

»Hey! Das hab ich gehört!«

»Echt mal, wenn ihr Ukes Essen nicht mögt, dann geht doch rüber in die andere Küche!«

»Wieso sollten wir, wir wohnen jetzt hier!«

»Aber es ist immer noch unsere Wohnung! Ihr steht nicht im Mietvertrag drin!«

»Na und? Außer Kai doch niemand. Ihr teilt euch nur die Kosten.«

»Du bist ganz schön frech dafür, dass du erst seit heute Morgen hier wohnst.«

»Jetzt seid doch mal ruhig und streitet euch nicht.«

»Genau, wir wollen doch einen friedlichen Start haben.«

»Dann hätten wir nie auf die Idee kommen dürfen, alle zusammen in einer Küche zu essen!«

»Oder der PSC beizutreten!«

»Stimmt, die sind schuld.«

»Aber so was von.«

»Ein Wunder, dass die nicht gleich mit eingezogen sind.«

»Sag das nicht zu laut, sonst kommen die noch auf dumme Ideen.«

»Stimmt, die haben bestimmt irgendwo Kameras installiert und beobachten uns durchgehend.«

»Ja, ich glaub, ich hab schon welche gesehen.«

»Das sind nur die von der Diva, der stellt die überall auf.«

»Wieso das denn?«

»Guck dir die Pinnwand an und bereite dich darauf vor, demnächst nackt beim Duschen auf Fotopapier gebannt und dort verewigt zu werden.«

»Was?!«

»Uke! Sei ruhig! Du verschreckst den kleinen Pon noch.«

»Tora guckt auch schon so.«

»Hey! Lass mich in Ruhe, klar?«

»Zicke!«

»Willst du Ärger?«

»Meine Fresse, du gehst ja ab wie der Penner. Und ich dachte immer, Saga wäre die Zicke bei euch.«

»Was bin ich?!«

Der Griff um meine Hand wurde immer fester. Unruhig und überfordert wanderte Reitas Blick wild durch den Raum, schien sich auf niemanden fokussieren zu können. Aber wen wunderte es? Es saßen zehn Leute in unserer eigentlich ganz geräumigen Küche, aber mit so vielen wurde es wirklich eng. Wir hatten den Küchentisch aus der anderen Wohnung hergeholt und an unseren dran gestellt, damit wir alle zusammen zu Abend essen konnten. Sozusagen als Einstieg in die gemeinsame Zeit; ein gemütliches und geselliges Essen, bevor der Ernst des Alltags wieder losging. Kai und Nao hatten freiwillig gekocht und Ruki dafür gesorgt, dass auf unserer Seite des zusammengebastelten Riesentisches die Schüsseln mit dem Gekochten unseres Leaders standen, Naos sah irgendwie seltsam aus.

Unser ursprünglicher Tisch war wie immer besetzt. Reita und ich an der Wandseite, Ruki rechts am Kopfende, Uruha und Kai gegenüber. Neben Uruha saß Tora, der die ganze Zeit komisch starrte und grinste, wenn ich ihn ansah, und neben diesem Saga, der konzentriert den Inhalt seiner Schüssel in sich hineinschob. Neben Reita saß Hiroto, daneben Shou und am Kopfende Nao, der uns alle streng im Auge behielt. Ich war wirklich froh, dass wir Kai unseren Leader nennen durften, und warf ihm ein dankbares Lächeln zu. Er grinste zurück. Vermutlich hatte er wie immer erkannt, was ich gerade dachte. Erschreckend, wie gut er mich kannte.

Es gab übrigens noch etwas, das Reita nervös machte. Dieses Etwas hatte insgesamt sechzehn Beine und acht Augen, saß hinter Kai und Uruha auf der Arbeitsplatte, irgendwie ordentlich aufgereiht wirkend und recht ausdauernd im Starren. Fast schon wie Tora. Fragte sich nur, wer das von wem hatte; Shou hatte diese Eigenschaft nicht.

Dort saßen vier Katzen. Noch wusste ich nicht genau, welche jetzt wem gehörte, aber mehrere davon gehörten dem Alice-Nine-Sänger. Und sie alle starrten Reita an. Vielleicht ahnten sie, dass dieser in seinem Zimmer zwei Vögel hatte. Oder sie sahen ihn selbst als Vogel an. Wenn man ihm etwas Dreckiges ins Ohr flüsterte und ihn dann neben Keiji stellte, sahen die beiden sich verblüffend ähnlich mit der Frisur und den roten Wangen.

»Die gucken immer noch«, zischte er mir zu, ohne den Blick von ihnen abzuwenden.

»Vielleicht solltest du dann mal weggucken, Tiere mögen das nicht so.«

»Aber wenn ich weggucke, springen sie bestimmt herunter und rasen unter den Tisch, um meine Füße zu fressen!« Er rückte näher an mich heran und quetschte sich an meine Seite.

Beruhigend kraulte ich seinen Nacken. »Magst du Katzen nicht so gern?«

»Ich weiß nicht. Das sind doch natürliche Feinde von meinen kleinen Sittichen oder so. Und die gucken immer so fies …«

»Hat unser ReiRei etwa Angst vor Katzen?«, stichelte Saga quer über die Tische und grinste breit, als alle perplex in unsere Richtung starrten.

»Was?! Natürlich nicht, du blöder Beutel!«

Schon stand Saga auf, schnappte sich die zweite Katze von links, die am neugierigsten guckte, und beugte sich über den Tisch, setzte sie auf Reita ab. Mit großen Augen starrten die beiden sich an.

»Rei …?«

Keine Reaktion. Ich hob eine Hand und streichelte durch das weiche Fell, vielleicht verstand Reita so, was man mit Katzen so anfing. Tatsächlich schob er kurz darauf seine Finger in die grauen Haare und strich leicht hindurch. Schnurrend räkelte sich das Tier auf seinem Schoß und rückte näher an ihn heran.

»Warum macht die … so komische Geräusche?«, fragte Reita unsicher und berührte mit seinen Fingerspitzen den Kopf der Katze, fuhr die Ohren entlang.

»Er mag euch«, antwortete Tora und stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab, beobachtete uns lächelnd. »Bei Aoi kann ich das ja noch verstehen, aber Chikin mag irgendwie scheinbar sogar dich, Reita.«

»Was soll das denn heißen?!«

»Hühnchen. Er wusste halt nicht, was das für ein Tier ist, als er sich einen Namen überlegt hat.« Uruha prustete und kletterte fast auf Kais Schoß, als Tora damit begann, nach ihm zu hauen.

»Doch nicht Hühnchen! Er heißt so, weil er ein Schisser war und sich am Anfang immer versteckt hat!«

»Och Tora, das überrascht mich gar nicht. Bei dir würde sich jeder verstecken. Wir sollten alle paar Stunden mal nach Schatz schauen, ob er noch da ist, wenn ihr erst mal in einem Zimmer seid.«

Tora knurrte und Reita sah mich verwirrt an. »Also mag das Tier mich?«

Zur Antwort rollte der Kater sich auf seinem Schoß ein.

»Er wird jetzt immer an dir kleben, dich vollmiauen, wenn du ihn nicht genug streichelst, und sich in deinem Bett breitmachen. Und dich als Kratzbaum benutzen, ihr habt hier so was ja nicht«, zählte Tora trocken auf und gönnte sich noch ein Schälchen Reis.

Hastig setzte Reita Chikin auf meinen Schoß und sah dann zu Kai. »Haben wir eigentlich noch die Luftmatratze im Keller?«

Ach ja, die Sache mit dem Bett. Er war komplett dagegen, dass ich mir mit Tora ein Bett teilte, andererseits wollte er aber auch nicht mit in Sagas schlafen. Deswegen waren wir auf die Idee gekommen, die alte Luftmatratze aus dem Keller zu holen, die wir anfangs immer mit auf Tour genommen hatten. Normale Zimmer in Herbergen hatten meistens vier Betten, einer hatte anstandshalber die aufblasbare Matratze nehmen müssen, um Geld zu sparen. Seit ein paar Jahren hatten wir dieses Problem nicht mehr und das alte Ding schon völlig vergessen, aber jetzt war es doch ganz nützlich, dass wir alles in den beinahe platzenden Keller stopften und aufbewahrten. Er würde sie mit nach drüben nehmen und auf ihr nächtigen, damit wir das Bett nicht erst noch abbauen und wieder aufbauen mussten, waren ja auch nur ein paar Wochen.

Noch so etwas, das gewaltig an den Plänen der Manager störte. Es gab keine Wohnzimmer mehr. Beziehungsweise ›Wohnzimmerecken‹, unseres war schon seit ein paar Monaten eher ein großes Arbeitszimmer mit Sofa und Fernseher in einer Ecke. Das Sofa, auf dem notfalls noch jemand hätte schlafen können, stand nun hochkant in den Keller gequetscht, die Wohnzimmer beider Wohnungen waren voll mit Instrumenten und Geräten. Bloß keine Ablenkungsmöglichkeiten bieten.

Ich spürte meine Laune wieder sinken und vergrub die Finger in das weiche Fellknäuel auf meinem Schoß, kraulte es von oben bis unten durch. Dass ich dabei selbst schon schnurrte, fiel mir erst auf, als mich alle seltsam anstarrten. Sogar der Kater. Fragend sah ich in die Runde.

»Er hat schon wieder nicht zugehört.«

»Ist er immer so in Gedanken versunken?«

»Und wie rot er jetzt anläuft.«

»Ich finde es niedlich.«

»Das zählt nicht, du findest alles an ihm niedlich!«

»Ich darf das ja auch. Das ist schließlich mein Schneewittchen.«

»Dein was?«

»HEY!«, unterbrach ich die rege Diskussion, die sich gerade zu entwickeln begann, und erstickte sie im peinlichen Keim. »Was ist denn?«, fragte ich dann leiser und verschämt hinterher.

Kai lächelte warm. »Ich hab nur gefragt, ob du die Luftmatratze nicht gesehen hast. Du warst doch dabei, als ihr das Sofa heute Morgen runtergebracht habt.«

»Hm, da war keine.«

»Ganz sicher? Die müsste ziemlich weit vorne sein, irgendwo zwischen den Schwimmflügeln, dem aufblasbaren Sumo-Anzug und der Gummipuppe.«

»Schwimmflügel?«, fragte Saga entsetzt. »Wer kann denn von euch nicht schwimmen?«

»Inzwischen kann ich es sehr gut, Beutel!«

»Aber auch nur, weil Schatz so viel Geduld mit dir hatte und es dir nicht übelgenommen hat, dass du ihn mehrmals fast ertränkt hättest.«

»Doofer Sack!«, feuerte Reita nun zu Uruha rüber und blitzte ihn wütend an.

Dieser zückte seufzend sein Büchlein hervor. »Liebes Tagebuch, der Penner guckt mich schon wieder mit diesem glühend-verlangenden Blick an, dabei weiß er doch, dass mich das ganz wild macht …«

Chikin purzelte fast von meinem Schoß, als ich hastig nach Reitas Schulter packte und ihn wieder auf den Stuhl drückte, damit er nicht fauchend über den Tisch kletterte.

»Also haben wir die nicht mehr, wie es aussieht«, meinte Kai gelassen und zuckte mit den Schultern. »Wofür brauchst du die eigentlich?«

Reitas Blick klebte irgendwie neidisch an meinen Händen, die den Kater verwöhnten, dann brummte er: »Wir haben nur ein einzelnes Bett. Ohne Luftmatratze muss ich wohl doch hierbleiben und weiterhin bei Aoi schlafen. Ist ja nur für die Nacht.«

So bedauernd hörte sich das gar nicht an, wie er zu gucken versuchte.

»Da finden wir schon eine Lösung«, mischte Nao sich plötzlich ein und grinste genüsslich. »Die ersten Nächte kannst du bestimmt mit in Sagas Bett. Nicht war, Saga?«

»Klar, warum nicht.«

»Niemals!«

»Mein Gott, warum so prüde, Penner? Er wird dir schon nicht an die Wäsche gehen.«

»Darum geht es doch gar nicht!«

Uruhas Augen wurden groß. »Hast du etwa Angst, dass du im Schlaf nicht an dich halten kannst und ihm an die Wäsche gehst?«

»Natürlich nicht, Sack!«

Kai seufzte und haute eindrucksvoll auf den Tisch. Sofort wurde es ruhig und alle sahen zum Leader, der sich mit den Ellbogen auf dem Tisch abstützte und die Hände faltete.

»Für ein Dankgebet beim Essen ist es jetzt aber zu spät«, wunderte sich Reita und zuckte zusammen, als die dunkelbraunen Augen einen eiskalten Blick über den Tisch schossen.

»Vielleicht sollten wir dann doch mal langsam zum eigentlichen Thema kommen: unser Zusammenleben. Es sollte einige Regeln geben, damit wir gut miteinander auskommen und es nicht zu Schwierigkeiten kommt in den nächsten Wochen.«

Nao nickte. »Vielleicht sollten wir das mit dem Abendessen so lassen, es könnte ganz praktisch sein, sich einmal am Tag austauschen zu können.«

»Wir können doch wohl auch zwischendurch mal rüber!«

»Dafür wird nicht viel Zeit sein, Reita.« Der Alice-Nine-Drummer lächelte entschuldigend. »Du weißt, wie streng die Manager sind, wir kriegen wahrscheinlich Pläne, was wir pro Tag schaffen müssen.«

»Ganz genau«, übernahm Kai wieder das Wort und ignorierte das empörte Schnauben neben mir. »Ich denke, die Zimmeraufteilung wäre dann so weit geklärt. Wie sieht es mit den restlichen Räumen aus? Da bis auf die Drummer alle nach Instrumenten aufgeteilt wurden, wird das mit den Arbeitszimmern schon irgendwie klappen in den Wohnungen. Nao und ich wechseln einfach. Mal schauen. Küchen werden in den Wohnung benutzt, abends dann hier. Was ist mit den Bädern? Es wohnen auf jeder Seite gleich viele, aber wir haben hier zwei. Vielleicht sollten wir alle aufteilen und Namen an die Türen kleben, damit es keinen Stau gibt.«

Ruckartig schoss Reita in die Höhe und starrte ganz Alice Nine an. »Ihr geht alle hier ins Weiberbad! Drüben kommt mir keiner rein, und hier ins andere auch nicht!«

»Wieso das denn?!«

»Ihr habt Saga! Und ihr heißt Alice! Das ist ein Weibername! Der kommt mir nicht ans Männerbad!«

»Aber das ist doch nur der Bandname. Wir sind alles Kerle«, schnaubte Tora und verschränkte die Arme. Der Rest von Alice Nine nickte.

»Trotzdem!«, beharrte Reita. »Das geht doch nicht! Ins Männerbad kommen nur Kai, Aoi und ich!«

»Das geht nicht, dafür sind wir zu viele. Drei Bäder durch zehn Leute.«

»Drei und einer, der in alle darf.«

»Schatz darf in alle.«

»Das ist eine gute Idee.«

»Also muss noch einer ins Männerbad.«

»Wie sollen wir uns aufteilen?«

»Ruki, Uruha und Shou können doch weiterhin in Reitas Weiberbad bleiben, dann müssen die ihren Kram nicht herumräumen.«

»Und Nao, Reita und ich können nebenan, wir wohnen doch eh da. Dann bleiben noch Hiroto und Tora. Pon, du gehst mit ins Männerbad. Auch wenn du dafür viel zu klein aussiehst. Tora kommt bei uns mit rein, das Bad ist anders aufgeteilt und etwas größer. Aoi bleibt dann auch hier.«

»Hey, wieso darf ich nicht hier?«

»Halt die Klappe, Tora. – Krieg ich noch Tee, Uke?«

»Reita hat recht, du bist ein Sack!«

Besagter Namensfinder war zwischenzeitlich wieder auf seinen Stuhl geplumpst und verfolgte die Diskussion mit weit aufgerissenen Augen. »Moment mal!«, fand er seine Sprache wieder. »Soll das heißen, dass nebenan Saga mit mir in ein Bad soll?! Dann ist das doch ein Weiberbad!«

»Und wenn schon.«

»Aber …«

»Freu dich einfach und fertig«, befand Uruha und bepustete seine volle Tasse. »Oder willst du jeden Morgen und Abend frustriert rüberstapfen, nur um ins Männerbad zu kommen?«

»Was denn sonst?! Der Rest ist unter meinem Niveau!«

»Du klingst wie der Zwerg. Vielleicht solltest du doch besser ins Weiberbad.«

»Blöder Sack!«

»Nenn mich nicht dauernd so, Penner!«

»Das hat dich doch noch nie gestört, Sack!«

»Idiot!«

»Dummsack!«

»Dackelhirn!«

»Müllsackhalter!«

»Tomatenglibber!«

»Käserinde!«

»Spermafleck!«

»… Aoi! Sag doch auch mal was!«
 


 


 

Später am Abend saßen über zwanzig Personen in unserer Küche. Es war erstaunlich. Nur wenige Stunden zuvor hatte ich gedacht, mit zehn würde es schon grenzwertig voll sein, aber jetzt passten irgendwie alle gut rein. Hin und wieder kamen sogar noch welche dazu.

»Ey, hier!«

Rasant wandte ich den Kopf nach links, so schnell, dass ich fast vom Stuhl fiel vor Tempo – Geschwindigkeit, nicht Taschentuch – und sah die ganzen Toras, die irgendwann mit den Rukis die Plätze getauscht hatten und mir gerade vier Gläser Bier rüberschoben. Du meine Güte, wer hatte denn hier so viel Durst?

Mehrmals tastete ich nach den Gläsern und schob sie dann an Saga weiter, der irgendwo auf der anderen Seite saß.

»Mann, nich' der! Die war'n für dich!«

Oh.

»Gib die wieder heeer!«, nölte irgendjemand Saga an und meine Hände zogen drei Gläser zurück. Damit stand ich vor dem nächsten Problem. Wie bekam man so viele auf einmal an die Lippen? Eins okay, vielleicht auch noch zwei, aber dann lief die Suppe in der Mitte schon runter. Na gut, musste ich ausprobieren.

Konzentriert umfasste ich erst mal das linke Glas mit beiden Händen. Aber es wollte nicht so ganz. Also das rechte. Aber auch das wich mir aus. Dann versuchte ich es mit der goldenen Mitte. Und staunte nicht schlecht, als alle auf einmal vom Tisch abhoben. Irgendein schlauer Fuchs musste die aneinandergeklebt haben, weil es sonst zu viel kleckerte. Darauf musste man erst mal kommen!

»So'ne kleine Party am ers'n Abend is' doch was Feines!«, grölte die Katze auf meinem Schoß plötzlich und vor Schreck ließ ich fast meine Biere fallen. Dann entdeckte ich einen von Toras Köpfen, der sich nur über das Hühnchen gebeugt hatte. Der hatte mir aber jetzt wirklich einen Schrecken eingejagt.

Dann waren da mit einem Mal vier Katzen. Verrückt. Die wollten mich doch bestimmt verarschen wie die Gläser vorhin. Grinsend tatschte ich die erste an. Gut, die war echt, es fühlte sich schön weich und flauschig an. Auch die zweite konnte ich ausgiebig betasten. Die dritte biss zu. Unglücklich steckte ich mir alle armen Finger in den Mund. Bei der vierten Katze wollte ich dann doch lieber kein Risiko eingehen, so viele Finger hatte ich nicht, auch wenn es schon eine Menge waren. Reita hatte auch mehrere. Und konnte damit die wunderlichsten Dinge anstellen. Reita … Wo war der eigentlich?

Ich setzte die Katzen auf den Tisch und sah mich um. Jetzt waren sie direkt vor meiner Nase und im Weg, also nahm ich sie wieder auf den Schoß. Aber so konnte ich auch nicht wirklich viel sehen. Wieder rauf auf den Tisch und aufgestanden. Die Küche war noch immer proppenvoll, aber nicht ein einziger Reita in Sicht. Musste ich halt allein ins Bett. Auch wenn es in meiner Brust komisch ziepte. Aber vorher Zähneputzen. Und das ging nicht allein, da musste Reita doch mit!

Summend machte ich mich auf den Weg, quetschte mich minutenlang erst hinter Saga und danach Nao zwischen Stühlen und Wänden herum, bis ich endlich auf der anderen Seite war und rauskam. Im Flur war es so dunkel, dass ich nicht mal die Wände fand. Nur eine unter mir. Stirnrunzelnd befühlte ich sie. Welcher von den Idioten hatte denn den Flur gedreht?! So was Fieses!

Murrend stand ich auf und lief wie Spiderman … Superman … Rumpelstilzchen? … auf der Wand entlang. Die Türen hatten sie netterweise auch gedreht, sodass ich ungehindert in unser Zimmer kam. Ein Erdbeben brachte den Holzboden dazu, Wellen zu schlagen und mich zum Schwanken zu bringen, aber bald kam ich am Bett an. Auf dem schon wieder Katzen saßen. Und die Unterhose kannte ich auch nicht. War auch gar nicht meine Größe. Und … roch auch seltsam. Weg damit.

Ich hängte sie an den Fenstergriff und wankte hinüber zum anderen Bett. Eklig laut aufstoßend hielt ich davor an und griffelte unter der Decke herum, bis ich meinen Hummelschlafanzug zu fassen bekam.

»Da bissu ja, du Schlawiner …«

Das ›Sch‹ blubberte seltsam in meinem Mundwinkel. Komisch. Schulterzuckend rupfte ich mir Hose und Shirt vom Leib, aus Versehen auch Unterwäsche und stand völlig nackig da, hatte irgendwie das Gefühl, dass ich das irgendwie nicht tun sollte. Wahrscheinlich wegen der Katze. Wo kam die eigentlich her? Und warum starrte die so aufdringlich?!

Brummelnd zog ich die Hummeln über und die Socken aus, ließ mich ins Bett fallen. Gemütlich und wohl riechend. Es duftete so wunderbar nach Reita …

Reita!

Ich plumpste aus dem Bett, kämpfte mit der renitenten Decke und wühlte mich heraus. Umständlich hievte ich mich hoch und stolperte auf die Tür zu, stand schon wieder auf der Wand im Flur. Mein Instinkt, der sogar dann funktionierte, wenn ich nur ganz leicht angetrunken war wie jetzt, führte mich zur Wohnungstür. Irgendwas mit Schlüssel waberte durch meine Gedanken, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich zog die Tür auf und begann zu strahlen.

»Hey, Aoi.« Reita saß auf einem Sessel mitten im Flur und lächelte mich sanft an. Da wir kein richtiges Wohnzimmer mehr hatten, stand der Fernseher nun im Hausflur und mein Freund schaute sich scheinbar jetzt schmollend immer hier seine allabendlichen Seifenopern an.

»Rei …«, murmelte ich plötzlich unheimlich müde und trabte zu ihm rüber, ließ mich auf seinen Schoß ziehen und lehnte mich an ihn.

»Du riechst nach Alkohol …«

»Un' du viel zu gut …«

Er schnaubte amüsiert und kraulte zärtlich durch meine Haare. Zufrieden schloss ich die Augen und schmiegte mich an ihn, zog die Beine an und machte es mir auf ihm gemütlich. Seine Arme wanderten um mich, mein Kopf wurde gegen seine Halsbeuge gedrückt und ich spürte den beruhigenden Herzschlag in seiner Brust unter meiner Hand, die dort zum Liegen kam.

»War ein langer Tag, was?«, flüsterte er so leise, dass ich ihn gerade noch über die Stimmen aus dem Fernseher hören konnte.

»Mhm. Un' anstrengend. Hab Mus'elkater …«

Schon legten sich warme Hände auf die schmerzenden Stellen und strichen angenehm fest darüber. Seufzend drückte ich mich näher an ihn, hickste leise und lächelte ganz breit, als Reitas Kopf sich auf meinen legte. Dann wurden die Stimmen immer leiser und leiser.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Kekse an Leser verteil, die sich auch die Fortsetzung der Fortsetzung antun wollen*
Rukis Geheimnis wird nun doch nicht Hauptbestandteil des dritten Teils, dafür aber etwas anderes, was auch damit zu tun hat ^^
Wer den Song zu Reitas Video nicht kennt:

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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von:  MidnightsEngel
2013-10-09T18:10:31+00:00 09.10.2013 20:10
So, hallo erst mal xD

Hab jetzt alle drei FF`s durchgelesen und fand sie echt toll. Ganz großes Kompliment! Ich habe die meiste Zeit wirklich Tränen gelacht und die andere Zeit war ich breit am Grinsen =D
Mir gefällt dein Schreibstil echt gut und es ließ sich auch super gut lesen.
Rechtschreibfehler hab ich keine großartigen gefunden, die ich behalten wollte. Nur völlig vertretbare Tippfehler, die kenn ich, bin ja schließlich selbst ein Schreiberle. ^^
Wären so starke Fehler vorhanden, dass es sogar den Sinn des Textes entstellt, hätte ich niemals so lang gelesen.
Wobei wir dann gleich beim nächsten Punkt wäre: die Kapitellänge.
Also ich muss sagen, es ist wirklich genial wie lang deine Kapitel sind, für mich genau die richtige Länge und meiner Meinung nach auch richtig anständig, wenn man so lange Geschichten schreibt. Wär ja nicht auszuhalten, wenn man eine Geschichte mit gefühlten 230 Kapiteln ließt, wobei ein Kapitel nur aus 3-4 Zeilen besteht übertrieben gesagt.
Negatives fällt mir gar nichts ein xD.


Soooooooo.....
Genug mit der ernsthaften Kritik, aber ich bin der Meinung sowas gehört auch mit rein, damit der Autor die Möglichkeit hat sich eventuell zu verbessern.
Also, ich fand es soooooo super *______________*
Gerade Reita und Aoi sind meine ersten Lieblinge gewesen, bevor ich jetzt auf alle "umgestiegen" bin, von daher finde ich das Pairing besonders toll.
Was mir persönlich noch gefallen hätte ist, wenn du noch mehr auf die Situation mit Aois Eltern eingegangen wärst, bspw., dass er nach Hause ist um ein Gespräch zu führen oder eben nach Hause während der Vater da war, mir war es ein bisschen wenig, dass nur da stand dass es bei den Geschwistern nicht so schlimm war und nur Briefkontakt bestand. Vielleicht sogar, dass Aoi mit der ganzen Band aus irgend einem Grund nach Hause musste und es ein Zusammentreffen gab, das hätte ich sehr interessant gefunden, aber man kann es verkraften, dass es nicht mit dabei war. Möglicherweise als Anregung für die nächste FF.

Alles in allem also nochmal ganz ganz großes Lob und noch eine letzte Frage: Hast du vor noch einen Teil zu schreiben? ich weiß, dass wir mittlerweile bei 11 Jahren Bandgeschichte in der Gegenwart angekommen ist, aber vielleicht kann man ja spekulierend weiter schreiben oder so xD

So und jetzt ist endlich mal schluss hier xP
Liebe Grüße
MidnightsEngel
*Kekese und Tee dalass*
Antwort von: abgemeldet
09.10.2013 21:14
Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung, hätte nicht gedacht, dass das noch irgendjemand liest ^^
Zu deiner Frage: Ich werde keine FFs mehr hochladen, das war die letzte hier.
Von:  Goesha
2013-07-30T19:35:31+00:00 30.07.2013 21:35
XDDDDDD Ich krieg mich nicht mehr ein~

Die hätten schon eher zusammenziehen sollen!
Bei den Gazette Jungs dachte ich schon, da ist Stimmung in der Bunde... aber das topt ja jetzt alles!

Hach ja, die liebe Pinnwand. Uruha wird seinen Spaß mit den neuen Opfern haben. Besonders jetzt, da (fast) alle nun betrunken sind. ^^

Die Katzen sitzen alle auf der Arbeitsplatte und starren Reita an? ... das finde selbst ich gruselig und ich mag Katzen "O_O nachher sind die wirklich nur scharf auf seine Piepmätze! Die wollen sich sicher nur einschleimen! XD

Und immer noch keine Lösung für das Bettproblem. Wieso fahren die nicht einfach los und kaufen sich eins? Die Mangager könnten sich aber auch mal ein Plan machen und eins sponsorn. Oder Reita nimmt zur Not einfach den Sessel im Flur! XD

Das es beim Bad Probleme gibt hab ich mir ja schon gedacht. Ich denk mal, da wird es noch zu einigen Peinlichkeiten kommen. und das sich alle an den Plan halten werden glaub ich auch nicht. ^^"

Freu mich aufs nächste Kapi! ^^
Antwort von: abgemeldet
30.07.2013 22:01
xDDD
Je mehr, desto chaotischer und spaßiger ^^
Außer für Reita ^^“

Vielleicht sollte Ruha noch eine zweite Pinnwand anschaffen.
Für jede Band eine.
Sooo riesig kann die gar nicht sein, dass da alles draufpasst xD

Eine Fotowand *^*

Das mit Sicherheit.
Sie warten auf den Moment, in dem Reita nicht auf seine Vögelchen aufpasst °-°

Hmm, ein neues Bett für wenige Wochen lohnt sich vielleicht gar nicht so wirklich.
Aber du bist nah dran mit deinen Vermutungen, wie es am Ende wirklich wird~

Tehehe, das Bad wird noch ein Spaß xD
*nächstes in Angriff nehm*
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-30T17:21:49+00:00 30.07.2013 19:21
>>»Echt mal, wenn ihr Ukes Essen nicht mögt, dann geht doch rüber in die andere Küche!« <<
Ukes Essen ist doch toll! Wie kann man das nicht mögen???

>>»Du bist ganz schön frech dafür, dass du erst seit heute Morgen hier wohnst.« <<
Muss man bei den Chaoten ja auch sein, wenn man überleben will xD

>>»Oder der PSC beizutreten!« <<
PSC ist ja auch echt scheiße xD Hätten sie sich wirklich mal überlegen sollen.

>>»Ein Wunder, dass die nicht gleich mit eingezogen sind.« <<
O.O
Am besten noch das Ekel... iwie... wäre das auch lustig gewesen xxD

>>»Ja, ich glaub, ich hab schon welche gesehen.«
»Das sind nur die von der Diva, der stellt die überall auf.«<<
xxxxD
Ich musste gerade SO lachen xD
Das ist echt zu geil – Uruha und seine Kameras

>>»Guck dir die Pinnwand an und bereite dich darauf vor, demnächst nackt beim Duschen auf Fotopapier gebannt und dort verewigt zu werden.« <<
So eine tolle Pinnwand *~*

Omg!
Da sitzen die gerade echt zu zehnt an einem Tisch? @__@
Und ich dachte, dass wären nur sechs Personen und das sich Reita einfach mal bei denen zum Essen eingeladen hat, aber nein – sie sind da alle versammelt. Das muss sehr eng sein

>>Dort saßen vier Katzen. <<
Ein TRAUM wird wahr *^*
Vier Katzen... wie toll <33333

>>»Die gucken immer noch«, zischte er mir zu, ohne den Blick von ihnen abzuwenden. <<
Wenn Katzen einen direkt in die Augen sehen, heißt das, dass sie einem feindselig gegenüber gestimmt sind xD Ich freu mich dann immer, wenn meine Katzen die Blicke abwenden von mir, aber einmal hat mich Angel ganz angepisst in die Augen gestarrt, als ich ihr das Fell gekämmt hatte, dass war gemein @____@

>>»Was?! Natürlich nicht, du blöder Beutel!« <<
Sack ist nen coolerer Kosename – Uruha sollte sich ab jetzt geehrt fühlen xD

>>»Er wird jetzt immer an dir kleben, dich vollmiauen, wenn du ihn nicht genug streichelst, und sich in deinem Bett breitmachen. Und dich als Kratzbaum benutzen, ihr habt hier so was ja nicht«, zählte Tora trocken auf und gönnte sich noch ein Schälchen Reis. <<
Und dir das Essen klauen!

>>Bloß keine Ablenkungsmöglichkeiten bieten. <<
Das ist echt fies xD Ihre wohnung ist nun ein Arbeitsbereich geworden

>>»Inzwischen kann ich es sehr gut, Beutel!« <<
Reita sollte einfach mal die Klappe halten, villt hätte es dann niemand erfahren XD

>> »Ihr geht alle hier ins Weiberbad! <<
Dann wird das Weiberbad aber echt überfüllt sein xD

>>»Ihr habt Saga! Und ihr heißt Alice! Das ist ein Weibername! Der kommt mir nicht ans Männerbad!« <<
Reita ist wirklich.... genial xxxD

>>»Das geht doch nicht! Ins Männerbad kommen nur Kai, Aoi und ich!« <<
Alles Uke, außer Reita XD Und das nennt sich dann Männerbad

Okay, bei der Badeinteilung bin ich echt verwirrt @___@
Ruki, Uruha und Shou kommen ins Weiberbad – okay
Aoi darf in alle Bäder – okay
Nao, Reita und ich – ich ist dann Saga? Und die gehen drüben ins Bad?
Und Pon darf dann in das Männerbad
Und Tora dann mit Nao, Reita und Saga? Oder ist ich, Kai? Von dem war bisher keine Rede – wäääh, ich bin verwirrt xxD
Haben die nicht drei Bäder?
Die hätten die Badeinteilung einfach lassen sollen xD Mensch, die ist verwirrend

Okay, wenn Aoi betrunken ist, ist das auch immer voll anstrengend mit seinen blöden, mehreren Gläsern XD Ich würde ja jetzt sagen, der hat doch was gesoffen, aber... das wäre iwie... nicht lustig

>>Und die Unterhose kannte ich auch nicht. War auch gar nicht meine Größe. Und … roch auch seltsam. <<
Hat er... an der Unterhose gerochen?? xxD

>> stand der Fernseher nun im Hausflur und mein Freund schaute sich scheinbar jetzt schmollend immer hier seine allabendlichen Seifenopern an. <<
Ach wie schön, aber er kann sie sich noch ansehen ^^ wäre auch tragisch gewesen, wenn nicht


Und schon vorbei :O
Man – Aoi sollte kein Alkohol mehr trinken, der verträgt das nicht xD Die passen aber auch nie auf ihn auf. Iwann passiert das wieder, dann wachen die alle mit Penis im Gesicht auf O.O und dann dreht Nao völlig ab xD
Antwort von: abgemeldet
30.07.2013 19:48
Reita mags auch nicht xD
Aber offenbar noch lieber als Naos.
Entweder sind da nur hoffnungslose Köche oder Reita hat keinen Geschmack xDD

Jaaa, die PSC ist voll fies.
Sie sollten sich mal wehren~
*kichernd unter Teppich kriech und Zaunpfahl umschmeiß*

Woah, so doof sollte das dann doch nicht werden da
Reicht ja schon, dass das Ekel ständig kontrollieren wird xD

Ruha hat aufgestockt. Früher musste er selbst alles knipsen, inzwischen gibt's lückenlose Überwachung xD
Manno. Die sollten mal ein Foto von der Pinnwand veröffentlichen Q~Q

Jup, das ist eng. Schön eng~
*dreckige Witze verkneif* xDD
Oooh, aber das kann ich jetzt nicht für mich behalten.
Stell dir mal vor, Urukai verschieben ihre Aktivitäten in die Küche, wo jetzt so ein riesiger Tisch steht *-*
Da könnte man so viel anstellen *.*
… Und nein! Das kommt wahrscheinlich nicht vor xD
Mal gucken …

Dann … wird es sehr lustig für Reita werden, wenn die Katzen ihn so anstarren xD
Er wird wirklich Komplexe kriegen in der Zeit.
Wie kannst du Angel das auch nur antun T^T
Obwohl ich finde, dass die auf den Fotos auch irgendwie böse geguckt hat @.@

Oh ja, das mit dem Essen hab ich nicht bedacht.
Aber man sieht ja, wozu die fähig sind Q^Q

Wenn Rei das nicht verraten hätte, dann bestimmt ein anderer xD

Eine Weile musste ich immer an diese blonde Fratze aus der Werbung denken, wenn ich irgendwo Alice Nine gelesen hab. Wegen Alice. Die mit dem roten Stuhl xD
Oh Gott.
*Bilder verdräng*
Also der Kugel. Du weißt schon xD

>>Alles Uke, außer Reita XD Und das nennt sich dann Männerbad<<
Das ist mir noch gar nicht aufgefallen O.O
Nur dass Aoi sowieso rein darf und Kai halt männlicher ist als Ruha, aber das mit den Uke …
xDDDD

Ich hab's geahnt, dass es zu chaotisch wird xD
Also.
Weiberbad: Ruki, Uruha, Shou
Männerbad: Kai, Hiroto, Aoi
Bad nebenan: Nao, Tora, Saga, Reita
Reita weigert sich aber und stapft rüber ins Männerbad ^^
Bleibt also eigentlich gleich, nur Hiroto kommt dazu und Shou wird Dauergast. Das andere Bad kriegt Aoi eh nicht mit. Wahrscheinlich jedenfalls, man weiß ja nie vorher xD

Aoi hat doch nicht gesoffen xDD
Nur ein klitzekleines bisschen.

Öhm …
Man kann nur hoffen, dass keine Kamera die Unterhosen-Aktion aufgenommen hat xD

Reita findet immer einen Weg. Er braucht seine Routine. Auch das gemeinsame Einschlafen mit Aoi *-*

xDDD
Das könnte wirklich passieren. Nao hat dann bestimmt den größten und regt sich trotzdem über die anderen auf xD
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-29T05:27:43+00:00 29.07.2013 07:27
Haha, Reita mit Saga in einem Zimmer xD
Wie geil
Ähm
Nein, ich meine natürlich: der Arme!

Aber Uruha und Pon zsm in einem Zimmer ist doch toll
Pon kann eine Menge lernen xD
.. Oh - der wird villt auch öfter mal unfreiwilliger Zuschauer bei Urukai sein xD
Ihn hat es nun wirklich auch nicht so gut getroffen, aber es ist so witzig xD

Und Tora und Aoi müssen jetzt in einem winzigen Bett schlafen?
Oder teilen sich das Saga und Reita?
Hat Reita ja gesagt, er würde es nehmen
Nachdem er jetzt Aois Zimmergenossen gesehen hat, wird er es wohl wirklich nehmen, was? XD
Dann wachen Saga und Reita kuschelnd auf O.O
Ein Albtraum für Reita beginnt :D

Und Shouki sind zsm mit Nao in einer Wohnung? *.*
Ich bin gespannt, ob er ihnen die Zweisamkeit oft versauen wird xD
Antwort von: abgemeldet
29.07.2013 07:43
Hmmm …
Wer genau ist der Arme?
Es wird für beide schrecklich xD
Falls Reita viel Zeit da verbringt, immerhin ist Aoi nebenan °^°

Uruha wird ihm bestimmt auch viel beibringen wollen.
Der entwickelt doch so einen ›Beschützerinstinkt‹ bei den meisten Uke *.*
Wenigstens ist Kai auch noch da …
Falls er eingreifen kann. Man weiß ja nie xD

Wahrscheinlich Reita und Saga.
Das kann Rei Aoi nicht antun, er ist jetzt schon eifersüchtig auf Tora xD
Reita braucht ganz viel Trost in der Zeit, die A9 mit in der WG wohnen *.*

Irgendwie … stell ich mir Nao als strenge Mutti vor, die den ganzen Tag im Flur steht und aufpasst.
Shouki werden nicht viel Zeit für sich haben xD
Vielleicht hätten sie doch ein Zimmer für Reita freimachen sollen
Aber dann wäre es nicht so lustig geworden xD
Von:  Goesha
2013-07-28T19:33:13+00:00 28.07.2013 21:33
Na wenn das mal gut geht wie die aufgeteilt/einsortiert wurden! ^^"

Mich wundert aber das die Rübelknopf so eine große Wohnung hatte. Und ihr Tod ist mir auch nicht geheuer. Nicht das der Manager nachgeholfen hat! o_O
Andererseits gut für die Jungs. So sind sie gleich nebenan und nicht so weit weg.

Aber Reita kann trotzdem nicht ohne Aoi einschlafen... irgendwie süüüß >///<
Und jetzt hat der Ärmste auch noch Beutel... ähm Saga an der Backe XD
Die brauchen dringend ein eigenes Bett, das wird sonst nicht gut gehen, weder mit Saga noch mit Tora!
Ob Reitachen überhaupt ruhig schlafen kann mit dem Wissen, das sein Schatz mit Tora in einem Zimmer schläft?

Hiroto hats aber auch denkbar schlecht erwischt. Mit Uruha! Ich hoffe für Hiroto, das die beiden Turteltauben sich in Kais Zimmer verziehen und ihre Spielwiese nicht vergrößern.
Aber nur für Hiroto, meinetwegen dürfen die überall *grins*

Jedenfalls jede menge explosiver Sprengstoff! Ich freu mich schon drauf wie es weiter geht! *-*
Antwort von: abgemeldet
29.07.2013 07:47
Der Rübelknopf wäre alles zuzutrauen, vielleicht hatte jedes Haustier ein eigenes Zimmer oder sie hatte geheime Labore dadrin °-°
… vielleicht kennt Ruki sie besser, als alle vermuten …
Na gut, das nicht xD
Die hatte halt viel Platz und eine dicke Rente ^^

Reita wird sich die ganze Nacht herumwinden vor Sorge und Eifersucht
Aber ein zweites Bett wäre wirklich praktisch. Theoretisch *-*

Hiroto muss doch auch was davon haben, dass er sich mit Uruha ein Zimmer teilt ^^
Kai passt bestimmt auf. Ein bisschen.
Von:  Goesha
2013-07-27T22:44:53+00:00 28.07.2013 00:44
So, jetzt endlich zum nächsten Kommi.

Aoi zieht aber auch irgendwie immer die Arschkarte hab ich das Gefühl. Da hat man Mitleid am laufenden Bande.
Na gut, er reitet sich auch oft genug selbst rein. XD
Und wenn er einfach nur was falsch interpretiert beim lauschen. Er hätte gleich die Taktik Augen zu und durch anwenden sollen, dann wär es vielleicht auch weniger peinlich gewesen.

Kais Ego war auch etwas angekratzt als Uruha meinte, das es im Kühlschrank dreckiger als auf Klo ist obwohl er immer gründlich putzt.
Aber ich find es toll, wenn Kai mal durchgreift und so richtig dominant wird. Da hat wirklich keiner mehr was zu lachen! Lustig wie die alle kuschen... auch wenn die Wirkung nicht von Dauer ist.

Alice Nine scheint aber auch n Rad abzuhaben. Aoi sollte sich vielleicht überlegen ob er wirklich zu denen will.
Obwohl... jetzt dürfen sie ja in ne WGs zusammen ziehen! Oh Mann~ das wird ja was...
Bin gespannt, wer mit wem! *-*
Antwort von: abgemeldet
28.07.2013 10:57
\(^^)/

Er ist halt ein Tollpatsch ^^
Die Taktik wäre wahrscheinlich besser gewesen. Und weniger peinlich ^^

Jaaa, Kai kann auch anders! Kurzzeitig.
So richtig wütend und streng will man den lieber nicht erleben xD

Jetzt wird auch rauskommen, ob GazettE wirklich so viel schlimmer sind, wovon Nao so überzeugt ist ^^
Von:  Goesha
2013-07-27T20:51:41+00:00 27.07.2013 22:51
bwahahahah XDDD

Reita nimmt die Salbe für seinen Gaumen und Uruha?! Nee nee nee~
Armer Reita! Er braucht wirklich ein Tresor und den Schlüssel hängt er sich am besten um den Hals.
Obwohl, Uruha wär noch zuzutrauen, das er Nachts ins Zimmer kommt und den entwendet.
Da muss er sich wohl noch was einfallen lassen!

Und dann auch noch der Kuss!! Erst dachte ich, jetzt rastet aber irgendwer aus oder das Reita danach Aoi küsst um Urus Geschmack loszuwerden... aber nein, er begrabbelt Aoi lieber. XD
Ich kann es gut verstehen warum der Rest von Alice Nine sich Sorgen macht... ich würd es auch!
Das 'Penner' und 'Sack' gemeingefährlich für Besucher sind sieht man ja! ^^"
Antwort von: abgemeldet
27.07.2013 23:04
Reita hat es wirklich nicht leicht mit seinem Lieblingsmitbewohner.
Vielleicht den Schlüssel in Keijis Käfig verstecken, der Vogel mag Uruha nicht. Da hat er noch eine Chance xD

Oh, das mit Aoi küssen, um den Geschmack wegzukriegen, ist eine gute Idee *.*
Das macht er dann, wenn es noch einmal passieren sollte xD
Begrabbeln hilft ja auch erst mal ein bisschen.
Oooch, wieso hat denn niemand Vertrauen und Penner und Sack
Das sind doch tolle Gastgeber xDD
^^
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-27T10:21:12+00:00 27.07.2013 12:21
>>Wahrscheinlich pudert der Sack sich den Ausschlag am Hintern weg. <<
Ist der Ausschlag immer noch nicht weg??? xD

>> und schubste Shou von sich, als dieser grinsend an seinem Ohr herumknabbern wollte. <<
Wie kann er ihn da nur von sich schubsen??? O.O
(heute werden Fragezeichen bei mir missbraucht xD)

>> Scheinbar wollte Ruki vor den Seme des Hauses nicht zeigen, wie liebevoll er sein konnte.  <<
Sie sind wirklich ein seltsames Paar. Er kann ruhig seine Liebe zeigen.

>>»Vielleicht sollte einer von uns mal gucken gehen und denen helfen. Die suchen schon ziemlich lange«, <<
Ich wäre schon lange gucken gegangen, was die so treiben. Die Betonung liegt auf treiben!! xD

>>. »Shou ist Gast, du kannst doch ihn nicht losschicken. Ich mach das.  <<
Und wieder wird Aoi Zeuge von Dingen, die er sicher niemals sehen will xD

>>Scheinbar durchwühlten sie tatsächlich das ganze Zimmer. <<
Und ich bezweifle es stark und sage, sie TREIBEN (!!!) da ganz andere Dinge

>>Was hieß, dass man praktisch nichts wiederfand, was unter die Sachen geriet. <<
Das natürlich scheiße für Kai, der sogar Sachen, die offensichtlich herum liegen, nicht wieder findet XD

>>Uke, du weiß doch, dass du keine Chance gegen mich hast. Gerade dann nicht, wenn du mich so wütend anfunkelst …« <<
Das macht Ruha erst recht scharf *~*

>> Kais Stimme hatte seltsam geklungen, irgendwie rau und zittrig. Irgendwie … angestrengt. <<
Ich sag ja, die suchen nichts, sondern treiben da andere Dinge im Zimmer xD

>>Ach du heiliges Häufchen. Wieso immer ich?! <<
Weil wir es bei den anderen nicht mitbekommen würden, wenn die da reinplatzen. Und wir wollen das doch ganz genau wissen xD

>>und wieso überhaupt schon wieder, das war doch höchstens fünf Stunden her! <<
Uruha kann immer und zu jeder Zeit, egal an welchen Ort xD

>>Also musste ich mir die Peinlichkeit geben und hineingehen. <<
Jaaa, geh hin. Damit machst du uns allen eine große Freude *.*

>>»So tief, wie du schon drin bist, könnte man wirklich davon ausgehen, dass du nach Gold suchst!«
»Soll ich? Wer weiß, was wir noch alles bei dir finden.«
Finden?! Oh Gott, oh Gott. Ganz falsche Bilder.<<
nein, nein
Ganz richtige Bilder *.*

>>»Seid zwei Tagen such ich einen Dildo, hast du den vielleicht noch irgendwo im …?« <<
Okay, das ist fieeeees xD
Uruha ist so versaut

>>»Oh«, hörte ich Uruha begeistert quietschen. »Wir haben einen Zuhörer! Na los, Uke, gib dir gefälligst mehr Mühe und stöhn lauter!« <<
Uruha ist SO geil xxxD
Da freut er sich wie Bolle, wenn jemand zuhört.

>>»Guck dir das an, Uke. Schatz hat wirklich gedacht, wir würden hier sonst was veranstalten. So ein versautes Kerlchen.« <<

WTF????
Du doofe.... kay, nein xD Ich sag nichts. Woah!
Gemeinheit!
Dabei waren das so tolle Andeutungen!

>>»Sei lieber still, sonst ziehe ich die Strafe vor, weil es so unheimlich heiß finde, wenn du wütend wirst.«
Kai verdrehte die Augen.<<
Kai beeindruckt es einfach gar nicht o.ô Er ist es schon zu sehr gewohnt xD

>>»Ey! Es geht los! Bewegt eure faulen Hintern vom Sofa hoch, sonst kommen wir noch zu spät wegen euch!« <<
Uruha ist ja so was von dreist xD

>>Reita drehte sich mit riesigen Augen zu mir um. »Der Giftzwerg ist gemein!« <<
Zwerge sind immer gemein~ Ich verstehe Reitas Leid

>>»Ich dachte auf der Tastatur.«
»Da auch, Penner.«
»Fängst du schon wieder an, Sack?«<<
Die können es echt nicht lassen XD
Auch wenn Kai gerade explodiert ist. Iwann kriegen die noch richtig Ärger

>>»Ruki!« Kais Blick wurde schmaler.
»Im … Im Kühlschrank Spaß habt«, beendete er flüsternd seinen Satz.<<
Auch Ruki lässt sich von Kai einschüchtern xD Und im Bett hat Kai dann absolut keine Dominanz mehr. Awww, dass finde ich so toll an ihm. Sonst immer große Klappe und im Bett ist er dann der unterwürfige, theheh *.*

>>Wir steuern den Giftzwerg bei. Shou, können wir uns vielleicht Hiroto mal ausleihen? Zu rein wissenschaftlichen Zwecken, natürlich.« <<
O.O
Neeeeein! Shouki!

>>Reita sah mich empört an. »Und du beschwerst dich immer schon beim dritten Mal!« <<
Ich hab gerade so nen harten Lachflash xxxD

>> Neben ihm saß ein fast schlafender Ruki, um ihn als kleines Hindernis vor Uruha zu schützen, <<
Kai muss vor Ruha beschützt werden bei Konferenzen XD Ist wirklich besser so, wenn die nicht nebeneinander sitzen. Uruha kommt ja immer auf die merkwürdigsten Ideen. Wobei Reita das ja auch gut kann. Ich denke nur an die Stelle in der KITA, bei der Besprechung, wo er auch an Stellen bei Aoi herumgedrückt hat, wo man nicht während einer Besprechung rumdrücken sollte xD

>> Saga bohrte konzentriert in seiner Nase, <<
Igitt O.O

>>Und genauso unpassend wie störend begann nun mein Magen zu grummeln. <<
Meiner grummelt auch gerade T^T

>>»Ich war's nicht!«, rief Reita sofort und starrte an mir vorbei zu Uruha. <<
Wie nett von Reita xD
Er hätte ja auch einfach Schweigen können, dann hätte man sich gedacht, dass es ieiner von denen gewesen war xxxD Aber jetzt werden alle wissen, dass es Aoi wa

>>»Ach nein? Du hast doch gestern so viel gefressen, das konnte ja nicht gut gehen, Sack!« <<
Oder geht auf Uruha über xxxD

>>»Damen?!«, grunzte Uruha dazwischen und wurde wieder still, als Kai ihn streng ansah. <<
Tsss, Nishikido sollte ihm mal im Bett erleben, dann würde er sehen, dass Ruha mit Sicherheit keine Dame ist! Wobei.. er muss ihm nicht in Bett sehen. Bloß nicht xD

>> Sie werden aufgeteilt und in WGs zusammenwohnen.  <<
O.O
wie genau jetzt???
Also, jetzt alle Bands zsm?
Oder werde die jetzt echt so aufgeteilt, zB
Saga, Uruha, Reita, Hiroto und Tora in einer WG und Aoi, Kai, Shou, Nao und Ruki in einer WG
(das wäre voll die Strafe xD
Die Seme ohne Uke und Ruki kann net Shou bespringen, weil Nao ständig aufpassen wird xxxD)
Antwort von: abgemeldet
27.07.2013 12:44
Öhm … Hoffen wir, dass Reita das mit dem Ausschlag nur so gesagt hat xD

So wie sich da immer alle bei dem kleinsten Grund streiten, tut Ruki das bestimmt nur, um Shou zu beschützen, damit der den Krach nicht immer mitkriegt *^*
So als Kleinster muss er bestimmt oft Tipps über sich ergehen lassen von den erfahrenen Hausherren xDD

Das war klar. Du gönnst ihnen aber auch kein bisschen Privatsphäre xD

Aoi hofft an das Gute im Menschen und das Harmlose in Urukais Zimmer *-*

Aber er wohnt da ja mit Ruha. Vielleicht findet der was. Obwohl, wenn Kai sich da dauernd bückt und was sucht … Das ist so, als würde Kai herummeckern.
xDD

>>Weil wir es bei den anderen nicht mitbekommen würden, wenn die da reinplatzen. Und wir wollen das doch ganz genau wissen xD<<
Da … ist was dran xDD

Teeehehehehe
Hast also auch gedacht, die treiben da sonst was!
… Es ist jedes Mal wieder schön, wenn es klappt xDD

Oh ja. Uruha sollte sich mal was anderes ausdenken. Oder Kai war sich sowieso sicher, dass Ruha nicht jetzt damit anfangen konnte. Vielleicht reagiert er dafür abends etwas panischer xD

>>Zwerge sind immer gemein~<<
*schweigend anstarr*

Jaa, und dann verkriechen sie sich bei den Uke und zittern vor Angst, wenn es richtig Ärger gibt °^°

Das muss anstrengend sein, den ganzen Tag die Band zu beaufsichtigen und zurechtzuweisen. Kein Wunder, dass er sich abends dann ›in Uruhas Obhut begibt‹ *-*

Hiroto würde bestimmt auch nicht mitmachen, es wird schon nicht dazu kommen xD

Oh, stimmt ja, Reita hat das ja auch schon gemacht. Uke haben es wirklich nicht leicht bei Besprechungen, wenn die Seme so pervers sind und die Finger nicht von ihnen lassen können xD

*mit Keksen fütter*

Zumindest die Manager müssen aber gemerkt haben, dass es von Aoi kam. So rot, wie der im Gesicht war. Und so passend zwischen den beiden Rumkrakeelenden xDD

Die werden getrennt und aufgeteilt. Und es wird noch eine fiesigere Aufteilung sein xD
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-24T18:10:45+00:00 24.07.2013 20:10
Natürlich kommt Uruha nackt ins Bad xxD Es verwundert mich wirklich kein Stück, dass er kein Schamgefühl hat. Er ist echt toll
Und Reita traut sich noch nicht mal vor ihm das Oberteil auszuziehen... Sehr unmännlich xD
Armer Aoi xxD Wird ihm die Hose so hoch gezogen. Die Hummelhose...~

>>»Na ja. Das Essen war so heiß und … ich hab zu schnell … Mein Gaumen …« <<
Und deswegen kauft er sich Salbe dafür?? @___@ Reita macht mich fertig

>> Aber ob Reita sich überhaupt von einem Uke helfen lassen würde? So was von unmännlich! <<
Er benutzt Salben, weil er sich am Essen verbrannt hat – das ist auch nicht männlich. Reita ist komisch xD

>>»Uke hat sich bisher noch nie beschwert, wenn ich sein Loch damit behandelt habe. Vermutlich bevor du sie für deine Verbrennungen benutzt hast.« <<
*Q*
Also ich finde es gerade toll!
Reita wahrscheinlich weniger xD

>>»Aber du hast noch Sperma an der Backe!« <<
Okay, jetzt verstehe ich den Satz xD
Reita ist blöd, dass er das glaubt

>>»Also habt ihr doch!«, ging Uruha grinsend dazwischen. <<
Und voll verraten xD Reita kann froh sein, dass er so gut aussieht. Er ist manchmal echt blöde xD

>> »Danke, dass du heute Morgen ans Telefon gegangen bist. Ich wäre ja selbst …« <<
Wäre auch toll gewesen, wenn Kai selber ans Telefon gegangen wäre *~*

>>»Wer konnte da auch schlafen? Die Diva hat ja dafür gesorgt, dass wir alle pünktlich aufgewacht sind.« <<
Ist doch nett von Uruha xD Und man hat auch noch was Nettes zu hören gehabt. Da kann man sich doch eigt nicht beschweren

>> nun auch in die Küche kam und gleich wieder seine Hände am Leader hatte. <<
Ich finds ja echt süß – er kann seine Hände einfach nicht von Kai lassen. Er ist echt voll verknallt ^////^

>>Hastig fuhr er wieder hoch und wischte sich hektisch über den Mund, aber es war zu spät.
»Du … Du hast mich geküsst …«<<
OMG! Sie sind ja so chaotisch xxD Ich kann mir gut vorstellen, wie angeekelt die beiden gerade drein schauen xD

>>ganz so, als ob wir Küken einfangen und verderben würden! <<
Sie haben Uruha – da würde ich mir auch Sorgen machen xxD

>>Fast wie ein zufriedener, vollgefressener Kater. <<
BARNEY!!! xD

>>Deswegen möchte ich euch bitten, dass ihr euch auf jeden Fall benehmt!« <<
Alles klar – das wird schon mal nichts xD

>>»Ähm … Alles gut«, stammelte ich und trat nach Reitas Bein. Der Idiot war mit den Händen tiefer gewandert! <<
Während Kai von der Arbeit erzählt, hat der Trottel nichts Besseres zu tun, als Aoi zu begrabschen – kann ich aber verstehen. Aoi ist viel Interessanter als das langweilige Gelabber über Arbeit *~*

>>»Wir haben gerade gegessen und jetzt erzählt Kai von … Nein, alle angezogen. <<
Ich schmeiß mich weg xxxD Gazette macht ja echt Eindruck in der PSC xxxxD

Reita ist echt gemein, wie er Aoi reizt. Während alle am Tisch sitzen *~*
… Naos Sorgen sind echt gerechtfertigt xD Es sind zwar alle angezogen, aber einer wird schon sexuell belästigt und es entwickelt sich zu einem halben Porno xxxD

>> Ja, auch dann, wenn Kai mal nicht dabei ist … <<
Nao vertraut nur Kai xD Aoi auch nicht~ Aoi macht auch schlechte Eindrücke xxD Dabei hat Kai den schlimmen Freund! XD

>>Ein Blick nach unten zeigte, dass man mich offensichtlich verfehlt hatte und nun andere das Vergnügen hatten, am Frühstückstisch sexuell belästigt zu werden. <<
Ooookay – wer belästigt jetzt wen? XD Das will ich wissen!

>>»Und da das so einen Spaß macht, in fremden Schritten herumzutreten, wollte Reita das auch gleich mal bei unserem Gast ausprobieren, oder wie?« <<
Kay, Shou wurde von Reita belästigt xD Na wenigstens war Uruhas Fuß mehr oder weniger richtig, auch wenn er vor hatte Aoi zu belästigen... Pöh, Kai sollte ihm ne Szene machen, ob er ihm nicht reicht. Der soll Aoi net belästigen!

>>»Was fällt euch eigentlich ein?!«, explodierte Kai auch schon. »Ihr habt doch gerade gehört, dass jeder davon ausgeht, dass Shou hier belästigt wird! Und was macht ihr?!« <<
Awwww, Kai wird wütend *~* Dann sieht er sicher sexy aus, tehheeh


Und schon ist das Kappi wieder vorbei
Wieso?
Wiesooooooo?
Ich will meeeeeeeeeeeeeeehr Q____Q
Es ist immer wieder so phöse und gemein, wenn ein Kappi endet >////<

*Barney hinschieb*
Schreib schnell weiter, nee?
Antwort von: abgemeldet
24.07.2013 20:53
Ich frag mich, ob Ruha nackt auch die Post entgegennehmen würde. Oder das bisschen Haushalt schmeißen, das er nicht an Kai abdrücken kann. Gut, dass sie hin und wieder doch mal nach draußen müssen … xD
Reita will ihn nur nicht mit seiner geballten Männlichkeit blenden, deswegen darf Ruha nicht mal den Oberkörper sehen! Und er hat Mutterqualitäten. Die ziehen die Hosen doch auch immer so hoch xD

Vielleicht hatte er Angst, dass Aoi die Blasen im Mund eklig findet, und ein Tag ohne Geknutsche ist doch kein guter Tag!

Er wird nach diesem Erlebnis garantiert an jeder Salbe schnuppern vorm Benutzen, ob es irgendwie nach Uke-Loch riecht xD

*Bilder verdräng*

Ey! Du hast das auch erst geglaubt mit der Backe da xD
Du bist wirklich fies zu Reita. Er ist zumindest männlich genug für Aoi!

Wer braucht schon einen fiesig piepsenden Wecker, wenn es Urukai in der Nähe gibt *.*
Jaaa, und so verknallt
So wie Aoi und Reita auch noch nach elf Jahren *~*

Uruha kann bestimmt auch ganz harmlos sein. Irgendwie. Er kann doch nicht alle Perverslinge der PSC auf dem Gewissen haben xDD

Tehehe, ich wusste, dass es dich an Barney erinnert \(^°^)/

>> Alles klar – das wird schon mal nichts xD<<
Man muss ihnen wenigstens eine Chance geben!

Das ist doch ein guter Eindruck, wenn als Erstes gefragt wird, ob alle angezogen sind xDD
Hach, es wird noch viel schlimmer. Die halben Pornos sind noch gar nix zu dem, was geplant ist *.*
*grinsend umherkuller*
Oh, stimmt ja. Aoi müsste er auch vertrauen O.O
Na gut, so von Leader zu Leader ist das noch mal was anderes xD

Die Szene macht Kai ihm bestimmt direkt nach dem Frühstück *.*
Wird leider übersprungen, aber stell dir vor, wie sie in der Küche wild *Kätzchen kraul* ^^“
Vor allem nach Kais Ausbruch!

Äh …
*Barney anstarr*
*Fingerchen ausstreck und tatsch*
*an mich rupf*
Okay, vielleicht schaff ich morgen schon eins T^T
Fiesling!
*Kätzchen mitnehm und verschwind*
Von:  Gabriella-Raynie
2013-07-24T05:32:17+00:00 24.07.2013 07:32
Waaah!
Man, gerade finde ich es wieder mega ätzend am Handy zu sein
Es gab SO viele tollen Stellen, die ich so gerne alle zitieren würde. Mäh~ muss ich das Kommi so machen

Also erstmal:
Es geht weiter mit der Chaos-WG!
Jaaaaaa <3

Die ganze Zeit ist meine Musik eigt viel zu laut und ich wollte sie etwas leiser machen, aber das Kappi war viel zu toll *~*
Ich konnte mich nicht von lösen

Aois erwachen ist wie immer ganz wundervoll xD
Mit nem Zeh in der Nase - wenn das nicht unheimlich romantisch ist

Und dann überall Gestöhne *.*
Da wäre man doch auch gerne in dieser WG
Es muss toll dort sein
Vorallem mit Urukai, die keine Hemmungen haben
Ruha hat Kai ordentlich verdorben und ich finde es einfach großartig *.*

Und dann muss Aoi ins Arbeitszimmer xxD
Ich hab mir schon gedacht, dass es nicht so schlau ist mit dem Kerl zu reden, während hinter ihm zwei Kollegen vögeln und der Kerl hat echt gedacht Aoi schaut nen Porno
Von wegen
Die Wahrheit ist so viel besser

Schon Kais dritter Orgasmus xD
Woah, der arme wird echt fertig gemacht von Uruha
So was ist er gar nicht gewohnt von der doofen Meisa
Kein Wunder, dass er nicht mehr klarkommt xD
Uruha ist wirklich toll *.*
Genauso was braucht Kai! Thehe ^~^

Und Aoita sind die einzig sittsamen in der WG, die sich wieder schlafen legen xD

Ob es Kai wohl im nächsten Kappi peinlich sein wird? XD

Waah, ich freue mich schon auf das nächste Kappi ^~^ <3
Antwort von: abgemeldet
24.07.2013 07:57
Du könntest dich auch gedulden und mit dem Lesen warten, bis du wieder zu Hause bist xD
Aber dann wäre heute wahrscheinlich ein Gewitter oder sonst was dazwischengekommen xDD
Wie kannst du bei Musik lesen o.O
Ich dreh schon durch, weil hier den ganzen Tag nebenbei das Radio läuft xD

Reita gibt sich auch wirklich Mühe mit dem Romantisch-sein. Man muss es erst mal schaffen, nachts den Zeh in die Nase reinzukriegen xD
Aoi sollte froh sein, dass der bei dem Gestöhne nicht auf die Idee gekommen ist, Ruha einzuholen ^^

Vor allem was muss der Manager jetzt von Aoi denken xD
Zieht sich da morgens Pornos rein, während andere ›arbeiten‹~
xDD

Also, wenn man bedenkt, dass in der WG außer Kai alle an freien Tagen erst gegen Mittag in der Küche auftauchen, dann hat er noch eine Menge vor sich an dem Morgen xDD
Und wer weiß, warum Aoita so müde sind! Darauf geht Aoi ja gar nicht ein. Vielleicht war der Abend davor recht anstrengend *.*

*ans nächste setz*


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