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Amore

Sequel zu "Amortentia" [Marcus|Katie]
von

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Madame Pudifoots Café

Madame Pudifoots Café
 

Die ganze Zeit über sprachen sie beide kein Wort miteinander. Zu ungewöhnlich war die gesamte Situation. Marcus lief vor ihr voraus und seine Gedanken fuhren Achterbahn. Er versuchte sie ins letzte Eck seines Gehirns zu verbarrikadieren, doch so gut klappte das nicht, wie er das gerne wollte.
 

Er bog in eine Seitengasse ein. Nicht weit von hier müsste gleich ein Café auftauchen. Ja, hier um die Ecke müsste es sein. Die großen pinken Jalousien waren ein bekanntes Erkennungsmerkmal. Bell schloss langsam zu ihm auf, oder wurde er selber langsamer? Auch egal.

Er blieb vor dem Café stehen und wartete darauf, bis sie neben ihm stand, bevor er sie einfach mit hinein zog.
 

„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, Flint!?“, stieß die Gryffindor hervor, als sie sein Ziel erkannte.
 

Die etwas zu gut geheizte enge Caféstube ist ziemlich kitschig mit Rüschen dekoriert. Bell wurde fast mit einer Überanzahl von herabfallenden Schleifchen und Konfetti erschlagen, doch sie wich ihnen noch rechtzeitig aus. Überall standen kleine, runde Tischchen, die mit pinken Tischdeckchen verziert waren, mit jeweils einer rosa Kerze bestückt und ebenso befanden sich die obligatorischen Zuckerdosen und Milchkännchen darauf.

Durch die viele kitschige Dekoration wirkte der Raum viel kleiner, als dieser eigentlich war.
 

In liebevoller, aber auch aufdringliche Weise drängte sich die beliebte Madame Puddifoot, die Inhaberin des Cafés, zwischen den Tischen durch, um ihre Gäste zu bedienen.

Sie war eine stämmige Hexe, die ihr Haar immer in einem strengen schwarzen Haarknoten trägt, aber eine herzensgute Dame mittleren Alters war, die alle ihre Gäste mit "Meine Lieben" ansprach.
 

Davon nahm Bell höchstpersönlich Kenntnis.
 

„Hallo, meine Lieben. Soll ich euch ein Tischchen zuweisen? Es ist noch nicht viel los, aber einige Plätzchen sind leider schon reserviert.“, lächelte sie zuckersüß mit einem Tablett auf den Händen balancierend.
 

„Wenn wir hier schon rein müssen, dann bitte einen, der weit hinten in einer Ecke liegt...“, hörte er Bell leise grummeln.
 

„Wie bitte?“, fragte Madame Puddifoot nach, da sie es nicht verstand.
 

„Einen Tisch in einer Ecke.“, sagte Marcus schnell und schon lächelte die Hexe wieder vergnügt.
 

„Dann hier entlang.“, sagte sie und wies sie beide in ein stilles Eck.
 

Die Gryffindor setzte sich sofort auf einen quietsch-, pinken Sessel in die Ecke. Flint hingegen setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl, der mit einem rosa Tuch vernäht wurde.
 

Die Hexe verschwand daraufhin erst einmal wieder zurück an ihre Theke.
 

Der Tisch lag verborgen zwischen ein paar Pflanzenkübel einer Yucca-Palme. So konnte keiner die beiden jedenfalls sofort entdecken, wenn sie die Tür hineinkamen. Anders herum, konnte Bell von ihrem Sitzplatz aus den Eingang gut in Schach halten. Für den Fall der Fälle natürlich.
 

„Ich fass' es immer noch nicht, dass du hier rein gehst. Dir ist schon bewusst, dass hier nur Pärchen sitzen?!“, funkelte das Mädchen.
 

„Ja. Andererseits mag ich das Café. Madame Puddifoot ist wirklich sehr nett und ihr Köstlichkeiten einfach unbezahlbar.“, sagte er bescheiden.
 

„Wenn mich nur jemand sieht. Ich bin geliefert. Weißt du eigentlich, was dann für ein Getratsche los geht?“
 

„Bell. Das ist doch ein Date, oder? Also, kein Grund zur Panik. Ganz harmlos.“
 

Und schon wieder kam das böse Wort über seine Lippen. Date. Ein Date war dies definitiv nicht. Gut, er spendierte ihr etwas. Okay, er hatte sie beschützt vor einem verliebten Trottel. Sie saßen ganz harmlos in einem Café. - Das dieses Café allerdings, wie sie schon sagte, nur von Pärchen besucht wurde, überging er diskret.
 

„Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen.“, murmelte sie.
 

„Und was hat dich doch zum Umdenken bewegt, Bell? Der wirklich aufreizende Kuss? Oder doch die Neugier?“, grinste er schelmisch und wartete gespannt auf ihre Antwort.
 

„Weder noch!“, sagte sie dagegen energisch.
 

In diesem Moment, kam die Inhaberin wieder. Diesmal ohne Tablett, stattdessen mit einem kleinen pergamentartigen Notizblock und ihre Flotte-Schreibe-Feder.
 

„So, meine Lieben. Was darf ich euch bringen?“
 

„Einen Chocotraum.“, sagte Marcus lässig, was Bell ein wenig stutzen ließ.
 

„Traum? Ist das nicht etwas für Mädchen?“
 

Er schien nicht darauf eingehen zu wollen, jedenfalls richtete sich Madame Puddifoot nun an seine Begleitung.
 

„Und für dich, meine Liebe?“
 

„Eh... einen Milchkaffee.“
 

„Kommt sofort.“, murmelte sie und drängelte sich wieder davon.
 

„Milchkaffee, sehr originell.“, grinste er nun doch und stachelte sie weiter an.
 

„Sagt der Jenige, der sich als Kerl, einen Chocotraum bestellt. Bist du weich geworden, Flint?“
 

„Nein, ich besitze nur einen guten Geschmack.“
 

„Sicher!“, sagte sie stutzend und überkreuzte ihre Arme.
 

„Nun, lass doch ständig deine Zickereien. Kein Wunder, das nie einer mit dir ausgehen will.“
 

„Zicker...was?! Und überhaupt, es gibt viele Jungs, die mit mir ausgehen wollen!“
 

„Sicher...“, lächelte er siegessicher.
 

„Da wäre...zum Beispiel Lee! Er hat mich in den ganzen Jahren mindestens schon an die dutzend Male gefragt. Oder Dean...eh... Dean Thomas! Auch schon gefühlte hundert male.“
 

„Okay, okay. Anders gefragt. Und wieso hast du dann nie Dates, wenn dich so viele Fragen?“
 

Jetzt war sie endlich still. Das hatte er sich schon fast gedacht.
 

„Ich rieche die Faulheit an deinen Worten, kleine Bell.“, lachte er amüsiert.
 

Sie konnte ihm nichts darauf erwidern – sie wollte, das konnte er ihr ansehen – doch Puddifoot kam gerade wieder mit den bestellten Gebräu.
 

„So, ein Milchkaffee für das Herzchen hier.“, sagte sie und lächelte wieder elendig zuckersüß in Bells Richtung, „Und einen Chocotraum. Ich hatte ganz vergessen zu fragen, ob mit oder ohne Sahne, deswegen hab ich dir ein bisschen Schlagsahne in ein Schüsselchen vorbereitet, mein Herzel.“
 

„Danke.“, murmelte er leise, doch stets höflich.
 

Als die Dame wieder weg war, konnte Bell nicht mehr ihre angestauten Lachmuskeln zurück halten.
 

„Herzel...awww. So süß.“, lachte sie nun aus voller Kehle.
 

„Klappe, Bell.“
 

„Och, wird Flint etwa rot?!“, lachte sie und verschluckte sich prompt an ihrem Milchkaffee, als sie gerade etwas daraus getrunken hatte.
 

„Dir wird das Lachen, schon noch vergehen.“, grummelte nun er, worauf sie nur noch lauter lachte.
 

Schon so laut, dass sich andere Gäste zu ihr umsahen.
 

„Es reicht jetzt, okay. Oder willst du noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenken?“
 

„Oh.“, grinste sie und versuchte ihren Lachkrampf nun etwas besser unter Kontrolle zu halten.
 

Stille trat ein, als beide ruhig ihre Getränke leerten. Ab und zu sah Marcus, wie ihr Blick immer wieder Richtung Tür schielte. Sie hatte wohl wirklich panisch Angst, dass sie beide von irgendwelchen Gryffindors entdeckt werden könnten.
 

„Bell,...mach dich locker.“, murmelte er leise giftig.
 

„Ich bin locker!“, entgegnete sie.
 

Doch Marcus verneinte mit einem Kopfschütteln. Definitiv war sie nicht locker. Ihre gesamte Körperhaltung machte das ganze nur noch mehr deutlich. Ihre Arme waren verschränkt, Schultern streng nach hinten gedehnt, die Beine hatte sie offenbar übereinander geschlagen. Nein, das war definitiv keine lockere Haltung.
 

„Meine Lieben, darf ich euch noch etwas bringen?“, hallte die Stimme von Madame Pudifoot in sein Ohr.
 

„Nein, danke. Ich denke die Rechnung wäre aber gut.“
 

Sie nickte und verschwand daraufhin.
 

„Endlich...“, murmelte Bell erleichternd auf.
 

Kaum drei Minuten später bezahlte diesmal jeder für sich selber. Marcus stand auf, Bell tat es ihm gleich, sobald Madame Pudifoot, ihren Tisch verlassen hatte, um sich den weiteren Gästen zu verschreiben.
 

Gerade als sie im Begriff waren die Stühle an den Tisch zu schieben, fielen über der Eingangstür Konfetti herunter. Ein neuer Gast, bzw. Gäste betraten das Café. Marcus konnte gar nicht so schnell realisieren, als Bell sich an sein Rücken festkrallte und ihn mit Schwung herumzerrte.
 

„Bell...!“
 

„Das....das... wieso müssen die JETZT hier reinkommen?!“, fluchte sie und sprach hektisch weiter, „Angelina und Fred... und, und... George und Alicia...Oh bei Medusa...Flint tu doch etwas, sie dürfen uns nicht sehen!!“
 

„Oh, hat die große Katie Bell ihren Freundinnen nichts erzählt von unserem Rendezvou?“, grinste Marcus süffisant, doch Bell schien nicht auf seinen Angriff einzugehen.
 

Sie zerrte ihn hinter einer der Yucca-Palme, so dass ihre beiden Körper erst einmal geschützt vor den Neuankömmlingen waren.
 

„Bell, ernsthaft. Das ist lächerlich, können wir nicht einfach hier herausspazieren, vielleicht noch einen Guten Tag wünschen und in den nächsten Laden gehen?“
 

„NEIN!“, quietschte sie, „Du...du verstehst das nicht. Angie und Lesha...sie würden dich wahrscheinlich niedertrampeln, wenn sie uns zusammen sehen. Und sie glauben, das ich wahrscheinlich einfach ein bisschen zu naiv bin und Lesha meinte mal, ich wäre ein gefundenes Fressen für eine Nacht und...“, Bell stoppte und schloss ihren Mund mit der Hand, „...Bei Merlin...das hab ich SO nicht gemeint.“
 

Doch Marcus musste wirklich herzhaft anfangen zu lachen, so dass schon kleine Lachtränen aus seinem Augenwinkel heraustraten.
 

„Hör auf zu lachen, Scheiße...sie schauen hier her! Flint!“, zischte sie und gab ihm aus Trotz eine Ohrfeige.
 

„Das hast du jetzt wirklich nicht getan, kleines Kätzchen...“, zischte er.
 

„Flint, bitte. Tu irgendetwas.“, murmelte sie, „Ich möchte einfach nicht, dass sie genau das denken, wenn sie uns zusammen sehen.“
 

„Klar, weil sie ja dann denken, du wärst Wachs in meinen Händen?! Und ich der böse, fiese Slytherin bin, der dass alles ausnutzt, um an bescheuerte Quidditchplänen zu kommen?, Komm schon, Bell. Schätzt du mich so ein?!“
 

„Flint, lass uns das später ausdiskutieren, ja?!“
 

„Nein, ich will das jetzt, auf der Stelle wissen, Katie!“
 

Ihre Stimme versagte. Anscheinend nicht, weil er ihren Vornamen aussprach, sondern weil sie besagte Personen nun auch noch auf ihren ehemaligen Tisch zubewegten.
 

Marcus brummte, als er sie am Arm zog, Richtung Ausgang. Er raunte ihr nur noch ein „Dafür bist du mir was schuldig.“ zu, bevor er sie so küsste, das niemand ihr Gesicht sah, als sie beide die Tür ins Freie öffneten.
 

„Und schon wieder schleppt Marcus Flint ein neues Mäuschen ab. Der Kerl ändert sich auch nie...“, murmelte Angelina, als sie sich an den freien Tisch setzte und Fred süßlich zulächelte.
 

Als hätte man meinen können, er würde den Kuss hier draußen sofort beenden, war dem nicht so. Aus irgendeinem Grund ließ Bell nicht von ihm los. Wie ein Rettungsanker klammerte sie sich an ihn und er zog sie in eine dunkle Seitengasse.

Seine Hände lagen auf ihren Hüften und er konnte und wollte vielleicht auch nicht, jetzt Abstand zwischen ihnen bringen. Der sanfte Duft ihrer Haare um wirbelte ihn, ihre Hand, die sich auf seine Wange gelegt hatte, ihre sanfte Haut stark spürend auf seiner.
 

Was tat er hier eigentlich?
 

Schnell löste er sich von diesem intensiven Kuss und blickte Bell verwirrt in die Augen.
 

„Ehm...ich...“, fing sie an, doch wurde prompt von ihm unterbrochen.
 

„Sie haben dich nicht erkannt. Gehen wir zu Zonko?“, sagte er ganz natürlich und klar rüber, doch auch irgendwie abweisend.
 

Sie nickte nur stumm. Als er sich auf den Weg machte, hielt sie ihn jedoch auf und stellte sich vor ihm in den Weg.
 

„Ich schätze dich nicht so ein. Das hatte ich nie.“, sagte sie mit ihren rosa gefärbten Wangen.
 

… Und er lächelte sie an.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jau, das wars schon wieder. Entschuldigt die lange Wartezeit. Momentan komme ich nicht wirklich viel zum Schreiben. Hoffe trotzdem euch hat das Kapitel gefallen ;)
Als nächsten handeln wir als den Scherzartikelladen ab...mal sehen, wenn die beiden dort treffen.
Bleibt gespannt =D

Eure KatieBell :3
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Omama63
2014-02-04T16:47:05+00:00 04.02.2014 17:47
Ein super Kapitel.
Katie will um keinen Preis mit ihm gesehen werden. Die Art wie er das verhindert hat, fand ich spitze und sie wollte gar nicht mehr aufhören. Schade ist nur, dass sie nachher wieder so kühl weiter gemacht haben, als wenn nie etwas gewesen wäre.
Bin schon auf dein nächstes Kapitel gespannt.
Lg
Omama63
Antwort von: KatieBell
04.02.2014 18:35
Mach dir keine Sorgen, wir sind hier erst beim 3. Kapitel ;) Ich möchte die Gefühle langsam, aber stetig aufbauen. Nichts soll überstürzt werden. Warte einfach ab ;)
Freu mich dennoch, das dir das Kapitel gefallen hat!

Lg Katie :3
Von:  Aithra
2014-02-03T19:24:25+00:00 03.02.2014 20:24
Hallo!
Juhu, endlich geht es weiter. Ich war echt schon gespannt. Dass du Flinte von so einer weichen Seite betrachtest, finde ich ungewöhnlich aber durchaus schlüssig und überaus spannend. Die Idee gefällt mir sehr gut.
Dieses mal war ich von dem Dialog nicht soooooo angetan. Ich fand es wirkte manchmal ein bisschen gezwungen und abgehakt.

Sonst fand ich das kapi gut und auch witzig. Freu mich schon aufs nächste!!
Lg ai
Von:  die81
2014-02-03T19:00:41+00:00 03.02.2014 20:00
am 14. Februar ist Valentinestag *-* (als kleiner Tipp xD)
schönes, aber viel zu kurzes Kapi ^^


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