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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Chatounette, Chatounette

Es vergingen fünf bis sechs Wochen, seit dem Vorfall mit Vegetas Heimatsprache. Es schien als ob er regelrecht und systematisch ihr aus dem Weg ginge. Sie wusste ehrlich gesagt nicht wieso. Sie malte sich die verschiedensten Ideen aus, was der Grund für sein Verhalten war, doch kam nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
 

So flogen die Tage dahin. Vegeta trainierte wieder in der Raumkapsel, die Bulma mit dem neuen Programm erst letzte Woche fertiggestellt hatte und ihr Vater übernahm jetzt die Reparaturen.

Bulma selbst war noch nicht Einsatzbereit gewesen. Ihr Bein hatte sich allerdings in dieser Zeit schon ganz gut erholt. Sie freute sich regelrecht auf den heutigen Termin. Wenn sie Glück hatte, dann war es der Letzte. Sollte alles so verheilt sein, wie ihr Arzt es her vorgesehen hatte, dann käme der Gips heute ab. Danach musste man sehen, ob sie eine Reha bräuchte, oder ob es mit einfachen Übungen zu Hause wieder gerade zu biegen war.
 

„Bulma, bist du endlich soweit?“, rief ihr Vater aus der Eingangshalle.
 

Sie saß noch in der Küche und trank den letzten Schluck Kaffee, bevor sie die Küche mit ihren zwei 'noch' Begleitern verließ und in der Eingangspforte eine Jacke vom Kleiderhaken nahm.
 

„Jap. Wir können.“, lächelte sie und humpelte zu ihrem Vater, der schon an der Haustür stand.
 

„Och, Chatounette, du kannst nicht mit.“, sagte Dr. Briefs und nahm eine schwarze Katze von seinen Schultern.
 

Die kleine Katze, war die Lieblingskatze von ihrem Vater. Er hatte sie damals verwaist und verletzt vor dem Anwesen gefunden. Seit er sie aufgepäppelt hatte, wich sie kaum von seiner Seite. Sie hatte wirklich einen Narren an dem Alten gefressen.
 

Der Name Chatounette kam von ihrer Mutter. Französische Namen fand sie schon immer überaus toll und ihr Mann konnte sich sowieso noch nie gegen sie durchsetzen. So ergab er sich und die Katze schien ihren Name auch zu mögen. Also, was sprach dagegen?
 

Bulma kicherte, als sie zusehen musste, wie ihr Vater die Katze immer wieder ins Hausinnere bugsieren wollte. Doch diese hatte anscheinend andere Vorstellungen davon.
 

Bulma erinnerte sich an ihre Kindheit zurück. Als Chatounette zu ihnen kam, war sie gerade mal 14 Jahre alt gewesen. Der erste Urlaub im Jahr verbrachten sie immer in ihrer Sommerresistenz. Beim Kofferpacken hatte sich die kleine schwarze Katze dann immer breit im Koffer niedergelegt und sah einen an wie, 'Pack, mich mit ein! Ich will mit!'

Es war eine anstrengende Arbeit, sie wieder da raus zu bekommen. Am Ende gab ihr Vater immer nach, und nahm sie schlussendlich mit in den Urlaub.
 

Doch heute würde sie es nicht schaffen, selbst mit ihren Kulleraugen, mit der sie einen immer anstarrte, wenn sie etwas bestimmtes wollte.
 

Bulma beugte sich etwas zu der Katze hinunter, klemmte ihr rechte Krücke dabei in die andere Hand und streichelte ihr über den Kopf.
 

„Du kannst nicht mit, Chatou... Papa ist bald wieder da, versprochen.“
 

Ihre Worte schienen zu fruchten. Die Katze miaute kurz und zart auf und wedelte verspielt mit ihrem Schwänzchen.
 

„Wie du das immer schaffst, Schätzchen. Ich kann sagen, was ich will. Sie hängt mir immer am Rockzipfel.“, sagte ihr Vater.
 

„Weibliche Intuition, Papa.“, lächelte Bulma und beide verließen das Anwesen der Capsual Corporation.
 

Eine halbe Stunde Fahrt bis in die Stadtmitte hatten sie gebraucht, als Bulma und ihr Vater an einer ambulanten Stadtion ankamen. Freundlich wie eh und je – und dank der Privaten Versicherung, wurde die junge Frau auch schon im Behandlungsraum untersucht.

Ihr Vater blieb im Wartezimmer sitzen.
 

„Hatten sie irgendwelche Beschwerden, Miss Briefs?“, fragte der Arzt und sah sich die alten Röntgenaufnahmen an.
 

„Nein, eigentlich nicht.“, antwortete sie überlegt.
 

„Das ist gut. Dann wird meine Assistentin noch eine letzte Röntgenuntersuchung durchführen und danach sehen wir weiter.
 

So wurde die Blauhaarige also in ein anderes Zimmer gelotst...
 


 

Einen kurzen Schlenker in die Capsual Corporation.
 

Vegeta war gerade mit seinem Vor-Frühstücks Training fertig, als er in die Küche kam. Mrs. Briefs hatte den Tisch schon gedeckt, als er sich auf seinen Stammplatz an der Tür niederließ.
 

Im ersten Moment fiel ihm nichts großartiges auf, doch als er gerade zu einem frischen Brötchen greifen wollte, bemerkte er, dass der Tisch nur für zwei Leute gedeckt war.
 

Er zog eine Augenbraue hoch und hörte in sich hinein. Keine anderen Stimmen waren im Haus zu vernehmen, bis eben auf die ältere Frau, die gerade ebenso die Küche betrat.
 

„Oh, Vegeta. Schönen guten Morgen.“, flötete sie und setzte sich ihm gegenüber.
 

Er musste etwas irritiert ausgesehen haben, denn die Hausherrin sprach ihn schon wieder an.
 

„Wir sind heute ganz für uns, mein Schätzchen. Bulma hat ihren Arzt Termin in der Ambulanz und mein Mann hat sie hingefahren. Es wird sicherlich eine Zeitlang dauern. Hoffentlich ist alles in Ordnung.“, hauchte sie zum Schluss.
 

Der Saiyajin erwiderte nichts darauf. Was hätte er auch sagen sollen? Die Kosenamen gingen ihm ja schon lange auf den Nerv, aber es würde ja sowieso nichts bringen. Mrs. Briefs hatte die Angewohnheiten, alles negative zu überhören. Und das konstant.
 

„Miau...“, hörte er die nervige Katze von dem Alten links neben sich.
 

Sie betrat gerade ebenso auf samten Pfoten den Essbereich und schlich sich durch Vegetas Beinen, hinüber zu der Blonden, um sich dann an sie zu schmusen.
 

Er schüttelte innerlich den Kopf und nahm sich nun endlich ein Brötchen. Beim Rückziehen der Hand jedoch, traf sein Ellenbogen seine Kaffeetasse, die mit voller Wucht vom Tisch gefegt wurde und krachend am Boden zerschellte.
 

„Oh du liebe Güte!“, stieß die Blonde hervor und stand sofort auf, um die Sauerei zu entfernen.
 

Vegeta schnaubte nur und begann sein Frühstück.
 


 

Die Blauhaarige war erpicht darauf, dass man ihr endlich diesen verdammten Gips abnehmen würde! Wie lange musste sich ein Arzt auch ein paar Röntgenaufnahmen ansehen? Sie lag gelangweilt auf einer Liege und zählte schon die Musterpunkte an der gegenüberliegende Tapetenwand.
 

Mal sah sie abwesend aus dem Fenster und dachte an die Nacht zurück, in der sie die saiyanische Sprache ein bisschen besser kennenlernen konnte.
 

Und sie wusste noch genau, wie gerädert sie am nächsten Tag aufgewacht war. Sie konnte sich an kaum etwas erinnern. Nur, dass Vegeta etwas von seinem Planeten, seine Muttersprache und Freezers Herrschaft erzählt hatte. Dann musste sie irgendwann eingeschlafen sein. Es war ihr ein wenig peinlich, das musste man dazu sagen. Ein Grund vielleicht, wieso sie nicht einfach nach diesem Abend Kontakt zu Vegeta gesucht hatte.

Immerhin musste er es gewesen sein, der sie in ihr Bett getragen hatte.
 

Sie seufzte, wenn sie an seine Sprache dachte. Wie er es sagte. Es war,... schön ihm zu zuhören. Die saiyanische Sprache klang einfach so, melodramatisch. Es hatte etwas mystisches. Gepaart mit Vegetas dunklen Stimme, rollte es das ganze einfach grandios ab.
 

Die Tür ging auf und der Arzt betrat das Behandlungszimmer.
 

„So Miss Briefs. Ich denke, wir können den Gips entfernen.“, lächelte er zuversichtlich und begann seine Instrumente zu richten.
 


 

Vegeta wollte sich nach dem Frühstück erst einmal unter die Dusche stellen. Danach würde er sein Training wieder aufnehmen. Schlimm genug, dass er schon so weit hinten dran hinkte. Die vielen Wochen ohne Gravitationsraum hatten ihn zurück geworfen.
 

Mit vollem Magen schritt er also den langen Flur im 2. Stock entlang, bis er an der Badezimmertür ankam. Schwungvoll wurde diese von ihm geöffnet und er betrat die Sanitäranlage.

Allerdings hatte er nicht genau darauf geachtet, dass er die Tür komplett schloss. So schnappte sie nicht ins Schloss und blieb einen Spalt geöffnet.
 

Vegeta zog sich sein Kampfanzug über den Kopf und auch seine Hose, sowie die anderen Kleidungsstücke flogen nach dem Ausziehen in eine unbestimmte Ecke. Danach stieg er in die Duschkabine und zog den Hebel nach oben, damit der Schieber für das Wasser geöffnet wurde. Kaum als es aus dem Duschkopf schoss, schaltete er das Wasser auf eine höhere Wassertemperatur und ließ das Wasser an seinem Körper entlang fließen.

Seine Muskeln entspannten sich unter dem warmen Wasser und er schloss genüsslich seine Augenlider.
 

Seine Gedanken waren wirr gewesen in den letzten paar Wochen. Seit dieser Nacht hatte er wie schon lange nicht mehr diese Alpträume, die ihn immer wieder heimsuchten. Nicht das er sich dafür fürchtete, aber sie waren immer noch so real. Und es entsprach teilweise der Wahrheit.
 

Die Zerstörung von Vegeta-Sai und die Demütigungen von Freezer. Es war real. Doch auch mit dem Wissen, das dies Vergangenheit war, konnte er immer noch nicht damit abschließen.
 

Er biss seine Zähne zusammen und ließ ein Knurren von sich hören.
 

Es war alles Kakarotts Schuld! Vielleicht war das dem Jüngeren Saiyajin nicht bewusst, aber schon als sein Vater diesen Pakt zwischen Freezer und den Saiyajins geschlossen hatte, wusste Vegeta, dass er es sein musste, der diese Tyrannei beenden musste.

Er war schließlich der Prinz. Blaues Blut. Er wäre der einzige gewesen, der die Aufgabe hatte Freezer zu erledigen und kein Anderer!
 

Und dann kam ein Unterklassekrieger, schaffte es zu einem Super-Saiyajin und nahm damit brutal Vegetas Lebenssinn.
 

„Er wird dafür bezahlen,...“, flüsterte er in sich hinein und sah unter den geschlossenen Augen das Ebenbild seines Vaters, „Er wird es büßen. Ich verspreche es dir, Vater.“
 

Gänzlich abgedriftet in seine eigene Welt, öffnete sich die Badezimmertür um einen weiteren Spalt, so dass etwas Schwarzes sich hindurch quetschen konnte.
 

Es war die Katze von Dr. Briefs.
 

Vorsichtig, als ob sie nicht wollte, entdeckt zu werden, stieg sie über die dreckigen, verschwitzten Klamotten. Doch kurz blieb Chatounette stehen und roch an Vegetas Socken. Etwas angewidert wandte sie den Kopf zugleich zur Seite und drehte sich wieder dem Gehen zu.
 

Schnell durch die Tür wieder hinaus auf den Flur begegnete sie der Hausdame und schnurrte ihr entgegen.
 

„Chatounette, was machst du denn hier oben?“, fragte sie die Katze, doch bekam leider nur ein Maunzen zu hören, „Warte, du darfst gleich raus, ich muss nur noch schnell Vegeta ein paar frische Sachen raus legen.“, kicherte sie und verschwand in dem Zimmer, des Saiyajin-Prinzen.
 

Beleidigt rümpfte das schwarze Kätzchen ihre Stupsnase und folgte Mrs. Briefs ins besagte Zimmer. Angekommen sah sie, wie die Frau ihres Herrchen neue Kleidung für den Gast herrichtete und diese auf sein Bett ablegte.
 

Nachdem dies getan war, rief Mrs. Briefs ihr zu, dass sie sie nun endlich raus ließe.
 

Chatounette wartete jedoch noch einen Augenblick, bis die Blonde die Treppen nach unten ging und richtete ihre Aufmerksamkeit den frischen Klamotten.
 

Die Gedanken einer Katze, waren so gut wie nie zu entschlüsseln, doch man wusste, dass sie hinterhältig und gerissen waren. Und ziemlich schnell beleidigt.
 

Mit schnellen Pfoten war sie hinüber zum Bett gelaufen und sprang in einem hohen Bogen auf die Matratze. Kurz versuchte sie das Gleichgewicht zu halten, da das Bett recht weich war, doch hatte sich in nächsten Augenblick schon wieder gefangen.
 

Chatounette zuckte mit ihren Schnurrhaaren und strich mit diesen an der frischen Kleidung entlang. Wenn sie es nicht so eilig hätte, würde sie hier jetzt ein Nickerchen halten. Aber in ihr murrte es und sie sollte jetzt eigentlich runter tigern, um endlich ihre letzten Stunden draußen zu verbringen.
 

Ihre Katzenaugen hatten derweil die neuen Socken anvisiert und roch ausgiebig an ihnen. Kurz horchte sie auf den Flur hinaus. Ihr Gehör war ausgezeichnet, und so konnte sie feststellen, dass der Gast noch immer das Wasser in der Dusche laufen hatte.
 

Sie rückte näher an das Paar Socken. Ihr Schweif setzte sich in Bewegung und zog sich in die Höhe. Ihr Hinterteil ließ sich direkt auf die Socken nieder. Es war weich und angenehm. Ein perfekter Ort dafür...
 

„Chatounette!“, rief die Hausdame wieder und die Katze schreckte auf.
 

Nachdem sie ihre Angelegenheit erledigt hatte, sprang sie elegant vom Bett und tigerte endlich der Freiheit entgegen.
 


 

Bulmas zarten azurblauen Augen starrte auf ihr Bein. Der Gips war endlich ab. Auch wenn sie sich das seit Wochen gewünscht hatte, war der Anblick furchterregend. Überall konnte man noch blaue Flecke entdecken und die Narbe von der Operation war auch noch deutlich sichtbar. Außerdem sah die Haut sehr dünn aus und auch sonst waren die Muskeln sehr abgeschwächt. Dadurch, dass sie diesen Teil so gut wie es eben ging, nicht belastete hatte.
 

„Doktor?“, fragte sie leise.
 

„Ja, Miss?“, fragte er und sah sich sein Ergebnis an.
 

„Die Narbe verschwindet doch, oder? Und auch die Flecken?!“
 

„Aber natürlich. Es wird nur eine Zeitlang dauern, Miss. Das Gewebe muss sich erst einmal wieder stabilisieren und sie müssen ein Muskelaufbautraining absolvieren. Dann wird es irgendwann nicht mehr zu sehen sein.“
 

Irgendwie beruhigte es sie gar nicht, auch wenn es schlüssig war, was der Arzt sagte. Aber Bulma war schon immer jemand gewesen, die immer auf ihr Äußeres achtete. Als der Gips noch dran war, fand sie sich einfach nur lächerlich. Und jetzt? Jetzt fand sie sich abstoßend.
 

„Ich schreibe ihnen einige Medikamente auf, die für das Gewebe wichtig sind. Ein paar Mineralien und meine Assistentin macht ihnen eine Überweisung für die Krankengymnastik fertig.“
 

Noch mehr Termine... eigentlich hatte sie gedacht, dass es heute Enden würde. Sie seufzte gestresst.
 


 

Endlich das Badezimmer hinter sich gelassen, ging Vegeta nur mit einem Handtuch bekleidet den Flur zurück in sein Zimmer. Kaum, als er durch die Tür kam, sah er schon die frische Kleidung auf seinem Bett liegen und grinste leicht.

Wenigstens eine in diesem Haus schien es angebracht zu sein, ihn zu bedienen.
 

Er schritt darauf zu und setzte sich auf sein Bett. Nahm sich ein T-Shirt und eine frisch, gewaschene Jogginghose, um diese schnell anzuziehen.

Danach griff er ohne richtig hinzusehen nach den Socken und wollte sich den Linken anziehen. Doch kaum, als seine Zehen darin verschwanden, zog er diesen auch sofort wieder aus.
 

„Zetr'a non...?!“, keuchte er und fühlte die aufkommende Nässe an diesem Sockenteil.
 

Er rümpfte die Nase, als er neugierig daran roch und gleich darauf widerwärtig die Socke weit von sich weg hielt. Der Saiyajin ließ ein Grollen heraus.
 

Mit wütenden Blick stand er auf, den Socken immer noch fest im Griff und machte sich auf in den unteren Wohnbereich zu kommen.
 

Das Vieh machte er alle!
 

Dr. Briefs öffnete gerade die Haustür und half Bulma über die Schwelle, als schon ein rumpeln zu hören war. Sie sah auf und erkannte im letzten Augenblick noch, wie Chatounette sich auf dem Teppich wälzte, während Vegeta Wut entbrannt die Treppe herunter gerauscht kam.
 

„Mistvieh!“, schrie er.
 

Also Chatounette ihr Herrchen sah, sprang diese auf ihre vier Pfoten und eilte zu ihm, um sich gleich darauf auf seine Schulter zu platzieren.
 

„Huch?“, kam es von dem Erfinder und im nu stand Vegeta auch noch vor ihm, mit einer drohenden, ausgestreckten Hand.
 

„Ich werd' es rösten! Los, runter da!“
 

Bulma irritiert wie noch nie, sah das Spektakel erst einmal aufmerksam mit an, bis jedoch Vegeta nach der Katze greifen wollte. In diesem Moment schob sie sich dazwischen.
 

„Was ist denn los?“, rief sie empört ihm entgegen und er stoppte in seiner Bewegung.
 

„Was los ist? Dieses Mistvieh,...“, er deutete auf die schwarze Katze, „...hat auf meine Socken gepisst!“
 

Es war still, bis Bulma anfing darüber zu lachen. Vegeta, der das ganze nicht als Spaß ansah, bekam daraufhin nur einen roten Kopf.

Er hielt ihr den besagten Socken entgegen und Bulma hielt sich mühevoll die Hand vor die Nase. Hörte jedoch nicht auf zu lachen.
 

„Komm, geh weg damit.“, kicherte sie, „Dann lass deine Sachen eben nicht unbeaufsichtigt. Wie oft hat Papa schon gesagt, dass du die Türen schließen sollst.“
 

Sie hörte ihn knurren und versuchte ihr Lachen unter Kontrolle zu bekommen. Nach einigen Minuten hatte sie es auch geschafft und ging mit ihren immer noch zwei Begleitern an ihm vorbei.
 

„Reg dich ab, Vegeta. Es ist eben nur eine Katze.“, sagte sie und humpelte ins Wohnzimmer, während sie noch einen letzten Satz heraus plauderte, den sie sich nicht verkneifen konnte, „Sieh es als Kompliment an, dass sie sich deine Kleidung als Katzentoilette ausgesucht hatte. Das liegt bestimmt, an Mamas Weichspüler.“, kicherte sie wieder.
 

Völlig vor den Kopf gestoßen, wandte sich Vegeta wieder um und verschwand keine Sekunde später aus der Eingangshalle, um sich neue Socken zu holen und um dann endlich sein Training fortzusetzen.
 

Doch die Ruhe schien nicht lange zu weilen. Es gab noch die ein oder andere Situation, in der Vegeta mit der kleinen Katze in Verbindung geriet. Es schien, als ob sie sich einen Narren an ihm gefressen hatte. Bulma sah begeisternd zu, wie Chatounette immer wieder versuchte Vegeta unbemerkt zu folgen.
 

Ab und zu gelang es ihr und manchmal auch nicht. Doch dann kam es Schlag auf Schlag.
 

Bulma saß auf der Terrasse, als sie Chatounette links von sich ins Haus tigern sah. Vegeta kam von von Rechts, aus dem Hausinneren. Er schenkte ihr einen bitter, bösen Blick, so dass sie ihren Kopf senkte und schnell in die Küche verschwand, um einen Happen aus ihrem Fressnäpfchen zu nehmen.

Nicht weiter beachtend, ging er auf einen Teil der Wiese zu. Er wollte wohl noch ein wenig im Garten trainieren. Kaum hatte er sich konzentriert, schepperte es gewaltig. Bulma erschrak aus ihrem Liegestuhl hoch und sah zu Vegeta, der Mühe hatte sich zusammen zu reißen und sich den Kopf zu reiben.

Bulma zog eine Augenbraue hoch und sah kurzzeitig nach oben. Ihre Mutter hatte ihren blonden Haarschopf aus dem Fenster gelehnt und schien ebenso geschockt zu sein.
 

„Entschuldige, Vegeta! Der Blumentopf ist mir vom Fensterbrett gerutscht!“, rief sie aus dem 3. Stock hinunter in den Garten.
 

Bulma lachte in sich hinein. So langsam wurde ihr bewusst, was hier vor sich ging. Ihre Mutter hatte ihr immerhin brühwarm erzählt, was heute Morgen schon mit Vegetas Kaffeetasse passiert war.
 

Okay, sie glaubte nicht so recht daran, aber die Zufälle konnten nun wirklich nicht mehr dem Zufall entsprechen. Sie setzte sich auf stützte sich mit ihrem Ellenbogen auf ihr Bein ab, während ihre Hand ihren Kopf hielt.
 

„Dir passiert das heute schon den ganzen Tag, oder?“, fragte sie amüsiert den Saiyajin.
 

Dieser sah zu ihr auf und schaute sie verwirrt an.
 

„Das dir irgendwelche Missgeschicke passieren, meine ich. Ich glaub ich weiß, an was es liegt.“, lächelte sie wissend.
 

„Ist das so?“, fragte er genervt und ging auf sie zu, „Und an was denkst du da, Onna?“
 

Sie lächelte weiterhin, als sie sah, wie er sich ihr gegenüber auf einen Gartenstuhl setzte.
 

„Es ist Chatou.“
 

„Das Mistvieh?!“
 

Bulmas Lächeln verschwand abrupt, auf Grund des bösen Spitznamens.
 

„Indirekt. Ich weiß nicht, aber hast du schon einmal vom Aberglauben der schwarzen Katzen gehört?“
 

„Was soll das sein?“, sagte er vorsichtig.
 

„Nun ja,...man sagt, wenn dir eine schwarze Katze von links deinen Weg kreuzt, dann bringt das Unglück.“
 

„Unfug.“, murmelte er und sah sie unglaubwürdig an.
 

„Ich glaub daran normalerweise auch nicht. Aber die Zufälle häufen sich doch sehr stark und das Unglück trifft dich immer jedes Mal, wenn du kurz davor Chatou über den Weg läufst.“
 

Er schnaubte kurz bevor er wieder zu einem Satz ansetzte.
 

„Und wieso gerade schwarze Katzen?“
 

Bulma lächelte.
 

„Nun, Katzen waren gegen Ende des Mittelalters, als etwas Schlechtes anzusehen. Damals spielte auch die Kirche eine besondere Rolle dabei. Vor allem aber die christlichen Geistlichen sahen in der Katze ein Abbild von Satan, oder dem Teufel eben. Von heute auf Morgen verkörperten Katzen plötzlich alles Böse und kamen auch immer in Verbindung mit Hexen und Magie.“, sagte sie und machte eine Pause, bevor sie weitersprach, „Schwarz war dazu noch eine dämonische Farbe und so wurde eine schwarze Katze abrupt etwas Gefährliches. Man hatte behauptet, Hexen würden sich in schwarze Katzen verwandeln, um so unerkannt ihr Unheil anzurichten.“, wieder eine kurze Pause, in der Vegeta ihre Worten lauschte, „Man versuchte während der Hexenverfolgung die Katzen mit auszurotten. Jeder, der eine Katze besaß, musste fürchten mit Hexerei in Verbindung gebracht zu werden und so entstand der Glaube, das eine schwarze Katze ihrem Besitzer tatsächlich Unglück bringen konnte.“, endete sie und Vegeta sprach gleich daraufhin seine nächste Frage zu Tage.
 

„Und was hat es mit der Richtung auf sich?“
 

„Das ist in etwa das selbe Schema. Eine schwarze Katze, die von links kommt, bedeutet noch größeres Unheil. Den diese Seite gilt seit jeher als die schlechte Seite.“
 

„Aberglaube.“, murmelte Vegeta und Bulma lächelte, „Wie du meinst, aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“
 

Er zuckte mit seinen Schultern, stand vom Stuhl auf und verließ die Terrasse.
 


 

Es wurde Abend und seit der Unterhaltung mit der Erfinderin, gab es keine unvorhersehbaren Unfälle mehr, was Vegeta einmal mehr beruhigte. Auch das Mistvieh hatte sich nicht mehr blicken lassen. Noch ein besseres Zeichen.
 

Sein Training war, bis auf die kleinen Zwischenfälle, gut voran gekommen. Er würde bald wieder in seinem Zeitplan liegen.
 

Gut gelaunt und vor allem gesättigt kam er aus der Küche und stieg die Treppen hoch in den 2. Stock. Es war normalerweise noch zu früh, für sein Bett, aber er musste nach so einem Tag einfach mal früher sich zurück ziehen.
 

Gedankenverloren öffnete er sein Gästezimmer und schloss diese zugleich behutsam. Er wollte nicht schon wieder ungebetene Gäste empfangen. Kurz schloss er seine Augen, streckte sich genüsslich und ging blind auf sein Bett zu.

Davor ließ er seine Arme sinken und öffnete seine Augenlider. Er stockte in seiner Bewegung, als er etwas Schwarzes auf seinem Kopfkissen erhaschte.
 

„Das...gibt's doch nicht.“, murmelte er und sah die schwarze Katze auf seinem Kopfkissen sitzen.
 

Gefährlich hatte sie ihren Blick auf ihn gerichtete, die Ohren gespitzt und ihr Schweif war ständig in Bewegung. Hoch, runter, hoch, runter.
 

Er wusste erst nicht richtig, was er machen sollte. Es war wie ein stummes Blickduell. Diese Katze forderte ihn wirklich heraus. Absurd so etwas.
 

„Los,...hau ab.“, knurrte er dann doch, „Zieh Leine!“
 

Doch sie machte keine Anstalten sich von seinem Bett wegzubewegen.

Im Gegenteil. Sie maunzte kurz auf, legte sich mit einem mal einfach willig auf sein Kissen und wälzte sich entspannend hin und her.
 

Langsam wurde es ihm zu bunt. Er ging hinüber zu seinem Kissen und zog es nach oben, so dass sie hinunter rutschte und ein kurzes Fauchen von sich gab. Genug tuend grinste Vegeta und die Katze machte einen Abgang aus dem Balkon, die noch geöffnet war.
 

Der Saiyajin seufzte zufrieden und legte sich nun in sein völliges Katzen-freies Bett.
 

Eine halbe Stunde später war er eingeschlafen, nichts ahnend, dass Chatounette sich wieder in sein Zimmer schlich, um sich erneut auf sein Bett zu legen. Kurz schnurrte sie auf, als sie in das Gesicht des Gastes sah und schlief daraufhin zufrieden ein...



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