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Grym Travel

Institut der anderen Art
von

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Kyrkogård sorg

Zwei Wochen später...
 

„Vergiss nachher nicht, die Post aus dem Briefkasten zu holen“ rief eine weibliche Stimme einen blondhaarigen Jungen hinterher, der gerade durch eine Haustür auf den Bürgersteig trat.

„Ja Tante...“ erwiderte der Junge, verdrehte die Augen und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Manchmal kann dieses ganze hinterher erinnern meiner Tante echt nervig sein, aber so ist sie halt und so liebe ich sie auch.

Vor genau zwei Wochen, war ich mit dem Bus in den frühen Morgenstunden hier angekommen und überraschender Weise stand meine so liebe Tante an der Endhaltestelle mit nur einen pinken Morgenmantel bekleidet und wartete auf meine Ankunft. Man kann sagen, dass sie ein wenig verrückt ist im Herbst, in der Nacht nur mit einen Morgenmantel an einer Bushaltestelle auf jemanden zu warten. Bei den Gedanken, huschte ein leichtes Grinsen über meine Lippen. Wie sich nach wenigen Tagen herausstellte, war meine Aufenthaltsdauer noch offen, was wohl daran lag, dass mein Bruder momentan unter einer sehr schlimmen Krankheit litt, die als hochansteckend galt. Aus diesem Grund wohnte ich zurzeit bei meiner Tante in Kiruna.

Wie ich leider schon nach einen Tag feststellen musste, war es hier schrecklich langweilig. Es gab zwar ein paar Seen, aber zu dieser Jahreszeit, war es nicht mehr warm genug, um sich einen schönen Tag an einen von ihnen zu machen. Auch die Dorfschule, brachte mich nicht weiter, mit meinen Wissensstand. Alles was hier unterrichtet wurde, war mir bereits bekannt und teilweise wusste ich sogar mehr über manche Themen, als die Lehrer die dieses unterrichteten. Keine Herausforderung für mich. Aus diesem Grund übernahm ich auch gerne die Einkäufe für mich und meine Tante, damit ich wenigstens ein wenig Ablenkung hatte.
 

An einen alten Eisentor blieb ich allerdings stehen. Heute hatte ich mal eine neue Rute gewählt, die mir meine Tante vorgeschlagen hatte und ich befand mich nun vor einem Friedhofseingang. Was meinte meine Tante neulich. Der Weg über den Friedhof ginge schneller, wie wenn man ihn herum läuft. Eilig hatte ich es nicht, aber der Wind der durch die Stadt fegte, war auf Dauer nicht gerade angenehm. Die Sache war für mich beschlossen und ich betrat kurz danach den steinernen Weg, der über den Friedhof führte. Bunte Blätter raschelten an den Bäumen und manche ließen sich einfach mit den Wind umher tragen. Langsam wurde es Winter. Bei diesen Gedanken, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, ich beschleunigte noch ein wenig mein Tempo und vergrub meine Hände tiefer in den Taschen meiner Jacke.

Winter war zwar eine schöne Jahreszeit, aber Frühling und Herbst waren mir doch irgendwie lieber. Vor allem, weil der Winter so hoch im Norden nicht gerade einer der wärmsten ist. Ein etwas älterer Mann mit einem Besen in der Hand, kam mir entgehen, grüßte mich kurz mit einem Lächeln und fing hinter mir an, den Weg von den herunterfallenden Blättern und Ästen zu befreien. Irgendwie fasziniert mich diese Stadt von Tag zu Tag mehr, obwohl sie doch sowas von öde war, war hier trotzdem jeder guter Laune. Friedhofsgärtner, wäre für mich kein Beruf, bei dem ich glücklich sein könnte. Nach ein paar weiteren Schritten konnte ich schon das andere Ende des Friedhofes erkennen und ließ meinen Blick noch einmal umherschweißen, bis ich einen braunhaarigen Jungen erkannte, der vor einen großen Grabstein kniete und eine Kerze anzündete. Wenn man das Geräusch des Windes ausblendete, konnte man ein leises Schniefen, aus der Richtung des Jungen erahnen.

Wer wohl gestorben war? Der Gedanke daran, dass jemand aus meinem Bekanntenkreis sterben könnte, war kein angenehmer und der Junge tat mir schrecklich leid.
 

„Er kommt einmal die Woche hier her und zündet eine Kerze für seine verstorbene Familie an...“ sprach eine ältere Männerstimme hinter mir und ließ mich für einen Moment zusammen zucken. Als sich die Person neben mich stellte erkannte ich den alten Gärtner, der mir vor paar Minuten mit einen Lächeln entgegen gekommen war. Aber nun sah sein Gesicht nachdenklich aus. Es musste furchtbar sein, seine Familie zu verlieren. Mit traurigem, aber auch ein wenig forschem Blick beobachtete ich einen Moment, den noch immer knienden Jungen. Mich würde irgendwie schon interessieren, wie seine Familie gestorben war, aber ob ich das wirklich wissen wollte, war eine andere Frage. Ebenfalls der Gedanke daran alleine zu leben, war einfach… ich konnte es nicht in Worte fassen.

„Und.. ähm wohnt er jetzt ganz alleine hier?“ fragte ich nach ein paar Minuten, die Stille brechend.

Der Mann atmete einmal tief aus, dass man es hören konnte und warf mir einen Blick über die Schulter.

„Das kann ich dir nicht sagen. Ich sehe ihn nur einmal in der Woche hier und danach ist er wieder weg“ sagte er schulterzuckend, verabschiedete sich noch einmal kurz und nahm seine vorherige Tätigkeit wieder auf.

Mh, sollte ich ihn vielleicht fragen? Wenn er wirklich alleine wohnen sollte, kann er ja bei meiner Tante… Ach was machte ich mir da eigentlich gerade für Gedanken. Wenn dieser Junge wirklich so arm dran sein sollte wie es scheint, wird er sich bestimmt schon irgendwo melden um Hilfe zu bekommen. Ich immer mit meinem Helfersyndrom. Außerdem würde meine Tante das bestimmt nicht genehmigen, einen fremden Jungen bei uns wohnen zu lassen. Obwohl...? Egal Lasse, du hast schon zu viel Zeit verplempert.

Das Interesse daran, ob er wirklich alleine wohnt, ruhte trotz meiner eigenen Ermahnung noch immer in mir. Leicht den Kopf schüttelnd, verließ ich nun wirklich den Friedhof und stand schon förmlich im Geschäft. Meine Tante hatte wirklich Recht. Die Abkürzung über den Friedhof, ersparte einem ein paar Minuten, die vermutlich sogar mehr wären, wenn man sich nicht von anderen Dingen ablenken ließe.
 

Mit einem kleinen Korb in der Hand, schlenderte ich durch die Gänge des Geschäfts und blieb bei manchen Regalen stehen um etwas aus ihnen zu nehmen. An einem Regal mit Ketten, Armbändern und weiteren Schmuck, blieb ich ein wenig länger stehen und bewunderte diese. Ein Anhänger, für wahrscheinlich eine Kette in Form eines Wolfkopfes gefiel mir so sehr, dass ich mich kurzer Hand entschloss, auch diesen mit in den Korb zu legen. ‚Man gönnt sich ja sonst nichts.‘, dachte ich mir. Außerdem hatte ich im letzten Frühling einen Anhänger meiner Kette, die ich zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, verloren und dieser gefiel mir sogar besser als der alte. Glücklich über diesen Fund ging ich Richtung Kasse, bog um eine Ecke und da passierte es. Ein braunhaariger Junge in meinem Alter tat es mir gleich und so stießen wir leider zusammen. Mir fiel vor Schreck der Korb aus der Hand, aber warte, der kam mir doch irgendwie bekannt vor.

Da fiel es mir wieder ein, es war der Junge vom Friedhof. Den hatte ich bei dem ganzen hin und her Geschlender im Geschäft schon wieder völlig verdrängt. Überrascht sah mich der Junge mit seinen braunen Augen, in denen ein Hauch von Grün zuerkennen war, an.

Mh, also geweint hat er doch, oder etwa nicht? Dem Schniefen nach zu urteilen, was man vorhin hören konnte, musste er geweint haben, aber in seinen Augen lag keine Trauer und auch sonst machte er keinen bedrückten Eindruck.

„Sorry, war in Gedanken“ sagte der Junge in einen entschuldigenden Ton und ging in die Hocke um mir kurz danach seine offene Hand hin zuhalten. Überrascht stellte ich fest, dass der Junge vor mir den Wolfskopfanhänger in der Hand hielt, den ich kurz vorher in den Korb gelegt hatte. Ist der etwa hinaus gefallen?

„Den musst du wohl bei den Zusammenstoß verloren haben“ sagte der Junge lächelnd und bestätigte damit meine Vermutung, bevor ich ihm den Anhänger aus der Hand nahm und zurück in den Korb legte. Wenn nicht jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen war, um ihn zu fragen, wenn er es den überhaupt war, wann dann? Doch bevor ich mir die Worte zurecht legen konnte, erklang schon wieder die Stimme des Jungen.

„Ich bin übrigens Philipp. Vielleicht sieht man sich ja noch mal“ stellte er sich vor und war im Begriff zu gehen. An seiner Aussprache konnte man erkennen, dass er nicht aus Schweden kam, da seine schwedisch doch recht, naja gebrochen klang.

„Warte“ kam es leicht schüchtern über meine Lippen und ich hielt den Jungen beim Vorbeigehen leicht an der Schulter fest. Was machte ich hier eigentlich?

„Tschuldige ich...“ setzte ich an, ließ es aber sein, als sich der andere zu mir umdrehte und somit etwas an seinen Hals frei legte, was mir vorher noch nicht aufgefallen war. Eine Kette, mit einen Wolfskopfanhänger, der meinem zum Verwechseln ähnlich sah. Nur die Farbe war eine andere. Seiner glänzte Silber, in Gegensatz zu meinem, die in einem schwach glänzenden Rot, eher Kupfer schimmerte. War das Zufall?
 

Mein Blick wechselte, zwischen seinem Halsschmuck und seinem Gesicht hin und her, bis der Braunhaarige anfing zu lächeln und somit mein Blick nun auf seinen klaren Augen lag.

„Die habe ich mir letztes Jahr hier gekauft“ erklärte er und ließ seine Hand auf seiner Kette ruhen. Geschmack hat er zu mindestens und so arm wie ich dachte kann er auch nicht sein, da dieser Anhänger alles andere als günstig war. Nach den Worten, verschwand das Lächeln für einen Moment aus dem Gesicht des anderen und er ließ die Hand wieder an seiner Seite herunter baumeln.

„Darf ich fragen, wie du heißt?“ hörte ich den Jungen und wurde aus meinen Gedanken gerissen, die gerade auf den Weg waren, in den braunen Augen des anderen zu versinken.

„Äh klar… Sorry bin gerade irgendwie ein wenig neben der Spur... Ich heiße Lasse“

Was war denn mit mir los? Ich war doch sonst auch nicht so abwesend, also warum jetzt auf einmal?

Vielleicht lag es an den Augen, denn diese waren einfach nur fesselnd. Für mich sahen sie so aus wie der Herbst, mit all seinen möglichen Rot- und Brauntönen. Einfach ein himmlischer Anblick. Auch das Lächeln, war einfach nur verlockend. So wie diese braunen Haare, in denen man am liebsten einfach nur rumwühlen wollte. Nach ein paar Sekunden merkte ich erst, was ich mir da gerade für Gedanken gemacht habe und hielt mir leicht beschämend die Hände an den Kopf.

„Alles okay?“, erklang dann wieder der Junge, der mich mit seinen Aussehen so durcheinander brachte.

„Äh ja... Tut mir leid, dass ich dich aufgehalten habe. Vorhin habe ich dich auf dem Friedhof gesehen und naja, der Gärtner meinte zu mir, dass du alleine wohnst und da habe ich gedacht, dass du ja bei mir und meiner Tante wohnen könntest...“ sprudelte es nervös und aufgeregt aus mir hinaus.

Oh mein Gott Lasse, was machst du hier eigentlich gerade? Du bietest einem fremden Jungen ein Zimmer an, obwohl du nicht mal weißt wie deine Tante reagieren wird, nur weil du dich von diesem Jungen angezogen fühlst. Vor einer Stunde, wusste ich nicht mal, dass ich mich zu meinem eigenen Geschlecht hingezogen fühle und jetzt sowas. Lasse du musst dich echt einliefern lassen. Auf Philipps Gesicht konnte man Verwirrung und Überraschung erkennen, bis er die Augen zukniff und anfing zu lächeln.

„Danke Lasse, aber ich habe eine eigene kleine Wohnung mit der ich ganz zufrieden bin“ sagte er ruhig und ein leicht belustigter Ton untermalte seine Worte. Was habe ich mir da eigentlich gedacht, so etwas zu fragen, aber gut das er meine Idee abgewiesen hat. Wer weiß, was noch passiert wäre, wenn er dem zugestimmt hätte. Nein, soweit will ich nicht mal denken.

„Tut mir leid, war dumm von mir. Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe. Tschüss!“, bloß schnell weg hier, bevor mir noch irgendeine dumme Idee in den Sinn kommt. Auf eine Antwort wartete ich erst gar nicht. Mit schnellen Schritten, bog ich um die nächste Ecke, legte die Ware auf das Kassenband, bezahlte und rannte förmlich aus dem Laden.
 

Nach ein paar Minuten hatte ich so viel Abstand zwischen mir und dem Laden gebracht, dass sich mein Atem wieder beruhigte und ich ein paar klare Gedanken fassen konnte.

Ablenkung. Ich brauchte jetzt ganz schnell Ablenkung, von dem was passiert war. Und wie es kommen musste stand die Ablenkung schon genau vor mir. Ein schwarzes Brett neben einem Schuhgeschäft. Vielleicht lässt sich hier ja irgendeine Beschäftigung finden, mit der ich meine hiesige Zeit überbrücken konnte. Ein Minijob wäre nicht schlecht, oder irgendein Sportverein. Mein suchender Blick glitt über die Tafel um irgendetwas zu finden, was einem Ablenkung verschaffen könnte, aber es ließ sich einfach nichts finden. Das Meiste war mit Suchanzeigen für Möbel und Wohnungen versehen. Einzelnd fand man auch eine Suchanzeige für einen Job, aber für diese benötigte man immer irgendein Vorwissen oder eine Ausbildung, die ich mit meinen zarten sechszehn Jahren noch nicht besaß. Die Hoffnung schon aufgegeben, wollte ich gerade den Heimweg antreten, als ein leichter Wind aufkam und die Papiere an der Tafel zum Flattern brachte. Und da sah ich es. Hinter einer Suchanzeige über einem vermissten Haustier, hing ein Papier dem man sein Alter deutlich ansehen konnte. Gelblich verfärbt, leicht eingerissen und mit Dreck beschmutzt, hing dort ein Aushang eines Instituts, in dem freie Plätze angeboten wurden. Was dort genau unterrichtet wurde stand nicht dabei, genauso wenig wie eine Telefonnummer, Adresse oder sonst irgendwas, wie man sich dort melden könnte. Am unteren Rand fehlte ein Stück. Na super, das war hier das einzige, was irgendwie interessant klang.

Über meine Zukunft, habe ich mir bis jetzt eigentlich noch keine genauen Gedanken gemacht, aber wenn ich hier noch eine längere Zeit bleiben würde, wäre ein Institut die beste Lösung, aber das hat sich hiermit dann wohl auch erledigt. Leicht geknickt, lief ich die Straße zum Geschäft zurück und betrat dort wieder den Friedhof, um die verloren gegangene Zeit einzuholen.
 

Den ersten Schritt auf den Weg gesetzt, fing ein kalter Wind an mich einzuhüllen und somit kuschelte ich mich weiter in meine Jacke. Doch ließ ich die Kälte nicht zu mir durchdringen, da ich mir bewusst machte, dass zu Hause eine heiße Tasse Schokolade auf mich wartet. Die letzten Tage stand für mich immer eine Tasse bereit, wenn ich die Einkäufe erledigt hatte.

Mit diesen Gedanken lief ich den Weg entlang, aber diesmal nicht genau denselben. Das Interesse von vorhin wurde wieder geweckt, als ich den Friedhof betrat. Neugierig, blieb ich vor dem großen Grabstein stehen, vor dem sich der Junge, der sich Philipp nannte, niedergekniet hatte und las die Inschrift. Ein Windlicht brannte vor diesem. Auf dem Grabstein, befand sich ein Wolfskopf und darunter drei Namen, mit jeweils Geburts- und Sterbedatum.

Schon wieder der Wolfskopf der meinen so sehr ähnelte. Das kann doch langsam kein Zufall mehr sein. Man könnte fast denken, dass mich dieser verfolgte.

Die Namen auf der Tafel waren keine typischen Namen für dieses Land und der Nachname erst recht nicht. Ebenfalls fiel mir schnell auf, dass alle verstorbenen Personen, am selben Tag ums Leben kamen, vor genau vier Jahren. Die Ursache jedoch, konnte man durch die Witterung nicht mehr genau deuten und sie war auch nicht in meiner Sprache geschrieben. Den Gedanken, dass Unkraut zu entfernen verwarf ich schließlich. So etwas musste echt schlimm sein, seine gesamte Familie an einem Tag zu verlieren. Mit einer leichten Verbeugung gegenüber den Toten folgte ich wieder dem Weg und verließ den Friedhof. Der Gärtner war nicht mehr zu sehen und auch der Weg war wieder über und über mit Blättern und Ästen bedeckt. Mit den Gedanken, dass auch die Einwohner des Dorfes oder Stadt, wie auch immer, Langeweile hatten, folgte ich dem Straßenverlauf, um kurz danach vor dem Haus meiner leicht verrückten Tante zu stehen. Mit der Tüte in der linken und dem Schlüssel in der rechten, wollte ich gerade die Tür aufschließen, als mir etwas einfiel. Die Post.

Gut das es mir noch eingefallen war, sonst hätte meine Tante sich wieder lustig gemacht oder irgendsowas in der Richtung. Sie liebt es, mich und meinen Bruder aufziehen zu können bei jeder Kleinigkeit, die wir verbockt haben. Heute aber nicht, meine liebe Tante. Wie es wohl meinen Bruder geht? Ein Anruf oder ein Brief über den momentanen Stand würde nicht schaden. Ein brauner Traumfänger, mit langen schwarzen Federn und weißen flauschigen schmückte die Fassade der Holztür. Wind brachte diesen in Bewegung. Eine Zeitung und drei Briefe in die Tüte steckend, schloss ich mit einem schwachen lächeln die Tür auf und betrat das mollig warme Haus. Gleich gibt es heiße Schokolade, auf die ich mich schon seit mehreren Minuten freue. Der Tag kann also doch noch ein wenig schöner werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sakura_Kuromi
2015-05-27T18:48:37+00:00 27.05.2015 20:48
Sooo, mach gleich mal weiter solange ich den Laptop noch benutzen darf xD

[...] rief eine weibliche Stimme einen blondhaarigen Jungen hinterher[...]
Meintest du nicht einem?

Manchmal kann dieses ganze hinterher erinnern meiner Tante echt[...]
Mh es ist nicht wirklich falsch oder so, aber ich bin doch sehr über das hinterher erinnern. Ich habe leider gerade selbst keinen besseren Ausdruck parat. Höchstens wieder oder nach, was sich aber nicht wirklich besser anhört...

überraschender Weise stand meine so liebe Tante an der Endhaltestelle mit nur einen pinken Morgenmantel bekleidet und wartete auf
Warum kann ich mir das gerade so richtig gut vorstellen? XD

Zählen Werwölfe als hochansteckende Krankheit ;)

Was meinte meine Tante neulich.
Gehört da nicht eher ein Fragezeichen an das Satzende?

[...] ließ meinen Blick noch einmal umherschweißen, [...]
Ich bin mir sicher, dass du "umherschweifen" meintest ;)

[...]der vor einen großen Grabstein[...]
Müsste es nicht heißen "einem"?

Nach einer Weile? Blieb der Junge und der Gärtner etwas so lange da stehen um den fremden Jungen zu begutachten?
Vielleicht währe hier nach einigen Augenblicken oder etwas in der Art besser

Warum habe ich das Gefühl dass der Junge auch noch etwas mit den Wölfen zu tun hat?

Ein Anhänger, für wahrscheinlich eine Kette in Form[...]
Ich weiß was du meinst, allerdings stolpere ich hier doch sehr darüber. Vielleicht das für durch ein welcher ersetzen und ein gedacht war dazu nehmen? Also dann " Ein Anhänger, welcher wahrscheinlich für eine Kette (gedacht) war..." Das Gedacht könnte man sogar vielleicht weglassen. Aber wie gesagt geht es hier vielleicht nur mir so.

Mh, der fremde Junge scheint wirklich etwas damit zu tun haben. Ich wittere einen weiteren (haupt-?) Charakter der uns wohl noch eine Weile begleiten wird ^^

Hui, das mit den Beiden hört sich ja bereits recht interessant an. Warte schon darauf zu lesen wie das weitergeht ;)

Nach ein paar Minuten hatte ich so viel Abstand zwischen mir und dem Laden gebracht, dass sich mein Atem wieder beruhigte und ich ein paar klare Gedanken fassen konnte.
Müsste es nicht zwischen mich und den Laden heißen?
Mh, ich muss Enrico da zustimmen, es sei denn du meintest, dass er normal gelaufen ist und seine Aufregung nachlässt je weiter er von dem Laden wegkommt.

Ablenkung. Ich brauchte jetzt ganz schnell Ablenkung, von dem was passiert war.
Wieder mal etwas von mir als Kommata-Analphabeten xD
Aber wird das Komma hier wirklich gebraucht? Bin mir da gerade nicht so sicher

Ob es mit dem Institut noch etwas auf sich hat? Ich glaube davon hat man nicht zum letzten mal gehört

Mit den Gedanken, dass auch die Einwohner des Dorfes oder Stadt, wie auch immer, Langeweile hatten, folgte ich dem Straßenverlauf, um kurz danach vor dem Haus meiner leicht verrückten Tante zu stehen
Ich sehe schon: Hier ist noch jemand so ein Genie wie ich wenn es um Schachtelsätze geht xD

Ein brauner Traumfänger, mit langen schwarzen Federn und weißen flauschigen schmückte die Fassade der Holztür
Mh, ich musste eben zweimal nachschauen bis ich darauf kam worauf sich das flauschig bezog. Vielleicht wäre es eifnacher das Federn beim zweiten Mal zu benutzen. Also so in der Art: "[...], mit langen schwarzen, sowie weißen flauschigen Federn[...]

Sodele das ist alles was mir aufgefallen und eingefallen ist. Und wie immer zwischendrin immer meine Gedanken xD
Das nächste Kapitel schaffe ich leider nicht mehr, aber das nächste mal ^o^

Viele liebe Grüße Sakura Kuromi

♪♫

Von:  Enrico
2014-09-09T19:02:57+00:00 09.09.2014 21:02
Schönen guten Abend Wernes,

Ich habe etwas Zeit übrig, und dachte mir ich widme mich mal deinem zweiten Kapitel.

„Vergiss nachher nicht, die Post aus dem Briefkasten zu holen“ rief eine weibliche Stimme einen blondhaarigen Jungen hinterher, der gerade durch eine Haustür auf den Bürgersteig trat.
„Ja Tante...“ erwiderte der Junge, verdrehte die Augen und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

Warum beginnst du eigentlich immer mit einem derartigen Stilbruch? Die Sätze könntest du doch ebenso in der Ich-Perspektive schreiben.

Es gab zwar ein paar Seen, aber zu dieser Jahreszeit, war es nicht mehr warm genug, um sich einen schönen Tag an einen von ihnen zu machen.
Ich denke du meinst, um darin schwimmen zu gehen, oder? Einen schönen Tag könnte man sich da ja trotzdem machen.

Der Weg über den Friedhof ginge schneller, wie wenn man ihn herum läuft.
Hier fehlt ein um, oder? wie wenn man um ihn herum läuft.

nicht gerade einer der wärmsten ist. Ein etwas älterer Herr
dass jemand aus meinem Bekanntenkreis sterben könnte, war kein angenehmer und

Du hast ziemlich viele Halbaussagen drin, ich nenne es jetzt einfach mal so, habe gerade kein anderes Wort dafür. Nicht die wärmsten, also kalt, ein etwas älterer Herr, also ein alter Mann, kein angenehmer Gedanke, also ein schrecklicher Gedanke.
Warum scheust du dich so davor, die Dinge beim Namen zu nennen?

Der Mann atmete einmal tief aus, dass man es hören konnte und warf mir einen Blick über die Schulter.
Das man es hören konnte, kannst du streichen. Wenn dein Plot beschreibt das er ausatmet ist irgendwie von allein klar, dass er es gehört hat. Am Ende des Satzes fehlt noch ein zu, oder?

Alter tat es mir gleich und so stießen wir leider zusammen.
Streich das leider. Sie stoßen zusammen, dafür brauchst du nicht zwangsläufig eine Wertung des Geschehens.

und ich hielt den Jungen beim Vorbeigehen leicht an der Schulter fest.
Streich das leicht. Er hält ihn fest und gut.

erklang dann wieder der Junge, der mich mit seinen Aussehen so durcheinander brachte.
Das kannst du eigentlich ganz weglassen. Man weiß wer spricht. Bei zwei Personen ist es nicht nötig die wörtliche Rede immer wieder jemandem zuzuordnen.

Vorhin habe ich dich auf dem Friedhof gesehen und naja, der Gärtner meinte zu mir, dass du alleine wohnst und da habe ich gedacht,
Ach ja, wirklich? Hat der nicht gesagt, dass er es nicht wüsste.

legte die Ware auf das Kassenband, bezahlte und rannte förmlich aus dem Laden.
Streich das förmlich. Er rannte aus dem Laden oder? Das reicht als Aussage.

dass sich mein Atem wieder beruhigte und ich ein paar klare Gedanken fassen konnte.
Die Aussage passt irgendwie nicht. Er ist gelaufen, bis der Laden weit weg ist. Dann muss er erst mal anhalten, damit sein Puls und auch die Atmung runter geht. Nur vom sich Entfernen wird das kaum möglich sein. Ich weiß zwar natürlich was du sagen willst, nur drückst du dich hier etwas umständlich aus.

Ablenkung. Ich brauchte jetzt ganz schnell Ablenkung, von dem was passiert war. Und wie es kommen musste stand die Ablenkung schon genau vor mir. Ein schwarzes Brett neben einem Schuhgeschäft. Vielleicht lässt sich hier ja irgendeine Beschäftigung finden, mit der ich meine hiesige Zeit überbrücken konnte. Ein Minijob wäre nicht schlecht, oder irgendein Sportverein. Mein suchender Blick glitt über die Tafel um irgendetwas zu finden, was einem Ablenkung verschaffen könnte
Du hast hier sehr oft das Wort Ablenkung drin. Die ersten beiden sind noch Okay, aber für die anderen solltest du dir ein anderes Wort suchen, sonst wirkt es auf den Leser sehr aufdringlich.

zum Geschäft zurück und betrat dort wieder den Friedhof, um die verloren gegangene Zeit einzuholen.
Du meinst sicher aufzuholen oder? Bei einzuholen, denke ich eher an eine Verfolgungsjagd, als an verplemperte Zeit.

Grabstein stehen, vor dem sich der Junge, der sich Philipp nannte,
Das ist jetzt vielleicht ein bisschen kleinlich, aber er hat sich sicher nicht selbst so genannt. Man weiß auch so wenn du meinst. Du kannst einfach schreiben. vor dem Philipp kniete oder auch einfach das Familiengrab von Philipps Eltern. Den Jungen hat man nun als Leser kennen gelernt, die Hinweise wenn du meinst erübrigen sich also.

Ein Windlicht brannte vor diesem.
Auch das könnte man weglassen. Daran das er die Kerze angezündet hat, kann ich mich noch erinnern. Du könntest vielleicht schreiben, dass es noch brannte, wobei auch das logisch ist. So ein Windlicht hält eine Weile. Es ist also ziemlich unwichtig, so lange du dem Licht nicht irgend eine für die Handlung wichtige Eigenschaft beimisst.

Die Namen auf der Tafel waren keine typischen Namen für dieses Land
Nenne die Namen, ich möchte sie auch gern lesen und erkennen wie untypisch sie sind.

Mit den Gedanken, dass auch die Einwohner des Dorfes oder Stadt, wie auch immer, Langeweile hatten, folgte ich dem Straßenverlauf, um kurz danach vor dem Haus meiner leicht verrückten Tante zu stehen.
Was genau, soll mir der Satz sagen?

Gleich gibt es heiße Schokolade, auf die ich mich schon seit mehreren Minuten freue. Der Tag kann also doch noch ein wenig schöner werden.
Ist es an der Stelle wirklich nötig eine Zeitangabe, vor allem in Minuten, zu machen? Reicht nicht auf einfach auf die ich mich schon die ganze Zeit freue? Und so schlimm empfand ich den Tag jetzt gar nicht^^.

Zum Stil:
Die vielen Absätze fand ich echt gut. Sie haben das Lesen sehr erleichtert, weil man immer wieder eine Pause machen konnte.
Leider sind einige Sätze noch immer extrem voll gepackt mit Informationen, aber darauf will ich jetzt nicht weiter herumhacken^^.
Allerdings wird dein Schreibstil ab gut der Hälfte wirklich flüssiger. Ab da, als er im Laden ist, habe ich das Gefühl hast du in einen wirklich guten Schreibfluss gefunden. Die Sätze bekommen eine angenehme Länge und auch die Informationen passen gut zur Situation, ebenso sind die Gedankengänge ab da nachvollziehbar. Leider wurde es ab dem Friedhof wieder etwas holpriger. War dir da noch nicht so ganz klar, was geschehen wird oder was hat dich dann wieder raus gebracht?

Zum Inhalt:
Die Gedankengänge zu dem Jungen auf dem Friedhof sind schon irgendwie befremdlich. Mich hätte dabei eine grobe Einschätzung des Alters interessiert. Ein Kind wird sicher nicht allein leben können und der logische Gedankengang wäre dann ein Heim oder eine Pflegefamilie oder etwas in der Richtung. Der kam aber gar nicht drin vor. Allerdings weiß ich natürlich auch das Alter nicht genau. Ich denke so ab 16, 17 mag es durchaus gehen, allein zu wohnen, so weit es vom Gesetz zugelassen ist, aber auch darüber weiß man jetzt noch nichts. Wäre aber eine gute Gelegenheit etwas mehr über die Welt deiner Geschichte zu erfahren. Ist es wie bei uns, kümmert sich in so einem Fall das Jugendamt, oder gibt es so etwas gar nicht und der Junge muss sich tatsächlich allein durchbringen?

Lasses Gedanken, als er den Jungen im Geschäft wieder sieht klingen schon fast ein bisschen verliebt^^. Das fand ich irgendwie voll süß. Ob sich da was anbahnt?

Ziemlich oft drängt sich hier das Wolfssymbol in den Vordergrund. Es ist schon fast etwas zu viel des Guten. Aber das scheint nun mal das Haupthema der Geschichte zu sein.

Ein bisschen fehlen mir aber die Gedankengänge um das Wolfsmonster aus dem ersten Kapitel. Du schreibst nur von einer ansteckenden Krankheit, die den Bruder befallen hat. Kein Gedanke geht in Richtung des Ungeheuers und dem bösartigen Rauswurf der Mutter. Ich meine man wird ja nicht jeden Tag von der eigenen Mutter mit einem Gewehr aus dem Haus gejagd. Auch die Worte, du bist für mich gestorben, habe ich noch im Kopf. Doch jetzt klingt alles so als wenn es hier nur um eine Grippe ginge. Das ist etwas zu wenig, für das was Lasse erleben musste, oder?

Interessant bleibt jetzt natürlich die Beziehung mit dem neuen Jungen. Ein Hauch von Shonen-Ai^^. Na ich bleibe gespannt.


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