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最後の手段 - Saigo no Shudan

Auf den Spuren der Zeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel sollte eigentlich als Prolog dienen, doch leider hat das nicht so ganz hingehauen, wie ich es mir erhofft hatte. Komplett anzeigen

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Verlorene Erinnerungen

7969 v. Christi, 13 Winter nach der Geburt von Fenryl van Longolion
 

       Früh am Morgen schon munter vor Aufregung, rannte Fenryl durch das tauffeuchte Gras vor dem Haus. Er hatte die Aufgabe erhalten Wasser aus dem See zu schöpfen, damit seine Mutter es zum Waschen aufsetzen konnte. Seine Schwester folgte ihm. Sie wich ihm seit sie kleiner waren nicht von seiner Seite. Er drehte sich zu ihr um und lächelte. »Lass uns nebenbei Fische fangen Victoria. Die lassen sich gut konservieren«, grinste er und reichte ihr seine helfende Hand, damit sie hinterherkam. Der See lag ruhig und nur vereinzelt konnte man die Wellen von kleinen Fischen sehen, die sie schlugen, wenn sie an die Oberfläche kamen. Über der Oberfläche lag Nebel, der wie eine Decke den ganzen See überzog. Es sah wunderbar aus. Jedes Mal, wenn der junge Elf hier runter kam, traute er sich nicht, die Ruhe zu stören doch er brauchte das Wasser. Von weiten kam ein weißer großer Schwan, elegant mit dem Flügelschlagend, angeflogen und ließ sich sachte auf den großen See nieder. Wenige Wellen wurden durch dessen Landung aufgewühlt.

»Der sieht aber schön aus«, staunte das rothaarige Mädchen. Es war selten am Fuße eines Berges einen Schwan zu erblicken, meistens fand man sie unten im Tal bei den größeren Seen. Fenryl drückte den Eimer in den See, so dass er sich mit Wasser füllte. Seine Schwester hingegen zog sich ihre Pantoffeln aus und stieg in das noch kalte Wasser um nach Fischen zu suchen. Sie biss die Zähne zusammen, damit er nicht sah, dass es eisig war. Die Kälte biss sich in ihre Waden, wie tausend Messer. Ihr Bruder stellte den Eimer zur Seite und trat zu ihr. Er konnte nicht mit ansehen, wie sie sich quälte und nachher wieder krank wurde. »Warte ich helfe dir.« Sie lächelte ihn sanft an obwohl ihre Lippen vor Kälte bebten.

»D-danke Brüderchen.«

Draußen vor dem Haus schlug derweil ihr Vater das Holz, das sich über die Wintermonate angesammelt hatte, damit es in den Schuppen gebracht werden konnte. Die Tür zum Haus stand weit offen und der Geruch vom frisch gebackenen Brot lag in der Luft. Summend trat Erika aus dem Haus und ging zu ihrem Mann, der gerade die Axt auf ein Stück Holz niedersausen ließ. Er schenkte ihr ein sachtes Lächeln dabei holte er erneut aus und schlug die Axt in den großen Baumstumpf, der einst ein mächtiger Eichenbaum gewesen war.

»Die Kinder haben am See scheinbar sehr viel Spaß«, sagte Johannes lächelnd und ließ sich neben dem Baum auf eine Bank nieder, die er vor drei Winter gebaut hatte. Das Wetter war im Gegensatz zu den anderen Tagen in diesem Monat recht mild und Sonnig trotz der kalten Nacht, die den Boden gefrieren ließ. Nach minutenlangem Fangen hatten beide genug Fische zusammen um einen ganzen Monat auszukommen und der Eimer mit den Fischen war auch dementsprechend schwer. Die einzige Möglichkeit die es gab, war zu zweit den Eimer zu tragen. »Puh, ist der schwer.. Aber es hat sich gelohnt«, grinste Fenryl und balancierte beide Eimer an jeweils einer Hand. Seine Schwester lächelte nur, während sie mit beim Tragen half.

»Warte mal Tori, ich muss dir unbedingt etwas zeigen, was ich durch Zufall herausgefunden habe!« Victoria sah ihn verwundert an. Was er vor kurzen herausgefunden hat? Sie wurde neugierig, sehr neugierig.

»Na dann zeig mal, was du heraus gefunden hast! Bin mal gespannt, was es ist.«

Der Eimer wurde zu Boden gestellt und Fenryl sprintete zurück zum See. Er schloss die Augen. Um ihn herum baute sich eine Spannung auf, die seine Schwester leicht frösteln ließ. Sie lief ihm nach, blieb aber zwei Meter vor ihm stehen, damit er nicht aus seiner Konzentration gerissen wurde. Der Junge hob seine Arme in die Luft und kurz darauf erhob sich das Wasser aus dem See. Erschrocken sprang Victoria zurück. Was sie gerade sah, war erstaunlich. Noch nie in ihrem Leben, hatte sie so etwas zuvor gesehen. Erst dachte sie an Hexerei aber es verwunderte sie nicht, dass er es konnte, denn schließlich gab es auch sie. Sie selbst war auch anders. Das Wasser in der Luft herum fliegen zu sehen, war irgendwie seltsam. Er blickte sie grinsend an. »Und, was hältst du von meiner Kraft? Ich wusste selber bis vor kurzen nicht, dass ich fähig dazu bin. Vielleicht kann ich nun endlich nützlich sein.«

»Meinst du, ich kann es auch lernen? Ich kann seit meiner frühen Kindheit die Gedanken anderer lesen auch wenn ich es nicht unbedingt möchte. Das ich noch nicht wahnsinnig geworden bin, ist wirklich ein Wunder. Ich habe gehört, das Breda es ebenfalls kann, vielleicht kann ich ja von ihm lernen, es zu desaktivieren, wenn ich es nicht im Moment benötige«, gab sie offen zu und kratzte sich verlegen an der Wange.

»Vielleicht«, gab er nur zurück und ließ das Wasser wieder in den See fallen. »Komm nach Sonnenuntergang zu den heißen Quellen, dort bringe ich dir etwas bei. Lass Mutter und Vater davon nichts wissen. Ich möchte nicht, dass sie sich unnötige Sorgen um uns machen.«
 

* * * *
 

Zwei Nächte nach Victorias Geburt hatte Erika alle Hände voll zu tun, ihre Tochter zu versorgen. Sie kannte so was wie Zeit nicht. Egal ob es Nacht oder Tag war, sie schrie aus Leibeskräften. Johannes sorgte dafür, dass es Victoria warm hatte.

Der Ofen war nachts immer beheizt, es leuchtete immer eine Kerze für Erika, wenn sie stillte und durch die Federn im Kissen, hatte es deren Tochter immer weich zum schlafen. In der vierten Nacht lag ein Duft von Tod und Angst in der Luft, was scheinbar von einem Menschen ausging. Das hysterische Hämmern an der verwitterten Eichentür holte Erika brutal aus dem Schlaf. Sie hatte sich gerade nach dem Stillen hingelegt um Ruhe zu finden aber leider blieb es ihr verwehrt. Sie setzte sich müde und kraftlos auf, blinzelte ein paar Male und richtete sich dann endgültig auf, als das Hämmern immer lauter und ungeduldiger wurde. Wer war so mutig in der Nacht an einer wildfremden Haustür zu schlagen?

Warum konnte sie die pure Angst von dem Hämmern heraus hören? Der Grund dafür sollte schnell preis gegeben werden.

Sie zog an der Klinke, damit sich die Tür öffnete und was sie dann sah, war erschreckend. Blutüberströmt stand vor ihr eine junge Frau mit langen blonden Locken. Die junge Frau zitterte am ganzen Leibe. Sie hielt ein Leinenbündel in den Armen. Sie hatte es ganz dicht an ihren Körper gedrückt.

»Helfen Sie mit bitte«, zitterte sie. »Die wollen mein Kind töten! Ich flehe Sie an, helfen Sie mir bitte meinen Sohn zu retten.« In dem Bündel in ihrem Armen bewegte es sich. Sie vermutete, dass es sich um das Bündel handelte, von dem sie ängstlich sprach.

Erst war ein Gnängeln aus dem Leinentuch zu hören, dann schrie er los. Sein Schrei war kräftig, was sie nach einem gesunden Säugling anhörte. Erika nickte nur.

»Ich werde Ihnen helfen aber erst…«

»Ich habe keine Zeit für Erklärungen, sie sind nämlich schon auf dem Weg hier her! Nehmen Sie ihn und beschützen Sie meinen kleinen Jungen.« Ihr wurde das Bündel in die Arme gelegt und die blutverschmierte Frau verschwand in der tiefen dunklen Nacht.

Erst nach wenigen Herzschlägen realisierte sie, dass es sich nicht um einen Traum handelte sondern um die bittere Realität. Das Schreien des Kindes ließ nicht nach. Erika schloss die Tür hinter sich mit ihrem Fuße und setzte sich auf den Hocker am Esstisch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dehly-DeiDei
2014-10-13T16:37:53+00:00 13.10.2014 18:37
Jeah geiler Anfang.😄

Antwort von:  Drachenelfe
13.10.2014 18:39
ne xD war ja auch nicht schwer xD


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