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Nebelschwaden

Frühlingswichteln 2014 - Coronet (Teil 1/2)
von

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Hauptteil

Ein dumpfes Grollen lag in der Luft und die Anspannung zwischen den beiden Männern ließ diese förmlich vibrieren. Der Atem des einen Mannes ging schneller, sein Gegner schien kein solches Problem zu haben. Woran es lag, konnte der Jedi nicht sagen, er wusste nur, dass er diesen Gegner schnell besiegen musste, da sonst irgendetwas Schlimmes passieren würde.
 

Er konnte dieses Gefühl nicht von sich abschütteln, doch es war ihm ein Rätsel, wieso er bei diesem Kampf an ein schlechtes Ende denken musste. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass sein Gegner ihn schon einige Male in die Ecke gedrängt hatte und er sich deshalb unsicher war, ob er den Kampf zu seinen Gunsten umdrehen konnte.
 

Was ihm hierbei etwas Angst machte, war die Tatsache, dass sein Gegenüber viel über ihn zu wissen schien. Aber er wollte nicht zu viel daran denken, da sonst seine Konzentration zu sehr darunter leiden musste. Er hatte nicht viel von seinem Kontrahenten erblicken können, deshalb konnte er ihn nicht genau beschreiben. Nur einige Merkmale waren ihm ins Auge gestochen.
 

Er war ungefähr so groß wie er selbst, war in dunkle Kleidung gehüllt – doch der Jedi konnte sich nicht an das Gesicht erinnern. Dies lag vielleicht an der Tatsache, dass der andere seinen Kopf durch ein Masken-ähnliches Stück Stoff versteckt hielt. Das Einzige, an das er sich genauestens erinnern konnte, waren die blauen Augen, welche er kurz erblicken konnte, als sich ihre Lichtschwerter das erste Mal kreuzten.
 


 

Luke Skywalker – so hieß der Jedi, welcher gegen diesen in schwarz gekleideten Anderen kämpfen musste – hockte geduckt hinter einem riesigen Stein und wartete auf eine günstige Gelegenheit, um den anderen anzugreifen. Dies erwies sich leider als alles andere als einfach, da es sich bei seinem Gegner um keinen normalen Jedi handelte, sondern um einen Sith. Ob es sich dabei um einen Lord oder nur einen Handlanger handelte, wusste Luke nicht.
 

Das Einzige, worüber er sich hundert Prozent sicher war, war der Gedanke, dass er gegen den Sith kämpfen musste. Nicht, dass er nicht wollte, aber dieses Gefühl, das er vom Anfang des Kampfes mit sich trug, konnte er nicht einfach so ignorieren. Auch wenn ihm die Gründe etwas abstrus vorkamen.
 

„Ich kenne Dich besser als Du denkst. Sei also so gut und enttäusche mich nicht zu sehr“, schnarrte die andere Stimme ihm zu und Luke versuchte zu orten, von wo sie zu ihm drang.
 

Die Verhältnisse, in denen sie kämpften, waren äußerst ungünstig. Nicht nur, dass sich der Tag so langsam dem Ende zubewegte und man deswegen von einem finsteren Ort sprechen konnte. Hinzu kam, dass sich über die ganze Gegend ein dichter Nebel gelegt hatte, welcher nur durch vereinzelte Lichtquellen durchbrochen wurde. Das allgegenwärtige Gewitter, welches sich vorhin schon durch ein dumpfes Grollen bemerkbar gemacht hatte, begrüßte beide wieder mit einem lauten Krachen. Die Blitze zuckten über den Himmel und erhellten damit die Umgebung für einige Sekunden.
 

Das sanfte Rascheln fremder Kleidung und das Knirschen von kleinen Steinen unter den gegnerischen Schuhen ließ den jungen Jedi aufhorchen und in letzter Sekunde ausweichen. Das Surren des rot glühenden Lichtschwertes durchschnitt die Luft und prallte an dem Stein ab, hinter den sich Luke noch vor einigen Sekunden befunden hatte. Wenig später löste sich ein Teil davon knirschend ab und Luke hechtete sofort einige Schritte nach hinten, um nicht davon getroffen zu werden.
 

Mit einem erneuten Surren ließ er sein eigenes, grünlich schimmerndes Lichtschwert erscheinen und fixierte den anderen. Ihm blieb nun die Frage, wieso sein Gegner plötzlich den ersten Schritt gewagt hatte, da beide noch in der Anfangsphase des Kampfes standen.
 

Sein Gegenüber ergriff das Wort und sagte leicht belustigt: „Luke Skywalker. Solch hohe Erwartungen hat man in Dich, doch denkst Du, dass Du sie erfüllen kannst?“ Die kleine Pause nach seinem Namen war ihm nicht entgangen und die Stimme des anderen barg ein Lachen in sich. Luke konnte nicht umhin, etwas zu erwidern.
 

„Auch wenn dem so ist! Ich denke kaum, dass ich Euch Rechenschaft schuldig bin. Ich weiß noch nicht einmal wer Ihr seid und wieso wir diesen Kampf überhaupt austragen!“ Luke war sich bewusst, dass seine Worte sicherlich nicht den erforderlichen Effekt haben würden, denn sein Gegner kam langsam auf ihn zu.
 

„Mein Name tut hier nichts zur Sache. Er wäre Dir unbekannt und würde Dir in der Zukunft nichts bringen. Obwohl es natürlich sein könnte, dass Du im Inneren bereits weißt, wer ich bin. Aber ich denke es sollte reichen, dass Du weißt, dass ich ein Sith bin und unter Darth Vader herrsche.“ Beim Namen von Darth Vader stockte Luke kurz der Atem, doch er ließ sich von seinen eigenen Gefühlen nicht beirren und schwang wortlos sein Schwert in die gegnerische Richtung.
 

Leider verfehlte seine Attacke den anderen, da dieser schneller ausgewichen war, als Luke schwingen konnte. Mit einem dumpfen Schmerz wurde er von dem Machtstoß des Gegners nach hinten geschleudert und landete etwas unsanft mit dem Rücken an einem der scharfkantigen Steine. Schürfwunden zierten nun seinen Rücken und aus einigen sickerte dickflüssig das Blut hervor, doch Luke ließ dem anderen keine zweite Angriffsmöglichkeit.
 

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er eine wichtige Sache vergessen hatte zu tun, nämlich einen Macht-Schild zu erzeugen. Auch wenn ihm dies eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Aber dies war sicherlich der Grund, weshalb der Sith ihn so eiskalt erwischt hatte. Luke hoffte, dass sich mit dieser Attacke nicht herauskristallisierte, dass sein Gegner stärker war als er. Denn dieser Fauxpas war ziemlich schmerzhaft gewesen und er behob ihn sofort.
 


 

Keuchend rappelte er sich so schnell wie möglich wieder auf und musste feststellen, dass sein Lichtschwert beim Fall seinen Händen entglitten war. Durch den dichten Nebel konnte er nicht sehr viel erkennen, doch er musste nicht lange suchen. Gerade in dem Moment, in dem ein gleißender Blitz einen Blick durch das Nebelfeld gewährleistete, hörte Luke etwas. Mit einem schleifenden Geräusch schlitterte der Griff seines Schwertes zu ihm und er vernahm die Worte: „Es ist unfair gegen einen unbewaffneten Jedi zu kämpfen. Also steh auf und kämpfe! Zumal dies wichtiger sein könnte, als Du es Dir je vorstellen könntest.“
 

Dies ließ er sich kein zweites Mal sagen und Luke – kaum hatte er seine Hand um den Griff gelegt – schwang sein Lichtschwert, noch ehe es gänzlich erschienen war. Sein Schwung ging diagonal, doch er traf nicht sein ersehntes Ziel – den Körper des Sith. Mit einem Krachen begegneten sich die beiden Lichtschwerter und beide stoben leicht keuchend auseinander.
 

Der Zusammenprall der beiden hatte Luke zwar etwas erschrocken, aber er ließ sich davon nicht verunsichern. In dem Moment, in dem das Licht der beiden Lichtschwerter sich im Gesicht seines Gegner brach, konnte er nicht viel mehr erkennen als vorher. Denn es bestätigte nur seinen Verdacht, dass der Sith eine Maske oder ähnliches trug. Was er wohl darunter verbergen wollte?
 

Ohne die Frage laut ausgesprochen zu haben, bekam Luke unerwarteterweise eine Antwort: „Du wirst noch früh genug erkennen, gegen wen Du kämpfst, Luke Skywalker.“ Mit einem Lachen schwang sein Gegner sein Lichtschwert und Luke hatte gerade noch genug Zeit seine Macht zu sammeln und einen umliegenden Stein – nicht größer als seine eigene Hand – gegen die Waffenhand des anderen zu lenken.
 

Mit einem undefinierbaren Geräusch fiel der Stein wieder zu Boden und der Sith fuhr sich etwas abwesend über das getroffene Handgelenk. Es schien ihm keine Schmerzen bereitet zu haben, sondern nur ein Reflex gewesen zu sein.
 

Doch der Moment der Ruhe, welcher durch diese Geste eingeleitet wurde, hielt nicht lange an und so verschwand der Sith im Nebel. Sein Lichtschwert hatte er auch mit einem Surren einfahren lassen und so machte Luke es ihm gleich. Angespannt blickte er sich um, doch viel konnte er nicht erkennen, da sich der Nebel überall ausgebreitet hatte.
 


 

Das Grollen des Unwetters wurde immer lauter und vereinzelte Regentropfen landeten auf Luke. Er konnte dieses Naturschauspiel nur nicht wirklich genießen, da es den Kampf gegen den Sith eher erschwerte als erleichterte. Der Umstand, dass er nicht genau wusste, wieso er gerade hier gegen einen ihm unbekannten Sith kämpfte, ließ ihn etwas frustriert den Kopf schütteln. Doch er schalt sich einen Narren, sich jetzt davon ablenken zu lassen.
 

Plötzlich zuckten einige Machtblitze in seine Richtung und Luke konnte ihnen gerade noch rechtzeitig ausweichen. Keuchend hatte er sich zur Seite geworfen und versuchte nun den Herkunftsort auszumachen, aus denen sie geschossen worden waren. Doch er sah nicht viel mehr als vorhin. Auch wenn die Tropfen einige Nebelschwaden auflockerten, so reichte dies nicht aus, um ein klares Bild zu schaffen.
 

Sein Blick ging weiterhin umher und er bemerkte, dass sich hinter ihm ein kleiner Weg im Nebel aufgetan hatte. Schnellen Schrittes ging er darauf zu und schlich den kleinen Pfad hinauf. Es war vielleicht nicht die klügste Entscheidung, doch so konnte er sich ein besseres Bild über das Kampffeld machen. Denn hier oben war die Luft klarer und nur die Tropfen des Regens, sowie das Grollen des Gewitters, waren klar und deutlich zu vernehmen.
 

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es um ihn herum nicht viel zu erkunden gab. Die Nebelbänke und das Grollen schienen überall und nirgends zu sein. Er hatte schon einmal von einem Planeten gehört, auf dem solche Verhältnisse herrschten, doch er konnte sich nicht daran erinnern, dass er ihn je besucht hatte. Dafür gab es viel zu viele Planetensystem, Regionen und Sektoren. Aber vielleicht war es auch nur ein Zufall, dass es sich um diesen einen Planeten handelte.
 

Sein Blick ging gen Himmel und er bemerkte, dass die Wolken, welche sehr tief hingen, in eine interessante Mischung von grau, violett und rot getränkt waren. Vielleicht wurde er gerade Zeuge eines Sonnenuntergangs und es handelte sich bei den Wetterkonditionen um einen spätabendlichen Gewittersturm, welcher über die Nebelfelder fegte. Luke versuchte auf der kleinen Anhöhe, welche sich am Ende des Pfades auftat, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen, da ihm unerklärlicherweise die Luft knapp wurde, aber die Ruhe hielt nicht lange an.
 

Machtblitze schossen wieder auf ihn zu, doch dieses Mal konnte er erkennen aus welcher Richtung sie kamen. Gerade noch, ehe die Blitze auf seinen Körper treffen konnten, berührte er den Knopf seines Schwertes und vollführte damit eine elegante Drehung. Die Elektrizität prallte daran ab und schoss nicht weit von ihm entfernt in den rostbraunen Boden.
 

Sein Stand war fest und sein Blick entschlossen, als er sah, wie sein Gegner langsam auf ihn zukam und gespielt enttäuscht meinte: „Oh, wie schade. Ich dachte, Du hättest aufgegeben.“ Luke war sich der Tatsache bewusst, dass der Sith ihn mit dieser Entgegnung aus der Reserve locken wollte, aber er schob den Gedanken schnell wieder beiseite.
 

Er durfte sich nicht von seinen Gefühlen übermannen lassen. Er musste weiterhin ruhig bleiben, denn am Blick seines Gegners konnte Luke erkennen, dass dieser eine Reaktion seinerseits sehen wollte. Dennoch wollte sich der Jedi nicht verunsichern lassen, aber er konnte nicht abstreiten, dass sich einige Gefühle in ihm zu einem Knoten zusammengebunden hatten. Deshalb erhob er leicht seine Stimme und sagte: „Ich gebe niemals auf! Nicht, wenn ich eine Chance habe zu gewinnen!“
 

Mit einem Kampfschrei sprang er hoch – durch die Macht gestärkt -, vollführte in der Luft eine Drehung und schwang sein surrendes Lichtschwert kraftvoll durch die Luft. Der Aufprall gegen das gegnerische Schwert ließ Luke kurz aufkeuchen, doch er rang mit sich und griff hilfesuchend mit der zweiten Hand zu. Er drückte mit seinem ganzen Körpergewicht die beiden Lichtschwerter in die gegnerische Richtung und schrie vor Anstrengung auf.
 


 

Schnaubend stoben beide nach einiger Zeit auseinander. Luke war sich schon die ganze Zeit über bewusst gewesen, dass dies kein einfacher Kampf sein würde, doch nun hatte er die Bestätigung, dass er sich wirklich nicht von seiner Intuition hatte täuschen lassen. Sein Gegner fing plötzlich an zu lachen, doch Luke verstand nicht genau wieso dieser plötzlich solch einen Gefühlsausbruch hatte.
 

Vorhin wollte keiner den beiden die Oberhand verlieren, und doch kam es Luke so vor, als hätte der Sith ihn gerade ein wenig zurückdrängen können. Er war sich deshalb einen Moment nicht sicher, ob er dies als ein gutes Zeichen sehen sollte. Immerhin wollte er sich seiner ‚Schwäche‘ nicht bewusst werden, die – so schien es – dennoch existent war. Und dieses Gefühl kribbelte wie tausende Käfer auf seiner Haut.
 

Luke wurde mit einem Schlag bewusst, dass er von so vielem geblendet war. Nicht nur seine Gefühle hatten die Oberhand gewonnen, nein, auch seine Gier danach, der zu sein, den die anderen in ihm sahen, hatte seine Gefühlswelt durcheinander gebracht. Er wollte nicht wie sein Vater enden und doch fühlte er sich zu ihm, zu Darth Vader, stärker hingezogen als zu seiner Schwester, Leia.
 

Er fragte sich, wann der Moment gekommen war, in dem sich seine Ansichten so drastisch geändert hatten. Er fühlte sich hin- und hergezogen, denn er wollte nicht an der Seite seines Vaters regieren, doch gleichzeitig war dieses Bedürfnis, bei ihm zu sein, einfach zu groß. Die Macht, die von der dunklen Seite ausging, war so verlockend gewesen, dass es fast wieder zu einem Fall eines Skywalker gekommen wäre.
 

Er blickte auf seinen gesichtslosen Gegner und atmete fest ein und aus. Er wollte nun wieder ein Jedi sein, ruhig und bedacht an den Kampf herangehen. Doch wieso fiel es ihm gerade jetzt so schwer dies zu sein? Hatte er gerade eine innere Krise, die er überbrücken musste? Er wollte irgendetwas sagen, doch der Sith kam ihm zuvor.
 

„Du scheinst eingesehen zu haben, dass mit Dir etwas nicht stimmt, oder? Willst Du mir nicht zeigen, was Du gerade fühlst?“ Die Worte wirkten so einfach und doch bargen sie so viel Verstecktes.
 

Luke konnte die Gier nach einem Beweis seiner Zugehörigkeit zur dunklen Seite der Macht förmlich spüren, doch er würde dem Sith diese Genugtuung nicht geben. Dafür war er noch zu sehr Er selbst. Vorhin schien noch alles einfacher zu sein, doch nun – mit all den Gedanken und Erinnerungen –, fiel es ihm umso schwerer, zu verstehen, was in ihm vor sich ging.
 

Fast schon gemächlich schwang der Sith sein rot-glühendes Lichtschwert ließ es in seiner rechten Hand kreisen. Er schien auf irgendetwas zu warten, doch Luke wusste nicht genau auf was. Langsam, um keine vorzeitige Kampfentscheidung zu fällen, positionierte er seinen Griff besser in der Hand und fixierte die blauen Augen, die ihn neckisch anblickten.
 

Keiner der Beiden wollte den Blickkontakt zuerst brechen, denn nun zählte nur eines: die Schnelligkeit. Luke haderte etwas mit sich selbst, da er sich nicht ganz sicher war, ob er diesen Kampf wirklich für sich entscheiden konnte. Vor wenigen Minuten war er noch zuversichtlich gewesen, dass er den Kampf für sich gewinnen könnte, doch nun – in dieser lauernden Pose – war er sich dem nicht mehr so sicher.
 

> Luke hat die Oberhand: siehe Kapitel 2 <

> Luke verliert die Oberhand: siehe Kapitel 3 <


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, wie du, lieber Leser, vielleicht sehen kannst, gibt es in der Geschichte zwei Endings. Dir ist also frei überlassen, welches Kapitel du zuerst lesen möchtest :) Komplett anzeigen

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