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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Gravitationsraum TZ-V 763

Gezische und elektronische Spannungen konnte man noch spät nachts in den Laboren von der Capsual Corporation vernehmen, gepaart mit Tastaturlauten. Der Raum war dunkel, bis auf die kleine Schreibtischlampe und dem flackern des Computers, konnte man nur eine schemenhafte junge Frau auf einem Drehstuhl erkennen. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Ihr weißes T-Shirt mit dem Capsual Corporation Emblem war schon mit Ruß und Ölflecken beschmiert und ihre blaue Arbeitshose verwies schon einige Brandlöcher auf.
 

Näher betrachtet, hielt sie gerade eine Festplatte in der einen Hand und einen Lötkolben in der anderen.
 

Die Blauhaarige war mittlerweile schon Stunden damit beschäftigt das System, dass sie ausgearbeitet hatte auf diesen Festplattenspeicher zu installieren. Dass das ganze nicht so einfach war, wie es normalerweise sein sollte, wurde schnell klar. Ein paar Anschlüsse wahren defekt und auch einige Kabel, die sie erst erneut löten musste.
 

Sie seufzte, als sie den letzten Schliff getan hatte und legte die Festplatte auf ihren Schreibtisch ab. Schnell griff sie zu zwei blauen und zwei roten Kabeln, die sie in die dazugehörigen Buxe drehte und anschließend das Gesamte an ihren Computer anschloss.
 

Eine Meldung erschien auf dem Monitor.
 

>Datenträger erkannt. Wird installiert. Dies kann einige Minuten dauern.<
 

„Na endlich.“, stieß sie erleichtert hervor und lehnte sich in ihren Drehstuhl entspannt zurück.
 

Die ganze Sache hatte sie nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Schon seit dem Mittagessen saß sie hier unten in ihren Laboren und werkelte an dem System für Vegeta.

Erst jetzt, da der Computer die Festplatte anerkannte, konnte sie ihre Gedanken schweifen lassen. Ihr ging es nicht mehr aus dem Kopf, was Vegeta zu ihr gesagt hatte und das vor allem in seiner Muttersprache. Sie grübelte was dies zu bedeuten hatte. Offenbar wollte er ihr keine Übersetzung geben. War es nicht ernst gemeint? Sie wollte es am liebsten vergessen. Aber es ging aus einem unerfindlichen Grund nicht.

Bulma interessierte sich sehr für diese tote Sprache, auch wenn sie das nie offen zugeben würde. Schon früher als Kind war sie ein begabtes Sprachtalent. Nicht nur in Physik und Chemie, sondern auch Sprachen wie Englisch und Spanisch konnte sie schon im Alter von acht Jahren beherrschen. Lag wohl daran, dass ihr Vater reichlich umher kam und seine Tochter öfters mitnahm, sollte sie Ferien haben.

Es juckte ihr in den Fingern, dem ganzen auf den Grund zu gehen. Aber den stolzen Saiyajin-Prinzen zu fragen, kam gar nicht in Frage. Er würde ihr wahrscheinlich den Vogel zeigen.

Also musste sie anders an die Sache herangehen.
 

>Datenträger installiert. Es kann nun verwendet werden.«, blinkte es auf und Bulma setzte sich wieder aufrechter hin.
 

„Nun, dann wollen wir mal schauen, ob es klappt.“, murmelte sie.
 

Nicht achtend auf die Wanduhr, die langweilig vor sich hin tickte und schon weit nach vier Uhr nachts anzeigte, machte sich die junge Wissenschaftlerin wieder an die Arbeit, um das komplizierte System auf die Festplatte zu installieren...
 

Es war sechs Uhr in der Früh, als Bulma endlich aus ihren Laboren die Treppen nach oben stieg. Die Müdigkeit war ihr zwar schon anzusehen, doch straffte sie ihren Körper. Sie wollte es gleich im Raumschiff montieren, um zu sehen, ob auch wirklich alles so funktionierte, wie sie es sich ausgearbeitet hatte.
 

Mit ihren Hausschuhen trat sie ins Wohnzimmer und dann hinaus auf die Terrasse. Die Sonne war gerade dabei die Erdoberfläche zu berühren. Die sanften und doch schon warmen Strahlen, erwärmten ihre Haut. Angekommen im Garten, ging sie hinüber zu den Garagen, in der ein kleines Kästchen hing mit den verschiedenen Hoi-Poi Kapseln. Sie nahm die Nummer sieben heraus, in der das Raumschiff ruhte, nahm noch ihren Werkzeugkasten in die Hände und ging dann zu einem eher abgeschiedenen Teil des Gartens. Sie sah sich um und blieb irgendwann abrupt stehen.

Hier war ein guter Platz. Nicht allzu nah am Haus und doch immer erreichbar.
 

Sie drückte auf den Kopf der Kapsel und warf es von sich. Eine Art Explosion von Schall und Rauch ertönte und vor ihr stand das alte Raumschiff, zu der sie und ihre Freunde damals nach Namek geflogen sind.
 

Sie betätigte die Schaltkonsole und die Luke öffnete sich. Die Blauhaarige trat ein und schritt gezielt auf die Kommandozentrale zu.

Sie legte die Festplatte erst einmal auf den Boden und öffnete stattdessen ihren Werkzeugkasten.

Zuerst musste sie ans Innere gelangen, um dann die Hauptzentrale abzukoppeln und daran die Festplatte zu montieren. Kein leichtes Unterfangen. Ein Laie wäre höchstwahrscheinlich völlig überfordert mit dieser Aufgabe. Sie musste kurz lächeln, als sie an die verkorkste Situationen von heute Mittag dachte.
 

Vegeta und sein 'Drecksschuppen' selber bauen. Das würde wohl mehr als nach hinten los gehen.
 

Obwohl... sie wusste nicht viel von dem Saiyajin. Er war ein Krieger. Okay. Aber ob er sich mit Technik auskannte? Nun ja. Ein Raumschiff fliegen konnte er. Grundkenntnisse vielleicht. Aber wie war es mit Fortgeschrittener Technik?
 

Je mehr sie darüber grübelte, desto mehr floss die Zeit davon. Sie musste sich ein wenig ran halten, wenn sie noch vor dem Frühstück fertig sein wollte.
 

Sie schraubte zu aller erst die Abdeckung herunter und legte das schwere Metallblech beiseite. Angestrengt wischte sie sich mit ihrem Arm über dir Stirn. Sie hätte vielleicht doch einer der Angestellten fragen sollen, ob sie ihr helfen. Egal. Das schwerste war geschafft.

Als nächstes kämpfte sie sich durch die vielen Anschlüsse und Kabeln, bis sie das Hauptgetriebe gefunden hatte und kapselte es vom Strom ab. Andernfalls hätte sie sich noch einen gewaltigen Stromschlag unterzogen.
 

Bulma legte sich auf den Rücken, um besser durch dieses Wirrwarr zu sehen und fing an ein rotes Kabel an das Hauptgetriebe hinein zudrehen. Als dies geschafft war, tastete sie unwissentlich am Boden neben ihrem Körper. Aufsehen konnte sie nicht, da sie keinen Platz hatte, um ihren Kopf zu heben.
 

„Verdammt, wo ist die scheiß Festplatte?!“, fluchte sie.
 

Ihre Nerven lagen blank, dazu kam die Müdigkeit. Eine schwer liegende Kombination. Vergessen war der Bordcomputer über ihr und ihr Kopf schnellte nach oben. Die Quittung bekam sie gleich darauf, als ihr Haupt gegen die Metalldecke stieß.
 

„Scheiße!“, zischte sie schmerzerfüllt und ließ sofort wieder ihren Kopf sinken.
 

Ihre Hände ließen von ihrem Vorhaben ab und sie hielt sie an ihren Stirnansatz. Der Schmerz ging durch ihren gesamten Körper, doch es wurde besser nach einigen Minuten. Sie nahm die Hände herunter und sah, dass sie leicht blutete.
 

„Auch das noch.“, murmelte sie leicht verärgert und ließ ihre Hände wieder fallen.

Sie hätte ins Bett gehen sollen. Eindeutig. 21 Stunden ohne Schlaf war einfach nicht gut für sie. Ihr Gehirn arbeitete nicht mehr auf Höchstleistung, ihre Wahrnehmung war auch nicht mehr ganz das, was es mal war. Sie gehörte definitiv ins Bett.
 

„Kra´te me he nát?“, kam eine Stimme direkt neben ihr, oder besser gesagt über ihr.
 

Ihr war sofort klar, wer das nur sein konnte. Es gab nur einen, der diese Sprache äußerte.
 

„Eh... Vegeta?“
 

„Tze.“, kam es nur und Bulma wusste, das war er.
 

„Du...du bist schon wach?“
 

„Bei deinem Fluchen, kann man auch mehr schlecht als recht schlafen.“
 

Bulmas Gesicht wurde rot. Nicht aus Scham, sondern eher aus Wut. Was bildete sich dieser Affe eigentlich ein. Immerhin machte sie das alles für ihn.
 

„Oh ja. Ich habe anscheinend deinen königlichen Schlaf gestört. Entschuldige.“, spottete sie und seufzte.
 

Doch er schien gar nicht auf ihre spottende Anrede einzugehen, da hatte er schon wieder ein anderes Thema angeschnitten.
 

Was war heute nur mit ihm los?
 

„Was machst du da eigentlich?“
 

Jetzt schlug es aber dreizehn! Was dachte er denn, was sie hier machte? Däumchen drehen, vielleicht? Wütend schob sie sich aus der kleinen Öffnung wieder hinaus und richtete endlich ihren Körper in eine sitzende Position.
 

„Deinen verfluchten Gravitationsraum installieren. Was denn sonst?!“, keifte sie und sah erst jetzt zu dem Prinzen auf.
 

Und auf einmal verschlug es ihr die Sprache.
 

Er schien wirklich gerade erst aufgestanden zu sein. Seine Haare, die sonst immer wie die Spitze eines Berges kerzengerade nach oben standen, hatten sich nun einige Strähnchen zu den Seiten hervor gebogen. Ihr Blick ging etwas tiefer und sie erkannte seine Augenringe, die wohl von dem zu wenigen Schlaf der letzten Wochen stammen musste. Noch weiter nach unten gesehen, war sein Oberkörper frei und er trug nur eine Jogginghose, die ihm locker an seinen Hüften saß.
 

„Was glotzt du denn so blöd?!“, fuhr er sie an und sie besann sich wieder.
 

Sie räusperte sich kurz und sah dann zu ihrer Linken. Schnell nahm sie die Festplatte, die ihr all den Ärger eingebrockt hatte und legte sich wieder hin, um wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit zurück zu kommen.
 

„Hey, ich hab dich was gefra-“, fing er wieder an, doch Bulma unterbrach ihn.
 

„Sei ruhig. Ich hab besseres zu tun, als dir Rede und Antwort zu stehen.“
 

Sie hätte schwören können, dass er sie an geknurrt hatte. Aber sie ließ sich trotzdem nichts anmerken. Sollte er doch platzen. Dann hätte sie wenigstens ein Problem weniger.
 

Die Blauhaarige widmete sich wieder ihrer eigentlichen Planung und drehte nun das andere Ende des roten Kabels an die Festplatte. Jetzt musste sie nur noch den Speicher des Systems befestigen. Dazu bräuchte sie aber ein paar Schrauben und ihren Schraubenschlüssel.
 

„Vegeta? Gib mir mal den Schraubenschlüssel.“
 

„Den Teufel werd' ich tun!“
 

„Was denkst du denn, für wen ich das alles mache? Denkst du, ich bin aus Vergnügen hier? Auch wenn ich ziemlich stolz auf meine Arbeit bin, das überhaupt hingekriegt zu haben, aber trotzdem. Das ist jetzt nicht das Thema, also gib mir jetzt endlich den Schraubenschlüssel!!“
 

Schon wieder ein knurren. Doch dann hörte sie etwas rascheln und klimpern. Er schien in ihrer Werkzeugkiste zu suchen. Sie streckte schon einmal ihre rechte Hand nach außen. Keine Minute später drückte sich kaltes Eisen in ihre Handfläche.
 

„Schrauben bräuchte ich auch.“, sagte sie giftig.
 

Jetzt hörte sie ein lautes ausatmen. Das er noch nicht explodiert war, wunderte sie. Sonst war er doch gleich auf 180 Grad. Na ja, ihr sollte es Recht sein.
 

„Geht doch.“, murmelte sie, als er auch eine handvoll Schrauben neben sie warf.
 

Sie nahm eine von diesen und wollte zu erst die Festplatte an der Bordcomputerdecke fixieren. Doch durch den begrenzten Arbeitsraum den sie hatte, konnte sie die Schraube mit dem Schlüssel nicht einmal erfassen.
 

„Shit. Vegeta?“, rief sie und hoffte, dass er noch nicht gegangen war.
 

„Was?!“
 

„Ich brauch die Ratsche. Das funktioniert mit dem Schraubenschlüssel nicht.“
 

„Was ist eine Ratsche?!“
 

Kurz war es still. Bulma dachte, er würde scherzen. Doch nach dem es nach vier Minuten immer noch still war, wurde ihr klar, dass er es wirklich nicht wusste.
 

„Ehm. So eine Art Drehmomentschlüssel, eh... klein, handlich, eh...“, sagte Bulma in ihrer Erklärungsnot.
 

Sie war noch nie gut darin, jemand anderes zu erklären was sie wollte. Schon gar nicht solche Dinge. Da hatte sie es doch lieber alleine gemacht.
 

Aber jetzt war sie nun mal in dieser Lage und Vegeta war gerade da. Außerdem konnte sie die Festplatte nicht einfach so loslassen, da sie sonst herunterfällt und die Kabel beschädigen könnte. Ganz zu schweigen, dass sie nicht alles wieder abklemmen wollte, um später dann von vorne zu beginnen.
 

„Ich schwöre dir...“, fing er plötzlich an, „...wenn das alles für die Katz' war, bist du fällig, Onna!“
 

„Ja, ja.“, murmelte sie, doch schon hatte der Saiyajin ihr das besagte Werkzeug auf den Bauch geworfen, „Musste das sein?“, fauchte sie und nahm die Ratsche von ihrem Bauch.
 

Es war ein wenig unangenehm gewesen.
 

„Tze.“
 

Was soll's. Sie konnte nun endlich die Schrauben festdrehen und nach kaum zehn Minuten war das gute Stück endlich fest am Bordcomputer.

Bulma raffte sich und kroch aus der Öffnung wieder hervor, um sich dann aufzurichten.
 

Vegeta stand nicht weit von ihr und beobachtete ihr Vorgehen. Sein starrer Blick auf ihre Person gerichtet. Doch Bulma schien ihn gekonnt zu ignorieren und machte sich nun daran, den Strom wieder einzuschalten.
 

Kaum als sie dies getan hatte, ging sie an die Bordtastaturen und drückte ein paar Tasten, bis das Raumschiff endlich reagierte und das System, dass auf der Festplatte installiert war, herunterlud.
 

„Hast du es bald?“, kam es störrisch von hinten.
 

Bulma wusste genau, auf was er hinaus wollte. Doch das konnte er hochgradig vergessen. Zum Trainieren war das Raumschiff noch nicht einsatzbereit.
 

„Und selbst wenn. Du kannst hier noch nicht trainieren. Ich muss erst einmal schauen, ob es funktionstüchtig ist und außerdem ist das Raumschiff zwar flugtüchtig, aber noch lange nicht Unzerstörbar. Eine Attacke von dir würde ausreichen, es in Schutt und Asche zu legen.“, sagte sie und wandte ihren Kopf zu ihm um, „Ich muss die Wände erst einmal verstärken lassen. In zwei Tagen bin ich bestimmt fertig.“
 

„Zwei Tage? Spinnst du? Ich hab schon zu lange darauf gewartet! Kakarott ist bald wieder hier und ich will meine Revanche sofort haben.“
 

Dieser Starrkopf!
 

„Weißt du,...“, begann sie, „Wenn du mir helfen würdest, ginge das alles viel schneller. Dann wäre es heute Abend schon Einsatzbereit.“
 

Wieder dieses Knurren.
 

„Aber wenn sich der Prinz zu fein dafür ist, soll es mir Recht sein. Ist ja nicht mein Problem.“, sagte sie und wandte sich wieder dem Computer zu.
 

Sie atmete kurz ein und wieder aus, bevor sie das System herunterfuhr, da das Programm erfolgreich installiert hatte. Zeitnah legte sie ihre Ratsche wieder in den Werkzeugkasten, genauso wie den Schraubenschlüssel und einige übergebliebenen Schrauben. Als sie die Kiste schloss, drehte sie sich noch einmal zu ihren Hausgast um.
 

„Und jetzt schwöre ich dir etwas...“, sagte sie ernsthaft, „Wenn du auch nur eine Energie hier drin loslässt, kannst du dir jemand anderes suchen, der dir das alles wieder gerade biegt.“, und verschwand aus dem Raumschiff.
 

Sie hatte sich den Schlaf rechtmäßig verdient.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Moin, moin! Ich war fleißig ;) Ich hoffe ihr habt Spaß, an den kleinen Momenten zwischen unseren Lieblingsprotagonisten! Ich hatte sie auf jeden Fall :D

Bis zum nächsten Mal!
Eure KatieBell :3
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