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Yorukage

~Die Schule der Magie~
von

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Waveball

Kapitel 2: Waveball
 

~Yorukage-Hauptgebäude-Sezuna~
 

Karun führte Sezuna aus dem Zimmer hinaus in Gänge, die aussahen, als wären sie im Inneren eines alten Schlosses. Die Wände bestanden aus altem Mauerwerk in dunklen Grautönen und am Boden lagen dicke Teppiche in einem dunklen Rotton mit goldenem Rand. Mit großen Holzfenstern und dicken Vorhängen die dennoch genug Licht hinein ließen, wirkten die Wände aber überhaupt nicht kalt. Außerdem gab es an den Wänden flache Halter, auf denen leuchtende Kugeln schwebten. Eine Tatsache die Sezuna faszinierte. Da sie diese genau betrachtete, zuckte sie zusammen, als Karun plötzlich zu sprechen begann.

„Das hier ist die beste Schule in der ganzen magischen Dimension“, erklärte Karun fröhlich, während er weiter lief.

Sezuna nickte, war aber zu fasziniert von ihrer neuen Umgebung, als dass sie ihm wirklich zugehört hätte. Sie mochte das Gefühl der Teppiche unter ihren Füßen. Da sie keine Schuhe, sondern nur Strumpfhosen trug, spürte sie diese noch deutlicher. Sie hatte sich nicht einmal absichtlich dazu entschieden ihre Schuhe aus zu lassen. Es war eher unbewusst passiert. Vielleicht weil es ihr ohne Schuhe schon immer besser gefallen hatte.

Karun führte sie in die Richtung einer Wendeltreppe. Verwirrt bemerkte Sezuna, dass er nach der dritten Stufe stehen blieb und sie fast in ihn hinein gerannt wäre. Sie wollte sich erst beschweren, als sich die Treppe plötzlich begann zu bewegen. Sie gab einen erschrockenen Laut von sich und starrte dann die Treppenstufen an. Wie bei einer Rolltreppe! Das Geländer bewegte sich mit und fühlte sich unter ihren Fingern fast lebendig an. Dennoch klammerte sie sich fest. Die ganze Sache war ihr noch nicht so geheuer. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass es gut für die Schüler war, wenn die Treppe sie auf diese Weise beförderte. Es würde Sezuna nicht wundern, wenn hier alle dick waren. Doch Karun wirkte überhaupt nicht dick.

Im Gegensteil. Er war sehr gut gebaut. Er wirkte zwar nicht unbedingt muskulös, doch sein Körper war drahtig und bestimmt sehr wendig. Ob er Sport machte? Das würde seinen interessanten Laufstil erklären.

Schließlich hielt die Treppe und Karun lief weiter. Eine riesige Eingangshalle baute sich vor Sezuna auf. Sie war vorrangig mit hellem Marmor gestaltet. Zumindest die Wände. Der Boden war aus schwarzen, polierten Marmor gefertigt, der feine goldene und weiße Linien aufwies. Außerdem war er so gut geputzt wurden, dass Sezuna sich darin spiegeln konnte. Sie kamen recht mittig aus einem Turm heraus und haufenweise Teppiche bildeten mehrere Wege durch den Raum.

Sezuna drehte sich nur einmal kurz um, um den Turm zu bestaunen, aus dem sie gekommen waren. Ein Turm mitten im Gebäude war schon echt klasse. Aber er wirkte so klein. Von hier aus sah es nicht so aus, als würden da zwei Menschen hinein passen und dabei stand sie fast davor. Und auch das Sofa mit dem Bücherregal, was sie gesehen hatte, schien zu viel Platz weg zu nehmen, um in diesen schmalen Turm zu passen.

Sie durchquerte den Raum und stellte fest, dass noch nicht viele Leute unterwegs waren. Dennoch bemerkte sie einige Schüler in schwarzen und blauen Mänteln.

Auch ein Oberhaupt kam ihnen entgegen. Der weiße Saum an dem schwarzen Mantel war unverkennbar. Außerdem wurde er von einer Aura von Macht umgeben, die sogar Sezuna spüren konnte. Es war fast wie ein Schlag und sie konnte nicht anders, als ihn an zu starren.

Der Mann hatte strohblondes Haar, das auf eine wilde Art und Weise zerzaust war, obwohl es fast schulterlang war. Seine Augen glühten Rot und das Mädchen hatte das Gefühl darin zu versinken. Sezuna starrte den Mann an und hatte das Gefühl wieder in der Schwerelosigkeit ihrer Ohnmacht zu verweilen, doch Karun schlug ihr leicht in die Seite und befreite sie so aus diesem seltsamen Bann. Sezuna drehte Karun den Kopf zu und bemerkte, dass er sich leicht verneigte.

Das Mädchen hob eine Augenbraue und zuckte dann die Schultern, ehe sie den Kopf leicht neigte. Dies tat sie aber nur, um nicht wieder in diesen Augen zu versinken. Sie würde sich ganz bestimmt nicht verbeugen! Vor niemanden. Auch wenn sie gegen die Vorstellung sich vor diesem Mann zu verneigen nicht ganz so abgetan war, wie sie erwartet hatte. Er wirkte unheimlich faszinierend und vertraut zugleich.

Karun zog sie schließlich weiter und Sezuna warf dem Mann noch einen letzten Blick zu.

Aber Karun schien es eilig zu haben, denn er legte einige Schritte zu und schien nicht mehr durch die Schule zu schlendern.

Eine Uhr schlug laut und Sezuna zuckte zusammen. Es war kein Klang, den sie in einer Schule erwartet hätte. Eher in einer Kirche.

Karun jedoch fluchte leise. Dann drehte er sich zu Sezuna und lächelte ein wenig entschuldigend. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dir kurz meine Freunde vorstelle? Wir haben jetzt eigentlich Training und ich müsste mich noch abmelden“, erklärte er und wirkte entschuldigend. Sezuna zuckte die Schultern. Hatte sie denn eine andere Wahl? Außerdem war es gut, dass er sich abmelden wollte. Sie konnte es auch immer nicht leiden, wenn sie versetzt wurde, ohne dass man ihr sagte warum. Das hatte sie des Öfteren.

Karun machte eine Bewegung, die sie anwies ihm zu folgen, also lief sie ihm weiter hinterher wie ein treuer Welpe. Allerdings sah sie sich in dieser Zeit sehr genau um und versuchte sich alles einzuprägen.

Als Karun sie in den Garten führte, blieb sie staunend stehen.

Das Gras hatte eine recht seltsame Farbe. Hier war es noch grün, doch je weiter sie sehen konnte, wurde es erst gelb, dann orange. Außerdem schlängelten sich Wege aus Steinen und ganz viele Hecken labyrinthartig über die Wiese. Die Luft hatte etwas an sich, dass sie nicht beschreiben konnte. Sie fühlte sich auf einer Seite so unglaublich rein, aber auch sehr erfrischend und aufbauend an. Als wäre sie mir irgendwas versetzt.

Der Weg den Karun folgte war eine Auffahrt, die an den Seiten mit Blumenbeeten begrenzt war und aus sehr seltsam wirkenden Steinen bestand. Sie waren so groß wie Kiesel, doch sie waren nicht grau, oder braun, sondern eher violett und blau. Sezuna war sich klar, dass auf der Erde keine solchen Steine existierten, doch dass sie auf der Erde war, glaubte sie schon gar nicht mehr.

Da war dieser riesige Wald, den sie in der Ferne überall erkennen konnte. Die Bäume waren teilweise blau und silbern. Etwas, was auf der Erde niemals wachsen würde.

Karun folgte dem Weg ein Stück, doch irgendwann bog er rechts ein und verschwand zwischen den Hecken. Sezuna beeilte sich, um ihn nicht zu verlieren. Selbst die Hecken wirkten nicht, als wären sie Pflanzen von der Erde. Sie waren zwar grün, doch die Art, wie sie wuchsen, kam Sezuna nicht einmal annähernd bekannt vor.

Der Junge führte sie durch mehrere kleine Heckenlabyrinthe, bis sie auf eine größere freie Fläche kamen. Dort stand ein großes Gebäude. Es wirkte nicht spektakulär und dennoch mysteriös. Außerdem ein wenig wie eine Scheune.

„Das ist die Sporthalle“, erklärte Karun stolz und lief darauf zu.

Sezuna seufzte und folgte ihm. Eigentlich hatte sie nicht vor jetzt da rein zu gehen, sie wollte sich noch ein wenig umsehen, doch ihr blieb wohl kaum eine andere Wahl. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie sich ohne Karun verlaufen würde.

Also betrat sie das Gebäude und stand in einem langen, endlos scheinenden Flur, dessen Ende in völliger Dunkelheit lag. Als hätte jemand vergessen das Licht einzuschalten.

Doch als Karun dem Gang folgte, erschien ein Licht, dass begann vor ihnen her zu schweben, wie ein Irrlicht. Nur dass es sich um eine Fußballgroße Kugel aus weißem Licht handelte.

„Falls du etwas suchst, sag den Lichtern nach was und sie führen dich zu dem richtigen Raum“, erklärte er und Sezuna nickte erneut, während sie die seltsamen Türen betrachtete. Jede sah anders aus, doch es gab keine Aufschriften. Außerdem gab es sogar einige, in denen sich das Licht spiegelte, wie in einem richtigen Spiegel.

Sezuna wusste nicht genau, was sie von einer Sporthalle erwartet hatte, aber das hier… Nun das war tatsächlich mehr als eigenartig. Wenn es wenigstens ein wenig bekannt riechen würde, würde sie sich wohler fühlen. Doch es gab nichts, was sie an die Sporthallen erinnerte, in denen sie schon gewesen war. Es roch weder nach Holz, noch nach Schweiß, oder nach frisch gewachsten Boden. Stattdessen roch es leicht nach Lavendel. Zumindest glaubte sie dass es sich um Lavendel handelte. Vielleicht war es auch irgendein anderes Kraut.

Karun blieb stehen, als das Licht plötzlich erlosch und sie in völliger Dunkelheit zurück ließ. Kurz darauf begann eine Tür zu leuchten. Auf genau diese Tür trat Karun zu und anstatt eine Klinke zu betätigen ging er genau hindurch!

Sezuna starrte die Tür an und suchte nach einem Knauf, oder einer Klinke, oder ähnlichem, doch sie fand nichts. Es sah eher aus, wie ein ganz normaler Spiegel. Sie hätte es noch nicht einmal als Tür wahrgenommen. War es so etwas, wie eine Spiegeltür, oder waren Asraden vielleicht Geister, dass sie einfach so durch Wände gehen konnten?

Neugierig streckte die Rothaarige ihre Hand aus und als sie die Tür berührte, verschwanden ihre Finger in Etwas, das sich wie kühles Gelee anfühlte. Sezuna quietschte erschrocken auf und zog die Finger zurück, ehe sie diese aneinander rieb. Nichts. Nicht einmal nass. Nur dieses leichte Kribbeln.

Sie könnte jetzt auf ihren gesunden Menschenverstand hören, der ihr sagte sie solle nicht dorthinein gehen, aber sie war einfach zu fasziniert und zu neugierig. Davon abgesehen hielt sie nicht viel von gesundem Verstand. Das war sowieso eine Definitionssache und ihrer Meinung nach total überbewertet.

Also, schloss sie die Augen und trat auf die Tür zu, in der Hoffnung sie würde nicht genau dagegen knallen.

Dieses Gefühl von Gelee legte sich auf ihre Haut und dann spürte sie plötzlich einen anderen Boden. Als das Gefühl komplett nachließ öffnete sie die Augen und blickte sich um.

Der Himmel war strahlend blau und unter ihr war Gras. Sie fühlte es deutlich unter ihren Fußsohlen.

Ihr Blick glitt umher und sie entdeckte Karun, der wartend auf sie blickte.

Hinter ihm erkannte sie eine Art riesigen Glaskasten. So groß wie ein Fußballfeld. Sie trat auf Karun zu und dieser führte sie weiter. Immer auf die Glaswände zu. Die Glaswände waren sicherlich mehr als fünf Meter hoch.

Das Ding sah aus wie ein Aquarium, nur ohne Wasser, dafür mit seltsamen, farbigen Kreisen auf der Wand. „Was ist das hier?“, fragte sie und Karun blieb stehen und blickte sie mit großen Augen an. „Du kennst Waveball nicht?“, fragte er und klang tatsächlich erschrocken, vielleicht sogar ein wenig enttäuscht. Aber woher sollte sie das auch kennen? Auf der Erde spielte man sowas sicher nicht. Sonst würde sie es ja kennen!

Sezuna schüttelte ein wenig beleidigt den Kopf und Karun tat es ihr gleich, allerdings sah es bei ihm eher so aus, als würde er ihre Allgemeinbildung in Frage stellen. Nicht dass er da der Einzige wäre.

„Das ist aber eine riesige Bildungslücke“, erklärte er und grinste. Anstatt sich über Sezuna lustig zu machen, konnte er ihr doch einfach helfen diese zu schließen, denn leider war sie sehr neugierig und wollte es wissen. Vielleicht gab es hier eine Bibliothek, in der sie nachlesen konnte?

„Was du hier siehst ist die Arena für die Waveballspiele. Man fliegt mit Wavern – Menschen würden wohl sagen fliegende Skateboards – durch die Gegend, während man versucht zwei Bälle in die Kreise zu befördern. Jedes Team hat eine bestimmte Kreisfarbe, die sie treffen muss. Das andere Team versucht das natürlich zu verhindern“, erklärte er und lief weiter auf die Arena zu.

Karun hatte versucht das Ganze auf das Wesentliche zu reduzieren, aber die Regeln von Waveball waren wesentlich komplizierter und umfangreicher. Die Ringe waren nämlich nicht befestigt und konnten überall im Raum auftauchen. Außerdem konnten auch die Bälle ihre Größe und ihr Gewischt ändern. Auch das Terrain, auf dem gespielt wurde, war nicht immer das gleiche und wurde von einer Karte ausgelost. Doch so genau wollte Karun nicht ins Detail gehen. Dazu war Sezuna sicherlich noch nicht bereit.

Eben diese starrte das Gebilde noch immer mit offenem Mund an und hatte Mühe Karun zu folgen. Sie musste darauf achten nicht in ihn hinein zu laufen, während sie ihm zwar hinterher lief, aber noch immer auf den Glaskasten starrte.

In dem Kasten aus Glas konnte sie mehrere Leute durch die Luft sausen sehen. Alle auf eine Art Skateboard. Waver, verbesserte sie sich gedanklich. In dem Gewusel aus Leuten konnte sie zwei Bälle ausmachen, die in rasantem Tempo über die Fläche flogen. Manchmal krachten sie gegen die Glaswand und wurde zurück geschleudert, oder von einen der Kreise verschluckt. Dann kamen sie zu einem anderen Ring wieder raus. Alle trugen eine Art Mannschaftskleidung, sahen aber sonst sehr unterschiedlich aus. Es waren nicht nur Jungen, wie sie anfangs vermutet hatte, sondern mindestens drei Frauen. Außerdem entdeckte sie nur einen Mann. Zumindest nur einen, der auf einem Waver unterwegs war.

„Hey Riss!“, rief Karun laut, als sie sich einem Mann näherten, der das Spiel betrachtete. Er trug keinen Schulmantel, aber eine Art Teamuniform. Einige der Personen, die sich in der Luft befanden trugen eine andere Farbe. Sie trugen die gleiche Kleidung. Ein kurzärmliges Shirt und eine kurze Hose. Allerdings waren die Sachen bei fünf der Fliegenden blau und bei den anderen vier Fliegenden rot. Der Mann mit den Namen Riss trug ebenfalls rot.

All das realisierte Sezuna, bevor Riss auf Karuns Ausruf reagieren konnte.

Dieser drehte seinen Kopf in Karuns Richtung. Er trug einen recht kurzen, schwarzen Irokesenschnitt und im Nacken hatte er einen Pferdeschwanz. Seine Augen hatten eine neblig rote Farbe und seine Haut war sehr blass, fast weiß. Außerdem war er schlank und drahtig, was durch die sportartige Kleidung noch hervorgehoben wurde.

Sezuna wurde unweigerlich rot im Gesicht. Warum rannten hier nur so sexy Jungen herum? Sie hatte nicht direkt eine Abneigung gegen das männliche Geschlecht, doch sie kam mit Männern im Allgemeinen nicht so besonders gut klar. Was nicht hieß, dass sie nicht auf Männer stand. Im Gegenteil, doch sie fühlte sich unter Frauen wohler.

Der Mann, den Karun Riss genannt hatte, war Ris´Ka-Lesta Tru-Ka´Tar und momentan der Teamführer und Trainer der Schulmannschaft. Zudem war er ein recht guter Freund von Karun.

„Traust du dich auch mal her?“, fragte Riss, klang aber nicht erbost. Außerdem hatte er die Rothaarige bereits bemerkt, sah sie nur nicht an, weil Karun sie noch nicht vorgestellt hatte.

Karun nickte zu Sezuna, um riss zu symbolisieren, dass er eine Begleitung hatte. „Tut mir leid, ich werde das heutige Training ausfallen lassen müssen. Der Direktor hat mich gebeten Sezuna hier das Schulgelände und ihr Zimmer zu zeigen.“

Riss Blick glitt zu Sezuna und er musterte sie von oben bis unten. Das rote haar fiel ihr bis in die Hüfte und auch die goldenen Augen waren nicht der Grund, warum Riss fand, dass sie nicht ganz hier her passte. Er konnte sehen, dass sich das Mädchen nicht wohl zu fühlen schien. Er versuchte zu ergründen, was es war, dass er aus ihrer Aura heraus spürte, doch er konnte es nicht ganz deuten. Ein wenig Heilerin, oder Magierin. Aber keines von beiden so wirklich. Das war seltsam. Aber es kam vor. Vor allem, wenn Menschen erst vor kurzer Zeit mit Sternenstaub in Verbindung gekommen waren.

Der Magischen Essens, die ihren Körper verändern würde und sie zu dem machte, was man magisch begabt nannte. Womöglich war auch das der Grund, warum sie ein wenig fehl am Platz wirkte.

Riss gehörte der Rasse der Zaressa an. Einem Volk, das über Jahrtausende Daten über andere Völker gesammelt hatte und daher ein ziemlich umfangreiches Wissen besaß. Dennoch konnte er nicht bestimmen zu welcher Rasse sie gehörte. Doch bei einem war er sich ziemlich sicher: Sie war kein Mensch, auch wenn sie sich so benahm. Womöglich stammte sie von der Erde.

Der junge Mann mit dem Irokesenschnitt war ein seltener magiebegabter Zaressa und daher hatte er sich entschieden die Yorukage zu besuchen.

„Sie ist… nicht von hier?“, fragte Riss und versuchte höflich nicht darauf einzugehen, dass sie sich mit der magischen Welt nicht auskannte. Riss wusste nur zu gut, dass das keinen guten Eindruck machte und er wollte sich nicht unnötig Feinde schaffen, wenn er sich auch Freunde machen konnte.

Karun zuckte die Schultern. „Der Direktor hat nur gesagt, dass sie ab sofort hier wohnen würde und er als ihr… wie hat er es genannt… Vormund oder so… fungiert.“

Riss nickte. Er hatte also recht gehabt, sie kam tatsächlich von der Erde und war als Mensch aufgewachsen, was ihr Verhalten erklären würde. „Vormund ist ein Wort der Menschen, also nehme ich an, dass sie von der Erde kommt“, sagte er und blickte nun Sezuna fragend an. Er wollte nichts Falsches sagen. Diese nickte schüchtern. Die Anwesenheit der beiden jungen Männer machte sie nervös und sie spielte bereits mit ihren Fingern.

„Hey Riss!“, erklang eine genervte Stimme und alle drei drehten den Kopf.

Sezuna zuckte zusammen und spürte, wie ein Fauchen in ihrer Kehle aufstieg. Sie verstand nicht warum, aber etwas lag in der Luft, dass sie feindselig werden ließ. Aber bis auf das Aussehen gab es nichts Gefährliches an ihr. Sie hatte hellgraues Fell, Krallen und einen Pumakopf, aber sonst schien sie nicht gefährlich und dennoch betrachtete Sezuna sie als… ja, als was eigentlich? Sie wusste es nicht so genau, aber ein Instinkt ließ sie vorsichtig und auch leicht aggressiv auf die Anwesenheit der anderen Person reagieren. Als würde sie sich gegen die andere behaupten müssen.

Der jungen Frau schien es nicht anders zu gehen. Sie verengte ihre neongrünen Augen und antwortete auf Sezunas negative Stimmung mit einer ebenfalls leicht aggressiven, kämpferischen Haltung.

Dabei ließ der schwarz-hellblaue Irokesenschnitt sie nicht weniger gefährlich wirken.

Sezuna wusste nicht warum sie das tat, denn sie hatte gegen so viele Krallen und Muskeln unmöglich eine Chance. Dennoch trat sie nicht kapitulierend zurück, sondern fixierte die Frau mit ihren goldenen Augen.

„Mika“, machte Riss und klang beschwichtigend. Er konnte nicht verstehen warum beide so aufeinander reagierten, aber er spürte die Auren, die sich tastend aneinander rieben und gleichzeitig eine Resonanz an die Umgebung abgaben, die jeden hier Anwesenden in jeglicher Form feindselig werden ließ. Die Kampfbereitschaft, die beide ausstrahlten, ging an die Umgebung über und Riss und Karun konnten nicht anders, als darauf zu reagieren.

Riss konnte es spüren, doch er versuchte das Gefühl abzuschütteln. Er wusste nicht auf welche Seite er sich sonst schlagen würde. Mika war seine Freundin und ein Teil seines Waveballteams, doch Sezunas Aura hatte – trotz der Aggressivität, die beide ausstrahlten, etwas Sanftes.

Diese fremde Rothaarige hatte etwas an sich, dass ihn anzog.

Riss seufzte erleichtert, als er spürte, wie die beiden Auren sich voneinander zurückzogen. Scheinbar akzeptierten sie sich gegenseitig. Das war gut. Allerdings würde er darüber nachdenken, warum das gerade geschehen war. Sezuna hatte nichts getan, um Mika heraus zu fordern und auch Mika schien nicht bewusst diese Drohung ausgesandt zu haben. Riss konnte sich nicht vorstellen, dass Sezuna angefangen hatte. Er war sich fast sicher, dass die Rothaarige nicht einmal verstand was hier vorgefallen war. Allerdings schien sie es gespürt zu haben, denn ihre Lippen bildeten einen festen Strich, so als würde sie sich bemühen nicht irgendetwas zu sagen, oder zu tun.

Im Moment wirkte Mika ein wenig beruhigt, aber dennoch leicht angespannt und aufmerksam. Sezuna ging es nicht anders. Außer dass sie sichtlich verwirrt war.

Diese Frau war eigenartig und interessant. Von ihr würde er vielleicht noch Dinge lernen, die er nicht kannte. So wie dieses … Kräftemessen gerade eben.

Um das Schweigen zu brechen, wand sich Riss an Mika. „Was gibt es denn schon wieder?“, fragte er. Mika war Mitglied seiner Waveballmannschaft und eine recht gute Verteidigerin, auch wenn ihre Stimmung oft sehr depressiv war. Außerdem hielt sie nicht viel vom Training, weshalb sie eigentlich auch immer nur dann einsprang, wenn jemand aus dem Team nicht konnte. Manchmal sogar als Stürmerin, oder Jägerin. Je nachdem als was sie gebraucht wurde.

Mika blickte kurz zu Sezuna, ehe sie den Kopf schüttelte. „Nicht wichtig“, murmelte sie und zog sich wieder zurück. Diese Begegnung brachte sie genau so sehr aus der Fassung wie Sezuna. Sie wusste nicht warum sie so auf diese fremde Frau reagierte, aber irgendwas war da, was sie anzog, aber gleichzeitig wollte sie ihr Revier verteidigen. Was ein ziemlich eigenartiges Verhalten ihrerseits war. Mika verstand sich im Moment selbst nicht und hatte völlig vergessen, weswegen sie Riss eigentlich anschreien wollte. Wahrscheinlich fiel es ihr wieder ein, wenn sie ein paar Runden in der Arena drehte.

Riss blickte ihr verwirrt hinterher. „Na gut, bevor ihr hier noch einen Kleinkrieg auslöst, solltest du der Lady die Schule zeigen und ihr ein wenig was erklären“, meinte Riss und blickte Karun vielsagend an. Auch diesem konnte das Kräftemessen nicht entgangen sein.

Karun nickte und bedeutete Sezuna mit einer Geste ihm zu folgen. Auch Karun war sich nicht ganz sicher, was er von dieser Situation halten sollte. Aber wenn Sezuna jedes Mal so reagierte, wenn sie auf andere magische Wesen traf, würde es ein langer Tag werden. Und Riss hatte Recht. Was auch immer in der Luft lag war so zerbrechlich, dass jede falsche Handlung eine Katastrophe heraufbeschwören würde. Etwas bei dem Karun nicht im Mittelpunkt stehen wollte. Aber genau so wenig wollte er Sezuna dieser Sache allein überlassen. Ein typischer Krieger-Instinkt, wie er vermutete. Dennoch war er verwirrt.

Die Rothaarige verabschiedete sich von Riss, indem sie ihm ein unsicheres Lächeln schenkte und folgte dann Karun.

Dieser führte sie wieder aus der Halle heraus.

„Also, als erstes solltest du wissen, dass wir uns vor den Lehrern verneigen. Nur leicht mit dem Kopf. Um ihnen Respekt zu zollen. Außerdem tun wir das Gleiche bei einigen Schülern der Oberstufe. Sie gehören zu den besten und sind auch dementsprechend gefährlich. Ich werde sie dir später zeigen“, erklärte Karun und führte sie über das Schulgelände. Zwischen Hecken und Sträuchern entlang.

„Sag mal, was waren diese Leute?“, wollte Sezuna wissen und Karun warf ihr einen Blick zu. „Hm. Riss ist ein Zaressa. Unter ihnen gibt es eigentlich nur Imps, aber Riss ist ein magiebegabter Zaressa und ein Magier. Mika ist eine Furry und ebenfalls eine Magierin. Auch, wenn sie sich eher wie eine Kriegerin benimmt.“

Sezuna blickte ihn fragend an. „Imps?“, fragte sie verwirrt und Karun sah sie nun ein wenig verwirrt an. „Sag nicht du kennst nicht einmal die Grundlagen der magischen Klassen?“, fragte er und Sezuna schüttelte den Kopf. „Also gut. Imps heißen alle Wesen eines Volkes, die zwar den Sternenstaub aufnehmen, aber damit nichts anfangen können. Sie sind in keiner Weise magiebegabt. Magier können den Sternenstaub aufnehmen und bündeln und daraus Dinge schaffen. Krieger haben den Vorteil dass der Sternenstaub ihren Körper stärkt und Reflexe erhöht werden. Sie können auch magische Dinge, aber oft nicht so gut wie Magier. Und dann gibt es noch Heilerinnen. Sie sind zum Großteil weiblich und sie können den Sternenstaub aus der Luft in den Körper anderer leiten und so Wunden heilen“, erklärte Karun gut gelaunt und für Sezunas Geschmack viel zu schnell und zu enthusiastisch.

Sie wurde mit jedem Wort verwirrter. „Sternenstaub?“, fragte sie und klang ein wenig erschlagen von so vielen Informationen. Sie war sich gar nicht so sicher, ob sie überhaupt noch mehr wissen wollte. Schon jetzt fiel es ihr schwer ihre Gedanken zu dem Thema zu ordnen. Karun erklärte es ihr trotzdem. „Sternenstaub ist etwas in der Luft, dass in unsere Körper eindringt und uns die Fähigkeit gibt Dinge zu erschaffen“, erklärte er und schien selbst nicht so genau zu wissen wie er es erklären sollte. Aber gerade Sternenstaub und die Art, wie die Magie funktionierte, war nichts, was man nebenbei erklären konnte, so dass es dann auch noch jemand verstand. Dazu war das ganze Thema einfach zu kompliziert und umfangreich.

Sezuna nickte. Das würde sie schon alles noch genauer erfahren. Jetzt erst mal reichten ihr diese kleinen Informationsfetzen. Gedanklich machte sie sich eine Notiz, dass sie sich etwas zu schreiben besorgen musste und dann einige Stichpunkte nachschlagen sollte. Ob es hier Internet gab und ob ihr Laptop überlebt hatte?

Sie würde es sehen und folgte erst einmal Karun weiter, während ihre Gedanken rasten.

Wenn sie das richtig verstanden hatte beeinflusste dieser Sternenstaub in der Luft, was ein Wesen alles sein konnte. Konnte man den Staub nicht nutzen galt man als Imp. Nutzte man ihn um Magie zu bewirken, dann als Magier. Nutzte man den Staub, um den Körper zu stärken, dann war man Krieger und heilte man, dann Heilerin. Oder so.

Klang recht interessant und nicht einmal ganz so verrückt. „Äh, was ist eine Furry?“, fragte sie weiter. „Ah. Hm. Na ja ich weiß nicht, kennst du Therianer? Menschen die sich in Tiere verwandeln können. Furrys sind so ähnlich nur dass sie keine komplett menschliche Form annehmen können und immer einen Teil des Tieres ihr Aussehen bestimmt.“

„Hm, okay“, murmelte Sezuna ein wenig überfordert. Vielleicht sollte sie es für heute wirklich erst einmal gut sein lassen.

Im Moment war ihr Gehirn wirklich ein wenig überfordert, weshalb sie auch noch nicht die ganzen Möglichkeiten erkannte, welche diese ganze Sache mit sich bringen würde. Sie lebte jetzt auf einer Schule für Magie. Das musste sie erst einmal verdauen. Aber zumindest fühlte sie sich mit den ganzen seltsamen Leuten nicht mehr ganz so merkwürdig und einsam.
 

~Yorukage-Arbeitszimmer-Yuna~
 

Yuna, das Oberhaupt der Weißen Magie, blickte aus dem Fenster und beobachtete, wie Karun Sezuna durch die Schule führte.

Ihre weißen Haare trug sie offen und der lange Pony schien ihre eisblauen Augen fast völlig zu verdecken. In ihren Haaren hatte sie schwarze Hämatit-Perlen, welche fast wie ein Diadem ihren Kopf zierten. Sie gingen bis zu ihrem Hinterkopf und hingen dann wasserfallartig über ihre Haare.

Neben ihr saß ein junger Mann mit strohblonden Haaren und roten Augen. Er saß in den Sessel zusammengesunken und hielt ein Glas Wodka in der Hand. Nach der Menge der leeren Flaschen zu urteilen hätte er schon längst glasige Augen haben müssen, doch er war nicht einmal ansatzweise angetrunken. Stattdessen blickten die roten Augen zwar wach, doch unendlich traurig. „Sie hat mich vergessen“, murmelte er vor sich hin und zog ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen.

Immer wieder, wiederholte er diese Worte, bis es Yuna zu viel wurde und sie ihn anfauchte. „Hör endlich auf hier so rum zu heulen“, ging sie ihn an und auf ihrem Kopf erschienen weiße Katzenohren und ihre Pupillen schlitzten sich leicht. Ihre Reißzähne wirkten dabei ebenfalls sehr bedrohlich, aber Allan ignorierte sie einfach und trank dafür erneut sein Glas aus. Er, als Vampir, wurde nicht besonders schnell betrunken. Eigentlich sogar sehr schwer, da alles was er wirklich brauchte Blut war und sein Körper und das Gift in seinen Venen, den Alkohol viel schneller neutralisierte. Dennoch trank er. Wenn er nur genug von dem Zeug in sich hinein kippte, wurde er vielleicht wenigstens angetrunken und dann fühlte er sich besser. An den darauf folgenden Kater würde er gar nicht denken, denn dieser blieb ihm leider nicht erspart. Aber dazu musste er wesentlich mehr trinken, als er es bisher getan hatte. Als Mensch hätte er sich wohl schon längst ins Koma gesoffen.

„Was ist denn hier los?“, fragte eine Stimme und ein weiterer junger Mann schob vorsichtig die Tür auf.

Er hatte nussbraunes, glattgekämmtes, schulterlanges Haar und dunkle, orangefarbene Augen. Außerdem trug er, wie die beiden anderen auch, einen schwarzen Umhang mit weißem Saum. Er war das Oberhaupt der Metamorphen Magie. Und er kannte Yuna und Allan schon fast sein ganzes Leben lang. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren, waren sie doch wie Geschwister und daher verstand er die Beiden recht gut. Allan zu sehen, wie er beinahe vor Selbstmitleid in seinem Sessel versank war nicht besonders angenehm und alles andere als normal.

Und das Yuna aufgebracht war, war auch nicht normal. Normalerweise war sie die Ruhe in Person und nichts konnte sie so schnell aus der Ruhe bringen. Und da es Samuel bereits gewohnt war unnormale Situationen anzutreffen, machte er sich bereit seiner Aufgabe als Schlichter der Familie nachzugehen.

Allerdings drehte sich Yuna zu Samuel um und musterte ihn wie ein Raubtier, ehe sie versuchte sich wieder zu beruhigen. „Sezuna ist zurück“, erklärte sie nüchtern und Samuels Augen begannen zu strahlen. Dann war es tatsächlich ihre Aura, die er wahrgenommen hatte. Das war wirklich toll. Dann blickte er zu Allan und musterte diesen genauer. „Aber das sieht mir nicht wie eine Party aus“, bemerkte er ein wenig vorsichtig. Was war nur schief gelaufen? Aber zumindest war es kein Streit zwischen den beiden, um den er sich kümmern musste. Was ihm aber in Anbetracht der Umstände mehr gefallen hätte.

Allan knirschte mit den Zähnen und blickte zu Samuel auf. Seine Augen hatten schon einen eigenartigen Glanz angenommen. Entweder er hatte genug von dem Zeug in sich hinein gekippt, oder aber er war kurz davor zu weinen. Beides kein wirklich guter Start in das neue Schuljahr. Samuel war gespannt auf was er sich alles gefasst machen musste.

„Sie erinnert sich nicht an uns!“, rief er aus und knallte das Glas auf den Tisch. Das Glas zersprang in seinen Fingern und auch der Tisch bekam eine Delle, doch niemand schien es wirklich zu interessieren.

Samuel schüttelte den Kopf. „Das glaub ich dir nicht. Sie müsste doch, wenn sie dich sieht…“, hier wurde er von Allan wirschem Schrei unterbrochen. „Sie ist an mir vorbei gelaufen und hat mich gegrüßt wie jeden anderen Lehrer an dieser scheiß Schule“, fluchte er und Samuel verzog den Mund. „Verdammt“, machte er und setzte sich zu Allan auf einen weiteren Sessel, ehe er in seiner Hand ein Glas erscheinen ließ. „Ich darf doch?“, fragte er an Allan gewandt und zeigte auf die Falsche. Der Blonde nickte. „Bedien dich“, murmelte er und schob die Flasche zu Samuel, damit dieser sich eingießen konnte. Er selbst ließ ein neues Glas erscheinen und die Scherben des alten verschwinden.

Yuna seufzte und strich sich durch die Haare. Sie war doch erst vor zwei Stunden aus dem Zimmer des Direktors geflüchtet, weil der sich ebenfalls betrunken hatte, oder? Aber im Gegensatz zu Samuel und Allan konnte Lion einfach noch nicht fassen, dass sie wieder hier war. Bei ihm war es also eher eine Art … nein, eigentlich betrank er sich auch nur um mit der Sache klar zu kommen. Kannte denn niemand andere Möglichkeiten solche Dinge zu verdauen? Sie wollte sich eigentlich nicht auch noch betrinken, doch was anderes kam ihr auch nicht in den Sinn.

Sie drehte sich wieder dem Fenster zu, um die beiden nicht mehr sehen zu müssen. Dann seufzte sie leise. „Sezuna, wie schaffst du es nur so starke Männer derart zum verzweifeln zu bringen, ohne irgendwas zu machen?“
 

~Yorukage-Waveballfeld-Riss~
 

Riss blickte eine ganze Zeit lang in die Richtung, in die Karun und Sezuna verschwunden waren, ehe er sich wieder seiner Aufgabe widmete und zu seinem Team zurückkehrte.

Sein Blick glitt über die Arena, in der seine beiden Teams bereits Aufwärmübungen in der Luft machten. So wie es aussah würde Mika heute wohl Karuns Verteidigerposition übernehmen.

Ein reguläres Waveballteam bestand aus zwei Verteidigern, zwei Stürmern und einen Jäger.

Da sie insgesamt 11 Leute waren, bekamen sie zwei volle Teams zusammen und da Mika die meiste Zeit sowieso nicht spielen wollte, wurde sie immer dann eingesetzt, wenn jemand aus dem Team fehlte.

Das Hauptteam dieser Season bestand aus Riss, der die Funktion des Trainers und eines Stürmers innehatte.

Der zweite Stürmer seines Teams war Alpha. Sie gehörte der Rasse der Bliss an und war eine Kriegerin. Die Besonderheit an ihr war die Tatsache, dass sie die Gabe des Nachahmens besaß und somit war sie super darin die Techniken anderer Spieler zu erlernen.

Ansonsten wusste Riss nicht viel über die junge Frau mit den blonden, immer zu einem festen Zopf geflochtenen, Haaren und den sturmgrauen Augen.

Karun war einer ihrer Verteidiger und Kard ein weiterer. Er war ein Junge mit blonden, verstrubbelten Haaren und hellblauen Augen. Er schien immer Glück zu haben. Ob es nun darum ging den Ball zu fangen, oder aber die Gegner auszutricksen. Selbst die dümmsten Aktionen schienen ihn Erfolg zu verschaffen.

Außerdem war er ein Time Jumper, doch das half ihm beim Waveball nicht unbedingt weiter.

Die letzte im Bunde dieses Teams war die Jägerin Anira. Sie gehörte der Klasse der Schattengänger an und war dazu auch noch eine Kriegerin. Ihre großen hellgrünen Augen und ihre kurzen schwarzen Haare, schienen über die Tatsache hinweg zu täuschen, dass sie sehr geschickt im waven war. Sie war allerdings nicht nur geschickt, sondern hatte auch einen aggressiven Ruf. Zumindest wenn es ums waven ging. Ansonsten war sie eher der unauffällige Charakter und Riss wäre sie nie aufgefallen, wenn sie in einer Sportstunde nicht so viel Spaß am Waven gehabt hätte, dass Kayel, die Lehrerin für Sport, sie mehrmals ermahnen musste.

Und nun war sie in seinem Team.

Riss pfiff laut und sein Team versammelte sich.

Auch das zweite Team war anwesend, doch diese hatten bereits ihr Training gehabt. Es gab nur selten Tage in denen sie zusammen trainierten, oder gegeneinander spielten. Meist wurden dann auch die Teams zusammengelegt.

Doch bisher hatte Riss noch keine Möglichkeit gefunden alle auf einmal zu trainieren, ohne jemanden zu vernachlässigen.

Das zweite Team flog auf eine Art Durchgang zu und verschwand im Kabinenbereich, wo sie sich duschen und umziehen konnten.

„Was steht heute auf dem Trainingsplan?“, wollte Alpha wissen. Dabei stand sie so, dass die vier schwarzen Perlen, die ihr linkes Ohr zierten, ein wenig im Licht schimmerten. Die Perle und der Ring an ihrem rechten Ohr hingegen fielen kaum auf.

Das Mädchen besaß eine sehr blasse Haut und war auch sehr dünn, aber dennoch war sie sehr stark. An ihrem Hals befand sich ein Alpha-Tattoo, welches ihr den Namen Alpha eingebracht hatte.

Dass es nicht ihr richtiger Name war, wusste Riss, doch bisher war er noch nicht dahinter gekommen, wie sie wirklich hieß.

Riss blickte durch die Runde und entschied sich dann für ein normales Training. „Wir werden noch einmal unsere Strategie durchgehen und du wirst schauen was wir besser machen könnten, oder beachten müssen“, erklärte er Alpha.

Diese nickte. Auf Grund der Tatsache, dass ihr Hirn schneller arbeite, als das der anderen Rassen, war sie gut für solche Aufgaben geeignet. Was nicht hieß, dass sie unfehlbar war, auch wenn alle das zu glauben schienen.

Riss gab das Startzeichen und alle machten sich auf den Weg ihre Plätze einzunehmen und mit dem Training zu beginnen.



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