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Borderline

Erwin x Levi
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein Herzblut in Worten! Komplett anzeigen

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Borderline

Hinter den Mauern ist die Natur nicht immer dein Freund. Im Wald bietet sie Schutz und Zuflucht, geschickt eingesetzt, stellt sie sogar einen entscheidenden Vorteil dar, doch… Sie kann dir genauso gut einen Strich durch deine kleine, armselig aufgestellte Rechnung machen und dich mit einem roten Apfel in deiner weit geöffneten, schockierten Fresse deinen Feinden servieren. Eine nette Geste; ein kleines Festmahl, das nur noch darauf wartet, von einem Haufen nimmer satter Gäste verschlungen zu werden.
 

Kurz gefasst: Ein Unwetter während einer Expedition ist vergleichbar mit einer Freikarte ohne Zwischenstopp, also non stop hinein in die persönliche Hölle eines jeden Menschen dieses Zeitalters.
 

Wenn der Himmel über den Köpfen plötzlich in ein tiefes Aschgrau übergeht, dunkle Gewitterwolken aufziehen und der Wind jedem Wesen tosend und mahnend um die Ohren bläst, einen zwecklosen Widerstand leistet, als wolle er die Reiter zurücktreiben; vor einem weiteren Unheil bewahren, dann weiß ich, dass die Götter einmal mehr ihren Tribut fordern werden.
 

Ich weiß es genau in diesem einen Moment und ich weiß mit Bestimmtheit: Heute ist einer dieser verlorenen Tage, an dem unser Verlust noch um Ellen länger sein wird als sonst.
 

Eine bittere Gewissheit, die mir noch heute das Blut in den Adern zu Eis erstarren lässt. Selbst das jahrelange Training und das dazugehörige, beunruhigende Übermaß an Gewohnheit können nichts gegen den einen Augenblick der Schwäche ausrichten. Der Fluchtinstinkt der Pferde scheint sich dabei über den Sattel direkt auf meinen Körper zu übertragen. Fällt aber auch so dermaßen schnell und routiniert wieder von mir wie ein einzelner Regentropfen zu Boden.
 

Der Regen versperrt mir die klare Sicht. Abwechselnd; abschätzend wandern meine Pupillen nach rechts und links. Silhouetten der zerfallenden Formation sind zu erkennen. Bald ist sich jeder selbst der nächste – dann, wenn das Chaos ausbricht.
 

Das Trampeln von Pferdehufen zieht sich wie ein endloser Faden durch meine Gehörgänge. Endlos weit entfernt scheinen auch ein paar hohle Schreie; gedämpft von Wind und prasselndem Regen. Donner.
 

Die trockene Luft wandelt sich in schwüle Hitze; der Wind transportiert Erinnerungen, Gefühle und Gerüche. Tod und kommende Verwesung sind jetzt zum Greifen nah. Für jeden von uns.
 

Nur eine falsche Bewegung, eine falsche Entscheidung, einmal zur falschen Zeit am falschen Ort sein und es ist aus.
 

„Vergiss niemals, wer du bist“, erklingt es tief und ehrfürchtig in meinen Ohren. Mit dem Klang seiner Stimme richte ich mich in meinem Sattel auf; nehme mehr Haltung an. Diese Worte begleiten mich auf unserer täglichen Fahrt durch die Hölle, mit der stillen Hoffnung, dass sie auf ewig nur eine Zwischenstation bleibe. Ausblendbar, sobald man sich in den Armen von Freunden und Familie wiederfindet.
 

„Deine Leute vertrauen darauf, dass du deine Fassung stets bewahrst. Sie brauchen etwas, an das sie sich selbst im Angesicht des Todes klammern können - und sei es nur diese kleine Gewissheit, dass du niemals die Kontrolle verlierst.“
 

Zuversichtlich gebe ich meinem Pferd die Sporen. Nicht jeden konnte ich retten, bei vielen war ich zu spät, ein Desaster geprägt von besagten falschen Entscheidungen und Handlungen, schlechten Fügungen – umso wichtiger, den Fokus entsprechend auf meine wenigen verbliebenen Bezugspersonen zu richten.
 

„Das bedeutet Hoffnung, Levi.“
 

Genau das hat er vor fast zehn Jahren zu mir gesagt. An einem brühend heißen Sommertag; in seinem kleinen stickigen Büro, das heutzutage groß und stickig ist. In seinem Blick lag etwas Forderndes, aber ich habe nie, wirklich niemals diesen faden Beigeschmack vergessen, der mir mit all seinen Konsequenzen vermittelte: „So erbärmlich es auch klingen mag, aber momentan bist du unsere einzige Hoffnung.“
 

Die letzte Waffe der Menschheit. Nicht die größte, gefährlichste oder schnellste, sondern einfach nur die letzte. Die letzte und einzige Hoffnung. Ein kleiner Lichtblick. Damals.
 

Unausgesprochen – natürlich. Manchmal genügte bloß ein einfacher Blickwechsel, um sich einander verständlich zu machen und zu viele niederschmetternde Worte geschickt zu umgehen. Eben diese Gedanken - die unausgesprochenen Worte, die sich in meinem Kopf formten - hatten sich zu der Zeit in meinem Hirn manifestiert und waren bis heute an Ort und Stelle verblieben. In ihrer Wirkung noch immer so glasklar und mächtig wie an jenem Tag vor zehn Jahren. Erwin setzte alle Karten auf mich und ich durfte ihn nicht enttäuschen. Ich wollte das gottverdammte Ass im Ärmel sein, das Full House, der… für alle Ewigkeit beste Mann des Trupps.
 

Das will ich noch heute sein. Ich dulde keine Konkurrenz.
 

Der dunkle Himmel wird von einem einzelnen gleißenden Lichtstrahl erhellt. Ein Blitz zieht sich wie ein Riss durch die düstere Oberfläche, verweist wie ein Pfeil auf den Wald, in dem ich im Jagdgalopp verschwinde und schlägt vermutlich in einen der hinteren besonders hohen Bäume ein.
 

Bisher kein Titan in Sichtweite. Dass sie hier sind, steht außer Frage. Der Boden vibriert verräterisch unter ihren Schritten und die leisen Schreie, die immer wieder zu mir vordringen, bestätigen meine Einschätzung der Lage.
 

Diese Blindheit für meine Umgebung macht mich wahnsinnig. Egal, wo ich hinsehe, jede Seite sieht gleich aus. Umrisse, mehr nicht.
 

Ziellos reite ich weiter. Verdammte Scheiße, bin ich so weit vom Kurs abgekommen? Wo ist der Rest?
 

In der Ferne mache ich ein fettes Bündel, eine Ansammlung von… riesigen Steinen? – Nein, von Titanen aus. Es müssen Titanen sein. Sie krümmen sich über irgendetwas und die Szene ist wie ein Déjà-vu. Sie erinnert mich entfernt an meine letzte Begegnung mit einer dieser Bestien, die in unseren Truppen als Mensch untertauchte. Nur mit dem Ziel, uns zu vernichten.
 

„Freundschaft und Liebe – jede Form von Gefühlen, jede Form der Bindung zu einem Menschen, kann uns Stärke verleihen. Aber bedenke immer: Besteht diese Bindung zu einem Mitglied unseres Trupps, wird ihr Verlust dich vielleicht zerschmettern. Wie wirst du reagieren, wenn diese Person direkt vor deinen Augen stirbt? Wirst du die Ruhe bewahren oder einen Fehler machen?“
 

Zügig komme ich dem Geschehen näher, verenge die Augen zu Schlitzen, um Einzelheiten erkennen zu können. Auf den umstehenden Bäumen kann ich einige Silhouetten ausmachen – sind das etwa meine Leute?
 

„Gefühle begünstigen Fehler, Levi. Liebe jeden deiner Mitstreiter auf die gleiche Weise und mit gleicher Intensität; das wird dich stärken. Liebe eine Person stärker als die anderen und es wird dich früher oder später zerstören.“
 

Das… kann nicht sein. Es darf einfach nicht sein.
 

Eine halbe Armee von großen und kleinen Titanen hat sich auf Eren Jägers verwandelte Gestalt gestürzt; versucht ihn bei lebendigem Leib zu verschlingen. Ein Teil des Aufklärungstrupps – hoffentlich nicht der klägliche Rest - hat sich um diese Szenerie versammelt. Das flächige Dunkelgrün ihrer Umhänge hebt sich wie Farbklekse von dem einheitlichen Braun der Äste ab. Reglos starren sie hinab in die Tiefe und warten.
 

Warten auf einen Befehl.
 

Unruhig wandert mein Blick umher. Allmählich lässt der Regen nach – wenn wir Glück haben, zieht das Unwetter vorüber und… Erwin, wo steckst du?
 

In meiner Magengegend bildet sich ein ungutes Gefühl; ich kann die Gefahr nahezu riechen, schmecken, sie hören, fühlen und sehen; mit allen Sinnen wahrnehmen. In meiner Kehle brennt der Drang, seinen Namen zu brüllen – überhaupt etwas zu sagen, mich irgendwie bemerkbar zu machen. Doch der Knoten will sich nicht lösen. Ich presche nur weiter geradeaus, kann den Kurs nicht ändern, die Stimme nicht erheben, kann… nichts tun.
 

Das Bild wird klarer und auf einmal höre ich Erwins Stimme; verstehe seine verzerrten Worte kaum. Er gibt den Befehl zum Angriff, um die neue Waffe der Menschheit – unsere größte Hoffnung - zu retten und… stürzt sich als erster mitten ins Geschehen.
 

Ich will ihm helfen; will an seiner Seite kämpfen; will… mich irgendwie nützlich machen. Ich sollte derjenige sein, der Eren Jäger aus dem Schlammassel zieht. Ich sollte derjenige sein, der kämpft und ich sollte auch derjenige sein, der sich der tödlichen Gefahr aussetzt.
 

Nicht Erwin.
 

Meine Beine sind wie gelähmt; ich komme nicht aus dem Sattel; kann mein Manöver-Gear nicht nutzen. Bin zur absoluten Handlungsunfähigkeit verdammt und plötzlich… ist da dieser stechende Schmerz in meinem linken Fuß.
 

Warum ausgerechnet jetzt?
 

„Das ist die Bürde, die du zu tragen hast.“
 

Nein, verdammte Scheiße – nicht jetzt! Mein Blut gerät in Wallung. Ein riesiger Schwall von Adrenalin stürzt auf mich ein, als die verschiedenen Bilder wie Granaten auf meinen Kopf einschlagen – Schlussfolgerungen und Panik. Ich sehe einen Mann, der schneller beim Feind ist als der Rest und ich sehe… zu viele Gegner für diesen einen Mann.
 

Mein Herz setzt einen Schlag aus. Für einen Augenblick ist alles still.
 

Ich sehe…
 

Totenstille.
 


 


 


 


 


 


 

„Du wirst sie alle überleben.“
 

Mit diesen Worten schrecke ich hoch. Kein Wald, kein Schlachtfeld, kein Regen, keine Toten. In mein Blickfeld tritt stattdessen eine steril weiße Wand, in ihrer Mitte eine ebenso steril weiße Tür. Gedämmtes Licht erhellt den Raum mit einem einzigen kreisförmigen Lichtkegel, der von dem Nachtschrank zu meiner Linken ausgeht. Nach außen verliert sich das Licht in sanften, dunklen Schatten. Mein Atem ist kurz und flach, der Herzschlag viel zu schnell, kalter Schweiß auf Rücken und Stirn – ungewohnt, unangenehm. Furchtbar. Ein gleichmäßiger Klang zieht mir durch die Ohren und langsam, ganz langsam sickert ein wenig Erkenntnis meiner derzeitigen Situation durch meinen Kopf.
 

Haltsuchend graben sich meine Fingerkuppen in die dicke Baumwolldecke, auf der ich mich abstütze – auf der noch die unmissverständliche Position meines Kopfes eingedrückt ist.
 

Ich starre auf meine Handflächen; erkenne eindeutig, dass in diesem Bett jemand liegt.
 

Warum fällt es mir so verflucht schwer, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen? Dabei… weiß ich doch, was mich erwartet. Ich weiß es und trotzdem… Trotzdem… Langsam wandern meine Pupillen nach links, überfliegen den bis unter die Brust zugedeckten Körper, verharren kurz auf dem gewachsenen Dreitagebart und tasten sich vorsichtig weiter vor; betrachten das große Ganze. Eine Ewigkeit scheint dahin zu ziehen, ohne dass ich mich auch nur einen Millimeter rege.
 

Mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde schwindet mein Zeitgefühl mehr und mehr dahin. Wie lange sitze ich Erwin bereits mit dieser starren Reglosigkeit gegenüber? Beobachte sein ebenso regloses Gesicht. Erlaube mir selbst kein Blinzeln, keinen zu tiefen Atemzug. Kein Zucken erschüttert seine Züge; da ist nur die ungesunde und ungewohnte Blässe seiner Haut und der flache, aber regelmäßige Atem, der aus seinen blau verfärbten Lippen dringt – all die Zeichen des schleichenden Todes, die seine verstümmelte Gestalt umgeben. Mit jeder Minute, die vergeht, ergreift der Tod mehr und mehr Besitz von ihm, hüllt ihn ein wie die Umarmung einer liebevollen Amme; ich kann es spüren; kann es sehen; kann es sogar schmecken – die von Fäulnis verpestete Luft, die sich auf meine Zunge legt wie Pelz auf verschimmeltes Brot.
 

Für einen kurzen Augenblick der aufkeimenden Hoffnung halte ich die Luft an, öffne meinen trockenen Mund mit dem stillen Verlangen, seinen Namen aussprechen zu wollen, als er selbst einen tieferen Atemzug nimmt; wie um sich aufzurappeln; Kräfte zu sammeln, bevor er die Augen aufschlägt, mir würdevoll und feudal entgegenblickt und mir mit einem Lebenszeichen die Last von den Schultern nimmt – doch nichts geschieht. Wieder nichts und die Welt dreht sich erschreckend unbekümmert weiter; die Sekunden verstreichen vom Geschehen völlig unberührt mit ihrer sorglosen Unbarmherzigkeit. Die Zeit findet keinen Gefallen an Erwins Erwachen. Keinen Gefallen daran, mir Erleichterung zu verschaffen.
 

„Seit wann lässt du dich von einer Verletzung so kontrollieren?“, zische ich leise und lasse meinen Blick über den Stummel wandern, an dem sich noch bis vor kurzem sein rechter starker Arm befand. Der Anblick des blutgetränkten Verbands schnürt mir für ein paar Sekunden die Kehle zu. Eine Mischung aus rotem und schwarzem Blut, das aus seiner Haut trieft wie Wasser aus einem Leck, durchdringt kriechend die letzten kümmerlichen Reste des reinen Stoffes. Diese menschliche Verletzlichkeit, dieses zarte Leben, das wir alle haben – egal, ob Kind, Frau oder Mann, zierlicher Schneider oder kräftiger Soldat – wir alle sind so leicht zu zerstören, teuflisch leicht zu vernichten. Ich habe es immer gehasst. Die Nutzlosigkeit des menschlichen Daseins. Sie bringt mich um den letzten Funken Verstand.
 

Es macht mich wütend. Seine und meine Hilflosigkeit – nichts Vergleichbares ist mir in den vergangenen zehn Jahren unserer Zusammenarbeit jemals untergekommen. Nun sitze ich hier wie ein verwahrlostes Kind, das nicht weiß, was es tun soll. Nicht weiß, welchen Platz es in dieser Welt hat.
 

„Erwin“, dränge ich leise und beuge mich zu ihm vor. Ich kann seinen Atem nun deutlicher hören. Eine Antwort bekomme ich dennoch nicht; nicht einmal den Hauch von Reaktion – nur andauernde Teilnahmslosigkeit.
 

„Deinetwegen habe ich mich lächerlich gemacht“, brummle ich, schlucke hart und denke an das kurze Gespräch mit der Krankenschwester. In meiner grenzenlosen Überforderung mit der Lage, hatte ich sie allen Ernstes gefragt, was mit seinem Arm sei. Ihr darauffolgender, mitleidiger Blick hat sich tief in meine Gehirnwindungen eingefressen, weniger ihre dazugehörigen Worte, die den Blick nur weiter untermalten; aussprachen, was nicht mehr ausgesprochen werden musste: „Corporal, er wird die Nacht vielleicht nicht überleben.“
 

Verloren wandert mein Blick in dem kleinen Zimmer umher. Spartanische Einrichtung, es gibt nur das Nötigste – selbst für einen Kommandanten. Überall weiß, mit Ausnahme… Auf dem kleinen Tisch, direkt neben seinem Bett steht ein kleiner Blumenstrauß mit blauen Schwertlilien. Sie bringen ein wenig Farbe in diesen leblosen Raum.
 

Für ein paar Sekunden kleben meine Augen förmlich an dem Strauß weiße Lilien, der schamlos hinter den Schwertlilien hervorguckt. Unfassbar. Abrupt erhebe ich mich von meinem klapprigen Holzstuhl und umrunde mit wenigen Schritten Erwins Bett, ohne dieses… Ding aus den Augen zu lassen.
 

„Welcher pietätlose Bastard kann es wagen, weiße Lilien in ein Krankenzimmer zu stellen?“, brumme ich vor mich hin und meine Hand schnappt wie ein Schraubstock zu, zerquetscht den Großteil der Blütenblätter. „Wenn ich den Verantwortlichen in die Finger bekomme“, drohe ich leise und schmeiße diese Beleidigung in einem Schwung aus dem Fenster hinaus. Mit Genugtuung und verschränkten Armen sehe ich den geschundenen Stängeln und Blüten dabei zu wie sie gemächlich zu Boden segeln und in einem hässlichen, mit Unkraut überwucherten Gebüsch verschwinden; verschluckt von dem Abgrund der Nacht.
 

„An dem Grab dieses Bastards werden keine weißen Lilien stehen. Dafür werde ich Sorge tragen.“
 

Über die Schulter hinweg blicke ich wieder auf Erwins ruhige, irgendwie so sonderbar sorglose Gestalt. Von meinen Schultern fällt ein wenig Anspannung bei seinem unbekümmerten Anblick. Er scheint zumindest friedlich zu schlafen und ich werde ums Verrecken nicht zulassen, dass die feigen Todesgrüße seiner Neider diese Ruhe zerstören.
 

Langsamen Schrittes marschiere ich zurück zum Bett, setze mich wieder und richte meinen Blick größtenteils auf meine Hände oder die gegenüberliegende Wand. Manchmal sehe ich ihm lange ins Gesicht, ganz gedankenlos, auf ein Wunder hoffend, doch auf Dauer… ist es zu schmerzlich. Dieses Spiel wiederholt sich seit zwei Tagen, seit Erwin von dem Einsatz zurückkehrte und ich beinahe vom Glauben abgefallen wäre.
 

Im Moment ist mir alles zu viel. Schlag auf Schlag sterben meine Freunde und Kameraden wie die Schmeißfliegen um mich herum. Die, mit denen ich Jahre zusammengearbeitet habe, sind plötzlich nicht mehr da. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihre toten Körper vor mir. Dann sind Petra, Auruo, Erd und Gunter wieder ganz nah; ihr Verlust schmerzlich präsent und echt. In stillem Gedenken senke ich die Lider bei dem plötzlichen Gedanken an mein Team; konzentriere mich auf eine ruhige, gleichmäßige Atmung. Diese Bilder werde ich mein Lebtag nicht vergessen.
 

Dass es auch Erwin treffen könnte… Verdammt ja, ich habe mit dieser Angst gelebt. Es konnte jeden Tag soweit sein, aber es war nie real… Es war immer nur ein unter den Teppich gekehrtes Risiko – wie bei einem Sprung, den man schon tausendmal gemeistert hat und sich durch die Gewohnheit und Routine davor fürchtet, dass man irgendwann einmal versagen könnte. Das Risiko ist zwar minimal, aber niemals gleich null.
 

Dieser Tag des Versagens hat mich wirklich wie ein Schlag ins Gesicht getroffen.
 

Ohne meine bewusste Anweisung streichen meine Fingerkuppen in stiller Faszination über Erwins Bartstoppeln. In den letzten zehn Jahren habe ich ihn kein einziges Mal mit Bart gesehen. Nicht ein einziges verfluchtes Mal. Wider Erwarten sind seine Stoppeln richtig kratzig, nicht so weich wie ich vermutet hätte, nicht so weich und angenehm wie der Rest an ihm.
 

Die aufsteigenden Erinnerungen an viele vergangene Nächte bringen meine Gefühlswelt nur noch mehr durcheinander. Emotional war Erwin immer der Stärkere von uns beiden. Er hat mich aufgefangen, wenn ich Angst hatte in einem tiefen Loch zu versinken aus dem ich mit eigener Kraft nicht mehr hinaus käme. Er hat mich in Zeiten der schlimmsten Krisen unterstützt, sich bemüht mich zu verstehen, zwischen den Zeilen zu lesen, wenn andere längst die Flinte ins Korn warfen.
 

Allem voran hat er mir jedoch das beste Gefühl auf Erden gegeben: Das einzigartige Gefühl unersetzlich zu sein.
 

Langsam ziehe ich meine Hand zurück, fahre mir über die müden Augen.
 

Bleib bei mir. Hilf mir. Ich schaffe das nicht ohne dich. Das sind Worte, die ich ihm gerne sagen würde. Doch mein Mund ist wie immer trocken und leer. Kein Ton kommt über meine Lippen. Noch nie. Ich war nie fähig, ihm oder irgendeinem anderen wichtigen Menschen in meinem Leben frei heraus zu sagen, was ich fühle. Diese Unfähigkeit mag eine meiner größten Schwächen sein.
 

Ich habe Angst davor, dass der Tag kommt, an dem alles zu spät ist. Dass er von mir geht, ohne jemals ein einziges liebevolles Wort aus meinem Mund gehört zu haben; ohne jemals etwas viel intimeres als körperliche Nähe von mir bekommen zu haben. Davor habe ich Angst.
 

Und noch viel mehr Angst habe ich davor, dass dieser Zeitpunkt genau jetzt gekommen ist und ich nichts in meiner Macht stehende tun kann, um etwas daran zu ändern.
 

Mein ganzes Leben ist so reich geprägt von Ängsten und Besorgnissen. Ich habe gelernt damit umzugehen, damit fertig zu werden, mir äußerlich nichts anmerken zu lassen und doch stand ich nicht nur einmal am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Es ist nie leicht, Menschen sterben zu sehen, die man kennt, aber Menschen sterben zu sehen, die man liebt… zerstört selbst den stärksten und unerschütterlichsten Mann im Laufe der Zeit von innen heraus. Es frisst einen ganz langsam auf, bis am Ende nichts mehr übrig ist, das man noch verlieren könnte.
 

Vor meinem geistigen Auge kann ich mein ganzes Leben mit ihm noch einmal an mir vorbeiziehen sehen. Mit keiner Selbstbeherrschung und Disziplin der Welt könnte ich in diesem Augenblick etwas gegen das Zittern ausrichten, das unweigerlich durch meine Finger zieht. Ich will diese Bilder nicht sehen. Diese kurzen Momentaufnahmen von bedeutend sorgloseren Zeiten. Sie alle zeigen Erwin – aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Stimmungslagen - ernst, lächelnd, siegessicher, wahnsinnig.
 

Insbesondere ein Ereignis der Vergangenheit ist mir so geistesgegenwärtig wie am Tag seines Entstehens. Mit all seinen Einzelheiten, mit jedem Wort, das gesprochen und jedem Gefühl, das gefühlt wurde – all diese Erinnerungen versuche ich wie ein wildes, tollwütiges Tier auf Distanz zu halten. Plötzlich ist dieses Bedürfnis – nein, die schiere Notwendigkeit ihn zu berühren, uns noch einmal zueinander zu führen; noch einmal seine warme Haut unter meinen Fingern zu spüren, zum Greifen nah. Sehnsüchtig verschwinden die einsamsten Punkte meines Körpers zwischen Matratze und Bettdecke, gleiten dorthin, wo sich die Wärme staut. Meine Fingerkuppen streifen ein warmes, nacktes und stark behaartes Schienbein. Unter der Decke kann niemand erkennen wie sehr ich in diesen Sekunden mit mir selbst kämpfen muss, meine Hand ruhig zu halten oder wie wenig mir der bloße Versuch glückt. Haltsuchend umfasse ich seinen Unterschenkel; spüre den langen Knochen gegen meine Handfläche drücken und halte die Luft an. Fest presse ich die Lippen aufeinander, kneife beide Augen zusammen und bedecke sie mit meiner linken, freien Hand. In diesem Moment gebe ich meine schützende Verteidigung vollständig auf und lasse das Monstrum durch die fette Kluft in der Mauer zu mir durchdringen.
 

- Etwa fünf Jahre zuvor -
 

Erwins Aufmerksamkeit gilt den Dokumenten in seiner rechten Hand. Sorgfältig studiert er sie und wird mir - wie gewöhnlich - im Anschluss eine kurze Zusammenfassung unserer neusten Erkenntnisse und Erfahrungen - kurz gesagt unseres Fortschritts in puncto Titanenvernichtung - abliefern.
 

Geduldig abwartend stehe ich mit verschränkten Armen neben ihm und lasse meinen interessierten Blick über seinen völlig überfüllten Schreibtisch wandern. Hier gibt es immer etwas Interessantes zu entdecken. Viele Akten über gefallene Soldaten, Landkarten, Ausrüstungspläne und Notizen stapeln sich, doch… Moment mal. Neugierig heben sich gleich beide meiner Augenbrauen, als mir eine eher skizzenhafte Zeichnung förmlich ins Auge springt.
 

„Was ist das?“, fordere ich eine Erklärung und tippe prompt mit dem Zeigefinger auf besagtes Blatt Papier. Erwins Blick huscht kurz zu meinem ausgestreckten Finger, dann zu mir. „Das ist ein Gletscher. Hübsch, nicht wahr?“, erzählt er; gerade so als sei es eine reine Selbstverständlichkeit, solche Bilder auf dem Schreibtisch rumliegen zu haben. Er wendet sich wieder seinen Dokumenten zu; liest jetzt stumm mit.
 

Nachdenklich starre ich auf die verbotene Skizze, hebe sie leicht an und staune nicht schlecht, was sich noch alles darunter verbirgt: Weitere, teilweise sogar farbige Zeichnungen von noch viel seltsameren Landschaftsgebilden. Blaues, klares Wasser soweit das Auge reicht, mit weißem Sand am Ufer, endlose schneebedeckte Gebirge und dichte Wälder, bestehend aus Bäumen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Dazu ein paar sonderbare… Tiere? Riesige, hässliche Fische, gestreifte Pferde und Katzen mit Mähne; Vögel, die so groß und so fett sind, dass sie mit ihren kurzen Flügeln niemals in die Lüfte aufsteigen könnten. Daneben kurze Erläuterungen. Das alles wirkt wie Fabelwesen aus alten Märchenbüchern für kleine Kinder.
 

Mir fällt auf, dass Erwin mich aus dem Augenwinkel beobachtet.
 

„Warum kämpfst du, Levi?“, fragt er mich plötzlich. Überrascht wandern meine Pupillen in seine Richtung, das gedämpfte Licht der kleinen Öllampe tanzt auf seinen markanten Gesichtszügen. Meine Augenlider werden schwerer bei diesem besonderen Anblick.
 

„Ist das eine rhetorische Frage?“, entgegne ich. Erwin legt seine Dokumente beiseite; wendet sich mir zu. „Beantworte sie einfach“, fordert er mit ruhiger Stimme.
 

„Um die Titanen zu vernichten“, spreche ich nur das Offensichtliche aus. Ein selbstzufriedenes Lächeln ziert Erwins Lippen, so als wolle er sagen: Hab ich’s doch gewusst.
 

„Falsch“, entgegnet er mit der tadelnden Stimme eines Lehrers.
 

„Falsch?“, hinterfrage ich und stütze mich mit den Händen auf dem Schreibtisch ab, verlagere das Gewicht auf das rechte Bein und stelle lässig die linke Fußspitze auf dem dunklen Dielenboden auf. Mir gefällt dieses Spiel zwischen uns.
 

„Falsch“, wiederholt Erwin nachdrücklich, damit es mir auch ja im Gedächtnis hängen bleibt.
 

„Ich kämpfe, um die Menschheit zu retten“, revidiere ich meine Aussage. Ich suche seinen Blick. Heute Nacht, während unseres Gesprächs, bildet sich diese ganz besondere, seltene und unbeschreiblich intime Atmosphäre zwischen uns, die mich später in sein Zimmer und von dort einmal mehr in sein Bett führen wird.
 

„Auch“, pflichtet mir mein Vorgesetzter bei. Merkwürdig, dabei dachte ich, dass das genau die Antwort sei, die er hören wollte?
 

„Warum legst du deinen Fokus nicht von Zeit zu Zeit auf ein Ziel, das weniger schwer in der Magengegend liegt als die Rettung der Welt?“, fragt er und seine Stimme wird dabei samtig weich. Mein Fokus ist plötzlich fern ab von allem, was eigentlich wichtig sein sollte. Er gilt etwas viel Primitiverem: Vollen, wohlgeformten Lippen, die seit geraumer Zeit nicht nur warme Worte, sondern auch warme Berührungen für mich übrig haben.
 

Als er mit viel Enthusiasmus den Zeigefinger auf seine Zeichnungen drückt und intensiv auf das Papier tippt, schrecke ich blinzelnd aus meinem tranceähnlichen Zustand hoch.
 

„Du kämpfst, um das hier mit eigenen Augen zu sehen, Levi“, sagt er mit einem zuversichtlichen Lächeln und einem Funkeln in den Augen, das einem kleinen, verträumten Jungen gleicht, der später einmal die Welt retten und als Held in die Geschichtsbücher eingehen möchte. Keinen, aber auch wirklich gar keinen Wunsch könnte ich ihr ausschlagen - dieser ergreifenden, liebenswürdigen Seite von Erwin.
 

Mir wird ein wenig warm ums Herz und auch, wenn sich meine Mundwinkel nicht im Einklang damit heben wollen, so erwidere ich sein Lächeln doch mit einem außergewöhnlich zärtlichen Blick, der all meinen aufgestauten Emotionen auf einen Schlag Platz verschafft. Ich kann es mir gut vorstellen. Eine Zukunft, in der ich mit Erwin die Welt erkunde. Warum nicht?
 

Ja, warum eigentlich nicht? Meine Geschichte ist doch noch längst nicht zu Ende geschrieben. Die Chance auf ein Happy-End mag nicht hoch, aber zumindest auch nicht gleich null sein und Träume… beflügeln die sonst erdrückenden Gedanken.
 

Für deine Träume kämpfen zu dürfen, ist eine Aufgabe, die meinen Körper zu Höchstleistungen animiert, Erwin. Das weißt du, nicht wahr?
 

Völlig unvermittelt beuge ich mich zu ihm und drücke ihm einen leichten Kuss auf die Lippen.
 

Danke.
 

Dafür, dass du mir genügend Ziele, Kraft und Motivation lieferst, um all die Schrecken des Alltags weiterhin hoch erhobenen Hauptes ertragen zu können.
 

Eine sorgenfreie Zukunft - das wäre doch was. Vielleicht mag es kitschig klingen, Erwin, aber… Du hast für mich schon immer als eine Art wegweisendes Licht fungiert, wenn ich alleine nicht mehr aus der Dunkelheit hinaus fand. Du hilfst mir mit jeder Entscheidung, die du vorausschauend und bedacht fällst und öffnest mir die Augen, wenn ich wieder einmal blind für das bin, was für dich offensichtlich ist. Wirklich, wenn es jemanden gibt, der mich ohne Gewalt kontrollieren kann, dann bist du dieser jemand. Du bist es, du warst es und du wirst es immer sein. Der einzige Mensch, der mich innerhalb von Sekunden mühelos dort berühren kann, wo andere mich selbst nach Jahren nicht erreichen werden.
 

Das ist es, was dich für mich zu etwas ganz Besonderem macht. Du bist für mich genauso unersetzlich wie ich für dich.
 


 

Mein Zittern ist mit der Zeit schlimmer geworden. Das Monstrum gräbt sich langsam tiefer. Ich kann ihn nicht loslassen. Mein Griff hält ihn eisern umklammert wie ein Schraubstock. Draußen peitscht der Wind gegen die geschlossenen Fenster. Zumindest vor der Kälte der Natur sind wir hier drinnen momentan geschützt.
 

Sag mir, was ich tun soll, Erwin. Sag es mir. Mir gehen allmählich die Ideen aus.
 

„Wirst du die Ruhe bewahren oder einen Fehler machen?“
 

Wieder betrachte ich sein schlafendes Gesicht. Mit den dahinscheidenden Jahren haben sich die ersten leichten, noch ganz unscheinbaren Falten auf dieser sonst makellosen Haut gebildet. Von den Zeichen der Zeit und dem rastlosen Stress bleibt auch kein Kommandant des Recon Corps verschont.
 

Es ist ein Wunder, dass er es überhaupt erleben darf: Langsam zu altern. Die bittere Erkenntnis kriecht mir wie ein Geschwür durch den Magen.
 

„Ich weiß es nicht, Erwin“, flüstere ich. „Vermutlich… würde ich einen Fehler machen“, gebe ich zu; gestehe mir meinen Schwachpunkt immerhin selbst ein und fasse mit dem freien Arm um meine eigene Taille, greife tief in den dünnen Stoff des Pullovers hinein. Mir ist unangenehm warm und plötzlich - mit scheinbar eigenem Willen - gleitet mein Daumen an einer einzelnen Stelle sanft kreisend auf und ab; streichelt mich vorsichtig, versucht mir einen Funken Trost zu spenden.
 

Allmählich wird mir eines schmerzlich bewusst: Ich muss etwas ändern. Wenn Erwin die nächsten Tage übersteht, wenn er wieder zu Kräften kommt und sich erholt (wenn es einen Gott gibt, lass es so sein), dann muss sich grundlegend etwas zwischen uns ändern.
 

Diese Nähe, die wir immer wieder zueinander gesucht haben, muss ein jähes Ende haben und die Gefühle, die ich in all den Jahren entwickelt habe, müssen verschwinden. Augenblicklich. All jene, die über ergebene Treue und die Bereitschaft, das eigene Leben jederzeit für das des Kommandanten zu opfern, hinausgehen, müssen verschwinden.
 

Nur so kann ich mich auf meine eigentliche Aufgabe angemessen konzentrieren. Nur, wenn ich mich von allen zu tief greifenden emotionalen Bindungen komplett isoliere, habe ich eine Chance, in einer Extremsituation eine objektive, unbefleckte und richtige Entscheidung zu treffen. Keine Präferenzen zu setzen. Keine Fehler zu machen.
 

Warum brauchte es erst ein so einschneidendes Ereignis, um mich zu dieser simplen, eigentlich offensichtlichen Erkenntnis gelangen zu lassen?
 

„Levi“, spricht eine liebevolle Stimme hinter mir. Hanji legt mir mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Komm, es wird Zeit“, sagt sie. „Du solltest dir selbst ein wenig Ruhe gönnen. Immerhin hast du dich von deiner eigenen Verletzung auch noch nicht vollständig erholt.“
 

Ich muss loslassen. Wenn ich Erwin wirklich beschützen will, dann muss ich jeden egoistischen Gedanken weit hinter mir lassen.
 

„Er wird es schaffen, Levi“, spricht sie mir Mut zu. Ein letztes Mal konzentriere ich mich auf das berauschende Gefühl seiner Haut; ganz dicht an meiner. Ich werde ihn nie wieder anfassen. Mich nie wieder von seiner innigen Umarmung zusammenhalten lassen. Mich nie wieder der Illusion hingeben, dass wir zwei in einer fernen Zukunft jemals ein Leben miteinander teilen könnten.
 

Ich werde nie wieder einen Fehler machen, der Erwins Leben gefährdet. Hätte ich damals die richtige Entscheidung getroffen, wäre mein Fuß niemals in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich hätte wie immer an seiner Seite gekämpft und ihn vor diesem Unheil bewahrt. Egal zu welchem Preis.
 

Das alles wäre niemals geschehen, wenn ich die einzig richtige Entscheidung getroffen hätte.
 

„Davon bin ich überzeugt“, sage ich mit fester Stimme und lasse ihn los.
 

Das nächste Mal ist es mir egal, wer dabei drauf geht, wenn es darum geht, das Wichtigste in meinem Leben zu beschützen.
 

„Du wirst sie alle überleben, Levi. Das ist die Bürde, die du zu tragen hast.“
 

Mit diesen Worten im Hinterkopf verlasse ich das kleine, stickige Krankenzimmer mit den welken, blauen Schwertlilien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leyla
2014-07-09T08:14:34+00:00 09.07.2014 10:14
Dieser OS hat mir richtige Gänsehaut bereitet...
Ich finde es extrem schwer, an Levi heranzukommen, zumal sich um seine Gefühlswelt aufgrund von ersponnenen Geschichten/FFs von Fans ja echt Mysterien ranken. :'D
Das hier war etwas besonderes. Du hattest mich ab dem ersten Satz sofort als Leser gewonnen. Dein Schreibstil ist mitreißend, ruhig, aber auch actionreich zugleich. Die Gefühlswelt wurde perfekt mit der Realität verbunden und letzteres war von tollen Vergangenheitsphasen gespickt, ohne, dass diese die Überhand übernommen oder das eigentliche Geschehen überlagert hätten. :)
Und ich stimme dir zu. Ich glaube auch, dass Levi so handeln, empfinden und denken würde. Und gewissermaßen ist es ja auch eine Art Fluch, dass er so weit gekommen ist. Ich bin leider noch nicht zum Manga lesen gekommen, einerseits aufgrund meines Studiums (Klausureeen T_T), andererseits weil die letzten Chapter langweilig sein sollen. ^^'
Ich hoffe, dass kann ich bald nachholen.
Jetzt schwebt natürlich noch die Frage nach dem Ende im Raum. Ich weiß nicht, ob ich mir eine Fortsetzung wünschen würde, weil das diesen OS wahrscheinlich kaputt machen würde, aber doch frage ich mich, wie es zwischen den beiden weitergeht. x)
LG ♥
Antwort von:  sissyphos
09.07.2014 19:39
Huhu Leyla :]

awwww, danke für das Lob! Hab ich so viel verdient? x3 Ich weiß ja nicht, aber ich nehme es gerne und dankend an! (Konstruktive Kritik ist aber auch immer willkommen ;D)

Ahhh, ja, teilweise zieht sich der Manga echt und wirkt zeitweise auch ein bisschen "ermüdend", ABER er hat so viele tolle Infos, die man einfach mitnehmen sollte. Auch zu Erwin und Levi, tehe.

Oi, gerade Prüfungsphase? Die Daumen sind gedrückt! Ich bin gerade mit allem durch ;) Zum Glück, puhhh x3

Na, hierzu wird es vermutlich keine Fortsetzung geben... Vermutlich dann eher etwas Neues. Allerdings haben meine originalen Fanfics zu den beiden immer den gleichen Hintergrund/ die gleiche Interpretation der Charaktere. Sozusagen bauen sie alle aufeinander auf, ergänzen sich irgendwie... Für mich persönlich ist meine Deutung von Levi nämlich die einzig wahre (xD) und deshalb behalte ich sie auch in allem bei x3 Ich hab schon zu viel gelesen, wo ich dann dachte: Ehhh, nope. Das ist nicht levi-like ö.ö

LG N0VA :] <3


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