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He's My Best Friend

~JeanxMarco~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey!
Entschuldigt die Verspätung :D Komplett anzeigen

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Jerk Off

Am Abend des Tages, an dem Jean eine Absage von Mikasa erhalten hatte, lag dieser immer noch wach in seinem Bett und konnte einfach nicht einschlafen, obwohl elf Uhr schon lange vorbei war. Er fragte sich unter anderem, ob sie wohl ein anderes Mal ‚ja‘ sagen würde und ob er sich gegen Eren behaupten konnte. Warum sie gerade an einem Kerl wie ihm hing, konnte er nicht verstehen. Jean konnte Eren absolut nicht ausstehen und geriet wirklich immer in einen Streit mit ihm, wenn sie sich über den Weg liefen, doch da Marco meistens bei ihm war, schaffte dieser es – zusammen mit Armin – die beiden Streithähne oft schon zu beruhigen, bevor Schlimmeres passieren konnte. Jedenfalls stellte sich der Brünette gerade vor, wie es wäre, gegen Eren zu siegen und eine von ihm dahingerissene Mikasa danach zu küssen und mit sich nach Hause zu führen, wo sie sich für ihn auszog und ihn verführte. Bei der Vorstellung, wie die Schwarzhaarige wohl nackt aussehen konnte, sammelte sich das Blut weiter unten in Jeans Lendengegend und er musste – wie immer – mal wieder selbst Hand anlegen. Während er sich einen runterholte, stellte er sich eine nackte Mikasa vor, die sich über ihn beugte und– …auf einmal hatte er das Bild von Marcos nackten Rücken und dessen knackigen Arsch vor Augen. Das hielt ihn erstaunlicherweise nicht sofort davon ab, aufzuhören. Stattdessen erledigte seine Fantasie den Rest und zog Marco dessen Shorts von den Beinen, sodass er völlig entblößt vor ihm stand und ihn mit diesen treuen Rehaugen und geröteten Wangen über die Schulter weg ansah. „Jean~“, hauchte die imaginäre Stimme des ebenfalls imaginären nackten jungen Mannes dem Brünetten erotisch zu und genau in diesem Moment kam er mit einem leisen Stöhnen.

Völlig fassungslos und verwirrt blickte Jean auf die weißliche Flüssigkeit in seiner Hand, die er wenig später an einem Papiertaschentuch abwischte. Was um alles in der Welt war nur in ihn gefahren, dass er sich seinen besten Freund nackt vorstellte und dazu abwichste? Hatte das damit zutun, dass Jean nun wusste, dass Marco auf Männer stand, oder hatte dieser ihn vielleicht angesteckt? Der Brünette wusste, dass das absoluter Unsinn war, was er sich da gerade zusammenspann, aber ein Teil von ihm wollte es einfach nicht wahrhaben, dass er sich es vollkommen eigenwillig vorgestellt und gehandelt hatte. Hätte er es wirklich nicht gewollt, hätte er sofort gestoppt, als ihm Marco vor seinem geistigen Auge erschienen war.

Völlig verwirrt und fertig mit den Nerven, schlief Jean wenig später aus Erschöpfung ein und erwachte am nächsten Morgen aus einer unerholsamen Nacht. Aber was hatte er auch erwarten sollen, nachdem sich solch komische Fantasien in seinem Kopf abspielten?

In Bezug auf den nackten Marco, fiel Jean gleich wieder das ein, was ihn Reiner vor ein paar Wochen gefragt hatte. In seiner Vorstellung hatte der Schwarzhaarige überall Sommersprossen gehabt…ob das wirklich so war, wusste er nicht. Ein großer Drang in ihm entstand, es herauszufinden und außerdem festzustellen, ob der Arsch seines besten Freundes auch so knackig war, wie er unter der Kleidung aussah. Gleichzeitig kämpfte seine Vernunft dagegen an, denn sowas sollte man nicht von seinem besten Freund wissen wollen, schon gar nicht, wenn es ein Kerl war!

„Ich bin ja schließlich nicht schwul!“, dachte sich Jean. „Ich hab mir ein nacktes Mädchen vorgestellt und bin scharf geworden…so!“

Mit dieser Erklärung schwang er sich aus dem Bett und duschte dann erstmal kalt, um aufzuwachen und die absolut unerhörten Fantasien wegzuspülen.
 

Marco war es in dieser Nacht nicht besser ergangen, auch wenn er aus anderen Gründen nicht gut hatte schlafen können. Ihn plagten schon lange die Gedanken, dass Jean an Mikasa interessiert war und eine ganz kleine Chance bestand, dass er sie – oder eine andere – bald als feste Freundin haben würde. Schließlich waren sie in der Oberstufe, da war das nichts Ungewöhnliches und außerdem hatte man in ihrem Alter ein großes, hormonell bedingtes Verlangen nach Sex und vor allem, das für viele noch unbekannte Terrain zu erkunden. Ihm ging es ja nicht besser, auch er wollte endlich mit jemandem schlafen – wobei dieser ‚jemand‘ Jean war und er keinen anderen wollte. Es war so schlimm, dass er sich fast jede Nacht vorstellte, wie Jean ihn küsste und berührte, wonach er sich immer schlecht fühlte, weil er Jean eigentlich nicht für solche Dinge benutzen wollte, aber es ging einfach nicht anders.

Dazu kam, dass Marco es sehr vermisste, bei Jean zu übernachten, die durch die Ferien bedingte Pause war schon schlimm genug für ihn gewesen und wenn das so weiter gehen würde, konnte es vielleicht passieren, dass er sich nicht mehr zurückhalten würde können. Das sollte auf keinen Fall geschehen, da der Schwarzhaarige seinen besten Freund unter gar keinen Umständen verlieren wollte, auch wenn er sich dafür sehr zurücknehmen musste.

Marco stand auf, machte sich fertig und ging dann los, um Jean abzuholen.

Es war Freitag und am Samstag würde dieser sein erstes Match gegen eine andere Schule haben, weswegen auch Marco aufgeregt war. Er sah seinem Freund immer gern beim spielen zu, da dieser wirklich gut im Basketball war. Er war schnell, hatte eine unglaubliche Ballkontrolle und war ein toller Anführer, weswegen er meistens als Center aufgestellt war.

Schon kurz nachdem der Schwarzhaarige bei Jean geläutet hatte, wurde das Tor geöffnet und der Brünette kam aus der Eingangstür gelaufen, sehr zur Überraschung Marcos.

„Guten Morgen!“, begrüßte der Jüngere seinen besten Freund, während er auf ihn zu lief. „Bist du schon aufgeregt wegen dem Spiel morgen, oder warum bist du schon wach?“

Das war immerhin der erste Morgen, an dem sie sich nicht abhetzen mussten, um rechtzeitig zur Schule zu kommen, da musste ja was Besonderes los sein.

„Ja, kann sein“, erwiderte Jean und versuchte zu lächeln. Was der wirkliche Grund für sein frühes Aufstehen war, konnte er unmöglich sagen. „Immerhin wird sich da zeigen, ob unser Team auch gut zusammenspielt, wenn es unter Druck steht.“

„Ich bin mir sicher, ihr werdet das toll machen“, lächelte Marco zuversichtlich und hatte den Eindruck, als würde Jean das aufheitern. Er sah zwar fit aus, aber doch irgendwie niedergeschlagen, was vermutlich immer noch an Mikasas Absage liegen musste, jedenfalls war das Marcos Auffassung der Lage.

Auf dem Schulweg unterhielten sie sich über ihre Sportteams und wie es gerade so lief. Das Basketballteam hatte einige gute Spieler, die sich erst noch aneinander gewöhnen mussten, bei den Bodenturner gab es diese Probleme nicht, dafür machte sich der Mangel an männlichen Mitgliedern bemerkbar, da sie für einige Übungen eine starke Basis benötigten.
 

In der Schule angekommen, trafen sie Armin am Haupttor, der mit ihnen in die Klasse kam, um sich mit den beiden unterhalten zu können. Sie hatten noch gute zwanzig Minuten Zeit bis der Unterricht beginnen würde. Reiner und Bertholdt waren auch schon da und betrachteten die Dreiergruppe überrascht, als diese den Raum betraten.

„Hat euch der Kleine aus dem Bett geschmissen, oder warum seid ihr schon da?“, kam die ‚Begrüßung‘ von Reiner, der mal wieder grinste. Wer wusste, was der sich schon wieder zusammenreimte. Erwidert wurde diese Willkommenheißung von einem genervten Blick seitens Jean, einem rot gewordenen Marco und einem verwirrten Armin.

„Nein…wir haben uns erst am Schultor getroffen“, stellte der kleine Blonde das vermeintliche Missverständnis richtig, wofür ihm alle dankbar waren – ausgenommen Reiner.

Die drei machten es sich am Fenster gemütlich und plauderten solange, bis Armin bemerkte, dass es Zeit zu gehen war und sich vorerst von den beiden anderen verabschiedete. Marco war wirklich froh, dass er Armin kannte, denn er hatte ihm wirklich sehr geholfen und außerdem war er immer so nett zu ihm. Auch Jean teilte diese Ansicht, auch wenn er nichts von den Gesprächen der beiden wusste.

Zwischen den beiden hatte sich langsam wieder alles eingependelt, sodass Jean Marco fragte, ob er die nächste Nacht nicht wieder bei ihm schlafen könne oder umgekehrt. Über diese plötzliche Frage freute sich der Schwarzhaarige und sagte sofort zu.

„Du kannst ja mit zu mir kommen, meine Eltern freuen sich immer, wenn du da bist und Nino sowieso“, schlug er in der ersten Pause vor.

„Kann ich machen…“, willigte der Brünette ein. „Meine Eltern kommen übrigens nächste Woche für einen Monat nach Hause.“

„Das ist toll! Dann bist du nicht mehr so alleine und ich kann sie auch mal wieder sehen!“, freute sich Marco, doch sein bester Freund war nicht ganz so optimistisch. Schließlich plagten ihn einige Sorgen, die unter anderem mit seinen Eltern zusammenhingen. Es war schon richtig, dass er dann nicht mehr einsam allein Zuhause sein würde, aber was, wenn sie herausfinden würden, dass sein bester Freund einer dieser verhassten ‚Schwuchteln‘ war? Seine und Marcos Eltern kannten sich zwar schon lange, aber das musste nicht heißen, dass sie den Kontakt unbedingt halten würden, wenn sie es erfahren würden. Sie waren da sehr engstirnig und versessen auf ihre Meinung. Einmal hatte Jean versucht zu fragen, warum sie denn so gegen gleichgeschlechtliche Liebe waren und dass es sich doch gar nicht so schlimm anhörte, woraufhin ihm sein Vater eine Ohrfeige verpasst hatte und ihn auf sein Zimmer geschickt hatte, um über seine Worte nachzudenken. Das war das erste und letzte Mal gewesen, dass er versucht hatte, etwas dagegen zu sagen.

„Hmmm…“, machte er nur und sah zu Boden. „Ich hoffe nur, sie sind nicht so gestresst.“
 

Als die Freunde am Nachmittag bei Marco ankamen und die Tür öffneten, wurden sie herzlich empfangen und Jeans Angst wegen seinen Eltern wich vorerst. Marcos Eltern waren immer so nett und verständnisvoll, wohin gegen seine streng, kalt und verbissen wirkten, was sie vermutlich auch waren. Sie hatten zwar Geld, aber das Gefühl von der Geborgenheit einer Familie hatte er selten verspürt, wohingegen es ihn sofort beschlich, sobald er durch diese Tür trat.

Nachdem sie zusammen gegessen hatten, verzogen sich die beiden Jungs auf Marcos Zimmer, hatten aber nichts mehr für die Schule zu tun, da sie wegen dem Spiel am Samstag nicht viel auf bekommen hatten. Das bisschen hatten sie schon in der Schule erledigt und so saßen – bzw. lagen – sie entspannt auf dem Bett und redeten einfach miteinander. Jean fühlte sich in der Gegenwart Marcos so wohl wie nirgendwo und bei niemandem anders, was ihm heute mal wieder bewusst wurde. Er fragte sich, ob sein ‚Versehen‘ am letzten Abend damit zusammenhing, dass sie einfach zu viel Zeit miteinander verbrachten und der Schwarzhaarige deshalb dauernd und sogar in solch einer Situation, in seinem Kopf herumspukte. Wider seines Willens musste Jean sich eingestehen, dass der Marco in seiner Fantasie verdammt scharf ausgesehen und geklungen hatte, doch das war ja nur seine Fantasier gewesen…

Es wurde spät und Marco war der erste, der zu gähnen anfing und meinte: „Ich zieh mich schon mal um, bevor ich zu müde dafür werde…wir sollten sowieso nicht spät ins Bett gehen, du musst morgen fit sein.“

Dann ging er ins Bad und machte sich dort fürs Schlafen fertig, Jean folgte seinem Beispiel wenig später, als der Jüngere wieder im Zimmer angekommen war. Er lächelte seinem Freund zu, ehe dieser aus dem Zimmer ging.

Dieses – vermutlich unbedachte – Lächeln, veranlasste Jean nachträglich rot zu werden, da es ihn zu sehr an seine Vorstellung erinnerte und sich schämte, dass er so etwas von seinem Freund dachte.

Unterdessen hatte sich Marco auf dem Bett ausgestreckt und wartete auf Jeans Rückkehr. Nachdem einige Zeit verstrichen war, begann er sich langsam Sorgen zu machen, wo sein Freund blieb, da dieser sonst immer so schnell fertig war. Sofort kamen ihm unanständige Gedanken in den Sinn, die er zu vertreiben suchte.

„Das würde Jean niemals jetzt tun…!“, ermahnte er sich selbst und drückte sich eines der Kissen ans Gesicht. „Wie kann ich nur an sowas denken?“

Wie, als ob er ertappt worden wäre, öffnete sich in dem Moment die Tür und Jean trat ein. Er erblickte Marco auf dem Bett, mit dem Kissen auf dessen Gesicht und sah sehr skeptisch und mit hochgezogenen Augenbrauen zu dem auf dem Bett Liegenden. „Alles okay bei dir?“, fragte er sicherheitshalber nach, auch wenn er nicht erwartete, dass es Marco wirklich schlecht ging. Dieser benahm sich nur irgendwie seltsam. „Du siehst wie ein verliebtes Schulmädchen aus.“

Diese Worte zu dieser Zeit, waren sehr unglücklich formuliert, weil sie so gut zutrafen. Zwar war Marco kein verliebtes Schulmädchen, aber dafür ein verliebter Kerl, der gerade daran gedacht hatte, wie sich sein bester Freund im Bad einen runterholte. Nur gut, dass sein Gesicht ohnehin schon bedenkt war, sodass man das knallrote Gesicht des Schwarzhaarigen nicht sehen konnte, das wäre sonst mega peinlich geworden, wenn Jean ihn gefragt hätte, warum er denn so rot war.

Glücklicherweise beruhigte sich Marco schnell wieder, nahm das Kissen runter und blinzelte in das für seine Augen nun sehr helle Zimmer. „Kannst du das Licht ausmachen?“, bat er Jean, der ohnehin noch stand. „Die Laterne scheint sowieso hell genug…“

Jean nickte nur und schaltete dann das Licht aus. Nun wurde das Zimmer von einem dämmrigen, angenehmen orangenen Licht beschienen und Jean bewegte sich langsam auf das Bett zu, indem Marco inzwischen auf dem Bauch lag und zu ihm hoch blickte. Die Stimmung war seltsam, es fühlte sich so fremd und angespannt an, obwohl sie sich schon so lange kannten.

Der Schwarzhaarige riss seinen Blick los und machte Jean Platz im Bett, welcher sich irgendwie zögernder als sonst neben ihn legte. Sie lagen nun, wie sooft, einander zugewandt da, taten nichts, als dem anderen ein einfach nur in die Augen zu schauen. Marcos Herz begann immer schneller gegen seinen Brustkorb zu pochen und auch Jean wurde leicht nervös, was er nicht wahrhaben wollte und es erst malignorierte.

Aber schon bald wurde ihm die Spannung zwischen ihnen zu groß und als sein Gegenüber dann auch noch die Augen halb schloss und ihn verträumt anzusehen begann, hielt er es nicht mehr aus und drehte sich mit einem genervten Blick abrupt von Marco weg. Vielleicht hatten seine Eltern ja doch Recht und diese Schwulen versuchen ihn zu verführen und auf ihre Seite zu bringen. Sofort tat ihm der Gedanke leid, da Marco ihm nie etwas angetan hatte, sondern unglaublich nett und fürsorglich ihm gegenüber war. Wie konnte er sich nur dazu verleiten lassen, solche Dinge über seinen besten Freund, einen so liebenswerten Menschen, zu denken?

Marco verstand die Welt nicht mehr. Es war gerade so schön gewesen, Jean einfach nur in dessen hellbraune Augen sehen zu können und ihm so nah zu sein. Er hatte gedacht, dass es dem anderen auch gefallen hatte, aber offenbar hatte es ihn verärgert und der Blick hatte ihn tief getroffen. Jean war sonst nie so gegenüber ihm. Gegenüber anderen durchaus, aber er noch nie in dieser Form so zu ihm gewesen. So abweisend, genervt und kalt. Hätte Marco dessen Gedanken gekannt, wäre für ihn wohl alles zu Ende gewesen. Auch so schon war er den Tränen nahe und konnte ein leises Wimmern kaum unterdrücken. Er drehte sich ebenfalls weg und kauerte sich zusammen, so als ob er sich dadurch unsicht- und hörbar machen konnte.

Durch diese vermeintlich kleinen Gesten Jeans, war er zutiefst verletzt worden und konnte seine Enttäuschung einfach nicht verbergen.

Jean entging die Bewegung des Anderen nicht, doch er dachte sich erst nichts dabei. Erst als er ein leises Schluchzen vernahm, biss er sich auf die Lippe und begann sich schuldig zu fühlen. Hatte er seinen Freund so sehr verletzt? Er hatte doch eigentlich gar nichts getan, oder? Tief im Innersten wusste er, dass das nicht stimmte und begann sich selbst zu beschimpfen dafür, dass er Marco so traurig gemacht hatte.

Jean rang mit sich selbst, nahm dann aber seinen Mut zusammen und drehte sich wieder um. Scheiß drauf, was seine Eltern sagten und dachten! Er hatte Marco gern und würde ihm nicht weiter mit seinem abweisenden Verhalten wehtun.

Als der Brünette den zitternden Körper erblickte, traf ihn die Schuld mitten im Herzen. Er konnte es nicht ertragen, den anderen leiden zu sehen, so rückte er näher an ihn heran und legte einen Arm und den bebenden Körper. Marco, der krampfhaft versuchte, nicht in Tränen auszubrechen, hielt inne, als er die unverhoffte Berührung spürte. „Jean…?“, flüsterte er mit heiserer Stimme und drehte sich langsam zu diesem um. Durch die Bewegung hatten sie wieder an Abstand gewonnen und Marco sah Jean mit großen Augen an, doch dieser wich dem Blick aus.

„Es…tut mir leid“, murmelte der Brünette schließlich und drückte den Jüngeren an sich. Marco konnte erst nicht begreifen, was gerade passierte, erwiderte die Umarmung aber instinktiv und kuschelte sich auch an seinen Freund an. Tränen bahnten sich ihren Weg die betupften Wangen hinab, ungesehen und leise, denn Marco verbarg das Gesicht an Jeans Shirt. Der Ältere wusste nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte und verharrte darum in seiner Position, strich dem Schwarzhaarigen sanft über den Rücken und legte seinen Kopf an dessen Schulter.

Nachdem sich Marco beruhigt hatte, lösten sie sich trotzdem nicht voneinander, nur legte sich Jean auf den Rücken und zog Marco halb mit sich, sodass dieser, mit dem Kopf auf seiner Brust, angekuschelt an ihn dalag. Es verstrichen einige Minuten und als der Schwarzhaarige schon befürchtete, sie würden sich wieder voneinander entfernen, da Jean sich bewegte, flüsterte er leise: „Können wir so bleiben?“

Dabei sah er den Älteren wieder aus seinen treuen Augen an, sodass dieser nicht anders konnte, als einzuwilligen.

„Klar…“, erwiderte er ebenso leise, aber mit versteckten Zweifeln.

Doch beschloss Jean dann, alle negativen Gedanken für heute zu verbannen und sich nicht von anderer Meinung beeinflussen zu lassen. Es war schön mit Marco so nah aneinander zu liegen, egal was andere davon halten mochten. Das ging niemanden etwas an!

Der Jüngere schlief bald ein, erschöpft von der Aufregung und auch, weil Jean so unglaublich bequem war und auch, da er die Wärme und Nähe von diesem genoss. Seine ‚Schlafgelegenheit‘ allerdings, war mal wieder zu beschäftigt mit nachdenken, als dass er schlafen hätte können. Hatte er wirklich gerade mit seinem besten Freund, der zu dem noch schwul war, gekuschelt? Lagen sie gerade wirklich wie ein Paar beieinander? Und störte er sich gerade wirklich nicht daran?

Mit einem leisen Seufzer, versuchte nun auch Jean zu schlafen und schloss die Augen. Warum musste alles auch immer so kompliziert sein?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LuRaven
2014-06-14T21:28:12+00:00 14.06.2014 23:28
Schreib bitte weiter is voll cute <3
Antwort von:  King_of_Sharks
14.06.2014 23:40
Danke^^
Das 6. Kapitel ist hab fertig, die Story ist schon ganz fertig in meinem Kopf...aber irgendwie fehlt es mir an...Kraft es niederzuschreiben? XD
Antwort von:  LuRaven
15.06.2014 20:02
ach ich warte einfach bis du fertig bist ^^
aber trotzdem hoffe ich das die kapitel regelmäsig raus kommen
Antwort von:  King_of_Sharks
16.06.2014 01:26
Das ist nett :3
Ich bemüh mich echt, dass es so regelmäßig wie möglich ist :D


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