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Persona Gx

Das Jahr 2018
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Kapitel 017: Die Wette

 

27.04. Donnerstag, Abend

 

Kenshin und Oga sahen beide zu Inno und ihrem engelsgleichem Persona Nemhain. Einige ihrer Federn fielen auf die Füße der beiden Oberschüler herab. Der Blauhaarige sah ein paar Sekunden lang wie benommen zu diesem wunderschönen Wesen, bis ihn sein schmerzender Oberschenkel wieder in die Realität zurückholte. Dieses Mal schaffte es Oga nicht ihn aufzufangen, woraufhin Kenshin zu Boden ging. Dieser spürte nicht einmal den Aufschlag. Er spürte nur den pochenden Schmerz der Schnittwunde.

Als sich der Blauhaarige diesen ansah bemerkte er, dass seine vorübergehende Wundversorgung bereits geschmolzen war. Erst jetzt, nachdem der Kampf vorbei war und er Zeit hatte durchzuatmen, merkte er wie tief die Wunde war. Sicherlich konnte er seinen Daumen hineinstecken, wenn er nicht vorher von den Schmerzen und dem Blutverlust ohnmächtig werden würde.

„Das sieht übel aus“, meinte Oga als er sich neben Kenshin hockte.

„Du weißt immer genau was du sagen musst, damit es mir besser geht. Weißt du das?“ entgegnete Kenshin, dessen Sarkasmus proportional zu seinen Schmerzen stieg. Der Braunhaarige verdrehte über diesen Kommentar nur die Augen und sah sich die Wunde nochmal an.

„Glaubst du, du wirst die Wunde auch in deinem richtigen Körper haben?“

„Wer weiß?“

Inno die dem Gespräch zunächst nur still zugehört hatte sah zu ihrem Persona rüber. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte das Gefühl, dass sie Kenshin helfen konnte. So wie sie zuvor den Namen Nemhain in ihrem Kopf gehört hatte, vernahm sie nun ein anderes Wort, welches darum bettelte ausgesprochen zu werden.

„Dia?“ entfloh ihren Lippen und Nemhain sprang auf. Sie landete vor Kenshin und hob ihre Hand über ihn. Ein grünes Licht strahlte kurz auf den Oberschüler herab bevor es verschwand und mit ihm auch der Persona.

Keiner der Drei konnte seinen Augen glauben. Kenshins Wunde begann sich vor ihren Augen zu schließen. Sie verheilte nicht ganz, aber die Blutung war gestoppt und er konnte wieder einigermaßen stehen, ohne gleich wieder umzufallen. Erst als er denn ersten Schritt machte spürte er wieder die Schmerzen.

„Geht es wieder?“ fragte Inno schüchtern. Sie fühlte sich wohl immer noch Schuldig für alles.

„Es ist auf jeden Fall viel besser als vorher“, meinte der Blauhaarige und zwang sich ein Lächeln auf.

 

Die Gruppe machte sich anschließend langsam auf den Weg Richtung Ausgang. Kenshin humpelte noch, aber er konnte alleine gehen. Oga und Inno waren auffällig still und Kenshin wusste nicht ganz ob es in seiner Verantwortung war eine Unterhaltung anzufangen. Immerhin kannte er beide. Er wollte Inno nicht direkt wegen dem Fall befragen. Sie sollte sich erst einmal erholen. Aber die Stille störte ihn schon etwas.

„Wie geht’s eigentlich Masakazu-kun und Aiko-chan?“ fragte die Braunhaarige schließlich strikt heraus.

Kenshin überlegte kurz. Sie waren gerade an der Ausgangstür angekommen, vor welcher alle stehen blieben.

„Sie machen sich Sorgen um dich. Mazu wäre am liebsten im selben Krankenwagen wie du mitgefahren, um bei dir zu sein.“

Inno versuchte nicht zu lächeln, aber es gelang ihr kaum. Es half auch nicht, dass ihr Gesicht rot wurde wie eine Tomate.

„Aiko hat es aber wirklich sehr mitgenommen, weil schon wieder jemand erkrankt ist, den sie kennt.“

Das ließ ihr Lächeln wieder verschwinden. Klar gefiel es ihr zu hören, dass der Mann, in den sie verliebt war, sich Gedanken um sie machte. Aber sie fühlte sich trotzdem schuldig, dass sie sich Sorgen machten. Ganz zu schweigen davon, dass ihr Senpai und ein Freund für sie ihr Leben riskiert hatten.

 

Kenshin öffnete die Tür und behielt dabei die ganze Zeit über Inno im Auge. Als sie über die Schwelle aus dem Dungeon schritt verschwand sie nicht, also schlussfolgerte der Blauhaarige, dass es nur bei Menschen passierte die kein Persona erhalten hatten. Er freute sich schon auf Aikos Gesicht, wenn sie sah, dass es Inno wieder besser ging.

Die Braunhaarige sah sich noch unglaubwürdig in dem Ort außerhalb der Dungeons um. Jetzt, wo der Oberschüler darüber nachdachte, wusste er nicht wie er diesen Ort nennen sollte. Immerhin wusste er auch immer noch nicht, wo sie genau waren und wie sie denn Ort im Allgemeinen nennen sollten. Bei weiterem Überlegen dachte sich Kenshin jedoch, dass es perfekt wiederspiegelte wie viel sie über alles Bescheid wussten.

„Hey Oga-chan“ begann Kenshin und klopfte seinem Senpai auf die Schulter, „wie würdest du diesen Ort hier nennen? Also den Bereich hier.“

Zuerst zuckte der Angesprochene nur genervt mit der Schulter, auf die Kenshin geklopft hatte, damit er die Hand davon wegnahm. Dann antwortete er: „Wie wäre es mit Zwischenraum? Es ist ja im Grunde nichts weiter.“

Der Blauhaarige nickte nur, obwohl er etwas cooleres erwartet hatte. Aber egal.

 

Als es an der Zeit wurde zurückzukehren kam Kenshin auf eine Idee.

„Inno, würde es dir was ausmachen, wenn du hier noch ne Stunde warten würdest?“ fragte er hoffnungsvoll.

„Wie meinst du das?“

„Ich würde schnell zu Aiko gehen und sie dazu überreden, dass sie zum Krankenhaus kommt. Ich bin mir sicher, es würde ihr gefallen, wenn sie dann sehen würde, wie du aufstehst.“

Sie überlegte und willigte schließlich ein: „Okay, aber unter einer Voraussetzung!“

Kenshin hob eine Augenbraue. Es wunderte ihn, dass sie eine Bedingung stellte. Sogar Oga, der bereits sein Handy nahm, um wieder heimzukehren, sah interessiert zu Inno rüber.

„Ihr wisst also genauso wenig über diese Krankheit, wie alle anderen auch?“ Beide nickten synchron, „wo steht ihr dann bei all dem?“

Auch wenn sich Oga nicht ganz sicher war ob er die Frage richtig verstanden hatte, wollte er sich an einer Antwort versuchen: „Fürs erste sieht der Plan vor, dass wir den Erkrankten helfen und dabei versuchen herauszufinden, wer oder was dafür verantwortlich ist.“

„Ihr glaubt also, dass jemand die Schuld an all dem trägt?“ fragte Inno und sah zu Kenshin rüber. Dieser ergriff dann auch das Wort: „Es wäre gut möglich. Immerhin scheint es nicht etwas zu sein, was man sich einfängt wenn man ohne Jacke raus geht.“

„Verstehe…“

„War das deine Bedingung?“ fragte der Senpai nach.

„Nein, ich will dass ihr mich mitmachen lasst!“

Oga wollte schon ablehnen, aber Kenshin kam ihm zuvor: „Abgemacht!“

„Was?“ kam es von dem Älteren, „sie ist doch ein Mädchen!“

„Na und?“ fragte Kenshin.

„Sexist!“, kam es von Inno.

„Ich meine nur, dass es gefährlich ist und man es nicht unterschätzen sollte.“

„Ja, aber wenn es jemanden da draußen gibt, der dafür verantwortlich ist, dann hat er mich fast getötet. Es ist ein seltsames Gefühl nicht zu wissen wer das ist oder was er sich dabei gedacht hat.“

Innos Entscheidung stand fest und egal was Oga dazu zu sagen hatte, es würde keinen Unterschied machen. Das verstand Kenshin, also versuchte er seinen Senpai zu überreden: „Vergiss nicht: Sie hat jetzt die gleiche Persona-App wie wir. Also könnte sie es auch alleine machen, aber so sind wir zumindest da um sie zu beschützen.“

„Von mir aus“, schnaubte Oga, „also wie sieht jetzt der Plan aus? Du gehst zu dieser Aiko und bringst sie zum Krankenhaus?“

„Genau, ich versuch mich auch zu beeilen,  damit Inno nicht zu lange hier warten muss. Du kannst dich ruhig schon mal ausloggen.“

Oga atmete einmal schwer auf. Er machte dabei ein Gesicht als konnte er selber nicht fassen was er da machte: „Ich bleib dann auch so lange hier. Nur weil bis her hier nie Feinde erschienen sind, heißt es nicht, dass es in Zukunft auch so bleiben wird.“

„Danke, dass du dich um mich sorgst Oga-Senpai“, bedankte sich Inno und verbeugte sich, „aber Kenshin-kun, ich glaube du solltest dich nicht zu sehr beeilen. Wenn Aiko zu lange mit ansehen muss wie ich da liege, wird es bestimmt auch nur schmerzhafte Erinnerungen an dich wecken.“

Daran hatte der Blauhaarige noch gar nicht gedacht. Das musste er im Hinterkopf behalten wenn er mit Aiko unterwegs war. „Alles klar“, sagte er schließlich und nickte seinem Senpai und seiner Freundin zu, „bis morgen in der Schule Oga-chan und bis in hoffentlich einer Stunde Inno.“

Anschließend klickte er auf den Return Knopf in seiner App und wurde von einem Lichtstrahl eingehüllt. Dieser verschlang ihn und als er wieder erlosch war kein Kenshin zu sehen.

 

27.04. Donnerstag, später Abend

 

Ein paar stille Minuten vergingen. Weder Inno noch Oga hatten sich viel zu sagen. Oga war nicht der Typ für Small Talk und wenn er ehrlich war, redet er nicht so oft mit Geschöpfen des anderen Geschlechts, abgesehen von seiner Schwester und seiner Mutter. Inno hätte normalerweise schon gerne etwas gesagt, aber sie war zu sehr von ihrer Umgebung fasziniert und wenn sie mal eine Pause machte, sah sie sich ihre Persona-App an und versucht alles zu verstehen was sie konnte. Sie sah sich denn Status ihres Personas an und was es für Skills hatte. Anschließend sah sie sich ihre Waffen an. Sie hatte anscheinend eine große Auswahl an Peitschen. Sie wusste nicht ganz worin sie sich unterscheiden sollten, aber sie fragte sich auch eher wieso sie ausgerechnet diese Waffe bekommen hatte? Gehörte das auch zu ihrem wahren Ich, dem sie hierdurch angeblich näher gekommen war? Die Oberschülerin verbannte diesen Gedanken aus ihrem Kopf. Sie wollte nicht wissen was Peitschen mit ihrem innersten zu tun hatten.

„Es ist nicht so, dass ich mich speziell um dich sorge oder so“, sagte Oga plötzlich und riss Inno aus ihrer Konzentration, „ich denke nur weiter voraus als dieser Idiot.“

Die Braunhaarige brauchte ein paar Sekunden bis sie verstand was ihr Senpai meinte.

„Ach stimmt ja… Ich hab ja sowas gesagt. Ist schon gut. Ich hab auch nicht gedacht das du auf mich stehst.“

„Was?“ fragte Oga und wurde ganz rot, „darauf wollte ich nicht hinaus!“

„Also stehst du doch auf mich?“ fragte Inno nach und hob eine Augenbraue.

„Nein! Was stimmt mit euch Erstklässlern nicht? Ihr habt ja überhaupt kein Respekt gegenüber euren Senpais.“

Inno kicherte ein wenig: „Ich mach nur Spaß.“

„Das sagt dieser Idiot auch immer“, sagte der Ältere mit gesenktem Blick, „Ich kann nicht glauben, dass ich für ihn als Anführer gestimmt habe.“

Den zweiten Satz sagte er leise, da es wohl niemand anderes hören sollte, aber dem war nicht so. Inno lächelte schon, als sie wieder eine Gelegenheit sah ihren Senpai zu ärgern.

„Kenshin-kun ist also unser Anführer?“

„Ah verdammt! Ich und meine große Klappe. Ich hätte es später noch abstreiten können.“

Der große Oberschüler hockte sich hin und ließ nochmal ein Seufzer raus. Inno überlegte ob sie nicht vielleicht zu weit gegangen war, doch sie entschied sich für ein „nein“, wollte aber trotzdem das Thema wechseln. Da fiel ihr die Option ein, die sie bei der Persona-App entdeckt hatte.

„Benutzt ihr eigentlich oft die Chatfunktion bei der App?“

„Welche Chatfunktion?“ fragte Oga, als er sein Handy rausholte, „ich hab mir die App schon tausend Mal angeguckt und hab noch nie so eine Funktion gesehen.“

„Echt? Das ist doch die dritte Option.“

Als Oga die App öffnete dauerte es etwas länger als sonst. Ein Ladebalken erschien und als er voll war öffnete sich die App. „Ein Update?“ fragte sich Oga als er die Chatfunktion als dritten Eintrag sah, direkt nach Persona und Weapon und vor Option und Return.

 

27.04. Donnerstag, zur selben Zeit bei Kenshin

 

Als Kenshin wieder in seinem echten Körper aufwachte, hatte er zunächst Angst das Masakazu wieder auf ihn drauf lag und ihn wecken wollte. Dem war aber zum Glück nicht so. Als der Blauhaarige an sich herunterschaute, merkte er, dass seine Hose zumindest noch intakt war, obwohl er trotzdem noch die Schmerzen spürte. Das mit der Hose war allerdings was Gutes, war ja immerhin seine Uniformhose. Als er früher noch ständig in Schlägereien verwickelt wurde, musste er sich öfters alles wieder neu kaufen, weil es meistens irreparabel war. Dies war wirklich teuer, woraufhin ihm sein Vater nur noch gebrauchte Sachen kaufte, die an ihm wie ein umgenähtes Zelt aussahen. Er genoss es jetzt richtig Sachen tragen zu können, die an ihm etwas enger anlagen.

Kenshin öffnete seine Hose und musste zu seiner Verwunderung feststellen, dass er keine Wunde mehr von dem Schwertschnitt hatte. Auch nach Innos Heilung hatte er immer noch eine Narbe gesehen, aber sie war nun komplett weg. Trotzdem blieb der Schmerz. Vielleicht war es ja etwas Ähnliches wie Phantomschmerzen. Das haben oft Leute denen Gliedmaße, wie Arme und Beine, amputiert werden mussten. Manchmal beschwerten sich diese Menschen immer noch über Schmerzen in den Gliedmaßen die sie gar nicht mehr hatten.

Da es sich nicht um ihre richtigen Körper handelte die auf der anderen Seite kämpften, war es gut möglich, dass Kenshin nur glaubt diese Schmerzen zu haben. Er müsste sich allerdings sein Bein nochmal ansehen wenn er wieder mal auf der anderen Seite war, um sich sicher zu sein.

 

Nachdem die Hose wieder angezogen war, lief Kenshin so gut er konnte die Treppe rauf. Dort angekommen klopfte er an Aikos Zimmertür. Als nach einigen langen Sekunden niemand auf machte sah der Oberschüler verunsichert auf die Uhr in seinem Handy. 22.43 Uhr. Vielleicht war sie schon am Schlafen? Grade als Kenshin wieder umkehren wollte, um in sein Zimmer zu gehen und Oga und Inno Bescheid zu geben, dass sie Aktion abgeblasen sei, sah er Aiko. Sie kam grade aus dem Badezimmer im Flur. Ihre ansonsten zerzausten Haare hatte sie trotz ihrer Kürze zu einem kleinen Zopf am Hinterkopf gebunden. Anstelle ihrer Schuluniform trug sie ein übergroßes, schwarzes Top zusammen mit einer grauen Jogginghose. Sie wirkte überrascht ihn zu sehen und brachte grade mal so fragend seinen Namen raus.

„Lass uns Inno besuchen!“ sagte Kenshin strikt heraus, nicht sicher was er machen sollte wenn sie ablehnte.

„Jetzt noch? Es ist doch schon fast elf Uhr.“

Der Blauhaarige überlegte kurz. Manchmal hasste er sich dafür, dass er solche Dinge nie durchdachte.

„Ich fühle mich mies, weil ich Mazu alleine gelassen habe und finde, ich hätte dir schon früher dazu raten sollen zu ihr zu gehen.“

Aiko überlegte. Man sah ihr an, dass sie gehen wollte, aber etwas schien sie noch daran zu hindern.

„Ich verspreche dir, wenn du mitkommst und sie aufwacht erfülle ich dir einen Wunsch!“

Kenshin hob dabei einen Finger, damit es auch keine Verwechslung bei der Anzahl der Wünsche gab.

„Einen Wunsch?“ wiederhole Aiko mit aufgerissenen Augen.

„Ja, ich schenk dir dann sogar ein Kuss wenn du willst!“

Kenshin erschrak, als er merkte was er gesagt hatte. Es war ein langer Tag und er wurde schon müde. Auch Aiko sah ihn zuerst unglaubwürdig an, doch anschließend fing sie an zu kichern, bevor sie anfing laut loszulachen. Sie hielt sich denn Mund zu, aus Angst sie könnte die anderen Schüler wecken. Kenshin wusste nicht ganz wie er sich fühlen sollte. Das er Aiko zum Lachen gebracht hat, sollte ihn eigentlich freuen, aber er hatte das Gefühl, dass sein männliches Ego darunter zu leiden hatte.

„Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein“, brachte Aiko heraus und wischte sich eine Träne ab, „also gut, ein Kuss wenn Inno heute wieder aufwacht.“

Kenshins Herz machte plötzlich einen riesen Sprung. Hat sie das jetzt ernst genommen? Fragte sich der Blauhaarige, er hatte das Gefühl sich ein Grinsen verkneifen zu müssen, aber er ließ es einfach geschehen. Er konnte nichts machen, um sein strahlen zu verbergen.

„Gib mir nur fünf Minuten“, sagte Aiko und ging an Kenshin vorbei, um ihre Tür zu öffnen, „ich ziehe mich noch schnell um.“

 

Kenshin lehnte sich an die Wand neben Aikos Zimmertür. Sein Herz schlug so stark wie schon lange nicht mehr. Er fasste sich an die Brust und fühlte es pochen. Das Gespräch hatte eine ganz andere Richtung angenommen, als er erwartet hatte. Nicht das er sich beschweren wollte, aber die Vorstellung Aiko zu küssen füllte seinen ganzen Körper mit Ekstase. Auch wenn er es sich schon ein paarmal vorgestellt hatte, jetzt wo es wirklich passieren konnte war die Vorstellung noch schöner.

Seine Vorfreude wurde unterbrochen als er spürte wie sein Handy vibrierte. Sein erster Gedanke war natürlich, dass ihm Masakazu schrieb, um Bescheid zu sagen, dass er auf dem Heimweg war. Kenshin wunderte sich schon, dass sein bester Freund noch nicht wieder Zuhause war.

Vielleicht war er ja noch im Krankenhaus, aber Kenshin wunderte sich schon wieso er so lange da war.

Er klappte sein Handy auf und öffnete die Nachricht, woraufhin sich das Persona Programm öffnete. Dort sah er einen Icon mit dem Bild von Inno und daneben eine Sprechblase in der stand: „Hey, Kenshin-kun. Anscheinend hat die App ein Update bekommen nachdem ihr mich gerettet habt. Oga-Senpai meinte es sei davor nicht möglich gewesen hierüber zu schreiben.“

Darunter war noch eine Sprechblase, diesmal von Oga: „Sag uns einfach hierüber Bescheid wenn du da bist, wird wahrscheinlich eh schneller als eine Stunde sein.“

Kenshin fing wieder an zu Grinsen. Es wurde grade ein weiterer Faktor eiminiert der dafür sorgen konnte, dass er die Wette verlor. Jetzt war es nicht mehr möglich, dass Inno und Oga-chan zu spät heraus kamen und es nicht mehr Heute war.

 

Kurz darauf kam Aiko wieder aus ihrem Zimmer. Sie trug ein blaues Oberteil mit einer freien, rechten Schulter. Darunter trug sie ein schwarzes Tanktop, welches unter ihrem Oberteil herausguckte und ein wenig wie ein Rock aussah. Dazu trug sie noch dunkle Jeans.

„Willst du so raus gehen?“ fragte Kenshin, ohne über die Worte nachzudenken, die er benutzte. Aiko verschränkte ihre Arme und sah ihn mit einer gehobenen Augenbraue an.

„Was stimmt denn nicht mit den Sachen, die ich anhabe?“

„Nichts!“ sagte der Blauhaarige hastig als im klar wurde wie es sich angehört haben muss, „es ist nur kalt draußen und ich will nicht, dass du dir noch etwas einfängst.“

„Gut gerettet“, gab Aiko zurück als sie an Kenshin vorbei ging, „aber ich komme schon klar.“

Kenshin wagte das zu bezweifeln und holte noch seine weiße Jacke aus seinem Zimmer. Weniger für sich, sondern mehr für den Fall, das Aiko doch fror. Es dauerte keine zehn Minuten nachdem sie das Wohnheim verlassen hatten das ihr kalt wurde.

„Willst du meine Jacke?“ fragte Kenshin mit einem besserwisserischen Grinsen auf den Lippen.

„N…n...nein!“ kam es von der Fröstelnden, doch Kenshin nahm einfach seine Jacke und legte sie um ihre Schultern. Sie verzog ein wenig ihr rotes Gesicht, aber sie bedankte sich bei ihm.

„Du genießt das hier richtig, kann das sein?“ fragte sie schließlich.

„Jede Sekunde!“

 

Gegen halb zwölf kamen die beiden Oberschüler am Krankenhaus an. Kenshin hatte Masakazu unterwegs angeschrieben und gefragt ob er noch bei Inno war. Dieser wollte sich eigentlich wieder langsam auf den Weg nachhause machen, aber wartete noch nachdem er gehört hatte, dass Kenshin und Aiko noch vorbeikommen wollten.

Sie trafen denn Blonden im Gang zu Innos Zimmer, wo er sich im Flur, an einem Automaten einen Kaffee kaufte. Er kicherte ein wenig, als er Aiko in Kenshins Jacke sah, aber er enthielt sich eines Kommentares.

Unauffällig schrieb Kenshin Inno an, um ihr Bescheid zu geben das sie bald heraus kommen konnte. Sie warteten eine kleine Weile in ihrem Zimmer. Es war ein wenig seltsam für Kenshin Inno so zu sehen. Sie war einfach komplett regungslos und man konnte kaum sehen das sie noch atmet. Wenn sie nicht an den Geräten angeschlossen gewesen wäre, die sekündlich ein piepen von sich gaen, um zu zeigen das sie noch lebte, hätte es Kenshin bezweifelt. Doch dann machte sie ihre Augen auf.

Masakazu ließ sein, mittlerweile leeren, Kaffeebecher fallen. Aiko lächelte breit während ihr ein paar Tränen übers Gesicht liefen. Nur Kenshin lächelte ruhig und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf.

Immer noch fertig von dem Koma wurde sie von Aiko fest umarmt und es dauerte ewig bis sie ihre Freundin wieder losließ. Der Blonde wusste nicht ganz was er sagen oder machen sollte. So sah er ein wenig fehl am Platz aus, als er neben den beiden Mädchen stand. Als Aiko dann aber doch, irgendwann losgelassen hatte, gab sich Masakazu ein Ruck und umarmte Inno ebenfalls.

Dieser konnte man am Gesichtsausdruck ansehen, dass sie nicht wusste ob es echt war oder sie es sich nur einbildete. Nichtsdestotrotz erwiderte sie gerne die Umarmung. Als diese dann auch vorbei war sahen alle zu Kenshin rüber, in Erwartung was er wohl machen würde.

Mit einem Grinsen sagte er nur: „Willkommen zurück.“ 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel hat wirklich viel Spaß gemacht zu schreiben, besonders die Szene mit Kenshin und Aiko ^^
Vielen Dank auch wieder für ShioChan fürs Betalesen :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2015-07-02T02:13:32+00:00 02.07.2015 04:13
Ein Tolles Kapitel
Das ist so eine Truppe^^
Was sich neckt das Liebt sich. Das zeigt das sie Gute Freunde sind.
Antwort von:  DanteRedgrave
02.07.2015 06:11
Ich gib mir mühe sie so zu schreiben ^^
Von: ShioChan
2015-06-30T18:36:07+00:00 30.06.2015 20:36
Das Kapitel war wirklich toll. ^___^ Es hat viel Spaß gemacht es zu lesen. *___*

Inno hat anscheinend weniger Probleme, mit dem anderen Geschlecht, als Oga. xD Jedenfalls wird mit Inno schon sehr symphatisch. ^^

Die Idee von Kenshin war ja an sich wirklich gut, nur leider war es schon ziemlich Spät. xD Ich hab da ein wenig überlegt, ob im Krankenhaus überhaupt so lange Besuchszeit ist. Wobei ich jetzt nicht weiß, wie das in japanischen Krankenhäusern so ist. x'D
Die Szene mit Aiko und Kenshin war auch toll. *___* Ich steh auf so was... xD Wenn auch nicht in allen Dingen, aber bei so was bin ich dann doch ein typisches Mädchen. xDDD Ich freu mich schon drauf, wie es mit den beiden weiter geht. <3 Und auch was aus Mazu und Inno wird. =D

Gruß
Shio~
Antwort von:  DanteRedgrave
30.06.2015 20:45
Vielen Dank ^^

Tja Inno hat wie Kenshin halt Spaß daran Oga zu ärgern ^^

Daran hab ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht o.O sagen wir einfach die erlauben sowas in Japan(überhaupt keine faule Ausrede)

Kenshin kann schon so ein richtiger Romantiker sein wenn er zu müde ist um nachzudenken was er sagt ^^
Ich freu mich auch schon darauf :D

Gruß zurück
Dante


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