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Wortlos

[Naruto & Sakura]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen.

Der folgende One-Shot entstand für den Wettbewerb No words von L-San.
Es handelt von Team 7. Eher selten thematisiert, wird das Verhalten einer gewissen Person und die Folgen für Naruto und Sakura bzw. deren Beziehung [?] ins Zentrum gerückt. ^.-
Wer die beiden nicht mag oder nicht zusammen ertragen kann und dem Ganzen keine Chance geben möchte, sollte jetzt einfach wortlos umkehren. xD

Allen anderen wünsche ich viel Lesespaß! ;-D

Jaelaki Komplett anzeigen

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W O R T L O S


 

»Es ist absoluter Unsinn zu behaupten, Trauer oder Schmerz ließe sich an der Anzahl von Tränen messen oder an Schreien. Der größte Schmerz lässt sich manchmal nur stumm ertragen.«

J. E. App
 


 


 

Als sie am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie als erstes einen pochenden Schmerz in ihrem Kopf. Wie betäubt setzte sie sich langsam auf, das unnachgiebige Holz der rauen Parkbank drückte ihr unangenehm in den steifen Rücken, dann spürte sie die ersten schwachen Sonnenstrahlen ihre helle Haut entlangwandern und realisierte erst danach wie mit einem Schlag, was eigentlich geschehen war. Was geschehen sein musste. Sie erstarrte augenblicklich bei dem Gedanken.
 

Er war weg.
 

Schwer schluckend vergrub sie ihre dünnen Finger im ungekämmten Haar. Etwas brannte ihren Rachen hinab, nahm ihr die Luft zum Atmen.
 

Sie wusste, er würde nicht wieder kommen.

Nicht für Konoha, nicht für Naruto und erst recht nicht für sie.

Und sie wusste, dass sie es nicht akzeptieren würde. Konnte.
 

Es tat weh. Verdammt weh. Aber das wollte sie sich nicht eingestehen, denn es hätte alles nur unerträglicher gemacht. Seine Entscheidung realer, endgültiger. Der Schmerz ließ sich ohnehin nicht in Worte fassen, nicht verbalisieren, nicht erklären. Sie sah ihn immer wieder vor sich, seinen Blick, diese verdammt dunklen, desinteressierten Augen. Obsidiane, die sich so gleichgültig über sie hinweg bewegt hatten, als wäre sie zu unwichtig, um sie länger als sie es erzwang im Fokus seiner Aufmerksamkeit zu behalten. Stetig eine gut fühlbare Spur herablassend. Eine Brise Nichtachtung. Ein Hauch kalkulierte Distanz. Die Erinnerung an seine nüchternen Worte nahm ihr die Luft zum Atmen, ließ ihren Brustkorb zuschnüren, ihre Rippen schmerzvoll zusammenpressen. Die Bedeutung hatte wortlos zwischen ihnen beiden gestanden. Und sie hatte verstanden.
 

Sie, die mit Tränen verschleierten, großen, grünen Augen vor ihm gestanden hatte, ihre Worte, ihre Gefühle. Nicht wichtig genug. Es war ihm egal.
 

Das Gefühl, dass ihre Leben nicht zusammenpassten. Dass alles aus Bruchstücken bestand, die sich nicht ergänzten, sondern überschnitten. Die sich überlagerten, an den Kanten übereinander schoben, ineinander verkeilten, sich gegenseitig zerknüllten, Schub um Schub zerstörten. Dass alles zu diesem Punkt hatte führen müssen, lag schwer auf ihren Gliedern, die sich nach der kurzen Nacht taub anfühlten, ungelenk, schmerzhaft begannen sie zu prickeln.
 

Jetzt war da ohnehin nur Schmerz.
 

Unerträglich. Brennend. Überwältigend. Vernichtend.
 

Sie wusste nicht, wohin.
 

Atemlos sprang sie auf, wischte sich fahrig über die brennenden Augen, sah sich wie auf der Flucht um, rannte überstürzt los. Es war unerträglich still um sie herum, ihre Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Der Kies knirschte unter ihren dünnen Schuhen, der frische Wind peitschte ihr unbarmherzig ins gerötete Gesicht. Doch sie spürte es nicht. Die Morgensonne raubte ihr einen Wimpernschlag lang die Sicht, blendete sie einen Bruchteil lang, doch sie rauschte unbeirrt weiter durch die schmerzlich vertrauten Straßen. Der unvergleichliche Duft eines jungen Morgens in der unbewegten Luft. Mit einem kraftvollen, eleganten Sprung landete sie schließlich auf einem der Dächer.
 

Warum?

Warum ausgerechnet zu ihm?

Warum zu dem peinlichsten, lautesten, chaotischsten Möchtegern-Hokagen aller Zeiten?
 

Ihr Klopfen gegen die verschlissene Tür war zu schnell, um kontrolliert zu wirken, ihre Handbewegung fahrig. Sie zwang sich, nicht plötzlich zusammen zu brechen, ruhig zu atmen, nicht zu hyperventilieren. Es gelang ihr nur unzureichend, aber sie hielt sich stur auf den bebenden Beinen.
 

Langsam öffnete sich endlich die knarrende Tür. Verschlafen sah er sie an, seine ungewöhnlich dunkelblauen Augen weiteten sich unwillkürlich, als er sie schließlich bewusst wahrnahm. Doch ehe er auch nur ein Wort artikulieren konnte, schluchzte sie unkontrolliert auf, stolperte einen Schritt auf ihn zu und klammerte sich an ihn.
 

Weil.

Weil nur er es vielleicht annähernd verstehen konnte.

Weil er noch immer da war.
 

Die morgendlichen Straßen Konohas, das Dorf, das langsam erwachte, der Tau noch frisch auf den dunkelgrünen Blättern der Bäume. Ihr bebender Atem und ihre Tränen, die zitternd in seinem Schlafoberteil versickerten. Er war nicht peinlich oder laut oder chaotisch. Er war ganz still, legte unsicher eine Hand auf ihren zierlichen Rücken und versuchte sie mit ungelenkem Streicheln zu beruhigen.
 

Erst Minuten später löste sie sich peinlich berührt von ihm, starrte ungewohnt verlegen auf ihre und seine Füße. Wortlos bedeutete er ihr einzutreten. Das Chaos, das sie drinnen empfing, war nichts im Vergleich zu dem, was in ihr wühlte. Er kratzte sich trotzdem verlegen am Kopf, doch sie schüttelte nur schweigend den Kopf, während er ein paar Klamotten und Tüten und Packungen vom Sofa schob und ihr schwach grinsend den Platz anbot. Sie ließ sich stumm in die weichen Kissen fallen. Er neben ihr.
 

Sie versuchte, Worte zu finden, doch jedes Mal, wenn sie Luft geholt hatte, kamen nur diese verdammten Tränen, schnürten ihr wieder die Luft ab und sie vergrub ihr Gesicht in den zitternden Händen. Überfordert tätschelte er ihr den Rücken.

Stumm suchte sie seinen ehrlichen, offenen Blick. Und sie sah, dass er es plötzlich wusste, dass sich eine Erkenntnis in ihm gebildet hatte, ein Sinn, der die Situation umgriff, wie ein festes, verschnürendes Band.
 

Mit einer langsamen Bewegung, ließ sich Naruto wie erschlagen zurück in das Sofa sinken, stützte seinen Kopf mit den Armen ab, griff sich unsanft ins goldblonde Haar und starrte wie mechanisch den Boden an. Er weinte nicht in diesem Moment. Aber sie spürte trotzdem, wie etwas in ihm langsam auseinanderfiel. Es war das Band, das sie drei verbunden hatte, das Sasuke mit starrem Blick losgelassen, achtlos weggeworfen hatte und nun standen sie beide alleine da. In den Händen das Band, dessen anderes Ende nur in eine dunkle Leere führte.
 

Unwillkürlich fragte sie sich, wie er das schaffte. Irgendwie die Fassung zu bewahren, sich nicht in diesen Gefühlen zu verlieren. Der beißenden Enttäuschung, der plötzlichen Einsamkeit, der ernüchternden Leere. Dem Schmerz. Die Gefühle in ihr schienen sie innerlich zu zerreißen. Das Gefühl der Einsamkeit drohte sie zu ertränken und sie suchte beinahe panisch nach seiner Hand. Er zuckte kurz zusammen, doch er zog sie nicht weg. Und so saßen sie eine Weile da. Viel zu früh am Tag, übermüdet, stumm vor sich her starrend, schweigend, Hand in Hand. Wortlos.
 

Am Anfang dachte sie, dass dieses Gefühl verebben würde. Das Gefühl, im Stich gelassen worden zu sein. Das Gefühl der Einsamkeit. Das Gefühl des Verlusts. Mit der Zeit eben, die nun mal unweigerlich verging. Die immer verging.
 

Dieses einschneidende Gefühl, das ihr den Atem raubte und die Präzision und die Kraft und den Schlaf und die Konzentration. Irgendwann wurde ihr jedoch klar, dass Zeit keine Wunden heilte, sondern nur mit einer dünnen, hässlichen Kruste bedeckte. Und dass diese Verlustangst, diese Panik, die sich plötzlich in gewissen Momenten an die Oberfläche kämpfte, nicht dauerhaft geheilt werden, sondern immer mal wieder über sie einbrechen würden.

Am Anfang dachte sie auch, dass sie ihn vergessen, dass er ihr egal werden würde oder dass sie ihn zumindest verachten könnte. Irgendwann. Irgendwie.
 

Jedes Mal, wenn sie ihn traf während ihrer verzweifelten Suche nach jener Vergangenheit, die sie verband, nach jener Freundschaft, die nicht genügt hatte, in den folgenden Jahren, wenn sie seine tiefschwarzen Augen erblickte, die mit Verachtung, Ignoranz und Einsamkeit getränkt waren, brach es über sie zusammen.
 

Diese Erkenntnis.
 

Die Erkenntnis, dass es nie wieder so sein würde, wie es gewesen war.
 

Jedes Mal, wenn diese Erkenntnis sie zu überwältigen drohte, sie versuchte mit sich zu reißen, das Gefühl der Einsamkeit nahe daran war, sie zu ertränken, stand sie vor seiner Tür, gegen die sie dann vehement klopfte, die er schließlich wie selbstverständlich öffnete, um sie wortlos einzulassen. Meistens mitten in der Nacht. Dann standen sie wie Schatten im nur vage vom Mond erhellten Zimmer, schemenhaft, in der Ferne einzelne Sterne. Ohne ein Wort. Beieinander. Stundenlang, mitten in der nächtlichen Dunkelheit.
 

Wortlos hatte sie ihn beim ersten Mal angesehen, als er irgendwann eine vage Geste Richtung seines Bettes gemacht hatte, mit einem übertrieben fröhlichen, breiten Grinsen. Sie hatte ihm fauchend eine Kopfnuss verpasst, er hatte wehleidig mit den Schultern gezuckt und war gähnend ins Bett gestiegen. Sein dunkelblauer Blick aus dem Fenster gleitend, die Arme waren locker hinter seinem Nacken verkreuzt gewesen. Hin und her gerissen, zwischen ihrer zornigen Sturheit und der verletzlich ehrlichen Kraftlosigkeit, hatte er wortlos wahrgenommen, wie sie schweigend neben ihm unter die Bettdecke gehuscht war und eine gezischte Warnung hinterher geschoben, die er aber lediglich mit lebhaft funkelnden Augen und einem infantilen Grinsen beantwortet hatte.
 

Am nächsten Morgen verloren sie kein Wort darüber, aber das Gefühl blieb und es raubte ihr in den guten Nächten den Atem und in den schlechten auch den kompletten Schlaf. Unter ihren lindgrünen Augen lag regelmäßig ein tiefer Schatten. Doch er ließ sie einfach wortlos ein, wenn sie wieder mitten in der Nacht vor seiner Tür stand.
 

Nahe spürte sie dann den trainierten Körper neben ihrem eigenen, den warmen Atem, der ihr in ruhiger Regelmäßigkeit über die Wange strich, seinen Arm, der ihr locker über der Hüfte lag. Sie hatte ihre kühle Stirn an seine Brust gelegt und versuchte ruhig zu atmen, die rasenden Bilder stur zu verdrängen. Es gelang nur teilweise. Sie suchte nach seiner Hand. Seine Finger waren rau, aber ungewöhnlich weich für einen so rasant in den Rängen aufsteigenden Ninja. Seufzend schaute sie zu ihm hoch, er erwiderte ihren Blick ohne ein Wort. So vieles stand zwischen ihnen. Ungesagt. Immer wieder drängten sich dunkle, wissende Augen in ihre Gedanken, Augen, die sie mal vorwurfsvoll, mal eiskalt musterten.
 

Seine Augen waren ganz klar, ein durchdringendes Blau, wie der Himmel an einem frischen, sonnendurchfluteten Herbsttag, aber ernster als noch vor ein paar Jahren. Seine Gesichtszüge wurden markanter, der Körperbau muskulöser.
 

Ihre Ausbildung unter Tsunade war kräfteraubend, unbarmherzig und ihr Anker. Sie schuftete täglich im Krankenhaus, überstand die härtesten Lektionen mit knirschenden Zähnen, aber ohne einen Ton des Klagens, gab nicht nach, schlug selbst nur noch kraftvoller zu, wenn das Leben seine Schläge austeilte. Sie konzentrierte sich auf die Gegenwart und noch intensiver auf die Zukunft, versuchte nicht zurückzuschauen. Sie war verdammt erfolgreich. Meistens.
 

Doch es gab sie. Die Vergangenheit und diese ätzend schwachen Momente, wenn sie über ihr zusammenbrach. Naruto war chaotisch und laut. Aber er war ihr Anker, wenn der erste nicht stark genug war, um sie davor zu bewahren in Erinnerungen zu ertrinken.
 

Wie in dieser kühlen Nacht, nachdem sie ihn einmal wieder nach jahrelanger hartnäckiger Suche gefunden, ihn nahezu angefleht hatten, mit nach Hause zu gehen, mit Tränen in den Augen.
 

Ihre glänzenden, sehnsüchtigen, hoffnungsvollen Augen. Ihre Verzweiflung. Und ein Gefühl, das zwischen ihnen beiden hing. Sie verband. Und sie trennte.

Es war so ein entscheidender Moment. Sie ahnte, wie es hätte sein können, wie es verlaufen wäre, wenn er mitgekommen wäre – und dann sah sie wieder mit einem Schlag, wie es war, die Gegenwart. Nicht ihre Erinnerungen.
 

Es stand so vieles zwischen ihnen. Sie wollte ihn verachten, doch irgendetwas hielt sie mit beängstigender Kraft davon ab. Mental sah sie seine feinen Gesichtszüge immer wieder vor sich, den blassen Teint und den ungewöhnlichen Kontrast zu seinem dunklen Haar, dunkler als Ebenholz. Die langen, schwarzen Wimpern, die die faszinierend dunklen Augen, wie Obsidiane wirkten sie, umrahmten. Der zwölfjährige Junge mit dem abweisend kühlen Blick schob sich unter die Maske des zweiundzwanzigjährigen Nukenins. Ihre Erinnerung wieder untrennbar mit der jetzigen Realität verwoben. Doch sie waren keine Kinder mehr. Er war kein einsamer Junge mehr, der sich mehr schlecht als recht in der grausamen Welt hatte seinen Platz erringen müssen. Er war ein einsamer junger Mann. Die Leere, die ihn umfing und einnahm, raubte ihr aufs Neue fast den Atem. Die Leere, die aus seinen faszinierenden Augen gesprochen hatte, als er langsam seinen dunklen Blick gehoben und ausdruckslos auf sie gelenkt hatte. Wortlos. Und er ihnen einmal mehr wortlos den Rücken gekehrt hatte.
 

Er hatte sich entschieden. Gegen sie. Gegen sie beide. Sie wollte Naruto endlich direkt sagen, dass es sinnlos war, einem Phantom hinterherzujagen. Dass die Vergangenheit vergangen war und ihrer dreier Freundschaft nur noch eine schmerzhaft-wundervolle Erinnerung. Dass nur noch sie beide übrig waren. In den Händen das Band, dessen anderes Ende nur in eine dunkle Leere führte. Sasuke hatte es losgelassen, sich davon losgerissen mit aller Gewalt, und er würde es nie wieder mit den ihrigen losen Enden verknüpfen.
 

Sie wollte schreien und heulen, ihren ganzen schwelenden Frust, diese brennende Wut, die sie innerlich aufzufressen drohte, wenn sie dieses schwache Flackern in den azurblauen Augen wahrnahm, etwas, das ihr eiskalte Schauer über die Haut jagte, etwas, das ihr Herz schmerzvoll hämmern ließ, sie wollte alles hinaus brüllen, diese erdrückenden Gefühle mit einigen konzentriert explosiven Schlägen hinauskatapultieren und sie wollte ihm die Wahrheit, die zwischen ihnen stand wie eine unerschütterliche Mauer, ins Gesicht schreien. Aber sie konnte nicht.
 

Nach der erfolglosen Mission, standen sie an der alten Brüstung, Narutos Wohnung zu ihren Rücken. Eine frische Brise brachte den Geschmack des nahenden Winters mit sich. Die kräftigen Baumkronen rauschten dunkel im stetigen Wind. Gelbe, orangerote Blätter segelten hinab und bedeckten den kargen Boden. Die sinkende Herbstsonne funkelte am Horizont, berührte ihre kühle Haut. Schweigend standen sie beieinander, so vertraut nahe, distanziert genug, um sich gerade so eben nicht zu berühren.
 

Sie wollte ihn fragen, wann er endlich dieses lächerliche, kindische Versprechen vergessen würde, wann er endlich loslassen könnte. Und sie wollte ihm mit geschickt gezielten Schlägen Verstand einbläuen. Es lag ihr mit einer gepfefferten Ladung Ironie auf der Zunge, schmeckte fast bittersüß, sie ballte bereits ihre Hände zu Fäusten. Zu frisch und detailliert drängte immer wieder Sasukes Bild vor ihrem inneren Auge hervor. Die Begegnung krallte sich in ihrem Bauch fest, in ihrem Herzen. Wut, Enttäuschung, Leere fraßen sich ätzend durch ihren Körper. Wie eine zerstörerische Flut. Seine Entscheidung, immer wieder, seine Entscheidung. Gegen sie beide. Immer, immer wieder.
 

Ihre Blicke trafen sich in diesem seltsamen Moment, als hätten sie sich gemeinsam an etwas erinnert, sahen sich lange an. Wortlos. Mit einem Ruck überwand er plötzlich die instinktiv behütete Distanz, wagte es jedoch kaum sie zu berühren und grinste sie nur so vertraut breit an. Melancholie zeichnete seine Gesichtszügen. Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als er so vor ihr stand, so nah. Sie musste zu ihm hochsehen, um ihm in die Augen schauen zu können, sah diese königsblauen Sprenkel auf dem herbsthimmelblauen Hintergrund, der mit einem mitternachtsblauen exakten Kreis die Iris begrenzte. Es war ihr vorher noch nie aufgefallen. Ein ungestümes Funkeln lag darin, das zu brennen schien. Blau war keine kalte Farbe.
 

Sie spürte seinen Atem im Gesicht, lehnte sich plötzlich instinktiv vor. Seine Augen waren ganz verhangen, ein dunkles, einnehmendes Blau, wie der Himmel an einem stürmischen Herbsttag. Sie zog ihn zu sich. Warm und rau lagen mit einem Male seine Lippen auf den ihrigen, pressend, fordernd. Ihre Zunge schmeckte Einsamkeit, Verlustangst, Enttäuschung, Zorn, Sturheit und Lust. Es raubte ihr den Atem.
 

Atemlos schauten sie sich einen vagen Moment an, stolperten bebend in seine Wohnung ohne die stetigen Berührungen zu unterbrechen, die zwischen Erschütterung und Lust pendelten.
 

Haltlos riss sie ihren Pullover über den Kopf, seinen pfefferte er irgendwo in die Ecke. Keuchend spürte sie seine warmen Finger auf ihrer erhitzten Haut, seine Lippen an ihrem Nacken. Er zog sie langsam ins Bett, sie kniete über ihm, beide Hände je rechts und links knapp über seinen Schultern. Sein Blick fuhr über ihre zierliche Figur, die sich Jahr um Jahr gestählt hatte, feine Muskeln zeichneten sich auf ihrem Bauch ab, blieb an ihren hellgrünen Augen hängen. Auf ihren Wangen spürte sie den prickelnden Hauch von Röte.
 

Als er in sie eindrang, sah sie seine schwarzen, unergründlichen Augen vor sich.

Sie keuchte.
 

Sie versuchte die rasenden Bilder stur zu verdrängen, krallte sich in seine Schultern, spürte ihn in sich, seine kraftvollen Stöße, das Beben ihrer Körper, heiße Wellen durchdrangen ihren Körper, flossen ihn hinab und sammelten sich. Der Rhythmus hallte in ihr wider. Sie hörte ihrer beider schweren Atemzüge, spürte den dünnen, frischen Schweißfilm auf der Haut. Spürte jede seiner Regungen, den heißen Atem, hörte das rhythmische Rascheln des Bettes, spürte ihn grenzenlos, hemmungslos. Die Grenze zwischen Realität und Erinnerungen verschwamm. Sie spürte ihn und hauchte einen Namen. Den falschen.
 

Am nächsten Morgen verloren sie kein Wort darüber. Sie redete sich ein, dass er es nicht wahrgenommen hatte, aber das Gefühl blieb. Sie schaute zu ihm hoch, er erwiderte ihren Blick ohne ein Wort. Es war falsch.
 

Unerträglich. Brennend. Überwältigend. Vernichtend.
 

Sie wusste nicht, wohin.

Sie wussten beide nicht, wohin.

Und vielleicht folgten sie deswegen immer wieder, immer weiter dem, der sie ohne Abschied zurückgelassen hatte. Ohne eine Entschuldigung. Ohne eine Erklärung. Dem, der sie zusammengeführt und unwissend eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen errichtet hatte.
 

Am Anfang dachte sie, dass dieses Gefühl wieder verebben würde.
 

Dieses einschneidende Gefühl, das ihr den Atem raubte und die Präzision und die Kraft und den Schlaf und die Konzentration. Am Anfang dachte sie auch, dass es – er ihr egal werden würde.
 

Irgendwann musste sie erkennen, dass sie sich selbst belog. Sie sich beide.
 

Sie wusste, er würde nicht wieder kommen.

Nicht für Konoha, nicht für Naruto und erst recht nicht für sie.

Und sie wussten, dass sie es nicht akzeptieren würden. Konnten.
 

Sasuke würde nicht wieder zurückkehren.

Und sie würde trotzdem nicht aufhören, auf ihn zu warten, zu hoffen, ihm immer wieder den Weg nach Hause zu zeigen. Weil sie nicht anders konnte.
 

Doch das war nicht das, was so weh tat. Nicht mehr.
 

Das, was eigentlich so schmerzte war, dass Naruto es wusste. Sie sah es in seinen sommerhimmelblauen Augen, wenn er in die Ferne schaute und sich unbeobachtet fühlte. Melancholisch, mit diesem Hauch Verlust in den Augen, einer Brise Ernüchterung und einem lauernden Schmerz. Dass er es wusste und sie dann trotzdem langsam zu sich zog, sie immer wieder unerwartet zärtlich küsste. Trotz allem. Sie wollte Sasuke einfach verzeihen und endlich loslassen. Aber.
 

Es tat weh. Es tat verdammt weh. Sie sah es in seinen ehrlichen, himmelblauen Augen. Naruto wusste es und war trotzdem da. Selbst ein Gefangener seiner Erinnerungen, seiner Wünsche und Ängste und Träume. Es stand so Vieles zwischen ihnen. So viele ungesagten Worte. Und nur eines hatte sie zu viel gesagt. In einem unbedachten Moment. In einem verletzlich ehrlichen Moment. Doch sie standen einfach da. Seine Unterarme waren locker auf die Brüstung gestützt. Sie lehnte mit dem Rücken daran. Der frische Herbstwind spielte mit ihrem seidigem Haar, mit den chaotischen, blonden Haarsträhnen von ihm. Es war falsch. Sie sahen sich an, wussten es, doch keiner rührte sich.
 

Diese Erkenntnis.
 

Sie hatten mehr verloren als einen Teamkameraden, einen Verbündeten, einen Freund. Sie hatten eine gemeinsame Gegenwart, eine gemeinsame Zukunft verloren, stattdessen jagten sie einer Vergangenheit hinterher, die keinen Platz ließ für Zweisamkeit. Die Erkenntnis, dass es nie wieder so sein würde, wie es gewesen war. Und dass sie nie wissen würden, wie es gewesen wäre. Was hätte sein können.
 

Einsamkeit, Wut, Enttäuschung, Verzweiflung. Alles war irgendwie erträglich.

In den schlimmsten Momenten weinten sie nicht, sie schrien nicht.
 

Sie warteten. Gemeinsam. Einsam.

Wortlos. Weil sich der größte Schmerz manchmal nur stumm ertragen ließ.
 


 


 

»Freundschaft ist weit tragischer als Liebe. Sie dauert länger.«

Oscar Wilde
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. :3

Jaelaki

PS. Ihr sucht weitere interessante Naruto-FFs oder schreibt selbst welche? Ihr sucht neue Umsetzungen/Ideen/Inspiration? Oder außergewöhnlich gute Fanfictions? Dann schaut im [εnφα] Exklusive-Naruto-Fanfictions »Kommentar&Austausch«-Zirkel vorbei! ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)

Kommentar schreiben
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Von:  sadness
2015-01-19T14:37:50+00:00 19.01.2015 15:37
mhm... ich kann eigentlich alles lob nur wiederholen, die geschichte ist echt verdammt gut :o
ich freu mich, dass ich sie lesen durfte!
Von:  _Risa_
2014-12-20T12:44:15+00:00 20.12.2014 13:44
So wie gesagt, von Naruto habe ich wenig Ahnung, aber dass Sakura in Sasuke verliebt ist und er irgendwie ein Arsch und sie sowie seinen besten Freund (ist das dann überhaupt ein bester Freund?) andauernd verletzt, sowas in die Richtung habe ich mitbekommen. ^^"
Also komm ich gleich zum Inhalt und gehe davon aus, dass alle komplett IC sind. ^^

Ich finde deine Gefühlsbeschreibungen unglaublich gut und mir tut sie einfach leid, dass sie den Typen nicht loslassen kann. So eine Liebe wünscht man echt niemanden und Sasuke scheint alles egal zu sein? Solche Freunde braucht man erstmal, die so lange zu einem halten, obwohl man so viel falsch macht.
Wie gesagt, ich mag deine Beschreibungen gerne, allerdings finde ich manche "Augenbeschreibungen" etwas zu sehr aufgetragen, wenn du weißt, was ich sagen will ^^ Irgendwo weiter unten "sommerhimmelblau", it's too much imo ;) Und auch weiter oben bereits, ich finde, du erwähnst die Augenfarben etwas zu oft.

Wow, was danach geschieht macht mich auch sprachlos bzw. wortlos. Der Arme muss also praktisch als ihr Notnagel herhalten, wenn ich das so auf den Punkt bringen darf. ^^" Beide sind einsam, also sind sie zusammen einsam, aber irgendwie kommt er mir trotzdem wie ein Spielzeug vor, denn ... mit dem besten Freund schläft man nicht, wenn er einem was als Mensch bedeutet und man auch keine Beziehung eingehen will imo.
>> Sie spürte ihn und hauchte einen Namen. Den falschen.
Am nächsten Morgen verloren sie kein Wort darüber. Sie redete sich ein, dass er es nicht wahrgenommen hatte, aber das Gefühl blieb. Sie schaute zu ihm hoch, er erwiderte ihren Blick ohne ein Wort. Es war falsch.<<
Starker Tobak, da hast du ja was Schönes geleistet, meine liebe Sakura. ôo
Er tut mir so leid. ;_;

LG Chari :) (sie ja auch, aber nein, Naruto, der ist es, der mir am Ende leidtut x.x")
Von: abgemeldet
2014-11-02T19:00:00+00:00 02.11.2014 20:00
Wow.
Einfach nur wow.

Ich bin einfach nur platt. Ich mag Dynamik der Drei sehr gerne und in dieser Geschichte hast du nur allzu eindringlich gezeigt, warum. Eine sehr schöne und eindringliche Geschichte, bei der man so sehr auf das Happy End hofft, obwohl man weiß, dass es hoffnungslos ist. Genauso hoffnungslos wie für die beiden.
Von:  jyorie
2014-01-20T10:56:28+00:00 20.01.2014 11:56
Hallo ^.^

das hast du eindringlich und gut beschrieben, was Sasuke alles
damit angerichtet hat, als er gegangen ist und wie Sakura damit
eigentlich nicht wirklich klar kommt und wie Naruto sie tröstet.
Und welchen Fehler Sakura dadurch begangen haben.

*seuftz* kling sehr traurig.

Liebe Grüße
Jyorie

Antwort von:  Jaelaki
05.02.2014 15:33
Hallöchen,

ich finde die Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Teams 7 sehr interessant. Deswegen auch dieser OS. Leider wird mMn die Komplexität der Beziehungen im Manga/Anime nicht sehr ausdrücklich aufgenommen - umso mehr Platz bleibt für die Phantasie der FF-Schreiberlinge. ^.-

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Gruß,
die Jaelaki
Von:  Goetheraserei
2013-12-18T20:14:57+00:00 18.12.2013 21:14
Hey-ho Blue!

Deine FF "Wortlos" sah vielversprechend in meinen Augen aus und so entschloss ich mich dazu diese FF eben zu kommentieren. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich mich ein wenig austobe hier und mich niederlasse. Gelegentlich werde ich ein paar Cookies klauen, mit meiner Schmusedecke spielen und Kakao trinkend hier rumreviewen. Ich hoffe, es macht dir wirklich nichts aus. :3

Zum Titel:

Allein der Titel hat mich förmlich in den Bann gezogen, denn "wortlos" kann sich auf viele Dinge beziehen. Warum ist ein Mensch wortlos? Wie kann man ihn sprachlos machen? Richtig. Indem man Dinge tut, die einen Menschen stark beeindrucken oder schocken. Ehrlich gesagt tendierte ich eher zum Letzteren. Keine Ahnung warum. Aber ich vermute, dass diese Geschichte eher einen traurigen Touch haben wird.

Zum Cover:

Naruto und Sakura laufen durch einen Waldweg und drüber steht "Wortlos". Ich denke, es soll die Gefühle der beiden widerspiegeln über Sasukes Abkehr von Konoha. Das Bild hat auf jeden Fall etwas abschiedmäßiges an sich und in mir ruft es Gedanken über Verständnislosigkeit hervor. Warum bist du gegangen, Sasuke? Warum hast du uns das angetan? Hast du uns wirklich für immer den Rücken gekehrt?

Da stehen zwei Ninja, zwei Freunde und wissen nicht weiter.

Herzergreifend.

Mag ich. ^^

Charaktere:

Die Gestaltung der Seiten der Charaktere finde ich richtig klasse. Da gibt es erstmal die Sprüche von den einzelnen Leuten und dann sozusagen den Unterspruch, der alles noch einmal bekräftigen soll. Das hast du wirklich super gelöst. Hut ab! :D

Ich finde alle drei Bilder passend gewählt und richtig cool. Jedes von ihnen verleiht dem ganzen einen traurigen Nachdruck und durch die Sprüche wird es noch einmal verstärkt. Nun gehe ich schon mit gemischten Gefühlen Richtung Kurzbeschreibung und dabei habe ich echt noch nicht einmal viel gelesen, wa? Ja, ich achte erst auf das Gerüst und dann den Kern. ^^

Kurzbeschreibung:

» Es ist absoluter Unsinn zu behaupten, Trauer oder Schmerz ließe sich an der Anzahl von Tränen messen oder an Schreien. Der größte Schmerz lässt sich manchmal nur stumm ertragen. «
Jana Appel

Dieser Spruch ist wirklich wahr. Wenn man an die ganzen Opfer von Vergewaltigungen und Naturkatastrophen denkt. Sie können sich gar nicht gegen ihr Schicksal wären und besonders beim Ersteren kann man immer wieder ein Opfer von werden, wenn man beispielweise gekidnappt wurde und mit dem Entführer unter einem Dach hausen muss. Anfangs schreit man, doch irgendwann fängt man an alles stumm zu ertragen und der Moment, an dem dies geschieht, ist der größte Schmerz geboren worden.

Auch der Spruch unter dem von Jana Appel lässt mein Herz höher schlagen, aber nicht vor Aufregung, sondern vor Schmerz. Hach... ich mag das Gerüst, welches du aufgebaut hast sehr! :D

Geschichte:


Du hast vollkommen Recht. Die Szene, nachdem Sasuke unmittelbar das Dorf verlassen hatte, wird wirklich kaum thematisiert. Warum weiß ich auch nicht, aber ich weiß, dass ich mich nicht mehr rantrauen werde, denn dieser OS ist bereits gut geworden. Was soll man da noch reinbringen?

Auf jeden Fall musste ich schon am Anfang mit Sakura mitfühlen, weil du sehr gut beschrieben hast, wie es in ihr aussieht und was sie von der ganzen Sache denkt.

Und in den Stunden der Not hatte sie ihn aufgesucht. Genau dies machte den Moment magisch für mich. Sie hatte sich an Naruto gewendet, den sie eigentlich eher als nervig empfand.

Und weißt du, was das Geile an diesem OS ist? Du hast es wirklich geschafft ihre Gefühle zu beschreiben, ohne dass sie etwas sagen mussten. Die Situationen, in der jemand hätte etwas sagen können, bist du perfekt aus dem Weg gegangen. Einfach nur fantastisch!

Die Sprüche von den Charakteren hast du auch perfekt in den Text einfügen können... ich muss wirklich sagen, dass dieser OS einer der besten ist, die ich jemals in meinem Leben gelesen habe. :D

Ich könnte noch so viel zur Geschichte sagen, aber auch ich bin sprachlos. Ich finde es richtig toll, wie du die Beziehung charaktersiert hast, also dass sie gemeinsam gereift sind und zusammen gegen den Schmerz vom Verlust Sasukes ankämpfen und dass Naruto, obwohl er ein chaotischer, infantiler Kerl ist dennoch... ihr Anker in dunklen Zeiten ist. Von den ganzen Gefühlen, Darstellungen und Beschreibungen bin ich immer noch total überwältigt! :3

Auch du hast Blau so gut in Szene gesetzt wie ein gewisser Kashi. Oh, wie ich euch beiden dafür liebe! Blau ist sehr wohl keine kalte Farbe, sondern majestätisch, geheimnisvoll und einfach nur anziehend. Danke, danke, danke, dass du meine Lieblingsfarbe und wahrscheinlich auch deine... so gut in Szene gesetzt hast! *-*

Das Ende hatte sowas von reingehauen. Sakura, die einer verlorenen Liebe hinterher jagt, auch wenn sie versucht ihn zu vergessen. Naruto, der es ertragen muss, dass er Sakuras Liebe nie so zu spüren bekommen wird, wie er es sich erhofft und Sasuke, der ohne es zu wissen eine Distanz zwischen Naruto und Sasuke aufgebaut hat.

Fazit:

Sie werden warten.

Gemeinsam.

Einsam.

Wortlos und doch werden sie da sein.

Für immer.

Und genau das, ist das, was diesen OS für mich zu einem der besten und gefühlvollsten macht.

Ich danke dir dafür. :3
Antwort von:  Goetheraserei
18.12.2013 21:15
Sorry wegen dem Unterstrichenen... irgendwie ist mir da ein Fehler unterlaufen. q.q
Von:  Onlyknow3
2013-11-28T21:15:37+00:00 28.11.2013 22:15
Ja das Kapitel sagt alles was die beiden durch machen als Sasuke ihn und dem Dorf den Rücken kehrt.Mir hat es gefallen, und ich bin froh das ich es gelesen habe.Apfel du bist klasse.
Mach weiter so,freu mich deine anderen auch noch zu lesen.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Jaelaki
18.12.2013 22:56
Hallöchen! :3

Vielen Dank für den lieben Kommentar! ^.-
Ich freue mich auch, dass du es gelesen hast und sehr über deine Meinung! ^^

Gruß,
Jaelaki
Von:  Sas-_-
2013-11-26T20:52:11+00:00 26.11.2013 21:52
Ich dachte mir, ich mache dir eine Freude und gebe dir eine Rückmeldung :]
Natürlich weißt du längst, dass ich dich jetzt loben werde :DDDD
Es ist so herrlich deprimierend :D Aber mal im Ernst, diese FF drückt für mich genau das aus, was im Canon selber zwr erwähnt, aber nie wirklich beachtet wird.
Ich finde, der Verlust ist schon da, aber er wird nicht wirklich behandelt und ich bin wirklich froh darüber, dass deine FF es jetzt tut :]
Verlust ist etwas, das muss man erlebt haben, um zu wissen, wie es sich anfühlt,
glaube ich zumindest, wenn du noch keinen nennenswerten Verlust erlebt hast, dann bist du einfach verdammt gut darin, es zu beschreiben Apple.
Was hier eigentlich schon steht, aber ich gern noch mal erwähnen möchte:
Es wird alles so gut beschrieben, die Gefühle vor allem, aber nicht nur das, sondern auch das ganze Drum Herum, da bleibt nichts unerwähnt, es ist einfach schön, das zu lesen, ohne zu stolpern oder denken zu müssen: "Da fehlt mir was ..."

Eine Sache, die ich nicht unerwähnt lassen kann :DD

Sie musste zu ihm hochsehen, um ihm in die Augen schauen zu können, sah diese königsblauen Sprengel auf dem herbsthimmelblauen Hintergrund, der mit einem mitternachtsblauen exakten Kreis die Iris begrenzte.

Ich hab mir diese Textstelle raus gepflückt, weil ... du Kakashi-senseis Obsession SCHAMLOS ausgenutzt hast!! :DDDD Aber du hast es sehr schön schamlos ausgenutzt und weil du das so toll gemacht hast, sehe ich mal darüber hinweg, dass Narutos Augen eigentlich nicht wirklich mitternachtsblau sind :DDD

Ah ja, deine herrlichen Sexszenen! :D Ich finde, du könntest ruhig Lime als Genre angeben, denn das ist es ja auch und zum ersten Mal eine Form von Lime, bei der ich nicht das Bedürfnisse hatte, das rote X in der Ecke des Fensters anzuklicken :D
Außerdem war es dann im Großen und Ganzen saukomisch und hat dann unerwarteter Weise ein bisschen der Schwere, die in diesem OS liegt, heraus genommen :]

Wenn wir schon von Genre sprechen, du gibst die Schlagworte Freundschaft an, aber auch Liebe und Trauer und so etwas.
Es würde für mich mehr Sinn machen, wenn du das als Sachthema angibst, Freundschaft und eben Gefühle auswählst, bei den Gefühlen kannst du dann auch noch mal extra "liebe" oder "trauer" auswählen.
Der Grund, warum ich das vorschlage: Schlagwörter dienen hier nur zur Orientierung was im Text enthalten ist!
Es gibt keine Schlagwortsuche, deswegen würde es mehr Sinn machen, gerade diese wichtigen Bestandteile deiner FF als Sachthemen anzugeben, nach denen man auch gezielt suchen kann :]
Das ist nur ein Tipp, ich dachte eben, das würde sich so eher anbieten, vielleicht hattest du aber auch einen Grund, es so zu machen und nicht anders, aber das war ja nur eine formelle Angelegenheit.

Im Großen und Ganzen wollte ich - Sas-_- der Doofe, dir - Apple - die Frucht aller Früchte, damit nur sagen, dass dein OS echt spitzenklasse und nur zu empfehlen! ist :]
(wenn ich ihn empfehle, bringt das leider nur nicht so viel, weil ... ja, die Leute, die ich kenne, kennst du auch :DD

Also, well done und Hut ab :D

LG Sas-_- :P
Antwort von:  Jaelaki
18.12.2013 22:53
Hallöchen! ;-D

Ich danke dir recht herzlich für deine Güte und Nächstenliebe. ;-D
Natürlich. Weil ich immer gelobt werde - und wenn nicht, dann ignoriere ich das. ;-P Pfff. [sollte ich hier das *Ironie*-Schild für naive Leser hochhalten? xD]

Ich gebe dir aber recht, was das nächste anbelangt: Im Anime geht dieser Verlust - mMn - sehr unter. Ich meine, klar. Sakura heult. Naruto ist irgendwie zornig. Naja. Das war's irgendwie auch schon. Aber dafür, dass die beiden so sehr beteuern, was für ein guter, enger Freund, ja fast schon ein Bruder [~ für Naruto] Sasuke ist, finde ich die unmittelbaren Reaktionen im Anime irgendwie schwach - umso besser aber irgendwie für das FF-Fandom. Immerhin konnte ich es so super ausbauen. ;-D

Verlust ist etwas, das muss man erlebt haben, um zu wissen, wie es sich anfühlt,
glaube ich zumindest, wenn du noch keinen nennenswerten Verlust erlebt hast, dann bist du einfach verdammt gut darin, es zu beschreiben Apple.

~ Da kann ich dir nur zustimmen. Mein Hintergrund bleibt aber verhüllt in eisernes Schweigen. ^.-

Ich hab mir diese Textstelle raus gepflückt, weil ... du Kakashi-senseis Obsession SCHAMLOS ausgenutzt hast!! :DDDD
~ Das war doch nur Zufall! ;-D Okay, ich gebe zu, es hat mir gut gepasst. Allerdings fielen hier L-chans Obsession und meine zusammen. L-chan --> Blau. Ich --> Augen. Deswegen ist es doch nur halb schamlos ausgenutzt. ;-D

Aber du hast es sehr schön schamlos ausgenutzt und weil du das so toll gemacht hast, sehe ich mal darüber hinweg, dass Narutos Augen eigentlich nicht wirklich mitternachtsblau sind :DDD
~ Nicht seine kompletten Augen. ;-D Ich beziehe mich auf den Ring um die innere Iris. Jedenfalls ist das so bei meinem Vater. Der hat ganz himmelblaue Augen, aber am Rande der Iris einen dunkleren Ring: Ich empfand es schön, dieses Detail einzubauen und nicht nur blaue und blaue und blaue Augen. ^.-

Ah ja, deine herrlichen Sexszenen! :D Ich finde, du könntest ruhig Lime als Genre angeben, denn das ist es ja auch und zum ersten Mal eine Form von Lime, bei der ich nicht das Bedürfnisse hatte, das rote X in der Ecke des Fensters anzuklicken :D
~ Ah, okay! Ich war mir unsicher, ob das schon als Lime gilt, weil ich so etwas noch nie geschrieben hatte. ;-D Mein erstes Mal also hier. ;-DD
Ich nehme es als großes Kompliment, dass dir sogar dieser sensible Teil zugesagt hat. ^.-

Danke übrigens für den Tipp. Ich habe es einfach als Schlagwort angegeben, damit die Leser, die die Kurzbeschreibung vor sich haben, sich einen knappen Überblick über die Hauptthemen machen können - jedenfalls nutze ich so die Schlagwörter auch bei anderen FFs, die ich lese - nicht für die Suche, sondern für ein knappes Bild, was den Inhalt der angeklickten FF betrifft.

Vielen Dank für dein großes Lob! Ich - die Frucht aller Früchte - fühle mich außerordentlich geehrt. Vor allem, weil du ja eben nicht doof bist. ;-D Nur manchmal. ;-DD

Lieber Gruß,
Jaelaki
Von:  L-San
2013-11-23T20:11:13+00:00 23.11.2013 21:11




No Words




Hallo Jaelaki!


Vielen Dank für die Teilnahme am Wettbewerb No Words.
Wie der Titel des Wettbewerbs vermuten lässt, geht es darum, eine Geschichte zu schreiben, in der keine mündliche Kommunikation stattfinden darf.
Ob du diese Aufgabe erfüllen konntest, werde ich dir im Folgenden verkünden.
Vorab will ich dir hier – um unnötigen Stress und Ärger zu vermeiden – nur noch sagen, dass mein folgender Review weder darauf abzielt, dich zu verletzen, noch dein Werk in den Dreck zu ziehen.
Falls du noch offene Fragen hast oder etwas erklären möchtest, dann wäre es schön, du wendest dich an mich.
Nachdem dies gesagt ist, komme ich nun zur Auswertung deiner FF.
Die für die Bewertung relevante Kritik erfolgt in verschiedenen Blöcken:
Kurzbeschreibung | Inhalt | Charaktere | Rechtschreibung/Grammatik | Schreibstil | Fazit


Kurzbeschreibung: |10 von 10 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, inwiefern der Autor Aufmerksamkeit erregt.

Die Formatierung lässt die Kurzbeschreibung schön übersichtlich und interessant wirken, wodurch sie eben einladend wirkt.
Bilder sehen sehr ansprechend aus.
Die Beschreibungen klingen auch sehr interessant.
In der Charakter-Rubrik ist dir ein Komma-Fehler unterlaufen.
Es ist interessant, dass du einen eigenen Zitat geschrieben hast.


Inhalt: |30 von 30 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Geschichte an sich logisch und stimmig aufgebaut ist, ob sie durch Kreativität oder Details oder dem besonderen Etwas hervorsticht, was Pluspunkte gäbe, oder ob sie den Leser emotional erreicht.
Bewertet wird jedes einzelnen Kapitel, anschließend folgt ein Gesamtüberblick.

Eine Randbemerkung:
Warum benutzt du in der Kurzbeschreibung das hier: >> << und in dem Kapitel das da: »
Es wäre besser, wenn du dich nur auf eine Form festlegen würdest.
Des weiteren, warum lässt du zwischen '»' und dem Zitat was frei?
Sollte das nicht zusammen sein?

Wieder zurück zum Wesentlichen.
Was mir besonders aufgefallen ist, du arbeitest geschickt mit Signalwörtern, setzt Gefühle formidabel um, und streust zwischen den Zeilen die Melancholie, die Trauer.
Das Thema, das du aufgegriffen hast, ist sehr schwer umzusetzen, da man eben auf viele Details eingehen muss wie das Verhältnis im Team 7 usw.
Nichtsdestotrotz hast du das sehr gut umgesetzt, mit viel Tiefgang und Leichtigkeit eben.
Die Verzweiflung, die Trauer, die Melancholie hast du zwischen den Zeilen schön gestreut.
Es gibt eigentlich nichts mehr zu sagen, denn der Inhalt war einfach nur perfekt umgesetzt und mich erreicht.


Charaktere: |20 von 20 Punkten|
In diesem Bereich wird geschaut, ob die Charaktere IC sind oder doch ein wenig abweichen, und wenn ja, warum.
Des weiteren wird die Konstellation der Figuren betrachtet.

Auch da fasse ich mich kurz, denn die Charaktere wirken IC und du baust da so viele Details ein, die die Freundschaft und das Zerwürfnis gut widerspiegeln.
Tiefgang pur.


Rechtschreibung/Grammatik: |09 von 10 Punkten|
Du verfügst über eine makellose Rechtschreibung.
Nur setzt du an manchen Stellen ein Komma.
Nun, an jenen kann man ein Komma setzen, sind meiner Meinung nach nicht wirklich notwendig und wohl Streitfragen.
Lieber etwas mehr Kommas setzen, wenn du dir unsicher bist.


Schreibstil: |30 von 30 Punkten|
Ein Wort:
Makellos.
Mal wieder.
Die Wortwahl ist schön abwechslungsreich und kreativ.
Ebenso kreativ und anschaulich sind deine zahlreichen stilistischen Mitteln.
Du schreibst sehr farbig.
Dein Augenmerk liegt in Augen, was dem Text eine eigene, persönliche Note gibt.
Dein Schreibstil ist lockerflockig, und dennoch schaffst du es, komplexe Satzkonstruktionen einzubauen, die nicht schwerfällig, sondern einfach leicht wirken.
An einer Stelle hast du sogar einen Monstersatz eingebaut, um den Leser in einen Sog zu ziehen, was gepasst hat in dem Moment.


Fazit: |99 von 100 Punkten|
Dein OS ist nahezu perfekt.
Mir fehlen die Worte, was mir nur selten passiert.
So viel Tiefgang, so viele Emotionen.
Man merkt, du hast den OS sehr gut durchdacht.
Es fällt mir schwer, überhaupt was Konstruktives zu sagen.
Denn dein OS war wirklich exzellent.
Die von mir gestellte Aufgabe hast du zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann hast du insgesamt 99 von 100 Punkten erreicht, was nach meinem Bewertungsskala eine 1+ wäre.
Ich hoffe, ich habe dich mit meinem Review nicht allzu sehr an den Kopf gestoßen.
Bedenken, dass der Kommentar nur meinen Eindruck widergibt, denn es kann ja sein, dass andere Leser anderer Meinung sind.
Für offene Fragen stehe ich dir jederzeit zur Verfügung.


LG
L-San


PS:
Fühl dich geehrt, denn bis jetzt hatte noch niemand auch nur annähernd so viele Punkte erreicht wie du, und das, obwohl ich jetzt schon drei Wettbewerbe ausgewertet und viele Einsendungen bekommen habe.
Vielen Dank für das außerordentliche Lesevergnügen.
Weil du mit deinem OS eine herausragende Arbeit geleistet hast, verdient sie von mir eine YUAL-Empfehlung.
Schönen Abend noch.

Von:  Schokokekse
2013-11-22T13:45:00+00:00 22.11.2013 14:45
Eine wunderschöne Geschichte- auch wenn das Ende traurig war. Weiter so:)
Liebe Grüße
Antwort von:  Jaelaki
25.11.2013 20:54
Hallöchen!
Vielen Dank für dein Lob! :3

Gruß,
Jaelaki
Von:  eisbaerchen
2013-11-22T07:43:00+00:00 22.11.2013 08:43
Hey,
ich bin echt einfach nur baff von deiner FF - keine Angst, im positiven Sinne natürlich ;-)!
Du hast diese Gefühle von Sakura und Naruto einfach nur genial wiedergegeben und es hat echt Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen. Und du hast einen wirklich schönen flüssigen Schreibstil!
Liebe Grüße!
Antwort von:  Jaelaki
25.11.2013 20:53
Hallöchen.

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es hat mich gefreut, dass er so gut bei dir angekommen ist. Immerhin war es ja eine Art Experiment! ^.-

Gruß,
Jaelaki


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