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Rotkäppchen und der böse Wolf

Blaukäppchen, der sexy Tiger, Blaubart als Jäger mit ohne Bart und sassy Grandma
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hat doch länger als erwartet gedauert.
Ich hoffe, es gefällt euch :D Komplett anzeigen

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Das Chaos...

Kuroko trat zögerlich aus dem Kulissen-Haus hervor, wobei nicht ganz klar war, ob er es nur spielte, oder tatsächlich nicht sicher war, was er tun sollte. Wahrscheinlicher war ersteres, hoffte Momoi zumindest. In der Hand trug der Blauhaarige einen Korb mit einer Flasche Wein – in die man Wasser gefüllt hatte – und einem Leib hartem Brot, welches halb von einem karierten Deckchen verborgen war. Was die Regisseurin nicht wusste, war, dass in der Flasche mit ‚Wein’ tatsächlich Wein war, aber dies sollte nur eine der Überraschungen sein, die sie bald erleben würde.

Das Kuroko Rotkäppchen lief langsam der Kulisse mit dem Wald entgegen und murmelte dabei irgendwas vor sich hin, vermutlich den Text, wahrscheinlich etwas anderes. Satsuki seufzte, sagte aber erst mal nichts dazu, wobei sie die das Plakat schon sehr misstrauisch gestimmt hatte. Doch irgendwie war sie auch neugierig, was die vier vor hatten und da es ja ‚erst’ die Generalprobe war und man immer noch eine ansetzten konnte, ließ sie sie gewähren.

‚Rotkäppchen’ war inzwischen im Wald angekommen und sah sich gespielt verängstigt – zumindest sollte es so aussehen, aber Kuroko hatte noch immer diesen gleichgültigen Gesichtsausdruck – zwischen den Bäumen um, lief dann langsam weiter und blieb stehen, als man auf einmal ein lautes Rumpsen und darauf folgende Flüche vernahm.

„Kannst du nicht besser aufpassen?!“ – „Du hast doch schließlich den Kasten in den Weg geräumt!“ – „Egal…jetzt mach einfach!“

Wenn sie sich nicht täuschte, waren das Kagamis und Aomines Stimmen, die sie da vernommen hatte, wobei man allerdings nichts Genaueres von den Zuschauerreihen hatte vernehmen können.

Kuroko verdrehte die Augen und wartete mit geschlossenen Augen ab, dass etwas passierte, und tatsächlich geschah nun auch etwas. Kagami kam, mit einem rot getigerten, plüschigen Kostüm aus dem Kulissen-Busch gestiegen und grinste hinterlistig. Das wäre alles nicht so schlimm und nach Plan gewesen, hätte man an dem eigentlichen Wolfskostüm nicht gewisse Änderungen vorgenommen. Diese Bestanden darin, dass man dem Fellteil des Shirts, dem Schwanz und den Ohren noch schwarze Streifen hinzugefügt, sowie das rote Top mit dem Fellkragen oberhalb des Bauchnabels abgeschnitten hatte und er nun eher wie ein Stripper in Tigeraufmachung aus einem Fetischisten-Club aussah, als wie ein Wolf mit rotem Fell. Dem Mädchen fielen fast die Augen aus dem Kopf, wegen des unerwarteten Auftritts vom Ass der Seirin. Sie war natürlich begeistert von seinen Muskeln, was er aber nicht mitbekam, da er zu sehr mit Prahlen beschäftigt war, was Aomine hinter der Bühne dazu veranlasste, den Kopf zu schütteln und Kise dazu brachte, leise zu kichern, wofür er sich einen leichten Seitenhieb einfing. Kuroko schien von der nackten Haut auch ziemlich begeistert zu sein, was man allerdings nur kurz erkennen konnte, als er einen scheuen Blick zu Kagamis Bauch warf und dann kaum merklich ganz kurz errötete. Das fiel aber niemandem auf, da er sich so schnell wieder gefangen hatte – es wäre ohnehin nicht aufgefallen, da die Aufmerksamkeit aller gerade auf dem Licht lag, sodass der Schatten wie sooft übersehen wurde.

„Wohin des Weges, Kleine?“, fragte der Kagami-Wolf-Tiger-Stripper und beugte sich zu dem viel kleineren Jungen herunter.

„Großmutter besuchen“, antwortete Kuroko, welcher Extentions trug, die ihm bis über den Brustkorb gingen, kurz angebunden.

„Ist das nicht gefährlich, so ganz alleine?“, wollte der ‚Wolf’ wissen und kam dem ‚Mädchen’ dabei immer näher.

„Wenn du weggehst, ist es nicht mehr gefährlich“, erwiderte Blaukäppchen und wich dem eindringlichen Blick der roten Augen aus. Um Kurokos Aufmerksamkeit vollends auf sich zu lenken, umfasste Kagami ihn mit einem Arm an der Taille und zog ihn zu sich. Mit der freien Hand hob er das Kinn des Blauhaarigen an und wisperte ihm zu: „Dabei hatte ich doch vorgehabt, dich zu eskortieren~“

Mit diesen Worten wanderte seine Hand tiefer und stahl sich schließlich den Wein aus dem Korb, unbemerkt von Blaukäppchen, das ganz damit beschäftigt war, nicht dem Tiger zu verfallen, aber dennoch die Berührungen intensiv wahrnahm.

Momoi starrte die beiden einfach nur an. Sie war sich ganz und gar nicht sicher, ob Kagamis anzügliches Verhalten, sowie Kurokos Versuche, nicht seinem Verlangen nachzugeben, nur gespielt waren. Das alles wirkte einfach zu echt…

Nachdem der ‚Wolf’ den Wein gestohlen hatte, ließ er schließlich von dem ‚Mädchen’ ab und zwinkerte ihm noch kurz zu, ehe er mit den Worten „Man sieht sich~“ hinter den Bäumen verschwand. Zurück blieb ein völlig verwirrtes Blaukäppchen, das wie in Trance seinen Weg zum Haus der Großmutter fortsetzte. Kurz bevor Kuroko am Bühnenrand angekommen war, wurde der Vorhang heruntergelassen und der einzigen Zuschauerin eine kurze Pause gegönnt.

Die Managerin von Touou blinzelte ein paar Mal und rutschte dann auf ihrem Stuhl herum. Irgendwie taten ihre Schauspieler nicht das, was sie tun sollten, aber irgendwie gefiel ihr das Stück mit den Änderungen der vier Jungs besser als das klassische ‚Rotkäppchen’. Sie war insgeheim schon gespannt, wie das Stück weiterhin verlaufen und vor allem wie es enden würde. Über die Änderungen bei Kagamis Kostüm machte sich Momoi erst Mal keine Gedanken. Würde sie es tun, wäre klar gewesen, dass er das auf der richtigen Aufführung auf gar keinen Fall anziehen konnte und auch, dass sie ein neues Kostüm besorgen werden würde müssen, aber bis ihr das auffallen würde, würde viel Zeit verstreichen.
 

Hinter der Bühne berieten sich währenddessen besagt ‚Schauspieler’ über den weiteren Verlauf. Sie hatten das Skript für ihre eigene Version von Rotkäppchen gestern zusammen erarbeitet, während sie bei Maji-Burger gesessen waren und sich vor allem Kagami und Aomine über das Stück beschwert hatten. Kise hatte dann mehr aus Spaß angefangen, ein paar Figuren zu kritzeln und einen ‚lustigeren’ Verlauf dazu zu schreiben. Es hatte nicht lange gedauert, bis die restlichen drei mitmachten und so nach und nach diese Neukreation entstanden war. Text dazu hatten sie sich nicht aufgeschrieben, denn der Blonde hatte gemeint: „Improvisationstheater ist immer viel besser als so einstudiertes Zeug!“

Da keiner der vier den Text wirklich beherrschte, hatten sie sich schließlich dazu entschlossen, einfach am nächsten Tag bei der Generalprobe, ihr eigenes Stück zu präsentieren. Es war immer noch besser, als auf der Bühne zu stehen und den Text nicht zu wissen und von ihrer Peinigerin angeschrieen zu werden.

Bisher schien ihr das Stück doch ganz gut zu gefallen, also war ihre Entscheidung nicht schlecht gewesen, oder?

„Momoicchi mag mein Kostüm~“, flötete Kise und fiel Kuroko gleich um den Hals, welcher gerade nach Tetsuya #2 sehen wollte, der in seiner Tasche schlief. „Kurokocchi, du siehst in dem Kleid einfach zu niedlich aus!“, meine er und piekte dem Kleineren leicht in die Wange.

„Lass das bitte“, bat dieser daraufhin, wurde jedoch überhört.

Diese Aktion hatte einen grimmigen Blick seitens Aomine und ein Knurren von Kagami zu Folge.

„Lass Tetsu in Ruhe“, meinte der Größte der vier in normaler Lautstärke, aber man merkte, dass er lauter werden konnte und würde, sofern man seiner Aufforderung nicht nachkam. Kise hob beschwichtigend die Hände, nachdem er Kuroko losgelassen hatte. „Was habt ihr beide nur immer? Seid ihr etwa eifersüchtig?“, neckte der Blonde die beiden Größeren.

„Worauf denn bitte?“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Kagami. Er hatte viel zu schnell geantwortet und war rot geworden, woran man die eigentliche Antwort auf Kises Frage ablesen konnte.

Aomine schritt anstatt zu antworten, auf den etwas Kleineren zu und schaute ihm fest in die Augen.

„Auf wen?“, sagte er so leise, sodass es nur der Blonde mitbekam, entfernte sich doch dann schlagartig wieder von ihm und meinte in den Raum: „Wir sollten uns beeilen und zur nächsten Szene kommen.“

„Muss die wirklich sein?“, kam es lustlos vom umdekorierten Wolf, der neben Blaukäppchen auf einer der Bänke saß – etwas zu nah vielleicht. Kuroko ließ die Beine baumeln und schaute auf den Hund auf seinem Schoß, der sich müde räkelte, als Kagami noch etwas näher kam.

„Wir könnten doch auch einfach“ – „Nein, wir machen das so“, wurde Kagamis Versuchsvorschlag von Aomine abgewürgt, der sich sein Jackett zuknöpfte und sich einen dämlichen Hut mit Feder aufsetzte. Kise war ganz offensichtlich begeistert von dessen Kostüm und sprang wie ein Welpe um den Größeren herum.

„Du siehst toll aus, Aominecchi~! Sowas könntest du öfter tragen!“

„Hm“, erwiderte dieser nur darauf. „Zieh dich an, du bist auch gleich dran.“ – „Na schön…“
 

Wenig später wurde der Vorhang hochgezogen und man konnte in das Haus der Großmutter schauen. Die Bühne war sozusagen zweigeteilt, sodass auch noch ein Stück des Waldes zu erkennen war. Kise lag, von einer leichten Decke zugedeckt und mit Oma-Häubchen auf dem Haupt, in einem Bett und hatte die Augen geschlossen. Wie auch immer die Jungs es geschafft hatten, ein richtiges Bett zu organisieren und auf die Bühne zu stellen, es sah jedenfalls gut aus, auch wenn Momoi nichts Gutes ahnte, da sie glaubte erkennen zu können, dass dem Blonden ein leichtes Schmunzeln um die Lippen spielte.

Bald schon sollte sie wissen, warum die Großmutter so gut drauf war, denn soeben kam der Kagami-Wolf-Verschnitt von links auf die Bühne, sodass es aussah, als würde er zwischen den Bäumen hervortreten. Man sah, wie er die Weinflasche in der Hand genauer unter die Lupe nahm und vorfreudig grinste, gleichzeitig kam Aomine in dunkelblauer Jägerkluft zwischen den Kulissen hervorgetreten und ging schnurstracks auf den ‚Wolf’ zu.

„Wolf, was tust du hier vorm Haus der Grandma?“, blaffte er den etwas Kleineren an, sah dann aber zur Weinflasche und es wirkte, als hätte er sich davon ablenken lassen. „Ach, hier wohnt die also“, bemerkte der Kaga-Wolf schlau und sah kurz zum Ao-Jäger.

„Wie, du wolltest gar nicht zu ihr?“, wollte der Typ mit dem komischen Hut wissen.

„Ich hatte eigentlich vor, es mir mit dem Schätzchen hier gemütlich zu machen“, erwiderte der Furry-Stripper und deutete auf die Flasche in seinen Pranken.

„Ich hatte schon lange keinen Wein mehr…“, murmelte der Jäger mehr zu sich selbst.

Da der Wolf befürchtete, der Jäger würde ihm den ganzen Wein wegnehmen, fasste er einen Entschluss. Er schlug ihm vor: „Was hältst du davon, wenn wir zusammen was trinken gehen?“

Aomines Gesichtsausdruck veränderte sich nicht sonderlich, dennoch stimmte er zu: „Klar, so kann ich auch gleich sicher gehen, dass du der Lady nichts zu Leide tust.“

Kagami legte Aomine einen Arm um die Schulter und so schritten die beiden zusammen durch die Kulissen-Bäume und verschwanden für die Zuschauerin von der Bildfläche.

Momoi kicherte leise. Also würde die Großmutter in dieser Fassung nicht vom Wolf gefressen werden? Interessant…

Kurz nachdem die beiden Großen verschwunden waren, kam das Kuroko-Käppchen von der linken Seite auf das Haus der Großmutter zugelaufen. Der Blauhaarige tat so, als würde er anklopfen und trat dann durch ein quadratisches Loch in der Kulisse ins Haus ein.

„Hallo Grandma“, sagte Kuroko monoton und trat an das Bett heran, worauf er auch den Korb stellte – vermutlich auf Kises Beine drauf, denn er stand dort sehr schief.

„Hey, Kleine! Na, wie geht es meinem Enkelchen?“, begrüßte der Blonde Blaukäppchen mit lauter, aufgedrehter Stimme und machte den Eindruck, als würde er gleich aus dem Bett springen.

„Aber Grandma, warum bist du denn so aufgedreht?“, fragte Blaukäppchen teilnahmslos.

„Na weil ich mich so auf deinen Besuch gefreut habe und du endlich da bist!“

„Aber Grandma, warum hast du keine grauen Haare?“

„Oh, ich hab sie mir gefärbt…wie findest du es? –Sieht total stylisch aus, ne?“

Kuroko nickte nur kurz und wollte dann weiterhin wissen: „Aber Grandma, warum hast du deine Nägel so schön gemacht?“

„Oh, ich hab nachher noch ein Date“, flötete Kise und klatschte begeistert in die Hände.

„Aber warum hast du so große Hände?“, war die letzte Frage, die Blaukäppchen stellen konnte, denn im nächsten Moment sprang ‚Grandma’ aus dem Bett – so wie es der Wolf an dieser Stelle eigentlich hätte tun sollen – und umarmte den Kleineren. Der Korb mit dem Brot fiel geräuschvoll zu Boden, doch keiner kümmerte sich darum – das Brot war schon so hart, dass es fast eine Delle auf den Dielen hinterlassen hätte.

„Damit ich dich besser huggen kann ~!“

„Nicht so stürmisch, Grandma“, gab Kuroko halbherzig von sich und versuchte sich nicht mal zu wehren.

Nachdem er losgelassen wurde, stellte er auch schon wieder die nächste Frage: „Mit wem triffst du dich?“

„Oh, der sexy neue Jäger wollte heute vorbeikommen!“, grinste der Blonde und sah auf eine aufgemalte Uhr an der Pappwand des Hauses. „Ach je, er sollte bald da sein…willst du nicht lieber wieder nach Hause? Es wird ja auch bald dunkel und so…danke für das Brot!“

Mit diesem Redeschwall wurde der kleine, leichte Kuroko einfach zur ‚Tür’ hinausgeschoben.

Blaukäppchen machte sich daraufhin wie selbstverständlich auf den Heimweg – sprich, er ging durch den Kulissenwald und verschwand dann links hinterm Vorhang.

Irgendwoher hörte man leises Murmeln und im darauf folgenden Moment kam Aomine zwischen den Bäumen hervor. Er wankte leicht, schaute sich um und ging dann in Richtung des Hauses, in welchem Kise gerade mit aufräumen des Korbs und des harten Leibs war. ‚Grandma’ zog sich daraufhin auf einmal das Nachthemd aus und entblößte damit ein Kostüm, das sich komplett von seinem vorherigen unterschied: ‚Grandma’ trug nun ein enges Kleid in Lederoptik, das ihm bis kurz über die Knie reichte, sowie schwarze Stiefel, die über die Knie gingen und nur einen kleinen Streifen Haut der Oberschenkel zwischen ihnen und dem Kleid freigaben. Schließlich entfernte er noch die Haube von seinem Kopf, indem er an der Schnur zog, die sie bisher in Form einer Schleife als Befestigung gedient hatte, und schüttelte sein blondes Haar, durch das er sich zum Abschluss mit den Fingern fuhr und schenkte der Zuschauerin ein laszives Lächeln.
 

Damit hatte Momoi nun wirklich nicht gerechnet. Obwohl nach Kagamis Outfit eigentlich alles möglich gewesen wäre…

Die Managerin von Touou hegte schon den Verdacht, Kuroko würde eine ähnliche Masche abziehen, doch davon durfte sie wohl nur träumen. Der Kleine säe aber auch zu niedlich in einem Pandakostüm aus, oder in einem ähnlichen Outfit wie Kise bzw. Kagami…oder am besten gleich nackt!

Schnell schüttelte sie den Kopf. Darüber sollte sie sich jetzt keine Gedanken machen, nicht dass noch ein ‚Unglück’ passierte und man den Boden nachher aufwischen würde müssen. Viel Zeit für ihre eigenen Gedanken hatte sie ohnehin nicht, da auf der Bühne gleich wieder etwas passierte.
 

Aomine kam just in diesem Moment durch die ‚Haustür’ gestolpert – man konnte zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, ob er das mit Absicht getan hatte, oder vielleicht etwas anderes im Spiel gewesen war – jedenfalls landete er in Kises Armen, der ihn überrascht aufgefangen hatte. Bei dem Blonden glaubte Momoi erkennen zu können, dass diese Überraschung nicht gespielt war, denn Kise war noch nie sonderlich gut im lügen/schauspielern gewesen. Außerdem flüsterte er dem Größeren gerade etwas zu, was dafür sprach, dass etwas nicht planmäßig verlaufen war. „Was ist los mit dir?“, wurde Aomine gefragt, bevor er von dem Kleineren weggedrückt und somit aufgerichtet wurde. Doch dieser schüttelte nur belustigt den Kopf und zog den Blonden gleich wieder in seine Arme.

„Guten Abend, werte Lady“, säuselte er, etwas untypisch für ihn und wirbelte die ‚Lady’ ein Mal im Kreis herum, so als ob er tanzen wollte. „Hast du dich extra für mich schick gemacht?“

Aomine begann nun tatsächlich zu tanzen und zog Kise mit sich, der dann auch mehr oder weniger freiwillig mittanzte und ziemlich blöd aus der Wäsche schaute. Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass Kagami und Aomine wirklich zusammen trinken waren und ihre Charaktere nicht nur kurz die Bühne verlassen hatten, um die Flasche wegzustellen.

„Ähm…klar doch“, erwiderte Kise nach einer gefühlten Ewigkeit und brachte ihren Tanz zum Stopp. „Was hältst du davon, wenn wir einen Spaziergang machen? Der Abendhimmel ist grad so schön…“, schlug der Blonde etwas unbeholfen vor, doch Aomine spielte mit und geleitete seine Lady zur Tür hinaus.

„Es gibt nichts Schöneres, als mit seiner Liebsten den Abend zu verbringen~“, sagte der Jäger, ehe er seine Hand von Kises Taille nach unten wandern ließ und ein Mal beherzt an dessen Hintern fasste, ehe sie außer Sichtweite waren. Man konnte jedoch noch das überraschte „Eeek“ von Kise vernehmen, der Vorhang fiel.
 

Momoi war sich nicht sicher, ob sie dem Blonden zu Hilfe eilen sollte, entschied sich jedoch dagegen, da sie nicht glaubte, dass er das mit sich machen lassen würde, wenn es ihm nicht gefiel. Außerdem war die Aufführung noch nicht fertig soweit sie das sah und sie wollte diese interessante Neuauflage nicht unterbrechen, schließlich hatten sich die Jungs etwas dabei gedacht…vielleicht.
 

Hinter der Bühne wurde Kises Arsch gerade befummelt, weswegen er es schwer hatte, sich nicht seinem Verlangen hinzugeben. Hinzu kam, dass das wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für so was war, denn sie mussten die letzte Szenen noch aufführen. In der nächsten waren zum Glück nur Kagami und Kuroko zu sehen, denn Aomine hätte man in diesem Zustand nicht mehr zurück auf die Bühne lassen können. Kuroko und Kagami saßen derweilen auf einer der Bänke und die Seirin 11 aß Zitronen, die in einem Tupper neben ihm lagen.

„Aominecchi! Lass deine Finger bei dir!“, quengelte Kise und versuchte den Größeren von sich weg zu schieben und vor allem dessen Hände von seinem Allerwertesten.

„Aber ich will gerade…“, grummelte dieser zurück und umarmte Kise von hinten, sodass dieser sich mit einem überraschten Gesichtsausdruck erst mal inne hielt – der Größere hatte ohnehin aufgehört, ihn zu betatschen.

Kuroko sah der Szene mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck zu, gerade so als ob er geahnt hätte, hinter wem Aomine die ganze Zeit wirklich her gewesen war. Kagami hingegen stand der Mund weit offen vor Schock, da er nicht geahnt hatte, dass Amonie erstens nicht so viel vertrug und zweitens Kise an die Wäsche gehen wollen würde.

„Ist Kagami-kun eigentlich auch betrunken?“, fragte auf einmal eine Stimme neben ihm und riss den Tiger aus seinen Gedanken.

„Was hältst du von mir?“, gab der Rothaarige ein bisschen empört von sich. „Ich würde mich niemals während so was betrinken…“

„Zumal ein bisschen Wein bei mir nicht ausreicht“, fügte er in Gedanken hinzu, da er nicht so unverschämt gegenüber Kurokos ehemaligem Licht sein wollte.

„Ach so…“, erwiderte der Kleinere daraufhin nur, wobei nicht ganz ersichtlich war, was er wirklich dazu dachte.

Kagami sah mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zu seinem besten Freund hinüber, konnte jedoch nichts aus dessen Gesichtsausdruck lesen, so wie immer. Ob er wohl über ihre gemeinsame Szene nachdachte, in der Kagami ihn auf ähnliche Weise berührt hatte? Irgendwie würde der Größere das gerne wiederholen…

Der Rothaarige seufzte leicht, da sie für diese Dinge eigentlich gerade keine Zeit hatten – was besonders Aomine und Kise zu ignorieren schienen, die inzwischen aufeinander auf der gegenüberliegenden Bank saßen und kuschelten.

Kuroko nahm eine Zitrone aus dem Tupper und warf sie kurzerhand nach den beiden Turteltauben. Sie traf Aomine am Kopf, dieser knurrte daraufhin und Kise wurde leicht rot, als er zu den anderen beiden schaute.

„Aomine-kun, wir sollten jetzt wirklich die letzte Kulisse vorbereiten“, meinte der Blauhaarige gelassen und erhob sich, wodurch er aber kaum an Größe gewann. Kagami tat es ihm gleich, der Blonde murmelte was von „Er hat mich schon wieder ignoriert…“, aber schließlich folgten auch Kise und Aomine und halfen die Kulissen vorzubereiten und dann den Vorhang hoch zu ziehen.

Nach getaner Arbeit, zogen sich die letzteren beiden wieder in den Umkleideraum zurück und der Wolf und Blaukäppchen betraten die Bühne, nachdem der Vorhang hochgezogen worden war.
 

Kuroko setzt die Kapuze des Mantels auf und schritt von der rechten Seite mit kleinem Trippeln auf die Bühne und tauchte zwischen den Bäumen auf.

„Ich hoffe, Großmutter geht es gut“, nuschelte Blaukäppchen vor sich hin, gerade noch so laut, dass man es verstehen konnte, und bewegte sich auf das Haus auf der linken Seite zu, aus dem er zu Anfang gekommen war. Gerade, als er den Wald verlassen wollte, sprang plötzlich ein rotes, getigertes Etwas aus den Büschen und umklammerte das, nun ausnahmsweise mal erschrockene, Kerlchen von der Seite.

„Wo willst du denn hin, Kleine?“, säuselte Kagami und drehte Kuroko zu sich um.

„Nach…Hause“, erwiderte Kuro-Käppchen und schaute mit großen Augen zu dem Kaga-Wolf hinauf.

„Tut mir leid, aber das wird nicht passieren“, grinste der Größere und drückte Kuroko an der Taille, sodass ihre Körper aneinander gepresst wurden.

„Du willst mich fressen, oder?“, stellte Blaukäppchen mit schwächer werdender Stimme fest, errötete und sah zur Seite.

„Ja, das will ich~“, bestätigte der Wolf die Annahme seines Gegenübers und knabberte sanft an dessen Ohr, was Kuroko ein ernsthaft erschrockenes Keuchen entlockte.

„Bitte nicht“, bat er, allerdings wieder fast so monoton wie eh und je – dieser Junge hatte wirklich eine unglaubliche Selbstbeherrschung. Wenn es ihm gefiel, so sah man nun nicht mehr sehr viel davon, denn abgesehen von den leicht rot schimmernden Wangen, wirkte er ganz normal – Kuroko-normal.

„Oh doch! Ich nehm dich jetzt mit~“, beschloss Kagami, der sich auch etwas komisch vorkam, aber sein Verhalten auf die Rolle schob, die er gerade spielte. Leugnen konnte er jedoch nicht, wie scharf er das leise Keuchen von Kuroko gefunden hatte und dessen Gesichtsausdruck erst…

Schnell besann er sich und hob Blaukäppchen kurzerhand hoch und trug ihn Prinzessinen-Style von der Bühne.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hab mich entschlossen, das Kapitel in zwei zu teilen, da es sonst zu lange gewesen wäre...
Den anderen teil gibt's auch bald und das 'Extra' ist auch schon zu 1/4 fertig ;)

LG Yu Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2014-08-10T21:29:54+00:00 10.08.2014 23:29
Yay, geiles Kapitel mal wieder. Moah, will auch solche Ideen haben XD
Respekt, ehrlich :D
Antwort von:  King_of_Sharks
11.08.2014 00:10
Danke schön :)
Von:  Bettykings
2014-08-05T19:14:42+00:00 05.08.2014 21:14
nyaaa was für abgefahrene Ideen :3
Antwort von:  King_of_Sharks
05.08.2014 21:15
Ja, Träume sind hilfreich XD
(und keinen Plan haben auch manchmal)
Antwort von:  Bettykings
06.08.2014 00:58
XD du bist ja hamma haha :3
was hast du denn verrückte träume ^^
Antwort von:  King_of_Sharks
11.08.2014 00:10
Oh, das willst du nicht wissen, ehrlich ^^v
Von:  Kazu_chan98
2014-08-05T17:57:01+00:00 05.08.2014 19:57
Oh mein gott Kise in einem Leder Kleid ♡♡♡ DAS hat ich auch gerne gesehen hehehe
Wie immer ein super lustiges Kapitel und Laziv auch noch blöd Nur irgendwie das ich gerade in einem Fitness Studio bin und gerade trainiere und dabei lese wie Kise sich parat für sein "date" macht und sogar nachher noch aomine ihn befummelt ich habe auch ein ganz großes naja halbwegs Perverses grinsen im Gesicht


Antwort von:  King_of_Sharks
05.08.2014 21:11
Hahahaha, ich musste mich, als ich es geschrieben habe, auch zusammenreißen, um nicht zu lachen XD
Wie auch immer: es wird nächste Woche weitergehen und einen richtigen schönen Lemon(und zensierter Lime) gibt's dann hoffentlich in 2 Wochen XD
Antwort von:  Kazu_chan98
05.08.2014 23:37
Gibt es auch die unzensierte Version auf FanFiktion.de ??
Da verfolge ich auch deine Storys naja hauptsächlich um die unzensierten versionen zu lese höher ^.^
Von:  Hatschepueh
2014-08-05T13:33:22+00:00 05.08.2014 15:33
Wieder ein schönes Kapitel. Ich würd die Vorführung auch nicht stören wollen wenn ich an Momois Stelle wäre XD
Antwort von:  King_of_Sharks
05.08.2014 21:09
Hehehe, vielen Dank :D


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