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Eine etwas andere Zukunft

[B|V]
von

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Auf ein neues Leben

Ein dunkler Schleier lag über ihr. Sie war gewollt die Augen zu öffnen, doch fühlte sie sich wie ausgelaugt und schwach. Kein Muskel konnte sie bewegen. Starr lag sie auf einer eher harten Unterlage. Im Hintergrund hörte sie ein gleichmäßiger Signalton. Es kam rechts von ihr.

Nach langem hin und her, presste sie ihre Lider aufeinander, um schlussendlich ihre Augen schwungvoll zu öffnen.

Grelles Licht einer Zimmerdecke kam ihr entgegen und sie hob ihre linke Hand als Schutz, über ihr Gesicht.
 

Wo war sie? - Das war ihr erster Gedanke, den sie überhaupt fassen konnte, bevor sie plötzlich eine Bewegung rechts neben ihr ausmachen konnte. Fahrig und nervös schlug sie ihren Kopf zu Seite und schaute vorsichtig mit halb geöffneten Augen in schwarze, wie die Nacht, dunkle Opale.
 

„Ve...“, begann sie, doch die Stimme versagte und hervor kam nur ein raues Kratzen.
 

Der junge Mann neben ihr, schien sich erneut zu regen und sie fühle auf einmal eine warme Hand auf ihrem Kopf. Er strich vorsichtig über ihre Haare und schob dabei einige Strähnen auf die Seite.
 

Es waren keine Worte nötig. Bulma war einfach nur froh ihn zu sehen. Das er wirklich hier war und ihr Beistand.

Wie geistesabwesend fuhr sie mit ihrer rechten Hand zu ihrem Bauch und sie erschrak beinahe, als sie nur ein abgeschlafftes Gewebe vorfand.
 

„Was zum-“, keuchte sie und fuhr in eine aufrecht sitzende Position hoch, „Das...Baby,... wo-“
 

„Es geht ihm gut.“, hörte sie ihn leise sagen und sie sah ihn erneut an.
 

„Wo-“, kam es erneut, doch er unterbrach sie wieder.
 

„Neben an, bei deiner Hebamme. Hast du rein gar nichts mitbekommen?“
 

Bulma schüttelte leicht ihren Kopf.
 

„Zwischen drin mal, ja. Aber, nach der Spritze, hab ich einen kompletten Blackout.“, sagte sie nun leiser und legte sich wieder in ihr Krankenbett.
 

Die Blauhaarige sah ihn an und erkannte einen ihr undefinierbaren Blick in seinen Augen. Irgendwas beschäftigte ihn. Nur was?
 

„Ist alles okay?“, fragte sie daher.
 

Er stand ruckartig von seinem Platz, neben dem Bett auf und lief ein paar Schritte hin und her. Seine linke Hand fuhr durch seine schwarzen Haare und er sah somit sehr nervös aus.
 

Sie wollte gerade wieder fragen, als er sich abrupt zu ihr umwandte und sie verbittert ansah.
 

„Du fragst, ob alles okay ist? Geht's dir noch gut?!“
 

Der schnelle Stimmungswechsel, ließ sie zusammenschrecken.
 

„Aber, was...?!“
 

„Nichts, aber was! Du wärst da draußen beinahe gestorben!“, sagte er aufgebracht und deutete mit seiner rechten Hand auf die Tür, „Du hast mich einfach ins offene Messer laufen lassen, weißt du das? Ich... ich habe so oft an deinen gesunden Verstand appelliert, aber du weißt ja alles besser!“
 

„Vegeta...“
 

„Nein. Hör auf.“, sagte er und sie sah, wie er sich schwerfällig über sein Gesicht fuhr, „Ich hatte eine scheiß Angst um dich. Du warst tot! Für... keine Ahnung wie lange... Das Kind hätte dich umgebracht!“
 

Sie erwiderte nichts darauf. Was hätte sie auch sagen sollen. Bis dato wusste sie nichts von den Geschehnissen und das Wissen, dass ihr Herz nur für ein paar Sekunden oder gar Minuten nicht mehr geschlagen hatte, schien nun völlig in ihr Hirn eingetreten zu sein.
 

„Du... du hast gesagt, dass du mich informierst, wenn es etwas zu wissen gibt. Du hast es nicht getan.“, sagte er nun wieder leiser und er strich erneut mit seiner Hand durch sein Haar.
 

„Ich... ich dachte nicht, dass es so schlimm werden könnte.“, hauchte sie rechtfertigend, „Es gab keine... keine Hinweise darauf, dass es Komplikationen geben könnte. Wirklich... das musst du mir glauben.“
 

„Lass es, Onna.“, sagte er herablassend und ging auf die Zimmertür zu.
 

„Wo gehst du hin?“, fragte sie und richtete sich etwas in ihrem Bett auf.
 

„Ich muss raus hier. Einfach nur weg.“, sagte er, bevor er die Klinke herunter drückte und er wenige Augenblicke aus dem Aufwachraum verschwunden war...
 

Sie starrte lange auf die Tür, bis sie sich sicher sein konnte, dass er nicht mehr wiederkam. Sie verstand ihn in einer gewissen Hinsicht. Er hatte Angst um ihr Leben. Das ging ihr schon ziemlich nah. Wenn es nicht so eine verkorkste Situation gewesen wäre, dann hätte sie gerne gesehen, wie er sich verhalten hatte. Aber sie blendete den Gedanken aus.
 

Aus Vegetas Flucht erkannte sie, dass er lieber ging, bevor er noch irgendetwas Falsches sagte. Und dabei spürte sie immer noch die Fürsorge von ihm...
 

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als es zaghaft an der Tür klopfte. Bulmas Herz schlug höher, als diese aufging und ihre Hebamme Diana, so wie mit ihrem Baby auf dem Arm, hineintrat.
 

„Schau mal, wer dich gerne kennenlernen möchte...“, sagte Diana lächelnd und das Herz der Blauhaarigen schlug ihr bis zum Hals...
 


 

Es war gut so wie es war. Das er gegangen war. Auf seiner Zunge lagen bitterböse Kommentare, die er jedoch um jeden Preis zurückhalten wollte. Er schluckte sie einfach herunter.

Früher hätte er das niemals getan. Er sagte genau das, was er auch dachte. Aber mit ihr war einfach alles anders. Er merkte diese Veränderung in sich und das machte ihm auf der einen Seite wütend, und auf der anderen Seite, öffneten sich unsagbar viele neue Türen.

Seiten, die er nicht von sich kannte. Waren diese all die Zeit tief in seinem Inneren verborgen gewesen?
 

Er schritt gerade aus der Geburtenstadtion, als ihn Mrs. Briefs entgegen kam. Ignorierend ging er an ihr vorbei. Wollte jetzt einfach keine nervige Fragen hören. Er merkte nur den verstörten Blick von der Blonden, doch ungeniert setzte er seinen Weg fort.
 

Er lief ohne eine wirkliche Ahnung durch die Klinik, bis er zum Ausgang kam. Der kühle Wind durchfuhr seine Haarpracht und er schloss seine Augen. Er horchte in sich hinein und versuchte herauszufinden, ob er sich erneut veränderte. Er war vor mehr als zwei Stunden Vater geworden und dennoch... blieben die Emotionen dazu aus.
 

Er wandte den Kopf herum zur Klinik und überlegte, ob er wieder zurückgehen sollte. Doch den entschiedenen Schritt tat er nicht. Vegeta war wie gefangen in seinem eigenen Netz voller Stolz und Würde, das er eben diese nicht einfach so aufgeben wollte.

Schweren Herzens steuerte er den Rückzug an. Sein Ziel? Keine Ahnung. Irgendein Ort würde er schon finden...
 


 

„Er ist so schnuckelig.“, flötete Mrs. Briefs und wippte ihren Enkel in ihren Armen hin und her, „Und seine Augen erst. Die hat er von dir.“, sprach sie weiter.
 

„Mhm.“, nickte Bulma nur und sah aus dem Fenster zu ihrer Linken.
 

„Was ist los, Schätzchen? Du wirkst ein wenig betrübt? Ist es wegen Vegeta?“
 

„Ja,... nein... ich...“, stockte sie immer wieder, „Ich hab nur eben an ihn denken müssen.“
 

„Ich hab ihn vorhin getroffen, kurz bevor ich zu dir kam. Er sah... nicht gerade erfreut aus. Was ist vorgefallen?“
 

„Nichts, Mama. Eine... Meinungsverschiedenheit. Nichts weiter.“, sagte sie zu ihr, anstatt ihr die Wahrheit zu sagen.
 

Ihre Mutter ließ ihre Antwort einfach stehen und widmete sich wieder dem kleinen Würmchen zu.
 

„Hast du nun schon einen Namen, für den Kleinen?“, fragte sie stattdessen.
 

Bulma seufzte. Sie hatte sich schon genug Gedanken darüber gemacht, aber kam nie wirklich auf einen richtigen Nenner. Sie hatte viele zur Auswahl. Es musste definitiv ein ausgefallener sein. Einen Wiedererkennungswert haben. Einen, der ihn außergewöhnlich machte. Immerhin trug er in seinem Körper die stolzen Gene eines Saiyajins.
 

„Ich weiß nicht,...“, seufzte sie wieder.
 

Tief in ihrem Inneren hatte sie gehofft, das Vegeta etwas dazu beitragen würde. Doch dieser hatte ja lieber die Flucht ergriffen. Und wieder war sie bei ihren Problemen angekommen. Es war doch einfach zum Verrückt werden!
 

„Aber du musst doch eine grobe Richtung haben. Ohne Namen kommst du auch nicht so schnell hier raus.“
 

„Ich weiß das, Mama. Aber so einfach ist das nicht. Einen Namen vergibt man eben nur einmal.“
 

„Also dein Name fiel mir relativ schnell ein. Kaum als ich dich das erste Mal gesehen habe.“, sagte sie und lächelte die frisch gebackene Mutter freudestrahlend an, „Einen Moment von Glück und Freude, die einen regelrecht durchflutete, wenn man das erste Mal sein eigenes Kind sieht. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, wie ich dich nennen wollte.“
 

Glück und Freude? Ja, sie hatte sich genauso gefühlt, als Diana hereinkam. Sie das erste Mal ihren Sohn in den Armen halten durfte und ihr sofort die vielen Merkmale an ihm, an sich selbst erinnerte. Doch auch die Gesichtszüge des Babys, erkannte sie Vegetas Mimik darin. Vielleicht für einen Außenstehenden nicht sofort erkennbar, aber für sie war es eindeutig.
 

Das kleine Würmchen war die Verbindung zu dem sonst so stolzen Saiyajin-Prinzen. Diese eine Verbindung, die sie immer gesucht hatte, war mit einem Mal so greifbar nah. Der Kleine war alles, was sie sich nur erträumen konnte.
 

Bulma lächelte, als sie sich Sekundenschnelle auf einen Namen geeinigt hatte. Einer aus ihrer Liste, die sie sich in ihrem Kopf zusammengelegt hatte.
 

Sie streckte ihre Arme aus zu ihrem Kind und lachte ihrer Mutter offen entgegen. Die Blonde verstand und gab ihr den Jungen zurück in die beschützenden Arme seiner Mutter.
 

„Ich nenne ihn, Trunks.“, sagte sie leise, „Ein starker und ausdrucksvoller Name, für einen eben würdigen Saiyajin.“
 

„Der Name gefällt mir.“, sagte Mrs. Briefs zuversichtlich und deutete auf das Gesicht von Trunks, „Schau mal. Ich glaube, ihm gefällt sein Name auch.“
 

Trunks Lächeln war real und voller Freude, auf sein noch so frisches Leben, das er seine Mutter Bulma, einfach mit sich riss...
 


 

Es vergingen fünf Tage, bis Bulma endlich zusammen mit ihrem Sohn die Frauenklinik verlassen konnte. Die lange Wartezeit auf ein richtiges Bett und das Essen ihrer Mutter hatten ihre Launen in den Keller getrieben. Sie hasste Krankenhäuser so sehr, doch der behandelte Arzt wollte alle Tests noch einmal durchgehen, bevor er seine Patientin gehen lassen konnte.
 

Ihr Zustand war ihr bekannt. Die Nachwehen, des Kaiserschnitts, bereiteten ihr immer noch leichte Schmerzen, aber sie war hart im nehmen. Sie würde das schon aushalten. Das beteuerte sie auch ihrem Arzt immer wieder aufs Neue.
 

Mit Zuversicht und vielen drum herum reden, hatte sie es irgendwann dann doch noch in ihre eigenen vier Wände geschafft.
 

Ihr Vater war ganz aus dem Häuschen, als sie unangekündigt vor der Tür standen. Dieser konnte wegen der Firma, die er eben nicht einfach so für ein paar Tage schließen konnte, nicht zu ihr ins Krankenhaus fahren. Umso mehr freute er sich über seinen Enkel, den er zum ersten Mal sah.
 

Als die große Freude langsam darüber abschwächte, ließ sich Bulma auf der Couch im Wohnzimmer nieder und beobachtete ihren Vater dabei, wie er seinem Enkel lustige Grimassen schnitt. Trunks gluckste leise.
 

Doch Bulmas Mimik wurde nachdenklicher, als sie sich umsah. Kein Detail ließ schließen, das hier irgendwo Vegeta herumlungerte.
 

„Papa?“
 

„Ja, Liebes?“, fragte er und sah kurz von Trunks ab.
 

„Ist... Vegeta hier? Im Gravitationsraum vielleicht, oder-“, begann sie, wurde jedoch unterbrochen.
 

„Nein. Er war nicht ein einziges Mal hier, seit wir dich in die Klinik gebracht haben. Wieso?“
 

„Nur so.“, sagte sie leise und seufzte.
 

„Mach dir keine so große Gedanken um ihn. Er wird schon wiederkommen. Er braucht... vielleicht nur mal einen freien Kopf?“, versuchte Mrs. Briefs die Sache zu regeln und sah sie lächelnd an.
 

„Hat er sich nicht mehr bei euch blicken lassen seit dem?“, fragte ihr Vater erneut nach und sie schüttelte den Kopf.
 

„Es war meine Schuld.“, sagte sie nun.
 

„Papperlapapp!“, sagte ihre Mutter und stemmte ihre Hände in die Hüfte, „Du trägst überhaupt keine Schuld. Bei so einer schwierigen Geburt kann es immer mal wieder zu Komplikationen kommen, die man vorher nicht abschätzen konnte. Und außerdem, konnte keiner Ahnen, dass du auf diese Spritze mit dem Narkosemittel so empfindlich reagierst, so dass bei dir Herzrhythmusstörungen auftraten! Daraus kann dir Vegeta keinen Strick drehen.“
 

„Herzrhythmusstörungen? Hab ich gerade richtig verstanden?“, fragte Dr. Briefs entsetzt.
 

„Mhm.“, nickte Bulma, „Ich hab ein paar leichte Betablocker verschrieben bekommen. Nur über die Überbrückungszeit, bis mein Körper das Narkosemittel komplett verarbeitet hat.“
 

„Na dann...“, sagte er immer noch beunruhigt, bevor er sich wieder seinem Enkel widmete.
 

Dieser verzog gerade sein Gesicht und wenige Sekunden später fing er auch schon an zu weinen.
 

„Oh nein! Was hat er denn auf einmal?!“, rief Dr. Briefs entsetzt und versuchte ihn hin und her zu schaukeln.
 

„Er hat womöglich Hunger.“, sagte Bulma und stand vorsichtig auf, „Ich mache ihm ein Fläschchen.“
 

„Fläschchen? Stillst du nicht?“, kam es von ihrem Vater.
 

„Nein. Kann ich nicht, wegen den Tabletten. Ist auch besser so. Ich war eh nicht scharf darauf.“, zuckte sie nur mit den Schultern.
 

„Du wirst was in deinem Leben verpassen, Schätzchen. Glaub mir.“, erwiderte ihre Mutter.
 

„Bestimmt nicht, Mama.“, lächelte sie und verzog sich in die Küche, in der ihre Mutter schon alles organisiert hatte für diese Situation.
 

Müde durch diesen erlebnisreichen Tag legte sie endlich ihren Sohn in sein Gitterbettchen und sah ihm zu, wie er auf dem Bauch ruhig, aber beständig atmete. Sie konnte es immer noch nicht richtig begreifen. Sie war Mutter. Von dem Tag an seiner Geburt. Ein Leben lang.

Sie lächelte glückselig, als sie das Babyphone einschaltete und schlussendlich das Kinderzimmer verließ.
 

Sie wollte nur noch in ihr Bett, auch mit dem üblen Gedanken dabei, dass die andere Seite des Bettes kalt blieb. Gerade als sie diese bösen Aussichten vertrieben hatte, hörte sie ein scheppern im Wohnraum.

Sie erschrak so heftig, dass ihr Herz beinahe aus ihrem Brustkorb heraussprang.
 

Was zum Teufel...!?
 

Ihre Eltern waren ebenso schon zu Bett gegangen und ihr Trakt war in einem komplett anderen Teil des Hauses untergebracht. Die konnten diesen Lärm also nicht verursachen. Bulma wurde neugierig, als sie etwas zu Bruch hören konnte. Glas?
 

Sie schlich leise die Treppen hinunter und lukte um die Ecke ins Wohnzimmer. Es war stockdunkel. Kein Licht, keine Bewegung. Wieder ein Geräusch, dass sie aufhorchen ließ. Irgendetwas war gerade auf den Boden gefallen und klackerte vor sich hin.
 

Es musste aus der Küche kommen. Sie biss sich auf die Unterlippe, bevor sie sich zu diesen Räumlichkeiten weiter schlich. Im vorbeigehen nahm sie einen leeren Schirmständer zur Hand. Es war eher eine unbewusste Bewegung. Als ob sie ausgerechnet mit einem Schirmständer jemanden umhauen könnte zur Not.
 

Kurz vorm Türrahmen hielt sie inne und sie konnte somit die zerbrochene Fensterscheibe in der Küche sehen. Ob es ein Einbrecher war? Aber was wollte dieser in der Küche?
 

Egal. Sie vernahm gerade eine ziemlich rasche Bewegung wahr und schloss darauf panisch die Augen, bevor sie den Ständer anhob und dem offensichtlichen Angreifer damit über den Kopf ziehen wollte, als dieser in der Schiebetür stand.
 

Doch ihr Angriff verlief ins Leere. Sie spürte nur, wie der Gegenstand in ihrer Hand abgefangen wurde und hörte ein leises Knurren.
 

„Wolltest du mir tatsächlich eins über den Schädel ziehen, Onna?!“
 

Sie schlug ihre Augen auf und ließ den Schirmständer los. Vor ihr stand Vegeta und sah sie fragend an. Bulma sah ihn einfach nur an, bevor sie kurz an ihm vorbei schaute und den offenen Kühlschrank erblickte.
 

Auf einmal wurde sie von ihren wütenden Gefühlen überrannt.
 

„Bist du vollkommend übergeschnappt?!“, rief sie laut, „Du hast mich zu Tode erschreckt! Kannst du nicht wie jeder andere auch, einfach die Tür benutzen?!“
 

„Wie denn?! Die Terrassentür war zu und das Fenster in der Küche war nur gekippt!“
 

„Das gibt dir natürlich augenblicklich das Recht, durchs Fenster einzusteigen?!“
 

„Ich hatte Hunger!“
 

„Ja, dafür sind wir gut genug, richtig?!“, fuhr es plötzlich aus ihr heraus und sie hielt inne.
 

Er erwiderte nichts darauf, was in ihr ein mulmiges Gefühl auslöste. Die ganze Zeit hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, wie es hätte sein können. Wenn er ihr wieder gegenüber stand. Aber diese Situation war verkorkst wie eh und je.
 

Es geschah nie so, wie sie es wollte oder gar wünschte. Mit ihm war einfach alles dem Zufall überlassen. Er war eigenständig, hatte seinen eigenen Kopf und seine unberechenbare Sturheit.
 

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er sich an ihr vorbei drückte und gerade aus der Terrassentür wieder verschwinden wollte. Doch sie reagierte schneller, nahm sprichwörtlich ihre Beine in die Hand und lief eilig auf ihn zu. Ihre Arme hob sie an und schlang diese Sekunden später um seinen Körper, so dass ihre Hände auf seinem Bauchmuskel zum erliegen kamen.
 

„Bitte bleib.“, hauchte sie atemlos.
 


 

Er schluckte schwer, als sie ihre Bitte aussprach. Vegeta wusste nicht genau, was er eigentlich wollte. Zurück in die Wüste, in der er vor ein paar Tagen gelandet war, oder hier bei ihr bleiben? In einem Haus, das er irgendwann einfach nur noch sein zu Hause nannte. Oder auf ewig den Einzelkämpfer mimen?
 

„Ich hab es nicht so gemeint.“, hörte er sie weitersprechen und sie ließ ihn überraschend los.
 

Er wandte sich zu ihr um und konnte nur ihre geschlossenen Lider betrachten. Ihre Arme hingen verloren an ihren Seiten hinab. So kraftlos und schwach. In seiner Welt wäre sie nicht würdig genug, um an seiner Seite zu sein und doch, stellte er in diesem Moment alles beiseite.

Seine rechte Hand legte sich wie von selbst auf ihre linke Wange und sie öffnete langsam ihre Lider wieder. Sah ihn einfach nur an und er spürte regelrecht ein flammendes Gefühl in sich aufsteigen.
 

Er hatte Abstand gesucht, nach dem Fiasko in der Klinik. Kurz hatte er es sogar in Betracht gezogen, nie mehr hier hin zurück zu kommen. Doch er konnte sich ihr einfach nicht entziehen.

Hier war er zu Hause. Er war Willkommen, egal was er auch immer angestellt haben sollte. Sie nahm ihn, wie er war. Erbarmungslos und ohne es je zu hinterfragen. Und er liebte sie dafür.
 

Er zog sie leicht zu sich heran und spürte ihren heißen Atem auf seinem Gesicht.
 

„Vegeta...“, hauchte sie nur noch, bevor er sie zaghaft küsste.
 

Seine Gedanken waren wie leergefegt, als er ihre Hände auf seinem Oberkörper fühlte. Sie sich immer mehr an ihn drängte, an ihm festklammerte, als wäre er ihr Rettungsanker.
 

Vorsichtig löste er sich wieder von ihr, doch hielt seine Augen geschlossen. Das Gefühl festhalten. Ihre nächsten Worte die sie sprach, waren so durchschaubar und doch, verglühte sein Inneres beinahe vor lauter Glück.
 

„Ich liebe dich.“
 

Vegeta öffnete seine Augen und sah dringlich in die ihre. Seine Hand ließ dabei ihre Wange los.
 

„Ich weiß.“, sagte er nur, bevor er sie diesmal mit mehr Leidenschaft zu sich zog, um ihr den nächsten Kuss zu schenken.
 

Egal was war. Egal, wer er mal war. Es gehörte zu seiner Vergangenheit. Eine, an die er sich ungern zurückerinnern wollen würde, aber es war ein Teil von ihm. Daran gab es nichts zu rütteln.

Doch wo einmal ein Ende war, gab es auch irgendwann wieder einen Anfang. Ein neuer Start ins neue Leben.
 

Und mit Bulma hatte sein neues Leben gerade erst begonnen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Bäm! Da bin ich wieder :)
Zum Kapitel: Alles eigentlich anders geplant gewesen, und doch gefällt es mir recht gut, wie es gekommen ist. Ich wollte euch nur nochmal aufzeigen, das in Vegeta immer noch ein paar Zweifel waren und eine Zwiespalt herrschte. Doch das gehört wohl endgültig der Vergangenheit an, wie er es schon so schön "gedacht" hatte ;)
Am liebsten würde ich hier schon aufhören mit der Geschichte. Denn die nächsten Kapitel läuten nämlich die schweren Zeiten ein. - Nun, seis drum. Ich habe es mir ja selbst ausgesucht :'D

Freue mich wie immer über euer Feedback :)
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luiako
2014-12-13T20:36:41+00:00 13.12.2014 21:36
Ach ich bin ja so was von dahin geschmolzen am ende. Mach weiter so und ich hoffe nur mal das es nicht mehr ganz so dramatisch wird und freue mich schon auf die nächsten Kapitel


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